82
fällen und in wunderlichen Windungen das Bergthal
hinabrauscht. Das ist nun die Ilse, die liebliche, süsse
Ilse! Sie zieht sich durch das gesegnete Ilsethal, an
dessen beiden Seiten sich die Berge allmählich höher er-
heben, und diese sind bis zu ihrem Fusse meistens mit
Buchen, Eichen und gewöhnlichen Blattgesträuchen be-
wachsen, nicht mehr mit Tannen und anderem Nadelholz.
Denn jene Blätterholzart ist vorherrschend auf dem Unter-
harze , wie man die Ostseite des Berges nennt, im Gegen-
satz zur Westseite desselben, die der Ober harz heisst und
wirklich viel höher ist, und also auch viel geeigneter zum
Gedeihen der Nadelhölzer.
Es ist unbeschreibbar, mit welcher Fröhlichkeit und
Anmuth die Ilse sich hinunter stürzt über die abenteuer-
lich gebildeten Feisstücke, die sie in ihrem Laufe findet,
so dass das Wasser hier wild emporzischt oder schäu-
mend überläuft, dort aus allerlei Steinspalten, wie aus
tollen Gieskannen, in reinen Bogen sich ergiesst, und
unten wieder über die kleinen Steine hintrippelt, wie ein
munteres Mädchen.
Ja! die Sage ist wahr: die Ilse ist eine Prinzessin,
die lachend und blühend den Berg hinabläuft. Wie blinkt
im Sonnenschein ihr weisses Schaumgewand! Wie flattern
im Wind ihre silbernen Busenbänder! Wie funkeln und
blitzen ihre Diamanten ! Die hohen Buchen stehen dabei,
gleich ernsten Vätern, die verstohlen lachend dem Mutli-
willen des lieblichen Kindes Zusehen; die weissen Birken
bewegen sich tantenhaft vergnügt und doch ängstlich über
die gewagten Sprünge; der stolze Eichenbaum schaut
hinein, wie ein verdriesslicher Oheim, der das schöne
Wetter bezahlen soll; die Vöglein in den Lüften jubeln
ihren Beifall; die Blumen am Ufer flüstern zärtlich: ,,0,
nimm uns mit, nimm uns mit, lieb’ Schwesterchen!“
H. Heine.
Der Schwarzwalcl.
Wer irgend auf der Landkarte Bescheid weiss, kann
leicht das Schwarzwaldgebirge zeigen. Am grossen Rhein-
knie, nördlich von Basel, erhebt es sich und nach Norden
ziehend, endet es am Neckar, dessen tiefes Thal es vom
Odenwalde trennt. Es ist 28 Meilen lang und 4 Meilen
breit. Steil steigt das Gebirge aus der oberrheinischen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
58
Nordamerika, früher mit Urwäldern bedeckt, wurde seit 1496
wegen des Stockfischfanges von den Engländern besucht und seit 1585 mit
Kolonisten an den Küstenländern bevölkert. Der Quäker William Penn
gründete Philadelphia und baute Pennsylvanien an. In Folge der
Eifersucht der Franzosen entstand der Kolonialkrieg (1755—62) Eng-
lands gegen Frankreich und Spanien, der 1762 in Paris zu Gunsten
Englands sich entschied. Als die Kolonisten die Kriegskosten mit decken
sollten und ihr billiger Wunsch, ins Parlament Abgeordnete mitschicken zu
dürfen, unerfüllt blieb, entstanden (1764—65) Gährungen wegen Stempel-
steuer und Einfuhrzölle auf Thee re., welche (1775—83) den Freiheits-
krieg mit England herbeiführten. Der Oberfeldherr Georg Washing-
ton, Pflanzer aus Virginien, vorsichtig, wachsam, feurig und heldenkühn,
im Glücke nie vermessen und im Unglücke ungebeugten Muthes, war gleich
groß als Krieger, wie als Staatsmann. Benjamin Franklin (Sohn
eines Seifensieders, von 17 Geschwistern das jüngste Kind, Buchdrucker,
Generalpostmeister, Erfinder des Blitzableiters) vertrat die Rechte seiner
Landsleute in England, später als Gesander in Paris, und starb 1790.
— 1776 erklärten 13 Staaten ihre Unabhängigkeit. Bourgogne wurde
mit 10,000 Briten und erkauften deutschen Soldaten 1777 bei Saratoga
durch Gates gefangen genommen. Fremde Hilfe brachten La Fayette
(tapfer, weise, der thätige Zeuge dreier welterschütternder Revolutionen)
und Kvsciusko. Als 178t oer Landkrieg endete, wurde der Krieg auf den
europäischen Meeren fortgesetzt. Bei Belagerung Gibraltars 1782 durch
die Franzosen und Spanier richteten die glühenden Kugeln der Engländer
unter Elliot furchtbare Verheerungen an. Im Frieden zu Paris, 1783,
wurde die Unabhängigkeit Nordamerikas, das in Washington 1781—97
seinen Präsidenten erhielt, anerkannt.
Allgemeines. Französische Sprache und Sitten griffen überall um
sich, der Lupus bewirkte namentlich in großen Städten sichtbar Verschlech-
terung der höchsten und niedrigsten Stände. — Erfindungen: Luftpumpe
von Otto v. Guerike (i 1686), Pendeluhren in Holland, Sprachrohr,
Blatternimpfung durch Dr. Jenner, Pianoforte von Schröder, Porzellan
von Böttger, Luftschiffe von Mongolsier, Kattundruckereien in Sachsen,
Dampfmaschinen. — Gelehrte: Leibnitz, f 1716, Philosoph und Mathe-
matiker; Newton, ï 1727,Mathematiker und Naturforscher; Linnó,-s l778,
Naturforscher zu Upsala. — Musiker: Bach, Händel, Graun, Haydn,
Mozart. — Maler: Mengs, Canova. — Orgelbauer Silbermaun. —
Ackerbau, Handel, Gewerbe, Fabriken heben sich. Kartoffeln allgemein
verbreitet. Veredelte Schafe. Ausbildung der Staatswissenschaft. Gre-
gorianischer Kalender allgemein eingeführt.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
Extrahierte Personennamen: William_Penn Georg_Washing- Benjamin_Franklin Otto Jenner Schröder Porzellan
von_Böttger Mongolsier Leibnitz Newton Haydn Mozart Mengs Canova Silbermaun
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Philadelphia Pennsylvanien Frankreich Spanien Paris Englands England England Paris Paris Nordamerikas Washington Holland Sachsen
Geschichte.
Teil derselben wurde überrascht und vernichtet; die übrigen wurden von den
Brandenburgern verfolgt und flohen in großem Schrecken bis Riga. Der Kaiser
und die deutschen Fürsten gönnten jedoch dem Kurfürsten seinen Kriegsruhm
nicht. Sie schlossert mit Frankreich Frieden und bestimmten dabei, daß die Schwe-
den Vorpommern behalten sollten. Der Kurfürst geriet darüber in großen Zorn.
Er mußte sich aber fügen, weil Brandenburg allein nicht stark genug war, sein
Recht gegen so viele Feinde durchzusetzen.
8. Der Große Kurfürst als Landesvater.
a) Sorge für den Ackerbau. Während des Dreißigjährigen Krieges
waren viele freie Bauern der Mark in die Krrechtschaft des Adels geraten. Die
21. Der Große Kurfürst in der Schlacht bei Fehrbellin.
„Junker" hatten verarmten Bauern ihre Besitzurrgen abgekauft, herrenlose
Bauernhöfe an sich gerissen und Leibeigene angesiedelt, über die sie selbst Gericht
hielten. Der freie Bauerrrstand war nach dem großen Kriege nur wenig vertreten.
Viele Bauern hatten sich m der langen Kriegszeit daran gewöhnt, ziellos umher-
zuwandern, und andre, die seßhaft geblieben waren, vernachlässigten den Ackerbau.
So kam es, daß die Äcker verwildert waren und wenig Ertrag lieferten. Darum
ermahnte der Kurfürst den Adel, seine Bauernhöfe nicht wüst liegen zu lassen.
Arbeitsscheue Bauern zwang er, entweder zu ihren Gutsherren oder nach ihren
eigenen Höfen zurückzukehren und ihre verwilderten Äcker fleißig zu bebauen. Er
selbst ging mit gutem Beispiel voran, indem er seine Domänen skrongüterj muster-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
I
B. Brandenburpisch-Preußische Geschichte.
111
auf. Im Unglücklichen Kriege kämpfte er sehr tapfer, mußte sich jedoch mit seinem
Heere bei Lübeck gefangen geben; aber er tat dies nur, weil er kein Pulver mehr hatte.
Als die Befreiungskriege begannen, stellte ihn der König an die Spitze einer Armee.
Er wurde der erbitterlste Gegner Napoleons und erklärte: „Der Kerl, der Napoleon,
muß herunter, eher sterbe ich nicht." Tapferkeit, die mitunter zur Tollkühnheit aus-
artete, Entschlossenheit, Unerschrockenheit, Geistesgegenwart verbunden mit eiserner
Energie, Unermüdlichkeit und praktischer Scharfblick bildeten den Grundzug seines
Wesens. Ten Soldaten erschien er herrlich wie der Kriegsgott selber, wenn der schön-
gewachsene Greis mit noch jugendlicher Kraft und Anmut seinen Schimmel tummelte.
Gebieterische Hoheit lag auf der freien Stirn und in den großen, flammenden
Augen. Um die Lippen unter dem dicken Schnurrbart spielte der Schalk der
Husarenlist und die herzhafte Lebenslust. Die Soldaten liebten ihn wie einen Vater,
weil er väterlich für sie sorgte. Wenn er ihnen mit blitzenden Augen sein „Vorwärts,
Kinder!" zurief, so folgten sie ihm willig in das größte Kampfgetümmel. Mit Stolz
nannten sie ihn den „Marschall Vorwärts". Trotz seiner großen Erfolge blieb Blücher
stets bescheiden und schrieb das Hauptverdienst an seinen Waffentaten seinem treuen
Waffengefährten, dem General Gneisenau, zu.
1) Die Völkerschlacht bei Leipzig. Napoleon stand mit seinem Haupt-
heere in Sachsen. Schwarzenberg und Bernadotte zögerten, gegen ihn vorzu-
gehen. Als aber Blücher aus Schlesien herbeigezogen kam, ging er gegen Berna-
dottes Willen bei Wartenburg über die Elbe, schlug eine feindliche Abteilung,
rückte dann gegen Napoleon vor und zwang dadurch auch die beiden andern
Armeen zum Vormarsch. Napoleon wurde nun von drei Seiten eingeschlossen
und nahm bei Leipzig Aufstellung. Hier kam es zu der dreitägigen Völker-
schlacht, in der über 500000 Krieger aus allen Ländern Europas mit mehr als
1000 Geschützen einander gegenüberstanden. Als am 16. Oktober 1813 der
Kampf begann, war Bernadotte mit seinem Heere noch nicht zur Stelle, obgleich
er dazu verpflichtet gewesen wäre. Im Süden von Leipzig errang Napoleon
gegen Schwarzenberg Vorteile; aber im Norden drang Blücher mit seinen Scharen
so ungestüm vor, daß der Kampf unentschieden blieb. Der 17. Oktober, ein Sonn-
tag, diente den ermatteten Kriegern als Ruhetag. Napoleon versuchte es, wegen
des Friedens zu unterhandeln; er wurde jedoch abgewiesen. Am 18. Oktober
griff auch Bernadotte in die Schlacht ein. Nach hartem Kampfe, wurde Napoleon
in Leipzig eingeschlossen (Skizze 36). Am nächsten Tage begann ein allgemeiner
Sturm auf die Stadt. Die Köuigsberger Landwehr erstürmte das Grimmaische
Tor und griff zuerst den Feind innerhalb der Mauern an. Nur durch eilige
Flucht entging Napoleon der Gefangenschaft. Unter großem Jubel der Be-
völkerung zogen die verbündeten Herrscher in Leipzig ein. Blücher wurde vom
Kaiser Alexander aus dem Markte umarmt und „Befreier Deutschlands" genannt.
Friedrich Wilhelm aber ernannte den greisen Helden zum Feldmarschall. Napo-
leon floh über den Rhein nach Frankreich. Der Rheinbund wurde aufgelöst.
g) Nach Frankreich hinein [1814]. Napoleon gelangte mit 70000 Mann
über den Rhein; denn Schwarzenberg hatte es versäumt, ihn tatkräftig zu verfolgen.
Da man auf allen Seiten kriegsmüde war, wurden Friedensunterhandlungen ein-
geleitet. Napoleon stellte jedoch so hohe Forderungen, daß die Verbündeten beschlossen,
den Kampf fortzusetzen. In der Neujahrsnacht zu 1814 überschritt Blücher mit seinem
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Gneisenau Napoleon Schwarzenberg Napoleon Napoleon Bernadotte Napoleon Schwarzenberg Napoleon Napoleon Napoleon Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Schwarzenberg Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Leipzig Sachsen Wartenburg Leipzig Europas Leipzig Leipzig Leipzig Rhein Frankreich Frankreich Rhein
24
Der Weltkrieg 1914/17.
hatten, sie wollten lücht mit der verhaßten Regierung, sondern mit denr deutschen Volke
verhandeln. Als Kriegsziel lvurde hingestellt: Keine Kriegsentschädigung, keine ge-
waltsame Aneignung fremder Gebiete, Verständigung unter den Völkern zur Sicherung
eines dauernden Friedens. Reichskanzler von Bethmann Hollweg legte nur diese Zeit
sein Amt nieder; sein Nachfolger, Or. Michaelis, trat mit Kraft und Wärnre für das
neue Friedensangebot ein. Wieder wiesen die Feinde in Haß und Raubgier die Frie-
denshand zurück. Damit luden sie eine schwere Blutschuld auf sich; denn die Kämpfe
entbrannten nun heißer als je zuvor.
Ii. Neue Feinde, a) Amerika. 1. Deutschland und Amerika vor dem Ab-
bruch der Beziehungen. Vor dem Weltkriege fand zwischen Deutschland und Ame-
rika ein umfangreicher Güteraustausch statt. Deutschland bezog von dort hauptsächlich
Baumwolle, Zink, Kupfer, Weizen, Schmalz, Fleisch, Felle und Erdöle und lieferte
nach dort Stahlwaren, Spielzeug, Färb- und Arzneistoffe und Porzellan. Auch die
Beziehungen zwischeit den Regierungen beider Länder ließen anscheinend nichts zu
wünschen übrig. Nichts deutete auf Feindseligkeiten hin. Als der Weltkrieg ausbrach,
war England eifrig bemüht, durch Verleumdungen in der Presse aller Völker Feind-
schaft gegeit Deutschland zu erwecken. Die amerikanischen Zeitungen druckten das
englische Lügengewebe von deutschen Niederlagen, Greueln, Völkerrechtsbrüchen,
Hungersnöten und inneren Wirren mit großen Buchstaben nach und verbreiteten schwere
Beschuldigungen gegen Kaiser und Fürsten, Heerführer und Soldaten, Minister und
Beanrte. Als es der deutschen Regierung gelang, die drahtlose Verbindung mit Amerika
wieder herzustellen, brachten die Zeitungen die deutschen Kriegsberichte und Kanzler-
reden; aber die Volksseele war bereits so sehr vergiftet, daß die Stimmung gegen
Deutschland immer feindseliger wurde. Dies trat besonders in der „amerikanischen
Neutralität" zutage. Die Anrerikaner stellten ihre Industrie und ihr gesamtes Wirt-
schaftsleben aus den Krieg ein und lieferten unseren Gegnern in den ersten 32 Kriegs-
monaten zu hohen Preisen Sprengstoffe, Schußwaffen und sonstiges Kriegsmaterial
im Gesamtbeträge von rund 80 Milliarden Mark, dazu viel Lebensmittel, so daß sich
ein wahrer Goldregen über das Land ergoß. Dadurch blieben unsere Feinde vor dem
Untergange bewahrt; aber an dem reichen Gewinn der Amerikaner klebte deutsches
Blut. Die Aufforderung der deutschen Regierung, die Kriegslieferungen einzustellen,
lehnte Präsident Wilson ab und erklärte, dies sei mit der wahren Neutralität nicht ver-
einbar; Amerika würde gern auch für die Mittelmächte liefern, wenn der Seeweg zu
ihnen offen stände. Wilson begünstigte überhaupt unsere Gegner in auffallender Weise.
Die englische Seesperre erkannte er als völkerrechtlich an, obgleich sie dazu bestimmt
war, unser Volk von 70 Millionen auszuhungern. Als unsere Gegner durch Führung
falscher Flagge, durch Bedrückung neutraler Staaten, durch Bewaffnung von Handels-
dampfern, durch Kontrolle über die Schiffspostsendungen neutraler Länderund andere
Gewaltmaßregeln das Völkerrecht verletzten, begnügte er sich mit „Protestnoten", die
England meistens unbeantwortet ließ. Als Deutschland jedoch 1915 die Gewässer um
England als Kriegsgebiet erklärte und den Ii-Bootkrieg rücksichtslos durchführen wollte,
drohte Wilson mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland.
Hierauf lenkte die deutsche Regierung um des lieben Friedens willen ein und wies ini
Frühjahr 1916 ihre Seestreitkräfte an, Handelsschiffe ohne Warnung nur dann zu ver-
senken, wenn sie fliehen oder Widerstand leisten sollten, Menschenleben aber zu retten.
Für den Fall, daß es Wilson nicht gelingen sollte, England zur Beachtung des Völker-
rechts im Seeverkehr zu bewegen, behielt sich aber die deutsche Regierung freie Ent-
schließungen vor.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Bethmann_Hollweg Michaelis Präsident_Wilson Wilson Wilson Wilson
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Deutschland Amerika Deutschland Deutschland England Deutschland Amerika Deutschland Amerika England Deutschland England Deutschland England
Der Weltkrieg 1914/17.
25
2. Amerikas Übertritt zu unseren Feinden. Wenige Tage nach der Über-
reichung der deutschen Friedensnote schlug Wckson den kriegführenden Mächten vor,
sie möchten ihm ihre Bedingungen mitteilen, unter denen der Krieg zum Abschluß ge-
bracht werden könnte, und zugleich angeben, durch welche Mittel für spätere Zeit ein
Krieg zu verhindern sei. Die deutsche Regierung erklärte daraus dem Präsidenten,
ein unmittelbarer Austausch zwischen den kriegführenden Mächten sei der einzige Weg,
zum Frieden zu gelangen; die Maßnahmen zur Verhütung eines künftigen Krieges
könnten jedoch erst nach dem Frieden in Angriff genommen werden. Durch die Frie-
densnote hatte Wilson in aller Welt den Anschein zu erwecken gesucht, als ob er ein
wahrer Friedensapostel sei. Er tat aber nichts, um England zur völkerrechtlichen Krieg-
führung zu bewegen. Der Hungerkrieg gegen Deutschland wurde fortgesetzt, ebenso
die Bedrückung der Neutralen. Da beschloß die deutsche Regierung, vom 1. Februar
1917 ab den uneingeschränkten B-Bootkrieg rücksichtslos durchzuführen. Nun setzte es
Wilson im amerikanischen Senat durch, daß die diplomatischen Beziehungen zu Deutsch-
land abgebrochen wurden und forderte die Neutralen aus, dasselbe zu tun. Sein
Vorschlag wurde jedoch von den Neutralen abgelehnt. Eine regelrechte Kriegserklärung
Amerikas au Deutschland erfolgte nicht; aber der Senat beschloß auf Wilsons Vorschlag
die Feinde Deutschlands mit Rat und Tat kräftig zu unterstützen.
d) Griechenland u. a. Nach dem Rückzüge von Gallipoli suchte England einen
neuen Stützpunkt für weitere Unternehmungen im Osten. Unter dem Vorwände,
daß es dem bedrängten Serbien Hilfe bringen wolle, besetzte es die griechische Stadt
Saloniki und drang von dort aus gegen Serbien und Bulgarien vor. Der frühere
griechische Ministerpräsident Venizelos unterstützte dies Unternehmen in verräterischer
Weise. Griechenlands Widerspruch gegen die unerhörte Verletzung des Völkerrechts
blieb unbeachtet. Als König Konstantin, der Schwager unseres Kaisers, sich weigerte,
auf die Seite unserer Feinde zu treten, wandte England Zwangsmaßregeln gegen ihn
und sein Land an. Die militärisch wichtigen Eisenbahnlinien wurden von den Eng-
ländern besetzt. Englische und französische Beamte überwachten das gesamte Ver-
kehrs- und Postwesen. Die Gesandten und Konsuln der Mittelmächte und andere
Angehörige der deutschen und österreichischen Niederlassungen wurden verhaftet und
ausgewiesen. Feindliche Kriegsschiffe drangen in die griechischen Häfen ein und sperr-
ten das Land von jedem Verkehr ab. Dadurch entstand eine große Hungersnot, so daß
Griechenland sich gezwungen sah, auf Verlangen seiner Peiniger die Armee zu ent-
waffnen, die Geschütze abzuliefern und die Kriegsschiffe zu übergeben Dies alles
konnte jedoch den König nicht dazu bewegen, die Neutralität aufzugeben. Gern hätten
unsere Gegner schon damals König Konstantin abgesetzt; aber sie fürchteten den Zorn
des russischen Kaisers, der dem Könige und seinem Lande freundlich gesinnt war. Als
jedoch im Frühjahr 1917 beim Ausbruch der russischen Revolution Zar Nikolaus ent-
thront worden war, brachte der Vertreter Frankreichs und seiner Bundesgenossen den
König Konstantin durch Drohungen dahin, daß er abdankte und sich in die Schweiz
zurückzog. Sein zweiter Sohn Alexander wurde sein Nachfolger; aber er blieb nur
ein Schatteukönig. Der Verräter Venizelos riß die Gewalt an sich und brach die Be-
ziehungen zwischen Deutschland und seinen Verbündeten ab. Die Vergewaltigung
Griechenlands müßte für alle neutralen Staaten ein warnendes Beispiel sein. — Im
weiteren Verlauf des Krieges traten u. a. noch auf die Seite unserer Gegner: Brasilien,
China und Siam.
Iii. Der Krieg gegen Rumänien. Am 6. Dezember 1916 hielten unsere sieg-
reichen Gruppen ihren Einzug in Bukarest und nahmen dann sogleich mit Nachdruck
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Amerikas Wckson Wilson Wilson Wilsons Venizelos Konstantin Nikolaus Nikolaus Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland Amerikas Deutschland Deutschlands Griechenland Gallipoli England Serbien Saloniki Serbien Bulgarien England Griechenland Frankreichs Deutschland Griechenlands Brasilien China Bukarest
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
339
hat an verschiedenen Stellen ungleiche Breite. Er wird dann
exzentrisch und besitzt gewöhnlich an der vorspringenden Seite
die größere Breite. Als Ursache dafür wird namentlich an-
gegeben das Schiesstehen der Stämme und das Gängen der
Äste, weil in diesem Falle beobachtet ist, daß die Markröhre
stets höher liegt. Mitunter gehen die um die Markröhre rund
erscheinenden Jahresringe allmählich in Wellenlinien über und
liefern interessante Zeichnungen. So gibt denn die Beschaffen-
heit der Jahresringe auch mancherlei Auskunft über die Lebens-
geschichte des Baumes und besonders über die technischen
Eigenschaften des Äolzes. — Die eigentümliche anatomische
Beschaffenheit des Äolzes, die Zusammensetzung desselben aus
nebeneinanderliegenden Fasern und Röhren macht es erklärlich,
warum ein Lolzstück in der Richtung des Faserlaufes, z. B.
durch Eintreiben eines Keiles, leicht getrennt werden kann,
während der Widerstand in der Ebene rechtwinklig zu den
Fasern ein besonders großer ist. Zm ersten Falle sind nur die
Zellenwände voneinander zu reißen, während im zweiten Falle
die Äolzsubstanz getrennt werden muß, was eine größere Kraft
verlangt. Die leichte Teilbarkeit in der Richtung der Fasern
begründet auch diejenige Eigenschaft, welche unter der Be-
nennung Spaltbarkeit sehr bekannt ist und viel zur An-
wendung gelangt (Spalten und Behauen mit Axt und Beil).
Indem die Spiegel die Äolzmasse vom Mark bis zur Rinde
durchsetzen und die einzelnen Äolzfaserbündel voneinander trennen,
tragen sie sehr viel zur Spaltbarkeit bei. Besonderen Einfluß
auf die Spaltbarkeit haben noch Äärte, Federkraft und Feuch-
tigkeitsgrad des Äolzes. Sehr weiche Äölzer (Linde) spalten
schwer, weil sich das spaltende Werkzeug darin versenkt.
Schwerspaltige Äölzer sind Erle, Birke, Weißbuche, Alme,
Ahorn, Esche; leichtspaltig sind Rotbuche, Espe, Eiche, Weide,
Tanne, Fichte, Pappel.
Die Festigkeit des Äolzes im allgemeinen ist ebenfalls
wegen des eigentümlichen Gefüges, das fast nicht an zwei
Stellen eines Stückes gleich str, höchst verschieden und zwar
nicht nur bei den einzelnen Holzarten, sondern selbst bei jeder
22*
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: Berufsbildung
340
Lolzart an verschiedenen Stellen sehr verschieden. Gewöhnlich
hat das Kernholz eine größere Festigkeit als lockeres, trockenes
eine größere als feuchtes, langsam gewachsenes eine größere
als schnell gewachsenes. Die Lölzer der heißen Zone sind im
Durchschnitt von bedeutend größerer Widerstandsfähigkeit gegen
Trennung der Teile als die Lölzer des gemäßigten Klimas.
Diese größere Festigkeit steht mit dem spezifischen Gewichte,
also mit der Fasecmasse der Lölzer in solchem Zusammenhange,
daß jene mit dieser wächst. — Die Federkraft des Lolzes ist
ebenfalls abhängig vom Klima, Boden, Standort und steht
gewöhnlich bei einem Lolze im geraden Verhältnis zu seinem
spezifischen Gewichte. Elastische Lölzer sind Ebenholz, Silber-
ahorn, Linde, Birke, weniger elastisch Eiche, Buch, Fichte,
Lärche, Hainbuche, Tanne, Pappel. — Die einzige Eigenschaft
des Lolzes, die einen geringen Ersatz für die gänzlich fehlende
Dehnbarkeit bietet, ist die Biegsamkeit, d. h. diejenige Eigen-
schaft, durch welche man Lolzstäbe krümmen und nachher in der
gekrümmten Lage erhalten kann. Die Verbiegung überschreitet
die Elastizitätsgrenze und vernichtet einen Teil der Federkraft.
Die Formveränderung durch Benutzung der Biegsamkeit er-
fordert daher eine Kraft, die größer ist als diejenige, bei welcher
die Elastizitätsgrenze erreicht wird, und kleiner als diejenige,
bei welcher der Bruch erfolgt. Ist die Biegsamkeit einer
Lolzart bedeutend, so nennt man sie Zähigkeit. Das zäheste
Lolz ist das der Laselnuß, der Birke, der Alme und Lainbuche.
Die Biegsamkeit hängt wesentlich ab von der anwesenden
Feuchtigkeit, indem das Lolz in nassem Zustande sehr viel
biegsamer ist als ausgetrocknet. Durch Erwärmung mittels
heißen Wassers, Dampfes oder freien Feuers wird die Bieg-
samkeit bedeutend erhöht. — Eine für die Verarbeitung und
Verwendung des Lolzes höchst wichtige Eigenschaft ist die
Lärte, d. h. der Widerstand, den dasselbe dem Eindringen
eines Werkzeuges entgegensetzt. Da die Lolzfaser als solche
die Lärte bedingt, so ist unter gleichen Amständen das Lolz
am härtesten, welches die größten Lolzmassen enthält, und seine
Lärte am gleichmäßigsten zusammenstehen. Aus dem Grunde
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]