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heute bewundert mau die feinen Goldschmiedearbeiten, Holzschnitzereien, Glasgemälde und Taselgemälde, die Prachtvollen Rüstungen und Waffen, die in deutschen Städten gefertigt wurden, und wir haben alles Recht, stolz zu sein aus Mäuuer wie Erwin von Steinbach, der das Straßburger-Münster gebaut hat, aus den Erzgießer Peter Bischer von Nürnberg, den Holzschnitzer Jörg L-Yrlin von Ulm, auf die Maler Martin Schonganer aus Colmar, Hans Baldnng aus Gmünd, Hans Holbein aus Basel, Albrecht Dürer aus Nürnberg. Auch die Dichtkunst wurde in den Städten gepflegt durch die Gesellschaft der Meistersinger. Dies waren Handwerksleute, die schöne Lieder dichteten und Melodien dazu erfanden. Sonntags kamen sie zusammen und trugen ihre Sachen vor; diese wurden streng geprüft, ob sie die Kunstregeln nicht verletzten. Von Zeit zu Zeit wurde ein Wettfingen gehalten, bei dem die Sieger Preise erhielten. Diese Singgefell-fchaften blühten besonders in Mainz, Ulm, Straßburg, Colmar, am meisten in Nürnberg, wo der bekannteste Meistersinger, Hans Sachs, ein Schuhmacher, um 1550 lebte, der mehr als 6000 Gedichte hinterlassen hat. In den Städten war man auch auf einen guten Jugendunterricht bedacht; in keiner Stadt fehlte die Pfarrfchnle, in der die lateinische Sprache gelehrt wurde, und um das Jahr 1300 gab es in den meisten Städten Bürgerschulen oder Volksschulen. Von der Zeit an, da auch weltliche Leute sich dem Studium der Wissenschaften hingaben, zählten die deutschen Reichsstädte Unter ihren Bürgern viele berühmte Gelehrte.
Städtebünde. Die $attfa. Tie Fürsten und Adeligen waren den Städten nicht freundlich gesinnt. Sie nötigten die Handelsleute, große Zölle zu entrichten, und mancher adelige Herr hielt es für keine Schande, wenn er einen Zug von Güterwagen auf offener Landstraße Überfiel, die Begleiter derselben niedermachte und die Waren raubte. Um sich dagegen zu schützen, schlossen die Städte Bündnisse miteinander. Der berühmteste Städtebund ist die Hansa,*) zu der mehr als hundert Städte in Nord-und Mitteldeutschland gehörten. Das Haupt der Hansa war Lübeck; hier wurden die Bundesversammlungen gehalten, die anordneten, was zum Schutze und zur Förderung des Handels in Deutschland und im Auslande nötig war. Die Hansa hatte Niederlassungen in England, Norwegen, Schweden, Rußland. Wenn es nötig war, wurde ein starkes Heer aufgestellt oder eine Flotte ausgerüstet, und fo stark war der Bund, daß die Könige von Dänemark, Norwegen und Schweden sich vor ihm beugen mußten.
Dao Uemgericht. Infolge der allgemeinen Rechtsunsicherheit in Deutschland gelaugte ein Volksgericht zu mächtigem Einflüsse: das Femgericht oder „die hl. Feme". Seinen Hauptsitz hatte es in Westfalen. Das Femgericht bestand aus einem Freigrafen und einer Anzahl Freischöffen**) oder Beisitzer, welche auch die Wissenden hießen, da sie um die Geheimnisse der hl. Feme wußten. Die Mitglieder des Gerichts waren durch einen furchtbaren Eid zur Geheimhaltung verpflichtet; sich selbst aber erkannten sie an geheimen Zeichen und Losungen. Sie walteten vermummt ihres Amtes. Das Gericht tagte unter freiem Himmel mit seltsamen Gebräuchen. Die Verbrechen, über welche das Femgericht ursprünglich richtete, waren Raub, Diebstahl, Mord und Zauberei; später wurden auch andere Vergehen geahndet. Die Vorladung des Angeschuldigten geschah durch einen Brief des Freigrafen und der Schöffen. Im Schuldfalle lautete das Urteil auf . Tod durch den Strang. Erschien der Angeklagte trotz
*) Hansa = Gesellschaft; Hamburg, Lübeck, Bremen heißen von jener Zeit her Hansastädte.
**) Schöffen — die Schaffenden, weil sie das Urteil schaffen oder finden sollten.
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TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Erwin_von_Steinbach Peter_Bischer_von_Nürnberg Martin_Schonganer Hans_Baldnng Hans_Holbein Albrecht_Dürer Albrecht Hans_Sachs
Extrahierte Ortsnamen: Ulm Colmar Basel Nürnberg Mainz Ulm Straßburg Colmar Nürnberg Nord-und_Mitteldeutschland Deutschland England Norwegen Schweden Norwegen Schweden Deutschland Westfalen Bremen
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig August August Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Rothschild
§66 Das Westdeutsche Tiefland. 98
6) Die Flüsse des Westdeutschen Tieflandes.
Die Eins kommt vom Teutoburger Wald und gehört in ihrem Oberlauf dm
Münsterland an; in ihrem weiteren Verlauf hält sie sich nahe dergrenze. Welche
beiden Moore trennt sie voneinander? Teils in ihr, teils neben ihrhat man den 1899
eröffneten Dortmund-Ems-Kanal gebaut, der dem Ruhrkohlengebiet einen deutschen
Seeweg eröffnet. Das Mündungsgebiet der Ems gehört einer Senkung (Depression)
an, die bei Sturmfluten wiederholt unter Wasser gesetzt wurde. Am Dollart, in den
die Ems mündet, liegt E m d e n O (§66). — An der Hase, die von rechts in die Ems fließt
(Schlacht 785), liegt Osnabrücks. Überdie Städte an der Ems nach §66a sprechen!
Tie Weser. Ihre Richtungen von Minden ab angeben! (Wo bildet sie die
Grenze zwischen Hannover und Oldenburg?) Welcher Nebenfluß mündet von
rechts, welcher von links ein? Über die Städte an der Weser nach § 66b sprechen!
e) Die Städte des Westdeutschen Tieflandes.
§ 66 a) An der Ems und ihren Nebenflüssen: Meppen, an der Hase-Mündung, mit
Kruppschem Schießplatz. — Papenburg O, blühende Fehnkolonie. — Leer, kleine Fabrik-
und Handelsstadt in fruchtbarer Marschgegend. — Emden O, alte Stadt holländischen Charak-
ters; seit 1901 großer Seehafen als Endpunkt des Dortmund-Ems-Kanals; Hochseefischerei;
Ausgangspunkt unserer Kabel. — In Ostfriesland: Aurich, Regierungssitz. — Norden, un-
weit der Nordseeküste, Telefnnkenstation mit 200 in hohem Funkenmast. — Am Jadebusen
auf eiuem Gebiet, das Preußen 1869 von Oldenburg kaufte: Wilhelmshaven A, Kriegshasen. —
An der Hase nördl. vom Teutoburger Wald: Osnabrück alter Bischofsitz; Eisenindustrie; 1648!
b) An der Weser und ihren Nebenflüssen, und zwar 1. an der Weser selbst:
Minden A, nördl. von der Westfälischen Pforte. (Ostl. von Minden Bücke bürg, die Hauptstadt vou
Schaumburg-Lippe1). — Bremen H, zweite Seehandelsstadt Deutschlands, Freihafen, Sitz des Nord-
deutschen Lloyd, namentlich Einfuhr von Tabak (erster Tabakmarkt der Erde), Baumwolle, Wolle,
Reis, Petroleum usw.; erster Auswandererhafen Deutschlands. — Vorhafen Bremerhaven V, 1830
gegründet. — Südl. von Bremerhaven das hannoversche Gestemiinde O, mit staatlichem Fischerei-
hafen, nördl. Lehe □, ebenfalls Hochseefischerei. — 2. An derhnnte: Oldenburg A, Hauptstadt
des gleichnamigen Herzogtums. — 3. Au der Aller: Celle 0, Hauptplatz für Honigausfuhr aus
der Lüneburger Heide. — Links abseits von der Aller: Wietze, mit Petroleumquellen. — Verden
(sprich fehrdeu) O, Bischofssitz; 782! — 4. An der Leine: Hannover A, Industrie und Handel; seit
Anschluß an Preußen rasch angewachsen und eine der schönsten Städte Deutschlands geworden; Tech-
nische und Tierärztliche Hochschule. Gegenüber die Fabrikstadt Linden —Ostl. von Hannover der
Bahnknoten Lehrte. — An der Innerste, einem Nebenfluß der Leine: Hildesheim am Rande
des Berglaudes; alter Bischofsitz mit einer Fülle malerischer, altertümlicher Häuser und mit schönen,
romanischen Kirchen (Dom, Ivovjähr. Rosenstock); im Mittelalter führend in Baukunst und Bildnerei.
c) In der Lüneburger Heide. Im lieblichen Tal der Ilmenau: Uelzen, Bahn-
knoten, und Lüneburg A, alte Handelsstadt; zweitstärkste Sole Deutschlands. — Weiter nördl.
Bardowiek, vor dem Aufblühen Hamburgs der größte Handelsplatz Norddeutschlands. —
Im Innern der Heide: Hermannsburg, Dorf mit berühmter Missiousaustalt; Falliug-
bostel, Kurort. — Soltau an der Bahn Bremen-Uelzen; Rotenburg, am Westrand der Heide,
an der Bahn Hambnrg-Bremen. — (Wietze s. o. unter b.)
d) Im Gebiet der Elbe. An der Süder-Elbe: Harburg Hafen- und Fabrikstadt. —
Stade O, nnweit der Elbe, Regierungssitz, mit Salzwerk. Ostl. davon das obstreiche „Alte Land",
westl. Kehdingen, beides fruchtbare Elbmarschen. — An der Elbemündung der hambnrgische
Vorhafen Cuxhaven.
Die Städte nach den politischen Gebieten ordnen!
i) Im Norden Schaumburg-Lippes das sehr flache Steinhude! Meer.
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§ 79__________Schleswig-Holstein. 120
2. Landschaftliches. Der Osten Schleswig-Holsteins ist reich an lieblichen
Landschaften: a) die blauen Förden, belebt durch weiße Segel, umkränzt von
den grünen Wäldern der erhöhten Küsten und den roten Ziegeldächern freund-
licher Ortschaften, die Kieler Förde zudem fesselnd durch die Fülle der^Schiffe,
namentlich durch die Kolosse der Kriegsmarine; b) die Ostholsteinische Schweiz
(die Schwentineseen östl. und westl. von Plön), eine der schönsten Landschaften
Deutschlands. Seenbecken an Seenbecken (eiszeitlich) gereiht, umrahmt von be-
waldeten (Moränen-)Hügeln oder wogenden Ackerfeldern, denen die „Knicks"
(das sind Erdwälle, mit Gebüsch bepflanzt) ein parkartiges Aussehen geben.
I s. Tert u. Pild 4, s 781. — Reizvoll ist ferner das steilwandige, rechte Elb User
gleich unterhalb Hamburg, aus dessen Wäldern die weißleuchtenden Villen reicher
Hamburger und Altonaer wie Juwelen hervorleuchten, besonders in dem stufen-
förmig ansteigenden Blankenese, das es an bezaubernder Schönheit mit jedem
Gebirgsstädtchen aufnimmt.
Der Kaiser Wilhelm - Kanal.
§ 79 Er verläßt den Kieler Hafen nördl. von Kiel bei Holtenau, benutzt im ersten Drittel seines
Verlaufes das alte Eiderkanalbett, dessen Krümmungen aber sämtlich abgeschnitten werden,
und wendet sich dann nach Südwest. Bei dem kleinen Hafen Brunsbüttel erreicht er die Elbe,
die hier selbst bei Ebbe (Unterschied zwischen Ebbe und Flut hier 2,8 m) noch eine Fahrwasser-
tiefe von 10—11 m hat. Mit seiner bisherigen Tiefe von 9 m übertrifft er alle anderen europäischen
Kanäle um ein mehrfaches. Zurzeit wird er auf 102 m verbreitert (früher 67 m) und auf 11 m
vertieft. Zu den 2 vorhandenen Hochbrücken (die Levensauer unweit Kiel spannt 164 m und wölbt
sich 42 m hoch über dem Kanal; die Grünentaler hat ähnliche Maße) bekommt er noch 3 weitere
I s. Text u. Bild § 79~|. Uber die Art der Herstellung des Kanals I s. Text u. Bild 2, § 791. Die
neuen Schleusen bei Kiel und Brunsbüttel werden 339 m lang, 45 m breit und 14 m tief. —
Sprich über die Bedeutung des Kanals a) für den Handel, b) für die Kriegsflotte!
Hamburg.
§ 80 Für den Verkehr aus Deutschland durch Schleswig-Holstein nach den nordischen Reichen
bot die Elbniederung zwei höher gelegene, sandige Übergangsstellen, nämlich bei den jetzigen
Städten Lauenbnrg und Hambnrg. Der wichtigere Übergang war ursprünglich bei Lauen-
bürg, in dessen Nähe sich Bardowiek (nördl. von Lüneburg) zum größten Handelsplatze
Norddeutschlauds entwickelte. Später wurde Bardowiek von Hamburg überflügelt (Bardowiek
durch Heinrich den Löwen verwüstet; Hamburg der See näher gelegen). Heute ist Hamburg
ueben Antwerpen der erste Hafen des europäischen Festlandes, und sein Handel ist fast
so groß wie der aller andern dentschen Häfen zusammen. Um für die gewaltigen Anlagen de->
Freihafens (was heißt das?) Platz zu gewinnen, brach man 1889 einen ganzen Stadtteil ab, in
dem 20900 Menschen wohnten. In den letzten Jahren wurden weiter flußabwärts neue Häfen
ausgebaggert, die die älteren an Geräumigkeit noch weit'übertressen I f. Tcxr u. Bild l u. 2, § 8ö"|.
Der Kaiser Wilhel m - Hafen, den die Hamburg-Amerika-Liuie pachtete (er trägt in der
nebenstehenden Kartenskizze ein winziges +), ist mit den gewaltigen Lagerhallen an seinem
Kai eine hervorragende Sehenswürdigkeit. Im ganzen zweigen von der Vorderelbe 16 ausge-
baggerte Häfen ab. Die zwischen ihnen liegenden Kais, die mit zahlreichen Lagerschuppen bedeckt
sind, haben zusammen eine Länge von über 20 km. Zu ihrer Fundierung waren 73 900 Baum-
stamme nötig. Einer der größten Kräne hebt Lasten im Gewicht bis zu 150000 kg. Von dem
gewaltigen Verkehr im Hamburger Hafen kann man sich schwer eine Vorstellung machen. Täglich
kommen und gehen durchschnittlich 79 Schiffe. Seit der Gründung des Deutschen Reiches stieg
der Wert der ein- und ausgeführten Waren auf das Siebenfache. Es gibt überseeische Dampfer,
die so viel Kaffee laden, daß zur Beförderung über Land 1999 Eisenbahnwagen nötig sind. Ham-
bnrg ist Sitz der größten Schiffahrtsgesellschaft der Welt, der Hamburg - Amerika - Linie.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Heinrich Heinrich Wilhel
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holsteins Deutschlands Hamburg Blankenese Kiel Holtenau Kiel Hamburg Deutschland Schleswig-Holstein Lüneburg Norddeutschlauds Hamburg Hamburg Hamburg Hamburg Amerika
Abb. 2, § 70. Weichselbrücken bei Dirschau, 837 na lang, also doppelt so lang wie die
Hamburger Elbbrücke.
lverlag 28. Kranz, Dirschau.)
Abb. 3, § 70. Weichselflößerei.
Auf der Weichsel werden gewaltige Mengen Bauholz als mächtige Holzflöße aus den russischen
Wäldern stromabwäts geflößt, um von Danzig aus weiter in die Welt geschickt zu werden.
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80 Schleswig-Holstein. 122
Zollhafen Freihafen
Abb. 1 und 2, §80. Der Hamburger Hafeu.
<Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.)
Die Karte mit dem Bild in Übereinstimmung gelegt, also oben Osten. Links Hamburg (1 Binnen-
alster, 2 Außenalster), rechts die Insel Wilhelmsburg. Das Freihafengebiet in der Karte ist links-
schräg liniiert. Der \ unter dem Bilde zeigt auf eine Pfahlreihe, die den Zollhafen vom Frei-
Hafen trennt. Auf der Karte sind die Häfen besonders bezeichnet; der mit einem kleinen Kreis ist der
Segelschiff-Hafen, der mit dem Ausrufungszeichen der Petroleu mhafeu und der mit einem
kleinen Kreuz der von der Hamburg-Amerika-Linie gepachtete Kaifer-Wilhelmshafen.
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Extrahierte Personennamen: Wachsmuth
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Leipzig Hamburg
Schleswig-Holstein.
80
Andere Hamburger Reedereien sind: die Hambnrg-Südamerika-Linie, die Kosmoslinie, die
Dentsch-Anstralische Dampfschiffsgesellschaft, die Woermann-Linie n. a. m. Die Stadt selbst legt sich
halbkreisförmig an das nördlliche Ufer des Stromes. Die Lage der Alsterbecken siehe in Skizze 1, § 80,
Nr. 1 und 2! Von der Alster nach der Elbe führen die für Hamburg charakteristischen Fleete.
Auf der Elbhöhe steht die deutsche Seewarte (für wissenschaftliche Arbeiten, Warnung der
Küstenplätze bei Stürmen) und das gewaltige Bismarck-(Roland-)Denkmal.
Städte in Schleswig-Holstein s. §83.
Schluß- und Wiederholungsaufgabeu zu Schleswig-Holstein.
1. Benenne und zeichne (erst nach der Vorlage, dann aus dem Gedächtnis)
alle Eintragungen, die die Skizze 1, § 78 hat.
2. Wo liegt und was ist im einzelnen zu sagen über:
Alfen Eutin Holtenau Lübeck O Sonderburg
Altona O Fehmarn Husum Neumünster/X Sundewitt
Blankenese Flensburg ^ Kaiser Wilhelm- Nordseeküste Sylt
Brunsbüttel Föhr Kanal Ostseeküste Trave
Düppel Friedrichsruh Kiel G Plön Travemünde
Eider Halligen Königsau Rendsburg O Wandsbek A
Elbe Hamburg D Lauenburg Schleswig O Westerland
Elb-Trave-Kanal Helgoland Levensau Schwentine
Schlußaufgaben.
Zeichne auf Grund der Skizzen von Süddeutschland (1, § 41), Mitteldeutsch-
land (§ 62), Westdeutschland (1, § 64) und Ostdeutschland (1, § 67) eine Skizze von ganz
Teutschland.
Zeichne auch jedes Flußgebiet mit den dazugehörigen Städten für sich allein
(unter Benutzung der bei den einzelnen Skizzen gegebenen Maße und Hilfen).
Dabei ist zu wiederholen, was über jeden Fluß nach feinem Verlauf und seiner
Nachbarschaft (Gebirge, Städte) aus dein Unterricht bekannt ist.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Hamburg Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Westdeutschland Ostdeutschland Teutschland
141
§ 104
Die 7 Fürstentümer. § 104
Fürstentum Lippe: Detmold O, nahe der Grotenbnrg (Hermannsdenkmal). — Lemgo,
erzeugt viel Meerschaumwaren. — Salzuflen, größte Stärkefabrik des Festlandes.
Fürstentum Schaumburg-Lippe: Bückeburg0, in freundlicher, fruchtbarer Umgebung.
Fürstentum Waldeck: Arolsen. — Wildungen, Bad; ebenso Pyrmont, zwischen Lippe und
der Weser.
Fürstentum Schwarzburg - Rudolstadt: Rudolstadts, an der Saale; Schwarzburg, im
Schwarzatale, mit herrlich gelegenem Schloß; beide in der Oberherrschaft. — In der
Unterherrschaft Frankenhausen, Saline und Bad, südl. vom Kyffhäuser.
Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen: Sondershausen O, au der Wipper, in der Unter-
Herrschaft. — In der Oberherrschaft Arnstadt Q, an der Gera in anmutigem Hügellande.
Fürstentum Reuß ältere Linie: Greiz O, an der Elster, Wolleverarbeitung.
Fürstentum Reuß jüngere Linie: Gera ß, an der Elster, ebenfalls Wolleverarbeitung.
Die 3 freien Städte. § 105
Hamburg: Hamburg D, an der hier geteilten Elbe (an der Norderelbe) und der kleinen Alfter,
zweitgrößte Stadt Deutschlands, erster Seehafen des Festlandes, auch lebhafte Industrie,
z. B. Schiffbau (Blohm und Voß, Vulkan u. a.). Deutsche Seewarte; Bismarck-(Roland-)
Denkmal; Freihafen; Sitz der grwen Dampfschiffahrtsgesellschaft der Welt (Hamburg-
Amerika-Linie) und zahlreicher anderer Schiffahrtsgesellschaften. — Am Rande der äußerst
fruchtbaren Vierlande (Marschboden) Bergedorf. — Cuxhaven, auf einem Geestvor-
fprnng an der Elbmündung, Vor- und Auswandererhafen Hamburgs, Fischereihafen,
Seebad.
Lübeck: Lübeck G, an der Trave und dem Ausgange des Elb-Trave-Kanals; früher als das
blühende Haupt der Hansa Deutschlands erste Seestadt (daran erinnern noch ^malerische
alte Tore und Häuser), jetzt wieder im Aufschwung begriffen. — Vorhafen Travemünde,
Seebad.
Bremen: Bremen G, zweite Seehandelsstadt Deutschlands, Freihafen, Sitz des Norddeutschen
Lloyd, namentlich Einfuhr von Tabak (erster Tabakmarkt der Erde!), Baumwolle, Wolle,
Reis, Petroleum usw.; erster Auswandererhafen Deutschlands. — Vorhafen Bremer-
haven, 1830 gegründet.
Reichsland Elsaß-Lothringen (15 Tsd. qkm, i3/4 Mm. Emw.). § 106
1. Aufgabe wie bei Hannover angegeben (nach Skizze § 96).
2. Wirtschaftliches, a) Bedeutende Landwirtschaft (Oberrheinische Tiefebene!). Zwischen
Rhein und Jll allerdings auch große sandige Flächen; fruchtbar auch Lothringens Täler
und Mulden. Der Weinbau übertrifft den aller anderen Staaten Deutsch-
lands. Viel Hopfen, ferner Hanf, Tabak, Mohn, Krapp (eine Farbpflanze) usw. d) Berg-
bau: Am linken Moselufer eiues der wichtigsten Eisenlager Deutschlands;
Anteil am Saarbrückener Kohlenlager; viel Salz, o) Industrie. Das Elsaß ist eiues
der Hauptindustriegebiete Deutschlands; Baumwolleverarbeituug in Mülhausen,
Kolmar und allen Wasgenwaldtälern (Triebkraft der Bäche!), d) Handel lebhaft, nament-
lich auch Durchgangshandel nach Frankreich und der Schweiz. Zwei Kanäle; welche?
3. Städte. Bezirk Unterelsaß: Straßburg G, Festung ersten Ranges an der Jll, mit
einem Kranz von Außenwerken; 1/2 Stunde vom Rhein (gute Übergangsstelle), an einer
uralten wichtigen Straßenkreuzung (Paris-Wien, Frankfurt-Basel); auch heute Straßen-
und Verkehrsknoten (mehrere wichtige Eisenbahnen, 2 Kanäle); daneben gewerbtätig;
Prachtvolles gotisches Münster (berühmte Aussicht von der Plattform des fehlenden einen
Turmes); Kaiser Wilhelm-Universität. 1681 durch Ludwig Xiv. geraubt, 1870 zurück-
gewonnen (28. Sept. Übergabe). — Bei Schlettstadt die Hohkönigsburg, im Wasgen-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
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Extrahierte Personennamen: Blohm Lloyd Mohn Krapp Kolmar Ludwig_Xiv Ludwig
Abb, 3, § 43. Das Rheintal bei Bingen.
<Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmuth, Leipzig, erschienen.)
or t k rvvyc m. Abb. 4, § 43. Schloß Rheinstein.
.lus dem Bilde von Bingen (s.o.) ganz hinten als weißer Fleck noch eben erkennbar. Blick rhein-
abwärts auf das stolze Schloß, das 80 m über dem Fluß am Hunsrückabhang hängt. Unten
Fahrstraße und Eisenbahn. Rheinstein gehört dem Prinzen Heinrich von Preußen.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Extrahierte Personennamen: Wachsmuth Heinrich_von_Preußen Heinrich
Abb. § 48. Wilhelmshöhe bei Kassel.
(Verlag A. I. Bellson, Kassel.)
Blick nach Westen. Das Schloß (mit 208 in eins der längsten Gebäude der Weltbund sein
berühmter Park liegen am Abhange des Habichtswaldes. Hinter dem Schlosse (Napoleon Iii
1870/711) ein 60 m hoher Springbrunnen. Das achteckige Riesenschloß (Oktogün) auf dem
Rücken des Habichtswaldes trägt ein 10 m hohes Herkules-Standbild.
Abb. 4, §47. Die Westfälische Pforte.
Blick nach Norden durch die Scharte, durch die die Weser in die Ebene eintritt. Linkster Witte-
kindsberg mit dem Kaiser Wilhelm-Denkmal der Provinz'westfalen, rechts der Jakobsberg
mit einem (hier nicht sichtbaren) Bismarck-Denkmal. Jenseits der Fabrikbrücke die Stadt
Minden. Die Scharte ist 6 mal so breit wie das Flußbett, ein Beweis, daß der Strom in grauer
Vorzeit viel breiter war. Auch heute noch erreicht er mitunter den Fuß der Berge.
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]