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1. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 183

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 183 — Frankfurt a. M. Das Wahlkaiserreich Deutschland mit einem Wahlkaiser an der Spitze wurde nicht wieder hergestellt. An die Stelle desselben trat der aus 39 Staaten bestehende deutsche Bund. Außer den 26 Staaten, die heute das deutsche Reich bilden, gehörten noch dazu: das Kaiserreich Österreich, das Königreich Hannover, das Großherzogtum Luxemburg, die Herzogtümer Nassau und Holstein, das Kurfürstentum Hessen-Kassel, die Landgrafschaft Hessen - Homburg, die Fürstentümer H ohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen und Lichtenstein und die freie Stadt Frankfurt a. M. Alle deutschen Fürsten wurden selbständig, unter sich gleich an Rang, ohne ein gemeinsames Oberhaupt. Ihre Gesandten sollten auf dem Bundestage zu Frankfurt a. M. die gemeinsamen Angelegenheiten beraten und das Ergebnis dieser Beratungen in Bundesgesetzen niederlegen. Den Vorsitz auf dem Bundestage führte Österreich. Die Grundlagen des Bundes enthielt die Wiener Vundesakte vom 8. Juni 1815. Die wichtigsten Bestimmungen derselben waren: Der Zweck des deutschen Bundes ist die Erhaltung der äußeren und inneren Sicherheit Deutschlands und der Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten. — Allen Bundesgliedern werden gleiche Rechte zugesichert. — Die Angelegenheiten des Bundes besorgt die Bundesversammlung, in welcher die einzelnen Staaten durch Gesandte derart vertreten sind, daß die größeren Staaten (Österreich, Preußen, Bayern, Sachsen, Hannover, Württemberg, Baden, Kurhessen, Hessen-Darmstadt, Holstein, Luxemburg) je eine Stimme, von den kleineren Staaten mehrere zusammen eine Stimme haben. Die Bundesversammlung zählt 17 Stimmen. — Österreich führt den Vorsitz; doch ist jedes Bundesglied berechtigt, Vorschläge zu machen. — Alle Mitglieder sichern sich gegenseitig den Bestand ihrer sämtlichen im deutschen Bunde gelegenen Besitzungen. Bei einem Bundeskriege darf kein Mitglied einseitige Unterhandlungen mit dem Feinde eingehen. D e Bundesglieder dürfen zwar Bündnisse aller Art schließen, verpflichten sich jedoch, keine Verbindungen einzugehen, welche gegen die Sicherheit des Bundes oder einzelner Bundesstaaten gerichtet sind. — Deutsche Buudesfestungen, zur Verteidigung der deutschen Westgrenze gegen Frankreich bestimmt, waren Luxemburg, Mainz und Landau, zu denen später noch Rastatt und Ulm kamen. Sie wurden auf gemeinsame Kosten hergestellt und mit Truppen verschiedener Bundesstaaten besetzt. 5. Der zweite Befreiungskrieg. a. Napoleons Rückkehr. Wie ein Fuchs auf der Lauer beobachtete Napoleon auf Elba die Uneinigkeit der einst gegen ihn verbündeten Herrscher. In Frankreich selbst war man äußerst unzufrieden mit Ludwig Xviii., denn während der Hof im Überflüsse lebte, wurde das Volk durch Steuern und Abgaben hart gedrückt. Als Napoleon von dieser Unzufriedenheit erfuhr, verließ er heimlich Elba mit 900.Mann seiner treuen Garde und landete am 1. März 1815 an der Südküste Frankreichs. „Der Kaiser ist wieder da!" Diese frohe Kunde durcheilte ganz Frankreich. Bald stellte sich Volk und Heer auf seine Seite. Im Triumphzuge durcheilte er das Land. Ludwig Xviii. verließ Frankreich, und schon am 20. März zog Napoleon in Paris ein. Die Nachricht von seiner Rückkehr, die mit Windeseile durch ganz Europa ging, einigte schnell die in Wien versammelten Fürsten. Sie erklärten Napoleon als einen Störer der Ruhe und des Friedens in die Acht aller europäischen Völker. Unverzüglich wurde von neuem zum allgemeinen Kampfe gerüstet. Zuerst erschien ein preußisches Heer unter Blücher und ein englisches unter Wellington auf dem Kriegsschauplätze, der diesmal in Belgien lag. Von der Schweiz bis zum Mittelrheine sammelten sich Schwarzenbergs Scharen, um von dort aus in Frankreich einzubrechen.

2. Vaterländische Geschichtsbilder - S. 163

1896 - Leipzig : Brandstetter
— 163 — Mittelmeer nach Ägypten. Bei Kairo besiegte er 23 afrikanische Fürsten und die ihnen zu Hilse kommenden Türken. Aus Ägypten zurückgekehrt, stürzte er 1799 die in Paris herrschende Regierung der 5 Direktoren, setzte an deren Stelle drei Konsuln, machte sich zum ersten Konsul und war als solcher der Herrscher Frankreichs. So stand der ehrgeizige Mann mit 30 Jahren an der Spitze der Republik. Als er nun über die Alpen nach Italien eilte, siegte er 1800 über die Österreicher bei Marengo (nicht weit von Alessandria) und zwang sie 1801 zum Frieden von Luneville, durch welchen das linke Rheinufer, ein Gebiet von 1200 Quadratmeilen mit 4 Millionen Einwohnern, ganz an Frankreich kam. Stets folgte der Sieg seinen Fahnen; seine Soldaten verehrten ihn abgöttisch. Das machte ihn so kühn, daß er sich 1804 zum Kaiser der Franzosen krönen ließ. Damit erst erreichte die Revolution ihr Ende. Er verbot die Verehrung der Vernunft und führte Gottesdienst und christlichen Feiertag wieder ein. Auch suchte er durch weise Gesetze die Spuren der Revolution zu verwischen. 2. Untergang öeg deutschen Kaisertums. Bald mußte auch Deutschland die Macht des neuen Kaisers fühlen. Die deutschen Fürsten nämlich, welche im Frieden zu Luneville durch Abtretung des linken Rheinufers Teile ihres Gebietes verloren hatten, sollten durch Land im Innern Deutschlands entschädigt werden. Dazu sollte den Erzbischöfen und Bischöfen das von ihnen regierte Land genommen und den weltlichen Fürsten gegeben werden. Eine besondere Kommission, die Reichsdeputation, mußte die geistlichen Länder verteilen. Im Februar 1803 beendigte sie ihre Beratungen. Durch den Reichsdepu-tationshauptschlutz — so wurde der letzte Beschluß der Reichsdeputation genannt — erhielt die deutsche Landkarte ein ganz neues Aussehen. Mit Ausnahme des Erzbistums Mainz wurden sämtliche Erzbistümer, Bistümer und Abteien aufgehoben und unter die weltlichen Fürsten verteilt. Auch die 48 Reichsstädte wurden auf sechs vermindert, nämlich auf Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt a. M., Augsburg, Nürnberg. Sämtliche Fürsten erhielten weit mehr, als sie eingebüßt hatten. So bekam Preutzen für die auf dem linken Rheinufer abgetretenen Herzogtümer Kleve und Geldern (48 Quadratmeilen) die Bistümer Hildesheim, Paderborn, Münster, vom Erzbistume Mainz die Stadt Erfurt und das Eichsfeld, sowie die freien Städte Nordhausen, Goslar und Mühlhausen (230 Quadratmeilen) mit 1/2 Million Einwohnern. Einen ähnlichen Gebietszuwachs erhielten die anderen deutschen Länder, besonders Bayern, Württemberg und Baden. In Summa wurden 112 geistliche Gebiete von mehr als 2000 Quadrat-meilen Größe verweltlicht (säkularisiert). Napoleon strebte nach immer größerer Herrschaft. So machte er sich z. B. zum Könige von Italien und ließ sich, wie einst Karl der Große, in Mailand mit der eisernen Krone der Lombarden schmücken. Auch das Kurfürstentum Hannover, das den Engländern gehörte, besetzte er. Deshalb schlossen Rußland, England und Österreich 1805 abermals ein Bündnis gegen Frankreich. Wie ein reißender Strom brach da Napoleon über den Rhein und zog die Donau hinab nach Bayern. Die Truppen von Baden, Württemberg und Bayern verstärkten sein Heer. Bald war der österreichische General Mack bei Ulm eingeschlossen und mußte Heer und Festung schmachvoll übergeben. Nun brach Napoleon nach Wien aus. Im Dezember 1805 kam es 11*

3. Die neue Zeit - S. 385

1866 - Leipzig : Brandstetter
385 6. Die grausame Hinrichtung des Herzogs von Enghien, die Willkür, mit der Napoleon Fürsten und Böller behandelte, rief bald wieder seine alten Feinde gegen ihn in die Waffen. Die Seele des Bundes war der uner- müdliche englische Minister Pitt; diesmal trat auch Alexander I., seit Paihs Ermordung (1801) russischer Kaiser, der Koalition bei; dagegen vereinigten sich Deutsche — Baiern, Baden und Württemberg — mit den Franzosen. Mit unerwarteter Schnelligkeit ging Napoleon über den Rhein, schloß den umgangenen österreichischen Feldherrn Mack in Ulm ein und zwang ihn, sich mit 24,000 Mann zu ergeben (1805). Rasch ging der Zug vorwärts; ohne einen Schwertstreich rückte Napoleon in Wien ein und wandte sich dann nach Mähren, wo das russische und österreichische Heer sich vereinigt hatten. Die beiden Kaiser, Franz und Alexander, waren selbst bei ihren Truppen, um sie durch ihre Gegenwart anzufeuern. Am 2. Dezember 1805 kam es bei Austerlitz (unweit Brünn) zu einer großen entscheidenden Schlacht, in welcher die Verbündeten völlig geschlagen wurden. Der linke russische Flügel wollte sich über einen gefrorenen See retten, aber Napoleon ließ das Eis durch Kanonenkugeln zerschmettern und meh- rere Tausende der Soldaten versanken rettungslos. Bekümmert und niedergeschlagen mußte Kaiser Franz den Preßburger Frieden schließen, worin Oesterreich Venedig, ganz Tyrol und seine Besitzungen in Schwaben verlor, mit welchen Napoleon seine Bundesgenossen Baden, Baiern und Württemberg beschenkte. So unglückliche Folgen für das elende deutsche Kaiserreich hatte die „Dreikaiserschlacht," wie sie Napoleon in seinem Siegesberichte pomphaft nannte, gehabt. Der Kurfürst von Baiern (mit Tyrol beschenkt) und der Kurfürst von Württemberg nannten sich nun „Könige" und erklärten nun ihre Unabhängigkeit von Kaiser und Reich. Um aber die Schmach unseres so tief gebeugten Vaterlandes zu vollenden, stiftete Napoleon den Rheinbund, durch welchen vorerst sechzehn deutsche Fürsten von Kaiser und Reich sich lossagten und Napoleon als ihren Protektor (Beschützer) anerkannten. Für diesen Schutz versprachen sie, ihm mit 63,000 Mann in allen seinen Kriegen beizustehen. Da legte Franz den Titel eines deutschen Kaisers, der nun keinen Sinn mehr hatte, ab und nannte sich (seit dem 6. August 1806) Franz I. Kaiser von Oesterreich. So endete das tausendjährige deutsche Reich. Von nun an kannte Napoleon's Uebermuth keine Grenzen mehr, er verschenkte Länder und Kronen wie feile Waaren an seine Verwandten und Generale. Ferdinand, der König von Neapel, hatte englische und russische-Truppen in seinem Königreiche landen lassen. Sogleich erklärte Napoleon mit lakonischer Kürze: „Ferdinand hat aufgehört zu regieren", und ein großes Heer, geführt von Massen«, dem „Sohne des Siegs", und von Napoleon's Bruder, Joseph Bonaparte, eilte den Machtspruch zu vollziehen. Ferdinand floh über's Meer nach Palermo und Napoleon er- nannte am 30. März 1806 seinen Bruder Joseph zum König von Nea- Grube, Geschichtsbilder. Iii. 25
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