Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich.
53
völlig in den Vordergrund. Namentlich die Fulbe, die früher als
Hirtenadel viele Völkerschaften beherrschten, haben die Verbreitung der
Viehzucht gefördert. Das Hauptgewicht wird auf die Rinder- und
Pferdezucht gelegt, in den Randsteppen der Wüste Sahara auch auf
die Kamelzucht. Der Betrieb der letzteren steht in engstem Zusammen-
hang mit dem Karawanenverkehr durch die Wüste. Im Kongogebiete
spielt die Viehzucht keine Rolle, dagegen liefert die Jagd auf Elefanten
das wertvolle Elfenbein. Von Bedeutung ist der Reichtum des riesigeil
Kongo und seiner riesigen Nebenflüsse an Fischen.
e) Der Bergbau. Auf das Vorkommen von Bodenreichtümern
hin sind die meisten Gebiete noch nicht genügend durchforscht worden;
der Mangel an Verkehrseinrichtnngen würde eine Ausbeutung derselben
auch meist unmöglich machen. Nur bei sehr reichen Funden können
diese Schwierigkeiten überwunden werden. Solche sind in dem südöst-
lichsten Teile vou Belgisch-Kongo, im Katangagebiet, gemacht worden.
Namentlich sehr reiche Kupfer-, Zinn-, Eisen- und Manganerz-
lag er wurden festgestellt, deren Ausbeutung in nächster Zeit, nach
Fertigstellung der nötigen Eisenbahnverbindungen beginnen soll. Auch
Gold und Platina kommt in diesem Gebiete vor. Als Bergbaugebiet
dürfte Kautauga bald eine große Bedeutung erlangen, namentlich sein
fabelhafter Reichtum an Kupfer auf dem Weltmarkte bald eine
große Rolle spieleu.
ä) Die Gewerbtätigkeit. Die Sudan Völker sind in den
Gewerben, da sie von N her dem Einfluß der höheren Kultur des
Islams ausgesetzt waren, viel weiter fortgefchritten als die Be-
wohner des Kongogebiets, die der riesige Urwald vom Völkerverkehr
abschloß. Besonders in der Töpfer-, Schmiede- und Webekunst
sind sie ziemlich erfahren. Durch die Einfuhr europäischer Waren
ist die Entwicklung der einheimischen Gewerbe meist zum Still-
stand gekommen. Da die Europäer, die zurzeit alle Gebiete des tropischen
Westafrika als Kolonien besitzen, die Landeserzeugnisse als Rohstoffe
zur Ausfuhr bringen, ist eine weitere Entwicklung der Gewerbtätigkeit
nicht zu erwarten.
e) Die Beteiligung am Welthandel. Zur Anknüpfung von
Handelsbeziehungen stand zwar eine lange Küste zur Verfügung.
Durch Urwälder, Gebirgsterraffen und durch die Stromschnellen aller
Flüsse und Ströme war aber der Zugang in das Innere Afrikas
so erschwert, daß gerade die reichen Gebiete des tropischen Westafrika
bis in die jüngste Zeit den Europäern fast unbekannt blieben (der Kongo
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Das Ostasiatische oder Mongolische Weltwirtschaftsreich. 69
Lager meist sehr weit von der Küste entfernt sind. In jüngster Zeit
hat eine deutsche Gesellschaft den Kohlenbergbau im westlichen Schantung
begonnen (siehe Kiautschou). Japan liefert schon ziemlich viel Kohlen
und an Erzen besonders Kupfer. Sowohl Chiua als auch Japan
sind ferner reich an Kaolin oder Porzellanerde.
d) Die Gewerbtätigkeit. Der große Reichtum au gewerblichen
Rohstoffen im Besitze eines Volkes, das durch eiue alte Kultur und
lange Friedensarbeit einen starken Erwerbssinn ausgebildet hat, ließ in
China manche Gewerbe frühzeitig zu hoher Eutwickeluug gelaugeu.
Wie die Chinesen das Pulver erfanden, das sie aber zu Feuerwerks-
zwecken gebrauchten, so sind sie auch die Erfiuder des Porzellans,
Glases, Papiers, der Seidenweberei, des Buchdrucks mit beweg-
lichen Lettern. Sie leisten ferner Bedeutendes in der Elfenbein-,
Holz- und Steinfchnitzerei. Hauptsitz dieser und anderer Gewerbe
ist Canton, der Seiden- sowie der Baumwollweberei Nanking.
Durch schwache Herrscher und große Kriege ist aber die hohe Blüte der
Gewerbe vernichtet worden. In manchen Zweigen des Kunsthandwerks,
so der Lack-, Porzellan-, Bronze- und Email-Jndnstrie, sind
die Chinesen von ihren Schülern, den Japanern weit überholt worden.
Dnrch geschickte Nachahmung europäischer Fabrikationsweise und rastloses
Streben haben diese sich eine neuzeitliche Industrie gegründet.
Hauptsitz derselben, besonders derbaumwollspiuuerei und Teppich-
Weberei, ist Osaka. Erwähnt sei noch die Verwendung des Bam-
busrohrs zu unzähligen Gebrauchsgegenständen.
e) Die Beteiligung am Welthandel. Erst seit verhältnismäßig § 30.
kurzer Zeit hat Ostasien sich an den Welthandelsbeziehungen stärker
beteiligt. Durch seine Lage, seine großen Naturreichtümer und seine
große Bevölkerung ist es aber beruseu, ähnlich wie Europa ein großes
Weltwirtschaftsreich, das Ostafiatische oder Mongolische (vergl.
§ 28) wirtschaftlich zu beherrschen. Ob hierbei das Riesenreich
China oder das viel kleinere Jnselreich Japan, das einstweilen einen
bedeutenden Vorsprung hat, die Führerrolle übernehmen wird, läßt sich
noch nicht übersehen. Die Angliederuug Chinas an den neuzeitlichen
Welthandelsverkehr wurde sowohl durch die ablehnende Haltung des
chinesischen Volkes als auch durch die Natur des Landes gehemmt.
Dnrch ein mehrtausendjähriges Fernhalten fremder Einflüsse hatte sich
die hohe chinesische Kultur so eigenartig entsaltet und war so erstarrt,
daß alle fremden Neueruugeu in Haß abgewiesen wurden. Dieses
Verhalten des chinesischen Volkes wnrde begünstigt und im letzten
Grunde wohl auch hervorgerufen durch die schwere Zugäuglichkeit
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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Extrahierte Personennamen: Chiua
Extrahierte Ortsnamen: Japan Japan China Osaka Ostasien Europa China Japan Chinas
251—225
1. Eeschichtsabriß. — 2. Bevölkerung.
81
2. Bevölkerung.
Nach der letzten Volkszählung (1910) beträgt die B evölkerung Sachsens § 219.
reichlich 4 800 000 E. Somit ist unser Vaterland der Bewohnerzahl nach
der dritte Staat des Reiches, während es der Größe nach an fünfter Stelle
steht. Es kommen in Sachsen auf 1 qkm 320 E., gegen 120 im Deutschen
Reiche. Sachsen ist also das dichtest bevölkerte Land im Reiche*.
Die Bevölkerung Sachsens ist stetig und rasch gestiegen, wie folgende § 220.
Zahlen lehren:
1816 1 194 000 Einwohner
1864 2 237 000
1910 4 807 000 2 „
Da Sachsen ein Industriestaat ist, so überwiegt die Bevölkeruug der §221.
Städte die der Landgemeinden.
Sachsen besitzt 143 Städte und 3036 Landgemeinden. Es wohnten in den fünf
Großstädten (Leipzig, Dresden, Chemnitz, Plauen und Zwickau) über ein Drittel, in
den sämtlichen Städten 55%, in den Landgemeinden 45%, in den Orten über 5000 E.
64%, in den Orten unter 5000 E. 36% der Eesamtbevölkerung. Der Einfluß der Groß-
städte ist also ein unbedingt vorherrschender, ihre Entwicklung entscheidend für das ganze
Land.
Am dünnsten bevölkert sind die forstwirtschaftlich und die land- § 222.
Wirtschaftlich benutzten Gebiete, während die Industriebezirke
hohe Volksdichte aufweisen.
Die Ordnuug der Amtshauptmannschaften nach der Bevölkerungsdichte zeigt § 261.
Die Ursachen für die dichte Bevölkerung Sachsens liegen in seiner § 228.
günstigen Lage, in seiner Fruchtbarkeit, im Vorkommen reicher Kohlen- und
Erzlager, in seiner lebhaften Industrie und seinem regen Handel.
Die Bewohner Sachsens gehören fast alle dem deutschen Stamme an, § 224.
und zwar sind es den Thüringern nahe verwandte Mitteldeutsche, deren
Mundart das Obersächsische ist3. Die im Sw des Landes wohnenden
Vogtländer stehen den Franken näher. Nachkommen der früheren slawi-
schen Bevölkerung sind die Wenden (vgl. §191). Zugewanderte Ausländ er,
deren Muttersprache nicht das Deutsche ist, leben im Lande gegen 15 000.
Die Zahl der Zuwandernden übertrifft in Sachsen ganz bedeutend die Zahl der
Auswanderer, die durchschnittlich jährlich nur etwa 2000 beträgt.
Dem Religionsbekenntnis nach sind 94% der Bevölkerung evan- § 225.
gelisch. Katholiken gibt es etwa 250000, Juden 15 000 in Sachsen. '
Die Hauptmenge der Katholiken, von denen ungefähr die Hälfte zugewanderte
Reichsausländer, vor allem Polen und Tschechen sind, wohnt in der Lausitz (vgl. §192).
1 Es entfallen auf 1 qkrn in Preußen 115, Bayern 91, Württemberg 125. In England
kommen auf 1 qkm 145 E., in Belgien 255 E.
* Davon waren 2 324 000 männlich, 2 483 000 weiblich.
Wohl zu unterscheiden von dem im alten Herzogtum Sachsen von Hannoveranern
und Braunschweigern gesprochenen Niedersächsischen.
Muhle, Landeskunde Kgr. Sachsen. 6
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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734
Die einzelnen Länder Asien's.
Trägheit, Aberglauben, Falschheit, Treulosigkeit, Geiz, Hab-
und Raubsucht, Rohheit, Grausamkeit und Blutdurst vereinigen
sich in demselben. Doch wird auch ihre Tapferkeit, Freiheitsliebe,
einfache und mäßige Lebensweise gepriesen. Ihre Nahrung besteht
hauptsächlich aus Milch und dem Fleische ihrer Heerden. —
Die Kurden haben große und schöne Augen; ihre Statur ist
groß, die Haut weiß; sie sind vortreffliche Reiter und lieben
den Krieg. Sie beschäftigen sich mit Viebzucht, leben aber
auch vom Raube. Unverletzlich aber ist ihnen die Gast-
freundschaft. Der Stamm der Aeziden ist der räuberischeste,
der die Beraubten sogar mordet.
§. 851. Von höherer oder wissenschaftlicher Bildung
sindet sich keine Spur bei der muhamedanischen Bevölkerung
des Landes. Das Lesen des Korans gilt bei dieser schon
für Gelehrsamkeit. Unwissenheit und Aberglauben — und
ihre verderbenvollen Sprößlinge, nämlich Unduldsamkeit und
Fanatismus herrschen überall und führen zu blutigen Christen-
verfolgungen. Auch bei den Griechen zeigt sich wenig literarische
Kultur; besser ist der Unterricht bei den Armeniern. Aeußerst
unwissend und roh sind die Nomaden - Völker. Auch die
Kunst liegt ganz darnieder; in der Baukunst vermißt man
allen Geschmack.
§. 852. In mehrern Städten zeigt sich eine bedeutende
Industrie — bedeutender, als in den türkischen Städten
Europa's. Seiden- und Baumwollenweberei, Färberei, Ger-
berei (Saffian) und Stahlarbeiten sind die wichtigsten Zweige
derselben. — Beträchtlich ist der See- und Land Handel;
jener wird besonders von Briten, Franzosen, Italienern,
Oesterreichern und Holländern betrieben; dieser findet durch
Karawanen Statt. Seide, Baumwolle, Teppiche, Türkisch-
Rothgarn, Rosinen, Oel, Feigen, viele Apothekerwaarcn, Saf-
fian u. a. sind die hauptsächlichsten Artikel der Ausfuhr. —
Smyrna, Haleb, Damast, Mosul, Bagdad und Bassora
gehören zu den bedeutendsten Handelsstädten. — Münzen
s. §. 816.
§. 853. Regent dieser großen Laydstreckc ist der Sul-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
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1034 Die einzelnen Länder Amerika's»
Weiße (260000), Indianer (800,000), Neger
(40,000), Mulatten und Mestizen bilden diese Bevölkerung.
Das Hauptvolk sind die Peruaner; sie reden noch in man-
chen Gegenden die alte Quichua-Sprache. Die Indianern
Stämme in den östlichen Pampas und Gebirgen sind äußerst
roh und noch ganz unabhängig. — Die herrschende Religion
ist die katholische; auch unter den Indianern zählt sie bereits
viele Anhänger. — Peru war schon bei Pizarro's Eroberung
im I. lo.'Zi ein gebildeter Staat, beherrscht von den
Inkas. Viele Ueberreste großartiger Bauwerke, als Land-
straßen, Kanäle, Palläste, Gräber u. a. deuten hin auf diese
frühere Kultur. Gegenwärtig sorgen drei Universitäten, meh-
rere Gymnasien und höhere Schulen für Unterricht und Bil-
dung. — Der Gewerb fleiß steht eben auf keiner hohen Stufe;
die wichtigsten Beschäftigungen sind Land- und Bergbau und
Viehzucht; Jagd und Fischerei wird hauptsächlich von den India-
nern betrieben. Mau gewinnt Chinarinde, webt Wollen - und
Baumwollenzeuge, bereitet Leder und Seife und verfertigt man-
cherlei Metallwaarcn. Der Verkehr im Innern ist mit groß-
ßen Schwierigkeiten verbunden, indem die steilen, unwegsamen
Gebirge und reißenden Gewässer an manchen Stellen alle Ver-
bindung unmöglich machen. Lima unterhält einen nicht unbe-
deutenden Seehandel. — Die Regierungsform ist demo-
kratisch. Ein Kongreß, aus den Vertretern des Volkes gebil-
det, hat die gesetzgebende, ein Präsident die vollziehende Gewalt.
Alle Bewohner des Staates besitzen gleiche Rechte; die Skla-
verei ist abgeschafft. Die öffentliche Schuld wird zu 40
Mill. Gulden angegeben.
§. 1192. Der ganze Staat zerfällt in sieben Departe-
ments. — Lima, die regelmäßige und schön gebaute Haupt-
stadt des Staates und des gleichnamigen Departements, erhebt
sich, von vielen Gärten umgeben, im Nordwcsten des Titikaka-
Sees in einer angenehmen Ebene am Flusse Rimak und l/2
Meile vom Meere und zählt 74,000 Einw. Die geraden
Straßen durchschneiden sich unter rechten Winkeln; wegen der
hausige» Erdbeben sind die Gebäude nur ein bis zwei Stock-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Lima Lima Titikaka-
Sees Rimak
Xii. Die La P l a t a - S t a a t e n. 1033
ehemals durch die Jesuiten zum Ehristenthume bekehrt und in
Missionen vereinigt. Ein besonders merkwürdiger Menschen-
schlag, von Spaniern und Indianern abstammend, sind die
Gauchos (Viehhirten). Einsam leben diese in den Pampas,
oft viele Meilen weit von aller menschlichen Gesellschaft cnr-
ferut, wodurch sie denn zu halben Wilden geworden sind. Ihre
Nahrung besteht fast einzig in Fleisch, ihre Kleidung ans Leder
und wollenen Decken. Sie wohnen in elenden Hütten; ihr arm-
seliges Hausgcräthe ist fast einzig aus Knochen gemacht.. Völ-
lig dem Müßiggänge ergeben, roh und unempfänglich für alles
Bessere, stehlen, rauben und morden sie mit der größten Gleich-
giltigkeit. Fast alle Geschäfte werden zu Pferd abgethan; sie
scheuen sich auch den kleinsten Weg zu Fuß zurück zu legen.
Daher ist ihre Fertigkeit im Reiten wahrhaft bewundernswcrth,
so wie auch ihre Geschicklichkeit, mit der, 70 bis 80 Fuß
weit geworfenen Riemeuschlinge, dem Lazo oder Lasso, wilde
Thiere einzufangen. Mit dieser Schlinge bewaffnet, sind sie
selbst im Kriege furchtbare Gegner. — Die Religion des
Landes ist die katholische; auch die protestantischen Briten haben
volle Religionsfreiheit.
§. 1203. Für Förderung und Verbreitung von Wissen
und Können sorgen mehrere Unterrichtsanstalten, von denen die
meisten in der Hauptstadt Buenos-Apres vereinigt sind. Auch
Cordova hat eine ehemals berühmte Universität. Einige Fach-
schulen und Gymnasien sind vorhanden; der Volksunterricht
wird keineswegs vernachlässigt; man findet mehrere Bücher-
und Naturalien-Sammlungen. — Die wichtigste und ausge-
breitetste Beschäftigung ist die Viehzucht; Acker- und Berg-
bau werden weniger stark getrieben. Die Industrie besteht
hauptsächlich in Wollweberei; der nicht unbeträchtliche Han-
del befindet sich meistens in den Händen der Engländer und
Franzosen; Karawanen ziehen nach den benachbarten Ländern.
Rinds- und Pferdehäute, Pelzwerk, Wolle und Haare, Hörner,
Talg und gedörrtes Fleisch sind die bemerkenswerthestcn Artikel
der Ausfuhr. Buenos-Apres gehört zu den bedeutendsten
Handelsplätzen ganz Amerikas. — Die jetzigen vereinigten
67*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Cordova
Extrahierte Ortsnamen: Buenos-Apres Buenos-Apres Amerikas
764
Die einzelnen Lander Aflen's.
§. 896. Die Einwohnerzahl wird zu etwa 3 Mill.
angegeben. Der größte Theil der Bevölkerung besteht aus
Belud scheu, die aber in zwei Volksstämme, nämlich die
eigentlichen Belndschen und die Brahus, zerfallen.
Die Sprachen dieser beiden Völker sind verschieden; jedoch
verwandt mit dem Hindostanischen. Sie bekennen sich zum
Islam. Auch Armenier, Parsen und Hindus woh-
nen in dem Lande. — Die eigentlichen Beludschen sind groß
und schön und gewöhnt an jeden Wechsel des Klima's, so
wie an Strapazen. Obgleich träge, roh und ungebildet, besitzen
sie doch viel natürlichen Witz, einen lebhaften Geist und eine
feurige Einbildungskraft. Sie sind gastfrei, tapfer und todes-
muthig — dabei aber wilde und gefürchtete Räuber. — Der
Wuchs der Brahus ist klein, aber ausgezeichnet ihre Stärke,
Abhärtung und Arbeitsamkeit. Sie sind gastfrei und uneigen-
nützig und verabscheuen Raub und Plünderung.
§. 897. Die Beludschen ziehen dem größten Theile nach
als Nomaden umher; doch ist auch in einigen Gegenden
der Ackerbau Hauptbeschäftigung. Die Küstenbewohner er-
nähren 'sich vom Fischfänge. Kleidungsstücke und häusliche
Geräthschaften werden von den Nomaden selbst verfertigt;
bloß -in den Städten findet man Handwerker. Nur die
Armenier und Hindus stehen in Verkehr mit dem Auslande.
Kelat ist der ansehnlichste Handelsplatz im Lande der
Beludschen. — In der Landschaft Sind hingegen herrscht
große Betriebsamkeit; die Fabriken liefern seidene und
baumwollene Zeuge, Leder u. a., und diese, so wie viele
Naturerzeugnisse sind Gegenstände eines lebhaften Handels,
der besonders in der Hafenstadt Koratschi blüht.
§. 898. Die einzelnen Stämme der Beludschen und
Brahus stehen unter selbstgewählten Oberhäuptern (Serdars),
die den Chan oder König von Kelat als gemeinschaftliches
Oberhaupt erkennen. Seine Würde ist erblich; seine Ein-
künfte sollen gegen % Mill. Gulden betragen. Im Frieden
ist die Kriegsmacht unerheblich; im Nothfalle aber kann
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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954
Die einzelnen Länder Amerika's.
oder dem östlichen Landestheile sind Franzosen am zahlreichsten;
sie werden gewöhnlich Kanadier genannt und haben sich fast ans-
schließlich an den Ufern des Lorenz-Stromes und seiner größern
Nebenflüsse niedergelassen und Sprache, Sitten und Gebräuche des
Mutterlandes beibehalten. Sie bekennen sich zur katholischen
Kirche. — Ober-Kanada oder der westliche Theil ist haupt-
sächlich von Briten (Engländern, Schotten und Irländern)
bevölkert worden, die mtd) noch alljährlich in steigender Menge
in diese menschenleeren Gegenden einwandern. Auch diese
reden die Sprache ihres frühern Vaterlandes und beobachten
seine Sitten und Gebräuche. Sie sind Bekenner theils der
katholischen, theils der bischöflichen und presbyteria-
nischeu Kirche, oder bilden verschiedene christliche Seelen.
Die Zahl der Juden ist sehr gering, und die der Indianer
(16 — 20,000) vermindert sich immer mehr. Diese gehören
zu den Stämmen der Schippiwäer, Irokesen und Huroncn
und haben, einigermaßen'cntwildert, thcilweise das Christen-
thum angenommen.
§. i 126. Wissenschaft und Kuiist sind wenig geschätzt;
die Bildung sieht noch auf einer niedrigen Stufe, obgleich es
nicht an Schulanstalten fehlt. Man findet 2 katholisch-theolo-
gische Seminarien, 10 Kollegien und etwa 1500 Volksschulen.
Es erscheinen gegen 40 Zeitschriften; auch gibt's einige
öffentliche Bibliotheken, wisienschaftliche Vereine und Samm-
lungen. — Hauptbeschäftigungen sind Landbau und Viehzucht,
Fischerei und Jagd. Nur dem Lorenz-Strome und seinen
ansehnlichen Nebenflüssen entlang, so wie an den Seen Ontario
und Eric ist das Land angebaut und mit Städten und Dörfern
versehen; das Innere besteht größtentheils noch aus Wildnissen.
Der Gcwerbfleiß, bisher unbedeutend, nimmt alljährlich
zu mit wachsender Bevölkerung; auch der Handel wird mit
jedem Jahre wichtiger. Von den Indianern erhält man
Pelzwerk; diese nehmen dagegen Gewehre, Tuche, Taback und
Branntwein in Empfang. Der auswärtige Verkehr geht vor
Allem nach Groß-Britanicn, den britischen Kolonien und den
vereinigten Staaten. Die wichtigsten Artikel der Ausfuhr
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
11
Das Deutschtum im Auslande.
Nach Osterreich und den Ostseeprovinzen kamen die Deutschen als Eroberer. Nach Ungarn
und Siebenbürgen wurden sie im 12. Jahrhundert als Ansiedler gerufen (Heft Ii, Abb. § 32):
unter ihueu waren auch Bergleute aus dem Harz. Die damals den deutschen Einwanderern
gemachten Versprechungen, z. B. Gleichberechtigung mit den übrigen Völkern, sind längst der-
gessen. Heute haben die Deutschen in Ungarn schwer um ihr deutsches Volkstum, namentlich
um die Sprache, gegen Magyaren und Rumänen zu ringen (ebenso wie die in Böhmen zerstreuten
Deutscheu gegen die Tschechen). Besonders schwer ringt in Ungarn das Häuflein Siebenbürger
„Sachsen" bei Hermannstadt und Kronstadt (250 Taus., in Wirklichkeit keine Sachsen, sondern
meist Franken aus der Rheiu- und Moselgegend, z. B. vom Huusrücf), deren Vorfahren in
Zeiten der Not zum Schutze der Grenzpässe ins Land gerufen worden waren. Die zahlreicheren
Deutschen Südungarns haben sich stark vermehrt und bisher langsam an Boden gewonnen, da
sie wirtschaftlich den Serben und Kroaten weit überlegen sind. Auch sie halten zähe fest an
deutscher Sprache und Art. Im ganzen hat Ungarn 21/4: Mill. Deutsche (Königreich Württem-
berg 21/2). — Versprengt wohnen in Galizien und der Bukowina (die Hst. Czernowitz hat
eine deutsche Universität!) V4 Mill. Deutsche, vielfach unterdrückt, besonders von den Polen.
Nußland zählt wie Ungarn 274 Mill. Deutsche (meist evangelisch), sie wohnen zerstreut,
besonders in Polen (7s Mill., Lodz A hat 110 Taus. Deutsche). Außer Polen 3 Hauptgebiete:
die Ostseeproviuzen, das Wolgagebiet bei Sarätow und der Nordrand des Schwarzen Meeres.
a) Die Ostseeprovinzen erhielten ihre deutsche Bevölkerung (300 Taus.) zur Zeit der Herr-
fchaft des Deutschen Ritterordens und der Hansa. Daher sind dort die Deutscheu auf dem Lande
vorwiegend wohlhabende Großgrundbesitzer (viele von ihnen haben sich als russische Offiziere,
hohe Beamte, Gelehrte usw. ausgezeichnet); in den Städten, z. B. in Riga, sind sie meist Kauf-
leute und Handwerker.
b) Die deutschen Bauernsiedelungen an der mittleren Wolga, bei Saratow (400 Taus.
Deutsche, Fläche so groß wie das Königreich Sachsen), entstanden nach dem Siebenjährigen
Kriege, als Katharina Ii. deutsche Ansiedler iu die menschenleeren Steppen rief unter allerlei Ver-
sprechungen, die nur zum Teil erfüllt wurden.
c) Ähnlich bildeten sich anfangs des vorigen Jahrhunderts die mehr zerstreuten deutschen
Siedelungen am Nordrande des Schwarzen Meeres, doch sind hier die Ansiedler nach
schwerer Leidenszeit zum Teil wohlhabend geworden. Im Kreise Odessa z. B. sind 28 v. H. des
Landes in deutschen Händen.
Seit längerer Zeit werden auch iu Rußland die Deutschen hart bedrückt, um sie zu zwingen,
die russische Sprache und Religion anzunehmen; daher starke Rückwanderung, namentlich ans
Polen und den Wolga-Ansiedeluugeu. Teils werden die Rückwanderer durch unsere Ausiedelungs-
kommission iu Poseu seßhaft gemacht, teils gehen sie nach Sibirien und Argentinien.
2. In Amerika.
Nirgends im Auslande leben so viele Deutsche, wie in den Vereinigten Staaten (etwa § 8ii
11 Mill., davon aber nur 3 Mill. iu Deutschland geboren)1. Sie haben viele der großen Städte
mit gegründet, haben Urwälder gelichtet und große Teile der Prärie, wo früher Büffel und
Indianer schweiften, in blühendes Ackerland verwandelt; sie haben viel deutsche Kultur nach
Amerika gebracht, als Lehrer und Prediger, Künstler und Handwerker, Ingenieure und Kauf-
leute. 1870—1900 waren unter fast 11 Mill. Einwanderern 37* Mill. Engländer (besonders
Iren) und 22/3 Mill. Deutsche. Engländer und Deutsche haben also den größten Anteil
Milwaukee Cinciniiaii St Louis Buflalo Clevelaiul Ciukago Baltimore New York Philadelphia S.francisco
Abb. § 8b.
Der Anteil der Deutscheu an der Bevölkerung amerikanischer Städte.
1 Von 1870—1890 wanderten jährlich durchschnittlich 100 000 Deutsche (zum Teil auck
aus Österreich und der Schweiz) nach der Union aus; Höhepunkt 1882 mit 251 000, Tiefpunkt 1898:
17 000, 1908: 23 000). w
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125 Vereinigte Staaten. ____§ 112
3. Städte. An der Ostküste New York (spr. ujuj6rk oder besser deutsch: Neuyork) W, dar- § 112
unter etwa V2 Mill. Deutsche, zweitgrößte Stadt der Welt (die größte ist?). Wirtschaftliche
Hauptstadt der Union, am kleinen, aber wasserreichen Hudsonflusse (s. Abb. 1 und 2, § 112!).
4 große Hängebrücken über und 8 Tunnel
unter dem East-River (istriv'r = Ostfluß)
sichren nach dem Stadtteile Brooklyn
(bru'klin) auf Long Island (long eilctnd
=. lange Insel). — Riesiger Handel.
Größter Einwandererhafen; daher Haupt-
ziel der großen Ozeandampfer, auch der
der Hamburg - Amerika-Liuie und des
Norddeutscheu Lloyd. Hier) wie in Chi-
eago und den übrigen Großstädten zahl-
reiche „Wolkenkratzer" mit 20 und mehr
Stockwerken (Fahrstühle!). Boston
(böstn) G, wo? Hafenstadt. Philadel-
phia D, erste Fabrikstadt des Landes.
Baltimore (bzltimsr) Tabakhafen.
Washington (uüfchingt'n) A, Bundes-
hauptstadt, im Bundesdistrikt Colum-
bia; hier der „Kongreß" ( = Reichstag);
im „Weißen Hanse" wohnt der (auf 4
Jahre gewählte) Präsident.
Im Innern: Pittsburg |, das „amerikanische Birmingham" (was heißt das?), Ein-
cinnati (ßinßinnsti) A, au welchem Flusse beide? 5 große Handels- und Industriestädte an
den Kanadischen Seen: Bnffalo (böffälo) W, nahe den Niagarafällen, anjuelchem^See? Cleve-
land (Mwländ) G wo? Detroit (detren't) A; Chicago O, darunter viele Deutsche, vor[80
Jahren ein Dörfchen; wo am Michigan-See? Größter Getreidemarktz der Welt, große
Vieh-, besonders Schweinefchlachtereien; Riesenausfuhr von Fleisch, Speck, Schmalz,
Büchsenfleisch (sog. „Corued Bees") usw., daher in schärfstem wirtschaftlichen Wettbewerbe mit
New Aork. Eisenbahnknoten (über 40 Linien!), Dampffähre über den Michigan-See (darauf
Platz "für 30 Eisenbahnwagen von 17 m Länge!). Die Hst. des Staates Wisconsin, der 12 v. H.
Deutsche hat (s. Abb. 2, § 124!), ist Milwaukee (mil uä'fi) A, die deutscheste Stadt der
Union, zu % deutsch; mit großen Bierbrauereien. St. Louis (ßent luiß) Qj, schon genannt als
Herz des Mississippibeckens; Bahnknoten, Vieh- und Kornmarkt. Auch New Orleans (nju orlins)
A kennen wir schon; wo? Jetzt ziemlich gesund. Erster Baum woll - Ausfuhrhafen der
Welt (1. Einfuhrhafen: Liverpool).
Am Stillen Ozean (= Pacific, spr. pässiffick!): San Francisco A, darunter 70000
Chinesen, die Hst. des Goldlandes Kalifornien, an einer herrlichen Bucht, rasch zur größten
Handelsstadt an der ganzen Westküste Amerikas emporgeblüht (1847 kaum 500 Einw.). Erd-
beben 1906! Endpunkt der wichtigsten Pacisie-Bahn (5—7 Tage Fahrt von der atlantischen Küste).
Ii. Das Volk und seine wirtschaftlichen Leistungen.
1. Das Volk. Die Amerikaner sind seit dem Freiheitskampfe (1776—1783, Washington!) o * +
Ku einem großen, einheitlichen Volke zusammengeschmolzen aus Engländern, Jrländern, Deutschen ^
und vielen andern Eingewanderten. Deutscher Abstammung sind etwa 11 Mill. Einw.
(in Deutschland geboren etwa 3 Mill.). — Den Amerikanern eignet kühner Wagemut und
zähe Tatkraft; sie sind weitblickende (aber auch rücksichtslose) Geschäftsleute, rastlos tätig, prak-
tisch und erfinderisch (Telegraph, Näh- und Mähmaschine u. a.; am bekanntesten ist Thomas
Edison geworden: Phonograph, elektrisches Glühlicht und vieles mehr). Daher und wegen
der Größe und des natürlichen Reichtums des Landes ist die Union „das Land der un-
begrenzten Möglichkeiten". Die Bevölkerung spricht englisch und ist meist evangelisch;
7io katholisch, ferner sehr viele Sekten. — Nur noch x/4 Mill. Indianer, an Zahl abnehmend,
z. T. in „Schutzgebieten", die kein Weißer betreten darf. 11 Mill. „Farbige": Neger und
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Extrahierte Personennamen: Louis Thomas
Edison
Extrahierte Ortsnamen: Ostküste_New_York Ostfluß Brooklyn Island Hamburg Boston Baltimore Washington Pittsburg Chicago Michigan-See Michigan-See Goldlandes_Kalifornien Amerikas Washington Deutschland