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1. Römische Geschichte - S. 130

1881 - Leipzig : Teubner
130 Schlacht bei Tigranocerta. Schlacht am Arsanias. Lucullus forderte von Tigranes die Auslieferung des Mithridates. Tigranes war damals der mächtigste König von Asien und nannte sich in seinem unmäßigen Stolz König der Könige. Ein Gefolge von Königen bildete seine Bedienung. Vier derselben waren feine beständigen Begleiter und Trabanten; wenn er ausritt, gingen sie in bloßen Unterkleidern zu Fuß neben seinem Pferde; wenn er auf dem Throne saß, standen sie mit gefalteten Händen nach Sklavenart um ihn herum. Natürlich wies er mit Entrüstung die Forderung des römischen Feldherrn zurück. Deshalb fiel jetzt Lucullus in Armenien ein. Sein Heer bestand höchstens aus 15 000 M., und diese folgten ihm ungern in das ferne unbekannte Land. Als dem Tigranes in seiner neu erbauten Hauptstadt Tigranocerta die Botschaft von dem Herannahen des Römers gebracht ward, ließ er dem Boten den Kopf abschlagen; zuletzt aber, als Lucullus ganz nahe war, schickte er 3000 Reiter und zahlreiches Fußvolk hinaus, mit dem Auftrag, die feindliche Schar niederzumachen und den Feldherrn lebendig vor fein Angesicht zu führen. Die Ausgesandten selbst wurden sämtlich von den Römern niedergemacht. Nun verließ der König seine Hauptstadt und sammelte im Gebirge ein Heer von mehr als 200 000 M., das er gegen den Tigranocerta belagernden Lucullus führte. Dieser ging ihm mit etwa 11000 Mann entgegen. Als Tigranes das Häuslein sah, sprach er spöttisch: „Wenn das Gesandte sind, so sind es ihrer zu viel, als Soldaten aber sind es ihrer gar zu wenige." Bald aber rief er: „Wie, diese Leute kommen auf uns zu!" und ordnete fein Heer hastig zur Schlacht. Als Lucullus au der Spitze von zwei Kohorten sich auf den einen Flügel warf, stob alles mit lautem Geschrei auseinander, und das ganze Heer stürzte sich ohne Gegenwehr in die wildeste Flucht. 100 000 M. wurden getötet, die Römer hatten nur 5 Tote und 100 Verwundete. Nach der Schlacht eroberte Lucullus Tigranocerta, und die Soldaten machten ungeheure Beute (69). Noch einmal im nächsten Jahre brachte Lucullus auf feinem Marsche gegen die alte Hauptstadt

2. Griechische Geschichte - S. 92

1882 - Nördlingen : Beck
02 Unterwerfung von Samos durch die Perser (516 b Chr.). hatte. Hub Darms versprach ihm in bankbarer Erinnerung an die ba= malige Gabe Golb und Silber ohne Maß. Syloson aber bat, ihn nach Lamos, in seine Heimat, zurückzuführen und znm Herrn der Insel zu machen, ohne daß einer der Bewohner das Leben ober die Freiheit ba-buich verliere. Ohne Verzug erhielt einer der vornehmsten Perser, Otanes, den Auftrag an der Spitze eines Heeres abzugehen, um Sylosons Wunsch zu erfüllen, und lanbete ans der Insel ohne Wiberstanb. Mäanbrins erbot sich, mit den Sarniern, welche mit ihm gemeinschaftliche Sache gemacht hatten, abzuziehen; und es würde auch bies angenommen und ihm frieb-licher Abzug erlaubt. Doch sein thörichter Bruder Charilans wußte ihm die Erlaubnis zu entlocken, mit der in der Festung befinblichen Mann-schast einen plötzlichen Überfall auf die nichts ahnenden und arglosen Perser zu machen, woburch viele angesehene Männer unter denselben umkamen: barauf wies Otanes ohne Rücksicht auf die Befehle seines Herrn, daß kein eantier getötet ober zum Sklaven gemacht werben solle, seine colbaten an, Männer und Knaben ohne Unterschieb nieberzumachen. Währenb Mäanbrins durch einen unterirbischen Gang, der von der Festung unmittelbar ans Meer führte, entfloh, würde von den Persern in der ctabt ein großes Blutbab angerichtet und beut Syloson seine Vaterstabt ohne Männer und männlichen Nachwuchs übergeben (516). Mäanbrins nahm mit den ©einigen seine Zuflucht nach Sparta. Dort führte er den König Kleomenes, bei beut er Hilfe suchte, wie zufällig in das Haus, das er als Gast bewohnte, und veranstaltete es so, daß die schönen gol-beneit und silbernen Trinkgeschirre, die er mitgebracht hatte, gerabe zu derselben Zeit von seinen Dienern gereinigt würden. Der Spartaner-föuig äußerte auch, wie der Samier gewollt hatte, große Vertvunberung über die prachtvollen und kostbaren Gefäße: worauf jener ihm zuredete, baoort zu nehmen, was und wie viel er wolle. Kleomenes aber widerstand nicht nur getreu den Gesetzen der Versuchung, sonbern veranlaßte auch, daß die Gefahr der Verführung für ihn und für anbere durch unverroeilte Ausweisung des Samiers beseitigt würde. $kmkoi ^Mbfpfityksfluiafn-yc |Wv>>1 tlmt-W /w.

3. Griechische Geschichte - S. 113

1882 - Nördlingen : Beck
Beginn des Feldzugs. 113 über die ganze Erde; darauf war auf einmal der Kranz um seinen Kopf, von dem das alles ausgegangen war, verschwunden. Die Magier fanden in diesem Traumgesichte nichts anderes als die Weltherrschaft des Königs angedeutet. Und so ließ Terxes alle Befehlshaber und Statthalter auf ihre Posten abgehen, um sich und ihre Leute zum Kriege eiligst fertig zu machen. So groß mich die Entfernung der persischen Hauptstadt von dem Peloponnes und so schwer es war, von dort eine Nachricht zu den Griechen gelangen zu lassen, erfuhren doch die Spartaner des Königs Vorhaben in Bülde. Es lebte nämlich in Susa ein vertriebener König von Sparta, Demaratus, der schon bei Darms eine Zuflucht gesucht und gefunden hatte und dem auch Xerxes viel Vertrauen bewies. Dieser beschloß, seinen Landsleuten Nachricht von dem Sturm zu geben, der über sie hereinbrechen sollte; und da er um seiner eigenen Sicherheit willen alles anwenden mußte, um uneutbecft zu bleiben, so nahm er eine jener hölzernen, mit Wachs überzogenen Schreibtafeln, auf die man int Altertum mit Griffeln zu schreiben pflegte, kratzte das Wachs von derselben ab und schrieb unmittelbar auf das Holz, was der König beschlossen hatte, überzog sodann die Tafel wieder mit Wachs, so daß sie das gewöhnliche Aussehen hatte, und schickte sie so durch einen vertrauten Sklaven nach Sparta. Dort wußte anfangs niemand, was die leere Schreibtafel bedeuten solle, bis Gorgo, des Königs Leonidas Gemahlin, die das Geheimnis durchschaute, riet das Wachs abzuschaben. So fanden die Lace-dämonier die Botschaft von dem ihnen bevorstehenden Kriege und teilten sie alsbald den andern Griechen mit. Nenn Jahre nach der Schlacht bei Marathon, im Jahre 481 v. Chr., brach der Perserkönig von Susa auf, um in Kappadocieu mit dem unermeßlichen Heere zusammenzutreffen, das dort aus allen Teilen seines ausgedehnten Reiches zum Zuge gegen Griechenland sich versammelt hatte. Sein Weg führte ihn ans Kappadocien nach Phnjgieit, von da nach Lydien, in dessen alter Hauptstadt er überwintern wollte. In der Hauptstadt Phrygiens, Celäuä, welche uachmals Apatiten hieß, erwartete ihn ein Lyder, genannt Pythins, welcher sich schon seinem Vater Darius durch prächtige Geschenke angenehm gemacht hatte. Sie bestanden in einem Platanenbaum und einem Weinstock, beide ganz von Gold. Die Wein- trauben an dem letztem waren ganz ans Smaragden, Karfunkeln und anderen kostbaren Edelsteinen gebildet. Beide Kunstwerke galten für das Kostbarste, was man weit und breit sehen könne. Dieser Pythins nun Noth, Griechische Geschichte. 3. Auflage. 8

4. Griechische Geschichte - S. 480

1882 - Nördlingen : Beck
480 Hochzeitsfest in Slisa. seine Hochzeit mit Statira, der ältesten Tochter des Darms, feierte. Denn er hatte zwar schon seit vier Jahren eine Gemahlin, Noxane, die Tochter eines baktrischen Fürsten, mit welcher er sich von ihrer Schönheit gefesselt noch vor dem indischen Feldzuge vermählt hatte, ohne sie jedoch auf denselben nlitznnehmen; jetzt aber schloß er nach morgenländischer Weise noch eine zweite Verbindung, und zwar gerade mit der Tochter des letzten Perserkönigs, um das Volk, welches bis vor kurzem das herrschende in Asien gewesen und nun mit den andern von ihm unterworfen worden war, mit sich zu befreunden und deu Thron gewissermaßen als ein rechtmäßiges Erbe einzunehmen. In derselben Absicht gab er dem Hephästion, welcher ihm unter seinen Freunden am nächsten stand, die zweite Tochter des Darms, Drypetis, und verband die bedeutendsten seiner übrigen Heerführer, Kraterus, Perdikkas, Ptolemäns, Eumenes, Nearchus, Seleukus, in allein mehr als achtzig hervorragende Männer seines Gefolges, mit den Töchtern der vornehmsten persischen Häuser. Alle diese Verbindungen wurden an einem Tage mit der feinigen gefeiert. Es war ein kostbares Gezelt, groß geuug, um hundert Divane in einer Reihe aufzunehmen, znm Speisesaale eingerichtet. Säulen von dreißig Fuß Höhe, mit Silber, Gold und kostbaren Steinen bekleidet, trugen das Zeltdach; Vorhänge von feiner Leinwand, zwischen welchen scharlachrote, purpurne und gold-durchwirkte Teppiche hindurchschimmerten, bildeten die Wände des Zeltes. In der Mitte der langeu Reihe der Divane stand der des Königs, wie die andern gepolstert, aber durch goldene Füße ausgezeichnet. Um das Gezelt war ein sehr ansehnlicher Rannt ebenfalls von herrlichen Teppichen eingeschlossen, die durch vergoldete und versilberte Stangen aufrecht gehalten wurden. Die Hochzeitfeier selbst fand nach persischer Sitte statt: der König und die andern Bräutigame lagerten sich zum Schmause auf den Divanen und ihnen gegenüber saß eine Menge von Gästen, die Alexander zum Feste geladen hatte, Gesandte verschiedener Staaten, andere angesehene Fremde, auch Befehlshaber von Schiffen und Landtruppen. Draußen im Vorhofe befanden sich noch viel mehr Teilnehmer an dem Festmahle; denn man rechnete in und außer dem Zelte neuntausend Gäste, von denen der König jedem eine goldene Trinkschale zu diesem Feste verehrte. Wenn Alexander trank, schmetterten die Trompeten, so daß alle zugleich mit dem Könige trinken konnten. Als mau getrunken hatte, erschienen die Bräute in dem Zelte. Alexander gab Statiren die Hand und setzte sie neben sich; dasselbe thaten auch die andern Bräutigame. Damit war die Verbindung geschlossen. Gaukler, Schauspieler, Sänger,

5. Griechische Geschichte - S. 99

1882 - Nördlingen : Beck
Unterwerfung der Päonier durch die Perser. 99 Entfernung tut ihm vorübergehen — so, daß er ihrer ansichtig werden und ihr Aufzug seine Neugierde erregen mußte. Dieselbe war nämlich mit ihrem besten Pntze angethan und trug auf ihrem Kopfe ein Wasser-gefäß, das sie blos durch die Stetigkeit ihres Ganges und durch Steifhaltung des Nackens in der Schwebe erhielt; daneben führte sie ein Pferd, das mit der Halfter an ihrem einen Arm eingehängt war; und mit beiden Händen spann sie int Gehen Flachs. So schritt sie vorüber aus der Stadt heraus dem Flusse zu. Dem Könige fiel das Mädchen auf, da es weder persische noch lpdische und überhaupt nicht asiatische Sitte war, daß das weibliche Geschlecht so einherging. Er ließ daher Achtung geben, was sie weiter thun würde: sie ging zum Flusse, tränkte das Pferd, füllte das Gefäß mit Wasser, nahm es auf den Kopf und trug es desselben Weges zurück, während sie das Pferd wieder heimführte und unterwegs ihre Spindel drehte. Er verwunderte sich hierüber und befahl, die Jungfrau vor ihn zu bringen. Dies war es eben, was ihre Brüder gewollt hatten, welche jetzt die Gelegenheit ergriffen, mit ihrer Schwester vor dem Könige zu erscheinen. Sie antworteten statt derselben aus die Fragen, die an sie gerichtet wurden: sie seien ans Päonien, einem Lande mit vielen Städten am Strymon nicht weit von der Meerenge zwischen Asien und Europa; die Einwohner des Landes seien Nachkommen einer Kolonie, die einst von Troja in jene Gegenden geschickt worden sei; sie selbst seien nur darum hergekommen, um dem Könige zu Diensten zu sein. Dar ins fragte, ob denn das ganze weibliche Geschlecht dort so fleißig sei; was sie denn freudig bejahten. Dem König kam hiedurch das Verlangen an, eine Völkerschaft, deren weibliche Hälfte so emsig wäre, nach Asien zu verpflanzen, und er schickte dem Megabazns durch einen Netter den Befehl, die Päonier mit Weib und Kind in ihren Wohnsitzen aufzuheben und zu ihm herüberzubringen. Dieser säumte nicht ins Land der Päonier aufzubrechen. Indessen war die Nachricht von dem Anmarsch des Megabazns schon in dieses Land gekommen und die waffenfähige Mannschaft hatte sich ausgemacht, dem feindlichen Einfalle mit Gewalt zu begegnen. Aber in der Meinung, es würden die Perser von der Seeseite herkommen, zogen sie südlich herab ans Meer, und die Perser, davon unterrichtet, kamen von Osten her über ihre von Verteidigern entblößten Städte, die sie ohne Mühe einnahmen. Auf die Nachricht hievon zerstreute sich das päonische Heer; jeder Hause eilte seine Heimat zu verteidigen und so mußten sie einzeln der Gewalt sich unterwerfen, die sie mit vereinter Kraft abzutreiben gehofft hatten. Drei der päouischeu Völkerschaften wur-

6. Die alte Geschichte - S. 108

1899 - Langensalza : Gressler
108 sein werde. Um Apollon recht zu gewinnen, schickte er ihm übermäßige Geschenke, die uns einen Begriff von seinem ungeheueren Reichtums geben. Es waren 117 Goldplatten, so groß und dick wie Ziegelsteine, ein goldener Löwe, ein großes goldenes und ein silbernes Trinkgeschirr, vier silberne Fässer, ein goldenes und ein silbernes Gießbecken, zwei goldene Schüsseln, eine goldene Bildsäule und das Halsband und der Gürtel seiner Frau. Außerdem opferte er ihm zu Hause auf einmal 3000 Stiere. Das Orakel antwortete ihm: „Wenn du die Perser angreifst, so wirst du ein großes Reich zu Grunde richten." Eine meisterhaft zweideutige Antwort; denn wer sagte ihm, ob das große Reich Persien oder Lydien sei? Aber Krösus merkte das nicht, sondern freute sich sehr, daß er Persien bezwingen werde. Er beschenkte in seiner Freude alle delphischen Priester und fragte bei der Gelegenheit die Pythia, ob er sich lange in seiner Herrschaft behaupten werde. Auch hierauf antwortete sie ihm sehr zweideutig: „So lange, bis ein Maultier einmal die Meder beherrscht." — „Nun," sprach er, „dann bin ich sicher; ein Maultier wird doch nicht König von Medien werden!" — Aber das Orakel konnte den Cyrus damit meinen, der der Sohn einer Mederin und eines Persers war und also mit einem Maultier verglichen werden konnte. Geschwind rüstete nun Krösus sein Heer und zog bis ins Land der Perser, alles verwüstend. Endlich kam Cyrus und — siegte. „Schlimm." dachte Krösus; „aber das zweite Mal soll es schon besser gehen. Jetzt willst du nach Sardes — so hieß seine Hauptstadt — zurückgehen und nächstes Frühjahr mit stärkerer Mannschaft wiederkommen." — Gesagt, gethan ! Zugleich schickte er an alle seine Bundesgenossen und ließ ihnen sagen, in einem halben Jahre möchten sie doch kommen und ihm beistehen. Aber so lange wartete der umsichtige Cyrus nicht; er machte sich rasch auf und folgte dem Krösus nach. Plötzlich erschien er vor Sarbes, schlug den Krösus noch einmal und bemächtigte sich der Stadt. Krösus würde gefangen. Was nützte ihm nun fein ganzer Reichtum, welchen Vorteil brachten ihm die teuer erkauften Orakelsprüche? Obenbrein ließ ihn Cyrus in Ketten auf einen hohen Scheiterhaufen setzen und befahl, ihn zu verbrennen.

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 194

1890 - Gotha : Perthes
194 Reiter und 2000 Lanzenträger, deren Lanzen am unteren Ende des Schaftes mit goldenen und silbernen Äpfeln verziert waren. Es trugen 9000 Mann silberne Granaten und 1000 Mann goldene am Lanzenschaft. Als dies Bergvolk der Perser Medien erobert hatte und bald darauf auch die angrenzenden Tiefländer gewann, führten die Könige medische Hoftracht ein, weil die Meder ein altes Kulturvolk waren, und unterhielten eine Menge von Beamten für jeden kleinen Dienst. Aus dein persischen Adel dagegen, in welchen man auch den medischen aufnahm, weil die Meder das herrschende Kulturvolk waren, entnahm man die königliche Leibwache, die sogenannten Tischgenossen, weil sie Verwandte des Königs hießen, an seiner Tafel essen und sich mit ihm berauschen, ihn auch nach altem Herkommen dabei küssen durften. Der König fesselte den Adel an sich durch Geschenke, d. h. durch Anweisungen auf Naturallieferungen oder auf Speiseportionen aus der königlichen Küche. Diese Hosjunker mußten tüchtig lernen und sich abhärten. Als Pagen des Palastes wurden sie srüh durch ein tönendes Erz geweckt, erhielten als Nahrung nur Gersten- oder Weizenbrot und Wasser, und auf der Jagd oder als Wächter der Herden lebten sie von wilden Früchten, Eicheln und Waldbeeren, übernachteten im Freien, mußten gute und schlechte Kräuter unterscheiden, Bäume pflanzen und Jagdnetze flechten lernen. Im Reiten und Bogenschießen wurden sie ganz besonders geübt und an Gehorsam gewöhnt. Die Verwaltung in Persien verfügte despotisch, verordnete willkürliche und grausame Strafen, ließ als gewöhnliche Strafen geißeln, Ohren und Nase abschneiden, Augen ausstechen, Hände und Füße abhauen, dazu kamen noch Kreuzigen, Abschinden der Haut, Lebendigbegraben, langsames Zerquetschen zwischen Steinen, Zerschneiden bei lebendigem Leibe, Einschließen in enge Tröge zu jahrelanger Marter. Die polizeiliche Überwachung durch „die

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 308

1890 - Gotha : Perthes
308 weshalb Alexander es wieder herstellen ließ, trieb des Königs Schatzmeister großartige Unterschleife und floh endlich mit großen Schätzen nach Athen, wo man ihn aber nicht aufzunehmen wagte, sondern ihm einen Teil seines Raubes abnahm, worauf er in der Welt umherirrte, weil er weder vor Strafe, noch vor Habgier anderer sicher war und endlich auch ermordet ward von einem, der nach des Betrügers Schätzen trachtete. 27. Freudentage des Heeres. Nachdem Alexander ein großes Reich gegründet hatte mit Hilfe griechischer Waffen und geistiger Überlegenheit, wollte er das Morgenland und Griechenland durch Vermischung der Bewohner und Verbreitung griechischer Bildung zu einem Gesamtstaate verschmelzen. Den Anfang machte er damit, daß er, seine Generale und 15 000 Soldaten mit Perserinnen sich verheirateten, und daß die Hochzeit fünf Tage lang in einem eigens zu diesem Feste hergerichteten Zelte gefeiert, die Ausstattung der Bräute vom Könige übernommen wurde. „Die Hochzeit ward nach persischer Sitte gefeiert in einem großen königlichen Zelte, dessen Dach, mit bunten und reichgestickten Stoffen überbreitet, auf 56 vergoldeten oder versilberten, mit kostbaren Steinen ausgelegten Säulen von 30 Fuß Höhe ruhte. Ringsumher hingen als Zeltvorhänge von schwer vergoldeten Stäben kostbare Teppiche herab, welche mit Gold durchwirkt und mit bunten eingewebten Figuren, Landschafts- und anderen Bildern verziert waren. Dieses Zelt hatte eine Viertelstunde Umfang und war im Innern mit Gold, Scharlach, Himmelblau und Purpur ausgeschmückt und in der Mitte des

9. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 363

1890 - Gotha : Perthes
363 lande, von wo etwa zehn Meilen südlich Schloß und Stadt Persepolis standen und zeitweilig als Ort der Reichsversammlung oder des Hofes dienten. Sie lagen in der weiten, fruchtbaren Ebene von Farsistan, bis Alexander d. Gr. sie zum Teil niederbrennen ließ, um für die von den Persern zerstörten Tempel Griechenlands Rache zu nehmen. Aus der Zeit des Cyrus steht noch beim Dorfe Murghab dessen Grabmal, ein viereckiger Pyramidenbau mit sechs hohen und steilen Stufen, die ein kleines Haus aus kolossalen Steinquadern mit einem schrägen Steindach und einer kleinen Thür tragen. Man baute das Ganze aus großen, mit Eisenklammern zusammengehaltenen Marmorblöcken 40 Fuß hoch auf. In einer Kammer stand der goldene Stuhl des Königs, sein Sessel von goldgetriebener Arbeit, und daneben lagen babylonische Teppiche, kostbare Gewänder, goldene Ketten, Säbel, Ohrgehänge mit Edelsteinen ;u. s. w. Ein Garten (Paradeisos) umgab dieses Grabmal, welches, wiederholt geplündert, von Alexander d. Gr. wiederhergestellt ward, und noch sagt eine Inschrift an den Pfeilern, daß Cyrus hier ruhe. Etwa elf Meilen entfernt davon stand das Königsschloß Persepolis mit den Königsgräbern in der Nähe. Es erhob sich hier zwischen einem Salzsee und zwei Flüssen ein Bergknoten, der allmählich nach Westen zu einer gesegneten, mit Dörfern überfüllten Ebene abfiel. Diese Gegend galt für die gesündeste Asiens und eignete sich besonders zu einem Palastbau; denn eine Felsmasse von grauem Marmor bildet nicht allzu hoch eine breite Terrasse, die den zurückgezogensten Teil eines natürlichen Halbzirkels ausmacht, weil die Höhen zu beiden Seiten etwas weiter hinaus ins Thal vorspringen. Durch Wegsprengen und Ausfüllen hat man hier eine längliche Fläche geschaffen, die 1800 Fuß von Nord nach Süd und 1200 Fuß von West nach Ost mißt. Diese benutzte man zur Unterlage für den Palast,

10. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 290

1890 - Gotha : Perthes
290 den treuen Kriegern die Arme entgegen. Unendlicher Jubel brach los, als die Soldaten ihren König lebend nahen sahen. Sie streckten ihm die Arme entgegen, grüßten ihn durch Zuruf und Händewinken, und viele weinten vor Freude. Als das Fahrzeug am Ufer angelegt hatte und der König ans Land getragen war, bestieg er sein Roß und durchritt die Reihen seiner Krieger, die ihn mit unendlichem Jauchzen und Jubel empfingen, so daß Ufer und Wald weithin von dem Freudengeschrei wiederhallten. Wie Alexander nun seinen Umritt beendet hatte, nach seinem Zelte zurückkehrte, dort abstieg und in dasselbe treten wollte, drängten sich seine Macedonier freudig um ihn her. Jeder wollte ihn sehen, seine Hand, sein Knie, sein Kleid berühren, ihm einen Gruß zurufen oder Blumen zuwerfen. Seine Generale aber sagten ihm scherzend, sich der Gefahr verwegen auszusetzen, sei Sache der Soldaten, nicht die des Königs, und ein Böotier rief ihm einen Vers aus Äschylos zu: .Alexander, dem Manne die That, doch folgt der That ihr Leid." 24. Eine Entdeckungsfahrt. (326 b. Chr.) Als Alexander den Indus erreicht hatte, erschienen die Bewohner von dessen Ufer, versprachen Treue und Gehorsam und gaben Tribut und Geiseln. Sie brachten kostbare Geschenke: feine Webereien, Perlen, Edelsteine, bunte Schlangenhäute, Schildkrötenschalen, gezähmte Löwen und Tiger, wogegen Alexander an geeigneten Stellen Städte gründete und mit Macedoniern besetzte, um seine Herrschaft zu sichern und den Verkehr zu be-
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