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1. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 99

1895 - Leipzig : Hinrichs
Holländer. Ää der Holländer ist im Winter das Schlittschuhlaufen, das die praktischen Bewohner aber auch gleichzeitig als Verkehrsmittel benutzen. So beschaffen ist der Seelöwe, der fest und ruhig dahinlebt, der unter einem stillen Äußern einen trotzigen Mut und tiefe Leidenschaft verbirgt. Rühr' ihn nur an, wo sein Leben sitzt und wo er es bedroht fühlt, und du wirst sehen, mit welchen Zornesflammen er auflodert, und wie die erregte Natur im Aufruhr alles um sich her aufschrecken und niederwerfen will. Sie zeigt das Ungestüme und Unbändige, wenn dieser friesische Mann seine Freiheit in Gefahr glaubt; das Feste und Stille, wenn die gewöhnlichen Zustände bestehen. Wie gesagt, er hat das Gefühl, und wer wagt es ihm zu bestreiten, daß dieses Land im eigensten Sinne sein Land ist. daß er es sich geschaffen hat. 7*

2. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 278

1910 - Düsseldorf : Bagel
278 Völker, im Norden die wenig gestörten Ovambos, in der Mitte als herdenreicbe Eroberer die Hereros, im Süden die Hottentotten. Alle Einwohner zusammen zählen nur 200 000. Da das Land eine äußerst schwache Besatzung hatte und von dem kolonialmüden Heimatland eine Verstärkung nicht zu erreichen war, hatte der Gouverneur Leutewein die Einwohner auf das rücksichtsvollste und nachgiebigste behandeln müssen. Das hatte bei den kriegerischen Hereros den Wahn erzeugt, daß sie das Joch leicht abschütteln könnten, zumal als ein Aufstand der Bondelzwarts im äußersten Süden den Abzug der kleinen, 729 Mann starken Besatzung nach diesem Süden nötig machte. So, sich selbst überlassen, begannen sie den Aufstand mit einer bestialischen Vergewaltigung der überraschten Farmer. Daraus entstand ein Krieg, für den nach und nach 17 000 deutsche Soldaten in das ferne, unwirtliche Land gesendet werden mußten. Man möchte glauben, daß diese mit den 7 — 8000 Männern der Hereros leicht hätten fertig werden müssen. Und doch waren fast unsagbar die Leiden und Anstrengungen, die den Kriegern aufzuerlegen waren. Schon die Landung in dem unzugänglichen Swakopmund, die Fahrt auf der kümmerlichen Eisenbahn, der Zug durch das wasser- und weidenarme Land, die Hitze bei Tag und die Kälte bei Nacht und dann der Kampf in dem von dem zähesten Dorngestrüpp besetzten Felde: alles dies stellte die größten Anforderungen an die Kraft, die Ausdauer und den Mut der Krieger. Das Schlimmste aber war, daß das wenige W asser in den Pfützen meist verdorben war und nun bald Typhus und Herzkrankheiten um die Wette die Reihen der Krieger lichteten. Glücklicherweise kämpften die Feinde nicht gleichzeitig gegen die Deutschen. Erst waren es die Hereros, dann, nach deren Überwältigung weiter südlich die Witbois und andere Hottentotten und ganz zum Schluß noch im äußersten Süden der kühne Morenga. Die Hereros waren die zahlreichsten Feinde. Sie hatten sich am Waterberge mit Weibern, Kindern und Herden gesammelt und sollten nun, ähnlich wie es bei Sedan mit den Franzosen geschah, eingekreist und bezwungen werden. Zur Umschließung gehört aber eine Ueberzahl, und die war hier auf der anderen Seite. Die einzelnen Züge der Deutschen waren

3. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 492

1847 - Leipzig : Engelmann
492 Das siebenzehnte Jahrhundert. der hochherzige Montrose das könkgl. Banner in den Hochlanden lange aufrecht erhalten; endlich erlag er den Heeren der Covenanters und mußte für seine Anhänglichkeit an das Königthum einen entsetz- lichen Tod leiden. Dennoch wurde der in Holland weilende Prinz von Wales herbeigerufen und als König Karl Ii. anerkannt, mußte aber zuvor den Covenant unterzeichnen und der presbyt. Kirche bei- treten, so sehr auch der kalte Fanatismus der schott. Geistlichen dem leichtsinnigen, genußsüchtigen Fürsten zuwider war und ihre stunden- langen Gebete und strengen Predigten über die Sünden und Frevel- thaten seines Hauses ihm das Leben verbitterten. Auch Irland erkannte den neuen König an und griff zu den Waffen. Da zog Cromwell an der Spitze eines entschlossenen republikanischen Heeres gegen die unge- horsame Insel. Drogheda wurde nach drei Stürmen erobert und die royalistische Besatzung bis auf den letzten Mann niedergehauen. Ueber Blut und Leichen ging des Siegers Weg. Cromwells Schwieger- sohn Ireton schritt auf derselben Bahn fort, und als ihn ein schneller Tod dahin raffte, vollendete Fleetwood das begonnene Werk in ähnlichem Geist. In drei Jahren war der drohendste Ausstand erstickt; aber Irland war ein entvölkertes, von rechtlosen Bettlern bewohntes Land. Als das Schwert ruhte, wüthete ein hoher Gerichtshof mit Beil und Ver- bannung gegen die Häuptlinge; tausende verließen das Land ihrer Väter und suchten in den kathol. Ländern Europas und in Amerika neue Wohnsitze; alle Kriegsge- fangenen und eine große Zahl von Weibern und Kindern wurden nach Westindien als Sklaven verkauft. Die Zurückgebliebenen verloren den größten Theil ihrer Habe an engl. Kolonisten, und die Bevölkerung ganzer Distrikte wurde in andere Gebiete verpflanzt; alle kathol. Geistlichen mußten das Land meiden; der römische Cultus wurde verboten und seine Anhänger aller Aemter für unwürdig erklärt. Fortan blieb in Irland Alles auf dem Kriegsfuß. Aber trotz aller Härte und Gewaltthat überstieg die kathol. Bevölkerung die protcst. noch um das Siebenfache. In Wäl- dern und Morästen verbargen sich die Verfolgten, horchten mit knirschendem In- grimm auf die Worte ihrer Priester und sielen raubend und mordend über die Be- sitzungen der neuen Ansiedler her. b) Schottland. Da Fairfax den Krieg gegen die Schotten nicht übernehmen wollte und vom Coinmando abtrat, so zog der mit dem Oberbefehl über die Gesammtarmee ausgerüstete Cromwell auch gegen dieses Land. Das schottische Heer hatte eine feste Stellung bezogen, wo ihm Cromwell nicht beikommen konnte. Bald riß Hunger und Krankheit in dem engl. Heere ein und minderte die Zahl der Streiter. Cromwell dachte schon an einen Rückzug. Da beredeten die im schott. Heer anwesenden Parlamentsglieder und Prediger, denen das kriegerische

4. Teil 2 - S. 57

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Türkei urd Balkanstaaten. 57 fochten und hatten sehr viele Soldaten dabei verloren. Wie sie nun aber Mazedonien, das ihnen versprochen war, haben wollten, kamen die Serben und Griechen und behaupteten, sie müßten nun den größten Teil von Mazedonien bekommen, weil ihnen Österreich und Italien Albanien nicht gönnen wollten. Die Bulgaren sagten nun — und da hatten sie ganz recht —, sie hätten ja auch am meisten für den Krieg getan und müßten darum auch am meisten Land bekommen. And für das Eingreifen der Österreicher und Italiener könnten sie nichts. Aber Serben und Griechen ließen sich nicht auf Verhandlungen ein, sondern zogen gegen ihre Verbündeten, die Bulgaren, gleich zu Felde. Weil aber die Bulgaren vorher so tapfer gewesen waren, und darum so viele Soldaten verloren hatten, waren ihnen nun die anderen überlegen und nahmen ihnen wirklich den größlen Teil Mazedoniens vor der Nase weg. Da könnt ihr euch denken, was die Bulgaren für eine Wut im Äerzen hatten. And nun kam der Weltkrieg. Eins von den Balkanvölkern stand gleich auf der Seite unserer Feinde. Sch.: Die Serben. Da konnte man sich gleich denken, daß ein anderes nicht viel Lust haben würde, auch da mitzumachen. Sch.: Die Bulgaren. Trotzdem haben die Engländer alles versucht, um auch die Bulgaren rumzukriegen. Als sie merkten, daß es nicht anders ginge, haben sie den Serben zugesetzt, sie sollten den großen Teil von Mazedonien, der serbisch geworden war, in dem aber in Wirklichkeit viel mehr Bulgaren wohnten, freiwillig an Bulgarien zurückgeben. Dafür wollten ihnen die Engländer dann die serbischen Landesteile von Österreich geben. Aber auf den Leim sind die Serben nicht gekrochen. Warum wohl? Sch.: Die Engländer hatten die österreichischen Landesteile noch nicht. Nun versuchten die Engländer, die Bulgaren zu überreden, mitzumachen, wenn ihnen die Serben versprächen, sie würden nach dem Kriege, sobald sie Bosnien und Herzegowina hätten, Mazedonien an sie herausgeben. Aber auf den Leim wollten nun wieder die Bulgaren nicht kriechen. Sch.: Ob die Serben Bosnien kriegen würden, war noch gar

5. Aus allen Zonen - S. 441

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
127. Das Deutschtum in Südbrasilien. 441 die Gewohnheiten der Botokuden genau kennen und als Bugreiros (Indianer- jäger) die Vernichtung der Botokuden sich zur Lebensaufgabe gemacht haben. Meist sind es Personen, die durch die Wilden Familienmitglieder verloren haben und nun alles daran setzen, deren Tod zu rächen. — Der Bugreiro sehnt sich nach dem Kommen der verhaßten Wilden, um mit ihnen abrechnen zu können. Aber monate-, oft jahrelang bleiben die nomadisierenden Boto- kudeu in einer Gegend unsichtbar, bis dann plötzlich die Plünderungen in den Pflanzungen und auf den Weiden die Kolonisten auf die Nähe der ge- fährlichen Gesellschaft aufmerksam machen. Dann sucht der herbeigerufene Bugreiro die-Spuren der Wilden zu verfolgen. Oft verrät sie an windstillen Tagen die geradlinig aufsteigende Rauchsäule des Lagerfeuers. Die Jäger warten, um im ersten Morgengrauen vorzurücken und in die lange, durch die verglimmenden Feuer schwach erleuchtete Hütte, wo der ganze Stamm arglos schläft, überraschend einzudringen. Mit dem Facao in der Hand bahnen sich die wie Rasende sich gebärdenden Weißen ihren Weg zwischen die Schläfer, um im ersten Anlauf so viele wie möglich niederzustechen, einerlei, ob Männer, Weiber oder Kinder. In wenigen Minuten ist der Boden mit Leichen bedeckt, und noch ehe sich die verwirrten Wilden sammeln und an eine energische Verteidigung denken können, treten die Weißen auch schon den Rückzug an, mit wohlgezielten Schüssen sich die Verfolger vom Leibe haltend. Aber nicht immer verlaufen die Überfälle günstig. Mancher Jäger ist schon den Keulen der Wilden erlegen oder in die sorgfältig verdeckten Gräben gebrochen und auf dem in der Mitte eingerammten Pfahl aufgespießt worden. Von dem Leben und Treiben der Botokuden ist wenig bekannt geworden. Sie sind ganz unzugängliche Menschen, die nicht allein die Weißen, sondern auch ihre Grenznachbaren als ihre Todfeinde hassen und morden. Diese blutigen Fehden sind schon erblich geworden. Sie haben Jahrhunderte über gedauert und werden auch erst mit dem Falle des letzten der tapferen Boto- kudenkrieger beendet sein. \2~. Das Deutscbtuin in Südbrasilien. Haus Oskar Behrens. Aus „Grundlagen und Entwicklung der regelmäßigen deutschen Schiffahrt nach Südamerika". Hefte zur Verbreitung geographischer Kenntnisse in ihrer Beziehung zum Kultur- und Wirtschaftsleben. 2. Serie. 4. Heft. S. 96. Verlag von Heinrich Keller, Frankfurt a. M. 1905. Das Deutschtum spielt in Südamerika eine hervorragende Rolle. Es ist nicht nur seines zahlenmäßigen Umsangs wegen von besonderer Beden- tung, sondern übt auch einen maßgebenden Einfluß auf den gesamten aus- wärtigen südamerikanischen Handelsverkehr aus. Im auswärtigen Handel Südamerikas sind fast überall deutsche Firmen tonangebend. Es ist nicht wunderbar, daß dieser Umstand auch aus die Entwickelung der deutschen Schiffahrt nach Südamerika seine günstige Rückwirkung ausgeübt hat, und

6. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 16

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
16 Erster Abschnitt. herzig gemordet. So fuhren sie die Seine und Garonne hinauf, eroberten und plünderten mehrmals Paris; die Städte Tonlonse, (tnluhs) Bordeaux (bordoh) re. sanken in Trümmer. Auch Deutschland blieb nicht verschont. 845 legten sie Hamburg in Asche und verwüsteten später Aachen; Köln, Trier, Metz, Mainz und Worms wurden dem Erdboden gleich gemacht. Durch Geld und Gebietsabtretung erkaufte der schwache König Karl der Dicke ihren Abzug. Nach dessen Entsetzung erlitten sie aber durch den König Ärnnlf eine schwere Niederlage (891), wodurch Deutschland für immer gegen die Barbaren gesichert blieb. Um so schlimmer bansten sie in Frankreich, bis ihnen das Gebiet der untern Seine, die nach ihnen benannte Normandie, als Ansiedlung überlassen wurde. Von hier aus unterwarfen sie das Reich der Angelsachsen; Sizilien und Unterhalten bildeten die Grundlage zu einem Normannenstaate. Selbst die Anfänge des russischen Reiches führen auf diese Germanen zurück, da ihr Haupt-anführer Rurik dort das Fürstentum Nowgorod (864) stiftete; überall aber verschmolzen sie mit den Einwohnern der neuen Heimat. Die Nordmänner waren aber nicht bloß Mordbrenner und Räuber, sondern wurden auch geographische Entdecker. Sie kannten die Farörinseln, gelangten nach Island und Gröulaud und erreichten von hier aus die Küste Nordamerikas. Doch war die öftere Wiederholung dieser Seefahrten infolge der Gefahren nicht möglich, und die Entdeckungen, namentlich letztere, versanken wieder in völlige Vergessenheit. b. Magyaren. Deutschlands schlimmsten Feinde jedoch waren die Magyaren (madjaren), ein nomadisierendes Reitervolk mongolischer Rasse, das früher am Uralgebirge wohnte. Von hier aus wandten sie sich nach den Donaumünduugen und erkämpften im 9. Sechshundert die fruchtbaren Ebenen Ungarns.^ Gleich wilden Heuschreckenschwärmen ergossen sie sich in zügellosen Heerhaufen über die angrenzenden Landschaften und Reiche, überall alles mit Feuer und Schwert vertilgend. „Die Spuren dieser furchtbaren Feinde waren Verwüstung; aufsteigende Rauch- und Feuersäulen verkündeten der Umgegend das Nahen der Barbaren; alles flüchtete und suchte Schutz hinter den Verschanzungen der Burgen oder im Dickicht der

7. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 73

1872 - Leipzig : Merseburger
73 Steinkohlen, Eisen, Blei, Gold (in Californien) und jetzt auch Stein öl (Petroleum) in großer Menge. Die Zahl der Einwohner, die bis heute durch beständige Einwan- dernngen aus Europa sich mehren (allein ans Deutschland jährlich nn- gefähr 140,000) beträgt fast das Zwölffache der Zahl von 1783, nämlich über 384 Mill. Davon sind über 33 Mill. Weiße, 5 Mill. Farbige und der Rest, vielleicht {- Mill., kupferfarbige Ureinwohner, Indianer, die immer mehr zusammenschmelzen. Diese zerfallen in eine große Anzahl von Stämmen, von denen einzelne 30—40,000, andere nur wenige hunderte von Köpfen zählen. Keiner von diesen Stämmen hat feste Wohnsitze; sie ziehen von Ort zu Ort, immer dahin, wo sie ein gutes Jagdgebiet vermuthen. Dabei gerathen sie unter einander häufig _ in Krieg, in dem sie sich gegenseitig in blinder Wnth aufreiben. Wilde Kriegstänze kündigen ihn an; die Farben der tättowirten Haut werden glänzender und schrecklicher aufgetragen und mit entsetzlichem Geheule stürzt man sich auf einander. Hat der Wilde seinen Feind mit dem Tomahawk getödtet, so skalpirt er ihn. Er zieht ihm die Haut sammt den Haaren vom Kopse herunter und trägt den Skalp als Siegeszeichen am Gürtel. Gefangene Feinde werden jetzt meistens als Sklaven ver- kauft und nicht mehr so häufig wie früher unter den entsetzlichsten Martern hingerichtet. Zum Zeichen geschlossenen Friedens wird der Tomahawk begraben und unter den Streitenden die Friedenspfeife ge- raucht. Die Pfeife geht auch in den Versammlungen der Häuptlinge am Berathnngsfeuer von Mund zu Munde. Dann treten einzelne auf und wissen, so schweigsam sie sonst sind, in stundenlangen Reden ihre Zuhörer zu fesseln. Bald still und leise wie ein zartes Lüftchen, bald mächtig brausend wie ein Strom, in erhabener Bildersprache, geht das Wort von ihrem Munde aus. Ergreisende Gesänge mischen sich in die Rede ein. Auch sind sie im Besitze von noch andern leiblichen und geistigen Gaben, die man sonst unter den Wilden vergeblich sucht. Die Schärfe ihrer Sinne ist sprüchwörtlich geworden. Das zarte Rauch- Wölkchen am fernen Horizonte verräth ihnen das Lager ihrer Feinde. Züge von Treue und Edelmnth sind nicht selten unter ihnen. Sie sind ehrlich und aufrichtig; Kinder opfern sich in Gefahren für ihre Eltern auf, Eltern für ihre Kinder. — Neben dem Kriege ist die Jagd die Hauptbeschäftigung der Männer, während die Weiber zu Haufe die härtesten Arbeiten verrichten müssen. Die Felle der erlegten Thiere verkauft die „Rothhaut" den weißen Männern. Statt des Geldes empfängt der Indianer Branntwein für seine Waaren, das „Feuerwasser", welches schon tausende seines Geschlechtes gemordet hat. Unter den Weißen sind 8—10 Mill. Deutsche und eine große Zahl Eingewanderter; die große Mehrzahl bilden die Angloamerika- ner, von englischer Abkunft mit englischer Sprache, in den sechs nörd- lichsten Staaten. Scherzweise werden sie Iankees (Jänkies) genannt. — Ebenso mannigfaltig sind die religiösen Bekenntnisse, denn es herrscht die unbeschränkteste Religionsfreiheit; daher giebt es außer den 10 Mill. Reformirten, 1 Mill. Lutheranern und 4 Mill. Katholiken eine Unzahl von Sekten mit oft eigenthümlichen Formen und Bekenntnissen. In den schwach bevölkerten Gegenden giebt es nur Reiseprediger. Von Jahr zu Jahr schreitet Gesittung und Ackerbau immer mehr von O. nach W. vorwärts; immer mehr Wald wird gerodet, immer mehr Städte ange-

8. Vaterland! - S. 39

1912 - Cöln : Schmitz
- 39 nabm die Macht der christlichen dürften zu, welche in Den Kämpfen gegen die (Daurenkönige meist Sieger blieben. Voll Ingrimm und Verzweiflung kämpfte das spanische (Daurenvolk gegen die es stets mebr nach Süöen zurückörängenöe (Dacht der Christen. Ein (Daurenreich nach dem anöeren muszte sich Den christlichen fürsten ergeben, und das letzte, Granaöa, wuröe im Jabre 1492 von feröinanö V. von Aragonien erobert. Die letzten (Dauren mutzten über die (Deerenge von Gibraltar, über welche einst ihre Vorväter siegreich in Spanien eingedrungen waren, um öort ihren Nachkömmlingen ein Vaterlanö zu grünöen, jetzt nach ihrem Urmutterlanöe, dem Horöen Afrikas, zurückwanöern. Das spätere Schicksal Spaniens zeigt uns, öafz ein Canö öann zurück geb t, wenn das Vater-lanösgefübl seiner Bürger zu schwinöen be-ginnt. Vater lanösliebe ist verbunöen mit Gemeinsinn und dem Gefübl ö er Zusammen-gebörigkeit; sie lebrt den einzelnen sich als Glieö ö er Gesamtbeit betrachten und einseben, öatz das F5eil der Gesamtbeit sein persönliches beöingt. Sobald aber in einem Volke Das persönliche Glück und der persönliche Vorteil höher gestellt wird als Das Beil der Gesamtheit, sobald der Cgoismus sich breit macht und Die Selbstlosigkeit nicht mehr Die Ideen Der Menschen beherrscht, mutz Der Staat langsam in .sich zusammensinken. Das erfuhr Spanien. Linst die größte Seemacht der Welt, wuröe es balö von den ßollänöern und Cnglänöern überholt. Die Unmenge Golö, die seine flotten nach der Cntöeckung Amerikas in die ßeimat brachten, lockte die föabgier, die Crwerbssucht; in brutaler Rücksichtslosigkeit schob der Cgoismus sich in den Voröergrunö: „ßaben, besitzen, geniefeen“ lautete die Parole; und die ßanö, die einst das Schwert geführt

9. Hamburger Kriegsbuch - S. 65

1915 - Hamburg : Pudbrese
Ii. Auf hoher See und an fernen Küsten. Dis der Hasser Heulen zum Himmel stank, Bis der Deutsche sprach: „Nun ist es genug, Nun duld ich die Lüge und dulde den Trug Nimmer und nimmermehr?" Und er fuhr empor wie ein Wetterstrahl, Und er blickte rings umher, Und er sah seiner Neider Überzahl, Einen und manchen mehr! Sah im Ost den Feind und im West den Feind, Mit dem Russen den Franzmann eng vereint; Und den Serben dann, und den Belgier dann, Und den Briten und alles, was lügen kann, Mehr noch und manche mehr! Montenegro noch und Ägypten noch, Ist es wirklich keiner mehr? Die Feinde kriechen aus jedem Loch, Mehr noch und viele mehr! Der Lügenbrite ist immer noch feig, Er knetet weiter den Bündnisteig, Hat immer noch Angst vor des Deutschen Sieg. Da hetzt er den Japsen hinein in den Krieg — Den noch und manchen mehr! Mit Senegalnegern — o schmähliche Zeit! — Füllte der Welsche sein zitternd Heer, Mit dem Volk, das die Wüste Sahara ausspeit, Mit dem Turko und manchem mehr! Und aus Britanniens Riefenfchotz Bricht der Schwarze, der Braune, der Gelbe los Es tanzt nach dem englischen Dudelsack Fünfhundert Millionen Sklavenpack — — Gegen einen — — hundertmal mehr! Der Feinde Hohn und der Übermacht Spott Nast durch die Welt daher. Und der Deutsche betet: „Nun helfe mir Gott Einmal, nur einmal mehr!“ Und es fiel feine Faust, und es fiel fein Streich, Da fank der Belgier zu Boden gleich.

10. Hamburger Kriegsbuch - S. 235

1915 - Hamburg : Pudbrese
Iv. Wir in Hamburg während der Kriegszelt. 235 und immer wieder, allen Mahnungen zum Trotz, hat die Bevölkerung sie aus dem Hinterhalt beschossen, Verwundete verstümmelt, Ärzte bei der Ausübung ihres Sammlerwertes ermordet. Man kann nicht niederträchtiger fälschen, als wenn man die Verbrechen dieser Meuchelmörder verschweigt, um die gerechte Strafe, die sie erlitten haben, den Deutschen zum Verbrechen zu machen. Es ist nicht wahr, daß unsere Truppen brutal gegen Löwen gewütet haben. An einer rasenden Einwohnersaiaft, die sie im Quartier heimtückisch überfiel, haben sie durch Beschießung eines Teiles der Stadt schweren Herzens Vergeltung üben müssen. Der größte Teil von Löwen ist erhalten geblieben. Das berühmte Rathaus steht gänzlich unversehrt. Mit Selbstaufopferung haben unsere Soldaten es vor den Flammen bewahrt. — Sollten in diesem furchtbaren Kriege Kunstwerke zerstört worden sein oder noch zerstört werden, so würde jeder Deutsche es beklagen. Aber so wenig wir uns in der Liebe zur Kunst von irgend jemand übertreffen lassen, so entschieden lehnen wir es ab, die Erhaltung eines Kunstwerkes mit einer deutschen Niederlage zu erkaufen. Es ist nicht wahr, daß unsere Kriegführung die Gesetze des Völkerrechts mißachtet. Sie kennt keine zuchtlose Grausamkeit. 2m Osten aber tränkt das Blut der von russischen Horden hingeschlachteten Frauen und Kinder die Erde, und im Westen zerreißen Dumdum-Geschosse unseren Kriegern die Brust. Sich als Verteidiger europäischer Zivilisation zu gebärden, haben die am wenigsten Recht, die sich mit Russen und Serben verbünden und der Welt das schmachvolle Schauspiel bieten, Mongolen und Neger auf die weiße Nasse zu Hetzen. Es ist nicht wahr, daß der Kampf gegen unseren sogenannten Militarismus fein Kampf gegen unsere Kultur ist, wie unsere Feinde heuchlerisch vorgeben. Ohne den deutschen Militarismus wäre die deutsche Kultur längst vom Erdboden getilgt. Zu ihrem Schutze ist er aus ihr hervorgegangen in einem Lande, das jahrhundertelang von Raubzügen heimgesucht wurde, wie kein zweites. Deutsches Heer und deutsches Volk sind eins. Dieses Bewußtsein verbrüdert heute 70 Millionen Deutsche ohne Unterschied der Bildung, des Standes und der Partei. Wir können die vergifteten Waffen der Lüge unseren Feinden nicht entwinden. Wir können nur in alle Welt hin-ausrufen, daß sie falsches Zeugnis ablegen wider uns. Euch,
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