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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 446

1868 - München : Lindauer
446 Beilagen zum vierter: Zeitraum. der poetischen Nationalliteratur der Deutschen I. S. 224 ss. W. Menzel Gesch. d. Deutschen I. S. 239. Dramatisch behandelt ist die Geschichte des Herzogs Ernst Ii von Uhland. 26. Siehe beifolgende genealogische Tafel der älteren ungarischen Könige. 27. Vgl. die zweite von den umstehenden geneal. Tafeln. 28. Siehe beifolgende genealogische Tafel der älteren ungarischen Könige. 29. Pfister erzählt die Sache so: „Es ^ liegt diese Stadt am Fuße eines runden weinreichen Berges, auf seiner Spitze die Burg, in einem kleinen, fruchtbaren Thale, nicht weit vom Neckar, dessen anmuthige Ufer in immer weiteren Flächen sich ausdehnen. Da nahm der Herzog Welf ein großes Kriegövvlk, schlug zuerst den Herzog Leopold von Bayern, dann zog er siegreich herab durch die schwäbischen Gaue. Es war mitten im Winter. Welf siel mit Erbitterung auf das Kriegsvolk der Waiblinger; aber Konrad schlug ihn vor der Stadt Weinöberg in die Flucht mit großem Verluste. Da ergab sich Burg und Stadt Weinsberg. Der König, der nicht Krieg mit den Weibern führte, verhieß jeder, es dürfe jede aus der Stadt mitnehmen, was ste tragen könne. Als nun die Thore geöffnet wurden, da kamen die Frauen heraus, jede auf ihrem Rücken ihren Ehegemahl tragend. Darüber war Herzog Friedrich (Ii von Schwaben) un- gehalten und rief: Das sei nicht die Meinung des Vertrags. Der König aber erfreute sich dieser Weiberlist und sprach: Ich hab's ihnen versprochen, des Königs Wort darf nicht gebrochen werden. Also kamen die Frauen mit ihren Ehemännern davon, die Stadt aber wurde den Soldaten preisgegeben." 21. Dezember 1140. Daß die Deutschen damals zum ersten Mal ihr altes Feldgeschrei: „Kyrie Eleyson" in den Ruf: „Hie Welf, hie Waiblingen" (von einem den Hohenstaufen gehörigen Städtchen im Remsthale unterhalb Kanstadt) um- geändert haben sollen, woraus die Italiener „Guelfen und Ghibellinen" machten, ist nicht wahrscheinlich, da kein Schriftsteller des 12., 13. und wie es scheint, nicht einmal des 14 Jahrhunderts dessen Erwähnung thut. 30. Solche mächtige, reichbegüterte Grafen- (Dynasten-) Geschlechter, welche die Macht der Herzöge von Bayern im vierten, und zum Theil noch im fünften Zeiträume beschränkten, waren: Die Welfen, deren Güter im Ammer- und Angstgau, am Lechrain, im Oberinn- und im Norithale nach dem Tode des alten Welsen an die Hohenstaufen kamen, und von diesen zum Herzogthume Schwaben gezogen wurden. Vieles davon kam später, nach dem Erlöschen der Hohenstaufen mit Konradin, durch Pfand und Erbschaft an Bayern. Die Scheyrer, seit 1116 die Wittelsbacher genannt, von denen durch Arnold, Sohn Ottv's Ii, die Seitenlinie Dachau, dann durch den Sohn Arnolds, Otto, die Seitenlinie Falley ausging. Die Grafen von Schweinfurt, Ammerthal, Hersbruck k-, zugleich Markgrafen im Nordgau. Diese starben aber in männlicher Linie schon mit Otto, dem Sohne jenes Heinrichs, oder Hezilo's, der sich wider König Heinrich Ii, den Heiligen, empört hatte, 1057 aus. Seine Hausgüter, deren er viele in Ostfranken und im Nordgan besaß, erbten vier Tochtermäuner. Einer davon, Heinrich, Markgraf von Naabburg, erbte die Güter inr Nord- gau mit der Markgrafschaft Eham, die später an die Grafen von Vohburg überging. Einen andern Theil im Bambergischen, Bayreuthischen rmd Voigt- ländischen erhielten die Grafen von Andechs und Diessen. Auch die Grafen von Castell und Sulzbach erbten von dem Schweinfurter. Die Andechser, von Andechs und Diessen, mit der Seitenlinie von Wolfratshauscn, die 1158 erlosch. — Die Andechser waren reich begütert im Ober- und Unter-Jnnthale, wo sie bei ihrer Burg Ambras Jnnsbrnck^grüu- deten, im Pusterthale, im östlichen Norithale und um Brixen, dessen Stifts-

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 142

1868 - München : Lindauer
142 Oberbayern unter Ludwig dem Bayern. erheben. Leopold erlebte diesen Zug nicht mehr. Er starb zu Straßburg am 27. Februar 1326 an einem hitzigen Fieber. Sein Bruder Friedrich, durch diesen Todesfall heftig erschüttert, zog sich in sein Stammland zurück und bekümmerte sich seitdem wenig mehr um die Verwaltung des deutschen Reiches. § 63. Die feindliche Haltung, die in Deutschland mit dem Vertrage in Ulm (1326) eingetreten war, benützte Ludwig zur Vorbereitung auf den Römerzug, den er schon lange im Sinne hatte. Nachdem er auf dem Reichstage zu Speyer (1326) die Zustimmung aller weltlichen Fürsten erlangt und für die Rhein- und Niederlande seinen Schwiegervater, den Grafen Wil- helm Iii von Holland, für Norddentschland den König Jo- hann von Böhmen, für die bayerische, und wahrscheinlich auch für die schwäbische Provinz seinen getreuen Feldherrn, den Grafen Berthold von Neyffen, als Statthalter aufgestellt hatte, brach er zu Anfang des Jahres 1327 nach Italien auf. In seinem Gefolge befand sich sein ältester Sohn, der Markgraf Ludwig von Brandenburg, zwei Söhne seines verlebten Bruders Ru- dolf I, Rudolf Ii und Rupert I (Rudolfs I ältester Sohn, Adolf, lag zur Zeit, wo der Zug aufbrach, krank und starb am 29. Januar 1327 mit Hinterlassung eines Söhnleins, Ru- pert Ii), der Herzog Heinrich von Braunschweig und viele Grafen und Ritter, doch kein einziger geistlicher Fürst. In Como traf er mit seiner Gemahlin Margaretha zusammen, die ihren Weg über den Splügen genommen und die Nachricht mitgebracht hatte, daß am 14. Februar 1327 der dritte Theil der Stadt München, darunter das Thal, die Peterskirche, die Kirche zum hl. Geist und die der Minoriten ein Raub der Flammen geworden sei. Von Como aus ging er nach Mailand und wurde hier am Pfingstfeste (31. Mai 1327) mit der eisernen, und seine Gemahlin mit der goldenen lom- bardischen Krone gekrönt. Da der Erzbischof, einwelfe und Anhänger des Papstes, entflohen war, so hatten die Bischöfe von Brescia, Reggio und Arrezo den Krönungsakt vorgenommen. Inzwischen waren die Römer durch die beharrliche Weigerung Johann Xxii, von Avignon nach Rom zurückzukehren, so

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 188

1868 - München : Lindauer
188 Bayern-Ingolstadt unt.ludwig Vii, d. Gebarteten. Geld nicht an kampflustigen Rittern. Gegen Heinrich von Landshut, der zum Kurfürsten Friedrich von Brandenburg hielt, fand er Unterstützung bei dem unzufriedenen niederbayerischen Adel, der sich unter Kaspar dem Törring er gegen seinen Landesherrn empört hatte. Heinrich zerstörte damals (1420) die Burg Törring im Salzburgischen und baute das Schloß in Burghausen, das er „Beiß Törring" nannte. Bevor dieser Krieg zum Ende gekommen war, eröffnete Ludwig der Ge- bartete einen Krieg gegen die Münchner Herzöge Ernst und Wilhelm, die er so lange beunruhigt und an ihrem Eigen- thnme beschädigt hatte, bis sie ihm mehrere Ortschaften, darunter den festen Waffenplatz Friedberg, Wegnahmen. Am 19. Sep- tember 1422 fand bei Alling unweit München (Kapelle in Hostach zwischen Buchheim und Bruck zum Andenken erbaut) ein Treffen statt, aus welchem Ludwigs Streiter besiegt hervor- gingen. Durch dieses Treffen, in welchem Herzog Ernst seinem Sohne Albrecht das Leben rettete, und die Münchner Bürger, namentlich die Tuchmacher, tapfer für ihre Herzöge fochten, wurde Ludwigs Macht dergestalt gebrochen, daß er (2. Oktober 1422) den vom Könige Sigmund und dem Kardinal Br an da zu Regensburg vermittelten Waffenstillstand annahm. Einer Bestimmung dieses Waffenstillstandes zufolge begab sich Ludwig noch vor Ablauf des Jahres 1422 mit dem Könige Sigmund nach Preßburg in Ungarn und hielt sich dort gegen drei Jahre (1422 — 1425) an dem Hofe des Herzogs Albrecht V von Oesterreich auf, der (seit 19. April 1422) mit Elisabeth, der einzigen Tochter des Königs Sigmund, vermählt war. In Ingolstadt führte während dieser Zeit Bruno von der Leiter unter dem Titel „königlicher Hofmeister" die Verwaltung und gab dem Lande die Ruhe wieder, nach der es seit Jahren vergeblich getrachtet hatte. Um so eifriger suchte Ludwig der Gebartete und sein Bundes- genösse, Kaspar der Törringer, durch Klagen vor Gericht zu gewinnen, was aus dem Schlachtfelde verloren und mittels der Waffen nicht wieder zu erreichen war. Ludwig verklagte den Kurfürsten Friedrich I von Brandenburg vor dem könig- lichen Gericht, daß er den Frieden gebrochen, Kaspar der Tör- ringer hingegen den Herzog Heinrich Xvi von Landshut,

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 236

1868 - München : Lindauer
236 Bayern unter Maximilian I. Fürstenthümern versorgt waren, für deren Erhaltung großes Interesse tragen mußte. Die ersten Eröffnungen ließ er den Gesandten der geistlichen Kurfürsten und anderer katholischer Stände auf dem Ncichstage zu Regens bürg vom Jahre 1608 machen. Bald darauf schickte er einen eigenen Abgeordneten an die Höfe von Mainz, Köln und Trier, um die Sache zu betreiben. Den Wünschen des Kurfürsten von Mainz nachgebend, welcher nicht gerne den Anfang machen wollte, bestrebte sich Maximilian vor Allem, die oberländischen Stände zu einer näheren Vereinigung zu bewegen, und nach vielfachen Bemühungen wurde am Io. Juli 1609 in München der erste Bundcsvertrag von den Bevollmäch- tigten des Herzogs von Bayern, des Erzherzogs Leopold als Bischofs von Straßburg und Passau, dann der Bischöfe von Würzburg, Konstanz, Augsburg und Regensburg, des Propstes von El lw an gen und des Abtes von Kempten unterzeichnet. Als Zweck des Bündnisses erklärte man die Erhal- tung des katholischen Glaubens, die Abwendung besorgter Gefahren, die Handhabung des Religionsfriedenö und anderer Reichsgesetze. Die Verbündeten sollten einander gegen jeden Angriff vertheidigen; zugleich wurde ein Geldvorrath gebildet und Herzog Maximilian zum Bund es-Obersten ernannt. Nachdem dieß geschehen, ward den drei geistlichen Kurfürsten Nachricht ertheilt mit der Einladung, dem neuen Vereine beizu- treten. Maximilians Vater, der alte Herzog Wilhelm, machte eine Reise an den Rhein, angeblich um eine Brunnenkur zu gebrauchen, in Wirklichkeit aber, um den Eifer der drei geistlichen Kurfürsten zu beleben. Zu Mainz, wo sie sich am 23. August 1609 ver- sammelten, erschien auch ein bayerischer Gesandter, der Jäger- meister Lorenz von Wensin, um jede Bedenklichkeit zu besiegen, welche die geistlichen Herren von dem Eintritte in den katholischen Bund abhalten konnte. Die Vorstellungen, welche dieser machte, fanden um so eher Eingang, als die gewaltthätige Behandlung, welche sich kurz vorher der Kurfürst von der Pfalz gegen das Hochstift Speyer erlaubt hatte, den geistlichen Fürsten die Ge- fahr zeigte, welcher sie sich aussetzten, wenn sie ferner abgesondert und wehrlos blieben. Am 30. August Unterzeichneten sodann die Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier die Urkunde ihres

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 266

1868 - München : Lindauer
266 Bayern unter Maximili an I. Leben. Der bayerische Feldmarschall Gronsfeld übernahm fofort das Kommando imb führte das Hcer in der Nacht unter den Schutz der Kanonen vor Augsburg, wobei das brave Regiment des Herzogs Ulrich von Wnrttemberg muthvoll denrnckzug deckte. Die Schweden drangen unaufhaltsam vor und trieben Gronsfeld nach der Jsar zurück. Der schwergeprüfte alte Kurfurst imchte nach Salzburg flnchten. Nach entsehlichen Vcrheerungen im Bayer lande gedachten die Schweden und Franz osen nach dem von Truppen entblosten O est erre ich vor- zudringen, aber der durch einen Sommerregen hochangeschwollene Jnn, über den keine Brücke geschlagen wcrden konnte, hielt den Weiterzug der Feinde anf. Sic zogen sich nach der Oberpsalz, dcnn in Bohmcn war der nene schwedische Generalissimus, Pfalzgraf Karl Gustav, Schwestersohn Gustav Adolfs, mit frischen Truppen am 3. Oktober vor Prag eingetroffen und be- lagerte die Alistadt Prags. Gegen die heldenmüthige Ber- theidigung der Bewohner und insbesondere der Sin den ten unter Anführung des Jesuiten Plaky konnte Konigsmark nichts ausrichten, und nun zog ein kaiserliches Heer zum Entsatz heran. Diesem war Gustav Adolf eben entgegengerückt, als die Nach- richt von der Unterzeichnung des Friedens einlief. Sogleich stellten Konigsmark und Gustav Adolf alle Feindseligkeiten ein, aber Wra n gel lieh anf dem Rückmarsche von Feuchtwangen noch einmal alle Furien des Krieges los und der Franzose Tu renne lieh noch die schwabische Reichsstadt W ei l plündern und in Asche legcn. So patte der dreihigjàhrige Krieg vor den Mauern derselben Stadi, innerhalb welcher scine Flamme entzündet worden war, sein.ende errcicht. Dcutschland, bis in scine verborgensten Winkel mit Blut getrànkt und mit Trümmern und Schutthausen erfüllt, war nahe daran, in vollige Barbarci zurückzusinken oder eine grohe Wiìste zu werden. Der Friedc kam am 24. Oktober 1648 in Westphalen zum Abschlusse, und zwar zu Munsier zwischen Deutschland und Frankrcich und zu Osnabrück zwischen den Schweden und Pro testan ten cincrseits, dem Kaiser und den Katholiken andererseits. Maximilian behielt die Kurwürde mit dem Erztnlchsessenamte und die Oberpsalz

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 283

1868 - München : Lindauer
283 Bayern unter Maximilian Ii Emanuel. der bisher so hartnäckige Kurfürst Max Emanuel seines Heeres fast gänzlich beraubt war, so blieb diesem nichts übrig, als mit seinen französischen Bundesgenossen über den Rhein zu ziehen. Ganz Bayern mit Ausnahme der Stadt und des Rentamtes München, die der Kaiser (gemäß einem zu Ilbesheim im Zweibrückischen am 7. November 1704 von dem dort komman- direnden römischen Könige Joseph I eingegangenen Vertrage) der Kurfürstin Theresia Kunigunda zur Residenz und zum Un- terhalte ließ, wurde von einem kaiserlichen Statthalter administrirt und sogleich die Reichsstädte Regens bürg, Augsburg und Ulm von kaiserlichen Truppen besetzt. Das Leiden des unter- jochten Bayerlandes griff die schwergeprüfte Kurfürstin so an, daß sie auf den Rath ihres Arztes nach Venedig reiste, um unter mildem Himmel ihre Gesundheit herzustellen. In ihrer Abwe- senheit drückte Joseph I (1705 — 1711), Sohn und Nachfolger des 1705 gestorbenen Kaisers Leopold, die unglücklichen Bewohner Bayerns noch härter. Man verschwor sich daher, die österreichische Besatzung in ganz Bayern niederzumachen, sich der Städte im Lande und eines Passes an der Donau zu bemächtigen und sich daselbst so lange zu halten, bis ein französisches Heer zur Unter- stützung ankäme. Doch Alles wurde entdeckt und die Folge war, daß man auch das Rentamt München mit der Stadt besetzte, die Verdächtigen verhaftete, das ganze Land entwasfnete, Münchens Zeughaus leerte, seine Festungswerke niederrieß und der aus Venedig heimkehrenden Kursürstin an der Grenze Bayerns er- öffnete, daß sie Bayerns Boden nicht betreten dürfe. Durch das harte Geschick der Mutter schwer betroffen schrieb Karl Albert, der Kurfürstin siebenjähriger Sohn, an den Kaiser und flehte um Gnade, aber Joseph I blieb unerweicht. Statt einer Antwort traf der kaiserliche Befehl ein, 12,000 Bayern auszuheben, die unter des Kaisers Fahnen in Italien und Ungarn kämpfen sollten. Als die bayerische Jugend nicht auf den Musterplätzen erschien, griff man zur Gewalt. Man ließ die jungen Leute in ihren Betten überfallen, unangekleidet aus der Schlafkammer reißen und bei herbstlicher Kälte auf Wägen gefesselt nach Tyrol schleppen. Das machte das Maaß des Unglücks und des Mißmuthes voll und ries den Entschluß hervor, das Joch der Fremdherrschaft mit

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 346

1868 - München : Lindauer
346 Bayern unter Maximilian Iy Joseph. ohne die schon auf beni Marsche begriffenen Verstärkungen ab- zuwarten, in einer persönlichen Unterredung mit Napoleon Waffenstillstand, und bald nachher (26. Dezember 1805) den Frieden zu Preß bürg schloß. Er mußte Tyrol (fammi den Fürstenthümern Brixen und Trient, dann die Herrschaften Feld- kirch, Bregenz, Bludenz, Sonneberg in Vorarlberg und die Graf- schaft Hohenems, in Schwaben die Grafschaft Königsegg-Rothen- fels mit Jmmenstadt und Staufen, die Herrschaften Tetuang und Langenargen am Bodensee, die Stadt Lindau und die Markgraf- schaft Burgau) an Bayern überlassen; außerdem sollte Bayern vom Kurfürsten von Salzburg dessen Theile an den frühern Bisthümcrn Eichstädt und Passau und obendrein die Reichs- stadt Augsburg erhalten, dagegen Würzburg an den Kur- fürsten von Salzburg überlassen. Preußen, das nach der Verletzung des Ansbachischen Gebietes durch Bernadotte dem öster- reichisch - russischen Bündnisse bedingungsweise beigetreten war, mußte gemäß dem Frieden zu Schönbrunn, den es am 15. De- zember 1805 mit Napoleon geschlossen hatte, die Markgraf- schaft Ansbach an Bayern abtreten, wogegen dieses dasher- zogthum Berg an Napoleon, und die böhmischen Herrschaften Reichsstadt, Buschtierad u. s. w. an den Erzherzog Fer- dinand überlassen mußte. Das Kurfürstenthum Bayern, welches vor dem Preßburger Frieden 1091 Quadratmeilen mit 2,446,463 Einwohnern zählte, begriff nach der Erfüllung der im Preßburger ' Frieden und im Schönbrunner Vertrage enthaltenen Bestimmungen (Preußen trat die Markgrafschaft Ansbach erst am 20. Mai 1806 ab) einen Flächeninhalt von 1618 Hy Quadratmeilen mit 3,070,463 Einwohnern in sich, also um 527hz Quadratmeilen mit 624,000 Einwohnern mehr, als vorher. Diese beim Ab- schlüße des Preßburger Friedens sicher gestellte Vergrößerung Bayerns hatte Napoleon bestimmt, für den Kurfürsten Max Iy Joseph die Königs würde zu fordern, und der Kaiser Franz Ii übernahm die Verpflichtung, den bisherigen Kurfürsten von Bayern als König mit allen Souveränetätsrechtcn, die er und der König von Preußen in seinen Ländern geltend machte, anzuerkenneu.

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 349

1868 - München : Lindauer
Bayern unter König Max 1 Joseph. 349 Hausen, Boos, — Kirchheim a. d. Mindel, Mickhausen, Glött, Oberndorf, Wellenburg); 11) das Burggrafenthum Winterrieden (des Grafen Sinzeudorf) in der ehemaligen Abtei Ochsenhausen in Schwaben; 12) Herrschaft Burheim (des Grafen Waldbott-Bassenheim) bei Memmingen; 13) Herrschaft Thannhausen (des Grafen Stadion) a. d. Mindel; dazu die Gesammtheit der großen Heerstraße, welche von Memmingen nach Lindau führt. Auf dieses legte Franz Ii, der schon 1804, um mit Ruß- land und Frankreich in gleichem Range zu stehen, den Titel eines „erblichen Kaisers von Oesterreich als Kaiser Franz I" angenommen hatte, am 6. August 1806 die Kaiser- krone des deutschen Reiches nieder, ohne daran zu denken, daß die fortbestehende Würde des Rcichsoberhauptes in der Folge leicht der Krystallisationskern für die Glieder des in die Länge unhalt- baren Rheinbundes hätte werden können. Nach diesem Schritte des Kaisers lösten sich die Reichsgerichte zu Wetzlar und Wien, sowie die Reichsversammlung zu Regensburg aus. So endete nach tausendjährigem Bestände das römisch- deutsche Reich. Stimmen, die sich gegen diese Umgestaltung der Dinge vernehmen ließen, wurden mit Gewalt zum Schweigen gebracht *). In dem Kriege, der noch im Jahre 1806 zwischen Frank- reich und Preußen ausbrach, weil letzteres sich weigerte, den durch seinen Gesandten Haugwitz mit Napoleon zu Schön- brunn abgeschlossenen Vertrag zu ratisiziren, stand Rußland, Schweden und Sachsen auf Seite Preußens, das nicht blos Frankreich und England, sondern auch den von Napoleon (21. September 1806) aufgebotenen Rheinbund gegen sich hatte. Bayern, das ansehnlichste Glied des Rheinbundes, sandte sein Contingent von 30,000 Mann, die der Sache Frankreichs erhebliche Dienste leisteten. ^ ) Der Buchhändler Friedrich Palm von Nürnberg wurde wegen .Druckes und Verbreitung der von Arndt verfaßten Schrift: „Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung" auf Befehl Napoleons am 26. Au- gust 1806 zu Braunau erschossen.

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 322

1868 - München : Lindauer
322 Bayern unter Karl Theodor. Ludwig Xvi von Frankreich um Vermittlung gewendet hatte. Als Friedrich Ii eine an den Wiener Hof schriftlich erlassene Abmahnung nicht befolgt sah, ließ er (im Juli 1778) seine Truppen in Böhmen einrücken. Maria Theresia sah den Krieg so ungerne, daß sie nach einigen Märschen imb unbedeutenden Scharmützeln (im August) ihren Minister Thugut an den König nach Kloster Braunau sandte und heimlich, ohne Wissen ihres Sohnes, über den Frieden unterhandeln ließ. Der alte Preußenkönig wwllte nichts aufs Spiel setzen und war zu billigen Vergleichsvorschlägen geneigt; allein Joseph und der ihm ergebene Kaunitz beharrten auf einer Entscheidung durch die Waffen. Im Winter 1778 begann der Krieg auf's neue in Oberschlesien, wurde aber, nachdem (gegen das Ende von 1778) ein Heer der russischen Kaiserin Katharina drohend an Oesterreichs Grenzen erschienen war, vor einem entscheidenden Treffen in den ersten Tagen des März 1779 abgebrochen. Am 7. März 1779 wurde ein Waffenstillstand geschlossen und als- bald zu Teschen ein Congreß eröffnet, dessen Verhandlungen der Entwurf zu Grunde gelegt wurde, den der französische Ge- sandte zu Wien, Baron von Breuteuil, gefertigt und dabei den Vergleichsvorschlag, den Friedrich Ii im abgclaufcnen Jahre im Kloster zu Braunau entworfen, wesentlich berücksichtigt hatte. Die Hauptpunkte des am 13. Mai 1779 Unterzeichneten Friedens waren: Oesterreich erhält von Bayern das Inn viertel, d. i. den von den Flüssen Donau, Inn, Salza und Traun umfaßten Bezirk, gibt alles andere in Besitz genommene Land zurück und entsagt den Ansprüchen darauf; Preußen erhält die Zusicherung der Erbfolge in Ansbach und Baireuth, Sachsen für seine Ansprüche sechs Millionen Gulden und der Herzog von Meck- lenburg das Privilegium, daß seine Unterthanen von seinen Gerichten nicht an das Reichsgericht appellircn dürfen (privile- gium de non appellando). Salzburg, das von älteren Zeiten her eils Millionen meistens aus Rechnungen über Salz forderte, erhielt 430,000 Gulden, und der schwäbische Kreis, der Donauwörth als ehemalige Reichsstadt begehrte, bekam 10,000 Gulden. Die Theilnehmer des Friedens erkannten die Erbfolge der pfälzischen Wittelsbacher in Bayern an und sicherten den

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 361

1868 - München : Lindauer
Bayern unter König Max I Joseph. 361 Schlußacte des Wiener Congresses (vom 9. Juni 1815) und des zweiten Pariser Friedens. Bayern trat an Oesterreich ab: Tyrol, Vorarlberg, das noch besetzt gehaltene Inn- und Hauöruckviertel, das Amt Vils bei Füssen und das Salzburgische Gebiet mit Ausnahme der Landgerichte Waging, Tittmoning, Laufen und Teisendorf. Dagegen erhielt Bayern außer dem Großherzogthum Würz- burg und dem Fürstenthum Asch affen bürg: 1) diesseits des Rheins: a. die vormals Fuldaischen Aemter Hammel bürg, Brük- kenau und W eihers; d. einen Theil des Amtes Biber stein und e. das österreichische Amt Redwitz an der böhmischen Grenze; 2) jenseits des Rheins: а. von der ehemaligen Kurpsalz: die Rheinschanze gegen- über von Mannheim, Germersheim, Neustadt, Wachenheim, Oggersheim, Mutterstadt, Fran- kenthal, Kaiserslautern mit Landstu hl, Otter- berg, Wolfstein, Roggenhausen, Lauterecken, R a m st e i n, Waldfischbach; d. Zweibrücken mit Kusel, Hornbach, Homburg, Waldmohr, Bergzabern, Annweiler, Odern- heim, Münchweiler, Moschel, Graven st ein, Hagenbach, Langenkandel und den Wald zwischen Zweibrücken und Landau; c. von Nassau: Kirchheimbolanden mit Göllheim, Alsenz, Herbizheim; ä. von der österreichischen Grafschaft Falkenstein: Falken- stein und Winnweiler; б. von dem Fürstenthum Leiningen: Grünstadt, Dürck- heim, Ungstein u. a.; k. aus dem Gebiete des Grafen von der Leyen: Blies- kastel und Medelsheim; g. vom Elsaß: Landau; h. vom Hochstifte Worms: Dirmstein, Baumeröheim, Bobenheim u. a.; i. von Hanau-Lichtenberg: Amt Lemberg mit Pirmasenz; k. vom Hochstifte Speier: Deidesheim mit Forst und Rupertsberg, Rheinzabern, Jockgrimm, Ma- denburg und Edesheim; l. die Stadt Speier; w. von dem Gebiete der ehemaligen Rheingrafen: Gaugreh- weiler u. a.
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