Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Weltgeschichte - S. 158

1835 - Mainz : Kupferberg
158 Maria Theresia. Friedrich der Große. «.C.e. Toskana, zum Mitregenteu, übertragt ihm die böhmische Churstimme. J740. a) Erster schlesischer Krieg, bis zum Frieden zu Breslau 1742. Friedrich Ii. bricht plötzlich, um seine Ansprüche auf die Fürstenthümer Jägerudorf, Liegnitz, Brieg und Wolau gellend zu machen, in Schlesien ein; er nimmt Glogau, siegt gegen Neiperg bei Molwitz, und erobert Brieg. Baiern, Sachsen und Spanien treten mit Ansprüchen auf die österreichischen Erbländer vor, und verbinden sich mit Frankreich (Marschall von lielleisle) in dem geheimen Bünd- 1741. niß von Nymphen bürg *), woran auch Friedrich Theil nimmt, während Maria nur von England ( Georg Ii.) und den Generalstaaten unterstützt wird. Der Chnrfürst von Baiern»erobert mit Franzosen Ober- österreich, und mit den in Böhmen eingebrochenen Sachsen vereint, Prag, wird als König von Böhmen, und nachdem auch Friedrich in dem eroberten Breslau die Huldigung empfangen, als 1742. 14) Karl Vii. zum römischen Könige und Kaiser gewählt und gefrönt; aber Maria ruft in Preßbnrg ihre treuen Ungarn auf, und mit ihrer Hilfe wird Oesterreich durch Khevenhüller wieder befreit, und München von Bärenklau erobert. Friedrich dringt indessen in Mähren und Böhmen ein, siegt bei Czaslau gegen den Prinzen Karl von Lothringen, und behält im Frieden zu Breslau fast ganz Schlesien (ausser Tcschen, Troppau und Jägcrndorf) mit der Grafschaft Glaz. Auch mit Sachsen Frieden. Die Franzosen müssen, von Karl von Lothringen gedrängt, 1743. Böhmen verlassen, Maria in Prag gekrönt; eben so empfangt 1744. sie in dem abermals eingenommenen Baiern die Jnterimshnl- digung, und verbindet sich mit Sachsen und Sardinien. Der Churfürst Karl Albrecht von Baiern macht Ansprüche als Nachkomme der ältesten Tochter des Kaisers Ferdinand's I., der Anna; der Chursürst von Sachsen als Gemal der ältesten Tochter Joseph's I., und Philipp V. von Spanien als Erbe der Rechte seiner Vorgänger.

2. Das Mittelalter - S. 84

1857 - Koblenz : Baedeker
84 Die Araber. Die Mongolen. durch die Kreuzfahrer führte die Gründung des lateinischen Kaiserthums 1204—1261 herbei. Ueber dessen Stiftung und Untergang, so wie über die Kaiserthümer in Nicäa und Trapezunt, s. S. 64. 8- 35. Die Araber. Dem Khalifate der Abbasiden machten die Mongolen 1258 ein Ende, indem sie Bagdad, die einzige noch übrige Besitzung des Khalifen, belagerten, den Khalifen und die angesehensten Bürger durch Verrath in ihr Lager lockten und dann die Stadt erstürmten und zerstörten, die Einwohner (eben so die Khalifen) in einem 40° tägigen Blutbade größtentheils ermordeten. Die Nachkommen des dem Blutbade entronnenen Prinzen Hakim herrschten noch in Aegypten ohne alle weltliche Macht, mit bloßer geistlicher Würde, bis zur Eroberung dieses Landes durch die Türken 1517. Das übrige nördliche Afrika blieb, unter verschiedene Dynastien getheilt, den Arabern. 8- 36. Die Mongolen. Die Mongolen, welche in der weiten Hochebene Hinterasiens als Nomaden unter erblichen, fast unumschränkten Häuptlingen leb- ten, erhoben 1206 den Temudschin, Sohn eines Khans, zum Tschingis-Khan (d. h. Khan aller Khane), eroberten unter seiner und seiner Söhne Anführung das nördliche China und das Reich der Chowaresmier zwischen Indien und dem kaspischen Mere, unter- warfen das östliche und südwestliche Rußland, so wie Ungarn. Ein anderer Haufe drang durch Polen in Nie'derschlesien vor und besiegte Herzog Heinrich den Frommen bei Wahlstadt (^^), wandte sich aber, als die Böhmen heranrückten, nach Süden, um sich mit dem Hauptheere zu vereinigen, und erlitt auf dem Zuge durch Mähren eine solche Niederlage bei Olmütz, daß er schnell nach Ungarn entwich. Von hier aus versuchten sie zwar noch einmal nach Oesterreich vor- zudringen, aber als ihnen dort ein großes christliches Heer unter dem Könige (Wenzel) von Böhmen und den Herzögen von Oester- reich und Kärnthen entgegentrat, kehrten sie zurück und räumten auch Ungarn auf die Nachricht von dem Tode ihres Groß-Khaus.

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 101

1852 - Koblenz : Bädeker
Friedrich von der Pfalz, König von Böhmen. 101 Die letztere ward auf Ferdinand's Befehl geschlossen, die erstere nie- dergerissen und desfallsige Beschwerden entschieden abgewiesen. Die Erbitterung stieg, als Matthias die Verwaltung von Böhmen 10 Statthaltern übertrug, von denen 7 katholisch waren, und als sich das Gerücht verbreitete, der kaiserliche Befehl sei von den Statthal- tern verfälscht. Diese wurden von einer Deputation der utraquisti- schen Stände unter Anführung des Grafen Matthias von Thurn, zu Rede gestellt, und zwei derselben (Martini; und Slavata) nebst einem Geheimschreiber (Fabricius) aus den Fenstern der kaiserlichen Burg zu Prag geworfen, ohne jedoch umzukommen. Die Aufrührer bemächtigten sich der Regierungsgewalt, die sie 30 Direktoren über- trugen , und erhielten Unterstützung von der Union, die den Grafen Ernst von Mansfeld nach Böhmen sandte. Beide schlugen die kai- serlichen Truppen zurück, Graf Thurn rückte sogar vor Wien und bedrohte den König Ferdinand in seiner Burg, zog sich aber auf die Nachricht von einer gänzlichen Niederlage, welche Graf Mansfeld (bei Budweis) erlitten hatte, nach Böhmen zurück. Inzwischen war Matthias gestorben und ihm folgte sein Vetter Ferdinand Ii. 1619 — 1637. Aber in denselben Tagen, in welchen er in Frankfurt zum Kai- ser gewählt wurde, erklärten ihn die in Prag vereinigten Stände von Böhmen, Mähren, Schlesien und der Lausitz des böhmischen Thrones verlustig und erhoben auf denselben den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, das Haupt der Union und des deutschen Calvi- nismus. Dagegen verband sich der Kurfürst von Sachsen, die Aus- breitung des Calviuismus in Böhmen mißbilligend, mit dem Kaiser und unterwarf ihm Schlesien und die Lausitz wieder, während Maxi- milian von Baiern, als Feldherr der Liga (zunächst die protestanti- schen Stände von Ober- und Niederösterreich zum Gehorsam zurück- brachte, dann) sich nach Böhmen wandte und Friedrich's (durch einen Nachtmarsch ermüdetes) Heer auf dem weißen Berge bei Prag (8. Nov.) 1620 in einer Stunde gänzlich schlug. Friedrich entfloh nach Holland, ward mit seinen Anhängern in die Reichsacht und aller Würden und Länder verlustig erklärt, Böhmen unterworfen, der Majestätsbrief vernichtet, die Protestanten aller bürgerlichen Rechte beraubt und die protestantischen Prediger aus dem Lande verwiesen. Die Union löste sich ebenfalls auf, um aller Verbindlichkeit gegen den geächteten Kurfürsten überhoben zu sein.

4. Die mittlere und neue Welt - S. 98

1873 - München : Lindauer
mislaus Ottokar Ii, die nächsten Ansprüche auf Böhmen zu haben wähute, nicht weit von der Habsburg nach der Überfahrt über die Reuß meuchlings getötet; den Mörber hieß man feitbem Johann Parrici'ba (f 1313). Auf Albrecht folgte ein bentfcher Graf unter dem Namen Heinrich 'Vii von Luxemburg (1308—1313) Dieser brachte Böhmen an sein Haus, inbem feinem Sohne Johann von den mit ihrem Könige Heinrich von Kärnthen nnznfriebenen Stänben Böhmens mit der Hand der böhmischen Prinzessin Elisabeth, der jüngeren Schwester Wenzels V, die Krone von Böhmen übergeben würde. Heinrich Vii stellte auch in Italien biebeutsche Herrschaft wieber her und warb im Lateran als römischer Kaiser gekrönt. Nach feinem Tode suchten Ludwig Iv, der Baier, (1314-1347) und Friedrich der Schöne von Österreich (1314—1330), jener von der Mehrzahl der Kurfürsten, biefer von der Min b erzähl derselben zum Könige gewählt, den deutschen Tron zu behaupten. Niederlagen des österreichischen Hauses 1315, 1316 und 1322. Bevor es zwischen beiben zum Kriege kam, warb Friebrichs Brnber, der Herzog Leopolb I von Österreich, der biereichs-nnmittelbarkeit der schweizerischen Walbleute abermals bebrohte, bei Morgarteu 1315 von den Schw eizern besiegt, die unmittelbar bavauf „den ewigen Bnnb" zu Brunnen schlossen. Im folgeubeu Jahre (1316) besiegte Ludwig die österreichischen Truppen bei Eßlingen, und sieben Jahre später (1322) unterlag Friedrich bei Ämp^f in g unweit Mühlborf dem von dem östfränkifchen Ebelmanne L>eifrieb Schwepper-m a n n befehligten Heere L n b w i gs des B a i e r n. F r i e b x i ch, den der Pfleger Konrab Rinbsmaul in der Schlacht gefangen hatte, warb in die feste Burg Transnitz bei Naabburg in Verwahr gebracht. Ludwigs Zerwürsnijz mit dem tapste und seine Aussöhnung mit Friedrich dem Schönen. Nach der Schlacht bei A m p f i u g erklärte sich alles für Ludwig, nur Leopolb, Friebrichs des schönen Brnber, beharrte im Wiberstanbe nnb erhielt an Karl Iv von Frankreich, den nach der deutschen Krone gelüstete, und an dem zu Avignon resi-bierenben Papste Johann Xxii, den Ludwig durch Unterstützung der Ghibelliuen in Italien wiber die dem Papste ergebenen Welfen gegen sich aufgebracht hatte, kräftige Stützen. Nachbetn Ludwig wegen feiner Weigerung, die beutfche Krone niederzulegen, mit dem Banne belegt worben war, fetzte er Friedrich gegen Verzichtleistung auf den deutschen Tron in Freiheit. Als Friebrichs Bruder Leopolb dem Vergleiche seine Zustimmung versagte und

5. Die mittlere und neue Welt - S. 193

1873 - München : Lindauer
'I 193 Die Ansprüche Karl Albrechts wurden schon dadurch in ihrem Werte erschüttert, daß in dem Testamente Ferdinands I, welches in Wien aufbewahrt wurde, uicht vom Aussterben der „männlichen", sondern der „ehelichen" Leibeserben die Rede war*), und verloren vollends alle Geltung durch den urkundlichen Verzicht ans die österreichischen Lande, den Karl Albrecht vor seiner Vermählung mit Maria Amalia, des Kaisers Joseph I jüngerer Tochter, ausgestellt hatte. Gleichwol sann Karl Albrecht auf Mittel und Wege, die österreichischen Lande an sich zu bringen, und sah sich hierin von Frankreichs und Spanien unterstützt. Der erste schlesische Krieg, 1740-1742. Ermutigt durch die drohende Haltung, die Baierns Kurfürst gegen Maria Theresia einnahm, erneuerte der König F r i e d r i ch Ii von Preußen alte Ansprüche Brandenburgs auf die schlesischen Fürstentümer Brieg, • Jägerndorf, Liegnitz und Wohlan, und eröffnete, als Maria Theresia seine Forderungen nicht bewilligte, den Krieg'mit der Eroberung des säst schutzlosen Schlesiens. Nach dem Siege, den der preußische Feldmarschall Schwerin über ein kaiserliches Heer bei Mouwttz unweit Brieg (Io. April 1741) erfocht, schloffen Baiern und Frankreich zum Zwecke der Zerstückelung Österreichs in Nymphenbnrg (18. und 20. Mai 1741) Verträge, denen die übrigen Gegner der Maria Theresia (der König Philipp V von Spanien, der Kurfürst Klemens August von Köln, ein Bruder Karl Albrechts, der Kurfürst Karl Philipp vou der Rheinpfalz, der König Karl Iii von Neapel und der König Friedrich Ii von Preußen) allmählich beitrateu. Österreichs einziger Bundesgenosse, Rußland, wurde durch die von Frankreich aufgereizten Schweden beschäftigt. Karl Albrecht von Baiern siel (im September 1741) an der Spitze eines bairisch-französischen Heeres in Österreich ein, nahm zu Linz die Huldigung der Staude entgegen, wandte sich von da nach Böhmen, wo ihm ebenfalls gehuldigt wurde, und ward (am 24. Januar 1742) von den zu Frankfurt versammelten Kurfürsten unter dem Namen ftad Vii (1742—1745) *§urn deutschen Kais er erhoben. Inzwischen hatte Maria Theresia bei ihrem persönlichen Erscheinen auf einem Reichstage zu Preß bürg (1141) die Ungarn so begeistert, daß diese unverzüglich zwei Heere ausstellten. Das eine von diesen Heeren, geführt Loit dem kaiserlichen Feldmarschall *) In der (angeblichen) Originalurkunde zu Wien hieß es: „wau der erlich Stamm abginge und es zu Töchtern käme, daß alsdann Sy (die Prinzessin Anna) . erben mögen." Nach der in bairischen Händen befindlichen Abschrift der Wiener Originalurkunde und ebenso im Heiratsbriefe der Prinzessin Anna hieß es: „wann der manlich Stamm abginge u. s. w." Sattler, Abritz Ii. 13

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 134

1861 - Münster : Coppenrath
als die Böhmen sie ihm wegen seiner ausgebreiteten wichtigen Verbindungen gern übergaben; denn er war ein Neffe des großen Helden Moritz von Oranien und Schwiegersohn Ja- kob's I. von England. Aber gerade in dem Augenblicke, als man ihm die Krone anbot, trug er Bedenken, das gefährliche Geschenk anzunehmen. Jedoch seine Gemahlin trieb ihn dazu. „Kannst Du Dich vermessen," sprach sie stolz, „die Hand einer Königstochter anzunehmen, und Dir bangt vor einer Krone, die man Dir freiwillig entgegenbringt! Ich will lieber Brod essen an Deiner königlichen Tafel, als an Deinem kurfürstlichen Tische schwelgen." — Er nahm das gefährliche Geschenk an, und die Krönung wurde zu Prag mit beispielloser Pracht vollzogen (4. Nov. 1619). Das Glück schien ihm auf den Thron zu fol- gen; denn auch Schlesien, Mähren und die Lausitz huldigten ihm. Schlacht aus dem weihen Derge (1620). — Aber nur von kurzer Dauer war seine Herrlichkeit; denn Friedrich war nicht der Mann, der sich in einer so mißlichen Lage zu behaupten wußte. Er verschwendete seine Zeit und die Einkünfte des Landes in Ergötzlichkeiten, ohne die Gefahr zu ahnen, die über ihn einbrach. Des Kaisers Lage hingegen wurde mit jedem Tage günstiger. Für ihn erklärte sich die Liga, auch Spanien bot Unterstützung und schickte ein Heer aus den Niederlanden, welches die Pfalz besetzte; selbst der protestantische Kurfürst Johann Georg von Sachsen trat, aus Haß gegen den Cal- vinismus, auf seine Seite und versprach ihm die Unterwerfung Schlesiens und der Lausitz. Vor allen aber nahm der zuvor ge- nannte edle Herzog Maximilian von Bayern, der einsichtsvollste deutsche Fürst seiner Zeit, sich des Kaisers an. Das kaiserlich- bayerische Heer eilte mit Blitzesschnelle von Ulm nach Böhmen und stand vor Prag, ehe Friedrich an Gegenwehr dachte. Am 8. November 1620 entschied eine blutige Schlacht auf dem weißen Berge im Angesichte Prags das Schicksal Böhmens. Der tapfere bayerische Feldherr Tilly gewann innerhalb we- niger Stunden den vollständigsien Sieg über die Böhmen.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 99

1861 - Freiburg : Herder
Rußland und Preußen kommen empor. 99 Der österreichische Crbfolgekrieg (1740—1748). 8 258. Kaiser Karl Vi. starb am 20. Oktober 1740 und hatte seine Tochter Maria Theresia zur Nachfolgerin, die bitter erfuhr, Reg. 1740 wie wenig sich die Mächte um die pragmatische Sanktion bekümmerten, 1780* für welche ihr Vater so große Opfer gebracht hatte. Frankreich, Spanien, Neapel, Bayern, Köln, Pfalz, Preußen und Sachsen hatten sich nämlich bereits zur Zerstückelung Oester- reichs verbündet, zum Vorwände aber dienten Karl Alberts von Bayern Ansprüche auf die Erblande des Hauses Habsburg, die sich auf den angeblichen Inhalt eines Testaments von Kaiser Ferdinand I. gründeten; in dem Vertrage, den die Feinde Maria Theresias abschloßen, sollten ihr nur Unterösterreich, Steyermark, Kärnthen, Krain und Ungarn blei- den, der Kurfürst von Bayern aber zum Kaiser gewählt werden. Die Zeit schien abermals gekommen, daß das Haus Habs- burg gestürzt werde. 8 259. Der preußische König Friedrich Ii. fiel schon im Decem- Erster schle- der in Schlesien ein und siegte am 10. April 1741 bei Molwitz sts»er Krieg (unweit Brieg). Ein französisches Heer besetzte Vorderösterreich, ein anderes vereinigte sich mit dem bayerischen unter der persönlichen Anführung Karl Alberts, der in Oberösterreich eindrang und sich zu Linz huldigen ließ, sich dann nach Böhmen wandte, in welches die Sachsen eingefallen waren, mit seinem bayerisch-sächsisch-französischen Heer das schwach besetzte Prag durch nächtlichen Ueberfall wegnahm und sich im Dome mit großem Pomp als König von Böhmen die Krone aufsetzte. Fast gleichzeitig wurde er in Frankfurt von den Kur- fürsten (Hannover ausgenommen, welches 1692 die neunte Kur erhalten hatte) zum Kaiser erwählt, als welcher er sich Karl Vii. nannte, während ein preußisches und französisches Heer Hannover und Hol- land zur Neutralität zwang und Rußland durch einen schwedischen Krieg, den der französische Einfluß in Stockholm angestiftet hatte, von einer Unterstützung Maria Theresias abgehalteu wurde. Höhnisch nann- ten die Feinde die bedrängte Kaisertochter nur „die Großherzogin von Toskana", sie aber rief ihre Völker zu den Waffen und in wenigen Wochen stellten die Ungarn, Kroaten, Slavonier, die slavischen und deutschen Bewohner der Alpenländer eine solche Streitmacht, daß nicht nur Oesterreich von dem Feinde befreit, sondern Bayern besetzt wurde. Dagegen erfocht Friedrich Ii. am 17. Mai bei Ehotusitz oder Ezaslau einen Sieg, worauf ihm Maria Theresia im Frieden Friede von zu Breslau Schlesien überließ. Darauf wurde das französische Heer Breslau 28. in Prag eingeschloffen, rettete sich jedoch, als es schon auf das äußerste °u1 gebracht war, durch einen Ausfall über Eger nach Bayern, ein fran- zösisch-bayerisches Heer wurde aber von Khevenhüller bei Brau- nau geschlagen. 8 260. Im folgenden Sommer (27. Juli 1743) besiegte König Georg Ii. von England mit seiner aus Hannoveranern, geworbe- nen Schweizern und Hessen bestehenden sogenannten pragmatischen Armee die Franzosen bei Dettingen (unweit Aschaffenburg) und drang bis Lothringen vor, worauf England, Holland und Sar- dinien, welchem ein Stück der Lombardei versprochen wurde, mit

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 426

1858 - Weimar : Böhlau
426 von Sachsen, Köln und Pfalz beitraten. Die östreichischen Länder sollten getheilt und der Kaisertochrer nur Ungarn, die Niederlande und Niederöstreich mit dem Herzogthum Kärntheü und Krain gelassen werden. Maria Theresia war durch Friedrichs Angriff überrascht worden. Im Anfange deß Jahres 1741 zog der Feldmarschall von Neipperg, ein erfahrener Feldherr aus Eugens Schule, bei Olmütz ein ansehn- liches Heer zusammen. Bei Molwitz kam es zu eitler blutigen Schlacht, in welcher die Preußen siegten. Die Erfolge Friedrichs förderten den baierisch - französischen Eroberungsplan. Der Kurfürst von Baiern begann am 31. Juli 1741 den Krieg gegen Oestreich durch Ueberrum- pelung der Stadt Passau, rückte, durch ein französisches Heer verstärkt, in Oestreich vor und ließ sich zu Linz huldigen. Der Kurfürst von Sachsen und Körrig von Polen wollte auch an der großen Beute Theil nehmen und sandte ein Heer nach Böhmen. Von allen Bürgen der pragmatischen Sanction zeigte sich nur Georg Ii. von England in seiner Eigenschaft als König von Hannover entschlossen, dem gegebenen Worte treu zu bleiben. Ec versammelte 30,000 Hannoveraner in Nord- deutschland, wurde aber durch ein französisches und preußisches Heer eingeschloffen und zu einem Vertrage genöthigt, in welchem er sich ver- pflichtete, der Königin von Ungarn keinen weitern Beistand zu leisten. Der Kurfürst von Baiern drang bis 12 Stunden von Wien vor und ließ die Kaiserstadt zur Uebergabe auffordern. Dann aber wandte er sich nach Böhmen und ließ sich am 19. December 1741 in Prag als König von Böhmen huldigen. Aber während er sich in diesem Prunke gefiel, hatte Maria Theresia schon am 11. September auf dem Schlöffe zu Presburg zu den Ständen von Ungarn gesprochen. Sie war die Erbin jenes Kaiserhauses, welches seit Jahrhunderten die Rechte Ungarns und die Freiheiten seiner evangelischen Kirche zu schmälern ge- strebt hatte. Jetzt rührte die Schönheit und das Unglück der jungen Frau die Magnaten so, daß sie ihr Treue bis in den Tod gelobten. Schon im Oktober fanden sich 15,000 berittene Edelleute in Presburg ein, und zahlreiche Mannschaften strömten herbei. Zwei Heere wurden gebildet. Mit dem einen rückte Großherzog Franz, der Gemahl der Königin, in Böhmen ein, mit dem andern eroberte Khevenhüller im Januar 1742 Oberöstreich wieder. Die Oestreicher drangen auch in Baiern ein und besetzten München, während am 12. Februar Karl .Albrecht als Kaiser Karl Vii. (1742—1745) gekrönt wurde. Friedrich Ii. drang 1742 in Mähren ein, zog sich aber dann wegen der verstärkten Streitkräfte seiner Gegner nach Böhmen zurück. Bei Chotusitz (Czaslau) besiegte er den Prinzen Karl von Loth- ringen. Nach dieser Schlacht war Maria Theresia entschlossen, mit Friedrich Ii. Frieden zu schließen. Zu Breslau wurden die Prälimi- narien, zu Berlin der Friede unterzeichnet. Durch diesen Frieden zu Breslau endigte der erste schlesische Krieg (1740—1742). Fried- rich erhielt fast ganz Schlesien und die Grafschaft Glatz. Bald darauf versöhnte sich auch Sachsen mit Oestreich. Jetzt wurde Böhmen bis auf einige feste Punkte dem Feinde ent- rissen und die französische Armee unter den Marschällen Broglio und Belleisle mußte sich nach Prag zurückziehen. Vergebens versuchte

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 46

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
46 Sechste Periode. Von 1648—1789. — Zweiter Abschnitt. Von 1740—1789. Preußens lag. Von allen Seiten umdroht, fand Maria Theresia, indem sie große Opfer brachte, bei den Ungarn Hilfe, konnte aber zunächst die Fortschritte der Yerbündeten nicht auf halten und schlofs im Oktbr. mit Friedrich das geheime Abkommen zu Kl.-Schnellendorf (ö. von Neifse); da sie aber das Schweigen brach, trat Friedrich dem Teilungsbündnisse bei. Im Jan. 1742 wurde Karl Albert zum Kaiser gewählt — als Karl Yii. regierte er bis 1745 —, verlor aber sein Stammland Bayern an Maria Theresia. Am 17. Mai schlug Friedrich deren Schwager Karl von Lothringen bei Chotusitz (Tschaslau) (s. des Elbbogens in Böhmen), und nun entledigte sie sich auf Zureden Georgs Ii. dieses gefährlichsten Gegners durch den Frieden von Breslau-Berlin (Juni-Juli), in dem sie Friedrich ganz Schlesien aufser den Gebieten von Teschen, Troppau und Jägerndorf nebst der Grafschaft Glatz ab trat. Über diesen Bundesbruch waren Friedrichs Verbündete entrüstet. 40. c) Der Krieg bis 1748. Jetzt wandte sich Maria Theresia mit gröfserem Erfolge gegen ihre andern Gegner, gewann ihre Erbländer wieder, ja liefs sich in München huldigen. Die „prag- matische Armee“ Georgs Ii. schlug die Franzosen bei Dettingen (am Main s. von Hanau) 1743. Um Österreichs auf die Zurück- gewinnung von Schlesien gerichteten Plänen zuvorzukommen, be- schlofs Friedrich einen neuen Angriff, erneuerte sein Bündnis mit Frankreich und trat, um die österreichische Hegemonie in Deutsch- land zu stürzen, für das Kaisertum Karls Yii. ein. Bevor er den zweiten schlesischen Krieg 1744 — 45 be- gann, vergröfserte er seinen Staat durch die Erwerbung von Ost- friesland nach dem Aussterben des Fürstenhauses der Cirksena auf Grund eines früheren Erbvertrages. Im Sommer 1744 fiel er in Böhmen ein, mufste es aber räumen, um Schlesien zu retten. Seine Lage wurde jetzt sehr gefahrvoll: Sachsen (Graf Brühl) war auf die Seite Maria Theresias getreten, die ihm Aussicht auf Schlesien gemacht hatte; nach dem Tode Karls Yii. entsagte sein Nachfolger Maximilian Josef im Frieden zu Füssen (am oberen Lech) 1745 allen Grofsmachtgelüsten; die französische Kriegführung war äufserst schlaff. Aber Friedrich schlug Karl von Lothringen bei Hohenfriedberg (nw. von Schweidnitz) im Juni 1745 und

10. Das Mittelalter - S. 220

1877 - Leipzig : Brandstetter
220 »«stärkt war, bei dem Städtchen M ü h ld o r f am Inn und schickte Eilboten an seinen Bruder Leopold, so schnell wie möglich mit seinen Truppen 6er» be,zukommen, Gelang's beiden Brüdern, ihre Streitkräfte zu vereiniaen so war Ludwig verloren. Doch Leopold säumte zur Unzeit, indem er aus Rache tue Guter des Grafen von Montfort verwüstete, und zu Ludwig's (>)luck singen die Mönche von Fürstenfelde die Boten auf, die zwischen den oerden Brütern hin und wieder gingen, so daß keiner vom andern etwas erfuhr. Rasch zog jetzt Ludwig seinem Feinde entgegen und stellte seine Heeresmacht bei Ampfing (nicht weit von Mühldorf) auf; mit ihm waren tue meisten Bürger nebst Kriegsvölkern des Kurfürsten von Trier und des Königs Johann von Böhmen. Er übergab die Leitung der Schlacht und den Oberbefehl einem wohlerfahrenen Ritter, Seifried Schwepper-mann. Als dieser, ein gebeugter Greis, herangeritten kam, schlotterten tyw frte Fiiße in den Steigbügeln, daß ihn alle jungen Herren verlachten: er ließ sie lachen und bestellte still die Schlachtordnung. Den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, legte er mit 400 Rittern, welche aus Kriegslist österreichische Farben und Fahnen angenommen hatten, in einen Hinterhalt. König Ludwig trug einen einfachen Waffenrock, wie em gemeiner Mann, aus Vorsicht, da seinem Leben schon öfters meuchlings nachgestellt worden war. Friedrich ritt, als König gerüstet, in leuch-» tcnt ent goldenem Harnisch, den Reichsadler darauf, die Krone auf dem Helm, stolzfreudig den Seinen voran; nie schien er schöner, als an diesem Tage.' Am frühen Morgen des 18. September 1322 brach die Schlacht los. Die Schlachthörner ertönten, dieheerpauken schmetterten drein; mitgeheuljagten Friedrich s Hülfsvölker aus Ungarn, die wilden Kumanen und Bulgaren, gegen den linken Flügel von Ludwig's Schlachtordnung heran. Dort standen die Böhmen unter ihrem König Johann und vertheidigten sich heldenmütig. Dennoch mußten sie und die Bayern über den Jnnfluß zurückweichen. Schon stand Ludwig selbst in Gefahr, gefangen zu werden; da brachen die Münchener Bäcker zu ihm heran und machten mit tüchtigen Hieben freie Bahn. Bayrische Ritter hielten die Flucht ihres Fußvolks auf, und nun konnten sich auch die Böhmen wieder sammeln. Indessen wandte der kluge Schweppermann plötzlich den linken Flügel, so daß die Feinde Sonnenschein, Wind und Staub in's Gesicht bekamen. Begeistert focht Friedrich mit ritterlichem Heldenmuthe um die Krone; Siegesjubel erscholl in seinem Heere. Doch unerschrocken schlug und wehrte sich Ludwig's Heer zehn Stunden lang. Horch, da erscholl vom rechten Flügel des österreichischen Heeres helles Freudengeschrei, aus einem Waldthal an der Isar rückten frische Schlachthaufen mit österreichischen Farben und Fahnen heran. Das ist gewiß Herzog Leopold! Die Schaaren eilten dicht in Seiten und Rücken der Oesterreicher heran. Jetzt erst, Stirn an Stirn, erkennen d^iese die Kriegslist; nicht Leopold, sondern ihr Feind, der Burggraf von Nürnberg, ist es. Da bricht Entsetzen in die österreichischen Reihen. Von allen Seiten umstellt, drängen sie sich zur Flucht. Nur Friedrich kämpft noch mit drei edlen Genossen wie rasend auf einer Wiese. Endlich stürzt
   bis 10 von 121 weiter»  »»
121 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 121 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 82
3 2
4 8
5 1
6 0
7 1
8 0
9 1
10 5
11 4
12 2
13 0
14 0
15 0
16 3
17 1
18 1
19 2
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 13
26 0
27 3
28 11
29 0
30 0
31 34
32 5
33 0
34 19
35 12
36 2
37 14
38 0
39 0
40 2
41 0
42 7
43 1
44 0
45 4
46 19
47 33
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 107
2 2
3 17
4 23
5 8
6 3
7 121
8 118
9 1041
10 25
11 5
12 11
13 11
14 3
15 85
16 433
17 464
18 95
19 555
20 290
21 16
22 0
23 637
24 1
25 11
26 1
27 3
28 12
29 803
30 5
31 1
32 66
33 32
34 175
35 8
36 63
37 41
38 314
39 23
40 13
41 71
42 27
43 23
44 138
45 56
46 22
47 4
48 7
49 61
50 1
51 961
52 27
53 8
54 6
55 7
56 27
57 8
58 5
59 154
60 225
61 13
62 17
63 15
64 13
65 6
66 51
67 58
68 38
69 6
70 12
71 87
72 33
73 66
74 513
75 0
76 18
77 91
78 201
79 4
80 36
81 3
82 36
83 12
84 1
85 2185
86 90
87 10
88 1
89 7
90 8
91 6
92 384
93 34
94 63
95 3
96 354
97 20
98 313
99 10

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 15
1 10
2 12
3 34
4 418
5 170
6 10
7 141
8 21
9 141
10 43
11 36
12 13
13 2
14 5
15 4
16 506
17 3
18 1260
19 409
20 0
21 2
22 0
23 1
24 31
25 13
26 285
27 2
28 3
29 61
30 321
31 85
32 0
33 463
34 5
35 87
36 15
37 2
38 19
39 182
40 709
41 10
42 5
43 16
44 305
45 22
46 25
47 22
48 27
49 522
50 57
51 30
52 28
53 38
54 664
55 1091
56 2
57 177
58 149
59 436
60 17
61 55
62 142
63 39
64 152
65 59
66 9
67 136
68 395
69 169
70 89
71 135
72 51
73 51
74 37
75 79
76 5
77 433
78 24
79 216
80 1828
81 384
82 17
83 0
84 1
85 5
86 0
87 21
88 470
89 4
90 8
91 267
92 49
93 133
94 6
95 0
96 12
97 1083
98 62
99 27
100 283
101 1
102 52
103 409
104 0
105 62
106 21
107 4
108 1
109 2
110 42
111 1
112 83
113 2
114 3
115 1
116 17
117 3
118 215
119 3
120 1
121 81
122 71
123 11
124 34
125 6
126 47
127 77
128 13
129 9
130 21
131 153
132 124
133 6
134 32
135 1
136 262
137 0
138 4
139 30
140 35
141 14
142 33
143 129
144 123
145 141
146 6
147 29
148 764
149 5
150 340
151 175
152 61
153 81
154 8
155 57
156 173
157 201
158 992
159 16
160 5
161 59
162 0
163 0
164 0
165 129
166 189
167 4
168 1
169 81
170 11
171 1699
172 69
173 106
174 42
175 130
176 210
177 452
178 1
179 53
180 7
181 0
182 506
183 229
184 37
185 2
186 12
187 8
188 20
189 3
190 0
191 2209
192 19
193 3
194 59
195 0
196 40
197 156
198 121
199 107