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1. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 2

1894 - Berlin : Hertz
X — 2 — des Gerovit in Havelberg, des Jutrebog zu Jüterbog, des Radegast zu Rethra im Lande der Obvriten, vor allen des Swantewit zu Arkona auf Rügen (s. S. 6.) Überall eine einflußreiche Priesterschaft?) Grenz- und Religionskriege an der Elbe zwischen Deutschen und Slaven seit den Zeiten Karls des Großen. 768—814. Nachdem Karl der Große die heidnischen Sachsen (westlich und östlich von derweser)demfränkischenreich unterworfen und zum Christentum bekehrt hat, nimmt er den Kampf mit den heidnischen Wenden an der Elbe auf. (Übergang über dieselbe im I. 789 und Kampf mit den Wilzen. Militärgrenze eingerichtet: Limes Saxonicus und Sorbicus. Markgrafen.) Beim Zerfall des karolingischen Reiches leiden auch die Verhältnisse hier im Osten, und erst die deutschen Könige Heinrich I. und Otto I. treten wieder thatkräftiger (als Sachsenherzöge)2) den Wenden und Sorben gegenüber für die deutsche und christliche Sache ein. 919—936. Heinrich I., der Städteerbauer, waltet der Grenzen gegen _ die Einfälle der Sorben und der verheerenden Reiterscharen der Ungarn durch Anlegung von Burgen sowie Befestigung der Städte mit Mauern und verbindet damit als eine „stehende" Landesverteidigung den Heerbann, der aus den auf den Burgen angesiedelten Rittern mit ihren 1) Erinnert noch heute der wendische Typus der meisten Ortsnamen an die Zeit der Slavenherrschaft, so weist der in verschiedenen Gruppen des flachen Landes hervortretende, deutsche Charakter der Gebräuche und Sagen in seiner besonderen Eigenartigkeit eben noch auf alte zurückgebliebene deutsche Volksüberrcfte hin, welche während der Slavenherrschaft in aller Zurückgezogenheit sich erhalten und ihr Volkstum bewahrt haben, wie umgekehrt die Lausitz inmitten deutscher Lande bis jetzt ihre wendische Art. Selbst die Namen heidnisch-deutscher Götter leben noch, wenngleich unverstanden, in der Tradition fort, indem sie sich u. a. an die angebliche „wilde Jagd" oder die sog. „Zwölften", das heidnische Fest der Wintersonnenwende (zur Weihnachtszeit), anschließen, z. B. der Wöbe in Mecklenburg sowie in der Priegnitz und in der Altmark, die Frick in der Uckermark, Frau Harke im westlichen Teil der Mittelmark, s. Vorrebe. 2) Das alte Herzogtum Sachsen erstreckte sich von der Unstrut nörblich bis zur Rotbsee, westlich fast bis zum Rhein, östlich bis zur Elbe, umfaßte also Westfalen, Hannover, Holstein, bte Provinz Sachsen (nörblich der Unstrut und westlich von Saale und Mulbe) so wie die von biesen Lanben eingeschlossenen kleineren Gebiete.

2. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 10

1894 - Berlin : Hertz
— 10 — £alb sie in den Bann gethan werden, in dem sie 28 Safire bleiben. J 1334‘ Dölaus von Bernau wird in Berlin an der Marienkirche erschlagen/) Berlin im Bann bis 1345. 1342■ Ludwig heiratet Margarete Maultasch, die Erbin von Tirol und £ "u m? J bet 6at,cr^en Fürsten und die Verwirrung im -^ande mehrt ]tch bei dem erneuten Bann des Papstes. 1348-55. Der sogenannte falsche Waldemar tritt auf2), 113 unterstützt vom Erzbischof von Magdeburg und den Fürsten von Anhalt und von Sachsen. Die Mark fällt ihm m bis auf mehrere vom Adel und einige Städte, wie Frankfurt, Brtetzen (^reuenbrietzen ?). Kaiser Karl erkennt im Lager vor Frankfurt ^daldmar zuerst als echt an; später aber, als er sich mit iubrotg versöhnt hat, erklärt er denselben für unecht und utbrotg für den einzigen rechtmäßigen Herrn der Mark. Deshalb aber weicht Waldemar nicht. 1351. Ludwig tritt die Herrschaft an feine beiden Brüder Ludwig den Römer und Otto den Faulen ab. ° ~u b wig der Römer erhält von seinem Bruder die Mark; tbalbemar behauptet sich zuerst noch, zieht sich aber dann nach Dessau zurück, wo er stirbt und wie ein Mark-graf vor bern Altar einer Kapelle begraben wirb. — Subraiq, ^er erste Kurfürst nach dem Reichsgesetz der goldenen J') lucht die Drbnung im Sanbe durch Ausrottung der ' Räuberbanden herzustellen. Gleichzeitig beginnt Karl Iv. fein Spiel, bte Mark an sich zu bringen. ° " i- 1tobex Faule ober der Finner. Unter ihm nimmt bte baperfche Herrschaft in der Mark ein jämmerliches Ende. @r verkauft die Lausitz4) und zuletzt die ganze Mark an den Kaiser Karl Iv. aus dem Hause Luxemburg. 1373-1415. Luxemburgische Markgrafen. 1373-78. Karl Iv. (für feinen Sohn Wenzel). Er beginnt eine x) Steinernes Kreuz daselbst. <rwf ^gabe seiner Gegner ein Müller Jäkel Rehbock aus dem Dorfe Hundeluft bei Zerbst oder ein Bäcker Mänecke aus Beelitz, der eme Zeit lang Schildknappe Waldemars gewesen sein sollte L ™f°Aenvnte Eibene Bulle vom Jahre 1356 die Wahlordnung für die deutschen Kaiser fest 0 ^^Brandenburg als Kurfürstentum. ) Die Lausitz vereinigte Karl Iv. mit Böhmen, welchem Lande sie dann auch zunächst verblieb. (Vergl. aber 1462.)

3. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 7

1894 - Berlin : Hertz
Wachstum und Blüte der Mark. Johann I. und Otto Iii., Albrechts Ii. Söhne, 1220-67. nächst Albrecht dem Bären die bedeutendsten Fürsten unter den Anhaltinern. Zuerst unter Vormundschaft ihrer Mutter Mathilde. Mündig geworden, regieren sie brüderlich. Durch Vertrag mit einem dominus Barnem (wahrscheinlich Herzog Barnim I. von Pommern) erwerben sie die Spreelande, den Barnim und Teltow (Berlin und Cöln erhalten Stadtrecht). Tapfer und kriegslustig bestehen sie glückliche Kämpfe mit dem Markgrafen von Meißen, dem Erzbischof von Magdeburg und dem Bischof von Halberstadt um den Besitz von Mittenwalde und Cöpenick, und gewinnen von Pommern das Land um Prenzlau, d. H. die Uckermark/) von Schlesien das Land (und Bistum) Lebus,2) von Polen die Neumark?) Die Anlegung von Städten, Klöstern u. s. w. in den neuen Landesteilen schreitet fort. Gegen die heidnischen Preußen wird das Kreuz gepredigt; 1232. viele vom märkischen Adel und selbst Otto Iii. ziehen gegen dieselben zu Feldes. (Deutschritter das. seit 1228.) Johanns und Ottos Söhne (und Enkel), — die 126/-1308. sogenannte stendalsche (kurfürstliche) und salzwedelsche Linie, — regieren einig;5) der bedeutendste unter ihnen ist der ritterliche Dtto Iv. „mit dem Pfeile," auch der Minnesänger genannt, der auch Kurfürst und Erzkämmerer war. Otto Iv. befehdet das Erzbistum Magdeburg, 1278-weil fein Bruder Erich nicht zum Erzbischof gewählt war. Im Gefecht bei Frohfe fallen viele vom märkischen Adel, und Otto selbst wird von den Magbeburgetn unter ihrem Erzbischof Günther von Schwalenberg gefangen und in einem !) Gründung des Klosters Chorin. (Noch sehenswerte Ruinen daselbst.) 2) Lebus, Frankfurt a/D., Fürstenwalde, Buckow (märkische Schweiz). 3) D. H. das Land Sternberg und das Land nördlich von der Warthe, wo dann neben vielen Burgen zum Schutz des Landes die Städte Königsberg, Bärwalde. Küstrin, Landsberg und Soldin entstanden. 4) Dtto Iii. war 1255 bei dem Heereszuge, den König Dttokar von Böhmen gegen die Preußen unternahm. (Dabei auch Rudolf von Habsburg, damals noch ein schlichter Ritter.) Dttokar gründete Königsberg, Dtto das Städtchen Brandenburg in Preußen. 5) Sage von der Versammlung auf dem Markgrafenberge bei Rathenow.

4. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 43

1894 - Berlin : Hertz
— 43 — 1815, den 20. Novbr. Zweiter Pariser Friede.^ Auf dem Fürstenkongretz zu Wien erhält Preutzen für feine aroken Opfer als neue Lande die Herzogtümer Sachsen') und Westfalen?) die Grotzherzog-tümer Niederrhein') und Posen sowie Schwedisch Pommern?) Dagegen verlor es Oltfriesland an Hannover, Ansbach und Bayreuth an Bayern?) _ Glückliche Friedensjahre unter Friedrich Wilhelm Iii. 1815 4j- Neue Organisation des preußischen Staats, eingehend st efürsorge füralle Zweige der Verwaltung?) ^ ^ Die Ministerien für die verschiedenen Zwerge der Verwaltung erhalten größere Selbständigkeit. Des Königs Kabinett trifft die letzte Entscheidung.') Die Gesetzgebung ruht in der Hand des Königs (nach Anhörung des Staatsrats und der seit 1823 neu eingerichteten Provinziallandtage. ) — 1) Von Wittenberg bis Merseburg und Naumburg auf der West-und bis Tuben, Sorau und Görlitz aus der Oftseite. 2) Das Land von Gütersloh bis Siegen. 3) Düsseldorf, Jülich, Köln, Bonn, Koblenz bis hmunter nach Trier und Saarlouis. = = 4) Schweden bekam dafür Norwegen, welches Dänemark, da es zu Napoleon gehalten, verlor. c 0 „ , . . 5) Preußens Verlangen, Elsaß und Lothringen wieder an Deutschland zu bringen, fand bei Österreich (Metternich) und selbst beim übrigen Deutschland keine gehörige Unterstützung. - Auch Kay er Alexander milderte manches für Frankreich (Kontribution). Blucher fetzte wenigstens durch, daß alle geraubten Kunst- und litterarischen Schätze den Eigentümern zurückgegeben wurden. 6) Mr die schon von Friedrich Wilhelm I. gebotene Schulpflicht wird in eingehendster Weise durch Förderung der 33 o lksfchulen, für die höhere Bildung aber durch Anlegung von Gymnasien und Universitäten gesorgt. (Berlin. Bonn. Vereinigung von Wittenberg-Halle.) Minister Altenftein. Museum zu Berlin. — Chausseeen breiten sich über das Land aus, 1838 beginnt auch der Bau von Eisenbahnen. Gas in den Städten. — Besonders hebt sich Berlin (300000 Einw.) und wird mannigfach verschönert. (Bauwerke und Kunstdenkmäler von Qchinkel, Schadow und Rauch. Denkmal auf dem Kreuzberge nach einem Entwurf Schinkels.) , 1tt „ ., r . . . 7) Die Oberrechenkammer hatte Fr. Wilhelm Iii. gleich bei fernem Regierungsantritt in ihrer vollen Bedeutung wieder eingesetzt. — 1817 wird dann die Staatsfchulden-Verwaltung geordnet. (Zusage emes künftigen Reichstages.) 8) Daneben die Kreistage für die Angelegenheiten der einzelnen Kreise. Das von Friedrich d. Gr. eingeführte Institut der Landräte bleibt.

5. Geschichtstabellen - S. 38

1876 - Mainz : Kunze
38 1254 Die Anfänge des rheinischen Städtebundes. 1256 Doppelwahl Alphon s’, Königs von Kastilien, und Richards, Grafen von Cornwallis. 1266 König Manfred (gekrönt 1258) fällt in der Schlacht bei Benevent. 1268 Konradins Niederlage bei Scurcola. Seine Hin- richtung zu Neapel. — Graf Karl von Provence und Anjou, König beider Sicilien. 1270 Siebenter Kreuzzug. Ludwig Ix. f 1282 Sicilianische Vesper. 1291 Akkon, die letzte Besitzung der Christen im Morgenlande, fällt in die Hände der Ungläubigen. 1312 Aufhebung des von Philipp dem Schönen von Frankreich verfolgten Templerordens durch Papst Clemens V. 1226 Der deutsche Orden (Hochmeister Hermann von Salza 1210—1239) wird von Herzog Konrad von Masovien gegen die Preussen zu Hülfe gerufen. 1230—1283 Eroberung Preussens durch den Orden. 1351—1382 Hochmeister Winrich von Kniprode. Blüthezeit des Ordens. 1410 Niederlage des deutschen Ordens bei Tannenberg durch die Polen. 1411 Erster Friede von Thorn. Hochmeister Heinrich Reuss von Plauen. 1466 Zweiter Friede von Thorn. 1525 Säcularisierung Preussens durch den Hochmeister Albrecht von Brandenburg. Yierte Periode. 1273—1291 Rudolf I.; Graf von Habsburg. — Erzbischof Werner von Mainz. Burggraf Friedrich von Nürnberg.

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 76

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
76 der Bund vom armen Konrad" (dem Armen kein Rat?) in Wrt-Lemberg. Durch das Auftreten Luthers vermehrte sich die Aufregung unter den Bauern, weil sie die Lehre von der christlichen Freiheit und Gleich-heit so verstanden, als ob nun der Unterschied zwischen Arm und Reich aufhren msse. Der Plan des freisinnigen Adels, sich an die Spitze der Unzufriedenen zu stellen, um von diesen in ihrem Kampfe gegen die Frstenmacht untersttzt zu werden, scheiterte zwar durch den Tod Sickingens, dessen Fehde gegen das Erzbistum Trier unglcklich endete, allein die Bewegung geriet dadurch nicht ins Stocken. Der Aufruhr brach in Schwaben aus und verbreitete sich bald der das ganze sdliche Deutschland. In zwlf Artikeln legten die Bauern ihre Forderungen nieder und verlangten namentlich: Aufhebung der Leibeigenschaft, Freiheit der Jagd, des Fischfangs, der Holzung, Ab-schaffung der Frondienste, Beschrnkung der Zehenten und Wahl der Geistlichen durch die Gemeinden. Luther ermahnte die Bauern zur Demut und Geduld. Dadurch erbitterte er die Fhrer der Bewegung, die nun an der Spitze von zahlreichen Haufen die Forderungen mit Gewalt durchzusetzen bemht waren. Man machte Gtz von Berliching'en gewaltsam zum Anfhrer, mordete die Gutsbesitzer (Tod des Grafen von Helfenstein), brannte Schlsser und Klster nieder und erklrte die Bauern als die Herren der deutschen Zukunft. Der Aufstand zog sich nach Thringen, wo der Wiedertufer Thomas Mnzer in Mhl-hausen sich festsetzte und allgemeine Gleichheit und Gtergemeinschaft predigte. Jetzt entbrannte Luthers Zorn. Er schrieb eine heftige Schrift gegen die ruberischen und mrderischen Rotten der Bauern," in welcher er die Obrigkeit aufforderte, mit dem Schwerte drein zu schlagen. Der Landgraf Philipp von Hessen und der Kurfürst Johann von Sachsen fhrten darauf ihre Heere gegen die thringischen Bauern, welche bei Frankenhausen im Frhjahr 1525 geschlagen wurden. Thomas Mnzer wurde hingerichtet. In Sddeutschland, wo Georg Metzler Rdelsfhrer war, schlug der Graf Truchse-Waldburg, Hauptmann des schwbischen Bundes, unter dem Beistande mehrerer geistlichen Herren den mrderischen Aufstand nieder. Die Schlacht bei Knigshofen an der Tauber brachte die Entscheidung^Die Bewohner Wrzburgs und anderer Städte, welche mit den Bauern gemeinschaft-liche Sache gemacht hatten, wurden wie diese schwer gestraft. Die Bauern sanken wieder in ihr altes Elend, ja in noch schwerere Leibeigenschaft zurck.

7. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 53

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
53 Die Bischfe Deutschlands whlten auf Gehei des Papstes den Land-grasen Heinrich Raspe von Thringen zum Gegenknig, der zwar durch Verrat der König Konrad siegte, aber bald hernach auf der Wartburg starb. Nach Raspes Tode wurde ein anderer Gegenknig, der Graf Wilhelm von Holland, 1247 gewhlt. So wtete in Deutschland der Brgerkrieg, während Friedrich in Italien gegen die Lombarden und den Papst zwar mannhaft, aber unglcklich kmpfte. Als nach der Niederlage bei Parma 1248 Friedrichs hochsinniger Sohn Enzio in die Gefangenschaft der Bo-lognesen geriet und selbst des Kaisers vertrautester Ratgeber ein Ver-rter wurde, erlahmte die Kraft des Hohenstaufen. Friedrich H. starb zu Fiorentino in Apulien 1250 und wurde zu Palermo bestattet. 4. Whrend der Regierung dieses Kaisers waren Mongolen-schwrme von Rußland und Ungarn her bis nach Schlesien vor-gedrungen, wandten sich aber trotz ihres Sieges auf der Wahlstatt bei Liegnitz 1241 der den Herzog Heinrich den Frommen von Schlesien wieder durch Ungarn nach Rußland zurck. 5. Konrad Iv. 12501254 konnte seinen Gegenknig Wilhelm von Holland nicht berwltigen, dagegen kmpfte er nicht ohne Glck bis zu seinem Tode in Unteritalien, das sein Halbbruder Manfred verwaltete. 26. Das Interregnum und der Ausgang der Hohenstaufen. 1. Das Interregnum (Zwischenreich) 12541273. Als Wilhelm von Holland 1256 auf einem Zuge gegen die Friesen erschlagen worden war, verkauften die Erzbischfe am Rhein die Reichs-regierung an fremde Fürsten, an Richard von Cornwall und Alfons von Castilien, einen Verwandten des staufischen Hauses. Der Englnder kam einige Mal auf kurze Zeit nach Deutschland, Alfons zeigte sich nie. Bei dem Mangel einer obersten Regierungsgewalt ge-nossen die vielen weltlichen und geistlichen Herrschaften, in welche das deutsche Reich sich aufzulsen drohte, vllige Selbstndigkeit, wie sie auch keinen Richter der sich anerkannten. Die Fehden und das Raub-rittertum nahmen infolgedessen jetzt berhand. Wer sich schtzen wollte, mute zur Selbsthilfe greifen und mit anderen Bndnisse schlieen. 2. Ausgang der Hohenstaufen. Whrend Konrads Iv. junger Sohn Konradin bei seiner Mutter in Schwaben lebte, kmpfte Manfred fr die Erhaltung des hohenstaufischen Besitzes in Unter-

8. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 57

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
57 ihrer Städte ein frohes und behbiges Leben fhrten, war die Lage der Landbewohner eine beraus traurige. Lngst hatten die Bauern fast im ganzen Reiche ihre alte Freiheit verloren; sie muten als Zins-dauern oder Leibeigene den Gutsherrn und Klstern Frondienste leisten und hatten am meisten unter den Fehden der Groen zu leiden, da die Gegner sich so viel als mglich in ihrem Besitzstand zu schdigen suchten. ff* Das Sinken der kaiserlichen Nacht. Von Rudolf von Habsburg bis zur Reformation 12731517. Kaiser aus verschiedenen Husern 12731347. 28. Rudolf von Habsburg. Schon in der spteren Hohenstaufenzeit hatten die deutschen Fürsten vllige Landeshoheit erlangt, so da sie nur noch dem Namen nach vom staatlichen Oberhaupt abhngig waren. Sie wollten daher, da ein Kaiser gewhlt wrde, der zwar die persnliche Tchtigkeit bese, um den fortwhrenden Streitigkeiten zwischen den Reichsstnden Einhalt zu gebieten, andererseits aber nicht allzu mchtig wre, damit er ihre Selbstndigkeit nicht beschrnkte. Auerdem sorgten die Fürsten in der nun folgenden Zeit dafr, da die Krone bald an dieses, bald an jenes Frstenhaus kam. Dagegen benutzten die gewhlten deutschen Könige ihre Herrschaft, um durch Vertrge, Heiraten u. s. w. ihre Haumacht zu vergrern. Nach dem Wunsche des Erzbischofs Werner von Mainz fiel die Kaiserwahl auf den durch den Burggrafen von Nrnberg, Friedrich Iii. von Hohenzollern, empfohlenen Grafen Rudolf von Habsburg, der in der Schweiz, in Schwaben und im Elsa mige Besitzungen hatte, aber wegen seiner Redlichkeit und Klugheit von jedermann hochgeachtet wurde. Rudolf I. von Habsburg 12731291 wurde 55 Jahre alt zu Aachen gekrnt, verzichtete jedoch auf die Erwerbung der Kaiser-wrde, weil er, anstatt mit dem Papste zu hadern, seine ganze Kraft auf die Herstellung der Ordnung in Deutschland verwenden wollte. Um

9. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 61

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
61 zahl der Kurfrsten Gewhlte einer Besttigung des Papstes nicht bedrfe, um die kniglichen Rechte aus-zuben. 3. Es verdarb sich aber Ludwig der Bayer seine gnstige Stellung im Reiche durch maloses Streben nach Hausmacht. Schon 1324 hatt er nach dem Aussterben der Askanier die Mark Brandenburg sei-nem Sohn Ludwig verliehen, jetzt suchte er auch Tirol an sein Haus zu bringen. Nachdem er aus kaiserlicher Machtvollkommenheit die Ehe der Grfin Margareta Maultasch von Tirol mit dem zweiten Sohne Johanns von Bhmen gelst hatte, vermhlte er die Geschiedene mit seinem Sohne Ludwig von Brandenburg. Hierdurch verfeindete sich der Kaiser sowohl das mchtige luxemburgische Haus wie den Papst, weil diesem als kirchlichem Oberhaupte allein das Recht zustand, Ehen zu lsen. Von neuem wurde der Kaiser vom Banne getroffen und durch ppstlichen Einflu der lteste Sohn Johanns von Bhmen, Karl Iv., als Gegenknig aufgestellt, doch hielt sich Ludwig durch die Untersttzung der Städte bis zu seinem pltzlichen Tode, der auf einer Brenjagd bei Mnchen erfolgte 1347. 4. Darauf whlte die bayerische Partei Ende Januar 1349 den Grafen Gnther von Schwarzburg zum Gegenknig Karls Iv. Gnther, bald von seinen Anhngern verlassen, gab gegen 20,000 Mark Silber seine Kronansprche auf und starb Mitte Juni 1349. Seine Vergiftung durch einen Frankfurter Arzt ist nicht begrndet. ( Jetzt endlich ward Karl Iv. einstimmig als Kaiser anerkannt. Um dieselbe Zeit 13481350 wurde Deutschland auf so furcht-bare Weise von dem schwarzen Tode" verheert, da in einzelnen Stdten mehr als die Hlfte der Bewohner wegstarb. Die Pest, durch Schiffer von Asien her eingeschleppt, hatte sich fast der alle Lnder Europas verbreitet. Judenverfolgungen und Geiler (Flagellanten)-Vereine charakterisierten die erregte Volksstimmung. Kaiser aus dem Hause Luxemburg \%7h37. Luxemburger. Heinrich Vii. f 1313. Johann, König von Bhmen. Gem. Elisabeth, Ottokars Enkelin. Karl Iv. t 1378. Johann Heinrich, | Markgraf von Mhren. ^ l- Gemahl der Margareta Maultasch. Wenzel, entthront 1400, Sigismund t 1419. König v. Ungarn u. Bhmen, f 1437. Jobst, f 1411.

10. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 63

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
- 63 um sich griffen. Das Faustrecht entschied und nicht nur die Städte, sondern auch die Ritter verbndeten sich miteinander in Gesell-schaften (die vom Lwen, von St. Georg, die der Schlegler u. a.), um im Kampfe mit Brgern und Fürsten ihre reichsunmittelbare Stellung zu behaupten. Stdtebndnisse. Da Handel und Gewerbe der ffentlichen Sicherheit bedrfen, die Landfriedenserlafse der Kaiser aber wenig be-achtet wurden, so hatten sich schon seit der Mitte des 13. Jahrhunderts Bndnisse von deutschen Stdten zum gegenseitigen Schutz der Handelsinteresien gebildet. a. Die Hauptvereinigung war die Hansa, welche 1241 aus einem zwischen Hamburg und Lbeck geschlossenen Vertrage hervorging. Allmhlich erweiterte sich die Vereinigung zu einem niederdeutschen Stdtebund, der im 14. Jahrhundert 80 Städte umfate und in 4 Quartiere zerfiel: das wendische mit Lbeck, das westflische mit Kln, das schsische mit Braunschweig, das preuische mit Danzig als Vorort. Hauptvorort war Lbeck, wo der Hansa-tag abgehalten wurde. Auch als politische Macht war die Hansa im Norden gefrchtet, da ihre Flotten besonders gegen Dnemark siegreiche Kriege fhrten. Der Verfall der Hansa begann seit dem Ende des 15. Jahrh. mit den berseeischen Entdeckungen in Afrika und Amerika, die dem Handel eine vllig vernderte Richtung gaben. b. Andere stdtische Verbindungen waren der rheinische Stdte-bund und der 1376 gegrndete schwbische, eihc vorwiegend politische Einigung. Die schwbischen Städte, welche die Nachbarschaft mit der Schweiz in dem Streben nach Unabhngigkeit bestrkte, hatten bei Karl Iv. kein Entgegenkommen gefunden. Dieser bertrug vielmehr ihre Privilegien auf den Grafen Eberhard den Greiner von Wrttemberg (Rauschebart). In dem jetzt ausbrechenden schwbischen Stdtefrieg siegten die Stdter bei Reutlingen 1377 der Eberhards Sohn Ulrich, erlitten jedoch, nachdem der verwstende Kampf in Sddeutschland von neuem entbrannt war, durch Eberhard eine schwere Niederlage bei Dffingen (Ulrichs Tod) 1388. Auch am Rheine wurden die Stdter geschlagen und unterwarfen sich der frst-lichen Gewalt. Inzwischen hatte Kaiser Wenzel durch seine Trgheit, Grausam-keit und Habgier Adel und Geistlichkeit vollends erbittert. Als er eigenmchtig deutsches Reichsgebiet in Italien an den Herzog von Mai-
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