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1. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 179

1881 - Leipzig : Teubner
Das deutsche Kaiserreich. 179 deutschen Reiches sind: Das Bundesgebiet besteht aus deu 25 deutschen Staaten und dem unmittelbaren Reichslande Elsaß-Lothringen (zusammen 9800 Q.-Meilen mit 43 Mill. Einw.). Das Präsidium des Bundes steht dem König von Preußen zu, welcher den Titel deutscher Kaiser führt. Er hat das Reich völkerrechtlich zu vertreten, im Namen des Reichs Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, Bündnisse und Verträge mit fremden Staaten einzugeheu. Er führt den Oberbefehl über die gesamte, zu einem einheitlichen Heere gestaltete Land- und Seemacht des Reiches. Die Reichsgesetze, welche über den Landesgesetzen stehen, werden beschlossen durch den Bundesrat und den Reichstag und werden von dem Kaiser verkündet. Der Bnndesrat, unter dem Vorsitz des Reichskanzlers, besteht aus den Vertretern der Mitglieder des Bundes, welche im ganzen 58 Stimmen führen, und zwar Preußen 17, Bayern 6, Sachsen und Würtemberg je 4, Baden und Hessen je 3, Mecklenburg-Schwerin und Braunschweig je 2, die übrigen je 1. Den Reichstag, welchem neben dem Bundesrat außer der Gefetz-gebuug noch die Beratung über die Verwaltung des Reiches zusteht, bilden die Abgeordneten des Volkes; je 100 000 Einwohner wählen in direkter Wahl mit geheimer Abstimmung 1 Abgeordneten für eine Periode von 3 Jahren. Möge das deutsche Reich in Frieden und Eintracht mächtig und groß unter Gottes Schutz dauern bis in späte Jahrhunderte!

2. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 78

1881 - Leipzig : Teubner
78 Zusammenkunft in Erfurt 1808. lands verschlossen bleiben. Die preußischen Provinzen und Festungen blieben von Franzosen besetzt, bis eine Contri-bution von 140 Mill. Fr. von Preußen gezahlt sei. Als mit Ende des Jahres 1808 davon 120 Mill. abgetragen waren, geschah die Räurnuug, mit Ausnahme von Stettin, Küstrin und Glogan. Bis dahin hatte Preußen, das von 5570q.-M.auf2877vermiudertwordenwar, 150 000 Franzosen zu ernähren. Der Rheinbund wurde bis über Mecklenburg ausgedehnt und umfaßte jetzt ganz Deutschland mit Ausnahme von Österreich, Preußen und Holstein, das den Dänen gehörte. Die Schweden verloren ihre letzten Besitzungen in Deutschland, Stralsund und Rügen, an Frankreich. Im Jahre 1808 hielt Napoleon mit Alexander von Rußland eine Zusammenkunft zu Erfurt, wo die Mächtigen einen ungeheuren Glanz entfalteten. Vier Könige und 34 Fürsten ans Deutschland stellten sich ein, um ihrem gewaltigen Gebieter, dem Kaiser von Frankreich, ihre Huldigungen darzubringen. Französische Schauspieler, die Napoleou von Paris hatte kommen lassen, rühmten sich, vor einem Parterre von Königen zu spielen, und als eines Tages eine französische Schildwache vor einem der hier aufwartenden Könige die Wache ins Gewehr rufen wollte, schalt ihn der Offizier, indem er sagte: „Es ist ja nur ein König." Napoleon und Alexander teilten sich in die Herrschaft Europas. Rußland übernahm es, Schweden zu bekämpfen und ihm Finnland zu nehmen, und überließ Frankreich die Eroberung von Spanien und Portugal. 4. Die Ereignisse in der pyrenäischen Kakßinsek. Z>er F'apst. 1808—1814. Als Napoleon durch die Niederwerfung Deutschlands und die Freundschaft mit Rußland sich gegen Osten gesichert wußte, wandte er sich nach Westen, um auch Portugal und Spanien in feine Botmäßigkeit zu bringen. Denn er gedachte ein Weltreich zu gründen, das unter Frankreichs Oberherrschaft ganz Mittel- und Westeuropa umfaffeu sollte.

3. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 105

1881 - Leipzig : Teubner
Wiener Kongreßakte. 105 schon jetzt ahnte, daß es dereinst die Macht des gesamten deutschen Volkes zusammenfassen werde, und darum suchten Österreich (Metternich), Frankreich und England es niederzuhalten und zu übervorteilen. Alexander von Rußland stand auf Preußens Seite und forderte für dieses ganz Sachsen; dafür wollte daun Rußland alle polnischen Länder in Besitz nehmen. Nach langem Streite einigte man sich dahin, daß Polen und Sachsen geteilt werden und Preußen anderwärts in Deutschland noch einigen Ersatz haben sollte. Erst als die Nachricht von Napoleons Rückkehr nach Frankreich die Versammlung wie ein Donnerschlag erschreckte, nahmen die Verhandlungen einen etwas rascheren Gang, und es kam die Wiener Kongreßakte zu Stande, deren Hauptbestimmungen folgende waren: 1) Österreich erhält die illyrischen Provinzen, Venetien und Mailand, Galizien, und von Bayern Salzburg und Tyrol. 2) Rußland: den größten Teil des Herzogtums Warschau als Königreich Polen; Krakau wird ein Freistaat. 3) Preußen: einen Teil des Herzogtums Warschau (Posen) nebst Danzig, schwedisch Vorpommern mit Rügen für das an Dänemark überlassene Lauenburg, seine ehemaligen Besitzungen in Westfalen und Neufchatel und als Entschädigung für die nicht zurückgegebenen früheren Besitzungen (Ansbach und Baireuth an Bayern, Ostfriesland an Hannover) das Großherzogtum Niederrhein und die größere Hälfte von Sachsen. Sein Gebiet betrug jetzt 5071 Q.-Meilen mit 10 Millionen Einwohnern, also weniger als im Jahre 1805, und hatte eine noch zerstückeltere Gestalt. Von der Nordsee war es abgeschnitten. 4) Die Wiederherstellung der deutschen Kaiserwürde im Hause Österreich wurde durch Preußens Festigkeit abgewendet, an die Stelle des deutschen Reiches trat der deutsche Bund von 38 souveränen Staaten mit Einschluß der 4 freien Städte: Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt; alle übrigen früher souveränen Fürsten wurden mediatisiert. Die gemeinsamen Angelegenheiten des Bundes besorgte eine immerwährende Gesandteuversammluug, der Bundestag zu Frankfurt, bei welchem Österreich den Vorsitz

4. Bd. 8 - S. 348

1846 - Braunschweig : Westermann
348 Fünfzehntes Kap. Nordamerika!!. Revolution. Terrene uve, nicht minder jene in der Bucht St. Laurenz nach Maßgabe des Friedens von 1763, St. Lucie und Tabago in Westindien, Sene- gal und Go ree in Afrika. P ond i chery mit anderen Distrikten in Ostindien wurden an Frankreich theils zurückgegeben, theils abgetreten, auch wegen Dünkirchens der beschränkende Artikel des ntrechter Friedens aufgehoben. Spanien behielt als Preis seiner Anstrengungen das kostbare Minorka, auch Ost- und Westflorida. Minder wichtige Artikel regelten die Fällung des Campeche - Hotzes u. a. Handelsintercsscn. Holland endlich erhielt Trinconomale und andere Besizuugen tu Ostindien zurück, trat aber Ncgapatnam an Großbritannien ab, und an- erkannte, wie früher, die Ehre der brittischen Flagge. §. is. Der nordamerikanische Freistaat. Durch diesen Frieden, der den Freihcitskamps der Kolonien mit dem herrlichsten Triumphe krönte, trat ein neuer, den Keim großer Dinge ent- haltender, Staat in das System der civilisirten politischen Welt ein. Eu- ropa schritt nach Amerika über. Augenblicklich empfand die Menschheit davon die'mannigfaltigste Einwirkung, aber erst die kommenden Jahrhunderte wer- den die Unermeßlichkeit der Folgen des großen Ereignisses entwickeln. Vor- jezt richten wir unseren Blick blos ans das Land der Freiheit selbst, auf die allerersten Früchte, welche die crrrungene Selbstständigkeit dem neuen Staate brachte. Die dreizehn Provinzen, welche ihren Frieden mit England schlos- sen, beherbergten damals aus einen! Flächenraum von ungefähr 20,000 Qua- dratmeilen eine Bevölkerung von nicht mehr als 2‘/2 Millionen freier Men- schen und etwa 600,000 Sklaven; aber sic waren fähig, eine zehnfach stärkere zu ernähren. Eine unermeßlich lange Gebirgskette (die alleghannischen Berge oder die Apalachen, nördlich auch die blauen Berge genannt), nicht eben besonders hoch, aber desto breiter, weil oft in fünf, sechs, ja zehn Reihen neben einander hinziehend, läuft von Georgien, oder von der Nähe des mexikanischen Meerbusens bis in das nördliche Ca- nada, und erfüllt einen Raum von wohl 7000quadratmcilcn. In Osten und Westen dieser Kette reicht die Abdachung oder anstoßende Fläche hier bis an's atlantische Meer und dort bis zum König der Flüsse, dem mächtigen

5. Bd. 8 - S. 291

1846 - Braunschweig : Westermann
291 Katharina die Große. Theilung Polens. Vergebens war der laute Ruf der Klage und des Zornes, der durch alle polnische Länder tönte, vergebens die entschlossene Weigerung des Königs und das kräftig ausgedrückte Widerstreben des außerordentlich berufenen Reichs- tages. König und Senat protcstirten feierlich vor Gott und der Welt gegen den cntsezlichen Mißbrauch der Ucbcrmacht und der Waffen. Viele Landboten verließen den Reichstag, viele Großen weigerten entschieden die Huldigung. Selbst den Tod gaben sich Einige in edler Verzweiflung. Aber die Drohung der Mächte, ganz Polen zu zertheilen, wofern man sich nicht füge — eine auf Oestreichs Anratben verkündete Drohung — schlug den Muth der Widerstrebenden nieder, und seufzend unterzeichneten König und Reichstag die schweren Abtretungen (21. Aug., 13. und 18. Sept.). Dieselben betrugen zusammen den dritten Theil des bisherigen polnischen Gebietes und fast die Hälfte seiner Bevölkerung. Der König von Preußen erhielt das ihm so kostbare West- oder Polnisch-Preußen, wodurch sein Königreich mit dem übrigen brankenburgischen Land in Verbindung gesezt und Er Herr der Weichsel, somit tes polnischen Handels, ward, also Pom- merellcn, die Wojewodschaften Marienburg und Culm sammt dem Bis- thume, auch das Bisthum Ermeland und den Distrikt Michelau, zu Allem den Nezdistrikt, endlich auch den Hafen und den Zoll von Danzig. Die Stadt Danzig jedoch, sowie auch Thorn, deren Freiheit die Kaiserin Katharina — meist auf Betreiben Englands — garantirt hatte, blieben in ihrer alten Verfassung. Der König mußte sich zur Verschiebung ihren Besiznahme auf eine andere — wie vorauszusehen war, nicht sehr ferne — Zeit entschließen. Der Flächenraum des Erworbenen betrug an 600 Qua- dratmeilcn, die Volkszahl 600.000 Seelen. Für ihren Antheil nahm die russische Kaiserin ein großes Stück des Großfürstenthums Litt hauen, sowie der Wojewodschaften Minsk, Witcpsk und Mscislaw, überhaupt das Land zwischen den Flüssen Düna, Dnie- pcr und Deutsch; eine Ländcrmasse von beinahe 2000 Quadratmeilen, be- wohnt von 1,800,000 Seelen. Oestreich endlich erhielt den fruchtbarsten, bevölkertsten Theil, die Kö- nigreiche Lodomerien und Gallizien (einen Theil der Palatinale Sen- domir, Lublin und Krakau — sammt den kostbaren Salzwcrken von Bochnia und Wielizka, deren Ertrag der Krone gehörte — und kcs Landes Chclm, dazu die Palatinale Belz und Roth-Rußland, das Land 19'

6. Bd. 9 - S. 197

1846 - Braunschweig : Westermann
196 Fünftes Kap. Geschichten (litthauisch) Brzesc an sich (insbesondere Lublin, sodann Theile von Ma- sovicn, Podlachten, Brzesc und Chelm), nebst Krakau und Sen- de mir auf dem linken Wcichsclufcr, zusammen 800 Quadratmeilen mit mehr als einer Million Menschen. Rußland endlich — seinen vorzüglichen An- spruch, als aus dem Eroberungsrechte fließend, mit Stolz verkündend — nahm alles klebrige (Wolhynien, den größten Theil von Samogitien und Litthauen mit einem Theile von Brzesc und Chelm), über 2000 Qna- dratmeilen enthaltend, sammt einer — freilich dünnen — Bevölkerung von 1,200,000 Seelen. Der König von Polen zum Preise seiner Unterwürfigkeit bekam eine Pension, und lebte anfangs zu Gr odn o unter Aufsicht, sodann zu Petersburg, woselbst er starb (12. Febr. 1798). Also verschwand von der europäischen Karte der weiland ruhmvolle, im Osten vorherrschende polnische Staat—ein Reich von nah' an 14,000 Qua- dratmeilen, welches über 13 Millionen Menschen beherbergte, und deren wohl noch einmal so viele hätte beherbergen können — in Folge selbstverschuldeter Schwäche, durch einheimische Entzweiung, Anarchie und Volksunterdrückung, mehr noch in Folge des Verderbnisses des öffentlichen Rechtes in Europa, das Opfer einer in die fernsten Zeiten schreckenden Gewaltthat. Die theilen- den Mächte, so lockend der unmittelbare Gewinn war, (Rußland erwarb im Ganzen gegen 9000, Oestreich 2200, Preußen endlich 2700 Qua- dratmeilen, erstes mit 6,200,000, das zweite mit 4,200,000 und leztcs mit mehr als 2,700,000 Menschen), ernteten gleichwohl in kurzer Frist davon schon herbe Früchte; und Europa mag vor den ferneren Folgen zittern, womit die Vernichtung einer die drei großen Militärmächte auseinanderhaltendcn Zwi- schcnmacht das ganze politische System der civilisirtcn Welt bedroht. Neben so gewaltigem Umstürze ward kaum bemerkt, daß jezt auch Kur- land, ein polnisches Vasallcnland, dem russischen Scepter huldigte. Der Herzog, Peter Biron, ward nach Petersburg berufen, leistete allda Ver- zicht auf seine Herrschaft, und dickaiscrinkatharina nahm die „freiwillige und unbedingte" Unterwerfung der Kurländer an (18. März 1793).

7. Bd. 9 - S. 393

1846 - Braunschweig : Westermann
391 Kaiserthums bis zum Brand von Moskau. sizungen und Kolonien in allen Meeren und den wichtigsten Theilen der Han- delswclt wird das Mutterland, welches im eigenen Schooße nur 16 Millio- nen Menschen beherbergt, Herr der Schäze der Nationen. Seine Industrie macht unaufhörlich neue Fortschritte, die Maschinen allein verdoppeln nach ihrer Wirkung die Masse der produktiven Bevölkerung. Gegen dreißigtauscnd Schiffe dienen dem auswärtigen Handel, tausend Kriegsschiffe behaupten die Herrschaft der Meere. Täglich entstehen auf englischem Boden neue, kostbare Gründungen, neue Prachtdenkmale von Britanniens Größe. Es trägt ohne sonderliche Mühe die ungeheueren Kosten seines Staatshaushaltes und die mehr als 40 Millionen betragenden Zinsen der enormen Staatsschuld, von nahe an, ja nach Einigen von weit über, 1000 Mill. Pfund Sterling*), und besoldet, wenn cs die Umstände erheischen, mit seinem Golde die meisten Heere Europa's. Gegen 60 Mill. Pfund Sterling betragen die ordentlichen Staatseinkünfte; was die Minister jeweils weiter bedürfen, und nicht durch außerordentliche Taxen hereinbringen, wird augenblicklich durch Anleihen er- halten. Die Schulden selbst, wiewohl sic im Ganzen steigen, werden gleich- wohl durch den wohlvcrwalteten Tilgungsfond fortwährend in großen Massen getilgt, so daß seit dem ersten amerikanischen Kriege schon über 230 Millio- nen Pfund Sterling bezahlt wurden, und schon 1813 die ganze vor der Re- volution erwachsene Schuldenlast getilgt war**). Hierin, nicht aber in theils unklaren, theils phantastischen Berechnungen des Nationalreichthums und Nationaleinkommens (deren jenes von einem berühmten politischen Rech- ner [Colquhoun] zu 2230 Millionen produktives und 397 unproduktives Ka- pitalvermögen, und dieses auf 430 Millionen Pfund Sterling angeschlagen wird), liegt der Beweis und die Schäznng von Britanniens Reichthum. Gleichwohl seufzt durch die äußerste Ungleichheit der Vermögensvcrtheilung ein großer Theil der Bevölkerung in Dürftigkeit, und steigt die jährliche Ar- mentaxe auf 8 Millionen Pfund Sterling. Auch geben manche Härten der Gejezgebung, vor allen die unduldsame Bedrückung der Katholiken, dann die *) Nach the finance accounts of the united kingdom of Great* Britain and Ireland for the year 1824—1825 mir 793 Millionen. *") Aud, Ijier, wie bei vielcn andereu Stcllen ist sid, gcgenwcirtig zu Halim, dah dicscr Eand ursprunglid) int Jahr 1825 geschriebm ward. St. z. n. Stuff. I

8. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 131

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 131 — Handwerker und Fabrikanten nach Brandenburg. Der spanische Erb, folgekrieg. Unter Ludwig bildete sich das Kriegswesen aus; Mon- turen. Bayonnette, zu Bayonne erfunden. — Häfen, Fabriken, Manu- fakturen. Seemacht. Handel. — Erbauung prachtvoller königlicher Schlösser. Straßcnerlencbtung in Paris. Luxus. Sittenverdcrbniß. Schuldenlast Frankreichs. Die französische Sprache wird überall Hofsprache. 8. 73. Das russische Reich. Peter I. der Große. Der größte Staat ist der russische. Er umfaßt Osteuropa, Nordasien oder Sibirien und die gegenüber liegenden Küsten vom nordwestlichen Amerika, ungefähr den neunten Theil der bewohnten Erde. Während Frankreich fast 36, Deutschland (unter Berücksichtigung der S. 68 Anmerk, erwähnten Vergrö- ßerung) 441/2, Spanien 14, das britische Reich über 27 Mil- lionen Einwohner zählen, da doch eines dieser Länder nur drei- zehn tausend Geviertmeilen groß ist, so hat das gesammte russi- sche Reich auf 370,000 Geviertmeilen kaum 67 Millionen Einwohner. Von dieser Einwohnerzahl kommen 60 Millionen auf das 90,000 Gev.-M. große europäische Rußland. Im Innern ist es eben und flach; an den Gränzen des Reichs aber thürmen sich hohe Gebirge auf. Die Namen der Gebirge, Flüsse, Meerbusen und Seen sind schon angegeben worden. Die Producte sind verschieden nach den warmen, gemäßigten und kalten Landstrichen. Im Uralgebirge gewinnt man viel Gold und Platina, Diamanten, Silber, Kupfer, Ei- sen, Blei, Bernstein, Marienglas und Reißblei. In den ältesten Zeiten war Rußland von den Nomaden- und Jägerstämmen der Scythen und Sarmaten bewohnt. Bei der Völkerwanderung setzten sich Slaven und Tataren daselbst fest. Um 862 gründete Rurik zu Nowgorod am Jl- mensee, südlich vom Ladogasee, eine Herrschaft der Russen. Seine Nachfolger, unter ihnen besonders der Großfürst Wla- dimir, welcher um 1000 das Christenthum einführte, eroberten immer mehr Gebiet und vereinigten das Land zu einem Ganzen. Wladimir theilte das Reich unter seine zwölf Söhne, wodurch es.geschwächt wurde, so daß den Mongolen dessen siegreiche Eroberung um so leichter ward. Die russischen Großfürsten waren so abhängig von den mongolischen Khanen, daß sie ihnen Tribut zahlen, ihren Gesandten zu Fuß entgegen gehen und

9. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 68

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
68 Deutschland. 8. 37. Die Beschreibung von Germania, dem alten Deutschland, wird uns Deutschen durch Angabe der jetzt gebräuchlichen, uns bekannten Namen am klarsten. Deutschland liegt in der Mitte von Europa. Es erstreckt sich durch 150 Meilen vom Meerbusen von Triest südlich bis zur Nordspitze der Insel Rügen nördlich (vom 45. bis fast zum 55.o hxx Breite). Seine Ausdehnung von Westen nach Osten von den Gegenden der Maas bis zur obern Weichsel (vom 23. bis 37.o hxx Lange) beträgt 140 Meilen. Die Staaten des deutschen Bundes enthalten 11,510 Gev.-M. mit über 41 Mil- lionen Einwohnern*). Die Gränzen unsers deutschen Vaterlan- des waren in alten Zeiten: im N. die Nord- und Ostsee, im O. die Weichsel, im S. die Donau, im W. der Rhein. Eigent- lich ist überall deutsches Land, wo deutsch gesprochen wird. Gebirge: Der Mittelpunct von Deutschland ist das Fichtelgebirge; mit diesem hängt östlich zusammen das böh- mische Hügelland, welches ein schiefliegendes Viereck bildet, dessen Ecken nach den vier Weltgegenden gerichtet sind. Wollen wir Deutschland mit einem unregelmäßigen Viereck vergleichen, so liegt in dessen Sw.-Ecke die Schweiz, in der Nw.-Ecke Holland, in.der No.-Ecke Preußen und in der So.-Ecke Ungarn. Zwischen der westlichen und nördlichen Spitze des böhmischen Hügellands liegt das Erz- und lau sitze r Gebirge, zwischen der nördli- chen und östlichen Spitze das Niesengebirge, zwischen der östlichen und südlichen Spitze das mährische Gebirge, zwischen der südlichen und west- lichen Spitze der Böhmerwald. Das Fichtelgebirge setzt sich nordwestlich fort im Fran- kenwald, im Thüringerwald, im Solling, und endigt im Wesergebirge (Porta Westphalica). Oeftlich davon das Harzgebirge. Vom Frankcnwald geht wieder ein Gebirgszug, das Rhöngebirge, nach Westen aus. Zwischen diesem und dem Rhein liegen der Teutoburger Wald, die Haar, das Ro thhaargebirg e, der Westerwald, der Taunus und der Spessart. Südwestlich vom Fichtelgebirge bildet die fränki- sche Höhe und die rauhe Alb (ein nördlicher Zweig davon ') Bei der Angabe von Deutschlands Ausdehnung und Größe, so wie Ein- wohnerzahl, ist der im I. 1848 erfolgte Zutritt Ost- und Westpreußens und eines Theils der Provinz Posen noch nicht berücksichtigt.

10. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 149

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 149 — gehören davon 3595 Geviertmeilen mit fast 12 Mill. Einwoh- nern. 1) Das Erzherzogthum Oesterreich mit Wien. 2) Steiermark mit Grätz. 3) Jllyrien mit Laibach. 4) Tyrol sammt Vorarlberg mit Innsbruck und Bregenz. 5) Böhmen mit Prag. 6) Mähren, worin Brünn und Olmütz, und Schlesien, worin Troppau. Dem Kaiser von Oesterreich gehören noch die außerdeutschen Länder: Ungarn mit Prcßburg, Ofen und Pesth; Slavonien, Kroatien, Sie- benbürgen, die Mititairgränze; Galizien mit Lemberg und dem durch Salz- bergwerke berühmten Wieliczka; Dalmatien; Lombardei-Venedig mit Mailand und Venedig. 36. Das Königreich Preußen. Von den acht Provin- zen, welche in 25 Regierungsbezirke und 326 Kreise eingetheilt .sind, gehörten bis zum I. 1848 nur die ersten sechs zum Bunde mit 3362 Geviertmeilen und gegen 12 Millionen Einwohnern; von da an auch die siebente und ein Theil der achten. Im Ganzen 5077 Geviertmeilen mit über 15^2 Mill. Einwohnern. 1) Provinz Brandenburg zwischen der Oder und Elbe, Hauptstadt Berlin. Regierungsbezirke Potsdam und Frankfurt. 2) Provinz Pommern an der Ostsee. Stettin, Stralsund und Köslin. 3) Provinz Sachsen an der Elbe und Saale. Magdeburg, Merseburg und Erfurt. 4) Provinz Schlesien an der obern Oder. Vreölau, Oppeln und Liegnitz. 5) Provinz Westphalen zwischen der Weser und dem Niederrhein. Münster, Minden und Arnsberg. 6) Die Rheinprovinz an den Rheinufern von Bingen bis Holland. Cöln, Düsseldorf, Coblenz, Aachen und Trier. 7) Provinz Preußen von der Niederweichsel bis zum Niemen. Königsberg, Gumbinnen, Danzig und Marienwerder. 8) Provinz Posen an der untern Warthe. Posen und Bromberg. Ncufchlttl oder Ncuenburg, ein Saufen der Schweiz, östlich von Frank- reich mitten im Jura, gehört außerdem als souveraines Fürstenthum noch zu Preußen. 8. 81. Andere Länder außer Deutschland. 1) Italien. Im Mittelalter wurden die Griechen und Araber von den Normannen aus Unteritalien verdrängt. Diepäpste dehnten ihre Besitzungen in Mittelitalien aus, und Oberitalien
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