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1. Geschichte des Altertums - S. 2

1901 - München [u.a.] : Franz
/wv 1/L 1/ Vorbegriffe. Kultur. Die Anfnge der Geschichte hllen sich berall in Sagen, da das Menschengeschlecht lange gebraucht hat, bis es die Schrift und andere Mittel erfand, um die berlieferungen der Vergangenheit vor Entstellung zu bewahren. Diejenigen Völker, die frher als andere zu einer Kultur oder Zivilisation, d. h. zu Bildung und Gesittung und zu vollkommeneren Lebenseinrichtungen gelangten, haben auch eine ltere Geschichte, als Völker, welche lngere Zeit ohne Kultur geblieben sind, da auch die Erfindung der Schrift zu den Errungenschaften der Kultur gehrt. Kulturstufen. Nach dem Mangel, dem greren oder geringeren Grade der Kultur, den man unter den verschiedenen Vlkern der Erde ange-troffen hat, teilt man dieselben gewhnlich folgendermaen ein: 1. kulturlose Völker, Naturvlker oder sog. Wilde (z. B. die Waldindianer Brasiliens), 2. Jgervlker (z. B. die Indianer in Britisch-Nordamerika), 3. Fischervlker (z. V. die Eskimos), 4. Hirtenvlker lz- B. die Kirgisen in Asien) und 5. ansssige oder ackerbautreibende Völker. Die letzteren mssen die eigentlichen Kulturvlker genannt werden; denn erst die sehafte Lebensweise gibt einem Volke jene Stetigkeit aller Verhltnisse, die ntig ist, wenn Errungenschaften der Vorfahren sich auf die Nachkommen vererben und vervoll-kommnen sollen. Menschen- Die ltesten von den noch bestehenden Kulturvlkern sind die raffen. Chinesen und die Inder. Die ersteren gehren der mongolischen oder weizengelben, die letzteren der weien oder mittellndischen Rasse an. Man teilt nmlich smtliche Menschen nach auffallenden Verschiedenheiten ihrer Krperbildung (wie Schdelform, Gesichts-zge, Hautfarbe, Form und Farbe des Haares n. dgl.) in sog. Rassen ein. Demnach zerfllt das Menschengeschlecht, dessen Gesamtzahl man heute auf mehr als 1s44"Millionen berechnet, in folgende Hauptrassen: 1. die weie oder mittellndische, auch kaukasische Rasse (vorzglich in Europa), 2. die gelbe oder mongolische Rasse (vorzglich in Asien), 3. die schwarze oder Negerrasse (vorzglich in Afrika), 4. die rote oder Jndianerrasse (in Amerika), 5. die gelbbraune oder malaiische Rasse (vorzglich in Sd-ostasieu und Polynesien), 6. die schwarzbraune oder papuanische Rasse (in Australien). Sprach- Wie man die ganze Menschheit nach Krpermerkmalen in Rassen familien. teilt, so unterscheidet man innerhalb jeder Rasse wieder nach hnlich- keit oder Verschiedenheit der Sprache mehrere Sprach- oder Vlkerfamilien. Die mittel- Die thatkrftigsten Völker der Geschichte gehren unserer Rasse lndische Rasse an. Mau hat dieselbe nach der Hautfarbe die weie" genannt, weil ihr die hellfarbigsten Menschen angehren, oder die kaukasische,

2. Geschichte des Altertums - S. 65

1901 - München [u.a.] : Franz
Die Latiner. 65 Osten. Der Name Jtalia galt ursprnglich nur fr die sdlichste Halbinsel, spter fr Mittel- und Unteritalien und wurde erst um Christi Geburt bis an die Alpen ausgedehnt. In vorgeschichtlicher Zeit zweigte sich von dem Urvolk der Bevlkerung. Jndogermanen der Stamm der Jtaler oder Jtaliker ab, der der die Ostalpen in die Apenninenhalbinsel zog und deren mittlere Landschaften einnahm. Er teilte sich in die latinische und die umbrisch-sabellische Gruppe. Von der ersteren wurden spter die Rmer, von der letzteren die Samniter das mchtigste Volk. Neben diesen eigentlichen Jtalikern lieen sich im heutigen Toscana noch die Etrnsker nieder, welche der die Mittelalpen nach Italien gekommen sind. Gleichfalls von Norden der die Westalpen drangen Gallier in Oberitalien ein, während sich rings um die Kste von Unteritalien so viele griechische Kolonisten niederlieen, da man Sditalien Grogriechenland nannte. Die Herrschast der alle diese Nationen erlangten schlielich die Rmer, der krftigste Stamm unter den latinischen Vlkerschaften. * Ae Latiner. Latinm ist eine den Auslufern der Apenninen westlich vor- Scm. gelagerte Ebene, deren natrlicher Mittelpunkt das vulkanische Albanergebirge ist. Ringartig ans dem Flachland sich erhebend, hat es nicht viel der eine Tagreise im Umfang und zwei in keffel-artigen Vertiefungen nahe bei einander liegende Kraterseen (den von Albano und den von Nemi), in deren Nhe sich der hchste Punkt des ganzen Gebirges (der 960 in hohe Mns Albanus, heute Monte Cavo) erhebt. Von seinem Gipfel sieht man sowohl das tyrrhenische Meer als auch die Stelle, wo Rom liegt. Auf diesem Albanerberg", dem Mittelpunkt des Albanergebirges, das man die natrliche Burg, die Akropolis Latiums nennen knnte, hatten die Latin er in alter Zeit ein Bundesheiligtum, wo sie alljhrlich $olf. ihrem hchsten Gotte, Jupiter (Juppiter) Latiaris ein Opfer dar-brachten. Sie waren ein ackerbautreibendes Volk von nchternem, that-krftigem Charakter. Ihre Religion war ursprnglich wie die der Religion stammverwandten Griechen ein Naturdienst. In frher Zeit erscheinen sie von ihren Nachbarn, den Etrnskern, beeinflut, denen sie das ge-messene Zeremoniell, die strengen Vorschriften der Weissagung und Opser und die scharfe Sondernng der Priesterkollegien entlehnt haben mgen. Erst spter verschmolz ihre Gtterwelt mit jener der Griechen, wobei sich jedoch auch besondere latinische Gottheiten be-haupteten, wie Janus, der Gott aller Ansnge, nach welchem auch der Anfangsmonat des Jahres benannt ist, Saturnus, ein Saaten-gott, Maja, die Gttin der Erdfruchtbarkeit, die Feld- und Wald-gtter Fauuus und Silvanusu. a. Im engen Zusammenhang mit S t ck e l, Altertum. 6. Auflage. c

3. Geschichte des Altertums - S. 41

1901 - München [u.a.] : Franz
Das Zeitalter der Perikles um 444 v, Chr. 41 Schiffe vor Byzanz 478 durch sein freundliches Auftreten den ber-gang des Oberbefehls von Sparta auf Athen. Alle seine Staats-mter verwaltete er mit der gewissenhaftesten Ehrlichkeit und starb (466) so arm, da der Staat in dankbarer Anerkennung seiner Verdienste die Kosten seiner Beisetzung wie der Erziehung seiner Kinder und die Ausstattung seiner Tchter auf sich nahm. 3ii5 Zeitalter des Perikles um 444. Chr. In den Perserkriegen hatten sich die Hellenen gegen das grte Griechenland der damals vorhandenen Reiche siegreich behauptet. Diese Thatsache nach den erfllte sie mit stolzem Selbstbewutsein. Sie erkannten die Vor- Perserkriegen, zge ihrer Bildung, ihrer Sitte, ihrer freiheitlichen Staatsverfassung gegenber dem asiatischen Despotismus. Dies trug zur Entfaltung ihres Nationalgefhls, ihrer nationalen Kunst und Wissenschaft uu-gemein viel bei. Der hohe Grad von Bildung und Gesittung, zu dem sie sich nach den Perserkriegen emporschwangen, lie sie mit Genugthuuug auf alle Nichtgriechen, die Barbaren", herabblicken. Die Stadt, welche zum erstenmal in den Perserkriegen mit Athen seit den einer kleinen Schar ein groes Barbarenheer zurckgeschlagen, auch Perserkriegen, nachher sast berall das Beste zur Vertreibung der Perser geleistet und die Stammesgenossen in Kleinasien befreit hatte, war Athen. Ihr vor allem kamen nun auch die Folgen der Perserkriege zu gute. Noch während derselben war Athen (477) an die Spitze eines Bundes getreten, dessen Mitglieder meist Jonier von den Kykladen und den thracischen wie kleinasiatischen Ksten Schiffe und Mannschaften oder Geld zur Fortsetzung des Kampfes gegen den Nationalfeind lieferten. Um 454 hatte jedoch Perikles, der Sohn des Siegers von Mykale, die Bundeskasse von dem Jnselchen Delos, wo sie nicht sicher untergebracht schien, nach Athen bringen lassen. Seitdem bildete sich der delische Bund mehr und mehr zu einem athenischen Insel- und Kstenreich um, dessen Angehrige auch nach Beendigung der Perserkriege ihre Beitrge weiter zahlten. Dadurch erschienen die bisherigen Bundesgenossen Athens schlielich als dessen steuerpflichtige Unterthanen und wurden demgem auch vom.vorort behandelt: Athen hatte die Herrschaft im gifchen Meere gewonnen. Seit die Gelder der Bundeskasse nicht mehr zum Zwecke des Befestigung Nationalkrieges bentigt wurden, verwendete sie Perikles zur Be- Athens, festigung und Verschnerung Athens. Die erstere war schon von Themistokles begonnen worden, der die Stadt fr sich und den Pirus mit Festungsmauern umgeben hatte, so da Athen und seine Hsen eigentlich zwei Nachbarfestungen geworden waren. Aus diesen beiden wurde um 460 ein einziges Bollwerk geschaffen durch den Bau der (etwa anderthalb Stunden) langen Mauern", Die langen welche Athen mit seinen Landepltzen verbanden. Nun erst waren Mauern".

4. Geschichte des Altertums - S. 44

1901 - München [u.a.] : Franz
44 Das Zeitalter des Perikles um 444 v, Chr. Perikles um seiner Heimat nahm Perikles den regsten Anteil, wie er denn der-444- Haupt als die Verkrperung der hellenischen Mannestugenden nach jeder Hinsicht erscheint. In seinem uern Kraft und Schnheit vereinend, fesselte er besonders durch die berzeugende Gewalt seiner Rede, so da die Athener von ihm sagten, die Gttin der ber-reduug (Peitho) wohne ihm auf den Lippen, aber auch Blitz und Donner trage er auf der Zunge. Solche Gaben des Geistes und des Krpers erklären es, da Perikles zwanzig Jahre hindurch (449429) den Staat der Athener zu lenken vermochte, obwohl er nie Archon war, sondern nur als Stratege, als Verwalter der Staatskasse und Leiter der ffentlichen Bauten seine Mitbrger beeinflussen konnte. Jnnerepolitik. In den Fragen der inneren Politik hatte sich Perikles im Gegensatze zu dem aristokratisch gesinnten Kimon von Anfang an der demokratischen Partei angeschlossen; um die Teilnahme aller an den Angelegenheiten des Staates zu erhhen, vermittelte er den rmeren Brgern fr jede Beteiligung am ffentlichen Leben. (Volksversammlung, Gerichtssitzung, Kriegsdienst, ja sogar Theaterbesuch) Geldentschdigung aus der Staatskasse. uerepolitik. In der ueren Politik htte Perikles am liebsten eine all-hellenische Richtung eingeschlagen. Nach der Vertreibung der Perser plante er eine Versammlung der Abgeordneten aller grie-chischen Staaten in Athen zur Beratung und Entscheidung der wichtigsten gemeinsamen Angelegenheiten. Da Sparta nicht dafr zu gewinnen war, mute er darauf verzichten; immerhin veranlat^ er (444) die Grndung einer eigenartigen Kolonie, Thnrii in Unteritalien, zu der Ansiedler aus den verschiedensten Teilen Griechenlands zugelassen wurden. Die Macht, die Athen als Haupt des Mischen Bundes zur See besa, strebte er zu behaupten und (gegen Propontis und Pontos hin) zu erweitern, ja auch der die Festlandstaaten besonders Mittelgriechenlands auszudehnen. Dem widerstrebte jedoch Sparta mit solcher Entschlossenheit, da Perikles 445 ein Abkommen traf, in welchem sich die athenische und die peloponnesische Bundesgenossenschaft als zwei getrennte Staaten-gruppen anerkannten. * Ursachen und Anlsse bes peloponnesischen Kriegs. Ursachen. Sur Zeit des Perikles war Griechenland in zwei Bndnisse geteilt, das athenische, frher Mische, und das spartanische, das man gewhnlich den peloponnesischenbnnd nennt. Der letztere hatte Sparta zum Oberhaupt, umfate grtenteils Staaten dori- Darier und fchen Stammes, unter denen die aristokratische Verfassung vor-Jonier. herrschte, und war vor allem zu Land mchtig. Der athenische Bund dagegen bestand meist aus jonischen Griechen, unter denen

5. Geschichte des Altertums - S. 98

1901 - München [u.a.] : Franz
98 Umfang und Einrichtung des rmischen Reiches seit 146 v. Chr. Brger, Jtaliker oder Bundesgenossen und Provinzialen oder Unterworfene. Die ersteren konnten in Rom selbst oder in einer Kolonien. Kolonie wohnen. Die von Rom aus gegrndeten Kolonien unter-schieden sich wesentlich von den durch Griechen gestifteten dadurch, da jede griechische Kolonie in der Regel eine neugegrndete Ansiedelung war. die sich als selbstndige Stadtrepublik von ihrer Mutterstadt loslste, während die von Rom ausziehenden Kolonisten schon be-stehende und im Kriege bezwungene Städte besiedelten und dabei Mitglieder der rmischen Brgergemeinde blieben. So entstand durch die griechische Kolonisation zufolge des Vereinzelungstriebes der Hellenen eine Vielheit und eine Mannigfaltigkeit von Stdte-republiken um das Mittelmeer, die alle nur Sprache, Religion und Volkssitte gemein hatten, aber lauter einzelne Staaten bildeten, während durch die Grndung rmischer Kolonien sich immer nur ein und derselbe Staat weiter ausbreitete. Kolonien stifteten die Rmer vor der Zeit der Gracchen nur in Italien, das eben durch dieses Netz rmischer Brgergemeinden bald latinisiert wurde. Whrend die in Kolonien zerstreuten rmischen Brger die staatsbrgerlichen Rechte, die ihnen als ursprnglichen Mitgliedern der Brgergemeinde in Rom gehrten, auch seit ihrer Auswanderung behielten, jedoch so, da sie von ihrem Stimmrecht nur bei persnlicher Anwesenheit Munizipien. in Rom Gebrauch machen konnten, besaen die in sog. Mnnizipien oder Munizipalstdten wohnenden Jtaliker blo rmisches Brgerrecht ohne Stimmrecht und ohne Anspruch auf ein rmisches Staats-amt, hatten aber Kriegsdienste zu leisten und wurden mit Bezug darauf meist Bundesgenossen genannt. Sie hatten also (bis 88 v. Chr.) im wesentlichen nur die Lasten und Pflichten, nicht aber die Rechte oder Vorteile, welche die Zugehrigkeit zum rmischen Reich mit sich brachte. Als Unterworfene, d. i. als steuerpflichtige Provinzen. Uuterthauen galten die Provinzialen. die Bewohner der Provinzen. Diefe wurden in der Regel als Statthalterschaften den abtretenden Konsuln und Prtoren berwiesen, welche als solche den Titel Pro-Prokonsuln, konsnl oder Proprtor (stellvertretender Konsul und Prtor) fhrten Proprtoren, und die Provinzen durch das Los untereinander verteilten und zwar so, da beruhigte Provinzen den Proprtoren, noch in Krieg befindliche den Prokonsuln bertragen wurden. Mit ihnen begaben Publikane. sich Abgabenpchter oder Pnblikane in die Provinz; sie gehrten meist dem Ritterstand an und nahmen vielfach auch die Stelle unserer Bankhalter ein. Diese brachten das Recht, die Staats-geslle der Provinz erheben zu drfen, um eine entsprechende Summe an sich und hielten sich dafr durch die von den Provinzialen zu entrichtenden Steuergelder schadlos. Bei diesem Verwaltungsbrauch wurden die Provinzen von dem rmischen Geldadel bald in der rgsten Weise ausgebeutet, wie besonders der Proze zeigt den Cicero im Jahre 70 v. Chr. gegen Verres, den gewesenen Statthalter von Sizilien, anstrengte.

6. Geschichte des Altertums - S. 4

1901 - München [u.a.] : Franz
, Geschichte der Chinesen, der Inder und der 2anb. Das lteste noch bestehende Reich ist das chinesische. Das eigent- liche China dehnt sich zwischen den Golfen von Petschili und von Tongking, zwischen dem groen Ozean und den mchtigen Hochebenen von Hinterasien aus. Es ist im Sden und Westen Gebirgs-land, im Nordosten eine Tiefebene. Die Erdoberflche besteht hier aus dem sog. L, einer gelben, lehmigen Erdart, die bei ausgiebiger Bewsserung hchst fruchtbar ist. Diese wird durch den Wasserreichtum der zwei Riesenstrme Hoangho und Jantsekiang und vieler kleinerer Fluaderu ermglicht. Die wichtigsten Erzeugnisse des Landes sind Metalle und Steinkohlen aus dem Mineralreich, Reis, Getreide, Thee, Zucker, Bambus und Baumwolle aus dem Pflanzen-, Seide aus dem Tierreich. In dieses Land wanderten Volk. die Vter der heutigen Chinesen in vorgeschichtlicher Zeit wahrscheinlich aus der Gegend des Kueuluugebirges ein. Untersttzt durch den Reichtum ihrer neuen Heimat, wurden sie hier bald das kultivierteste Volk der ganzen mongolischen Rasse. In der geistigen Beaulaguug des chinesischen Volkes macht sich ein auf das Ntzliche und Zweckmige gerichteter Sinn ganz besonders bemerkbar; um so weniger sind die anderen Seiten des menschlichen Geistes, besonders Gemt und Phantasie, entwickelt. Im Zusammenhang mit dem verstndigen Wesen und dem Ntzlichkeitssinne der Chinesen steht ihr unermdlicher Flei und die Gengsamkeit, worin sie alle brigen Völker bertreffen, aber auch die Selbstsucht und der Mangel idealen Sinnes, die uns an ihnen auffallen. Die Selbstberschtzung, in der sie von altersher befangen sind, und der Reichtum ihres Landes brachten sie dazu, sich Jahrhunderte lang vom Verkehr mit anderen Vlkern abzusperren. Hiedurch verfielen sie einer Art geistiger Erstarrung, infolge deren sie sich heute darauf beschrnken, die Erfindungen und Einrichtungen ihrer Vorfahren zu bewahren, ohne dieselben zu vervollkommnen. Tie Chinesen.

7. Geschichte des Altertums - S. 6

1901 - München [u.a.] : Franz
fuuutas/Die Inder, I 5 z- "* uq, . fremden zu ffnen. Seitdem hat die chinesische Regierung zwar -> //1 bj <n ^ Heerwesen zum Teil nach europischem Muster umgebildet, aber l" ^ ip'ytf1, das Volk verharrt in Ha und Abneigung gegen alles Europische . ' , und in seltsamer berschtzung des Einheimischen, wie die Erhebung von 19001901 neuerdings erkennen lie. ^ "ty/ * Sic Inder. / Vorgeschichte. Wie die geschichtliche Sprachforschung gezeigt hat, stammen die / . mchtigsten und gebildetsten Völker der Gegenwart von einem Ur- / ^ sr das wir den wissenschaftlichen Namen Jndogermanen verwenden. Es lebte mehrere Jahrtausende vor Christi Geburt ' ' wahrscheinlich in den Steppenlndern um Kaspi und Wolga. Nachdem es noch in seiner Urheimat Nutztiere zchten und die 7 Cv/y v/ h Anfnge des Bodenbaues erlernt hatte. lste es sich durch Ver-fchiebuug feiner Wohnsitze in mehrere Gruppen. Die eine (euro-/ / ^ A/ Mische) breitete sich nach Westen der Europa aus und spaltete sich in der Folge in Jllyrier, Griechen, Jtaliker, Kelten, Germanen, kvi b L* Letten oder Balten und Slaven, eine andere (asiatische), die Arier m'-J J *m en9eren Sinn, breitete sich in Asien aus, so da ein Teil Iran //11 tu/. und Armenien besiedelte, ein anderer der den Indus in das Land \Vv. /Iii/l) der fnf Strme", das Pandfchab, eindrang. So sonderten sich die Vter der heutigen Inder schon vor 2000 v. Chr. von den brigen f Ariern ab und entwickelten sich von nun an als ein eigenes und w eigentmliches Volk. Von dem weide- und wasserreichen Fnf- d stromlaud" drangen sie um 1500 v. Chr. weiter gegen Osten in (i/!^ ^c das ppige Tiefland des Ganges und Brahmaputra und von da ^ . in die sdlicher gelegene eigentliche Halbinsel Vorderindien, deren tc/ Eroberung sie um 1200 v. Chr. vollendeten. Die dort wohnende Y i /v dunklere Urbevlkerung wurde unterworfen und viele Reiche unter jwmu) eigenen Knigen oder Radschas gestiftet, von denen oft mehrere wieder unter einem Groknig oder Maharadscha standen. Land. Seitdem die Inder sich in ihrer heutigen Heimat sdlich vom jyr-y / / , Himalaya, dem hchsten Gebirge der Erde, und zwischen Indus und '* j " "vvv''' Brahmaputra niedergelassen, vollzog sich eine wesentliche Vernderung v . ^ ihrer Bildung, Lebensweise und Einrichtungen. Als ein krftiges, J&Mj v ** eroberndes Hirtenvolk, das die Anfnge des Ackerbaues schon kannte, am/- roaren in das Tiefland von Hindostan gezogen. Die ppige ' Natur ihrer neuen Heimat fowie das Zufammenwohueu mit fremden, f y s tj unterworfenen Stmmen begann nun auf sie einzuwirken. Das / ' tropische Klima und die eigentmliche Pflanzen- und Tierwelt T/v ayf v Indiens, die dem Menschen Erzeugnisse in reichster Flle (Gold, (/ o Diamanten, Perlen, Reis, Bananen, Kokos, Baumwolle u. ct.) 1 * spenden, aber auch mit unzhligen Gefahren drohen, trugen dazu ' Volk. bei, da aus einem thatkrftigen Eroberervolk eine weichliche und trumerische Nation wurde, bei der die Phantasie ebenso alle brigen

8. Geschichte des Altertums - S. 7

1901 - München [u.a.] : Franz
; /^Uucy, flducj z 77 j <. stftutfwcj&y. Die Inder. ^ 7 Seelenkrfte berwucherte, wie bei den Chinesen der Verstand. Die Ansiedelung unter einer fremden, dunkleren Rasse, die von den helleren Ariern unterworfen wurde, bewirkte und befestigte eine Einteilung des Volkes in streng geschiedene Klassen oder Kasten, Kastenwesen. die auf der Verschiedenheit der Abstammung wie des Berufes be- ruht. Demnach zerfallen die Bewohner Indiens in die Brahmanen oder Priester, die Kschatrias oder Krieger, die Waisias oder Acker- bauer; diesen drei Klassen von arischer Abkunft gesellt sich als vierte Kaste die der Sudras oder Dienenden bei, die von der unterworfenen Urbevlkerung stammt. Auerhalb der Kasten- einteilung, als unrein gemieden, verachtet und fast rechtlos sind die Parias. Von ihnen stammen wahrscheinlich die Zigeuner ab, die seit etwa 1000 n. Chr. Indien verlieen. Diese Kasteneinteilung, die davon abhngigen Lebensgewohnheiten, der Gtterglaube und die Verwandtschast der Sprachen, die alle aus der gemeinsamen altindischen Ursprache, dem Sanskrit, sich entwickelten, waren und blieben die gemeinsamen Bande sr alle Hindu oder Inder. Zu einer nationalen Einheit, d. h. zu einem ganz Vorderindien um- spannenden Reich, brachten sie es dagegen nicht. Die Religion der Inder war ursprnglich wie die aller indo- Religion, germanischen Völker eine Naturreligion, d. h. sie verehrten die segensreichen und zerstrenden Krfte und Erscheinungen der Natur, hinter denen sie sich menschenhnliche Götter dachten, die Mchte des Wassers und Feuers, des Lichtes und der Dunkelheit, Sonne, Mond und Sterne, Morgenrte, Sturm und Regenwolken. Am meisten Verehrung genossen der sieghaste Licht- und Sonnen-gott Jndra und der Feuergott Agni. Diese lichten Götter, die alles sehen und alles wissen, wurden auch als Hter des Sitten-gesetzes, als Beschtzer reinen Sinnes und reinen Wandels gedacht. Im Freien, auf Bergeshhen oder im Haufe wurden ihnen Opfer und Gebete dargebracht; Gtterbilder und Tempel waren noch unbekannt. Tote wurden beerdigt oder verbrannt. Diesem ein-fachen Naturdienst, den ursprnglich alle Arier bten, blieben die Inder noch in Pandschab treu. Dort entstanden auch und zwar schon im 15. Jahrhundert die ltesten ihrer hl. Bcher, die Veden (Veda = hl. Wissen), Hymnen, Sprche, Vorschriften fr Gtter-Verehrung u. dgl. Als die Inder sich aber der die Gangesebene verbreiteten, wirkten die ppige Natur dieses heien Landes und die religisen Vorstellungen seiner dunkelfarbigen Urbevlkerung auf die Phantasie der Hindu ein und erzeugten einen neuen phantastischen Gtterglauben, den Brahmaismus. Der hchste Gott dieses Systems ist Brahma, die alles Brahmais-durchdringende Weltseele. Da im Westert Vorderindiens Wischnu, nm-die erhaltende, im Osten Siwa, die zerstrende Kraft der Natur, besonders eifrig verehrt wurden, schlssen die Brahmanen diese beiden

9. Geschichte des Altertums - S. 24

1901 - München [u.a.] : Franz
Griechenland und die Hellenen. Silber (in Laurion bei Athen), Knpfer und Eisen, die Viehzucht unsere Haustiere, barunter gute Pserbe in Thessalien und Schafe tote Ziegen in den gebirgigen Teilen. Vlk. Die Griechen ober Hellenen, wie sie sich selbst nennen, gehren der mtellanbischen Menschenrasse und dem inbogermanischen Sprachstamme an. ,jn vorgeschichtlicher Zeit hatten sich ihre Vorsahren von den brigen Jnbogermanen losgelst, waren nach Sbwesten gewanbert und hatten den Sben bar Balkanhalbinsel eingenommen. Dort erwuchsen sie infolge ihrer reichen geistigen Begabung, der glcklichen Natur ihres Landes und des frhen Verkehrs mit den asiatischen Phniziern zum ltesten Kulturvolk Europas. Besonbers auf den Gebieten der Wissenschaften und vor allem der Knste haben die Griechen zuerst Mustergltiges fr alle Zeiten und Völker hervorgebracht. Verfassung. Die unter den Griechen herrschend Staatsform war in der frhesten Zeit ein patriarchalisches Knigtum, in der Bltezeit ihrer Geschichte der Freistaat ober die Republik. Hatten alle freien Brger an der Verwaltung und Gefetzgebuyg des Staates teil, so spricht man von bemokratischer, wenn nur eine bevorzugte Klasse, von aristo-kratischer Republik. Wenn die republikanische Staatsform von einem einzelnen umgestrzt wrbe, so entstaub eine Alleinherrschaft, welche die Griechen Tyrannis nannten. Religion. Die Religion der Griechen war wie die aller Jnbogermanen ursprnglich ein Raturbienst; zufolge ihrer phantasievollen Anlage und ihres Schnheitssinnes schufen die Griechen jeboch die Krfte und Erscheinungen der Natur zu gttlichen und halbgttlichen Wesen um, welche ihre Dichter (des. Homer) und Silbhauer (vor allem Phibias) als Muster erhabener Schnheit ausgestalteten. Als oberster Gott, als König der Götter und Menschen" wrbe Zeus (Jupiter)*) verehrt, die Vergttlichung und Verkrperung des wolkenlosen Firmamentes und Luftreiches. Seine Gemahlin war die Himmelsknigin Hera (Juno), feine Tochter Pallas Athene (Minerva), die Gttin der Weisheit wie des Krieges, neben welcher auch ein Kriegsgott, Ares (Mars), erscheint. Der Sonnengott Helios ober Phbos verschmolz frh mit Apollon, dem Gotte des geistigen Lichtes, der Weissagung, Dichtung und Musik, dem Fhrer der neun Musen, wie die Schntzgottheiten der hchsten geistigen Bestrebungen der Menschen heien. Die Schwester Apollons, die Monbgttin Artemis (Diana), wrbe auch als Gttin der Jagb verehrt, mit Bogen und Pfeil und in Gesellschaft der Nymphen gebacht. Diese zerfielen in Bergnymphen (Oreaben), Walbnymphen (Dryaben) und Duellnymphen (Najaben). Als Gtterbote und Gott 0 In Klammern stehen die Namen, welche die entsprechende Gottheit bei den Rmern fhrte. n Q - -____- ____Wetz* - - - - ---- im/i' < l * ' J%ri~

10. Geschichte des Altertums - S. 99

1901 - München [u.a.] : Franz
Eindringen griechisch-orientalischen Wesens in Rom. 99 * Eindringen griechisch-orientalischen Wesens in tat. Die gewaltige Ausbreitung der rmischen Macht nach Westen und Osten ging nicht ohne merkliche Umbildung des altrmischen Wesens vor sich. Mit den Reichtmern und den zu Sklaven gemachten Be-wohnern unterworfener Städte und Lnder, die in Rom zusammen-strmten, und der Rckkehr rmischer Statthalter, Soldaten und Verwaltungsbeamten aus den Provinzen gelangten auch fremde Sitten und Anschauungen nach Rom und begannen lngsam die rmische Eigenart umzugestalten. Besonders war es die hher entwickelte griechische Kultur, welche seit den punischen und macedonischen Kriegen ans den Nationalcharakter der Rmer ein-zuwirken begann. Griechisches Geistesleben, griechische Kunst und Wissenschaft und die verfeinerte Lebensart, ja sogar die Sprache der Griechen fanden in Rom immer mehr Freunde und Schler, zu denen keine geringeren Persnlichkeiten als die Scipionen und Flamiuiuus, der Verknder der griechischen Freiheit auf dem Isthmus, gehrten. Da nun aber die griechische Kultur, als sie den Rmern bekannt wurde, schon in dem Zustand .der berreife war, so wirkte sie auf den Charakter der Rmer vielfach verweichlichend und entsittlichend ein und drohte die Kraft des rmischen Volkes zu untergraben. Deshalb fand die zunehmende Hellenisieruug Roms auch Gegner, die dem ein-reienden orientalischen Luxus und Wohlleben zu steuern suchten. Als der bedeutendste Vertreter altrmischer Einfachheit und Kraft im Zeitalter der Scipionen that sich der Gegner Karthagos Marcus Porcius Cato hervor, der von seiner Sittenstrenge als Censor (184) den Beinamen Censorius erhielt. Auch sein seind-seliges Verhltnis zu dem Sieger von Zama, den er samt seinem Bruder wegen Verwendung der Gelder im syrischen Kriege an-griff, war von dem Umstand mitbeeinflut, da die Scipionen zu den ersten Gnnern griechischer Bildung in Rom gehrten. Mit herber Strenge und schonungsloser Unerbittlichkeit fhrte Cato seinen Kampf fr die Wiederbelebung und Aufrechterhaltung der altrmischen Tugend und gegen die berhandnhme von ppigkeit und Schwelgerei. Er legte hohe Stenern ans Luxusgegenstnde, lie Privatbauten, welche rmische Groe aus Staats-grund auffhrten, niederreien, erhhte die Pachtsummen sr die Erhebung der Staatssteuern und strich vornehme Persnlichkeiten rcksichtslos aus den Listen der Senatoren und Ritter, wenn sie gegen die alte Sitte verstieen. Aber selbst Cato konnte die Ent-Wickelung, die Rom einmal genommen, nicht mehr rckgngig machen oder den Zeitgeist ndern, und so bequemte er sich noch in hohem Alter zu dem Studium der ihm verhaten griechischen Literatur.
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