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1. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 187

1873 - Leipzig : Wartig
187 Zu taffen, in ©eutfcfflanb ©ruppen anjumerben, zögerten sie, ftritten über den Oberbefehl ltitb lieffen dem itciifer $eit ¿ur Sserftärfung. 2il§ 3ol;cmn $riebrid; t;örte, baff fein fetter Sjtorifz in fein Saub eingefallen fei, jog er fiel; nach ©acbfeit guri'tcf, eroberte e§ gtoar mieber, traf nun aber mit dem il;m nadfritdenben $aifer bei 9)lüf;lberg an der Slbe gur (Sntfcbeu bung§fd)lad)t gufammen. Situ Sibenb bor der ©cblad;t ritt der Inifer mit feinem Araber $erbinanb und dem Herzog 9)lori£ am Ufer l;iit und fal;, baff nur der breite ©trom it;n von den ©ad;fen trennte, ©a brachte der faiferlid;e ^elbljerr, igcrjog Sllba, einen Sjlüller l;erbei, der au» 9tad;e für jmei von den ©acbfeit mitgenommene s^ferbe eine feierte ©teile in der ©Ibc ju geigen berfprad;, too ein Leiter ungefälfrbet burd; den ^tuff an§ anbere Ufer gelangen fönne. 3lm sdlor= gen — e<o mar ein ©onntag — ab» nod; biester Siebet über beiben Ufern lag, gingen die Slaiferlidfen burd; den ^lug. ©er Siaifer Ejatte fice; mie ¿um ©iege gefdjmüdt, ritt ein ftolge^ anba(ufifc£)e§ Stoff, und die eben burcbbred)ettbe ©onne fbiegette fid; an feinem bergolbeten ¿gelme und ipan^er. Slnfangs moltte der fturfiirft der it)nt iiberbrad;ten Sjteu bung, baff der $einb nabe, feinen ©tauben fce;enfen, bi3 ba£ mitbe ^riegsgefdirei der im faifertidfen ¿Qeere bienenben ©ba^ nier „Igifipania! Igifpania!" i£;n von der fd;redtid;en 2öabr= E;eit überzeugte. Sille ©abferfeit der fäce;fifce;eu Sfeiter, den erften Slnfturm be§ gcinbe§ abzufd;lagen, mar unnüfe; bad ganze fäd;fifcbe Igeer lüfte fid; halb in milöe §tud)t auf. ©er Hurfürft fncejte zu entfommen, mürbe aber auf feinem ferneren fricfifd)en iqengfte von leichten Sieitern eingeeioet und um- zingelt. (Sr bertf;eibigte fid; ritterlid;, erhielt aber einen ftarfen £>ieb in die linfe 23ade und muffte fid; ergeben. Silit ©taub und 23tut bebedt mürbe er bor den erzürnten, auf der iqaibe battenben ^aifer geführt. Sll§ er mit den Sborten an= fing: „Slllergncibigfter iraifer!" und biefern die iqanb reichen mollte, manbte fid; Slarl finfter znr ©eite und fagte: ,,©o, nun bin id; ©uer attergnäbigfter üaifer? ©o fmbt 3hr mid; lange nid;t geheimen!" ©er Sturfürft ful;r fort: ,,^d; bin 6m. faifert. Sjtajeftät ©efangener und bitte um fürfttid;en ©emabrfam! " „2bot;t, 3hr fottt gehalten merben, mie 3tm es berbient," febtob der Äaifer. ©er Slurfürft muffte für fid; und feine 9tad;fommen auf die Slurmürbe bergicl;ten und blieb be§ 5eaifer§ ©efangener, der ihn noch fünf $abre mit fid; herumfüe>rte und il;n oft

2. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 247

1873 - Leipzig : Wartig
247 beeren gefüllt, gufrieben lagerte er fid; nun im ©Ratten einer ©id;e und fd)£ief ein. Slber ^iö^tid; ftieg am Fimmel ein ©cmitter auf; c§ bü|te ftarf, und Sturm und Bonner medten unfern ©riet), ©in heftiger ©onnerfcblag betäubte ilm faft, und als jet^t aud; Stegen §erabraufd)te, naijm er bas Körbchen und ftoij. S>oit Sßaffer triefenb, ocrmoce)te er bäum meiter 511 fdjreiten. $a entraffte i£)nt noch ein Sbinbftof; bas Körbchen und ftreute bic Sslumen aufs $etb. 2>et3t rif; dem Knaben bic ©ebulb, und er marf and) ba§ Körbchen non fid;. Söeinenb und burdmäfjt erreichte er enblicb bas elterliche iqaus. S3alb barauf mürbe es mieber l;eiter. Stcue» Sebeu herrfd;te überall, und Stiles grünte ncd; einmal fo fd)ön. ©e^ rüljrt banftc der Sanbmann für bes ¿Qimmels ©egen. ©)as fd;cme Sbetter lodtc halb den Knaben, melier fei; neu tböricbtcn Unmutf) einfal;, mieber inmius. Sind; i£;m tarn je^t Sllles lebenbiger oor, und feine» ,3orncs fid; fd;ämcnb, fuchte und fanb er bas Körbchen, meld;es an einer ©taube am ¿Qügel hängen geblieben mar. Ucberrafcbt fab) er bic burd; den Stegen £;erüorgebrad;te S3tumcnbrad;t und hatte aud; halb bas Körbchen mieber gefüllt. ^e^t hämmerte der Slbcnb, und ©rid; ging froh über feine gefammelten ©d;ät3e nad; ^aufe. Stod; mehr aber freute il;n Sie gerührte ©auf barfeit der ©d;mefter. 9tid;t mahr, fagte die Sjtutter, menn mir Slnbere erfreuen, fo erfreuen mir uns felbft am meiften. Siebe ©ntnta! Slls ich m den Igunbstagsferien bei ©ud; ¿u Ssefud; mar, finb mir, mic ®u ®id; erinnern mirft, oft in der gleid; hiuter ©ureut ¿Qaufe gelegenen Dbftpflanjung ijeruntgemanbert und haben mit 33cmunberung die Saft augcftaunt, meld)e insbefom bere die ipflaitmenbäume trugen. finb die ^reichte gur Steife gebieten, und bic Seutc bamit befefjäftigt, fic abjune£;meu und auf den S)tarft ¿u bringen. Sind) der ^achter ©urer ^ßflanjung bietet feinen reid;lid;en ipfiaumenoorrath aus, und ¿mar für 25 ©r. den $orb. 5da nun meine Sstutter beab= fichtigt, felbft ^Pflaumenmus ausgufieben, fo läft sie ©id; burd; mich bitten, ihr beim 9ßäc£)ter Shtnj oier Slorbe ¿u befteüen. ®as Stbljolen berfelben fann aber erft näd;fteit ©onnabenb gefd;ehen, ba mir in den erften 2bod;entagen noch mit der

3. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 82

1873 - Leipzig : Wartig
82 fällen und in wunderlichen Windungen das Bergthal hinabrauscht. Das ist nun die Ilse, die liebliche, süsse Ilse! Sie zieht sich durch das gesegnete Ilsethal, an dessen beiden Seiten sich die Berge allmählich höher er- heben, und diese sind bis zu ihrem Fusse meistens mit Buchen, Eichen und gewöhnlichen Blattgesträuchen be- wachsen, nicht mehr mit Tannen und anderem Nadelholz. Denn jene Blätterholzart ist vorherrschend auf dem Unter- harze , wie man die Ostseite des Berges nennt, im Gegen- satz zur Westseite desselben, die der Ober harz heisst und wirklich viel höher ist, und also auch viel geeigneter zum Gedeihen der Nadelhölzer. Es ist unbeschreibbar, mit welcher Fröhlichkeit und Anmuth die Ilse sich hinunter stürzt über die abenteuer- lich gebildeten Feisstücke, die sie in ihrem Laufe findet, so dass das Wasser hier wild emporzischt oder schäu- mend überläuft, dort aus allerlei Steinspalten, wie aus tollen Gieskannen, in reinen Bogen sich ergiesst, und unten wieder über die kleinen Steine hintrippelt, wie ein munteres Mädchen. Ja! die Sage ist wahr: die Ilse ist eine Prinzessin, die lachend und blühend den Berg hinabläuft. Wie blinkt im Sonnenschein ihr weisses Schaumgewand! Wie flattern im Wind ihre silbernen Busenbänder! Wie funkeln und blitzen ihre Diamanten ! Die hohen Buchen stehen dabei, gleich ernsten Vätern, die verstohlen lachend dem Mutli- willen des lieblichen Kindes Zusehen; die weissen Birken bewegen sich tantenhaft vergnügt und doch ängstlich über die gewagten Sprünge; der stolze Eichenbaum schaut hinein, wie ein verdriesslicher Oheim, der das schöne Wetter bezahlen soll; die Vöglein in den Lüften jubeln ihren Beifall; die Blumen am Ufer flüstern zärtlich: ,,0, nimm uns mit, nimm uns mit, lieb’ Schwesterchen!“ H. Heine. Der Schwarzwalcl. Wer irgend auf der Landkarte Bescheid weiss, kann leicht das Schwarzwaldgebirge zeigen. Am grossen Rhein- knie, nördlich von Basel, erhebt es sich und nach Norden ziehend, endet es am Neckar, dessen tiefes Thal es vom Odenwalde trennt. Es ist 28 Meilen lang und 4 Meilen breit. Steil steigt das Gebirge aus der oberrheinischen

4. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 37

1873 - Leipzig : Wartig
37 bacfen und jtoeí ^refjfpi^enpaaren. 2irt jebem der brei $8ruft; ringe ist ein $uf)paar angetoacpfen und am jtoeiten und britten ein glügelpaar. Ter Hinterleib ist fcprnal und mit der Ssruft nertoacpfen, alfo burcp feinen ©infcpnitt getrennt, befielt au§ 10 Gingen und enbet beim Sbeibcpen in eine dtöpre 511m @ier= legen, beim -Jjiänncpen in jtoei fteife, für je ©tiefe. Sson den brei gmfjpaaren ist baä f>interfte am längften, und biefes pat auch auffallenb bicfe ©cpenfel, tooburcp die ©pringfraft erhöbt toirb. Tie biergliebrigeit $й|зе finb mit Tratten ftarf bewaffnet. Жоп den jtoei ^lügetpaaren finb die Ssorberflügel leberartig, fteif und geabert, die Hinterflügel aber f;äutig und liegen der Sänge ttacp gefaltet unter jenen. 2ше ©erabfíügíer, toie ©rille, ©cpabe, Heufcprede, Heim* eben und Dprtourm bemalten die ©eftalt, toeld;e fíe bei iprem 2lu£fcplüpfen au§ beut (Si paben. Шит bei iprer uorle^ten Häutung befmnmen fíe f^lügelfcejeiben, und die§ fielet man als ipren ijßuppenjuftanb an; bei der lebten Häutung befommen sie enblicp ^ítigel, und finb dann oollfomnten ausgebilbete $n= feften. 2lu3 ihren ©iertt, metete sie im Hcrbfte in ©rblöcper legen, fomnten die jungen erft im folgenben $rüpjapr perauä. Ta§ tooplbefannte $irpen ober ©ingen der ©rillen, Н^шфеп und Houfcbreefen toirb niept mit bent dftunbe, fonbertt mit den Oberflügelrt peroorgebraept, die fief; an eitmnber reiben, Tein 2ßeibcf)en foll die bünne, einem Trommelfell oergleicpbare ©teile, too der Ton entfielt, fehlen, und baper fann e§ niept fingen. Ter ©epaben, den mtfre Hcufd)rccfe Perurfacpt, ist niept gtofj, toopl aber der, den die braune Sbanberpeufcprecfe in füb- liefen Säubern anrieptet, toclcpe fc£>arentoeife peranjiept und 2lftc§ mit ©tumpf und ©fiel abfrifjt. ©ie toirb in den Sän= bent Slegppten, Arabien und ©prien jur Sanbplage, toie unä and) die 33ibel erjäplt. Tic ülmcifc. 9lucp fíe gepört, toie die dienen, ju den Hautflüglern, put feinen Жоргег, aber Diele unter iptteit, die Söeibcpen und Arbeiter, pabett einen Ocrtounbbaren ©tadiel, der, toie bei der iöiene, aus» 3 Tpeilen beftept. Tie ^itplpörner finb 13 —14 gliebrig, die Unterfinnlabentafter 6 gliebrig und die Unterlippen; tafter 4gliebrig. Tie älmeifen pabeu 4 geaberte $tügel, oon beiten die iborberflügel niept gefaltet finb. Tie Slrbeiter finb ungeflügett und bilben die Huupttnaffe der 23eoötferung. Ter Hinterleib

5. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 138

1873 - Leipzig : Wartig
138 3eit lang in römifchen feeren gebient, die Äunft bes Krieges gelernt und felbft die römifdje Stittermürbe erlangt i>atte. (Sr t;iefe ^ermann ober Slrmin. (Sin f ebener und gemattiger Selb, ebeln ©efc^tcd^tes, untabelig an Sitten, fing mie menige feines Lottes, non feuriger S3erebtfamfeit und glühenb für die greift, gewann er leidet die bergen aller freigefinnten Sjtäm ner und Jünglinge, und mar der Stifter einer großen $8er= fdftoörung. 3n einer nächtlichen Sterfammlung im Sbalbe febmuren sie allen Römern in ©eutfdjlanb den Untergang. So gemeint inbeb biefe Unternehmung betrieben mürbe, fo erfuhr sie bod) Segeft, und meil biefer ehrgeizige Sjtann nichts fo fehr als die Freiheit bes gemeinen Zolles i>afete und Überbein mit Slrmin, der ihm feine feftöne und freigefinnte ©oditer Sfuisnetba entführt hatte, in erbitterter $ei;be lebte, fo ¿erriet!; er fogleicl) bas gange Vorhaben. Starus aber lachte barüber und hielt die ©eutfehen für bummer und fid; für mächtiger, als bajf er irgenb eine ©efaftr hätte fürchten bürfen. 2lls der ¿gerbft bes $af)res 9 nach ©hr- gefommen mar, und die in Storbbeutfchtanb gemöbntid;en langen Stegengüffe beoorftanben, fchritt Hermann zur 2lusfitl;rung bes planes. Ssarus mürbe Oon allen Setten angegriffen, ©er Stimmet felber mar mit den ©entfetten zum Untergange der Stömer berfchmoren. Ungemitter braten los, unenblidfer Siegen ftrömte nicber, und die ©ebirgsmäffer fdfmollcn zu Strömen an. fpiö|= lieh erfcfioll in bent Traufen bes Sbatbes und der (Sem äff er der fürchterliche Striegsgefang der ©eutfehen. (Srfd;rodcn ftanben die Stömer, die fid; bureb die engen ©imler mübfam fort; fehlenden. ©a mürben sie Oon allen Seiten mit einem ¿Qagel oon Steinen, Pfeilen und Sburftangen überfdjüttet. ©ann ftürgten die ©eutfehen Oon den Roheit nieber zum ¿ganbgemenge. ©rauen und (Sntfe|en ergriff die Stömer. Sie zogen auf einer matblofen ©bene (an der Sberra) hiu, und halten fo ziemlich Drbnung, erlitten aber auch hier Sierluft, und famen aufs Sterte in die Sbalbgebirge (bei ©etmolb). ©a öffnete ficb ihnen ein unmegfantcs iu bent ihnen aufs Sieue grobe Scharen Oon ©eutfehen auflauerten und ihre Sticberlage im ©euto; bitrger Sbalbe oollenbeten. Sfarus ftürzte fid) in fein Sdfmert. Stur menige Stömer enttarnen; alle anberit mürben erfddagen ober gefangen. Hermann feierte den ©öttern grobe Dbferfefte und meihte ihnen alle ©obten und alle Sseute, alfo bab die Stömer unbe;

6. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 209

1873 - Leipzig : Wartig
209 brangen aber in Rerbinbung mit den Reicptnöpben bi» in die Ralfe von Rterfeburg bor. $f;r £>eer mar über 60,000 Riann ftarf. griebricf) tonnte nur mit 22,000 9rann bent $einbe ent; gegen gelten. 33ei dem ©orfe Rojjbad;, in der Räl;e von Sßeifjenfeli», traf er auf beufetben. ©ie $ranpfen maren be§ (Siegel fd;on gcmijj. ©amit ifmeit ba» breubifdje ¿Qäitfleitt ja nicht entgegen möge, pgen sie unter luftigem ©rombeten; fdjalle an dem tilget boritber, auf meinem die ^reufjen ftan; den, um ibit von allen ©eiten einpfddiefjen. ©er Völlig fafj mit feinen ©enerälen an der ©afel, al§ märe er mitten im ^rieben im Suftfdfloffe p jpotsbam, und die ©olbaten der= ^efjrten, mie iljr Rteifter, ebenfalls ru^ig au» ihren gelbfeffeln ba3 5diittagsbrot und fdienen nicht an Stampf p benfen. ©er geinb muffte gar nic£;t, ma§ er bap fagen füllte; bod) fein ©rftaunen füllte halb noch größer merbeit. 2öie burd; Räuberei maren plotjlid; Reffet und 3c^e berfdjmunben; mie au» der ©rbe gefcfjoffen ftanben die Krieger in Reihe und ©lieb, und in bemfelben 2iugenblicfe bonncrten auch die preujp fdjen Batterien und ftredten Reihen der $einbe p 23oben. @l)e die granpfcn fid) bmn erften ©d;red erholen tonnten, braufte auch fd;on, mie der ©turmminb, der fitbne Leiter; general ©eibli^ mit feinen Regimentern den ¿gügef hinunter in die Reifen der geinbe. Rirgenbg tonnte man den tapferen ^reufjen mibcrftel;en. 3ber fließen fonnte, floh; man marf die Sbaffcn und ba» ©epäd von fid;, lieff Kanonen und ga§; nett im ©tid;e. Rid;t anbcrtfjalb ©tunben f;atte die ©d)lad;t gebauert — 7000 $einbe maren gefangen, 63 Kanonen und 22 gafmen erbeutet, ©er fröl;üd;e ©ieg lüftete den ffßreufjen nur 91 ©obte, und gap ©eutfddaub jubelte dem ficgreicfjeit Könige p. ©amit l;atte jebod; ^riebricb feinen ^rieben, f^aft ganj ©d;lefieu mar in den Rauben der Deftreicfyer. ©ort ftanb der erfahrene §eibi;err der Rtaria ©fierefta, Siarl von Sotbringen, mit 80,000 Riann ©cftreidjern. Slber fd;on hier 2öod;en nach der ©d;Iad;t bei Ropbad; trat ^riebricb il;nt mit 30,000 Rzann entgegen. Rief;r hatte der Stönig nid;t pfamntcnbringen tonnen. Sbollte er jebod; ©d;lefien nicht gang aufgeben, dann mufjte er eine ©d)lad;t magen. @» mar ein fülmes Unternehmen; benn ging die ©d;lacl;t berloren, dann gab e§ für ^riebrid; feine Rettung mel;r. ©a§ muffte er nur p gut. @r der; fammelte die $ü£;rer feine» dgeere§ und l;ielt dpen eine u. Äiautuelt, Sefebucfy. 14

7. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 58

1874 - Leipzig : Klinkhardt
58 Nordamerika, früher mit Urwäldern bedeckt, wurde seit 1496 wegen des Stockfischfanges von den Engländern besucht und seit 1585 mit Kolonisten an den Küstenländern bevölkert. Der Quäker William Penn gründete Philadelphia und baute Pennsylvanien an. In Folge der Eifersucht der Franzosen entstand der Kolonialkrieg (1755—62) Eng- lands gegen Frankreich und Spanien, der 1762 in Paris zu Gunsten Englands sich entschied. Als die Kolonisten die Kriegskosten mit decken sollten und ihr billiger Wunsch, ins Parlament Abgeordnete mitschicken zu dürfen, unerfüllt blieb, entstanden (1764—65) Gährungen wegen Stempel- steuer und Einfuhrzölle auf Thee re., welche (1775—83) den Freiheits- krieg mit England herbeiführten. Der Oberfeldherr Georg Washing- ton, Pflanzer aus Virginien, vorsichtig, wachsam, feurig und heldenkühn, im Glücke nie vermessen und im Unglücke ungebeugten Muthes, war gleich groß als Krieger, wie als Staatsmann. Benjamin Franklin (Sohn eines Seifensieders, von 17 Geschwistern das jüngste Kind, Buchdrucker, Generalpostmeister, Erfinder des Blitzableiters) vertrat die Rechte seiner Landsleute in England, später als Gesander in Paris, und starb 1790. — 1776 erklärten 13 Staaten ihre Unabhängigkeit. Bourgogne wurde mit 10,000 Briten und erkauften deutschen Soldaten 1777 bei Saratoga durch Gates gefangen genommen. Fremde Hilfe brachten La Fayette (tapfer, weise, der thätige Zeuge dreier welterschütternder Revolutionen) und Kvsciusko. Als 178t oer Landkrieg endete, wurde der Krieg auf den europäischen Meeren fortgesetzt. Bei Belagerung Gibraltars 1782 durch die Franzosen und Spanier richteten die glühenden Kugeln der Engländer unter Elliot furchtbare Verheerungen an. Im Frieden zu Paris, 1783, wurde die Unabhängigkeit Nordamerikas, das in Washington 1781—97 seinen Präsidenten erhielt, anerkannt. Allgemeines. Französische Sprache und Sitten griffen überall um sich, der Lupus bewirkte namentlich in großen Städten sichtbar Verschlech- terung der höchsten und niedrigsten Stände. — Erfindungen: Luftpumpe von Otto v. Guerike (i 1686), Pendeluhren in Holland, Sprachrohr, Blatternimpfung durch Dr. Jenner, Pianoforte von Schröder, Porzellan von Böttger, Luftschiffe von Mongolsier, Kattundruckereien in Sachsen, Dampfmaschinen. — Gelehrte: Leibnitz, f 1716, Philosoph und Mathe- matiker; Newton, ï 1727,Mathematiker und Naturforscher; Linnó,-s l778, Naturforscher zu Upsala. — Musiker: Bach, Händel, Graun, Haydn, Mozart. — Maler: Mengs, Canova. — Orgelbauer Silbermaun. — Ackerbau, Handel, Gewerbe, Fabriken heben sich. Kartoffeln allgemein verbreitet. Veredelte Schafe. Ausbildung der Staatswissenschaft. Gre- gorianischer Kalender allgemein eingeführt.

8. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 61

1874 - Leipzig : Klinkhardt
61 und 5 Direktoren hatten die ausübende Gewalt. Man schasste die Todes- strafe ab, stellte die innere Ruhe scheinbar wieder her, konnte aber die Verarmung durch das Fallen des Papiergeldes (Assignaten) nicht hindern. Nach Außen hin stand es ebenfalls mißlich. 1796. Der Oberfeldherr der Oesterreicher, Erzherzog Karl, drängte nicht allein Iourdan und Moreau bis an den Rhein zurück, sondern die französische Armee war in demselben Jahre auch in Italien ihrer Auf- lösung nahe. Da erhielt Bonaparte den Oberbefehl. (Bonap., geb. den 15. Aug. 1769, Sohn eines Edelmanns in Ajaccio, 1778—84 auf der Militairschule in Brienne und 1785 in Paris gebildet, wurde in demselben Jahre Unterlieutnant bei der Artillerie, zeichnete sich 1793 als Kapitän bei der Eroberung Toulons aus und wurde Brigadegeneral der Artillerie. Bei dem Sturze der Schreckensherrschaft 1794 aus der Liste der Generale ge- strichen, erhielt er 1795 vom Nationalkonvent seine Würde wieder.) Sieg- reich drang er vorwärts, schlug die Oesterreicher den 10. Mai bei Lodr, zwang Sardinien, Parma und Modena zum Frieden, eroberte 1797 die Festung Mantua, nahm dem Papste die Hälfte feines Staates, hob die Republik Venedig auf, schuf die ligurische und cisalpinische Republik, schickte Geld und Kunstschätze nach Paris und schloß 1797 in Campo Formio mit Oesterreich Frieden, welches Belgien und die Lombardei verlor und dafür Venedig und Dalmatien erhielt. Durch den Frieden mit Deutsch- land zu Rastatt blieb das linke Rheinufer bei Frankreich. — 1798 wurde Pius Vi. uach Frankreich gebracht und der Kirchenstaat in die römische, die Schweiz in die helvetische Republik umgeschaffen. Bonaparte in Aegypten. (Aegypten unter einem Vicekönig, der dem türkischen Sultan unterworfen ist.) Im Mai 1798 verließ Bona- parte Toulon, entriß den Malteserrittern Malta, landete den 1. Juli in Aegypten, eroberte Alexandrien, siegle bei den Pyramiden und zog in Kairo ein, verlor aber den 1. August die Flotte bei Abukir durch den englischen Admiral Nelson. 1799 zog Bonaparte nach Syrien, verlor sein halbes Heer, kehrte nach Aegypten zurück und landete unerwartet in Frankreich. (Kleber, Befehlshaber des ägyptischen Heeres, war zwar siegreich, wurde aber ermordet und unter seinem Nachfolger das Heer fast ganz auf- gerieben.) Unterdessen hatten Rußland (Paul I.), Oesterreich, England, Neapel und Portugal 1798 die zweite Verbindung gegen Frankreich geschlossen. Der König von Neapel eröffnete den Krieg, wurde aber geschlagen und verlor, mit Ausnahme der Insel Sicilien, sein Land, das mit Frankreich vereinigt wurde. — Die Russen unter Suwärow und die Oesterreicher unter Karl machten 1799 glänzende Fortschritte. Dieser schlug in Deutsch- land Iourdan und Bernadotte, vertrieb die Franzosen aus der Schweiz ; auch wurde ihnen Italien entrissen und der Kirchenstaat und Neapel wieder hergestellt. Die Uneinigkeit zwischen den Oesterreichern und Russen und die Niederlage der Letzteren in der Schweiz und den Niederlanden veran- laßten deren Trennung von dem Bündnisse. — Den 9. November 1799 stürzte Bonaparte das Direktorium, trieb am 10. den Rath der 500 aus-

9. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 1

1917 - Breslau : Hirt
I. Geschichte von Schulrat Friedrich Tromnau in Königsberg i. Pr. A. Deutsche Geschichte. I. Die alten Deutschen. 1. Das Land. In uralten Zeiten bedeckten undurchdringliche Wälder den größten Teil unsers deutschen Vaterlandes. Mächtige Eichen, Buchen, Tannen und andre Waldbäume stauben so dicht beieinander, daß die Sonnenstrahlen nicht durchdringen konnten, um den Boden zu trocknen und zu ertvärmen. Daher war das Erdreich sumpfig und die Luft rauher als jetzt. Die Flüsse traten oft aus ihren Ufern, überschwemmten das Land und bildeten ungeheure Mo- räste. Es fehlte jedoch nicht an ausgedehnten Ackerflächen, auf denen besonders Hafer, Gerste und Flachs gewonnen wurden. Edle Obstarten und süße Wein- trauben gediehen nicht; aber wildes Obst, Spargel und riesige Rettiche wuchsen in großer Menge. Im Dickicht der Wälder hausten Auerochsen, Bärerr und Wölfe; auch Elcutiere, Hirsche, Wildschweine urrd Kleinwild (Hasen, Füchse, Hühnez waren zahlreich vertreten. Aus den grasreichen Wiesen tummelten sich Pferde, Rinder und Kleinvieh (Schafe, Schweine, Hühners in großen Her- derr, die den Reichtum ihrer Besitzer ausmachten. 2. Die ältesten Bewohner. Uber die ältesten Bewohner des Landes gibt es keine bestimmten Nachrichten. Überreste von Knochen, Waffen und Hausgeräten sind die einzigen Zeu- gen aus dunkler Vor- zeit (Bild 1). Sie leh- ren uns, daß die Ur- bewohner in Höhlen hausten und zusammen mit Mammut, Höhlen- bär und Renntier ein fast tierisches Leben führten. Spätere An- siedler legten zu ihrem Schutze Pfahlbauten an. Sie schlugen in den Grund der Ge- wässer starke Pfähle ein, die über das Wasser hinausragten. Auf denselben befestigten sie eine wagerechte Schicht von Baum- stammen und errichteten darauf ihre Hütten, die nur durch vcrlegbare Holz- brücken zu erreichen waren. Tie Bewohner dieser Pfahlbauten kannten bereits die Hirts neues Realienbuch. Geschichte. . 1. Geräte der Steinzeit. Drei steinerne Äxte, davon eine ohne Handhabe, eine steinerne Speerspitze und zwei Holzspecre mit Spitzen aus Renntiergeweih.

10. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 76

1917 - Breslau : Hirt
Geschichte. Teil derselben wurde überrascht und vernichtet; die übrigen wurden von den Brandenburgern verfolgt und flohen in großem Schrecken bis Riga. Der Kaiser und die deutschen Fürsten gönnten jedoch dem Kurfürsten seinen Kriegsruhm nicht. Sie schlossert mit Frankreich Frieden und bestimmten dabei, daß die Schwe- den Vorpommern behalten sollten. Der Kurfürst geriet darüber in großen Zorn. Er mußte sich aber fügen, weil Brandenburg allein nicht stark genug war, sein Recht gegen so viele Feinde durchzusetzen. 8. Der Große Kurfürst als Landesvater. a) Sorge für den Ackerbau. Während des Dreißigjährigen Krieges waren viele freie Bauern der Mark in die Krrechtschaft des Adels geraten. Die 21. Der Große Kurfürst in der Schlacht bei Fehrbellin. „Junker" hatten verarmten Bauern ihre Besitzurrgen abgekauft, herrenlose Bauernhöfe an sich gerissen und Leibeigene angesiedelt, über die sie selbst Gericht hielten. Der freie Bauerrrstand war nach dem großen Kriege nur wenig vertreten. Viele Bauern hatten sich m der langen Kriegszeit daran gewöhnt, ziellos umher- zuwandern, und andre, die seßhaft geblieben waren, vernachlässigten den Ackerbau. So kam es, daß die Äcker verwildert waren und wenig Ertrag lieferten. Darum ermahnte der Kurfürst den Adel, seine Bauernhöfe nicht wüst liegen zu lassen. Arbeitsscheue Bauern zwang er, entweder zu ihren Gutsherren oder nach ihren eigenen Höfen zurückzukehren und ihre verwilderten Äcker fleißig zu bebauen. Er selbst ging mit gutem Beispiel voran, indem er seine Domänen skrongüterj muster-
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