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1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 3

1912 - Breslau : Hirt
Vorbemerkungen zu den Bnden V und Vi. Die vorliegende neue Bearbeitung bercksichtigt alle mir zuge-gangenen Beurteilungen der Fachpresse sowohl als diejenigen, welche mir die Freundlichkeit der Lehrerwelt zugnglich machte; sie wurden gewissen-Haft geprft und, soweit angngig, verwertet. Natrlich ist es sehr schwer, allen, oft sehr abweichenden Kritiken gerecht zu werden, ich darf aber annehmen, da wohl nichts Wichtiges unbeachtet blieb. Einschneidende nderungen haben die synchronistischen Tabellen er-halten, uerlich durch Einreihung in die Druckbogen selber, wodurch das lstige Aufschlagen vermieden wird, innerlich durch eine genauere An-Passung an den Text des Buches. Wenn auch die politische Geschichte das Hauptthema bleiben mute, so ist doch das geistige Leben des deutschen Volkes eingehender gewrdigt worden als in der ersten Auflage. Wiederholung desselben Themas ist vermieden durch mglichst ein-gehende Behandlung; wo es ntig erschien, sind kurze Hinweise auf wichtigere bereits erwhnte Tatsachen gegeben worden. Die Seiten 172 des Vi. Teiles wurden zum Teil anders ge-gliedert, was nach den mir zugegangenen Kritiken ntig erschien. Mehrfach geuerten Wnschen entsprechend hat unter Benutzung von A. Ruppersberg, Kurzgefate Staatslehre fr hhere Lehranstalten und zum Selbstunterricht, Breslau (Ferdiuaud Hirt), 2. Aufl. 1912, die Brgerkunde, besonders in 115 bis 127, eine wesentlich eingehendere Behandlung erfahren. Die bis auf die Gegenwart fortgefhrte Darstellung der Kolonialpolitik der Gromchte ist in einen geo-graphisch-geschichtlichen Anhang zusammengefat worden. Die kunstgeschichtlichen Anhnge, welche in ihrer ersten Anordnung so allgemeinen Beifall fanden (knnen sie doch vielen Schlern die An-schaffung eines Bilderwerkes ersparen), hat Herr Direktor Dr. Brandt erneut durchgearbeitet. Dieselben drften dadurch an Brauchbarkeit noch gewonnen haben; eine andere Technik des Drucks erhht wohl den unter-richtlichen Wert der sorgfltig gewhlten Abbildungen. Die jetzt allseitig gewnschte eingehendere Bercksichtigung der Heimat lie es als geboten erscheinen, in diesen zwei Bnden die Geschichte der drei westlichen Provinzen von Preußen, des Rheinlands, West-falens und Hessen-Nassans, mehr hervortreten zu lassen. Diese Aufgabe haben die Herren Gymnasialdirektor in Hchst a. M. und Pro- fessor Ruppersberg in Saarbrcken bernommen. l*

2. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 4

1912 - Breslau : Hirt
4 Vorbemerkungen. Die immer strkere Bevorzugung knapper Lehrbcher, die auch seitens der Behrden Untersttzung findet, lt es wnschenswert erscheinen, aus-drcklich darauf hinzuweisen, da auf Karten und synchronistische Tafeln im V. Teile ungefhr 50, im Vi. Teile rund 40^Seiten entfallen. In beiden Bnden bleiben demgem nur etwa 190 Seiten Lernstoff brig. Indem ich meinen Dank wiederhole fr die den Herren Bearbeitern und durch die liebenswrdige Untersttzung der Herren vom Fach gewhrte Mglichkeit, nach Krften zu verbessern, bitte ich, uns auch fernerhin solche wertvolle Beihilfe zu einer gewissenhaften weiteren Ausfeilung des Lehrbuches nicht vorzuenthalten. Breslau, im Mai 1912. Ferdinand Hirt.

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 81

1912 - Breslau : Hirt
49. 49a. Rckblick. Westdeutschland am Ende des 18. Jahrhunderts. 81 beherrschte Kaiserhof, sondern Friedrichs Heerlager der wahre Hort des Deutschtums sei. Demgem gewann er auch durch die Entschlossenheit, mit der er den bergriffen Josephs Ii. entgegentrat, bei der ffentlichen Meinung die Anerkennung, der Schirmherr des Rechtes zu sein. So gleichgltig, ja abweisend auch Friedrich der damals aufblhenden Nattonai-deutschen Nationalliteratur gegenberstand, so kam doch, wie Goethe sagt, durch ihn und die Taten des Siebenjhrigen Krieges der erste wahre und hhere Lebensgehalt in die deutsche Poesie". Unter dem uu-mittelbaren Eindruck jener Ereignisse schrieb L es sing seine Minna von Barnhelm"; Wieland, Goethe, Herder und (seit 1799) Schiller fanden in Weimar am Hofe des kunstsinnigen Herzogs Karl August gastliche Aufnahme und verstndnisvolle Frderung. Doch auch viele Mitglieder des Reichsfrsten- und Grafenstandes und der Ritterschaft zhlten zu den Freunden der Literatur und den Frderern der jungen Talente, bei denen sich vielfach das starke Verlangen geltend machte, die engen Schranken des Berufes und Herkommens zu durchbrechen und sich zu einem freieren Dasein zu erheben. Einen nachhaltigen Einflu bte auf die Nationalliteratur die deutsche Wissen-Wissenschaft, besonders die Altertumskunde und Philosophie, aus. Da- ,d)aften' mals schrieb Winckelmann seine Geschichte der Kunst des Altertums" und Kant die Kritik der reinen Vernunft", während F. A. Wolf mit seinen Prolegomena ad Homerum der philologischen Forschung neue Bahnen wies. Im Auslande nahmen besonders die Naturwissenschaften einen gewaltigen Aufschwung. Buffon vollzog ihre Trennung von der Theologie; Linne und die Botanikerfamilie Jussieu stellten neue Systeme der Pflanzen-knde auf. Reaumur und Celsius wurden namentlich durch ihre Arbeiten auf dem Gebiete der Wrmelehre bekannt. Euler bildete die (von Newton und Leibniz entdeckte) Integral- und Differentialrechnung weiter aus; Gal-vani und Volta begrndeten den Galvanismus, Lavoisier die neuere Chemie, und Herschel erforschte mit selbstgebauten Teleskopen die Wunder der Sternenwelt. Auer Herschel hatte die englische Wissenschaft damals in dem Geschichtschreiber und Philosophen Hume sowie in Adam Smith, dem Begrnder der Volkswirtschaftslehre, hervorragende Vertreter. Fr die verschiedensten Gewerbe aber schuf James Watt durch seine Verbesserungen der Dampfmaschine (1768) leistungsfhige Hilfsmittel. Gleichzeitig mit der deutschen Nationalliteratur entfaltete sich auch die Tonkunst, deutsche Tonkunst zu hoher Blte. Johann Sebastian Bach schrieb die Matthuspassion", Hndel den Messias". Besonders wurde damals Wien, wo Gluck, der Reformator der deutschen Oper, sowie Haydn (Jahres-zeiten, Schpfung) und Mozart (Don Juan, Zauberflte, Figaros Hochzeit) lebten, der Mittelpunkt des deutschen Musiklebens. 49a. Westdeutschland am Ende des 18. Jahrhunderts. Es war ein eigenartiges Verhngnis Deutschlands, da die am meisten gefhrdete Westgrenze die schwchste Seite des Reiches war. Im Elsa waren die Franzosen bereits die Herren; Straburg, ehedem das herrliche Propugna-culum des Reiches", war ihr Ausfallstor geworden, der Oberrhein lag Pfeifer, Geschichte. Vi. D.

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 124

1912 - Breslau : Hirt
124 Preuens Wiedergeburt. Ministerium 76. Hardenberg. Nach dem Ausscheiden Steins bernahm ein *D?an Ministerium mit Altenstein und Graf Dohna an der Spitze die Leitung der Geschfte; ihm gehrte Wilhelm von Humboldt an, dem das Unterrichtswesen unterstellt wurde. Rckkehr des Um Napoleon, der besonders durch Schills Tat gegen Preußen gereizt om95' war, einen Vertrauensbeweis zu geben, kehrte damals (im Dezember 1809) das Knigspaar nach mehr als dreijhriger Abwesenheit von Knigsberg nach Berlin zurck, wo es mit groer Liebe und Herzlichkeit empfangen wurde. Napoleon, der nach sterreichs erneuter Niederlage keine Rcksichten mehr kannte, forderte jetzt von Preußen gebieterisch die pnktliche Zahlung der rckstndigen Kontributionen, so da das Ministerium Altenstein-Dohna keinen anderen Ausweg wute, als dem Könige zur Abtretung Schlesiens zu raten. Dieser aber entlie auf den Rat seiner Gemahlin seine verzagten Hardenberg. Minister und berief mit Zustimmung Napoleons den Grafen Hardenberg an ihre Stelle. Er stammte aus altem hannoverschen Adel, war, wie Stein, frh in preuische Dienste getreten und hatte sich durch vorzgliche Verwaltung von Ansbach und Bayreuth groe Verdienste erworben. Vor der Katastrophe von 1806 hatte er dem Kabinett angehrt und einer Frankreich feindlichen Politik das Wort geredet. Diese bereinstimmung der Gesinnung hatte ihn mit Stein zusammengefhrt. In Tilsit hatte Napoleon seine Entlassung durchgesetzt. Mit seiner Zurckberufung begann Tod der der zweite Abschnitt der preuischen Reformen, den die Knigin nicht mehr ss!?ein erleben sollte; sie starb am 19. Juli 1810 in Hohenzieritz (bei Neustrelitz), ig. Juli i8io. H^denberg war mehr als Stein befhigt, sich der schwierigen Lage, in der sich der Staat befand, anzupassen und seine letzten Plne zu verbergen. Er hat den Staat in dem nchsten Jahrzehnt durch die grten Gefahren glcklich hindurchgesteuert. Er bahnte eine Finanzreform an, fhrte eine Gewerbesteuer ein, schuf im Zusammenhange damit die Gewerbefreiheit und setzte die Neuordnung der buerlichen Verhltnisse, allerdings nicht ganz im Sinne Steins, fort. Geistige Nicht nur auf nderung politischer Zustnde, sondern auch auf geistige Wieder- Wiedergeburt hatten es die preuischen Staatsmnner abgesehen. Diesem hohen Zwecke sollte auch die Universitt in Berlin dienen, die im Jahre 1810 gestiftet und von Wilhelm von Humboldt eingerichtet wurde.1 Ihr erster gewhlter Rektor, der Philosoph Fichte, zeichnete in seinen Reden an die deutsche Nation" das Idealbild des Deutschen, dem ein jeder sogleich und aus aller Kraft nachtrachten solle. Von demselben Geiste waren Schleier, machers Predigten und Reden der die Religion an die Gebildeten unter ihren Verchtern" erfllt. Heinrich von Kleist brachte in Gedichten und Dramen (Die Hermannsschlacht") seinen leidenschaftlichen Ha gegen die Fremdherrschaft zum Ausdruck. Ludwig Jahn endlich bte die Berliner Jugend in der Turnkunst fr den knftigen Kamps. i Im folgenden Jahre wurde die Universitt in Frankfurt a. O. nach Breslau verlegt und mit der dortigen Jesuitenhochschule vereinigt.

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 166

1912 - Breslau : Hirt
166 Die Zeit vom 2. Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. 101. 102. der Tonkunst bereitete R. Wagner gegenber den auf den Klassikern fuenden Komponisten Meudelssohn-Bartholdy und Schumann einen gewaltigen Wissenschaft.umschwung vor s Zukunftsmusik"). Die von Niebnhr begrndete neuere Geschichtschreibung hatte in Ranke, die Germanistik in den Brdern Grimm, die klassische Philologie in Gottfried Hermann und Bckh hervorragende Vertreter. Franz Bopp begrndete die vergleichende Sprachwissenschaft, während Herbart und Schopenhauer neue philosophische Probleme ent-wickelten. Um die Erforschung von Natur und Welt machten sich die Che-miker Liebig und Bunsen, die Physiker Helmholtz und Kirchhoff, der Mathematiker Gau und der Astronom Bessel verdient und erlangten, hnlich wie der englische Physiker Faraday und sein Landsmann, der Naturforscher Darwin, sowie der franzsische Astronom Leverrier, eine der die Grenzen ihres Spezialfaches hinausgehende Bedeutung. Eisenbahnen. Der friedlichen Entwickelung der Völker war der namentlich in den vierziger Jahren eifrig betriebene Ausbau der Eisenbahnen frderlich, an dem sich nach berwindung anfnglicher Bedenken auch der Preuische Staat beteiligte.1 bergang 102. England um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Bis in Freihandel, die Regierung der Knigin Viktoria hinein geno die Landwirtschaft in England den Schutz hoher Kornzlle. Nachdem jedoch unter Fhruyg von Richard Cobden in Manchester eine groe Agitation fr den Freihandel begonnen hatte, die allmhlich das ganze Land zu ihren An-fchauungen bekehrte, wurden 1846 die Kornzlle aufgehoben. Seitdem sanken die Getreidepreife infolge starker berseeischer Einfuhr; zugleich aber verschwanden die kleineren und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe, und die lndliche Bevlkerung verminderte sich durch Abwanderung nach den Stdten oder in berseeische Gebiete, während die greren Betriebe zur Weidewirtschaft und Viehzucht bergingen. Chartisten- Der Chartismus, genannt nach dem in der Volkscharte" nieder-beroegung. gefegten Programm, eine politische und soziale Bewegung der Arbeiterschaft, die grere politische Rechte, besonders das allgemeine Wahlrecht forderte und 1848 einen revolutionren Charakter anzunehmen drohte, verlief schlielich ohne Ergebnis. Spter beschftigten die irischen Un-ruhen das Parlament. Da der Grund und Boden in Irland in englischen Hnden war und an Iren unter ungnstigen Bedingungen verpachtet wurde, entstand in der Bevlkerung eine groe Notlage, die zu massenhafter Auswanderung nach den Kolonien fhrte und unaufhrlich Unruhen im Lande hervorrief. 1 Von 1838-1850 wurden die ersten Eisenbahnen am Niederrhein und in West-faten gebaut ibergisch-Mrkische, Rheinische und Cln-Mindener Eisenbahn), 18501852 die Main-Weserbahn zwischen Frankfurt a. M. und Cassel, 1852 als erste Staatsbahn im Westen der Monarchie die Saarbrcker Bahn, welche die franzsische Ostbahn mit der bayrischen Ludwigsbahn verband, so einen neuen Verkehrsweg von Paris der Hetz nach dem Rhein (Ludwigshafen) schuf und zugleich ebenso wie die mederrheunsch-west-flischen Privatbahnen ein wichtiges Industriegebiet erschlo. 2 Nichte Wilhelms Iv. (vgl. 90), seit 1840 vermhlt mit dem Prinzen Albert von Sachsen-Coburg (+1861).

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 147

1912 - Breslau : Hirt
88. Preußen. 147 88. Preußen. Nach den Befreiungskriegen suchte Friedrich Wil-Helm Iii. vor allem die Folgen der Leiden, welche sein Volk unter der Fremdherrschaft erduldet hatte, zu lindern und die neuerworbenen Pro-vinzen auch innerlich mit dem preuischen Staatswesen zu verschmelzen. Dies war besonders in der Rheinprovinz nicht leicht, wo die vorwiegend katholische, lebensfreudige Bevlkerung sich mit dem straffen Wesen der protestantischen Preußen nur allmhlich befreundete. Der preuische Be-amteustand gewann sich aber bald durch seine Tchtigkeit die Achtung des Rheinlnders, und in Westfalen wurde der Oberprsident von Vincke, der selbst im blauen Kittel das Land durchwanderte und berall nach dem Rechten sah, eine volkstmliche Gestalt. Noch während der Freiheitskriege war (unter dem Kriegsminister von Bo Yen, einem Mitarbeiter Scharnhorsts) die allgemeine Wehrpflicht und die Einteilung der bewaffneten Macht in das stehende Heer, die Landwehr ersten und zweiten Aufgebotes und den Landsturm gesetzlich eingefhrt worden. Aus den nchsten Jahren stammt die Einteilung des Staates in Provinzen, Regierungsbezirke und Kreise.1 Ausgezeichnet war die Finanzverwaltung. Obwohl der Staat oe^"J"u*g nach dem Kriege 200 Millionen Taler Schulden hatte, befanden sich doch schon nach fnf Jahren dank der strengsten Sparsamkeit im Heere und in der Verwaltung die Finanzen in erfreulicher Ordnung. Die Bistmer2 wurden so reich ausgestattet, da der Papst selbst in der Bulle De salute animarum seine Befriedigung darber aussprach. Im Jahre 1817, dem Jubilumsjahre der Reformation, vereinigte der Union ii?. König die lutherische und die reformierte Kirche als evangelische Kirche des Knigreichs Preußen (Union). In demselben Jahre wurde zur Frderung des ffentlichen Unterrichtes ein eigenes Ministerium von dem Un^?jts* des Inneren abgezweigt und einige Jahre spter die Aufsicht der das hhere Schulwesen den Provinzial-Schulkollegien bertragen. In vielen Stdten wurden damals hhere Lehranstalten errichtet und die allgemeine Schulpflicht durchgefhrt. Die Wittenberger Universitt wurde mit Halle vereinigt und (1818) in Bonn eine neue Hochschule geschaffen. Berlin, bisher das Sparta" unter den deutschen Resibenzen, wrbe Geistiges jetzt eine Pflegesttte der Knste und Wissenschaften und begann sich mit e en' Schinkels Bauwerken, z. B. dem Alten Museum und beut Schauspielhause, und Rauchs Denkmlern (der Knigin Luise im Mausoleum zu Charlotten-brg und Friedrichs des Groen unter den Linben) zu schmcken. Auch lebten und wirkten daselbst, wenngleich zum Teil nur vorbergehend, der Philosoph Hegel, der Philologe Bckh, der Historiker Ranke, der Geograph Ritter, der Naturforscher A. von Humbolbt, der Rechtslehrer Savigny. Damals wrbe auch auf Anregung Steins das riesige Sammel-werk in Angriff genommen, das unter dem Titel Monumenta Germaniae historica die Quellen zur Geschichte des deutschen Mittelalters umfassen sollte. 1 Genaueres hierber siehe 127. Das preuische Rheinland zerfiel anfangs in zwei Provinzen, Jlich-Cleve-Berg und Niederrhein, die 1822 vereinigt wurden, 2 Erzbistmer Cln und Gnesen-Posen, Bistmer Trier, Mnster, Paderborn, Kulm, Breslau und Ermland. 10*

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 151

1912 - Breslau : Hirt
92. Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen. 151 der elektrische Telegraph ^ ein wichtiges Hilfsmittel des Verkehrs wurde, nahm dieser einen gewaltigen Aufschwung und bereitete mit dem Wirtschaft-liehen Zusammenschlu der deutschen Staaten auch ihre politische Einigung vor. 92. Friedrich Wilhelm It. von Preußen (18401861). Der Fri-dri-h Versuch einer Verfassungsreform. Friedrich Wilhelm Iv. war^Jotsei).' 45 Jahre alt, als er 1840 beim Tode seines Vaters den Thron bestieg. Er war mit Elisabeth, einer bayrischen Prinzessin, verheiratet. Geist- Persnlich-reich, ein Freund der Wissenschaften und Knste und ein geborener Redner von hinreiendem Schwnge, berief er hervorragende Gelehrte und Knstler den Philosophen Schlling, die Dichter Rckert und Tieck, den Maler Cornelius, auch den Tondichter Mendelssohn-Bartholdy nach Berlin. Der König lie die rheinischen Burgen Stolzenfels und Rheinstein sowie den Knigstuhl zu Reuse und die Basilika zu Trier wiederherstellen und begann den Ausbau des Clner Domes (erstes Dombaufest 1842). Aber in seinen politischen Anschauungen hatte er nicht die Stetigkeit und Festigkeit, die erforderlich gewesen wre, den Staat durch alle Fhrlichkeiten in den unruhigen Zeiten glcklich hindurchzu-steuern. berdies war er von dem Bewutsein seines Gottesgnadentums beherrscht, das in seiner Vorliebe fr mittelalterliche Einrichtungen wurzelte. Zunchst erwartete das Volk von ihm die Erfllung des Verlangens nach einer Verfassung, wie sie in den meisten deutschen Mittel- und ^"Lngen Kleinstaaten bereits seit mehreren Jahren bestand. Zwar war diesem w Weu&en. schon seit dem Anfange des Jahrhunderts wiederholt geuerten Wunsche Friedrich Wilhelm Iii. insoweit entgegengekommen, da er (im Mai 1815) auf Hardenbergs Rat in einer Verordnung der die Bildung von Land-stnden die Berufung einer Reprsentation" des Volkes anbefahl, die in den Provinzen aus den Provinzialstnden bestehen sollte. Eine solche war auch 1823 gebildet worden; zur Schaffung einer Landesreprsen-tation", die aus den Provinzialstnden mit dem Sitz in Berlin gewhlt werden sollte, war es jedoch trotz zahlreicher Vorarbeiten nicht ge-kommen. Erst 1847, als der Ausbau des preuischen Eisenbahnnetzes staatliche Untersttzung notwendig machte, entschlo sich der König, die Provinzialstnde der Monarchie zu einem Vereinigten Landtage nach Berlin zu berufen; er erklrte jedoch von vornherein, da es sich dabeiet1^ e187 nur um eilte gelegentliche Einberufung nach dem Willen der Krone, ledig-lich zur Erledigung einiger Finanzfragen, nicht aber um Mitwirkung bei der Gesetzgebung handle, und er selbst es nicht dulden werde, da sich zwischen unseren Herrgott im Himmel und dieses Land ein beschriebenes Blatt gleichsam als eine zweite Vorsehung eindrnge". Die Verhandlungen dieser ersten Vertretung des preuischen Volkes verliefen daher ergebnislos, da man sich der die von der Mehrheit geforderte regelmige Wiederkehr der Berufung und die Machtbefugnisse der Versammlung nicht einigen konnte. i Die erste elektrische Telegraphenverbindung in Deutschland legten der Mathe-matiker Gau und der Physiker Weber 1833 in Gttingen an.

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 1

1912 - Breslau : Hirt
Pfeifer5 Lehrbuch der Gefchichte fr hhere Lehranstalten Seester Teil Ausgabe 0: Mrwslteui/chlanci Fie gichtigsten Begebenheiten der Deuzeit, insbefondere der preuhilch-deutschen Gefchichte feit 1648 Unter Mitwirkung von Philipp Hafner Direktor des ttdt. parit. Gymnatiums zu hchst a. M. bearbeitet von Dr. Carl Bruchmann und Blbert ^Uppersberg Profeffor am ftgl. parit. König Wilhelms- Profeftor am ftgl. evang. Gymnafium Gymnafium zu Breslau zu Saarbrcken mit 18 ftartenfkizzen und einem kunftgefd)id)t= lieben pnbange von Direktor Prof. Dr. Brandt

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 146

1912 - Breslau : Hirt
146 Die Zeit vom 2. Pariser Frieden bis zum Regierungsantritt Wilhelms I. 87. nach den Strmen der napoleonischen Zeit ein Zustand der Erschpfung eingetreten war und die Bevlkerung t) oll auf damit zu tun hatte, die Folgen der schweren Wunden zu berwinden, die dem Wohlstande ge-schlagen worden waren, kam eine Politik, welche die Erhaltung von Ruhe und Frieden zu ihrer vornehmsten Aufgabe machte, einem weitverbreiteten Bedrfnis entgegen. So kam es, da Metternich, der Vertreter dieser Politik, der fhrende Staatsmann in Mitteleuropa wurde. Unter femer Leitung bertraf sterreich Preußen an Einflu und Ansehen beim Bunde. Deutsche Besonders schwer hatte unter der jedem Fortschritt und jeder uatio-Burschen- na[en Regung abholden Politik Metternichs die deutsche akademische id,aft- Jugend zu leiden. In ihr lebte das Ideal eines freien, groen deut-fchen Vaterlandes und wurde namentlich in der an allen Universitten Wartburg- ansblhenden Burschenschaft gepflegt; am 18. Oktober 1817 wurde zur fest i8i7. britten Jahrhundertfeier der Reformation und zugleich zur Erinnerung an die Schlacht bei Leipzig auf der Wartburg ein groes Studentenfest Karlsbader gefeiert, bei dem man in Erinnerung an Luthers Verbrennung der Bann-Kongretz ^ntle miliebige Bcher sowie einen sterreichischen Korporalstock, einen 1819' preuischen Gardisten-Schnrleib und einen hessischen Zopf1 den Flammen bergab. Erregte schon dieser studentische bermut das Mifallen und den Argwohn der Regierungen, fo schienen die schlimmsten Befrchtungen be-rechtigt zu fein, als i, I, 1819 ein Burschenschafter mit Namen Sand den russischen Staatsrat von Kotzebue ermordete, den er fr einen Feind der Freiheit und gefhrlichen politischen Agenten hielt. Hierauf kamen die Minister der deutschen Mchte in Karlsbad zusammen und setzten eme auerordentliche Zeutraluutersuchuugskommission" ein, zu dem Zweck, eme grndliche Untersuchung der revolutionren Umtriebe und demagogischen Verbindungen anzustellen, die sich gegen die bestehenden Verfassungen richteten. Die Burschenschaft wurde ausgehoben und viele ihrer Mitglieder gefnglich eingezogen, ja zu lebenslnglicher Festungsstrafe verurteilt. Selbst Männer wie Arndt, Jahn und Schleiermacher hatten unter den Verfolgungen zu leiden; die Hoffnung auf die Einigung des deutschen Vaterlandes schien erloschen. Romantik. Je weniger die damaligen politischen Zustnde Deutschlands zu befriedigen vermochten, desto eifriger versenkte man sich m die Betrachtung des deutschen Mittelalters oder in die Welt des bersinnlichen und der Sage. Hiermit hngt es zusammen, da in jene. Zeit die Blute der Romantik fllt, die bereits in Novalis einen Vorlaufer gehabt und jetzt in den Gebrdern Schlegel, in Tieck, Brentano, Arnim, Fouqne, etwas spter in Eichendorff, Uhland und Chamisso ihre^Huptvertre er in Platen aber einen bedeutenden Gegner hatte. Eine ahnliche Richtung gelangte damals auch in der Tonkunst (namentlich durch Weber und Schubert) zur Herrschaft. i Der Kurfürst von Hessen hatte die alten Zustnde vor der franzsischen Zeit, auch die Zpfe seiner Soldaten wieder eingefhrt.
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