158 Maria Theresia. Friedrich der Große.
«.C.e. Toskana, zum Mitregenteu, übertragt ihm die böhmische
Churstimme.
J740. a) Erster schlesischer Krieg, bis zum Frieden
zu Breslau 1742.
Friedrich Ii. bricht plötzlich, um seine Ansprüche auf
die Fürstenthümer Jägerudorf, Liegnitz, Brieg und Wolau
gellend zu machen, in Schlesien ein; er nimmt Glogau, siegt
gegen Neiperg bei Molwitz, und erobert Brieg.
Baiern, Sachsen und Spanien treten mit Ansprüchen auf
die österreichischen Erbländer vor, und verbinden sich mit
Frankreich (Marschall von lielleisle) in dem geheimen Bünd-
1741. niß von Nymphen bürg *), woran auch Friedrich Theil
nimmt, während Maria nur von England ( Georg Ii.) und
den Generalstaaten unterstützt wird.
Der Chnrfürst von Baiern»erobert mit Franzosen Ober-
österreich, und mit den in Böhmen eingebrochenen Sachsen
vereint, Prag, wird als König von Böhmen, und nachdem
auch Friedrich in dem eroberten Breslau die Huldigung
empfangen, als
1742. 14) Karl Vii. zum römischen Könige und Kaiser gewählt
und gefrönt; aber Maria ruft in Preßbnrg ihre treuen Ungarn
auf, und mit ihrer Hilfe wird Oesterreich durch Khevenhüller
wieder befreit, und München von Bärenklau erobert.
Friedrich dringt indessen in Mähren und Böhmen ein,
siegt bei Czaslau gegen den Prinzen Karl von Lothringen,
und behält im Frieden zu Breslau fast ganz Schlesien
(ausser Tcschen, Troppau und Jägcrndorf) mit der Grafschaft
Glaz. Auch mit Sachsen Frieden.
Die Franzosen müssen, von Karl von Lothringen gedrängt,
1743. Böhmen verlassen, Maria in Prag gekrönt; eben so empfangt
1744. sie in dem abermals eingenommenen Baiern die Jnterimshnl-
digung, und verbindet sich mit Sachsen und Sardinien.
Der Churfürst Karl Albrecht von Baiern macht Ansprüche als
Nachkomme der ältesten Tochter des Kaisers Ferdinand's I., der Anna;
der Chursürst von Sachsen als Gemal der ältesten Tochter Joseph's I.,
und Philipp V. von Spanien als Erbe der Rechte seiner Vorgänger.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Neiperg Friedrich_Theil Friedrich Maria Maria Georg_Ii Friedrich Friedrich Karl_Vii Karl Maria Maria Friedrich Karl_von_Lothringen Karl Karl_von_Lothringen Karl Maria Maria Karl_Albrecht_von_Baiern Karl Albrecht Anna Philipp_V._von_Spanien Philipp_V.
84
Die Araber. Die Mongolen.
durch die Kreuzfahrer führte die Gründung des lateinischen
Kaiserthums 1204—1261 herbei. Ueber dessen Stiftung und
Untergang, so wie über die Kaiserthümer in Nicäa und Trapezunt,
s. S. 64.
8- 35.
Die Araber.
Dem Khalifate der Abbasiden machten die Mongolen 1258
ein Ende, indem sie Bagdad, die einzige noch übrige Besitzung des
Khalifen, belagerten, den Khalifen und die angesehensten Bürger
durch Verrath in ihr Lager lockten und dann die Stadt erstürmten
und zerstörten, die Einwohner (eben so die Khalifen) in einem 40°
tägigen Blutbade größtentheils ermordeten. Die Nachkommen des
dem Blutbade entronnenen Prinzen Hakim herrschten noch in Aegypten
ohne alle weltliche Macht, mit bloßer geistlicher Würde, bis zur
Eroberung dieses Landes durch die Türken 1517. Das übrige
nördliche Afrika blieb, unter verschiedene Dynastien getheilt, den
Arabern.
8- 36.
Die Mongolen.
Die Mongolen, welche in der weiten Hochebene Hinterasiens
als Nomaden unter erblichen, fast unumschränkten Häuptlingen leb-
ten, erhoben 1206 den Temudschin, Sohn eines Khans, zum
Tschingis-Khan (d. h. Khan aller Khane), eroberten unter seiner
und seiner Söhne Anführung das nördliche China und das Reich
der Chowaresmier zwischen Indien und dem kaspischen Mere, unter-
warfen das östliche und südwestliche Rußland, so wie Ungarn. Ein
anderer Haufe drang durch Polen in Nie'derschlesien vor und besiegte
Herzog Heinrich den Frommen bei Wahlstadt (^^), wandte sich
aber, als die Böhmen heranrückten, nach Süden, um sich mit dem
Hauptheere zu vereinigen, und erlitt auf dem Zuge durch Mähren
eine solche Niederlage bei Olmütz, daß er schnell nach Ungarn entwich.
Von hier aus versuchten sie zwar noch einmal nach Oesterreich vor-
zudringen, aber als ihnen dort ein großes christliches Heer unter
dem Könige (Wenzel) von Böhmen und den Herzögen von Oester-
reich und Kärnthen entgegentrat, kehrten sie zurück und räumten
auch Ungarn auf die Nachricht von dem Tode ihres Groß-Khaus.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Nicäa Bagdad Afrika China Indien Ungarn Nie'derschlesien Ungarn Oesterreich Oester-
Friedrich von der Pfalz, König von Böhmen. 101
Die letztere ward auf Ferdinand's Befehl geschlossen, die erstere nie-
dergerissen und desfallsige Beschwerden entschieden abgewiesen. Die
Erbitterung stieg, als Matthias die Verwaltung von Böhmen 10
Statthaltern übertrug, von denen 7 katholisch waren, und als sich
das Gerücht verbreitete, der kaiserliche Befehl sei von den Statthal-
tern verfälscht. Diese wurden von einer Deputation der utraquisti-
schen Stände unter Anführung des Grafen Matthias von Thurn,
zu Rede gestellt, und zwei derselben (Martini; und Slavata) nebst
einem Geheimschreiber (Fabricius) aus den Fenstern der kaiserlichen
Burg zu Prag geworfen, ohne jedoch umzukommen. Die Aufrührer
bemächtigten sich der Regierungsgewalt, die sie 30 Direktoren über-
trugen , und erhielten Unterstützung von der Union, die den Grafen
Ernst von Mansfeld nach Böhmen sandte. Beide schlugen die kai-
serlichen Truppen zurück, Graf Thurn rückte sogar vor Wien und
bedrohte den König Ferdinand in seiner Burg, zog sich aber auf die
Nachricht von einer gänzlichen Niederlage, welche Graf Mansfeld
(bei Budweis) erlitten hatte, nach Böhmen zurück. Inzwischen war
Matthias gestorben und ihm folgte sein Vetter
Ferdinand Ii. 1619 — 1637.
Aber in denselben Tagen, in welchen er in Frankfurt zum Kai-
ser gewählt wurde, erklärten ihn die in Prag vereinigten Stände
von Böhmen, Mähren, Schlesien und der Lausitz des böhmischen
Thrones verlustig und erhoben auf denselben den Kurfürsten Friedrich
V. von der Pfalz, das Haupt der Union und des deutschen Calvi-
nismus. Dagegen verband sich der Kurfürst von Sachsen, die Aus-
breitung des Calviuismus in Böhmen mißbilligend, mit dem Kaiser
und unterwarf ihm Schlesien und die Lausitz wieder, während Maxi-
milian von Baiern, als Feldherr der Liga (zunächst die protestanti-
schen Stände von Ober- und Niederösterreich zum Gehorsam zurück-
brachte, dann) sich nach Böhmen wandte und Friedrich's (durch einen
Nachtmarsch ermüdetes) Heer auf dem weißen Berge bei Prag
(8. Nov.) 1620 in einer Stunde gänzlich schlug. Friedrich entfloh
nach Holland, ward mit seinen Anhängern in die Reichsacht und
aller Würden und Länder verlustig erklärt, Böhmen unterworfen, der
Majestätsbrief vernichtet, die Protestanten aller bürgerlichen Rechte
beraubt und die protestantischen Prediger aus dem Lande verwiesen.
Die Union löste sich ebenfalls auf, um aller Verbindlichkeit gegen
den geächteten Kurfürsten überhoben zu sein.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_der_Pfalz Friedrich Matthias Matthias_von_Thurn Martini Ernst_von_Mansfeld Ernst Graf Ferdinand Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand Friedrich
V. Friedrich
V. Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Wien Mansfeld Budweis Frankfurt Prag Sachsen Baiern Niederösterreich Prag Holland
mislaus Ottokar Ii, die nächsten Ansprüche auf Böhmen zu haben wähute, nicht weit von der Habsburg nach der Überfahrt über die Reuß meuchlings getötet; den Mörber hieß man feitbem Johann Parrici'ba (f 1313). Auf Albrecht folgte ein bentfcher Graf unter dem Namen
Heinrich 'Vii von Luxemburg (1308—1313) Dieser brachte Böhmen an sein Haus, inbem feinem Sohne Johann von den mit ihrem Könige Heinrich von Kärnthen nnznfriebenen Stänben Böhmens mit der Hand der böhmischen Prinzessin Elisabeth, der jüngeren Schwester Wenzels V, die Krone von Böhmen übergeben würde. Heinrich Vii stellte auch in Italien biebeutsche Herrschaft wieber her und warb im Lateran als römischer Kaiser gekrönt. Nach feinem Tode suchten Ludwig Iv, der Baier, (1314-1347) und Friedrich der Schöne von Österreich (1314—1330), jener von der Mehrzahl der Kurfürsten, biefer von der Min b erzähl derselben zum Könige gewählt, den deutschen Tron zu behaupten.
Niederlagen des österreichischen Hauses 1315, 1316 und 1322.
Bevor es zwischen beiben zum Kriege kam, warb Friebrichs Brnber, der Herzog Leopolb I von Österreich, der biereichs-nnmittelbarkeit der schweizerischen Walbleute abermals bebrohte, bei Morgarteu 1315 von den Schw eizern besiegt, die unmittelbar bavauf „den ewigen Bnnb" zu Brunnen schlossen. Im folgeubeu Jahre (1316) besiegte Ludwig die österreichischen Truppen bei Eßlingen, und sieben Jahre später (1322) unterlag Friedrich bei Ämp^f in g unweit Mühlborf dem von dem östfränkifchen Ebelmanne L>eifrieb Schwepper-m a n n befehligten Heere L n b w i gs des B a i e r n. F r i e b x i ch, den der Pfleger Konrab Rinbsmaul in der Schlacht gefangen hatte, warb in die feste Burg Transnitz bei Naabburg in Verwahr gebracht.
Ludwigs Zerwürsnijz mit dem tapste und seine Aussöhnung mit Friedrich dem Schönen.
Nach der Schlacht bei A m p f i u g erklärte sich alles für Ludwig, nur Leopolb, Friebrichs des schönen Brnber, beharrte im Wiberstanbe nnb erhielt an Karl Iv von Frankreich, den nach der deutschen Krone gelüstete, und an dem zu Avignon resi-bierenben Papste Johann Xxii, den Ludwig durch Unterstützung der Ghibelliuen in Italien wiber die dem Papste ergebenen Welfen gegen sich aufgebracht hatte, kräftige Stützen. Nachbetn Ludwig wegen feiner Weigerung, die beutfche Krone niederzulegen, mit dem Banne belegt worben war, fetzte er Friedrich gegen Verzichtleistung auf den deutschen Tron in Freiheit. Als Friebrichs Bruder Leopolb dem Vergleiche seine Zustimmung versagte und
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Ottokar_Ii Ottokar Johann_Parrici'ba Johann Albrecht Albrecht Heinrich_'Vii Heinrich Johann Johann Heinrich_von_Kärnthen Heinrich Elisabeth Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_Iv Ludwig Baier Friedrich_der_Schöne_von_Österreich Friedrich Friebrichs_Brnber Leopolb_I_von_Österreich Morgarteu Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Konrab_Rinbsmaul Ludwigs_Zerwürsnijz Ludwigs Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Karl_Iv_von_Frankreich Karl Johann_Xxii Johann Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Friebrichs_Bruder_Leopolb
'I
193
Die Ansprüche Karl Albrechts wurden schon dadurch in ihrem Werte erschüttert, daß in dem Testamente Ferdinands I, welches in Wien aufbewahrt wurde, uicht vom Aussterben der „männlichen", sondern der „ehelichen" Leibeserben die Rede war*), und verloren vollends alle Geltung durch den urkundlichen Verzicht ans die österreichischen Lande, den Karl Albrecht vor seiner Vermählung mit Maria Amalia, des Kaisers Joseph I jüngerer Tochter, ausgestellt hatte. Gleichwol sann Karl Albrecht auf Mittel und Wege, die österreichischen Lande an sich zu bringen, und sah sich hierin von Frankreichs und Spanien unterstützt.
Der erste schlesische Krieg, 1740-1742. Ermutigt durch die drohende Haltung, die Baierns Kurfürst gegen Maria Theresia einnahm, erneuerte der König F r i e d r i ch Ii von Preußen alte Ansprüche Brandenburgs auf die schlesischen Fürstentümer Brieg, • Jägerndorf, Liegnitz und Wohlan, und eröffnete, als Maria Theresia seine Forderungen nicht bewilligte, den Krieg'mit der Eroberung des säst schutzlosen Schlesiens. Nach dem Siege, den der preußische Feldmarschall Schwerin über ein kaiserliches Heer bei Mouwttz unweit Brieg (Io. April 1741) erfocht, schloffen Baiern und Frankreich zum Zwecke der Zerstückelung Österreichs in Nymphenbnrg (18. und 20. Mai 1741) Verträge, denen die übrigen Gegner der Maria Theresia (der König Philipp V von Spanien, der Kurfürst Klemens August von Köln, ein Bruder Karl Albrechts, der Kurfürst Karl Philipp vou der Rheinpfalz, der König Karl Iii von Neapel und der König Friedrich Ii von Preußen) allmählich beitrateu. Österreichs einziger Bundesgenosse, Rußland, wurde durch die von Frankreich aufgereizten Schweden beschäftigt.
Karl Albrecht von Baiern siel (im September 1741) an der Spitze eines bairisch-französischen Heeres in Österreich ein, nahm zu Linz die Huldigung der Staude entgegen, wandte sich von da nach Böhmen, wo ihm ebenfalls gehuldigt wurde, und ward (am 24. Januar 1742) von den zu Frankfurt versammelten Kurfürsten unter dem Namen
ftad Vii (1742—1745) *§urn deutschen Kais er erhoben. Inzwischen hatte Maria Theresia bei ihrem persönlichen Erscheinen auf einem Reichstage zu Preß bürg (1141) die Ungarn so begeistert, daß diese unverzüglich zwei Heere ausstellten. Das eine von diesen Heeren, geführt Loit dem kaiserlichen Feldmarschall
*) In der (angeblichen) Originalurkunde zu Wien hieß es: „wau der erlich Stamm abginge und es zu Töchtern käme, daß alsdann Sy (die Prinzessin Anna) . erben mögen." Nach der in bairischen Händen befindlichen Abschrift der Wiener Originalurkunde und ebenso im Heiratsbriefe der Prinzessin Anna hieß es: „wann der manlich Stamm abginge u. s. w."
Sattler, Abritz Ii. 13
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Albrechts Karl Albrechts Ferdinands Karl_Albrecht Karl Albrecht Maria_Amalia Maria Joseph_I Karl_Albrecht Karl Albrecht Baierns_Kurfürst Maria_Theresia Maria Theresia Maria_Theresia Maria Theresia Maria Theresia Philipp Klemens_August_von_Köln August Karl_Albrechts Karl Albrechts Karl_Philipp Karl Philipp Karl_Iii_von_Neapel Karl Friedrich_Ii Friedrich Karl_Albrecht_von_Baiern Karl Albrecht Maria_Theresia Maria Theresia Anna) Anna Sattler
Extrahierte Ortsnamen: Ferdinands Wien Frankreichs Spanien Brandenburgs Brieg Liegnitz Schlesiens Brieg Frankreich Nymphenbnrg Spanien Rheinpfalz Frankreich Schweden Frankfurt Ungarn Wien
als die Böhmen sie ihm wegen seiner ausgebreiteten wichtigen
Verbindungen gern übergaben; denn er war ein Neffe des
großen Helden Moritz von Oranien und Schwiegersohn Ja-
kob's I. von England. Aber gerade in dem Augenblicke, als
man ihm die Krone anbot, trug er Bedenken, das gefährliche
Geschenk anzunehmen. Jedoch seine Gemahlin trieb ihn dazu.
„Kannst Du Dich vermessen," sprach sie stolz, „die Hand einer
Königstochter anzunehmen, und Dir bangt vor einer Krone,
die man Dir freiwillig entgegenbringt! Ich will lieber Brod
essen an Deiner königlichen Tafel, als an Deinem kurfürstlichen
Tische schwelgen." — Er nahm das gefährliche Geschenk an, und
die Krönung wurde zu Prag mit beispielloser Pracht vollzogen
(4. Nov. 1619). Das Glück schien ihm auf den Thron zu fol-
gen; denn auch Schlesien, Mähren und die Lausitz huldigten ihm.
Schlacht aus dem weihen Derge (1620). — Aber nur von
kurzer Dauer war seine Herrlichkeit; denn Friedrich war nicht
der Mann, der sich in einer so mißlichen Lage zu behaupten
wußte. Er verschwendete seine Zeit und die Einkünfte des
Landes in Ergötzlichkeiten, ohne die Gefahr zu ahnen, die über
ihn einbrach. Des Kaisers Lage hingegen wurde mit jedem
Tage günstiger. Für ihn erklärte sich die Liga, auch Spanien
bot Unterstützung und schickte ein Heer aus den Niederlanden,
welches die Pfalz besetzte; selbst der protestantische Kurfürst
Johann Georg von Sachsen trat, aus Haß gegen den Cal-
vinismus, auf seine Seite und versprach ihm die Unterwerfung
Schlesiens und der Lausitz. Vor allen aber nahm der zuvor ge-
nannte edle Herzog Maximilian von Bayern, der einsichtsvollste
deutsche Fürst seiner Zeit, sich des Kaisers an. Das kaiserlich-
bayerische Heer eilte mit Blitzesschnelle von Ulm nach Böhmen
und stand vor Prag, ehe Friedrich an Gegenwehr dachte. Am
8. November 1620 entschied eine blutige Schlacht auf dem
weißen Berge im Angesichte Prags das Schicksal Böhmens.
Der tapfere bayerische Feldherr Tilly gewann innerhalb we-
niger Stunden den vollständigsien Sieg über die Böhmen.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Moritz_von_Oranien Friedrich Friedrich Johann_Georg_von_Sachsen Johann Maximilian_von_Bayern Maximilian Friedrich Friedrich Tilly
Extrahierte Ortsnamen: England Niederlanden Cal- Schlesiens Lausitz Prags
Rußland und Preußen kommen empor.
99
Der österreichische Crbfolgekrieg (1740—1748).
8 258. Kaiser Karl Vi. starb am 20. Oktober 1740 und hatte
seine Tochter Maria Theresia zur Nachfolgerin, die bitter erfuhr, Reg. 1740
wie wenig sich die Mächte um die pragmatische Sanktion bekümmerten, 1780*
für welche ihr Vater so große Opfer gebracht hatte. Frankreich,
Spanien, Neapel, Bayern, Köln, Pfalz, Preußen und
Sachsen hatten sich nämlich bereits zur Zerstückelung Oester-
reichs verbündet, zum Vorwände aber dienten Karl Alberts von Bayern
Ansprüche auf die Erblande des Hauses Habsburg, die sich auf den
angeblichen Inhalt eines Testaments von Kaiser Ferdinand I. gründeten;
in dem Vertrage, den die Feinde Maria Theresias abschloßen, sollten
ihr nur Unterösterreich, Steyermark, Kärnthen, Krain und Ungarn blei-
den, der Kurfürst von Bayern aber zum Kaiser gewählt
werden. Die Zeit schien abermals gekommen, daß das Haus Habs-
burg gestürzt werde.
8 259. Der preußische König Friedrich Ii. fiel schon im Decem- Erster schle-
der in Schlesien ein und siegte am 10. April 1741 bei Molwitz sts»er Krieg
(unweit Brieg). Ein französisches Heer besetzte Vorderösterreich,
ein anderes vereinigte sich mit dem bayerischen unter der persönlichen
Anführung Karl Alberts, der in Oberösterreich eindrang und sich
zu Linz huldigen ließ, sich dann nach Böhmen wandte, in welches die
Sachsen eingefallen waren, mit seinem bayerisch-sächsisch-französischen
Heer das schwach besetzte Prag durch nächtlichen Ueberfall wegnahm
und sich im Dome mit großem Pomp als König von Böhmen die
Krone aufsetzte. Fast gleichzeitig wurde er in Frankfurt von den Kur-
fürsten (Hannover ausgenommen, welches 1692 die neunte Kur erhalten
hatte) zum Kaiser erwählt, als welcher er sich Karl Vii. nannte,
während ein preußisches und französisches Heer Hannover und Hol-
land zur Neutralität zwang und Rußland durch einen schwedischen
Krieg, den der französische Einfluß in Stockholm angestiftet hatte, von
einer Unterstützung Maria Theresias abgehalteu wurde. Höhnisch nann-
ten die Feinde die bedrängte Kaisertochter nur „die Großherzogin von
Toskana", sie aber rief ihre Völker zu den Waffen und in wenigen
Wochen stellten die Ungarn, Kroaten, Slavonier, die slavischen und
deutschen Bewohner der Alpenländer eine solche Streitmacht, daß nicht
nur Oesterreich von dem Feinde befreit, sondern Bayern besetzt
wurde. Dagegen erfocht Friedrich Ii. am 17. Mai bei Ehotusitz
oder Ezaslau einen Sieg, worauf ihm Maria Theresia im Frieden Friede von
zu Breslau Schlesien überließ. Darauf wurde das französische Heer Breslau 28.
in Prag eingeschloffen, rettete sich jedoch, als es schon auf das äußerste °u1
gebracht war, durch einen Ausfall über Eger nach Bayern, ein fran-
zösisch-bayerisches Heer wurde aber von Khevenhüller bei Brau-
nau geschlagen.
8 260. Im folgenden Sommer (27. Juli 1743) besiegte König
Georg Ii. von England mit seiner aus Hannoveranern, geworbe-
nen Schweizern und Hessen bestehenden sogenannten pragmatischen
Armee die Franzosen bei Dettingen (unweit Aschaffenburg) und
drang bis Lothringen vor, worauf England, Holland und Sar-
dinien, welchem ein Stück der Lombardei versprochen wurde, mit
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Alberts_von_Bayern
Ansprüche Karl Ferdinand_I. Maria_Theresias Maria Theresias Friedrich_Ii Friedrich Karl_Alberts Karl Karl_Vii Karl Maria_Theresias Maria Theresias Friedrich_Ii Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Georg_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Neapel Bayern Sachsen Oester- Habsburg Krain Ungarn Bayern Schlesien Molwitz Brieg Oberösterreich Sachsen Frankfurt Hannover Stockholm Ungarn Oesterreich Ehotusitz Breslau Breslau Prag Bayern England Hessen Dettingen Aschaffenburg Lothringen England Holland
426
von Sachsen, Köln und Pfalz beitraten. Die östreichischen Länder
sollten getheilt und der Kaisertochrer nur Ungarn, die Niederlande
und Niederöstreich mit dem Herzogthum Kärntheü und Krain gelassen
werden.
Maria Theresia war durch Friedrichs Angriff überrascht worden.
Im Anfange deß Jahres 1741 zog der Feldmarschall von Neipperg,
ein erfahrener Feldherr aus Eugens Schule, bei Olmütz ein ansehn-
liches Heer zusammen. Bei Molwitz kam es zu eitler blutigen Schlacht,
in welcher die Preußen siegten. Die Erfolge Friedrichs förderten den
baierisch - französischen Eroberungsplan. Der Kurfürst von Baiern
begann am 31. Juli 1741 den Krieg gegen Oestreich durch Ueberrum-
pelung der Stadt Passau, rückte, durch ein französisches Heer verstärkt,
in Oestreich vor und ließ sich zu Linz huldigen. Der Kurfürst von
Sachsen und Körrig von Polen wollte auch an der großen Beute Theil
nehmen und sandte ein Heer nach Böhmen. Von allen Bürgen der
pragmatischen Sanction zeigte sich nur Georg Ii. von England in
seiner Eigenschaft als König von Hannover entschlossen, dem gegebenen
Worte treu zu bleiben. Ec versammelte 30,000 Hannoveraner in Nord-
deutschland, wurde aber durch ein französisches und preußisches Heer
eingeschloffen und zu einem Vertrage genöthigt, in welchem er sich ver-
pflichtete, der Königin von Ungarn keinen weitern Beistand zu leisten.
Der Kurfürst von Baiern drang bis 12 Stunden von Wien vor
und ließ die Kaiserstadt zur Uebergabe auffordern. Dann aber wandte
er sich nach Böhmen und ließ sich am 19. December 1741 in Prag
als König von Böhmen huldigen. Aber während er sich in diesem
Prunke gefiel, hatte Maria Theresia schon am 11. September auf dem
Schlöffe zu Presburg zu den Ständen von Ungarn gesprochen. Sie
war die Erbin jenes Kaiserhauses, welches seit Jahrhunderten die Rechte
Ungarns und die Freiheiten seiner evangelischen Kirche zu schmälern ge-
strebt hatte. Jetzt rührte die Schönheit und das Unglück der jungen
Frau die Magnaten so, daß sie ihr Treue bis in den Tod gelobten.
Schon im Oktober fanden sich 15,000 berittene Edelleute in Presburg
ein, und zahlreiche Mannschaften strömten herbei. Zwei Heere wurden
gebildet. Mit dem einen rückte Großherzog Franz, der Gemahl der
Königin, in Böhmen ein, mit dem andern eroberte Khevenhüller im
Januar 1742 Oberöstreich wieder. Die Oestreicher drangen auch in
Baiern ein und besetzten München, während am 12. Februar Karl
.Albrecht als Kaiser Karl Vii. (1742—1745) gekrönt wurde.
Friedrich Ii. drang 1742 in Mähren ein, zog sich aber dann
wegen der verstärkten Streitkräfte seiner Gegner nach Böhmen zurück.
Bei Chotusitz (Czaslau) besiegte er den Prinzen Karl von Loth-
ringen. Nach dieser Schlacht war Maria Theresia entschlossen, mit
Friedrich Ii. Frieden zu schließen. Zu Breslau wurden die Prälimi-
narien, zu Berlin der Friede unterzeichnet. Durch diesen Frieden zu
Breslau endigte der erste schlesische Krieg (1740—1742). Fried-
rich erhielt fast ganz Schlesien und die Grafschaft Glatz. Bald
darauf versöhnte sich auch Sachsen mit Oestreich.
Jetzt wurde Böhmen bis auf einige feste Punkte dem Feinde ent-
rissen und die französische Armee unter den Marschällen Broglio und
Belleisle mußte sich nach Prag zurückziehen. Vergebens versuchte
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Personennamen: Maria_Theresia Maria Theresia Friedrichs Eugens Eugens Friedrichs Georg_Ii Maria_Theresia Maria Theresia Franz Franz Karl Karl Karl_Vii Karl Friedrich_Ii Friedrich Karl_von_Loth- Karl Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Ii Friedrich Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Ungarn Niederlande Niederöstreich Krain Neipperg Olmütz Friedrichs Baiern Oestreich Sachsen England Hannover Ungarn Baiern Wien Prag Ungarn Baiern Breslau Berlin Breslau Sachsen Prag
46
Sechste Periode. Von 1648—1789. — Zweiter Abschnitt. Von 1740—1789.
Preußens lag. Von allen Seiten umdroht, fand Maria Theresia,
indem sie große Opfer brachte, bei den Ungarn Hilfe, konnte
aber zunächst die Fortschritte der Yerbündeten nicht auf halten
und schlofs im Oktbr. mit Friedrich das geheime Abkommen zu
Kl.-Schnellendorf (ö. von Neifse); da sie aber das Schweigen
brach, trat Friedrich dem Teilungsbündnisse bei.
Im Jan. 1742 wurde Karl Albert zum Kaiser gewählt — als
Karl Yii. regierte er bis 1745 —, verlor aber sein Stammland
Bayern an Maria Theresia. Am 17. Mai schlug Friedrich deren
Schwager Karl von Lothringen bei Chotusitz (Tschaslau) (s. des
Elbbogens in Böhmen), und nun entledigte sie sich auf Zureden
Georgs Ii. dieses gefährlichsten Gegners durch den Frieden von
Breslau-Berlin (Juni-Juli), in dem sie Friedrich ganz Schlesien
aufser den Gebieten von Teschen, Troppau und Jägerndorf nebst
der Grafschaft Glatz ab trat. Über diesen Bundesbruch waren
Friedrichs Verbündete entrüstet.
40. c) Der Krieg bis 1748. Jetzt wandte sich Maria Theresia
mit gröfserem Erfolge gegen ihre andern Gegner, gewann ihre
Erbländer wieder, ja liefs sich in München huldigen. Die „prag-
matische Armee“ Georgs Ii. schlug die Franzosen bei Dettingen
(am Main s. von Hanau) 1743. Um Österreichs auf die Zurück-
gewinnung von Schlesien gerichteten Plänen zuvorzukommen, be-
schlofs Friedrich einen neuen Angriff, erneuerte sein Bündnis mit
Frankreich und trat, um die österreichische Hegemonie in Deutsch-
land zu stürzen, für das Kaisertum Karls Yii. ein.
Bevor er den zweiten schlesischen Krieg 1744 — 45 be-
gann, vergröfserte er seinen Staat durch die Erwerbung von Ost-
friesland nach dem Aussterben des Fürstenhauses der Cirksena
auf Grund eines früheren Erbvertrages. Im Sommer 1744 fiel
er in Böhmen ein, mufste es aber räumen, um Schlesien zu retten.
Seine Lage wurde jetzt sehr gefahrvoll: Sachsen (Graf Brühl)
war auf die Seite Maria Theresias getreten, die ihm Aussicht auf
Schlesien gemacht hatte; nach dem Tode Karls Yii. entsagte sein
Nachfolger Maximilian Josef im Frieden zu Füssen (am oberen
Lech) 1745 allen Grofsmachtgelüsten; die französische Kriegführung
war äufserst schlaff. Aber Friedrich schlug Karl von Lothringen
bei Hohenfriedberg (nw. von Schweidnitz) im Juni 1745 und
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind]]
Extrahierte Personennamen: Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Karl_Albert Karl Karl_Yii Karl Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Karl_von_Lothringen Karl Friedrich Friedrich Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Karls Maria_Theresias Maria Theresias Karls Maximilian_Josef Maximilian Friedrich Friedrich Karl_von_Lothringen
bei_Hohenfriedberg Karl
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Georgs Breslau-Berlin Teschen Troppau Friedrichs Georgs Dettingen Main Hanau Frankreich Deutsch- Karls Sachsen Karls Schweidnitz
220
»«stärkt war, bei dem Städtchen M ü h ld o r f am Inn und schickte Eilboten an seinen Bruder Leopold, so schnell wie möglich mit seinen Truppen 6er» be,zukommen, Gelang's beiden Brüdern, ihre Streitkräfte zu vereiniaen so war Ludwig verloren. Doch Leopold säumte zur Unzeit, indem er aus Rache tue Guter des Grafen von Montfort verwüstete, und zu Ludwig's (>)luck singen die Mönche von Fürstenfelde die Boten auf, die zwischen den oerden Brütern hin und wieder gingen, so daß keiner vom andern etwas erfuhr. Rasch zog jetzt Ludwig seinem Feinde entgegen und stellte seine Heeresmacht bei Ampfing (nicht weit von Mühldorf) auf; mit ihm waren tue meisten Bürger nebst Kriegsvölkern des Kurfürsten von Trier und des Königs Johann von Böhmen. Er übergab die Leitung der Schlacht und den Oberbefehl einem wohlerfahrenen Ritter, Seifried Schwepper-mann. Als dieser, ein gebeugter Greis, herangeritten kam, schlotterten tyw frte Fiiße in den Steigbügeln, daß ihn alle jungen Herren verlachten: er ließ sie lachen und bestellte still die Schlachtordnung. Den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, legte er mit 400 Rittern, welche aus Kriegslist österreichische Farben und Fahnen angenommen hatten, in einen Hinterhalt. König Ludwig trug einen einfachen Waffenrock, wie em gemeiner Mann, aus Vorsicht, da seinem Leben schon öfters meuchlings nachgestellt worden war. Friedrich ritt, als König gerüstet, in leuch-» tcnt ent goldenem Harnisch, den Reichsadler darauf, die Krone auf dem Helm, stolzfreudig den Seinen voran; nie schien er schöner, als an diesem Tage.' Am frühen Morgen des 18. September 1322 brach die Schlacht los. Die Schlachthörner ertönten, dieheerpauken schmetterten drein; mitgeheuljagten Friedrich s Hülfsvölker aus Ungarn, die wilden Kumanen und Bulgaren, gegen den linken Flügel von Ludwig's Schlachtordnung heran. Dort standen die Böhmen unter ihrem König Johann und vertheidigten sich heldenmütig. Dennoch mußten sie und die Bayern über den Jnnfluß zurückweichen.
Schon stand Ludwig selbst in Gefahr, gefangen zu werden; da brachen die Münchener Bäcker zu ihm heran und machten mit tüchtigen Hieben freie Bahn. Bayrische Ritter hielten die Flucht ihres Fußvolks auf, und nun konnten sich auch die Böhmen wieder sammeln. Indessen wandte der kluge Schweppermann plötzlich den linken Flügel, so daß die Feinde Sonnenschein, Wind und Staub in's Gesicht bekamen. Begeistert focht Friedrich mit ritterlichem Heldenmuthe um die Krone; Siegesjubel erscholl in seinem Heere. Doch unerschrocken schlug und wehrte sich Ludwig's Heer zehn Stunden lang. Horch, da erscholl vom rechten Flügel des österreichischen Heeres helles Freudengeschrei, aus einem Waldthal an der Isar rückten frische Schlachthaufen mit österreichischen Farben und Fahnen heran. Das ist gewiß Herzog Leopold! Die Schaaren eilten dicht in Seiten und Rücken der Oesterreicher heran. Jetzt erst, Stirn an Stirn, erkennen d^iese die Kriegslist; nicht Leopold, sondern ihr Feind, der Burggraf von Nürnberg, ist es. Da bricht Entsetzen in die österreichischen Reihen. Von allen Seiten umstellt, drängen sie sich zur Flucht. Nur Friedrich kämpft noch mit drei edlen Genossen wie rasend auf einer Wiese. Endlich stürzt
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Ludwig Ludwig Leopold Leopold Ludwig Ludwig Johann Seifried_Schwepper-mann Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Friedrich_s_Hülfsvölker Friedrich Johann Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Leopold Leopold Leopold Burggraf_von_Nürnberg Friedrich Friedrich