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1. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 82

1873 - Leipzig : Wartig
82 fällen und in wunderlichen Windungen das Bergthal hinabrauscht. Das ist nun die Ilse, die liebliche, süsse Ilse! Sie zieht sich durch das gesegnete Ilsethal, an dessen beiden Seiten sich die Berge allmählich höher er- heben, und diese sind bis zu ihrem Fusse meistens mit Buchen, Eichen und gewöhnlichen Blattgesträuchen be- wachsen, nicht mehr mit Tannen und anderem Nadelholz. Denn jene Blätterholzart ist vorherrschend auf dem Unter- harze , wie man die Ostseite des Berges nennt, im Gegen- satz zur Westseite desselben, die der Ober harz heisst und wirklich viel höher ist, und also auch viel geeigneter zum Gedeihen der Nadelhölzer. Es ist unbeschreibbar, mit welcher Fröhlichkeit und Anmuth die Ilse sich hinunter stürzt über die abenteuer- lich gebildeten Feisstücke, die sie in ihrem Laufe findet, so dass das Wasser hier wild emporzischt oder schäu- mend überläuft, dort aus allerlei Steinspalten, wie aus tollen Gieskannen, in reinen Bogen sich ergiesst, und unten wieder über die kleinen Steine hintrippelt, wie ein munteres Mädchen. Ja! die Sage ist wahr: die Ilse ist eine Prinzessin, die lachend und blühend den Berg hinabläuft. Wie blinkt im Sonnenschein ihr weisses Schaumgewand! Wie flattern im Wind ihre silbernen Busenbänder! Wie funkeln und blitzen ihre Diamanten ! Die hohen Buchen stehen dabei, gleich ernsten Vätern, die verstohlen lachend dem Mutli- willen des lieblichen Kindes Zusehen; die weissen Birken bewegen sich tantenhaft vergnügt und doch ängstlich über die gewagten Sprünge; der stolze Eichenbaum schaut hinein, wie ein verdriesslicher Oheim, der das schöne Wetter bezahlen soll; die Vöglein in den Lüften jubeln ihren Beifall; die Blumen am Ufer flüstern zärtlich: ,,0, nimm uns mit, nimm uns mit, lieb’ Schwesterchen!“ H. Heine. Der Schwarzwalcl. Wer irgend auf der Landkarte Bescheid weiss, kann leicht das Schwarzwaldgebirge zeigen. Am grossen Rhein- knie, nördlich von Basel, erhebt es sich und nach Norden ziehend, endet es am Neckar, dessen tiefes Thal es vom Odenwalde trennt. Es ist 28 Meilen lang und 4 Meilen breit. Steil steigt das Gebirge aus der oberrheinischen

2. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 138

1873 - Leipzig : Wartig
138 3eit lang in römifchen feeren gebient, die Äunft bes Krieges gelernt und felbft die römifdje Stittermürbe erlangt i>atte. (Sr t;iefe ^ermann ober Slrmin. (Sin f ebener und gemattiger Selb, ebeln ©efc^tcd^tes, untabelig an Sitten, fing mie menige feines Lottes, non feuriger S3erebtfamfeit und glühenb für die greift, gewann er leidet die bergen aller freigefinnten Sjtäm ner und Jünglinge, und mar der Stifter einer großen $8er= fdftoörung. 3n einer nächtlichen Sterfammlung im Sbalbe febmuren sie allen Römern in ©eutfdjlanb den Untergang. So gemeint inbeb biefe Unternehmung betrieben mürbe, fo erfuhr sie bod) Segeft, und meil biefer ehrgeizige Sjtann nichts fo fehr als die Freiheit bes gemeinen Zolles i>afete und Überbein mit Slrmin, der ihm feine feftöne und freigefinnte ©oditer Sfuisnetba entführt hatte, in erbitterter $ei;be lebte, fo ¿erriet!; er fogleicl) bas gange Vorhaben. Starus aber lachte barüber und hielt die ©eutfehen für bummer und fid; für mächtiger, als bajf er irgenb eine ©efaftr hätte fürchten bürfen. 2lls der ¿gerbft bes $af)res 9 nach ©hr- gefommen mar, und die in Storbbeutfchtanb gemöbntid;en langen Stegengüffe beoorftanben, fchritt Hermann zur 2lusfitl;rung bes planes. Ssarus mürbe Oon allen Setten angegriffen, ©er Stimmet felber mar mit den ©entfetten zum Untergange der Stömer berfchmoren. Ungemitter braten los, unenblidfer Siegen ftrömte nicber, und die ©ebirgsmäffer fdfmollcn zu Strömen an. fpiö|= lieh erfcfioll in bent Traufen bes Sbatbes und der (Sem äff er der fürchterliche Striegsgefang der ©eutfehen. (Srfd;rodcn ftanben die Stömer, die fid; bureb die engen ©imler mübfam fort; fehlenden. ©a mürben sie Oon allen Seiten mit einem ¿Qagel oon Steinen, Pfeilen und Sburftangen überfdjüttet. ©ann ftürgten die ©eutfehen Oon den Roheit nieber zum ¿ganbgemenge. ©rauen und (Sntfe|en ergriff die Stömer. Sie zogen auf einer matblofen ©bene (an der Sberra) hiu, und halten fo ziemlich Drbnung, erlitten aber auch hier Sierluft, und famen aufs Sterte in die Sbalbgebirge (bei ©etmolb). ©a öffnete ficb ihnen ein unmegfantcs iu bent ihnen aufs Sieue grobe Scharen Oon ©eutfehen auflauerten und ihre Sticberlage im ©euto; bitrger Sbalbe oollenbeten. Sfarus ftürzte fid) in fein Sdfmert. Stur menige Stömer enttarnen; alle anberit mürben erfddagen ober gefangen. Hermann feierte den ©öttern grobe Dbferfefte und meihte ihnen alle ©obten und alle Sseute, alfo bab die Stömer unbe;

3. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 209

1873 - Leipzig : Wartig
209 brangen aber in Rerbinbung mit den Reicptnöpben bi» in die Ralfe von Rterfeburg bor. $f;r £>eer mar über 60,000 Riann ftarf. griebricf) tonnte nur mit 22,000 9rann bent $einbe ent; gegen gelten. 33ei dem ©orfe Rojjbad;, in der Räl;e von Sßeifjenfeli», traf er auf beufetben. ©ie $ranpfen maren be§ (Siegel fd;on gcmijj. ©amit ifmeit ba» breubifdje ¿Qäitfleitt ja nicht entgegen möge, pgen sie unter luftigem ©rombeten; fdjalle an dem tilget boritber, auf meinem die ^reufjen ftan; den, um ibit von allen ©eiten einpfddiefjen. ©er Völlig fafj mit feinen ©enerälen an der ©afel, al§ märe er mitten im ^rieben im Suftfdfloffe p jpotsbam, und die ©olbaten der= ^efjrten, mie iljr Rteifter, ebenfalls ru^ig au» ihren gelbfeffeln ba3 5diittagsbrot und fdienen nicht an Stampf p benfen. ©er geinb muffte gar nic£;t, ma§ er bap fagen füllte; bod) fein ©rftaunen füllte halb noch größer merbeit. 2öie burd; Räuberei maren plotjlid; Reffet und 3c^e berfdjmunben; mie au» der ©rbe gefcfjoffen ftanben die Krieger in Reihe und ©lieb, und in bemfelben 2iugenblicfe bonncrten auch die preujp fdjen Batterien und ftredten Reihen der $einbe p 23oben. @l)e die granpfcn fid) bmn erften ©d;red erholen tonnten, braufte auch fd;on, mie der ©turmminb, der fitbne Leiter; general ©eibli^ mit feinen Regimentern den ¿gügef hinunter in die Reifen der geinbe. Rirgenbg tonnte man den tapferen ^reufjen mibcrftel;en. 3ber fließen fonnte, floh; man marf die Sbaffcn und ba» ©epäd von fid;, lieff Kanonen und ga§; nett im ©tid;e. Rid;t anbcrtfjalb ©tunben f;atte die ©d)lad;t gebauert — 7000 $einbe maren gefangen, 63 Kanonen und 22 gafmen erbeutet, ©er fröl;üd;e ©ieg lüftete den ffßreufjen nur 91 ©obte, und gap ©eutfddaub jubelte dem ficgreicfjeit Könige p. ©amit l;atte jebod; ^riebricb feinen ^rieben, f^aft ganj ©d;lefieu mar in den Rauben der Deftreicfyer. ©ort ftanb der erfahrene §eibi;err der Rtaria ©fierefta, Siarl von Sotbringen, mit 80,000 Riann ©cftreidjern. Slber fd;on hier 2öod;en nach der ©d;Iad;t bei Ropbad; trat ^riebricb il;nt mit 30,000 Rzann entgegen. Rief;r hatte der Stönig nid;t pfamntcnbringen tonnen. Sbollte er jebod; ©d;lefien nicht gang aufgeben, dann mufjte er eine ©d)lad;t magen. @» mar ein fülmes Unternehmen; benn ging die ©d;lacl;t berloren, dann gab e§ für ^riebrid; feine Rettung mel;r. ©a§ muffte er nur p gut. @r der; fammelte die $ü£;rer feine» dgeere§ und l;ielt dpen eine u. Äiautuelt, Sefebucfy. 14

4. Wiederholungsbuch für den geographischen, geschichtlichen, naturkundlichen und deutschen Unterricht in Volks- und Bürgerschulen - S. 102

1872 - Berlin : Oehmigke
102 von 28" bei + 80« R. „ 23" „ -l- 76« R. „ 19" „ + 72« R. „ 16" „ + 68° R. rc. Z. 33. Erwärmte Luft steigt in die Höhe, sie ist leichter als kalte Luft: Zimmerwärme am Boden und an der Decke; die tanzende Schlange; Luftballons, von den Gebrüdern Mont- golfier 1783 in Frankreich erfunden, die Luft wurde durch Stroh- feuer erwärmt. Später wurden die Ballons mit Wasserstoff- und Leuchtgas gefüllt. §. 34. Durch das Emporsteigen erwärmter Luft strömt unten kältere Luft hinzu: Luftzug im Lampencylinder, Schorn- stein und bei geöffneten Thüren und Fenstern eines ge- heizten Zimmers. — Winde sind Luftströmungen zur Ausgleichung der Wärmeunterschiede. Der Richtung nach benennt man die Winde nach den Richtungen der Windrose. Nach der Stärke unterscheidet man Luftzug, Wind, Sturm, Orkan (Samum, Föhn, Sirocko). Nach der Regelmäßigkeit unterscheidet man Land- und Seewinde, Strich- oder Passatwinde, Mon- sums- oder Wechselwinde. §. 35. Durch die Wärme werden feste Körper in flüssige verwandelt, sie schmelzen. Eis, Blei und fast alle Metalle schmelzen plötzlich; Wachs, Butter, Fett, Eisen werden erst weich und dann flüssig. Der Schmelzpunkt verschiedener Körper ist verschieden. Wachs schmilzt bei 54« R., Schwefel bei 86«, Blei bei 257«, Silber bei 800«, Gold bei 1000«. Flüssige Körper werden wieder in feste verwandelt, wenn die Wärme bis unter den Schmelzpunkt vermindert wird. ß. 36. Das Wasser hat bei 4- 3^° R. seine größte Dich- tigkeit — auf- und niedersteigende Bewegung des Meerwassers. Bei Verwandlung des Wassers in Eis bei 0° dehnt sich ersteres um 9 pct. aus. In dicht verschlossenen Gefäßen (Papinscher Topf) kann Wasser zu höherer Temperatur als 80« R. erwärmt wer- den, weil der Druck der Dämpfe das Sieden der Flüssigkeit hemmt. §. 37. Flüssigkeiten werden durch Wärme in Dampf ver- wandelt: Kochen oder Sieden, Einkochen der Speisen, Ver- dampfen. Auch bei gewöhnlicher Luftwärme gehen die obersten Schichten einer wässerigen Flüssigkeit nach und nach in Dampf über, sie verdunsten. Auftrocknen des Regenwassers, Trock- nen der Wäsche. Bei jeder Verdunstung wird Kälte erregt (latente oder gebund ene Wärme): Besprengung der Straßen, Abkühlung nach einem Regen, Schweiß. §. 38. Der aufgestiegene Wasserdampf ist als Nebel auf v dem Erdboden und als Wolken in den oberen Luftschichten sicht- bar: Federwolken oder Schäfchen, Haufenwolken, Schicht- und Re-

5. Wiederholungsbuch für den geographischen, geschichtlichen, naturkundlichen und deutschen Unterricht in Volks- und Bürgerschulen - S. 103

1872 - Berlin : Oehmigke
103 genwolken. Abgekühlter Wasserdampf verdichtet sich und kommt als Regen herab: Staubregen, Strichregen, Platzregen, Landregen. Graupeln sind gefrorene Regentropfen. Schnee ist gefrorener Wasserdampf. Hagel sind kleinere oder größere Eis- körner, die meistens im heißen Sommer bei Gewittern aus großer Höhe herabfallen. Thau ist der durch Abkühlung in Wasser ver- wandelte Wasserdampf; er setzt sich in Tropfengestalt an Gräser rc. Reif ist gefrorener Thau. §. 39. Feuer erlischt durch Absperrung der Luft und durch Abkühlung: Verschütten des Feuers mit Asche oder Sand, Ueber- decken eines brennenden Schornsteins, Löschen durch Wasser. Wasser erregt durch Verdunstung Kälte und hindert durch die sich bilden- den Dämpfe den Zutritt der Lust. §. 40. Eine Flamme besteht aus brennenden Luftarten oder Gasen. Aus jedem brennbaren Körper entwickelt sich bei starker Erhitzung Leuchtgas: Oel, Wachs, Holzspäne, Stein- kohlen im Probirglas. Körper, aus denen sich durch Erhitzung kein Gas entwickeln läßt, glühen nur. Das gewöhnliche Leucht- gas wird in den Gasanstalten bereitet, indem man Steinkohlen in großen Chamottröhren (Retorten) erhitzt. §. 41. Der dunkle Kern in der Flamme eines brennenden Lichtes ist Leuchtgas und brennt nicht, weil die Luft keinen Zutritt hat. Lampen mit rundem Docht haben doppelten Luftzug von unten: innerhalb und außerhalb der Flamme. Eine Flamme brennt nur im Luftzuge, weil ein Theil der atmosphärischen Luft mit ver- brennt und immer neue Luft hinzutreten muß. §. 42. Sauerstoff ■£, Stickstoff § der atmosphärischen Lust. Stickstoff erhält man, wenn in einem abgesperrten Glase der Sauerstoff durch Verbrennen verzehrt wird. Sauerstoff er- hält man, wenn rothes Quecksilberoxyd in einem Probirglase er- hitzt wird; das Quecksilberoxyd wird dadurch in Quecksilber und Sauerstoff zerlegt. Im Stickstoff erlischt eine Flamme. Im Sauerstoff verbrennen glühende Körper. §. 43. Der Wasserdampf wird als bewegende Kraft benutzt bei den Dampfmaschinen (Jakob Watt 1764). Die wich- tigsten Dampfmaschinen sind die Lokomotiven; die Haupttheile sind: Der Dampfkessel mit vielen metallenen Röhren, der Dampfbehälter, die Dampfcylinder, die Kolben, die Kol- benstangen mit der Kurbel, das Mittelrad, die Sicher- heitsventile.

6. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 58

1874 - Leipzig : Klinkhardt
58 Nordamerika, früher mit Urwäldern bedeckt, wurde seit 1496 wegen des Stockfischfanges von den Engländern besucht und seit 1585 mit Kolonisten an den Küstenländern bevölkert. Der Quäker William Penn gründete Philadelphia und baute Pennsylvanien an. In Folge der Eifersucht der Franzosen entstand der Kolonialkrieg (1755—62) Eng- lands gegen Frankreich und Spanien, der 1762 in Paris zu Gunsten Englands sich entschied. Als die Kolonisten die Kriegskosten mit decken sollten und ihr billiger Wunsch, ins Parlament Abgeordnete mitschicken zu dürfen, unerfüllt blieb, entstanden (1764—65) Gährungen wegen Stempel- steuer und Einfuhrzölle auf Thee re., welche (1775—83) den Freiheits- krieg mit England herbeiführten. Der Oberfeldherr Georg Washing- ton, Pflanzer aus Virginien, vorsichtig, wachsam, feurig und heldenkühn, im Glücke nie vermessen und im Unglücke ungebeugten Muthes, war gleich groß als Krieger, wie als Staatsmann. Benjamin Franklin (Sohn eines Seifensieders, von 17 Geschwistern das jüngste Kind, Buchdrucker, Generalpostmeister, Erfinder des Blitzableiters) vertrat die Rechte seiner Landsleute in England, später als Gesander in Paris, und starb 1790. — 1776 erklärten 13 Staaten ihre Unabhängigkeit. Bourgogne wurde mit 10,000 Briten und erkauften deutschen Soldaten 1777 bei Saratoga durch Gates gefangen genommen. Fremde Hilfe brachten La Fayette (tapfer, weise, der thätige Zeuge dreier welterschütternder Revolutionen) und Kvsciusko. Als 178t oer Landkrieg endete, wurde der Krieg auf den europäischen Meeren fortgesetzt. Bei Belagerung Gibraltars 1782 durch die Franzosen und Spanier richteten die glühenden Kugeln der Engländer unter Elliot furchtbare Verheerungen an. Im Frieden zu Paris, 1783, wurde die Unabhängigkeit Nordamerikas, das in Washington 1781—97 seinen Präsidenten erhielt, anerkannt. Allgemeines. Französische Sprache und Sitten griffen überall um sich, der Lupus bewirkte namentlich in großen Städten sichtbar Verschlech- terung der höchsten und niedrigsten Stände. — Erfindungen: Luftpumpe von Otto v. Guerike (i 1686), Pendeluhren in Holland, Sprachrohr, Blatternimpfung durch Dr. Jenner, Pianoforte von Schröder, Porzellan von Böttger, Luftschiffe von Mongolsier, Kattundruckereien in Sachsen, Dampfmaschinen. — Gelehrte: Leibnitz, f 1716, Philosoph und Mathe- matiker; Newton, ï 1727,Mathematiker und Naturforscher; Linnó,-s l778, Naturforscher zu Upsala. — Musiker: Bach, Händel, Graun, Haydn, Mozart. — Maler: Mengs, Canova. — Orgelbauer Silbermaun. — Ackerbau, Handel, Gewerbe, Fabriken heben sich. Kartoffeln allgemein verbreitet. Veredelte Schafe. Ausbildung der Staatswissenschaft. Gre- gorianischer Kalender allgemein eingeführt.

7. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 153

1874 - Leipzig : Klinkhardt
153 Stricke durch Befeuchten. Aufsteigen des Saftes in Pflanzen. Sprengung von. Steinen durch Befeuchten der Keile. Zusammengetrocknete Fässer werden ins Wasser gestellt. Schwere (Gravitation). Körper mit viel Masse wirken auch in der Entfernung noch anziehend. Anziehung der Weltkörper. Alle auf der Erde befindlichen Körper werden von derselben gleich stark ange- zogen und fallen, wenn sie nicht unterstützt werden, dem Mittelpunkte der Erde.zu. Richtungslinie der Schwere. Senkblei oder Bleiloth. Der Druck (absolutes Gewicht) ist abhängig von der Größe und Dichtigkeit (Masse) des Körpers. Gleich schnelles Fallen des Steines und der Feder im luftleeren Raume. Unterschied zwischen absolutem und specifischem Ge- wichte. — Fall der Körper. In der Nähe der Erdoberfläche fällt ein Körper in der ersten Sekunde seines Fallens gegen 49/10 Mtr., in der zweiten 3 x 49/10, in der dritten 5 x 4%0, in der vierten 7 x 49/10 rc., also in einer Sekunde 49/^o, in zwei Sekunden 4 x 49/^o, in drei Se- kunden 9x49/10, in vier Sekunden 16x49/10 Mtr. Die durch- fallenen Räume verhalten sich wie die Quadrate der Zeiten. Messung einer Tiefe mittels eines hinabfallenden Steines und einer genauen Uhr. Fallmaschine. Große Wirkungen eines hoch herabfallenden Körpers. — In größerer Ferne wirkt die Anziehungskraft schwächer. Sie nimmt ab, wie die Quadrate der'entfernungen vom Erdmittelpunkte zunehmen. Der Mond, 60 Erdhalbmesser von der Erde entfernt, wird 60 x 60 mal schwächer von der Erde angezogen, als ein Körper auf ihrer Oberfläche. Von den festen Körpern. In festen Körpern ist die anziehende Kraft der einzelnen Theilchen mehr oder weniger ihrer abstoßenden Kraft und der Anziehungskraft der Erde überlegen. Hart, weich, biegsam, spröde, zähe, elastisch, Glas- thränen, Bologneser Fläschchen. Dehnbarkeit der Metalle beim Hämmern, Strecken, Prägen, Drahtziehen. — Verschiedenheit der anziehenden Kraft nach verschiedenen Richtungen. Blätterige und faserige Körper, Krystalle. — Verschiedene Festigkeit verschiedener Körper in der Längenrichtung. .Zerreißen (absolute Festigkeit). Folgende Körper sind nach abnehmender Festigkeit geordnet: Stahl, Eisen, Kupfer, Zinn, Blei, Holz von Eiche, Erle, Buche, Weide, Nußbaum, Linde, Birnbaum, Apfelbamn. Vermehrung oder Verminderung der Festigkeit der Metalle durch Hämmern, Walzen, schnelles oder langsames Abkühlen :c. Gewebtes, geflochtenes und ge- drehtes Seil. Ein seidener Faden ist dreimal fester, als ein leinener. — Auch der Widerstand ist bei verschiedenen Körpern verschieden, welchen sie einer Kraft entegenstellen, die in der Quere auf sie wirkt. Zerbrechen (relative Festigkeit). Schwerpunkt. In jedem Körper ist ein Punkt, in dem man sich seine ganze Schwere vereinigt denken kann. Wird der Körper an einer Stelle unterstützt (Unterstützungspunkt), die mit dem Schwerpunkte und dem Mittelpunkte der Erde in gerader Linie liegt, so kann er nicht fallen. Er

8. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 156

1874 - Leipzig : Klinkhardt
156 Wasser, der verbreitetste tropfbar flüssige Körper, eine Verbindung von Wasser- und Sauerstoff (Knallluft), im reinen Zustande durchsichtig, färb-, geschmack- und geruchlos, fast immer mit fremdartigen Beimischun- gen (meist etwas Kohlensäure; Härte des Wassers bei Gehalt von kohlensaurem Kalke). Salzwasser, Sauerbrunnen, eisenhaltige Wasser re. Kalktheilchen enthaltendes Wasser kocht Speisen nicht weich, macht Seife gerinnend, daher zum Waschen unbrauchbar. Entfernung der Lust aus dem Wasser beim Kochen. Erzeugung der Fäulniß -des Wassers durch darin befindliche organische Stoffe. Reinigung durch pulverisirte Hohlkohle mit Schwefelsäure. -— Geringe Zusammendrückbarkeit, Elasticität des Wassers. Abprallen schräg darauf geworfener Steine oder geschlossener Kugeln. Fortpflanzung des Schalles im Wasser (Taucher und Fische hören im Wasser). •— Schwere des Wassers. Em Kubikmeter wiegt 2000 Pfund. Daher 250 Pfd. starker Druck auf den V4 Q-Mtr. großen Boden, und 125 Pfd. starker Druck auf eine ya Mtr. breite senkrechte Seitenwand eines ya Mtr. hohen Gefäßes, in dem das Wasser bis an den Rand steht. Fast 200 Milt. Pfd. starker Druck auf die Erddecke eines unterirdischen, 100 Mtr. langen, 50 Mtr. breiten Wasserbehälters, welcher mit einer bis 20 Mtr. hoch über jenem Wasserspiegel gefüllten Röhre in Verbindung steht. Schwimmen. Ein im Wasser untergetauchter Körper drängt so viel Wasser aus seiner Stelle, als er selbst Raum einnimmt, und wird daher, im Wasser gewogen, so viel leichter, als eine an Größe ihm gleiche Wassermenge wiegt. Eine volle Wasserkanne läßt sich im Wasser leichter halten, als außer demselben. Ein Körper, 1 Kubikmtr. groß, verliert im Wasser 2000 Pfund an Gewicht. Ein Körper, leichter als die Wassermasse, deren Raum er einnimmt, schwimmt, ragt mehr oder weniger über den ' Wasserspiegel hervor. Schiffe, hohle Metallkugeln, Ponton, Schwimm- blasen. Natürliches und künstliches Schwimmen der Menschen. Schwere Flüssigkeiten tragen größere Lasten. Meerwasser, Flußwasser, Weingeist, Kaltes und warmes Wasser. — Quecksilber, Wasser und Oel stehen unver- mischt übereinander. Elementarwelt:' Quecksilber, zerflossenes Laugensalz, rothgefärbter Weingeist, Terpentinspiritus. Absolutes und specifisches Gewicht. Bei dem absoluten Gewichte wird auf Dichtigkeit und Größe des Körpers nicht Rücksicht ge- nommen. Das relative Gewicht giebt das Gewichtsverhältniß zweier gleich großer Körper an. Ist ein Stück Blei 12 mal schwerer, als ein gleich großes Stück Holz, so ist sein specifisches Gewicht (im Verhältnisse zu die- sem Holze) 12. Gewöhnlich wird das Wasser als derjenige Körper ange- nommen, nach welchem man das specifische Gewicht der übrigen bestimmt. Platin ist 21, Gold 19, Quecksilber 133/Ö, Blei 11, Silber 10, Kork V4, Eichenholz 10/14 mal so schwer als Wasser. — Wenn ein Körper außer dem Wasser gewogen 8 Nloth, im Wasser gewogen nur 6 Nloth wiegt, so wiegt die ihm gleich große Wassermasse, welche er verdrängte, 2 Nloth, er ist also 4 mal schwerer als Wasser, sein specifisches Gewicht ist 4. — Um das specifische Gewicht von Körpern, die leichter sind als Wasser, zu be- stimmen, hängt man ihnen einen schweren Körper an. — Auffinden des

9. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 160

1874 - Leipzig : Klinkhardt
160 durch etwa 8000 Schwingungen in einer Sekunde hervorgebracht. Vibri- rende Bewegung der Luftsäule in Blasinstrumenten. Verkürzung und Ver- längerung dieser Säulen mittels Klappen.— Die Stärke des Schalles nimmt ab, wie die Quadratzahlen der Entfernung vom schallenden Körper zunehmen. Schallstrahlen. Je mehr Schallstrahlen das Ohr treffen, desto stärker vernimmt es den Schall. Hörrohr, Sprachrohr. — Fortpflanzung des Schalls in einer Sekunde 330 Mtr. Berechnung der Entfernung des schallenden Körpers aus der Zeit der Schallfortpflanzung. Entfernung eines Gewitters. — Von festen Körpern wird der Schall zurückgeworfen. Wiederhall, Echo. Mehrsilbige, mehrfache Echos. Bedingungen der Entfernung eines Echos. Berühmtes Echo bei Koblenz. Simonetta. Sprachgewölbe (elliptische, parabolische Wölbung. Vereinigung der Schall- strahlen im Brennpunkte). Ohr des Dionysius. Paulskirche in London. Klangfiguren. Chladni. Schwingungsknoten. Von der Wärme. Das Wesen der Wärme (das, was die Wärme an sich ist,) ist uns unbekannt. Mangel an Wärme nennt man Kälte. Messung der Wärme nach Graden. Temperatur. Ein hoher Grad von Wärme heißt Hitze, Erhitzung bis zum Leuchten Glühen, glühendes Gas Flamme, chemische Vereinigung eines brennbaren Körpers mit dem Sauerstoffe (unter Wärme- entwicklung) Verbrennen, Hitze mit Licht Feuer. — Gebundene (dem Gefühl nicht wahrnehmbare) und freie Wärme. Erregungsmittel der Wärme: a) Durch plötzliches Zu- sammendrücken eines Körpers, z. B. der Luft im pneumatischen Feuer- zeuge; daher b) durch Reibung. Hände, Säge, Bohrer, Mühlsteine, fchnellbewegte Räder, Feueranfchlagen, Feueranmachen der Wilden. Reib- zündhölzchen. e) Durch Mischung verschiedener Materien. Unge- löschter Kalk und Wasser; Wasser und Schwefelsäure; Eisenseile und Säure; Schwefel, Eisen und Feuchtigkeiten (Erdbeben, künstliche feuer- speiende Berge). Selbstentzündungen: Düngerhaufen, feuchtes Getreide, feuchtes Heu, geröstete Kleie, Malz, Mehl, Ruß mit Oel, zusammengeballte, mit Talg, Oel angefeuchtete Wolle, Haare, Zeuche rc. d) Durch die Sonnenstrahlen. Je mehr Sonnenstrahlen aus eine Fläche fallen, desto mehr Wärme wird erregt. Vereinigung der Sonnenstrahlen durch Brenngläser und Brennspiegel. Um so mehr Strahlen treffen eine Fläche, je näher der senkrechten Richtung sie darauf fallen. Sommer und Winter; Morgen, Mittag, und Abend. Schiefe Dächer, der Sonne zugekehrte Bergabhänge. — Dunkelfarbige und unpolirte Körper werden mehr erhitzt; dunkle Kleidung; schwarze, unpolirte Oefen. Wirkungen der Wärme, a) Sie dehnt alle Körper aus, während bei Abnahme der Wärme der Rauminhalt eines Körpers ver- mindert wird. Eine Metallstange wird im Feuer länger, Wasser und Milch steigen in Gefäßen, eine zum Theil mit Lust gefüllte Blase schwillt auf. Reifen werden glühend ums Wagenrad gelegt. Der Plattstahl muß kleiner sein, als der hohle Raum in der Plattglocke. Verschlossene Gefäße zerspringen in der Wärme,- ebenso Gläser auf dem heißen Ofen. Gefahren

10. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 76

1917 - Breslau : Hirt
Geschichte. Teil derselben wurde überrascht und vernichtet; die übrigen wurden von den Brandenburgern verfolgt und flohen in großem Schrecken bis Riga. Der Kaiser und die deutschen Fürsten gönnten jedoch dem Kurfürsten seinen Kriegsruhm nicht. Sie schlossert mit Frankreich Frieden und bestimmten dabei, daß die Schwe- den Vorpommern behalten sollten. Der Kurfürst geriet darüber in großen Zorn. Er mußte sich aber fügen, weil Brandenburg allein nicht stark genug war, sein Recht gegen so viele Feinde durchzusetzen. 8. Der Große Kurfürst als Landesvater. a) Sorge für den Ackerbau. Während des Dreißigjährigen Krieges waren viele freie Bauern der Mark in die Krrechtschaft des Adels geraten. Die 21. Der Große Kurfürst in der Schlacht bei Fehrbellin. „Junker" hatten verarmten Bauern ihre Besitzurrgen abgekauft, herrenlose Bauernhöfe an sich gerissen und Leibeigene angesiedelt, über die sie selbst Gericht hielten. Der freie Bauerrrstand war nach dem großen Kriege nur wenig vertreten. Viele Bauern hatten sich m der langen Kriegszeit daran gewöhnt, ziellos umher- zuwandern, und andre, die seßhaft geblieben waren, vernachlässigten den Ackerbau. So kam es, daß die Äcker verwildert waren und wenig Ertrag lieferten. Darum ermahnte der Kurfürst den Adel, seine Bauernhöfe nicht wüst liegen zu lassen. Arbeitsscheue Bauern zwang er, entweder zu ihren Gutsherren oder nach ihren eigenen Höfen zurückzukehren und ihre verwilderten Äcker fleißig zu bebauen. Er selbst ging mit gutem Beispiel voran, indem er seine Domänen skrongüterj muster-
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