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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 127

1836 - Eisleben : Reichardt
il. Mitteleuropa. Königreich Sachsen 127 ner Naturschönhcltsn und fehenswürdigen Felsenpartieen von vielen Reisenden besucht wird, und das höhere Erzgebirge, dessen höchster Berg Fichtelb erg heißt, sich erheben. Der Hauptfluß ist die aus Böhmen kom- mende Elbe, von deren Nebenflüssen die Mulde hieher gehört. Auch die zum Flußgebiete der Elster gehörigen weiße und schwarze Elster und Spree, welche, jo wie die Mulde, hier entspringen, und die Neiße, ein Nebenfluß der Oder, verdienen gemerkt zu werden. Die Mulde entsteht aus der Vereinigung zweier Flüsse, der Freiberger und Zwickauer Mulde. Das bis auf die Gebirgsstriche fruchtbare und über- haupt trefflich angebaute Land erzeugt die gewöhnlichen Deutschen Produkte, worunter schönes Rindvieh, die veredeltsten Schafe, nicht hinreichendes Getreide, Flachs und verschiedene Handelsgewächse, Obst, sogar Kasta- nien und etwas Wein, Küchengewächse aller Art, treff- liche Waldungen und viele wichtige Mineralien, als: *- Silber, Blei, Zinn, Eisen, Kobalt, Arsenik, Stein- kohlen, Schwefel, Vitriol, berühmte Quadersteine, vor- treffliche Porzellanerde, Edelsteine, Mineralquellen. Kein Land in Deutschland liefert so viel Silber als Sachsen, aber an Salz fehlt es gänzlich. Die Einwohner, deren Zahl sich auf 1,600,000 beläuft, bekennen sich fast sämmtlich zur lutherischen Kirche (doch ist der Landesherr katholisch), sind, mit Ausnahme einer nicht beträchtlichen Zahl von Wenden, lauter Deutsche, und zeichnen sich durch eine hochgestie- gene Landeskultur, einsichtsvollen Bergbau, so wie durch eine äußerst bedeutende Industrie aus, welche sich fast auf alle Gegenstände der Fabrikation erstreckt und sich nicht bloß auf die Städte beschränkt, sondern auch in vielen Gegenden sich über das platte Land verbreitet hat. Daher ist auch der Handel wichtig. In Hinsicht der Künste und Wissenschaften gehören die Sachsen gleichfalls zu den gebildetsten Deutschen. Der jetzige König heißt Friedrich August.i7 Dresden, Haupt- und Residenzstadt, eine der schönsten und merkwürdigsten, Städte Deutschlands, nordwestlich von Prag, in einer reizenden Gegend, zu beiden Seiten der Elbe, über die eine berühmte steinerne Brücke führt, hat mannigfaltige Fabriken, 3000 Häuser, 63,000 Einwohner und viele sehenswürdige Ge

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 128

1836 - Eisleben : Reichardt
128 H. Mitteleuropa. K Snigreich Sachsen. bände, worunter das königliche Schloß mit dem grünen Gewölbe, der trefflichen Gcmäldegallerie und vielen andern Sammlungen, der Zwinger und das Augusteum (sonst Japanischer Pallast genannt), gleichfalls mit schätzbaren Kunst - und wissenschaftlichen Samm- lungen, die katholische Hofkirche und die Frauenkirche, beides herrliche Gebäude, sich vorzüglich auszeichnen. — Pillnitz, kö- nigliches Lustschloß, südöstlich von Dresden, am rechten Ufer der Elve. — Pirna, Stadt, südöstlich von Dresden, am linken Elbufer, in deren Gegend berühmte Quadcrsteinbrüche sind. — Königstein, eine durch ihre Lage auf einem 1100 Fuß hohen und steilen Sandsteinfelsen merkwürdige Festung, südöstlich von Pirna, am linken Ufer der Elbe, und nicht weit von der Böh« mischen Gränze.— Meißen, Stadt, nordwestlich von Dresden, am linken Elbufer, in einer reizenden Gegend, mit einer merk- würdigen Domkirchc, einer Fürstenschule und einer berühmten Porzellanfabrik. — Grimma, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Meißen, am linken Ufer der Mulde, hat gleichfalls eine Fürstcnschule. — Leipzig, nach Dresden die größte Stadt des Landes und eine der wichtigsten Handelsstädte Deutschlands, nord- westlich von Grimma, in einer fruchtbaren, von der Pleiße und Elster bewässerten Ebene, mit einer berühmten Universität, vielen Jikpüv Sabrifen und stark besuchten Messen, hat -44/000 Einwohner. ~ V Leipzig ist zugleich der Mittelpunkt des ganzen Deutschen Buch- handels. In der Gegend dieser Stadt siel 1813 die größte Schlacht der neuesten Zeiten vor, welche Deutschland von der Französischen Herrschaft befreite. — Wald heim, Stadt, südwestlich von Meißen, an der Zschopau, mit einem großen Zuchthausc. — Mitweyda, eine der besten Fabrikstädte, südlich von Waldheim, an der Zschopau. — Waldenburg und Glauchau, zwei Fabrikstädte, südlich von Leipzig, wovon die erstere am linken und die letztere am rechten Ufer der Zwickauer Mulde liegt, ge- hören zu den ansehnlichen Besitzungen der Fürsten und Grafen von Schöndurg. — Zwickau, Fabrik- und Handelsstadt, südlich von Altenburg, in einer reizenden Gegend, an der Mulde. —- Plau^n, wichtige Fabrikstadt, südlich von Greiz, an der Elster.— Oelsnitz, Stadt, südlich von Plauen, an der Elster, bekannt wegen der Perlcnsischerei. — Neukirchen, kleine Stadt, süd- östlich von Plauen, merkwürdig wegen der bedeutenden Verfertigung musikalischer Instrumente.— Schneeberq, schön gebaute Berg- und Fabrikstadt, südöstlich von Glauchau, unter deren Fabrikaten die Spitzen und Schmo.e oben an stehen. — Annaberg, wichtige Berg- und Fa ciksta. , südöstlich von Zwickau, unweit der Böhmischen Gränze, wo die Band- und Spitzenfabrikation am bedeutendsten ist. — Chemnitz, erste Fabrikstadt des Kö- nigreichs, nordöstlich von Zwickau, verfertigt vorzüglich Baum- wollenwaaren, und treibt auch einen bedeutenden Handel. — Fxeiberg, vorzüglichste Bergstadt, südwestlich von Dresden,^an der Freiberger Mulde, hat eine Bergakademie, ansehnliche Fa- briken und wichtigen Silberbcrgbau. — Bautzen, wohlgeoaute Fabrikstadt, nordöstlich von Dresden, in der Nähe der Spree.— Herrn Hut, Dorf, südöstlich von Bautzen, ist dev Haupt- und Stamm-

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 141

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 141 Peene die beträchtlichsten stnd, empfängt die Ostsee den »Hauptstuß dieser Länder, die Oder, welche mit ihrem 100 Meilen langen schiffbaren Laufe ganz hieher gehört, dieselben von Südost gegen Nordwest durchfließt, hier vorzüglich auf der linken Seite die Schlesische Nei- ße, den Bober und die Lausitzer Neiße und auf der rechten Seite die Bartsch und die Warthe, den größten Nebenfluß derselben, welche vornehmlich durch die Netze verstärkt wird, empfängt, und vor ihrem Ausflusse in die Ostsee sich zu einem See, dem Damm- scher See und weiter gegen Norden zu dem großen Binnensee, das Stettiner Haff erweitert, welches sich in das große und kleine Haff theilt, und durch 3 Ausflüsse, die Divenow, Swine und Peene mit der Ostsee in Verbindung steht. Der zweite Haupt- fluß ist die Elbe, welche aus dem Königreiche Sach- sen hieher gelangt, gleichfalls in einer nordwestlichen Richtung dieselben durchläuft und deren Hauptnebenflüsse hier auf der linken Seite die Mulde und die Saale mit der Unstrut, der weißen Elster und der Do« de und auf der rechten Seile die schwarze Elster und die Havel (der Hauptnebenfiuß) mit der Spree sind. Nachdem die Elbe das Preußische Gebiet verlas- sen hat, geht sie in das Königreich Hannover. — Auch der westliche Theil dieser Länder hat 2 Hauplflüsse, näm- lich die Weser, welche zum Theil nur die Gränzen berührt und hernach in das Hannöverische Gebiet tritt und den Rhein, welcher nach seiner Aufnahme der Nahe in das Preußische gelangt, dasselbe gleichfalls in einer nordwestlichen Richtung durchfließt, daselbst die schönsten Gegenden Preußens bildet, auf der rechten Seite die Lahn, Ruhr und Lippe und auf der lin- ken Seite die Mosel (den Hauptnebenfiuß des Rheins im Preußischen) mit der Saar empfängt, und zuletzt in die Niederlande geht. Noch sind auch die Ems, zwischen der Weser und dem Rhein und die Roer, ein Nebenfluß der Maas, zu bemerken. Es giebt mehrere schiffbare Kanäle, als den Friedrich-Wilhelm- oder Müllroser Kanal zur Verbindung der Spree mit der Oder, den Finowkanal zur Verbindung der Ha- vel mit der Oder, den Pl au eschen Kanal zur Ver- bindung der Havel mit der Elbe und den Münster-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 143

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Prov. Brandenburg. 143 Einsicht, sondern unterhalten auch eine äußerst blühende Industrie fast in allen Arien von Fabriken, so daß eini- ge Gegenden in dieser Hinsicht von keinen andern Deut- schen Ländern übertroffen werden. Auch ist der Handel sehr lebhaft und wichtig. In wissenschaftlicher Bildung stehen die Einwohner unter allen Deutschen oben an, und in keinem Lande geschieht von Seiten der Negier rung so viel für Beförderung der Künste und Wissen- schaften und für die Volksbildung, als in diesem. Regent ist ein König, jetzt Friedrich Wil- helm 111., welcher außerhalb Deutschland auch noch andere Länder besitzt, nämlich das eigentliche Königreich Preußen, nebst dem Großherzogthum Posen, und ein kleines Fürstenthum in der Schweiz, das Neufchatel oder Neuenburg heißt. Diese Deutschen Länder des Preu- ßischen Staates werden gegenwärtig in 6 folgende Pro- vinzen eingetheilt. a) Die Provinz Brandenburg. Sie hat gegen Norden Mecklenburg und Pommern, gegen Osten Westpreußen, Posen und Schlesien: geqen Süden Schlesien, Sachsen und Anhalt und gegen We- sten Sachsen und Hannover zu Gränzen, besteht aus Ebenen, mit einem meistens sandigen Boden, und wird vorzüglich von der Oder durchflossen, welche hier den Bober, die Lausitzer Neiße und die Wavthe mit der Netze empfängt. Die Elbe berührt nur einen kleinen nordwestlichen Theil derselben und nimmt hier die Havel auf. Die in Mecklenburg entsprungene Havel erhält hier die Spree, welche ihren Ursprung im Königreiche Sachsen hat. Auch die schwarze El- ster, ein Nebenfluß der Elbe, durchfließt den südlichsten Theil der Provinz. Landseen giebt es in großer Zahl, als die Templiner Seen, den Nupprnrr See. Die Provinz enthält über 730 Qmeilen und 1,600,000 fast sämmtlich evangelische Einwohner, und wird in folgende 2 Regierungsbezirke eingetheilt: 1) der Regierungsbezirk Potsdam, welcher den west- lichen Theil begreift. Berlin, Haupt - und erste Residenzstadt des Königs und Ane -drr schönsten Städte in Europa, nordöstlich von Leipzig, in einer sandigen Ebene, zu beiden Seiten der schiff- baren Spree, besteht aus 5 Städten und eben so vielen Borstäd-

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 147

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 147 Westen an Böhmen, das Königreich Sachsen und die Provinz Sachsen. Der Theil auf der rechten Oderseite ist eine bloße Ebene, und der auf der linken Oderseite gelegene Theil ist gleichfalls größtentheils eben; nur die mit dem königlich Sächsischen und Oesterreichischen Ge- biete gränzenden Gegenden bestehen aus einem Gebirgs- lande, gebildet von den Sudeten, dem Hauptgebirge des Preußischen Staates, welches aber nur zum Theil Preußisch ist, und sich in das Lausitzer, Isee-Rie- sengebirge mit der fast 5000 Fuß hohen Niesen« oder Schneekoppe, das Glatzer und Mährisch- Schlesische Gebirge theilt. Diese Gebirgsgegenden Schlesiens zeichnen sich durch ihre reizenden Thäler, durch die starke Bevölkerung und durch ihre lebhafte Industrie vor allen übrigen Gegenden des östlichen Thet, les der Preußisch-Deutschen Länder aus. Der Haupt- fluß ist die Oder, welche die Provinz in ihrer ganzen Länge von Südost gegen Nordwest durchfließt, und dar- in vorzüglich die Oppa, Ktodnitz, Malapane, Schlesische Neiße, Kützbach und Bartsch mit sich vereinigt. Auch zwei andere Nebenflüsse der Oder, der Bober und die Lausitzer Neiße, nebst der Spree und schwarzen Elster, welche zum Flußgebiete der Elbe gehören, bewässern Schlesien. Die Elbe selbst ent- springt auf dem Riesengebirge, an der Schlesisch - Vöh. mischen Gränze; und die hier noch kleine Weichsel be- rührt die südlichste Gränze Schlesiens. Es enthält 742 Omeilen und über 24 Millionen Einwohner, theils Evangelische, theils Katholiken, und zerfällt in folgen- de 3 Regierungsbezirke. 1) der Regierungsbezirk Ärcslau, welcher den mittlern Theil begreift. Breslau, Hauptstadt von Schlesien und eine der größten Städte des Preußischen Staates, östlich von Dresden, am Einflüsse der Ohlau in die Oder, in einer schönen Ebene, hat eine schenswerthe Domkirche, viele ansehnliche Gebäude, eine Universität, mannigfaltige Fabriken, starken Han- del und 92,000 Einwohner, worunter viele Juden. — Oels, gut gebaute Stadt, nordöstlich von Breslau, mit einem Schlosse.— Brieg, gewcrbsame Stadt, südöstlich von Oels, am linken Ufer der Oder, hat 11,000 Einwohner.—Schweidnitz, gcwcrb- same Stadt und Festung, westlich von Brieg, in einer reizenden Gegend, an der Weistritz, einem Gebirgsflusse. —■ Oestlich von Schneidnitz liegt der in Schlesien sehr bekannte Zobtenberg.— Waldenburg, kleine, aber schön gebaute Stadt, südwestlich 10 *

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 148

1836 - Eisleben : Reichardt
148 Provinz Schlesien. von Schweidnitz, treibt einen bedeutenden Leinwandhandel. — Reichenbach, gewerbsame Stadt, südöstlich von Schweidnitz. — Langenbielau, in der Nahe von Rcichcnbach, südlich davon, ist das größte Dorf im Preußischen Staate, hat fast eine Meile in der Lange. — Frankenstein, gewerbsame Stadt, südöstlich von Reichenbach. — Silbcrberg, Bergstadt, südlich von Reichenbach, mit einer dabei gelegenen berühmten Bergsestung.— Glatz, Stadt und wichtige Festung, südwestlich von Frankenstein, in der Nähe des Glatzer Gebirges, liegt an der Schlesischen Neiße und ist gcwerbsam. — Lan deck, kleine Stadt, südöstlich von Glatz, von hohen Bergen des Glatzer Gebirges umgeben, hat berühmte warme Bäder. 2) der Regierunsbezirk Oppeln, welcher den süd- lichen Theil Schlesiens (Oberschlesiens) begreift. Oppeln, Hauptstadt, südöstlich von Brieg, am rechten Ufer der Oder, hat 6500 Einwohner. — Malapane, wichtiges königliches Eisen- hüttenwerk, östlich von Oppeln, an der Malapane. — Tarno - Witz, Stadt, südöstlich von Oppeln, an der Polnischen Gränze, mit bedeutendem Bergbau in der Umgegend. — Gleiwitz, Stadt, südwestlich von Tarnowitz, an der Kloditz, hat in der Nähe eine berühmte königliche Eisengießerei. — Ratibor, ge- werbsame Stadt, südwestlich von Gleiwitz, am linken Ufer der hier schiffbar werdenden Oder, hat ein Schloß. — Leobschütz, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Ratibor, liegt unweit der Oesterreichischen Gränze. — Ko sel, kleine Stadt und Festung, nordöstlich von Leobschütz, am linken Ufer der Oder, mit welcher gegenüber sich die Klodnitz vereinigt. — Neustadt, regelmäßig ge- baute und gewerbsame Stadt, westlich von Kosel, liegt unweit der Oesterreichischcn Gränze. — Neiße, größte Stadt des Re- gierungsbezirks, östlich von Glatz, ist gewerbsam und eine starke Festung. 3) der Regierungsbezirk Liegnitz, welcher den nörd- lichsten Theil der Provinz umfaßt. Liegnitz, Hauptstadt, nord- westlich von Breslau, an dem Einflüsse des Schwarzwassers in die Katzbach, hat eine Ritterakademie, einen starken Gemüsebau, verschiedene Fabriken und 11,000 Einwohner. — Goldbe rg, ge- werbsame Stadt, südwestlich von Liegnitz, an der Katzbach, wo vorzüglich viel Tuch gemacht wird.— Zauer, gewerbsame Stadt, östlich von Goldberg, am Fuße des Ricsengebirges — Lands Hut, schön gebaute Stadt, südlich von Zauer und in der Nähe des Riesengebirges, liegt am Bober, und treibt starken Lcinwandhan- del. — Schmiedeberg, gewerbsame Stadt, westlich von Lands- hut, am Fuße des Riesengebirges, mit Leinwandhandcl. — Warmbrunn, Marktflecken, nordwestlich von Schmiedeberg, am Fuße des Riesengebirges, mit einem Schlosse und bekannten warmen Mineralbädern. — Herschberg, schön gebaute Stadt und die wichtigste Handelsstadt des Riesengebirges, nördlich von Warmbrunn, in einem reizenden Thale, am Bober, treibt starken Leinwandhandel. — Löwenberg, gewerbsame Stadt, westlich von Goldberg, am Bober.— Lauban, gewerbsame Stadt, west- lich von Löwenberg, am Queis. — Görlitz, wohl gebaute Stadt,

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 149

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 149 westlich von Lauban, in einer schönen Gegend, ander Neiße, hat Fabriken, besonders in Tuch, einen ansehnlichen Handel und 12,000 Einwohner. Eine von den Kirchen enthält eine sehr große Orgel. In der Nähe liegt der wegen seiner weiten Aussicht bekannte Berg, die Landes kröne. — Niesky, ein von Herrnhutern angelegter Ort, nordwestlich von Görlitz, mit lebhafter Industrie.— Bunzlau, gcwcrbsame Stadt, nördl. von Löwenberg, am Bober.— Muskau, schön gebaute kleine Stadt, nordwestlich von Bunz- lau, an der Braunschweigischen Gränze und an der Neiße, hat ein schönes Schloß und ein Mineralbad. — Sag an, gewerbsame Stadt, nordöstlich von Muskau, am Bober, mit einem Schlosse.— Grünberg, gcwcrbsame Stadt, nördöstlich von Sagan, mit star- ker Tuchverfertigung und Weinbau. — Neu-Salz, Stadt, südöstlich von Grünbcrg, am linken Ufer der Oder, mit eines Herrnhuter Kolonie und lebhafter Industrie. — Großglogau, Stadt und Festung, nördlich von Liegnitz, an der Oder, mit Fa- briken, Handel und 14,000 Einwohnern. d) Die Provinz Sachsen. Sie hat eine sehr unregelmäßige Form, theils weil mehrere fremde Länder, vorzüglich Anhalt und Schwarz« bürg, im Umfange derselben liegen, theils weil auch ei- nige zur Provinz gehörige Landstrecken davon getrennt liegen, und gränzt gegen Norden an Hannover und Brandenburg, gegen Süden an die königlich, großher- zoglich und herzoglich Sächsischen, Neußischen und Schwarzburgischen Lande; gegen Westen an Kurhessen, Anhalt - Bernburg, Hannover und Draunschweig. Der bei weitem größte Theil der Provinz besteht aus Ebenen; nur die südwestlichen Gegenden zwischen der Saale und Werra wechseln mit Bergen und Thälern, indem ein Theil des Harzes mit dem höchsten Berge desselben, dem Brocken, und des Thüringer Wald« gebirges dahin gehört, und von beiden Gebirgen niedere Bergketten sich ausbreiten. Der Hauptfluß ist die Elbe, welche aus dem Königreiche Sachsen hie« her kommt, und die schwarze Elster, die Saale (mit der Unstrut, weißen Elster und Bode) und die Ohre aufnimmt. Von andern Nebenflüssen der Elbe berühren noch die Mulde, die Havel, der Aland und die I setze die Provinz. Es giebt nur wenige Seen, worunter der süße und salzige, auf der Westseite der Saale, am beträchtlichsten sind. Fol- gende drei Regierungsbezirke gehören zu dieser Provinz,

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 151

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 151 Schule und Kösen, Dorf, mit einem wichtigen Salzwcrke. — Artern, kleine Stadt, östlich von Frankcnhausen, an der Un- strut, hat ein Salzwerk. — Qu erfurt, Stadt, östlich von Artern, bekannt wegen ihres berühmten Markts.— Sänger - hausen, gewerbsame Stadt, nördlich von Artern. — S tol- berg am Harz, Stadt, nordwestlich von Sangerhausen, an der Südseite des Harzes, mit dem Residenzschloffe des Grafen von Stolberg. — Eislebe n, Stadt, nordöstlich von Songer- hauscn, hat Bergbau und ist der Geburtsort des Doctor Martin Luther, der daselbst 1483 geboren wurde. In der Gegend von Eislebcn sind der süße und salzige See. — Wettin, Stadt, nordöstlich von Eislebcn, am rechten Ufer der Saale, hat ein wichtiges Steinkohlenbergwerk und in der Nähe den Peters- berg. — Halle, große Stadt, südöstlich von Wettin, am rech- ten Ufer der Saale, hat eine Universität, ein großes Waisenhaus, ein wichtiges Salzwerk, viele Fabriken und 26,000 Einwohner. — Eilenburg, gewerbsame Stadt, südöstlich von Halle, auf einer von der Mulde gebildeten Insel. — Wittenberg, Stadt und Festung, nördlich von Eilenburg, an der Elbe, mit einem schö- nen Denkmale Luthers auf dem Markte, der in der dasigen Schloßkirche begraben liegt. — Sorg au, Stadt und Festung, südöstlich von Wittenberg, am linken Ufer der Elbe, treibt Han- del und Schifffahrt.'— Mückenberg, Marktflecken, südöstlich von Torgau, in der Nähe der Brandenburgischen und Schlesischen Gränze, hat ein schönes Schloß, eine große Tuchfabrik und in der Nähe eine vorzügliche Eisengießerei. 3) der Regierungsbezirk Erfurt, welcher den süd- westlichen Theil begreift. Erfurt, Hauptstadt, westlich von Weimar, und am nördlichsten Fuße des Steiger, in einer frucht- baren Ebene, an der Gera, ist groß und befestigt, und hat eine merkwürdige Domkirche mit der bekannten großen Glocke, aus- gezeichneten Gemüsebau, viele Fabriken und 23,000 Einwohner. — Schleusingen, Stadt, nördlich von -yildburghausen, am süd- lichen Fuße des Thüringer Waldes. — Su hla, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Schlcusingen, an der Südseite des Thü- ringer Waldes, hat besonders Gewehr- und Barchcntfabrikcn. — Langensalza, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Erfurt, in einer sehr fruchtbaren Gegend, hat ein Schwefelbad. — Tenn- stedt, Stadt, nordöstlich von Langensalza, in einer fruchtbaren Gegend, mit einem Schwefelbade. — Mühlhausen, gcwerb- same Stadt, nordwestlich von Langensalza, an der Unstrut, hat Fabriken, Handel und über 11,000 Einwohner. — Heiligen- ftadt, Stadt, nordwestlich von Mühlhausen, an der Leine. — Nordhausen, gewerbsame Stadt, nördlich von Sondershausen, an der Südseite des Harzes und am Anfange der goldenen Aue, ist durch ihre Branntweinbrennereien und starken Getreidehandel berühmt, und hat 11,000 Einwohner. e) Die Provinz Wcstphalen. Sie gränzt gegen Nordwesren an die Niederlande,
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