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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 284

1902 - Karlsruhe : Lang
— 284 — 3. Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Welt! Was gilt's? Heut gibt's 'nett guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt. 4. Er lauscht und streicht sich von der Stirn Das blondgelockte Haar. „Ei doch, was sprengt denn dort heraus Für eine Reiterschar?" 5. Der Staub wallt aus, der Husschlag dröhnt, Es naht der Waffen Klang. „Daß Gott! Die Herrn verderben mir Den ganzen Vogelfang! 6. Ei nun! was gibt's?" — Es hält der Troß Vor'm Herzog plötzlich an. Herr Heinrich tritt hervor und spricht: „Wen sucht ihr da? Lagt an!" 7. Da schwenken sie die Fähnlein bunt Und jauchzen: „Unsern Herrn! Hoch lebe Kaiser Heinrich, hoch Des Sachsenlandes Stern!" 8. Dies rufend, knien sie vor ihm hin Und huldigen ihm still Und rufen, als er staunend fragt: „'S ist Deutschen Reiches Will'!" 9. Da blickt Herr Heinrich tief bewegt Hinaus zum Himmelszelt! „Du gabst mir einen guten Fang! Herr Gott, wie.dir's gefällt!" Vogl. (Otto I. und sein Bruder Heinrich. 1. Zu Quedlinburg im Dome ertönet Glockenklang; Der Orgel Stimmen brausen zum ernsten Chorgesang. Es sitzt der Kaiser brinnen mit seiner Ritter Macht, Vol? Andacht zu begehen die heil'ge Weihenacht. ^ 2. Hoch sitzt er in dem Kreise mit männlicher Gestalt, Das Auge scharf wie Blitze, von golbnem Haar umwallt. Man hat ihn nicht zum Scherze den Löwen nur genannt; Schon mancher hat empfunden die löwenstarke Hand. 3. Wohl ist auch jetzt vom Siege er wieder heimgekehrt, Doch nicht des Reiches Feinden hat mächtig er gewehrt. Es ist der eigne Bruder, den seine Waffe schlug, Der dreimal der Empörung blutrotes Banner trug.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 279

1902 - Karlsruhe : Lang
— 279 — ßt. Bonifarius. 1. An kühler Waldesstelle Satz Bouifacius; Es rollte Well' auf Welle Vor ihm der Ohrafluß. 2. Ihn hungert auf der Reife, Und er bedurfte Ruh. „Bereite fchnell mir Speise!" Rief er dem Diener zu. 3. Ter Diener aber wandte Kleinmütig seinen Blick. „Ach", seufzt er, „warum sandte Gott solches Mißgeschick? 4. Das, was ich mitgenommen, Ist alles aufgezehrt, Kein Beerleiu zu bekommen, Wohin der Blick sich kehrt." 5. Da winkt ihm zu der Fromme: „Mein Lieber, decke frisch, Damit uns Speise komme, Ans diesen Stein den Tisch! 6. Der reichlich konnte schicken Einst in der Wüste Brot, Der wird auch mich erquicken Mit Speise in der Rot." 7. Und als nach seinem Worte Der Diener schnell getan, Da schwebte zu dem Orte Ein Adler schwarz heran. 8. Der trug in seinen Krallen Laut schreiend einen Fisch Und ließ ihn niederfallen Auf den gedeckten Tifch. 9. Des Frommen Auge glühte, Sobald er dies geschaut; Hoch pries er Gottes Güte, Auf die er fest gebaut. 10. Der Diener schürte Flamme» Und sott den Fisch sogleich; Dann speisten sie zusammen Und sättigten sich reich. Adolf Bube. Pipin der Pipin der Kurze war nicht groß, | Doch Karls des Großen Vater, In aller Weise fehlerlos, Ein treuer Volksberater. Der beste Held im Frankenreich, Der Kirche Wohlgefallen, An Weisheit nur sich selber gleich, An Tapferkeit vor allen. War nicht geboren auf dem Thron, Toch für den Thron geboren! Zum Herrscher war des Hammers Sohn Von Gottes Gnad' erkoren. Papst Zacharias sprach dies Wort: „Des Königs Würd' und Namen Gebührt der Völker starkem Hort!" Und alle Welt sprach: „Amen!" Doch unser Held, der Kurze schien Zu klein manch kleinen Geistern, Die maßen mit den Augen ihn Und hatten viel zu meistern. Des schwieg der Held, und ritterlich «sinnt er den Hohn zu dämpfen Und lädt zum Spiele männigsich, Wo wilde Tiere kämpfen. $urje. Schon eilt das Volk herbei mit Drang Die stolzen Großen alle, Sie nahen beim Trompetenklang Mit lautem Waffenschalle. Still sitzt Pipin, gedankenschwer, Wie nahend Ungewitter Wirst er nur Blitze um sich her. — Da rauscht heraus das Gitter. Ein grimmer Leu, ein wilder Stier, Die stürzen in die Schranken, Begegnen sich mit Kampsbegier, Und keiner wollte wanken. Jetzt aber reißt des Leuen Zahn Den llr in dem Genicke Und reißt ihn nieder aus den Plan, Blut, Feu'r und Wut im Blicke. „Wer ist von euch," — so fragt Pipin Und blitzte durch die Reihen — „Wer ist von euch so stark und kühn, Entreißt die Beut' dem Leuen?" Da machten große Augen zwar Ringsum die großen Leute; Doch jeder bebt vor der Gefahr, Und feiner will zum Streite.

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 29

1902 - Karlsruhe : Lang
— 29 — Bald darauf zwang Heinrich den Herzog Giselbert von Lothringen, den Sohn des Herzogs Reginar, zum Gehorsam. So war im sechsten Jahre seiner Regierung die Einigkeit und Ordnung im deutschen Reiche hergestellt. 3. Wie König Heinrich Deutschland gegen die Ungarn schützte. Leit dem Jahre 900 wohnte an der Ostgrenze des Herzogtums Bayern das Volk der Ungarn. Die Ungarn waren, wie einst die Hunnen, aus Asien nach Europa gewandert. Sie hatten am Uralflusse ihre Wohnsitze gehabt. Die Ungarn waren ein wildes Reitervolk, das nichts von Gott wußte. Ihre Leibesgestalt war klein und unansehnlich, ihre Gesichter häßlich; die Kopse trugen sie kahl geschoren und ließen auf dem Scheitel ein Büschel Haare stehen. Das Fleisch verschlangen sie roh; Wein und Met tranken sie im Übermaß. Sie waren trotzdem als ein rohes Naturvolk noch kräftig und gewandt und ritten vortrefflich auf kleinen, schnellen Pferden. Ihre Hanptwaffen waren Bogen, Pfeil und Wurfspieß. Im Kampfe stellten sie sich, als ob sie fliehen wollten, wandten sich aber plötzlich um und erschossen den versolgenden Feind mit ihren Pfeilen. Die Furcht vor ihnen wurde dadurch gesteigert, daß sie das Blut der Verwundeten tranken. Wohin sie kamen, verwüsteten sie das Land, brannten die Städte, Dörfer und Gehöfte nieder und raubten die Herden. Die Männer wurden erfchlageu und die Frauen und Kinder in die Sklaverei geschleppt. , Im letzten Jahre des Königs Konrad verwüsteten sie das südliche Deutschland. Einige Jahre später fielen sie in Thüringen ein und verheerten das Land an der Saale und Unstrut. König Heinrich konnte sie nicht abwehren, denn er lag krank, und sein Heer war zu schwach und zählte nur wenige Reiter. Ein glücklicher Zufall brachte Hilfe. Es wurde nämlich von den Deutschen ein vornehmer ungarischer Anführer gefangen genommen. Die Uugaru boten sür seine Freilassung viel Gold und Silber; allein Heinrich gab ihm erst die Freiheit, als die Ungarn versprachen, Deutschland neun Jahre lang in Ruhe zu lassen. Für diesen Waffenstillstand mußte aber Heinrich noch jedes Jahr eine große Summe Geldes als Tribut bezahlen. Den Tribut ließ sich Heinrich nur gefallen, weil er Zeit gewinnen wollte, um Deutschland gegen die Einfälle der Ungarn zu sichern. Er benutzte darum auch den Waffenstillstand aufs beste, ließ neue Burgen anlegen und die Städte mit sesten Mauern umgeben.^ Von dem Lande mußte immer der nennte Mann mit seiner Familie in die Burg ziehen. Bei Annäherung

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 44

1902 - Karlsruhe : Lang
— 44 — des Lagers errichteten Kirche. Mit der königlichen Krone auf dem Haupte folgte ihnen König Heinrich. Reichliche Gastmähler schlossen den ersten Festtag, bei dem die Fürsten des Reiches in eigener Person dem Kaiser den Dienst des Mundschenken, des Truchseß, _des Marschalls und des Kämmerers versahen. Am folgenden ^.age sanden nach der Frühmesse glänzende Ritterspiele und Waffenübungen statt. Hier bewiesen des Kaisers Söhne, König Heinrich und Herzog Friedrich von Schwaben, ihre Gewandtheit in der Führung der Waffen. Bei 20000 Ritter wetteiferten da nicht bloß in allen ritterlichen Künsten, sondern auch in Kostbarkeit der Rüstung, Glanz der Waffen und in Schönheit der Rosse. Kaiser Friedrich erschien selbst in ihrer Mitte und nahm an ihren Kämpfen teil. Als das herrliche Schauspiel beendet war, wurden die Söhne des Kaisers feierlich mit dem Schwerte umgürtet und zu Rittern geschlagen. Zur Feier des Tages ließen sie dann den zahlreich zusammengeströmten Dienstmannen, Sängern, Gauklern und armen Leuten Gold und Silber, Pferde, Gewänder austeilen. Unter ähnlichen Festlichkeiten verlies der dritte Tag. Am vierten Tage begann die Menge sich nach allen Seiten hin zu zerstreuen. Die Kunde von der Herrlichkeit zu Mainz erhöhte den Ruhm des Kaisers Friedrich in Deutschland und in allen angrenzenden Ländern. Wetteifernd priesen deutsche und französische Dichter die Wonne des Mainzer Festes, Barbarossa als den mächtigsten und reichsten Kaiser unter allen seinen Vorgängern, als die Zierde der christlichen Ritterschaft. Bald nachwiesen Festtagen kam aus dem Morgenlande die Nachricht, der Sultan Baladin habe Jerusalem erobert und alle Christen aus der heiligen Stadt verjagt. Da beschloß Kaiser Friedrich, einen Kreuzzug iu das heilige Land zu unternehmen. Er schickte dem Sultan Saladin einen Absagebrief. „Wissen sollen es die Könige," stand in dem Briese geschrieben, „und Du sollst es durch eigene Erfahrung erkennen, was unser siegreicher Adler, was der Schlachtenmut der Deutschen vermag, die auch im Frieden die Waffen nicht rosten lassen; wissen sollt ihr, was unsere Männer vermögen, die nie dem Feinde den Rücken gewendet haben, was der starke Bayer, der schlaue Schwabe, der umsichtige Franke, was der schwertkundige Sachse, der thüringer, der Westfale, der bärtige Brabanter vermag; kennen lernen sollt ihr die Krast von Lothringen und Friesland, von Böhmen und Österreich, von Jllyrien und Lombardenland; wissen endlich sollt ihr, welche Wucht unsere eigene Rechte hat." Mit einem Heere von hunderttausend Mann aus alleu Gauen des weiten Reiches zog der siebenzigjährige Held durch Bayern, Österreich, Ungarn gegen Konstantinopel. Der griechische Kaiser

5. Badische Sagen - S. 2

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
duldig gefallen. Fiber auch manche ritterliche Herren, die im Turnier und sonst schon das Beste getan batten, trugen ohne Widerrede den Spott des Rosenbergers; denn sie kannten die Stärke seiner paust, ob sie sich gleich aus furcht noch nie mit ibm gemessen batten. Dicht ferne von ibm sah flsmus von Idertbeim. fluch an ibn batte sich Rosenberg spöttisch geroendet; aber er tat lange, als ob er nicht darauf achtete, endlich, als Ritter Kurt nicht aufborte, da löste sich auch bei dem Grafen das Band der Zunge. „Cafjt einmal euer Spotten,“ rief er dem Ritter zu, und man sab, datz ibm das wort ernst roar; denn seine Zornader auf der Stirne roar boch angeschwollen. „Spottet anderer, die es gerne dulden, mich nicht; bedenket aber auch, roas man gemein sagt: Hochmut kommt vor dem fall.“ „was roill das Mannlein dort drüben?“ böbnte auf dies der Rosenberger, „will es mir roobl eine Predigt halten? Deshalb, mein’ ich, find roir nicht beieinander!“ „Das meint’ ich auch nicht!“ rief flsmus mit kräftiger Stimme, die laut durch den Saal klang, „aber mahnen roollt’ ich euch, dah auch über dem Starken noch ein Stärkerer ist.“ „Der werdet doch nicht ibr sein wollen,“ lachte der von Rosenberg boch auf, „danket Gott, datz wir nicht unten am Main steben, sintemal ich grotze Luft verspüre, euer hitzig fiöpflein ein wenig in dessen Wellen abzukühlen.“ „Und ich“, setzte der wirklich vor Zorn glühende flsmus hinzu, „hätte Cu st, euch den fehdebandschuh ins unverschämte flngesicht zu werfen, wenn mich nicht die Gegenwart des hochwürdigsten Bischofs, unseres gnädigsten Herrn, hinderte; denn einer sollte eben doch einmal den flnfang machen, eurem Übermut kräftig entgegenzutreten.“ Damit war der wortstreit zu Ende; denn der Bischof und die übrigen hoben Herren traten ins Mittel und stifteten frieden; aber der war nur scheinbar. Die Herausforderung zum Kampfe war geschehen.

6. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 23

1880 - Halle : Anton
23 verbot es ihnen und ermahnte sie, nun für ihren Glauben auch willig bett Tod zu erleiden. Er starb, das Evangelienbuch über das Haupt haltend, unter den Aexten der Mörber. Sein Leichnam würde gerettet und seinem Wunsche gemäß in feinem Lieblingsklo st er Fulba begraben. V. Karl der Kroße. 1 1. Immer machtloser waren die merovingischen Könige geworben; nur der Königstitel war ihnen geblieben; die ganze Verwaltung des Staats lag in den Hauben des Majorbomus. Da beschloß einer der fränkischen Hausmeier, Pippin, mit dem Zunamen der Kurze ober der Kleine, sich auch die Königskrone anzueignen. Er stieß 752 den merovingischen König vom Throne und machte sich zum Herrn des Frankenreichs. Vorher hatte er in Rom bei dem Papste angefragt, ob der König heißen solle, welcher sorglos daheim sitze, ober der, welcher die Last der Regierung trage. Der Papst hatte geantwortet, wer bic Macht des Königs besitze und die Regierung besorge, der müsse auch den Königsnamen führen. Darauf hin berief Pippin bic Großen des Reichs zu einer Versammlung; des Papstes Bescheib rouibe vorgelesen; man beraubte den Merovinger seines königlichen Schmuckes, des langen Haares, und schickte ihn sammt seinem Sohne in ein Kloster; Pippin aber würde zum König der Franken gewählt, nach alter Sitte auf einen Schild gehoben und breimal in der Versammlung herum getragen. Der Papst bestätigte, Bonifa-zius salbte ihn. Zum Danke für den geleisteten Beist and schenkte Pippin bcm Papste ein den Langobar be n entrissenes Gebiet in Mittelitalien und legte bamit den Grunb znm Kirchenstaat. 2. Pippin war klein von Gestalt; beshalb spotteten manche fränkische Große über ihn und murrten, daß sie ihm gehorchen sollten. Aber durch die Kraft seines Armes und durch den Muth seines Geistes verschaffte er sich Achtung und Gehorsam. Einst veranstaltete er ein Thiergefecht. Rings um den Kampfplatz waren bretterne Schranken errichtet; hinter ihnen nahmen bic Zuschauer Platz; auf erhöhtem Balköne saß der König. Plötzlich schritt durch eine Seitenthür ein gewaltiger Löwe aus feinem Käfig in die Schranken. „Wer wagt es, mit biesem zu kämpfen?" rief Pippin feinen Rittern zu. Als Niemanb Lust zeigte, sprang er selbst von seinem Throne herab, trat mit gezogenem Schwerte dem Löwen entgegen und hieb ihm mit einem einzigen Schlage den Kops vom Rumpfe. Erstaunt und beschämt blickten die Ritter zu Boben, und „kein Murren warb weiter vernommen." (Vergl. das Gebicht: „Pippin der Kleine" von Strecksuß). — Ii. Pippins Sohn, Karl der Große, regierte von 768—814.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 41

1887 - Leipzig : Teubner
Narses. Schlacht am lactarischen Berg 553. 41 Als Belisar im I. 549 aus Italien zurückberufenes^ ward, setzte der Kaiser den Narses an seine Stelle. Dieser schlug die Goten bei Taginä in Hetrnrien in einer hartnäckigen Schlacht, in welcher der heldenmütige Totilas auf den Tod verwundet und das ganze Gotenheer zersprengt ~ wurde. Hierauf zog Narses in Rom ein, das in diesem Kriege furchtbar zu leiden hatte und aus einer Hand in die andere ging. Diesmal wurde es zum füuftenmal eingenommen. Die Goten sammelten sich wieder in Oberitalien und wählten den tapferen Tejas zu ihrem König. Er zog nach Campanien, um dem von Narses belagerten Cnmä zu Hilfe zu kommen, und wurde hier in der Nähe v-' des Vesuv am lactarischen Berge (Milchberg) durch den Mangel an Lebensmitteln zu einer Entscheidungsschlacht gezwungen (553). Auf beiden Seiten wurde mit unerhörter Tapferkeit gekämpft. Tejas focht an der Spitze der Seinen y ' zu Fuß, wie alle seine Goten, allen erkennbar und beständig von den kampflustigen Feinden bedrängt, mit Löwenmut und streckte mit seinem Speere einen nach dem andern zu Boden, während er die nach ihm geworfenen feindlichen Lanzen mit seinem Schilde auffing. Hing der Schild voll von Spießen, so reichte ihm sein Waffenträger einen andern. So hatte er schon den dritten Teil des Tages kämpfend -f-dagestanden, stets an derselben Stelle, und wieder hingen 12 Lanzen in seinem Schild; da rief er den Waffenträger, und wie er eben den Schild wechselte, traf ihn ein sausender Speer tief in die Brust, daß er sterbend niedersank. Die Römer bemächtigten sich der Leiche und steckten feinen Kopf auf einen Speer. Als das die Goten sahen, kämpften sie mit neuer Wut bis in die Nacht, während der sie unter den Waffen stehen blieben, um am folgenden Morgen >' x den Kampf zu erneuern. Und wiederum fochten sie vom Morgen bis zum Abend. Endlich am dritten Tage ließen A sie, ermattet von der langen Blutarbeit, dem Narses sagen, wenn man sie mit ihrer gesamten Habe frei abziehen lasse, so wollten sie sich andere Wohnsitze suchen, da ihnen Italien nun einmal vom Himmel nicht befchieden zu fein scheine;

8. Geschichte des Mittelalters - S. 51

1887 - Leipzig : Teubner
Pipin der Kurze 752—768. 51 und entschlossenes Handeln, durch Klugheit und Gerechtigkeit die Achtung und die Liebe des ganzen Frankenvolkes erworben, durfte er daran denken, den blöwnuigen Childerich ganz auf die Seite zu schieben und sich selbst die Königskrone aufzusetzen. Er ließ daher dem Papste Zacharias -die Frage vorlegen: „Ob der, welcher müßig daheim sitze und bloß den königlichen Namen führe, der wahre und rechtmäßige König sei, oder derjenige, welcher in Krieg und Frieden alle Mühen und Sorgen der Regierung trage." Zacharias, der in Pipin eine Stütze der eigenen Macht und Sicherheit suchte, antwortete: „Der, welcher die Regierung des Staates besorgt, verdient auch König zu heißen." Als hierauf Pipin auf einer Reichsversammlung zu Soissons den Franken den Bescheid des Papstes kund that, riefen alle: „Das ist des Himmels Stimme!" hoben ihn empor und setzten ihn, nachdem sie ihn dreimal feierlich herumgetragen, auf den Thron der Merowinger. Bonifacius, <z der bekannte Apostel der Deutschen, salbte ihn in der Kirche im Namen Gottes zum König der Franken; Childerich , aber ward mit geschorenem Haupt in ein Kloster geschickt. So kam im I. 752 das Geschlecht der Karolinger aus den fränkischen Thron. L Pipin war von kleiner, gedrungener Gestalt, aber von außerordentlicher Körperkraft. Da die Großen des Reichs sich oft im geheimen über feine Gestalt lustig machten, so ließ er einst vor zahlreich versammeltem Volk einen wilden Stier und einen Löwen mit einander kämpfen, und als der Löwe den Stier zu Boden geworfen und auf ihm lag, um ihn zu zerfleischen, fragte der König die um ihn stehenden Höflinge: „Wer entreißt dem Löwen feine Beute?" Sie antworteten erschreckt: „Herr, wer möchte das wagen?" Da sprang der König selbst über die Schranken und schlug mit einem Hieb dem Löwen den Kopf ab, und durch einen zweiten Hieb fiel auch der Kopf des Stieres in den Sand. Indem er von seinem Werk zurückkehrte, sprach er bloß die Worte: „Ich bin zwar klein, aber starken Armes." Seitdem richte der Spott. 4* J, L ■ >2

9. Geschichte des Mittelalters - S. 95

1887 - Leipzig : Teubner
Schlacht auf dem Lechfeld 955. 95 und siebenten Zug bildeten Schwaben, den achten 1000 böhmische Ritter in schimmernder Rüstung, geführt von ihrem Herzog. Ihnen, als der Nachhut, war das Gepäck des ganzen Heeres anvertraut. Otto glaubte das ganze feindliche Heer sich gegenüber jenseits des Flusses. Aber ^ , ein Teil desselben hatte in der Nacht den Lech überschritten und den Rücken des deutschen Heeres umgangen. Dieser Teil fiel zuerst plötzlich und unerwartet die Böhmen an und zerstreute sie, worauf er das Gepäck wegnahm. Auch die schwäbischen Heerzüge wurden über den Haufen geworfen, und schon war der Zug des Königs im Rücken bedroht, während von vorn noch die Hauptmacht der Ungarn in fester Ordnung zusammenstand. In diesem gefährlichen Augenblick schickte der König den tapfern Konrad mit den Franken gegen die Scharen in seinem Rücken. Mit furchtbarer Gewalt warfen sich die Franken würgend auf die Ungarn, und nachdem sie viele erschlagen, stoben die andern in wilder Flucht auseinander. Nun wandte sich der König mit seiner ganzen Macht, er selbst hoch zu Roß und die heilige Lanze in der Hand den Seinen voran, gegen die ungarische Hauptmacht, und nach einem fürchterlichen Kampfe ergriff auch diese die Flucht. Viele sanden in dem Fluß ihr Grab, viele verbrannten in den Dörfern, in die sie sich geflüchtet und die von den Verfolgern angesteckt wurden. Erst der Abend machte dem blutigen Werk ein Ende. Die Deutschen hatten einen großen Sieg errungen. Aber ihre Freude war getrübt durch den Tod manches geliebten tapferen Mannes. Am meisten schmerzte den König und das ganze Heer der Tod Konrads des Roten, der mit Löwenmut gekämpft und das Meiste zum Siege beigetragen hatte. Er hatte die Schuld, die er durch seine Empörung auf sich geladen, im Kampse für das Vaterland und seinen König mit dem Leben gesühnt. Als er erschöpft von der Blutarbeit und der Hitze des Tages — es war der 10. August 955 — um aufzuatmen, die Helmbänder lüftete, traf ihn ein ungarischer Pfeil in die Kehle. „Konrad war ein großer Held und die Welt seines Ruhmes voll," sagt

10. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 108

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 108 — Das Handwerk leistete vortreffliches. Man hatte ja auch einen hmmchenben Vorrat an vorzüglichen Werkzeugen wie Beile, Hämmer, nteifeel, melier, Sägen, Nähnadeln u. a. Da Werkzeuge nur sehr [eiten mit ms Grab gelegt mürben, finb nur wenige auf unsere Seit gekommen- öaher mag man außer den bekannten Formen noch viele anöere gehabt haben. Die Leistungen der Bronzegießer haben mir oben kennen gelernt. Daß auch auf anberen Gebieten vorzügliches geleistet mürbe, beweisen die Holzgeräte aus bänifchen Baumsärgen. Arbeiten von auf-fallenber Schönheit finb die hölzernen Klapp-stühle, die in Dänemark und Schleswig-Holstein gefunöen wuröen. Sie würöen dem besten neuzeitlichen hanöwerker zur Ehre gereichen. Die 5orm ist aber, wie so vieles, dem Süöen entnommen. Unter Den Tongefäßen sieht man neben zahlreichen rohencöpfen, , die vielleicht nur beim Begräbnis verwenöet wuröen, auch besser geformte und schön verzierte Stücke (Fig. 105). Die Verzierung besteht meist aus eingeritzten Linien. Erst in der Bronzezeit scheint die Pferöezucht größere Beöeutung erlangt zu haben. Das pferö zog aber noch nicht Den Pflug, son-öern öiente zum Reiten oöer zur Bespannung der wagen. Das lehren die Felsenzeichnungen der Bronzezeit, die überhaupt für die (Erforschung öiefes Zeitalters ungemein wichtig sinö. Sie sinöen steh besonöers in der schweöischen Lanöschaft Bohuslän in Menge Fig. 107. »tlder aus verschiedenen schwedischeu Felsenzeichnungen: Ein zweirädriger Wagen mit Joch und zwei Pferden, ein gehender Krieger mit Schild, Speer und Schwert/ ein Reiter mit Schild und Speer, stehende Figur mit emporgehobenen Armen, bemanntes Schiff, zwei Fuksohlen-figuren. (S. Müller. Nordische Altertumskunde I, nach L. Baltzer, Glyphes des rochers du Bohuslän.)
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