Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 114

1902 - Karlsruhe : Lang
— 114 — jagte die französischen Heere aus Italien; allein der Sieg des Generals Bonaparte über die Österreicher bei Marengo (1800) und die Niederlage des Herzogs Johann bei Hohenlinden (1800) zwangen den Kaiser, den Frieden von Lüneville zu schließen, durch den Frankreich das ganze linke Rheinuser erhielt. Diejenigen weltlichen Fürsten, die Landbesitz aus dem linken Rhein-user verloren, wurden durch die Gebiete der geistlichen Fürsten und der Reichsstädte entschädigt. Von den geistlichen Fürstentümern wurde nur das Kurfürstentum Mainz, von den Reichs? städten Augsburg, Nürnberg, Frankfurt, Bremen und Lübeck erhalten. Die neue Ordnung der deutschen Verhältnisse wurde durch den sogenannten Reichs-Depntationshanptschlnß vom 25. Februar 1803 festgestellt. 4. Das Ende. General Napoleon Bonaparte, seit 1799 Oberhaupt der französischen Republik, wurde 1804 zum erblichen Kaiser der Franzosen erhoben. Der deutsche Kaiser Franz Ii. und der Kaiser Alexander von Rußland schlossen (1805) mit England ein Bündnis gegen den Kaiser Napoleon. Zum großen Schaden der deutschen Sache lehnte Preußen die Teilnahme an dem Bündnisse ab und blieb neutral. Napoleon war wohlgerüstet; er eroberte in wenigen Wochen ganz Süddeutschland und zwang die Fürsten von Baden, Württemberg und Bayern, sich mit ihm zu verbinden. Der österreichische General Mack ließ sich bei Ulm mit 25 000 Mann schimpflich gefangen nehmen. Napoleon drang, fast ohne Widerstand zu finden, bis Wien vor und besiegte die vereinigten Österreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, 2. Dezember 1805. Jnsolge der Niederlage bei Austerlitz mußte Kaiser Franz Ii. den Frieden von Preßburg schließen, durch den er Tirol an Bayern, seine schwäbischen Besitzungen an Württemberg, den Breisgau und die Orten an an Baden abtrat. Bayern und Württemberg wurden Königreiche, Paden ein Kurfürstentum. Am 12. Juli 1806 sagten sich, von Napoleon dazu gezwungen, sechzehn deutsche Fürsten, Bayern und Württemberg voran, von Kaiser und Reich los und schlossen den Rheinbund, dessen Beschützer — richtiger dessen Zwingherr — der Kaiser Napoleon war. Ihm hatten die verbündeten Fürsten ein Heer von 63000 Mann zu stellen und Gehorsam in allem zu leisten, wie er niemals dem Oberhaupte des deutschen Reiches geleistet worden war. Nun blieb dem letzten römisch-deutschen Kaiser nichts mehr übrig, als die Kaiserkrone niederzulegen. Er richtete ein Rundschreiben an sämtliche Fürsten des Reiches lind entband sie von allen Pflichten, die sie dem Kaiser und dem Reiche zu erfüllen hatten.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 374

1906 - München : Oldenbourg
374 70. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813. er selbst wartete mit den Österreichern diese ab und folgte dann rasch den vorausmarschierenden Bayern. Wrede hatte mit dem Oberbefehl des österreichisch-bayerischen Heeres nicht bloß eine militärische, sondern auch eine politische Rolle übernommen. Der Rheinbund bestand noch; wichtige Glieder desselben — Württemberg, Baden, Würzburg, Frankfurt, Hessen — schienen wenig geneigt schon jetzt der deutschen Sache beizutreten. Wrede war es, der den Rheinbund im Südwesten militärisch aufrollte, in dem Maße, als sein Marsch diese Staaten in seinen Bereich brachte. Die Staatsvertrüge, durch welche die südwestdeutschen Staaten zu Anfang November dem Rheinbund entsagten, waren im Wesen nur die bindende ^orm für Zusagen, die Wrede bereits militärisch erzwungen hatte. So hatte Württemberg ans Wredes Drohuug hin, daß er, wenn es den Rheinbund nicht verlasse, das Land feindlich behandeln werde, schon am 23. Oktober einen Militärvertrag mit dem bayerischen General geschlossen, durch welchen der König dem Rheinbünde entsagte und 4500 Mann zu dem österreichisch-bayerischen Heere stellte. Sie schützten während der Hanauerschlacht den Mainübergang bei Aschaffenburg. Ähnliches geschah mit Hessen und Würzburg und auch mit Baden war es eingeleitet. Das Großherzogtum Frankfurt nahm Wrede förmlich in Besitz und vereidete dessen Regierung im Namen der Verbündeten. Am 24. Oktober traf Wrede über Landshut, Neustadt, Neuburg, Donauwörth, Nürblingen, Dinkelsbühl, Anstach, Uffenheim vor Würzburg ein. Er hatte den bestimmten Besehl die Mainlinie zu gewinnen, Würzburg zu uehmen nnb dann im äußersten Falle bis gegen Frankfurt maiuabwärts zu geheu. Die Berennnng von Würzburg hatte indessen nicht die erwartete rasche Kapitulation zur Folge. Auch ein politisches Motiv wirkte verzögernb: der Großherzog hielt mit der kategorisch verlangten Lossage von Napoleon zurück und es galt wesentlich darum auch dieses Glied vom Rheinbünde zu lösen. Erst am 26. übergab der französische Kommandant, General Thurreau, die Stadt und die Regierung erließ ein Manifest, das den Rücktritt des Großherzogs vom Rheinbünde verkündete. Die würzburgischen Truppen traten unter Wredes Befehl. Die Stadt wurde mit 3 Bataillonen besetzt. Jetzt handelte es sich um ein entscheidendes Eingreifen in die Operationen gegen das bei Leipzig geschlagene französische Heer. Die nächste Marschlinie lief am Main abwärts. In Aschaffenburg füllte sich die gesamte Armee vereinigen. Was dann weiter zu geschehen habe, war eine Frage, die nur durch die Nachrichten beantwortet werben konnte, die man über Napoleons Rückzug erhielt. Die bayerische Division Lamotte, das österreichische Reservekorps unter Trautenberg nnb Spleny und die Reitcrbrigcibe Vieregg waren schon im Vorrücken gegen Aschaffenburg. Am 27. Oktober folgten die bayerischen Divisionen Rechberg und Beckers, die übrige bayerische Reiterei und die österreichische Division Fresnel.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 149

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
149 heftigste Granatfeuer, und als Graf Bismark ihn zurückhalten wollte, antwortete er: „Ich kann doch nicht davonreiten, wenn meine brave Armee im Feuer steht." Dem Anprall der Reiterei vermochte der Feind nicht zu widerstehen, sein Rückzug wurde zur wilden Flucht nach der Festung Königsgrätz zu. „Ich habe alles verloren, nur leider mein Leben nicht!" foll Benedek gesagt hoben. Die Oesterreicher hatten 40,000 Mann eingebüßt, darunter 20,000 Gefangene. 174 Geschütze und 11 Fahnen waren den Preußen in die Hände gefallen, aber auch 10,000 von ihnen deckten todt oder verwundet das Schlachtfeld. Fast ohne Widerstand verfolgten die Preußen das österreichische Heer bis in die Nähe von Wien. Am 22. Juli trat eine Waffenruhe ein und am 26. wurde auf dem Schlosse zu Nikols bürg ein Waffenstillstand geschlossen, der schon die Vorbedingungen des Friedens feststellte. 5. Auch in den Maingegenden war Preußen siegreich gewesen. Dort standen die Bundesgenossen Oesterreichs: Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen, Nassau und einige Kleinstaaten den Preußen unter Vogel von Falkenstein gegenüber. Die Verbündeten waren den Preußen an Zahl überlegen, aber dennoch wurden sie in vielen größeren und kleineren Gefechten geschlagen und immer weiter zurückgedrängt. Der Friede mit den süddeutschen Staaten wurde in Berlin geschlossen. Die Friedensunterhandlungen mit Oesterreich führten zum Frieden von Prag. In diesem Frieden erkannte der Kaiser von Oesterreich die Auslösung des deutschen Bundes an und trat Schleswig-Holstein an Preußen ab. Hannover, Kurhessen, Nassau, der nördliche Theil des Großherzogthums Heffen und Frankfurt wurden mit dem preußischen Staate vereinigt. Mit dem Königreiche Sachsen und den übrigen Staaten Norddeutschlands schloß Preußen den norddeutschen Bund. 61. Der deutsche Krieg gegeu Frankreich von 1870 und 1871. 1. Schon lange hegten die Franzosen den Wunsch, ihr Land bis an den Rhein, welchen sie sür die natürliche Grenze Frankreichs im Osten ansahen, zu vergrößern. Dies war auch der lebhafte Wnnfch Napoleons Iii., der 1852 durch Eidbruch und greuliche Gewaltthaten in Frankreich die Kaiserkrone gewonnen hatte. Schon im Frühjahre 1866 versprach er Preußen 300,000 Mann Hülfstruppen gegen Oesterreich und eine Vergrößerung pon 6 bis 8 Millionen Seelen, wenn Preußen ihm einen Landstrich zwischen Rhein und Mosel abtreten wollte. Als König Wilhelm diesen Vorschlag ablehnte, suchte Napoleon seine Absicht mit Gewalt durchzusetzen. Am 6. August 1866 ließ er Preußen den Krieg androhen*rwenn es ihm nicht wenigstens die Festung Mainz abtreten würde. Graf Bismarck antwortete: „Gut, dann ist der Krieg erklärt." Als nun aber Preußen mit Oesterreich Frieden schloß, war für Napoleon die günstigste Gelegenheit zum Angriff entschlüpft; er schob seinen Plan deshalb auf und verwandte die Zeit zur besseren Ausrüstung seines Heeres. Im

4. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 48

1912 - Breslau : Hirt
48 B. Landschaftsgebiete. § 130—134 8 Klima. Da die Sächsische Schweiz geringe Höhenlage besitzt, so ist das Klima ziemlich mild. Häufig ist es in den Tälern kühler als auf der Hochfläche, und oft lagern nachts und morgens im Elbtal dichte Nebel, die die Schiffahrt hemmen. § 181. Bewässerung. Sandstein ist sehr porös. Daher versickert das Wasser an deroberfläche sehr schnell, und die Eb euh eiteu sind mithin sehr trocken^. Zwar tritt das oben versickerte Wasser in den Tälern hier und da wieder hervor, und die hohen Felswände sind unten meist feucht, doch führen die Bäche in den Gründen der Sächsischen Schweiz oft kein Wasser. Nur die aus dem benachbarten Granit- oder Erzgebirgsgebiet stammenden Wasser- läufe, wie Kirnitzsch und Gottleuba, oder auch die vom Fuße des Schnee- bergs aus ausgedehntem Waldgebiet kommende Biela trocknen nicht aus. In den Bächen leben Forellen. Auch werden die Mündungen der kleinen Flüsse, wie der aus Polenz2 und Sebnitz3 entstehende Lachsbach, gern von Lachsen auf- gesucht, soweit die Wasser noch klar und ungetrübt sind. Jedoch ist der Lachs- und Aal- fang, wie überhaupt der Fischfang, in der Elbe stark zurückgegangen. § 132. Pflanzenkleid und Anbau. Der durchlässige Saudsteiubodeu ist kein günstiger Ackerboden. Die Ebenheiten sind nur im N, wo sich eine Lehmdecke findet, für den Ackerbau geeignet. Oft vermögen allein Kiefer und Heide fortzukommen. In den feuchten Gründen gedeihen Farne und Moose, auch Fichten und Tannen. Der feuchtere Basaltboden, z. B. am Winterberg, trägt Buchenwald. Überhaupt ist die Sächsische Schweiz ein wald- reiches Gebiet, das besonders in den der Elbe abgelegeneren Gegenden zufolge der schweren Zugänglichkeit auch noch wildreich ist. In der Wehlener Gegend findet sich etwas Hopfenbau. Früher stand in Lohmen die Merinoschafzucht in Blüte, ist aber längst eingegangen. § 133. Industrie und Handel. Umfängliche Steinbrüche liefern der Industrie den Sandstein. Die anfänglich leuchtend gelbe Farbe des frisch gebrochenen Sandsteins geht durch Verwitterung rasch in Bleigrau über. Die größten Brüche sind im Elbtale bei Postel- witz und bei Pirna, ferner im Eottleubatale (Bau- und Bildhauermaterial) und im Wesenitzgrund (Mühlsteine). Freilich ist durch die verminderte Nachfrage der Betrieb nicht mehr so rege wie früher. Die Brüche bevorzugen das Elbtal wegen der billigeren Verfrachtung auf dem Strome. Da die Steinbruchsbetriebe natürlich der landwirtschaftlichen Schönheit stark Ab- bruch tun, so hat der Staat mehrfach Gebiete, wie z. B. an der Bastei, vor der Zer- störung geschützt. § 134. Mit Flößen meist aus Böhmen auf der Elbe herangeführtes Holz wird in Schneidemühlen, großen Sägewerken und Holzstoffabriken, z. B. bei Königstein und Pirna, weiter verarbeitet. Schiffbau wird bei Schau- dau und Königstein betrieben, Ankerschmieden finden sich in Postelwitz und Schandau. Daß sich die Bevölkerung vielfach dem Schifferberuf widmet, beweist auch die Schifferschule in Schandau. Von Sebnitz ans hat sich die freilich ganz bodenfremde Fabrikation künstlicher Blätter und Blumen, meist Heimarbeit, auf viele Orte der Nachbarschaft, z. B. auf Neustadt, Stolpeu und Hohnstein ausgebreitet. Sebnitz besitzt eine Blumenfach- schule. 1 Um auf dem Königstein Wasser zu haben, hat man einen fast 200 m tiefen Brunnen anlegen müssen. — 2 £). i. Bach in der Ebene. — 3 I). i. Froschbach.

5. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 51

1879 - Leipzig : Teubner
Schmalkaldischer Krieg 1546—47. 51 und es folgten demselben die trauernden Bürger mit Weibern und Kindern. Auf Anordnung des Kurfürsten wurde die Leiche in der Schloßkirche bestattet. Ueber der Ruhestätte ward eine noch vorhandene Grabschrift auf einer messingenen Tafel angebracht. Der Schauplatz des Schmalkaldifchen Krieges war im ersten Jahre hauptsächlich Süddeutschland, dessen Städte zum großen Theil dem Schmalkaldischen Bunde angehörten, wie Augsburg, Ulm, Straßburg, Konstanz, Reutlingen n. a. Der Kaiser hatte Anfangs seine Truppen noch nicht zusammen; er stand bei Regensburg mit nur 9000 Mann und wartete noch auf bedeutende Verstärkungen aus Italien und den Niederlanden, während ein beträchtliches Heer der oberdeutschen Städte schon kampfbereit dastand, unter Ausühruug des kriegserfahrenen und energischen Sebastian Schärtlin von Bürdenbach. Dieser hatte schon die Ehrenberger Klause m Tyrol erobert und den wichtigen Paß besetzt, wodurch der Kaiser von Italien abgeschnitten ward und die aus Italien heranziehenden Truppen aufgehalten werden konnten. Er beabsichtigte einen raschen Angriff auf den Kaiser selbst, solange derselbe seine Truppen noch nicht verstärkt habe; allein die Bundesräthe, die zu Ulm tagten, wollten mchts wagen. Sie befahlen Schärtlin, das bairische Gebiet nicht zu verletzen und Throl zu räumen, da die Herzoge von Baiern und von Oestreich den Krieg noch nicht erklärt hätten. Als im August der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, der Sohn des 1532 verstorbenen Kurfürsten Johann, und der Landgraf Philipp von Heffen, welche beide mit der Acht belegt waren, sich mit dem Heere der süddeutschen Städte vereinigt hatten, dauerte das Zaudern fort, obgleich das Heer der Verbündeten dem kaiserlichen weit überlegen war. Der Kayer verschanzte sich unter den Kanonen von Ingolstadt, wo chn die Verbündeten eine Zeitlang beschossen. Aber die Uneinigkeit der Führer und theilweise Zaghaftigkeit verluderten ste, einen großen Entschluß zu fassen. Der Kaiser konnte nnterdeß beträchtliche Streitkräfte an sich ziehen, und Winter herannahte, war von seinen Gegnern soviel

6. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 318

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
318 Vii. Die französische Republik und das Kaiserreich. eisalpinische Republik aufgehoben, und Napoleon setzte sich zu Mailand als „König von Italien" die eiserne Krone der Lombarden aufs Haupt. Wie hätte es der Gewaltige in der Hand gehabt, die Völker zu beglücken! Aber der Dämon des Krieges ließ ihm keine Ruhe. Zuerst fing er mit England Händel an und besetzte Hannover. In Folge dessen suchten die englischen Staatsmänner ein neues Büuduiß gegeu ihn zu Stande zu bringen, und Napoleons Ueber-mnth erleichterte ihnen ihre Bemühungen. Er hatte das deutsche Reichsgebiet mehrfach frech verletzt und n. A. den der vertriebenen französischen Königsfamilie angehörigen Herzog von Enghien ans Baden entführen und dann erschießen lassen. Diese Gewaltthat erregte allgemeine Entrüstung, und Rußland, Oestreich 1805] nndschweden traten mit England zu einer dritten Eoalition gegen Frankreich zusammen. Sofort brach Napoleon mit seiner Armee, die er behufs einer Landung in England um Boulogue zusammen gezogen, nach Deutschland auf, wo sich die Kurfürsten von Baden, Würtem-berg und Baiern mit ihm vereinigten. Mack stand mit den Oestreichern bei Ulm. Hier suchte ihn Napoleon auf, während der Marschall Bernadotte von Würzburg aus durch das preußische, also neutrale Gebiet von Ansbach marschirte und den Gegnern in den Rücken kam. Nur einige Corps der Oestreich et vermochten sich durchzuschlagen, die übrigen tourt-eu versprengt und aufgerieben, Mack selbst mußte sich mit 23000 Mann ergeben. Die Folge davon war, daß sich auch Erzherzog Karl, der in Italien vorgedrungen, zurückziehen mußte, um sich mit den Russen zu vereinigen. Ehe aber diese Vereinigung stattfinden konnte, hatte Napoleon, der es verstand, seine Siege jascl) zu verfolgen, bereits die Entscheidung herbeigeführt und "in der „Dreikaiserschlacht" — auch Franz Ii. und Alexander von Rußland befanden sich bei s. ®ec.] ihren Heeren — bei Austerlitz (südöstlich von Brünn) die Gegner-total geschlagen. — Vier Wochen später schloß Oestreich den Frieden von Preßburg, in welchem es Venedig an Italien, Tyrol an Baiern und seine schwäbischen Besitzungen an Würtemberg und Baden abtreten mußte. Die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg wurden zu König eu erhoben, der Kurfürst von Baden erhielt deu Titel Großherzog. England, das in demselben Jahre einen glorreichen Seesieg bei Trafalgar (westlich von Cap Tarisa) errungen, wo der tapfere Nelson die Todeswunde empfing, setzte den Krieg noch fort. Nun trat Napoleon immer unverhohlener mit dem Plane hervor, eine Weltherrschaft zu gründen. Zn dem Zwecke versorgte er seine Verwandten und Günstlinge mit neuerrichteten Reichen. Seinem Bruder Joseph gab er das Königreich Neapel, seinen Bruder Ludwig machte er zum König von Holland, seinen

7. Deutsche Kulturgeographie - S. 67

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
15. Die Landschaften der voralpinen Hochfläche. 67 hat Frankfurt, das eine Ortslage von unverwüstlicher Lebens- kraft besitzt. Wohl hat der Rheinweg in seiner meridionalen Richtung mehr Anspruch auf den nordsüdlichen Verkehr — für den westlichen Streifen Deutschlands trifft dies auch zu — aber die von Frankfurt aus sich nach Norden öffnende Wetterau und die Bucht an der Kinzig führen direkt in deutsche Herzgebiete hinein. Durch den Main verlängert Frankfurt seine Bedeutung nach Osten hin. Schwaben, Franken und Hessen stießen hier zu- sammen und tauschten ihre Erfahrungen und Erzeugnisse aus. Darum entwickelte sich Frankfurt schon beizeiten neben einer schönen Stadt mit prächtigen ältern und neuern Bauten zu einem Handels- und Verkehrsplatz ersten Ranges. Der Verkehr hat in dem geräumigen Bahnhof und in den neuen Hafen- anlagen, in denen gegen 2 Mill. Tonnen Güter umgeschlagen werden, ein sichtbares Zeichen erhalten. Mit seinen 415000 E. ist Frankfurt die acht größte Stadt Deutschlands. Der gesamte Geldmarkt Süddeutschlands wird von ihm beherrscht. Neben Handel und Verkehr blüht eine bedeutende Industrie (Frank- furter Schwarz, Wachstuch. Gold- und Silberdraht). In Leder- galanteriewaren hat das benachbarte Offenbach (75000 E.) eine führende Rolle und Hanau in der Juwelierkunst (siehe S. 66). Auch Pforzheim (7000ö E.) ist bedeutend in der Fabrikation von Gold-, Silber- und Bijouteriewaren. Die gewaltigsten Färb- werke und chemischen Fabriken Deutschlands haben in Höchst (17000 E.) und in Ludwigshafen (83000 E.) gegenüber Mann- heim ihre Arbeitsstätten gefunden. Mannheim (193 000 E.) hat neben einer lebhaften Industrie vor allem einen blühenden Handel mit Getreide, Kohlen, Petroleum, Maschinen, Salz, Tee und Holz. Großartige Hafenanlagen unterstützen aufs vorteilhaft teste diesen Verkehr. Wie Mannheim ist Mainz (111000 E.) eine hervorragende Brückenstadt am Rhein, zugleich bedeutend durch seine Industrie, besonders in Leder und Möbel. 15. Die Landschaften der voralpinen Hochfläche. Die Landschaften der voralpinen Hochfläche um- fassen die Oberdeutsche oder die Schwäbisch-bayrische Hochebene. Zu dieser wirtschaftlich klimatischen Landschafts- form gehört auch die Oberpfälzische Hochebene. Das Bodenseeklima, in dem Wein gedeiht, ist auszuscheiden, da dies als ein verirrter Vorposten des oberrheinischen Tiefebenenklimas gelten kann. Die voralpine Hochfläche steht klimatisch in großem Gegensatz zu der vorhergehenden Landschaftsform; sie besitzt ein rauhes Klima und ist den kalten Ostwinden zugängig. Die mittlere Apriltemperatur liegt zwischen 7° und 8" C., nur am Donauknie und weiter nach Osten beträgt sie über 8 0 C. 5*

8. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 67

1872 - Heidelberg : Weiß
des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein; die allgemeine Glaubensfreiheit wurde jedoch nicht beschränkt. Die Bischöfe erhielten statt Güter anständige Gehalte; die Klöster dagegen wurden nicht wieder hergestellt. Auch der öffentliche Unterricht begann wieder, und titele neue Schulen wurden errichtet. Zur Beförderung dev Kerstin o ließ er Straßen und Kanäle anlegen. Auf diese Weise gewann er das Volk für sich. Die geäugstigten Gemüter atmeten wieder freier auf, und der 91 tune des ersten Konsuls wurde bott tausend Lippeu mit Segen genannt. Durch seine glänzenden Siege über die Feinde der Republik und durch die Eroberung neuer Pro-binzeii schmeichelte er dem Ehrgeiz der französischen Nation. Solche Umstände begünstigten fein Streben nach der Alleinherrschaft. Doch mar ver Königstitel noch amsehr berhaßt; daher sollte ein großes fränkisches Reich hergestellt werden wie zu Zeiten Karls des Großen. Napoleon ließ sich auch wirklich zum Kaiser erwählen und [180 i am 2. Dezember 1804 wnrde er als Napoleon I. bom Papste in der Notre-Dame-Kirche zu Paris gekrönt. Der Kaiserkrone fügte er im folgenden Jahr die lombardische Königskrone bei. So hatte dieser außerordentliche Mann, erst 35 ^Iahre alt, das glanzbolle Ziel seines Ehrgeizes erreicht. Aber Herrschsucht ließ den Übermütigen nicht ruhen. In ganz Enropa sollte nur fein Wille gelten. Dadurch berwickelte er sich in fortwährende Kriege. Rußlaud und Großbritannien erkannten den neuen Kaiser nicht an und brachten eine dritte Verbindung (dritte Coalition 1805) gegen Napoleon zustande , an der fast alle europäische» Staaten teil nahmen. Nur Preußen blieb,unthätig (neutral). - . .. Napoleon eilte mit einem Heere über den Rhein, nah nt in Ulm ein österreichisches Heer gefangen und zog ohne Widerstand in Wien ein. Bei Austerlitz, unweit Brünn, stunden die bereinigten russischen und österreichischen Heere. Napoleon errang hier einen so glänzenden Sieg (Dreikaiferfchlacht), daß Österreich im Frieden zu Preßburg Venedig, Tyrol und Vorderösterreich an [1805 Napoleon und feine Verbündeten abtrat. Bald darauf stiftete Napoleon den sogenannten Rheinbund. Sechzehn deutsche Fürsten, darunter die von Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt, trennten sich nämlich born deutschen Reiche und erkannten Napoleon als Pro? tektor, d. i. als Beschützer an. Sie besprachen ihm dafür in allen feinen Kriegen freizustehen. Dadurch war das deutsche Reich aufgelöst, und Franz Ii., der letzte deutsche Kaiser aus dem Habsburger Haufe, legte jetzt die Kaiserkrone nieder, nachdem er schort [180#i zwei Jahre borher den Titel eines Erblassers bou Österreich angenommen batte.

9. Geographie von Mitteleuropa - S. 46

1912 - Regensburg : Manz
46 Das Deutsche Reich. 193000 E., der erste Handelsplatz Badens mit großen Hafenanlagen und starker Industrie. Mannheim ist eine verhältnismäßig junge Han- delsstadt. Zu der heutigen Bedeutung hat es sich erst anfgeschwnn- gen, als der Rhein bis zur Mündung des Neckars, der selber wieder eine Quelle reichen Verkehrs ist, zu einer guten, 2 m tiefen Fahr- straße umgeschaffen worden war und die Stadt einen umfangreichen Rheinhafen mit vorzüglichen Einrichtungen erhalten hatte. Die innere Stadt ist schachbrettartig erbaut. Am Rhein liegt das umfangreiche großherzogliche Schloß. Von Heidelberg führt nordwärts, am Fuße des Odenwaldes entlang, eine der landschaftlich schönsten Straßen Deutschlands, die Bergstraße/ nach Darmstadt, 87 000 E., der Hauptstadt des Großherzogtums Hesseu. 9. Ansiedelungen links des Rheines. Im südlichen Teil der Tiefebene, im Elsaß, liegen die größeren Städte abseits vom Rhein an der Jll (früher Ell genannt), welche fast parallel mit dem Rheine fließt: Mühlhausen im Sundgau, 95000 E., bekannt durch groß- artige Baumwoll-Webereien und Kattundruckereien.2 Kolmar, 44000 E., ebenfalls lebhafte Gewerbestadt (Baumwoll- und Seiden- spinnereien). Straßburg,^ 179000 E., starke Festung, Universität, Sitz des kaiserl. Statthalters, eine bedeutende Industrie- und Han- delsstadt. Berühmt ist der Straßburger Münster, einer der schönsten gotischen Dome. Straßburg liegt an der Stelle, wo von altersher zwei Völkerstraßen sich kreuzten. Die eine führt durch die Ebeue nordwärts nach Mainz und über Frankfurt a. M. nach Mittel- und Norddeutschland, südwärts durch die Burgundische Psorte ins Rhone- tal zum Mittelländischen Meere. Die andere, die alte Römerstraße, 1 Auf der einen Seite sind die obst- und weinreichen, mit Burgruinen ge- krönten Abhänge des Odenwaldes, auf der andern ist die fruchtbare Rheinebene. 2 Kattun (vom arab. Koton, Baumwolle) ist ein leinwandartig ge- webtes, steif und glänzend zubereitetes Baumwollenzeug. 3 Die Stadt war unter dem Namen Argentoratum ein Waffenplatz der Römer, seit dem 3. Jahrhunderl Bistum, dann Kaiserpfalz, später eine der blühendsten deutschen Reichsstädte. Dort lebten berühmte Männer (Gottfried- von Straßburg, Tauler, Fischart :c.); Erfindung der Buchdruckerkunst (Gilten^ berg f 1468).

10. Mitteleuropa - S. 48

1912 - Leipzig : Teubner
48 Sauerlanö. hunsrück. (Etfel. hohes Venn. — (besonders bei Dortmund am Dortmund-Ems-Kanal 214; prov. Westfalen) — sind dort bedeutende Industrieorte entstanden. Kls Triebkraft vieler gewerblicher Kn- lagen dient seit alter Zeit das Wasser der schnell fließenden Wupper. Seitdem die Dampfmaschine erfunden ist, trat sie in den Wettbewerb mit dem Wasserrade. In unsrer Zeit sucht man die Wasserkraft wieder mehr auszunutzen. Zu dem Zweck werden ganze Täler durch eine hohe Mauer abgesperrt, so daß sich dahinter die Bäche zu gewaltigen Seen aufstauen (Tal- sperren). Das Wasser, das man durch Schleusen abfließen läßt, treibt Elektrizitätswerke und Fabriken. Ferner werden viele Ortschaften durch die Talsperren mit Trinkwasser ver- sorgt. Im Wuppergebiete (Rheinprov.) liegen Barmen (169) und Elberfeld (170) mit Garnfabriken, Webereien und Färbereien, sowie Remscheid (72) und Solingen (51), wo man treffliche Stahlwaren anfertigt (Schlittschuhe, Schneidewerkzeuge). In Essen (295) an der Ruhr befinden sich u. a. die be- rühmten Kruppschen Gußstahlfabriken, auch Bochum (137) und Gelsenkirchen (170) in der prov. Westfalen haben große Eisenwerke. Düsseldorf und Duisburg sind die Rhein- Häfen für dieses weltbekannte Industriegebiet. 3. Der linksrheinische Teil des Schiefer- gebirges. a) Die Erhebungen des Huns- rücks sind fast ununterbrochen mit dichten Wäldern bedeckt. In den Tälern (Nahe und Mosel), die gegen die kalten Winde geschützt liegen, erntet man Wein und Gbst. Die wich- tigste Moselstadt ist das altertümliche Trier (49). In den südwestlichsten vorbergen des hunsrücks werden bei Saarbrücken (105) Steinkohlen gefördert. d) Die Eifel ist eine vulkanische Landschaft. Die zahlreichen feuerspeienden Berge sind aber längst erloschen. Ihre „Krater", d. s. die Kuswurfsöffnungen, werden viel- fach von kleinen Seen ausgefüllt (Laacher See). Das Klima der Eifel ist rauh und regnerisch- deshalb sind weite Gegenden mit ausgedehnten Mooren bedeckt. Die wenigen Bewohner leben daher vielfach in großer Armut. Die Regierung sucht dem Lande dadurch zu helfen, daß sie weite Flächen aufforsten läßt. c) Im Norden geht die Hochfläche der Eifel in das Moor- und Heideland des hohen Venn über. An seinem Nordrande finden sich, wie auf der andern Seite des Gebirges im Ruhrgebiet, mächtige Steinkohlenlager. Dazu treten noch Blei-, Zink-, Eisen- und Kupfererze. Infolgedessen blüht die Industrie an vielen Orten des dicht be- wohnten Gebietes. In der alten Kaiserstadt Aachen (156), die auch heute noch durch ihre Heilquellen berühmt ist, sind bedeutende Metallwaren- und Tuchfabriken entstanden. Nenne: die rechtsrheinischen, die links- rheinischen Teile des Schiefergebirges; die rechten, die linken Nebenflüsse des Rheins; den eingezeichneten Kanal; Städte im Hheintale, am Südfuße des Schiefergebirges, am Nordfuße, an der
   bis 10 von 627 weiter»  »»
627 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 627 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 173
1 105
2 26
3 122
4 47
5 566
6 21
7 1101
8 311
9 60
10 130
11 50
12 54
13 54
14 32
15 43
16 151
17 51
18 205
19 214
20 18
21 42
22 26
23 13
24 125
25 32
26 13
27 26
28 177
29 238
30 262
31 14
32 116
33 73
34 250
35 409
36 109
37 888
38 568
39 46
40 14
41 23
42 22
43 89
44 53
45 268
46 20
47 31
48 25
49 29

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 13
1 17
2 1
3 110
4 259
5 278
6 75
7 85
8 83
9 311
10 48
11 119
12 46
13 34
14 2
15 31
16 176
17 198
18 159
19 18
20 43
21 46
22 1
23 38
24 7
25 68
26 2
27 30
28 24
29 356
30 10
31 0
32 45
33 52
34 21
35 15
36 111
37 66
38 85
39 13
40 237
41 132
42 30
43 33
44 1231
45 97
46 96
47 6
48 41
49 43
50 10
51 178
52 16
53 22
54 15
55 0
56 14
57 48
58 10
59 41
60 417
61 177
62 24
63 15
64 11
65 19
66 54
67 28
68 66
69 29
70 131
71 24
72 73
73 732
74 491
75 6
76 99
77 50
78 23
79 74
80 183
81 8
82 7
83 24
84 5
85 50
86 64
87 5
88 1
89 4
90 5
91 12
92 252
93 57
94 38
95 42
96 338
97 11
98 160
99 8

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 290
1 2983
2 7
3 119
4 8
5 33
6 189
7 61
8 12
9 1229
10 10
11 382
12 548
13 98
14 407
15 1
16 72
17 43
18 20
19 106
20 30
21 442
22 0
23 2
24 67
25 448
26 11
27 0
28 74
29 41
30 14
31 48
32 94
33 206
34 71
35 117
36 354
37 0
38 166
39 351
40 34
41 4
42 7
43 147
44 358
45 38
46 55
47 110
48 17
49 13
50 99
51 101
52 1121
53 304
54 154
55 83
56 4
57 20
58 9
59 188
60 39
61 99
62 11
63 12
64 25
65 47
66 759
67 212
68 137
69 3
70 431
71 204
72 35
73 82
74 39
75 225
76 75
77 5
78 877
79 48
80 72
81 459
82 51
83 81
84 14
85 1
86 245
87 99
88 31
89 67
90 129
91 80
92 41
93 519
94 2210
95 223
96 455
97 30
98 111
99 32
100 81
101 196
102 58
103 354
104 20
105 95
106 60
107 778
108 4
109 43
110 51
111 42
112 15
113 708
114 239
115 11
116 8
117 55
118 16
119 124
120 5
121 62
122 643
123 79
124 217
125 82
126 119
127 127
128 3
129 186
130 521
131 162
132 9
133 780
134 80
135 75
136 200
137 144
138 29
139 287
140 104
141 42
142 315
143 18
144 157
145 108
146 0
147 130
148 15
149 18
150 25
151 72
152 71
153 186
154 509
155 96
156 155
157 115
158 9
159 92
160 126
161 9
162 1
163 0
164 6
165 259
166 92
167 53
168 350
169 16
170 284
171 6
172 65
173 171
174 317
175 468
176 286
177 122
178 18
179 32
180 13
181 1
182 201
183 520
184 46
185 48
186 86
187 23
188 2336
189 24
190 1
191 17
192 5
193 57
194 17
195 49
196 46
197 416
198 297
199 475