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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 443

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 6. Erstes Hervvrtreten Frankreichs als Feind und Dränger rc. 443 nackte Eigennutz, die selbstsüchtige Vereinzelung, kühle Berechnung, ver- standesmäßige Abwägung des Maßes der zu gewährenden Freiheiten und Wohlthaten — vergebens sehnt man sich nach einem warmen Hauch der gegenseitigen Liebe und anhänglichen Vertrauens. Von Frank- reich ist die neuere kalte, selbstsüchtige, herzlose Staatskunst ausgegan- gen, und Philipp Iv. war ihr Vater. Er zuerst hatte ein Christen- reich losgelöst aus dem großen Verbände der ganzen Christenheit, nur dieses einigen Landes und seines Beherrschers Vortheil gesucht, unbe- kümmert um das Wohl und Wehe der gesammten übrigen Welt oder um die höheren sittlichen Güter der eignen Unterthanen. Mit schnel- len Schritten begann Frankreich der traurigen Rolle zuzueilen, den westlichen Staaten Europa's ein Führer zu werden zum Unglauben, zur Politik der Selbstsucht, zur Sittenlosigkeit, zum Abfall von Allem, was heilig und ehrwürdig ist. Es lagen zwar noch Zeiten schwerer Demü- thigung für Frankreich selber dazwischen, aber Philipp Iv. hat das Ziel klar genug für seine Nachfolger gewiesen, und sie haben seine Wei- sungen später wohl begriffen und angenommen. §. 6. Erstes Hervortreten Frankreichs als Feind und Dränger Deutschlands. Schon Philipp Iv. hatte die Gelegenheit benutzt, und während die Deutschen wieder durch innere Zerwürfnisse behindert waren, das Gebiet von Lyon, welches den Lehenrechten nach zum deutschen Reiche gehörte, an sich gerissen und damit den Anfang gemacht aller jener kleinlichen Veruntreuungen und Beraubungen, durch welche die deut- schen Grenzen im Laufe der Jahrhunderte von den Ufern der Rhone bis an die Ufer des obern Rheins zurückgeschoben wurden. Ebenso machte er es in Flandern und Lothringen. Sodann hatte er den Papst gedrängt, einem französischen Prinzen, seinem Bruder, nach Albrech t's Tode die deutsche Königskrone zu verschaffen, und so sehr war da- mals schon der päpstliche Hof in der Gewalt des Franzosenkönigs, daß der Papst es gar nicht mehr wagte, die Forderung offen abzu- schlagen. Nur durch unwürdige List wußte er, den Wünschen des Königs zuwider, die Wahl auf den tapfern und unternehmenden Heinrich Vii. aus dem Hause Luremburg zu lenken (1308—1313). Nach dessen baldigem Tode trat in Deutschland anfangs durch eine zwiespältige Kaiserwahl (neben Ludwig von Bayern wurde Fried- rich von Oestreich erwählt), dann nach Fried rieh's Ueberwindung und Rücktritt durch die Unbeständigkeit, Charakterlosigkeit und das unweise Benehmen des Kaisers Ludwig eine Zeit ein, welche recht dazu gemacht schien, um das ganze Elend des päpstlich-französischen Uebermuths mit voller Wuth auf unser Vaterland fallen zu lassen.

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 601

1859 - Lübeck : Rohden
Xxv. §. 8. Napoleon, die Geißel Gottes über die Welt. 601 publik zurecht, etwas spater kam noch die römische und parthenopäi- sche Republik (Neapel) dazu, weiter die helvetische Republik (Schweiz), und früher schon war die batavische Republik (Holland) fertig gebracht. Venedig schenkte er an Oestreich, handelte mit Provinzen und König- reichen, als wären es Gartenbeete in seinem Lustgarten, und that, was ihm einfiel, ohne sich um die Befehle des Directoriumö in Paris viel zu kümmern. Dabei wurden ohne Unterlaß Millionen über Millionen erpreßt, Kunstwerke und Denkwürdigkeiten weggeraubt, regierende Für- sten wie elende Bedienten behandelt und die schreiendsten Gewaltthä- tigkeiten mit der lügenhaftesten Frechheit als wahre Wohlthaten für die Völker gepriesen. — Jndeß der Krieg war aus, und obgleich Ra- ft oleo n's Ruhm schon damals in Jedermanns Munde war, und er auch mit dem Gedanken nach Paris ging, gleich selber die Zügel der Regierung an sich zu reißen, so sah er doch schnell ein, daß er jetzt noch nicht im Stande sein werde, das Directorium zu stürzen. Er mußte seine Armee noch völliger zu seinem willenlosen Werkzeug machen und mußte seinen Ruhm noch viel strahlender, seine Gegner noch viel ohnmächtiger machen. Also Krieg, Krieg mußte er haben, und zwar einen möglichst außerordentlichen, abenteuerlichen, noch nicht dagewesenen, der die leicht entzündliche Einbildungskraft der Franzo- sen in begeisterten Taumel versetzen könnte. Daruin ging er 1798 nach Aegypten, belog und betrog die Mamelucken, wie er die Chri- sten zu belügen gewohnt war, durch hochtönende Redensarten, stem- pelte sich selbst zum Mohamedaner, siegte bei den Pyramiden und wollte Palästina erobern. Er merkte aber bald, daß hier der Ruhm nicht so wohlfeil sei, wie in Europa, und daß er durch seine weite Entfernung vom Hauptschauplatz der Begebenheiten sich selbst nur Schaden brächte. Dazu erfuhr er, daß jetzt auch in Paris „die Birne reif sei", daß die Directorialregierung unhaltbar geworden, daß Oestreich im Bunde mit Rußland von Neuem feindlich gegen Frankreich aufgetreten, daß die Franzosen, überall geschlagen, Italien wieder hätten räumen müs- sen. Da entschloß er sich kurz, ließ seinheer in Aegypten und kehrte mit wenig Getreuen nach Paris zurück 1799, stürzte das Directorium, ließ sich selbst zum Cónsul ausrufen und begann nun Frankreich mit solch despotischer Willkür, mit solch eiserner Soldatenfaust zu beherrschen, wie selbst kein Ludwig Xiv. es gewagt hätte. Und die Franzosen, die, Pariser? Sie ließen sich Alles gefallen, sie jauchzten dem neuen Cón- sul zu. Denn einmal — sie waren durch die letzten zehn Jahre po- litisch so auögemergelt, so kraftlos und unfähig geworden, daß es ihnen selbst für den Augenblick als die größte Wohlthat erschien, von einer

3. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 458

1910 - Wittenberg : Herrosé
458 Xiv. Weite Welt und Wanderung ins Weite. immergrüne, lederartige, lanzettliche Blätter, die als Gewürz gebraucht werden und aus denen man Kränze für die Dichter und Sieger wand. Er wächst int südlichen Europa. 6. Der Baumwollen strauch ist eine der wichtigsten Gespinst- pflanzen. Er wird meterhoch, hat 3lappige Blätter und blaßgelbe Blüten, die in einem gefransten Kelche sitzen. Daraus entwickeln sich Samenkapseln, in denen viele Körner in weichen, wolligen Haar- bettchen liegen. Diese sprengen endlich die Kapsel, die mit 3—5 Klappen aufspringt. Das Sammeln und Reinigen der Baumwolle ist sehr mühselig aber lohnend, da die Bauntwolle einer der wichtigsten tzaudels- artikel ist und Millionen von Menschen beschäftigt. Die Engländer nennen sie „König Cotton". Sie wächst hauptsächlich im heißen Amerika, in Ostindien und Ägypten, wird aber zumeist in englischen Fabriken in der mannigfachsten Weise verarbeitet. Aus Polacks Naturgeschichte. 267. Die wichtigsten Völker Europas. Die hervorragendsten europäischen Völker sind teils romanischer, teils germanischer Abstammung. Die romanischen Völker haben ihre Blütezeit hinter sich, die germanischen befinden sich in derselben oder erwarten sie noch. Die romanischen Völker sind der Mehrzahl nach katholischer Religion, die germanischen haben sich in überwiegender Zahl der protestantischen Kirche zugewandt. Ein Volk romanischen Stammes, das in der Geschichte einst eine Hauptrolle gespielt, eine Zeitlang aber vom Schauplatz derselben ver- drängt war, siitd die Italiens r. Welche Eriirnernngen knüpfen sich an Italien, welche Schätze birgt es noch heute! Noch heute zieht es Tausende mit unwiderstehlichem Zuge in das „Land, wo die Zitronen blüh'n", mit seinen Myrten, Zitronen und Orangen; noch heute sind seine Museen und Kunstsammlungen ein Anziehungspunkt für Künstler und Kunstfreunde. Roms Macht ist zweimal dahingesunken; aber wenn der Reisende die Kuppel der Peterskirche am Himmel auftauchen sieht, da klopft sein Herz höher, und sein Fuß betritt nicht ohne eine gewisse Erregung die Räume der heiligen Stadt. — Das Ideal eines Italieners ist das dolce far niente, das süße Nichtstun; darum ist der Handel der Italiener von geringer Bedeutung, die gewerbliche Tätigkeit der Größe und dem Reichtums des Landes nicht entsprechend. Auch die Volksbildung steht auf niedrigerer Stufe als in den meisten andern europäischen Ländern. Die Regierung hat noch jetzt mit der Unter- drückung des Räuberwesens zu tun. Äußerst zudringliche Bettler be- lästigen den Reisenden, und hundert Hände strecken sich bei jeder Gelegenheit nach einem Trinkgeld aus. Im nördlichen Italien findet man mehr Arbeitsamkeit; von hier aus gehen viele in andere Länder, um als Eisenbahnarbeiter, Maurer, Gipsfigurenhändler, Zuckerbäcker soviel zu verdienen, daß sie sich später in der Heimat ansiedeln können. Der Italiener hat eine schöne Gestalt, meist dunkle Augen und dunkles Haar, ein leidenschaftliches Gemüt, große Zungenfertigkeit und eine schöne, vokalreiche Sprache.

4. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 31

1910 - Wittenberg : Herrosé
I. Der Bauernstand sonst und setzt. 31 richtet und erzogen. Die Königin Luise war so entzückt über die Er- ziehungsweise dieses Mannes, daß sie rief: „Ich möchte hin zu ihm, um in der Menschheit Namen ihm zu danken!" In allen Schulen wird jetzt geturnt, und in den meisten Orten sind Tttrn der eine. Das Turnen wurde unter Friedrich Wilhelm Iii. durch den Turnvater Jahn eingeführt, um die Jugend gesund, stark und wehrhaft zu machen. In allen Schulen wurden folgende Lieder gelernt und gesungen: „In dem wilden Kriegestanze" von Schenkendorf, „Was blasen die Tronipeten?" von E. M. Arndt, „Vater, ich rufe dich" von Theodor Körner. Diese vaterländischen Dichter lebten in jener Zeit und begeisterten das Volk durch ihre Lieder. Die Hochschule in Berlin, die heute von mehr als 5000 Studenten besucht ist, gründete der König in jener Zeit. Das Königreich Preußen ist jetzt in Provinzen, Regie- rungsbezirke und Kreise eingeteilt. Das geschah auch unter Friedrich Wilhelm Iii. Dem ganzen deutscher: Vaterlande erwies er eine große Wohltat durch den Zollverein. Bis dahin erhob jeder deutsche Fürst an seiner Landesgrenze von den eingehenden Waren einen Zoll oder eine be- stimmte Abgabe. Manches Zollhaus stammt arrs jener Zeit. Da- durch wurden die Waren merklich teuer. Die Leute aber an der Grenze schlichen heimlich hinüber und herüber, holten die Waren ohne Zoll, also viel billiger, und bestahlerr so den Staat. Dieser mußte viele Grenzwächter anstellen, um die Schmuggelei (vorr schmiegen) zu verhindern. Dieselbe schädigte den Staat, verdarb die Sitten der Leute und kostete manchem Menschen das Leben; denn die Grenzwächter paßten scharf auf und spaßten nicht mit ihren Gewehren. Manches Kreuz und mancher Denkstein an der Landesgrenze erinnert rroch an die Opfer des Schmuggels, die hier fielen. Durch lange, mühsame Verhandlungen brachte es Friedrich Wilhelm dahin, daß nur noch an der deutschen Grenze Zoll erhoben wurde. Der Ertrag desselben wurde unter die eirrzelnen Staaten nach der Bevölkerungszahl verteilt. Der Zollverein bereitete die deutsche Einheit vor. Zur Zeit dieses Königs wurde der Dampf als stärkster Arbeiter irr den Dienst der Menschen genomrnen. Allerlei Dampfmaschinen wurden gebaut. Das erste Dampfschiff befuhr 1825 den Rhein. Die erste Eisenbahn verbarrd 1835 Nürnberg und Fürth, die zrveite Berlin und Potsdam. Die beiden Professoren Gauß und Weber in Göttingen erfanden der: elektrischen Telegraphen oder Ferrr- schreiber, der Schlosser Dreyse in Sömmerda das Zündnadel- gewehr, eiri Amerikaner die Nähmaschinen. Auch die Streich- zündhölzchen, mit denen man jetzt so rasch Licht irr der Dunkelheit macht, wurden in dieser Zeit erfunden. Vorher konnte man nur langsam und mühsam Licht schaffen, indem man einen Feuersteirr gegen Stahl schlug, die Funken mit Schwamm oder Zunder auffing und durch einen Schwefelfaden zur Flarrrrrre entzündete. Unter dem gerechten, schlichten Herrscher wandelten sich alle Ver- hältnisse um. Kein Stand erfuhr das mehr als der Bauernstand.
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