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1. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 345

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
158. Festlands^perre. 345 4. Jeder Engländer, welcher sich in den Ländern des Kaisers oder seiner Verbündeten aufhält, wird in ^^§9^1196^ schaft abgeführt. Napoleon stand damals auf dem Gipfel seiner Macht, halb Europa mußte sich der Anordnung des Herrschers fügen. Freilich geschah das nur höchst widerwillig, denn man erkannte sehr wohl, daß die Einbuße, welche dem englischen Handel zugedacht war, umgekehrt wiederum der Industrie und dem Warenverkehr Frankreichs zugute kommen sollte. Immerhin war es ein fürchterlicher Schlag, zu welchem der Kaiser ausholte um den verhaßten Feind zu zerschmettern, und das Jnselreich geriet zweifellos in die größte Gefahr. Es war England zwar gelungen sich politisch vom Kontinent loszulösen, aber wirt- schaftlich war ihm dieser doch unentbehrlich, weil er sein wichtigster Absatzmarkt war. Gelang es dem Kaiser in der Tat den übrigen Festlandsstaaten seinen Willen aufzuzwingen, so mußte England unterliegen ohne mit Waffengewalt besiegt zu sein. Unter diesen Umstünden vermochte sich England nur zu halten, wenn es in der gleichen rücksichtslosen Weise seine Seeherrschaft ausbeutete, wie Napoleon das Festland tyrannisierte. Zunächst entwickelten die britischen Schiffe einen ungeheuren und planmäßig betriebenen Schmuggelhandel. Von Gibraltar und Malta aus wurde ein blühender Schleichhandel mit der Pyre- nüenhalbinsel betrieben, selbst zu jener Zeit, als diese größtenteils von französischen Truppen besetzt war. Auch Helgoland, Sardinien und Jersey lieferten sichere Stapelplätze als Ausgangspunkte für den verbotenen Handelsverkehr. Von dem Umfang des Schmuggels in jenen Tagen kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man bedenkt, daß allein aus dem Hafen von Dünkirchen in den Monaten Juli bis Oktober 125 Schmugglerschiffe der französischen Polizei als ausgelaufen gemeldet wurden, deren Ladung einen Wert von über 1 300 000 Frs. befaß. Dazu suchten die Engländer neue Verkehrswege auf. Sie bahnten rege Handelsbeziehungen mit den spanischen Ländern in Süd- amerika an und auch die erzwungene Übersiedelung des portugisischen Hofes nach Brasilien kam dem englischen Handel zugute. Vor allem richteten sie die furchtbare Waffe ihrer Flotte gegen alle Staaten, welche sich freiwillig oder gezwungen dem napoleonischen System angeschlossen hatten. Die Beutezüge der englischen Korsaren ver- nichteten den französischen Seehandel, in dem sie die feindlichen Schiffe kaperten und die Kolonien der Franzosen in Besitz nahmen. Wenn der französische Seehandel vor der Revolution an 50 000 See- leute beschäftigt und reichlichen Gewinn abgeworfen hatte, io blieb

2. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 345

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
158. Festlandssperre. 345 4. Jeder Engländer, welcher sich in den Ländern des Kaisers oder seiner Verbündeten aufhält, wird in Kriegsgefangen- schaft abgeführt. Napoleon stand damals auf dem Gipfel seiner Macht, halb Europa mußte sich der Anordnung des Herrschers fügen. Freilich geschah das nur höchst widerwillig, denn man erkannte sehr wohl, daß die Einbuße, welche dem englischen Handel zugedacht war, umgekehrt wiederum der Industrie und dem Warenverkehr Frankreichs zugute kommen sollte. Immerhin war es ein fürchterlicher Schlag, zu welchem der Kaiser ausholte um den verhaßten Feind zu zerschmettern, und das Jnselreich geriet zweifellos in die größte Gefahr. Es lvar England zwar gelungen sich politisch vom Kontinent loszulösen, aber wirt- schaftlich war ihm dieser doch unentbehrlich, weil er sein wichtigster Absatzmarkt war. Gelang es dem Kaiser in der Tat den übrigen Festlandsstaaten seinen Willen aufzuzwingen, so mußte England unterliegen ohne mit Waffengewalt besiegt zu sein. Unter diesen Umständen vermochte sich England nur zu halten, wenn es in der gleichen rücksichtslosen Weise seine Seeherrschaft ausbeutete, wie Napoleon das Festland tyrannisierte. Zunächst entwickelten die britischen Schiffe einen ungeheuren und planmäßig betriebenen Schmuggelhandel. Von Gibraltar und Malta aus wurde ein blühender Schleichhandel mit der Pyre- näenhalbinsel betrieben, selbst zu jener Zeit, als diese größtenteils von französischen Truppen besetzt war. Auch Helgoland, Sardinien und Jersey lieferten sichere Stapelplätze als Ausgangspunkte für den verbotenen Handelsverkehr. Von dem Umfang des Schmuggels in jenen Tagen kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man bedenkt, daß allein aus dem Hafen von Dünkirchen in den Monaten Juli bis Oktober 125 Schmugglerschiffe der französischen Polizei als ausgelaufen gemeldet wurden, deren Ladung einen Wert von über 1 300 000 Frs. besaß. Dazu suchten die Engländer neue Verkehrswege auf. Sie bahnten rege Handelsbeziehungen mit den spanischen Ländern in Süd- amerika an und auch die erzwungene Übersiedelung des portugisischen Hofes nach Brasilien kam den: englischen Handel zugute. Vor allem richteten sie die furchtbare Waffe ihrer Flotte gegen alle Staaten, welche sich freiwillig oder gezwungen dem napoleonischen System angeschlossen hatten. Die Beutezüge der englischen Korsaren ver- nichteten den französischer: Seehandel, in dem sie die feindlichen Schiffe kaperte:: und die Kolonien der Franzosen in Besitz nahmen. Wenn der französische Seehandel vor der Revolution an 50 000 See- leute beschäftigt und reichlichen Geivinn abgeworfen hatte, so blieb

3. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 261

1913 - Leipzig : Hahn
261 Schenkwirte und ähnliche feuchte Berufe an die Bachseite postierte. Til wichtigsten Punkte waren jedenfalls die beiden Tore; am Bachtor hielten darum die fauststarken Gerber Wacht, am Bergtor die noch nervigeren Schmiede. Nun galt freilich vordem Michael der Schmied für den stärksten und kühnsten Mann in der ganzen Stadt, und man hätte ihm gerne den Befehl am Bergtor übertragen, wäre er nicht neuerdings Michel der Leimsieder geworden. So aber hielt der Rat dafür, daß ein so gleichgültiger, stummer und selbstgenügsamer Mann für den gefährlichsten Posten nichts tauge, und stellte ihn in die Reserve zu den alten Leuten und unbärtigen Jungen. Der Schmied nahm das ganz ruhig hin, als ob sich's von selbst verstünde, und schmiedete ruhig fort an seiner Esse. Inzwischen war dem Rat die geheime Kunde geworden, daß der Dachsburger nächste Woche auf Lichtmeß mit seinen Freunden zusammen- stoßen und in also vereinter Macht einen Hauptstreich wider das Städtlein führen werde. Es galt, dieser Vereinigung der Gegner zuvorzukommen, und zwar stand die Sache derart auf Spitz und Knopf, daß man den Dachs entweder in dem Augenblick überfallen mußte, wo er seine Burg verlassen, den Sammelplatz der Gefährten aber noch nicht erreicht hatte, oder, wenn diese einzige Stunde versäumt würde, Verzicht leistete auf jeden Angriff und hinter den schwachen Mauern alle Plage einer sehr bedenk- lichen Belagerung auf sich nahm. Um dem Ritter den Weg zu verlegen, mußten aber die Bürger wenigstens den Sammelplatz wissen, nach welchem er auf Lichtmeß von seiner Burg ziehen wollte. Sie schickten zu dem Ende drei Kundschafter aus, einen Metzgerknecht, einen Schustergesellen und einen Schneiderjungen. Allein die Späher kamen nicht wieder, sondern statt ihrer ein Bote des Ritters, vermeldend, sein Herr habe jene drei auf verdächtigen Wegen ertappt und festgenommen, sei aber bereit, sie gegen sehr billiges Lösegeld auszuliefern. Wolle ihm der Rat statt des Metzgers ein paar fette Mast- ochsen, statt des Schusters ein paar fette Schweine und statt des Schneiders, der gar leicht und mager sei, ein paar zarte, junge Zicklein senden, nebst sechs Maltersäcken Korn als Brot zum Fleische, dann könne er die drei Burschen im Stadtwald gegen Quittung wieder in Empfang nehmen. Die Bürger waren außer sich über diesen neuen Schaden samt dem Spott; dazu drängte die Zeit, denn morgen bereits stand Lichtmeß im Kalender. Schon früh am Tage hielt man Kriegsrat auf dem Rathause. Im engeren Ringe standen die Hauptleute der Zünfte, wie auch die Führer einiger fremder Mannschaft, die von den befreundeten Nachbarstädten herübergeschickt worden war, im weiteren Ring die anderen bewaffneten Bürger als Zuhörer. Es drohte aber eine bedenkliche Spaltung; denn einem Teile war die Nachricht, der Dachsburger wolle auf Lichtmeß ausziehen, nachgerade so verdächtig geworden, daß sie behaupteten, der Ritter selbst habe sie aus- gesprengt, um die Stadt irre zu führen, und die Gefangennahme der Späher sei bereits die erste Frucht seiner gelungenen List. Die anderen

4. Lesebuch nebst fachkundlichen Anhängen für Fortbildungs-, Fach- und Gewerbeschulen - S. 328

1913 - Leipzig : Hahn
328 3000 Mann der sächsischen Truppen an die Nordarmee an, mit ihnen eine Reiterschar aus Schwaben, Die Preußen und Russen nahmen die Flüchtigen mit Freuden auf; nur den Württembergischen General Nor- mann, der einst bei Kitzen die Lützower verräterisch überfallen hatte, wies Gneisenau mit verächtlichen Worten zurück. Friedrich Wilhelms Ehrlichkeit aber hielt den Borwurf nicht zurück: wie viel edles Blut die Sachsen dem Vaterland ersparen konnten, wenn sie ihren Entschluß früher, vor der Entscheidung faßten! Der traurige Zwischenfall blieb ohne jeden Einfluß auf den Ausgang der Völkerschlacht, aber es war doch wieder die Einsicht erwacht, daß auch nach dem Untergange des alten Reiches die Deutschen noch ein Vaterland besaßen und ihm verbunden waren durch heilige Pflichten. Gegen 5 Uhr vereinigte Bülow sein ganzes Korps zu einem ge- meinsamen Angriff, erstürmte Sellerhausen und Stünz, drang am Abend bis in die Kohlgärten vor, dicht an die östlichen Tore der Stadt. Da, als auch Langeron auf der Rechten das hart umkämpfte Schönefeld endlich genommen hatte und ebenfalls gegen die Kohlgärten herandrängte, war Ney mit dem linken Flügel der Franzosen auf seiner ganzen Linie ge- schlagen. Durch diese Niederlage war Napoleons Stellung im Zentrum unhaltbar. Noch am Abend befahl er den Rückzug des gesamten Heeres, illun wälzten sich die dichten Massen der geschlagenen Armee durch drei Tore zugleich in die Stadt hinein, um dann allesamt in entsetzlicher Ver- wirrung auf der Frankfurter Sttaße sich zu vereinigen. Die Hundert- rausende, die beim Feuerscheine von zwölf brennenden Dörfern auf dem teuer erkauften Schlachtfelde lagerten, empfanden ttef erschüttert den heiligen Ernst des Tages; unwillkürlich sttmmten die Ruffen eines ihrer frommen Lieder an, und bald klangen überall, in allen Zungen der Völker Europas, die Dankgesänge zum Himmel auf. Die Sieger beugten sich unter Gottes gewaltige Hand; recht aus dem Herzen der frommen be- wegten Zeit heraus sang der deutsche Dichter: O Tag des Sieges, Tag des Herrn, wie feurig schien dein Morgenstern! in. Nur der Feldherr, der von Amts wegen als der Besieger Napoleons gefeiert wurde, vermochte die Größe des Erfolges nicht zu fassen. Schwarzen- berg weigerte sich, die noch ganz unberührten russischen und preußischen Garden zur Verfolgung auszusenden — nicht aus Arglist, wie manche der grollenden Preußen annahmen, sondern weil sein Kleinmut die Ge- schlagenen nicht zur Verzweiflung treiben wollte. Blücher hatte den Tag über wegen des verspäteten Eintteffens der Nordarmee sein kleines Heer zusammenhalten müssen, um einen Ausfall in der Richtung auf Torgau, den man noch immer befürchtete, zurückweisen zu können; darum ward Jorck erst am Abend auf dem weiten Umwege über Merseburg dem fliehenden Feinde nachgesendet. Also konnte Napoleon noch 90000 Mann, fast durchweg Franzosen, aus der Schlacht retten. Die Deckung des

5. Der gute Kamerad - S. 14

1916 - Berlin : Baur & Richter
14 111. Vaterländische Geschichte. Unmut schließlich zu einem schlechten, fluchwürdigen Mittel. Aufruhr und Empörung sollten 1848/49 zum Ziel führen. Fest und unerschütterlich, wie ein Fels im brandenden Meer, stand Preußens Heer, unbeirrt durch das, was ringsherum vorging, getreu seinem Eid zu seinem Könige. Die Unruhen wurden nieder- geschlagen. Die Frage aber: „Was ist des Deutschen Vaterland?" blieb noch immer ohne Antwort. Mit dem Regierungsantritt König Wilhelms I. 1861 ging endlich auch für Deutschland die Sonne des Glücks auf. Mit klarem Blick erkannte er, daß Preußens Heer mit der zu- nehmenden Zahl der Bevölkerung in keinem Verhältnis mehr stand. Unbekümmert um Trotz und Widerstreben verdoppelte er das Heer, verjüngte es in allen seinen Gliedern und vervollkommnete Ausbil- dung, Bewaffnung, Ausrüstung. Bald sollten Teile dieses umgewandelten preußischen Heeres Ge- legenheit finden, zu zeigen, was sie zu leisten vermochten. Als die Dänen, im Vertrauen auf die bisherige Zerfahrenheit des Deutschen Bundes, versuchten, die Schleswig er und Holsteiner, echte deutsche Stämme, zu Dünen zu niachen, da fanden sich die beiden Nebenbuhler in Deutschland, Preußen und Österreich, noch einmal in Waffenbrüderschaft zusammen. Die Garden, die Märker, Westfalen und Posen er, welche die Ehre hatten, zu diesem Kampf aus dem preußischen Heer aus- gewählt zu werden, und unter dem Kommando des Prinzen Friedrich Karl von Preußen standen, zeigten der Welt, daß die Preußen noch zu fechten verstanden. Der neue Hinterlader, das Zünd- nadelgewehr, war eine furchtbare Waffe in den Händen dieser Soldaten. Das feste Bollwerk der Dänen, die Düppel er Schanzen, konnten dem Milt der Preußen nicht widerstehen. Am 18. April 1864 wurden sie unter den Klängen der Feldmnsik gestürmt. Hier empfing General v. Raven die tödliche Wunde mit den Worten: „Es ist Zeit, daß wieder eimnal ein preußischer General für seinen König stirbt;" hier opferte sich der tapfere Pionier Klinke für seine Kame- raden, indem er den Pulversack gegen die Pallisaden warf. 'Gott sei gelobt: die Söhne waren der Väter von 1813 wert. Als aber die siegessrohen Preußen auch noch über den Alsensund gingen und die Dänen aus ihrer Stellung auf der Insel A l s e n vertrieben, da bat man in Kopenhagen um Frieden, und Schleswig-Holstein war dem deutschen Vaterlande wiedergewonnen. Die große Frage: „Wer soll in Deutschland den Ton angeben, Preußen oder Österreich?" war durch die Kämpfe in Schleswig-Holstein nur verschoben, aber nicht gelöst. Gutwillig wollte keine dieser Mächte zurücktreten, also mußte das Schwert entscheiden. Im Jahre 1866 kam es zum Kampf. Noch einmal standen, nun aber, so Gott will, zum letztenmal, Deutsche gegen Deutsche in Waffen, denn auf die Seite der Österreicher hatten sich auch deutsche Stämme gestellt. König Wilhelm, nicht achtend seines hohen Alters, eilte mit der gesamten Streitmacht ins Feld, ihm zur Seite der schlachtenkundige Moltke. Seinen einzigen Sohn, den Kronprinzen Friedrich Wilhelm, stellte er an die Spitze der Ii. Armee, Prinz Friedrich Karl, den „Roten Prinzen", an die Spitze der I., den General Her- warth von Btttenfeld an die Spitze der Llb-Armee und den General Vogel v Falckenstein, der als Jüngling schon in den Befreiungskriegen mitgekämvft batte, an die Svitze der Main-Arrnep T

6. Der gute Kamerad - S. 152

1916 - Berlin : Baur & Richter
152 Xv. Garnisonwachtdienst. 8. Hgaffengedrauch »e» im wut*uhatft veftudlichc« Persönlichterten. a) Wan« ist de« zur Anfrechlerhaunng der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit auftretenden Militär auf Wachen und Posten, bei Patrouillen, Transporten und allen anderen Kommandos der Gebrauch der Waffen aus eigenem Recht zu jeder Zelt gestattet? 1. Wenn es bei einer dieser Dienstleistungen an- gegriffen oder mit einem Angriff gefährlich bedroht wird, oder, durch Tätlichkeit oder gefährliche Drohung Widerstand findet, — um den Angriff abzuwehren und den Widerstand zu überwältigen. Beispiel für die Abwehr eines Angriffs, Der Posten erhält von einer sich ihm nähernden Persönlichkeit einen Schlag. Beispiel für gefährliche Drohung mit einem Angriff. Dem Postm ruft eine sich ihm nähernde Persönlichkeit, die einen Re- volver in der Hand trägt, zu: „Gehen Sie zur Serte, sonst schieße ich!" (Die Drohung ist eine gefährliche, denn sie kann unmittelbar darauf in die Tat umgesetzt werden.) Beispiel für Leisten von Widerstand durch einen Angriffe Em von einer Patrouille Festgenommener sucht, indem er auf die Pa- trouille losschlägl, zu entkommen. Beisplel für Leisten von Widerstand durch eine gefährliche Drohung, Ein von einer Patrouille Festgenommener ruft; „Lassen Sie mich los oder ich ziehe mem Messer!" 2. Wenn Waffen oder gefährliche Werkzeuge, die niederzulegen vom Posten usw. befohlen worden ist, nicht sofort niedergelegt werden oder wieder aufgenommen werden. 3. Wenn bei Verhaftungen oder vorläufigen Fest- nahmen der Verhaftete oder Festgenommene entspringt oder einen Versuch hierzu macht. Als verhaftet oder vorläufig festgetwmmen gilt eine Person erst dann, wenn ihr unter Handauslegen oder Berühren mit der Waffe er- öffnet ist, daß sie verhaftet oder festgenommen sei. Unmittelbar an- schließend ist bekannt zu geben, daß bei jedem Fluchtversuch Gebrauch von der Waffe gemacht werden wird. 4. Zum Schutz der seiner Bewachung anvertrauten Personen und Sachen. Also auch zum Schutz von Personen, die das Militär fest- genommen hat. Eine Patrouille hat z. B. einen Mann festgenommen, der einen anderen tot- geschlagen hat. Bekannte des Erichlagenen lucyen den Rtördcr zu lynchen. Der Posten ist zum Waffengebrauch gegen diese Angreifer des Festgenommenen ver- pflichtet. d) Wie hat sich der Posten usw. vor, während und nach dem Waffengebrauch zu benehmen? Ms leitender Grundsatz gilt: „Von der Waffe ist nur insoweit Ge- brauch zu machen, als es zur Erreichung der vorstehend angegebenen Zwecke erforderlich ist. Der Gebrauch der Schußwaffe tritt nur dann ein, wenn entweder ein besonderer Befehl dazu erteilt worden ist, oder wenn die anderen Waffen unzureichend erscheinen. £

7. Der gute Kamerad - S. 21

1916 - Berlin : Baur & Richter
21 Iii. Vaterländische Geschichte. für Deutschland getan, ftnden wir tägitch und stündlich Gelegen- heit. Ihm, dem Sohn Kaiser Friedrichs, dem Enkel Wilhelms des Großen, der im Geist seiner Vorfahren unermüdlich für die Macht des Vaterlandes, für die Schlagfertiakeit des Heeres wirkt und schafft, gehören unser Leib, unser Herz, unsere Hand. Als im Sommer 1900 die Kunde von dem grauenvollen Ge- sandtenmord in Peking zu uns herüberdrang, und Se. Maiestät der Kaiser, von heiligem Zorne erfüllt, Freiwillige aufrief, um jenseits des Ozeans Krieg zu führen und die dem deutschen Namen zugefügte Schmach zu sühnen, da fanden sich viele Tausende mutiger deutscher Soldaten bereit, in dem fernen Lande einzutreten für die höchsten Güter der Menschheit und für des Reiches Ehre. Liebevolle, zum Herzen dringende Worte gab Se. Majestät seinen Landeskindern beim Abschied auf den ernsten Weg mit. Bekanntlich ließen es die Chinesen nirgends zu einem entscheidenden größeren Treffen kommen, weil sie beim Herannahen der Verbündeten chr Heil fast immer in schleunigem Rückzüge suchten. Dennoch hatten die Truppen mit unsagbaren Schwierigkeiten, her- vorgerufen durch das unwegsaine Gelände und das ungünstige Klima, zu kämpfen; auch hier feierten deutsche Tapferkeit, deutsche Manns- zucht ihre schönsten Erfolge, so daß sich die deutschen Truppen nicht nur bei der chinesischen Bevölkerung in Achtung setzten, sondern sich auch der vollsten Wertschätzung und Kameradschaft seitens der fremden Truppen erfreuten. Daß ein deutscher General — Generalfeldmarschall Graf von Waldersee — Oberkommandierender der Streitkräfte sämtlicher Staaten war, trug besonders dazu bei, das Ansehen des deutschen Namens zu heben. Im August 1901 erreichten die meisten der tapferen Streiter wohl- behalten die Heimat wieder. Dem Aufruf an Freiwillige zur Verstärkung der Schutztruppe für Deutsch-Süd we st afrika folgten zahlreiche deutsche Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, als zu Beginn des Jahres 1904 die Eingeborenen dieser deutschen Kolonie, die Hottentotten und Hereros, die deutschen Ansiedler überfielen, die Farmen zerstörten, die Ansiedelungen niederbrannten und unmenschliche Grausamkeiten verübten. Schwere Kämpfe hatten die deutschen Truppen fast drei Jahre lang dort zu bestehen. Der im Jahre 1903 im Süden des Schutzgebietes au-gebrochene Aufstand der Bondelzwarts wurde zwar Ende des Jahres ohne Schwierigkeiten unterdrückt, aber durch die Entsendung der verfügbaren Truppen nach dem Süden waren Mitte und Norden des Schutzgebietes fast ganz von Truppen entblößt. Diesen günstigen Um- stand benutzten die schon seit längerer Zeit mit der deutschen Herrschaft unzufriedenen Hereros zu einer Erhebung, die am 12. Januar 1904 ausbrach und sich in kürzester Zeit über das ganze Hereroland aus- breitete. Die Weißen, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, wurden in der grausamsten Weise hingemordet, ihre Farmen verwüstet, ihr Vieh weggetrieben. Etwa 150 Ansiedler und Soldaten fielen in den ersten Tagen der Blutgier der Hereros zum Opfer. Windhuk wurde nicht ernstlich bedroht, aber Okahandja und Omaru ru waren schwer gefährdet. Am 18 Januar traf S.m.s. „Ha- Vicht" vor Swakopnnmd ein, eine Landnngsabteilung Ms-tzte Karibib und stellte von dort aus die von den Hereros zerstörte Eisenbahn nach Windhuk wieder her. p

8. Der gute Kamerad - S. 177

1916 - Berlin : Baur & Richter
177 Xl. Gefecht. den Feind zwingen wird. Wer vorwärts stürmt, kann sein Leben sich erkämpfen und ferne Ehre wahren, wer zurückweicht, fällt den Geschofsen bes nuihfcncrnoen Kernoes sicher zum tapfer. »dorn stirot man wre ern Held, hinten wre ern Feigling. Das ist der Unterfchred. Wu Deutsche furo ern Bott des stürmischen Angriffs. Schon vre Römer zitterten vor dem wrlden Ansturm unserer Ahnen, der alten Germanen. Alle unsere Helden, bre Oreblingc unseres Volkes, der Grosze Kurfürst, der Alle Frrtz, Seydlttz, vor allem aber der alte Blucher, den lerne Solvaren den „Marscyall Vorwärts" nannten, haben dre Verehrung, dre man rhnen zollt, rn erster Oune dem Umstand zu verdanken, daß sie draus grngen ohne Furcht und Zagen. Zm Grootsonlerner Bezirk war der Ausbruch des Aufstandes in Südwest- afrrka der Oberleutnant V o l k m a n n Distrrktsches. Am Abend des 17. Januar 1904 erhrelt er rn Grovlsvnlern die Nachricht, daß 20 km entfernt in oen Bergen sich 170 gut bewaffnete Hereros unter Kuhrung des Kapuans Balona gesammelt hätten und beabfrchlrglen, am nachflen Vvrmrllag Groolfontem von zwei Seiten anzugreifen. Oberleutnant Vollmann sagte den Einschlug, den Angriff der Hereros Nicht der Grvvtfvnlein abzuwarten, fvndern ihnen ent- gegenzumarfchrcren. Denn nur so kvnnte das zahlreiche Vreh der Station und aller Ansiedler, das m eurem llmtrerfe von 2 km werden mugre, ge- rettet werden. mm unorgen des 18. rm Oberleutnant Volkmann mit 80 Neuern von Grootfonrem rn der Richtung auf llitkomft ad, nach etwa drerftunoigem Marsche sah er pwtzlrch eine dichte Kolonne bei Hereros auf der «trage rm Busche sorglos dahinziehen, vorn an der Spitze Reuer, bahrnler rn orerler Koronne Fugvvlk. Der Oberleutnant lieg rm 'Ru ausmarschieren und arractrerre bre überraschten Hereros mit lautem Hurra; was sich nicht rn den Busch reuen konnte, wurde niedergemacht. Dvch bald hatten sich die Hereros von ihrer Überraschung erholt uno cmpsingen dre weiter vororrngenoen Reuer mu Schnell- feuer, diese magren absitzen, gegen den zähen Kcrnb euren yartnactigen Keuer- kampf fuhren und tonnten ihn schlreglich nur durch oen «türm zum Weichen bringen. Erst gegen Abend, als sieben Führer und Grvgleule, unter chncn der Kapitän Barona, nebst zahlreichen Kriegern gefallen waren, fluchteten dre Hereros rn völliger Auflösung davon. Die kleine deutsche Abteilung haue bei dem hartnäckigen Kampfe einen Verlust von eurem Dören und vier Verwunoeren gehabt. Durch diese kühne Wafsenlut halte Oberleutnant Vvtlmann dre Rorb- Hereros für immer aus seinem Bezirk oerureden. a) Entwicklung der Kompagnie zum Gefecht. Ob ein einzelner Zug, ob mehrere Zuge, ob ore ganze Kompagnie aufgelöst wird, immer sind die Vorgesetzten voran. Ber Soroat folgt seinem Gruppensuhrer, behält ihn stets rm Auge, versteht und befolgt jeden feiner W»nte. Zeige gleich hierbei, daß du Nicht allem ein selbständig handelnder Schutze bist, sondern dag du dich auch als ern Glied deiner Kompagnie suhlst. Wenn du j. B. beim Ausschivarmen aus der Kolvnne davon sturmfl und Nicht wartest, bis deine Kameraden aus den Klügeln um Du aus glenycr Hohe sind, dann bist du noch wert entfernt, ern brauchbares Glied der «chukcnlinre zu fern. Zu dem Zugführer treten fofort zwel Schaycr und ein Spielmann. Der Schätzer soll seinem Zugführer im schnellen Ermitteln der Entfernungen zur Hunv gehen, den Zitu iiuch allen «eilen durch scharfe Beobachtung sichern, jede Bewegung, jede Verän- derung beim Kelnde sosorl jeyen und mitteilen und dauernde Augenverblndung mit dem Kompagnieführer halten, v. «lab, Gute Kamerad (Ausg, s. Preuven). üo. flufl. jg

9. Der gute Kamerad - S. 246

1916 - Berlin : Baur & Richter
Liederanhang 1. O Deutschland hoch in Ehren. O Deutschland, hoch in Ehren, du heil'ges Land der Treu! Stets leuchtet deines Ruhmes Glanz in Ost und West aufs neu. Du stehst, wie deine Berge, fest gen Feindes Macht und Trug, und wie des Adlers Flug vom Nest gehl deines Geistes Flug. Haltet aus, haltet aus! |: Lasset hoch das Banner wehn; :> zeiget ihm, zeigt dem Feind, daß wir treu zusammenstehn I Daß sich unsre alte Kraft erprobt, wenn der Schlachtruf uns entgegentobt; haltet aus im Sturm- gebraus! ! : ! ; Gedenket eurer Väter, gedenkt der großen Zeit, wo Deutschlands gutes Ritterschwert gesiegt in jedem Streit! Das sind die alten Schwerter noch, das ist das deutsche Herz; die schlagt ihr nimmermehr ins Joch, sie dauern fest wie Erz. Haltet aus, haltet aus, lasset hoch das Banner wehn, zeiget stolz, zeigt der Welt, daß wir treu zusammenstehn, daß sich alte deutsche Kraft erprobt, ob uns Friede strahlt, ob uns Krieg umtobt; haltet aus im Sturm- gebraus ! 1 i : i i Zum Herrn erhebt die Hände, er schirm' es immerdar, das schöne Land vor jedem Feind; hoch steige deutscher Aar! Dem teuren Lande Schirm und Schutz sei deutscher Arm bereit, wir bieten jedem Feinde Trutz und scheuen keinen Streit! Haltet aus, haltet aus, lasset hoch das Banner wehn, lasset uns treu und kühn mit den ersten Völkern gehn! Daß sich deutscher Geist voll Kraft erprobt, wenn das Ungewitter uns umtobt; haltet aus im Sturmgebraus! Ludwig Bauer. 2. Morgen marschieren wir. Morgen marschieren wir, ade, ade, ade; wie lieblich sang die Nachtigall vor meines Liebchens Haus, verklungen ist nun Sang und Schall, das Lieben ist nun aus. Ade, ade, es muß geschieden sein. Morgen Maschinen wir, ade, ade, ade; und unser Bündel ist geschnürt und alle Liebe d'rein; ade, die Trommel wird gerührt, es muß geschieden sein. Ade, ade, es muß geschieden sein. Morgen marschieren wir, ade, ade, ade; so reich' mir denn nochmal die yand, Herzallerliebste du; und kommst du in ein fremdes Land, so laß dein Bündel zu. Ade, ade, es muß geschieden sein. Hoffmann v. Fallerrleben. 3. Marsch ins Feld. Des Morgens zwischen drei'n und vieren, da müssen wir Soldaten mar- schieren das Güßleiu auf und ab, trale ra, mein Schätzlein sieht herab, träte ra, das Gäßlein auf und ab, mein Schätzleiu sieht herab, trale ra. Trale ral la la la la, trale ral la la la la, trale ra, trala la la la la, trala la, trale ral la la la la, trale ral la la la la, mein Schätzlein sieht herab, trala la. Mit Sack und Pack stehn schmuck die Leute, da geht's hinaus aufs Feld in die Weite, frisch vorwärts Mann für Mann, trale ra, die Tronnnler ziehn voran, trale ra, frisch vorwärts Manu für Mann, die Trommler zieh'n voran, trale ra. Trale ral u. s. w., die Trommler zieh'n voran, trala la.
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