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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 104

1909 - Leipzig : Hirt
104 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. Ostafrika, 5. das Südseegebiet. Diese Gebiete sind an Flächeninhalt ungefähr fünfmal so groß wie das Deutsche Reich und haben 12 bis 13 Million farbige und etwa 7000 weiße Einwohner. Der Verkehr mit dem Mutterlande wird durch die vom Staate unterstützten Reichspostdampferlinien unterhalten. Diese Linien sind die ostasiatische, die australische und die ostafrikanische. Die Dampfer dieser drei Linien gehören dem Norddeutschen Lloyd, der gegen eine entsprechende Entschädigung die deutschen Postsachen mitnimmt und sich zu regelmäßigen Fahrten verpflichtet hat. Den Verkehr mit Westafrika vermittelt die Woermauuliuie, deren Schiffe dem Hamburger Kaufherrn Adolf Woermann gehören. Im Jahre 1906 ist der Woermannlinie eine von Bremen ausgehende Konkurrenzlinie erstanden. Jedes größere Unternehmen, zum Beispiel die Anlage eines Bergwerks, erfordert ein bedeutendes Anlagekapital, das erst im Laufe der Zeit Gewinn abwirft. So auch der Erwerb von Kolonien. Indessen ist indirekter Gewinn auch jetzt schon vorhanden. Der deutsche Kaufmann kauft die Rohstoffe in deu Kolonien und übergibt sie der heimischen Industrie zur Verarbeitung. Dadurch gewinnen Tausende von Arbeitern Lebensunterhalt. Es gewinnt also nicht nur der Kaufmann, sondern auch der Arbeiter. Durch die Einführung der landwirtschaftlichen Maschinen sind viele Arbeiter in der Landwirtschaft überflüssig geworden. Die Industrie hat ihnen eine neue und reichlichere Nahrungsquelle erschlossen. Für mehr als 50 Million Mark deutsche Jndustrieerzeugnisse werden zurzeit »ach unsern Schutzgebieten ausgeführt. So ist schon unser heutiger Kolonialbesitz ein wertvolles Absatzgebiet für das Mutterland geworden, und das Innere der Kolonien ist noch nicht einmal dem Handel erschlossen. Es ist zu hoffen, daß in der Zukunft das Anlagekapital reichlich verzinst wird. Denn die Baumwolle gedeiht in Togo, in den hohem Lagen von Kamerun, besonders aber im Süden von Deutsch-Ostafrika. Wir sind daher in Zukunft nicht mehr auf die amerikanische Baumwolle angewiesen. Die Schafzucht in Südwestafrika liefert Wolle, reiche Erzlager versprechen einen ergiebigen Kupferertrag. In Kamerun wird Kakao, in Ufambara Kaffee angepflanzt. Das Südseegebiet liefert Sago, Tabak und Baumwolle. Die großen Waldbestände in allen Kolonien versprechen eine reiche Ausbeute. Die geringe Zahl der Eingeborenen erklärt sich ans unaufhörlichen Stammesfehden und aus den greuelvollen Sklavenjagden in Afrika, denen durch die deutschen Waffen gesteuert worden ist. Togo bedarf jetzt schon keines Reichszuschusses mehr. / Die Mittel, unsre deutschen Kolonien ertragsfähig zu machen, sind der Bau von Wegen und Eisenbahnen, die Gewinnung von Wasser durch Brunnen und Staudämme. Wasser ist im Innern genug vorhanden, es muß nur er-bohrt werden. Die Küstengürtel sind allerdings sandig und unfruchtbar. Wer nicht ins Innere vordringt, sondern nach der Küste das ganze Hinterland beurteilt, wird ein falsches Urteil über unsre Kolonien gewinnen. Im Innern ist manche anscheinend hoffnungslose Wüste, die der Europäer mit seiner Technik in Acker oder Weide verwandeln kann. Wege und Eisenbahnen bringen den Europäer in Verbindung mit den Binnenstämmen, sie erleichtern die Fracht und bewahren vor Aufständen der Eingeborenen; denn die Aufständischen suchen aus unwegsamen Gegenden die Kolonisten zu überfallen. Ein weiteres Mittel der Kolonisation ist die Erziehung der Farbigen zur Arbeit. Es ist erwiesen,

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 10

1909 - Leipzig : Hirt
10 Landwirtschaft. 14.Pflügender Bauer. Unser Bild zeigt einen alten, schwerfälligen Pflug, der nur mühsam in geringe Tiefen eindringen kann. Ersetzt wurden diese hölzernen Pflüge durch eiserne, die leichter zu handhaben sind und bessere Resultate geben. Bei größeren Feldern und solchen, die tieferm Pflügen Schwierigkeiten bereiten, verwendet man jetzt Dampfpflüge (s. das Bild gegenüber). 15. Dreschen. Nach der Ernte, zum Teil erst im Winter, wird das Getreide auf der Tenne ausgedroschen. — Mehr und mehr aber weicht das Dreschen mit der Hand dem Dreschen durch Maschinenkrast. Auf die Arbeit der Hände ist vorzugsweise der kleine Besitzer angewiesen.

3. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 6

1909 - Leipzig : Hirt
6 I. Die Französische Revolution. Vermögen, um hohe Zinsen der Staatsverwaltung geliehen, war gefährdet.^ Hier liegt ein Grund der Staatsumwälzung. Verarmung des Bauernstandes. In der ungünstigsten Lage waren die Kleinbauern, Landarbeiter, Tagelöhner. Der Engländer Artur Joung, der in den beiden letzten Jahren vor Ausbruch der Revolution Frankreich bereiste und besonders dem Ackerbauwesen seine Aufmerksamkeit widmete, meint, daß der Ackerbau damals noch auf der Stufe des 10. Jahrhunderts gestanden habe, ausgenommen in Flandern und im Elsaß. Die Felder blieben in jedem dritten Jahre brach; schlechte Geräte, keine eisernen Pflüge (Fig. 14), wenig Vieh, wenig Dünger, schlechte Wege. Seitdem die adligen Herren am Hofe zu Versailles lebten, hatten sie weder Zeit noch Geld, für die Hebung der Hauptnahrungsquelle des Volkes zu sorgen. In einzelnen Bezirken lebte der Landbewohner nur von Buchweizen, in andern wurde das Getreide halbreis verarbeitet. Man konnte die Reife vor Hunger nicht erwarten. Der Steuerdruck war unerträglich. Von 100 Frcs. Erlös nahm der staatliche Steuereinnehmer 53, 14 erhielt der adlige Herr als Eigentümer von Grund und Boden, 14 die Kirchenverwaltung, den Rest bekamen die Kellerratten, d. h. die Beamten der Getränkesteuer und die Salzsteuererheber. Wie sehr der Steuerdruck die Tatkraft lähmte, geht aus dem Briefe eines Dorfschulzen aus der Champagne an den König hervor. „Wir könnten einige Weinstöcke an den Abhängen pflanzen, aber wir werden so von den Steuerbeamten gequält, daß wir vielmehr daran denken, die gepflanzten auszuwerfen; der ganze Wein würde für sie sein, und uns bliebe nur die Arbeit." Am härtesten drückte die Salzsteuer. Jede Familie mußte für jede Person jährlich sieben Pfund Salz aus dem Staatsmagazin kaufen, eigne Salzgewinnung war untersagt und wurde mit Galeeren arbeit, im Wiederholungsfälle mit Aufhängen bestraft. Kein Wunder, daß, wer Gelegenheit hatte, in die Dienste eines reichen Herrn als Lakei trat oder im Handwerk und im kaufmännischen Beruf Unterkunft suchte. Infolgedessen blieben viele Äcker und Weinberge unbebaut. Unter diesen Umständen konnte Frankreich damals 25 Million Einwohner nicht ernähren; das fruchtbare Land hätte bei vernunftgemäßer Bewirtschaftung mehr als der doppelten Anzahl hinreichenden Wohlstand bieten können. In dem Elend des Bauernstandes liegt ein andrer Grund der Staatsumwälzung. Die Steuervorrechte. Der Adel und die Geistlichkeit waren fast steuerfrei. In früherer Zeit hatten die adligen Herren die Kriegslasten fast allein getragen; im ritterlichen Kampfe hatten sie in den ersten Reihen *) Nach Hippolyte Adolphe Taine (1828—1893): L’ancien regime. Schulausgabe von Wershoven. Trier 1907, Jakob Lintz. S. 36—40. 2) Taine, S. 44—48.

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 9

1896 - Leipzig : Voigtländer
9 - oielgipfelige Parna die brigen Berge, der Helikon ist als Musensitz berhmt; die sdliche Halbinsel endlich wird von dem wild zerrissenen, rauhen T a y g e t u s durchschnitten. Durch die zahlreichen Gebirgszge wie durch die tiefen Einschnitte des Meeres, durch den steten Wechsel von Berg, Ebene und Thal ist das Land mannigfach gegliedert und in eine Menge kleiner Gebiete von sehr verschiedener Beschaffenheit gesondert. Der Boden, mehr karg als ppig, meist ohne aus-reichende Bewsserung, erfordert rstige Arbeit, belohnt sie aber auch mit einer groen Mannigfaltigkeit edelster Frchte, da bei stets heiterem Himmel ein mildes sdliches Klima die Fruchtbarkeit frdert. 2. Die griechischen Landschaften. Das alte Griechenland wurde eingeteilt in Nord-, Mittel-, Sdgriechenland und die Inseln. A. Nordgriechenland zerfiel in die beiden Landschaften: Epirus im W. und Thessalien im O. B. Mittelgriechenland, auch Hellas genannt, umfate von W. nach O. folgende Landschaften: 1. Akarnanien; 2. Sttten; 3. Doris, die kleinste Landschaft; 4. Lokris; 5. Phocis mit der Orakelstadt Delphi am Sdabhange des Berges Par-nassus; 6. Botien mit der Stadt Theben, eine Landschaft, deren Name (Rinder-land") auf ergiebigen Ackerbau und Viehzucht hinweist; der Schauplatz vieler Schlachten (Bhne des Kriegsgottes"); 7. Attika, eine sich weit ins Meer hinausstreckende Halbinsel mit der Haupt-stadt Athen. C. Sdgriechenland oder Peloponncs (d. h. Pelopsinsel), nur durch eine schmale Landbrcke, den Isthmus von Ko-rinth, mit dem Festlande verbunden. Der Peloponnes besteht aus folgenden Land-f chaften: 1. Korinthien, am Isthmus mit der Seestadt Korinth, die zwei Hfen (am korinthischen Meerbusen und am gischen Meere) hatte; 2. Achaia; 3. Elis mit Olympia, wo die olympischen Spiele gefeiert wurden; 4. Messenien, die schnste der griechischen Landschaften; 5. Lakonika, im Westen durch das unwirtliche Taygttusgebirge von Messenien getrennt, die wichtigste Landschaft des Peloponnes mit der am Eurtasflufse gelegenen Stadt Sparta oder Lacedmon; 6. A r g l i s, mit den altberhmten Knigsstdten Myken und Argos; 7. Arkadien, in der Mitte des Peloponnes. v. Die Inseln. Das griechische Festland ist von einer Menge Inseln umgeben, von denen die wichtigeren sind:

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 154

1896 - Leipzig : Voigtländer
154 Dnjepr, sterreich Galizien und Lodomirien; Preußen erhielt Westpreuen (auer Danzig und Thorn) und den Netzedistrikt. 6. Friedrich der Groe als Regent. Durch den siebenjhrigen Krieg war Preußen erschpft und verdet. Der groe König that alles, um seinem Lande wieder empor zu helfen. Er erlie, soweit es mglich war, auf krzere oder lngere Zeit die Abgaben, verteilte Getreide und gab Pferde fr den Ackerbau her, baute Hunderte von neuen Drfern, lie unfruchtbare Strecken urbar machen und zog der 200 000 steiige Ansiedler ins Land. Namentlich dem Bauernstande suchte der König aufzuhelfen. Die Leibeigenschaft wurde aufgehoben und in das mildere Verhltnis der Gutsunterthnigkeit" umgewandelt. Ferner wurden die Frondienste beschrnkt, und die krperliche Mihandlung der Bauern streng verboten. Auch die Rechtspflege wurde verbessert, und ein neues Gesetzbuch, das preuische A llgem eine Land recht", ausgearbeitet,das jedoch erst nach Friedrichs Tode in Kraft trat. Das Heer wurde bis auf 200000 Mann vermehrt. Auch war der König bemht, die vollste R el i g i o n ss r e i h e i t und Gleichberechtigung der verschiedenen Konfessionen durchzufhren. Es muh," so schrieb er, unter den katholischen und evangelischen Untertanen nicht der allerminbefte Unterschied gemacht werden, sondern selbige mssen ohne Rcksicht auf die Religion auf gleichen unparteiischen Fu behandelt werden." Seine ganz besondere Frsorge wandte Friedrich der Groe der mit so groenmhen undopfern erworbenen Provinz Schlesien zu,die unter seiner weisen Regierung bald zur schnsten Blte gedieh. Ebenso erfreute sich die neugewonnene Provinz Westpreuen seiner besonderen Frsorge. Dieses Land war unter der Polenherrschaft in einen jmmerlichen Zustand geraten. Friedrich sandte sofort eine Menge seiner besten Beamten in die neue Provinz; , Gerichte, Schulen, Postanstalten wurden errichtet, Straen gebaut, die ' ' ' ' / Weichsel mit Oder und Elbe durch einen Kanal verbunden, und fleiige /J Ansiedler ins Land gerufen. Fr sich selbst brauchte der König sehr wenig; seine Lebensweise, seine Kleidung waren hchst einfach. Mein Schatz," sagte er, gehrt nicht mir, sondern dem Staate." Unermdlich war er thtig. Ich bin des Staa-tes erster Diener. Mein Stand verlangt Arbeit und Thtigkeit; mein Geist und mein Leib beugen sich unter ihre Pflicht." Vom frhesten Morgen an war er, zwlf Stunden des Tages, bei der Arbeit, alle Staatsangelegen-heiten ordnend, alle wichtigeren Geschfte selbst leitend. Seine Erholung suchte er in der Musik, in wissenschaftlicher Beschftigung und im Umgange mit geistvollen Mnnern, die er um sich versammelte. Sein Lieblingsitz war das kleine Lustschlo S a nssouci, das er sich bei Potsdam erbaut hatte. Zahlreich und gehaltvoll sind die von ihm verfaten Schriften, smtlich

6. Vorstufe - S. 17

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
5. Bonifatius, der Apostel der Deutschen. 17 Franken noch heute wohnen. Aber infolge fterer Teilungen des Reiches und durch die Sinnlosigkeit, welche in der Familie des Knigs herrschte, verfiel das Reich, bis das edle Geschlecht der Karolinger es zu neuer Blte brachte. 5. Bonifatius, der Apostel der Deutschen. Whrend alle jene deutschen Stmme, die in der Zeit der Vlker-Wanderung in das Rmerreich zogen, den christlichen Glauben annahmen, blieben die andern in der Heimat wohnenden dem heidnischen Glauben zu-getan und verehrten die alten Götter. Um ihre Stammesgenossen zu be-kehren, machten sich manche eifrigen deutschen Christen aus dem rmischen Reiche aus und zogen in die Lnder jenseits des Rheines und der Donau. Gefahrvoll genug war ihr Unternehmen, denn tiefe Wlder und rauhe Ge-birge, groe Smpfe und unbewohnte Strecken Landes hinderten ihr Fort-kommen, die alten heidnischen Priester suchten die christlichen Glaubensboten zu vertreiben, und nur wenige nahmen den Christenglauben- an. Der weit-aus bedeutendste, in seinem Eiser unermdlichste dieser Glaubensboten war Bonifatius. Dieser, ursprnglich Winsried geheien, gehrte einer vornehmen Familie der Sachsen an, welche einst England erobert hatten. Von Jugend an hatte er keinen sehnlicheren Wunsch, als Geistlicher zu wer-den und er setzte es trotz des Widerstrebens seines Vaters durch, in ein Kloster zu treten. 35 Jahre alt, verlie er England und begann, den Friesen, welche an der Nordsee wohnten, das Evangelium zu verknden. Doch wie so viele vor ihm mute er zu seinem groen Schmerze erfahren, da die wilden und in ihren Sitten so rohen Friesen nichts von der Lehre Christi wissen wollten. So suchte er sich einen anderen Wirkungskreis, er wandte sich zu den Bonifatius w Thringern, welche zwischen Saale, Weser und Main wohnten. Bei diesen ^Urtn0en-war die Lehre der alten Götter noch weit verbreitet, auf ihren Bergen und in dem Dunkel der Wlder opferten sie und zeigten sich als trotzige Feinde des neuen Glaubens. Aber Bonifatius ermdete nicht. Mit seinen treuen Ge-fhrten, welche er durch seinen Glaubenseifer begeisterte, predigte er berall, legte Kirchen und Klster an, von denen aus sich christliches Leben und edle Gesittung verbreitete, und konnte bald voll Freuden aus die Frchte seiner Arbeit sehen. Der Aberglaube und Gtzendienst waren ausgerottet, die Zahl der Bekehrten wurde immer grer, die ganze Bevlkerung sah ein, welchen Segen sie von den Klstern im Lande hatte. Denn diese waren nicht nur Mittelpunkte des christlichen Glaubens; die Mnche, welche aus kultivierten Lndern in diese Gegend gezogen waren, lehrten die Deutschen auch den Acker besser bebauen, sie brachten neue Feldfrchte und Obstbume zur Anpflanzung Neubauer-Baltzer. Geschichtliches Lehrbuch. Vorstufe. 2

7. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 82

1888 - Leipzig : Teubner
Tas Mittelalter. Vom Untergange des westrmischen Reiches bis zur Reformation. 4761517. Aus der Vorzeit der Germanen. 87. der die alten Germanen erfahren wir nur von rmischen Schriftstellern. Gieb an, wann und wie die Rmer zuerst mit den Germanen in Berhrung gekommen sind (besonders drei Punkte). Csar und Tacitns entwerfen ein anschauliches Bild. Die Grenzen Germaniens sind im Westen der Rhein, im Sden die Donau; bis zu diesen beiden Flssen reichten rmische Provinzen; spter dehnten die Rmer ihre Herrschaft im Sdwesten der Rhein und Donau hinaus bis zum Pfahlgraben ans. Nenne Rmerstdte am Rhein und an der Donau! Im Osten ist keine feste Grenze; ungefhr von der Weichsel nach Osten hin wohnen Slaven; im Norden Nord- und Ostsee. Das Land war dicht mit Wldern bedeckt; deshalb vielfach sumpfiger Boden und rauhes Klima (gieb die Erklrung!). Die Wlder reich an Wild; Br, Auerochs, Elentier. Was weit du von den Kmpfen mit den Rmern her der Wuchs und Aussehen der alten Germanen? Sie lebten selten in Drfern, meist auf Einzelhfen (wo finden sich dieselben heute-noch?). Krieg und Jagd die Lieblingsbeschftigung der Männer; sonst mige Ruhe, wo Trunk und Spiel oft zur Leidenschaft wird. Hanswefen und Ackerbau besorgt die Frau mit den Sklaven, die menschlich behandelt werden. Das Familienleben ist rein; sie achten die Frauen, verehren an ihnen etwas Heiliges; den Treue und Gastfreundschaft. 88. In der Religion der Germanen erscheinen die Naturkrfte zu bersinnlichen Wesen verkrpert. der die einzelnen Gottheiten wissen wir wenig; die frhe Bekehrung zum Christentum verhinderte

8. Geschichte des Mittelalters - S. 3

1901 - München [u.a.] : Franz
A. Das germanische Altertum 113 u,-375 n. Ehr. I. Germanien und die Germanen?) Das Land unserer Vorfahren wurde von den Römern Ger- Land. Manien genannt. Vor etwa zweitausend Jahren umfaßte es das ganze Gebiet, das sich von der oberen Donau bis zur, Nord- und Ostsee, vom Wasgenwald bis zur Weichsel erstreckt. Ähnlich dem heutigen Spreewalde, war damals der größte Teil unseres Vaterlandes von ausgedehnten Wäldern, Sümpfen und Mooren bedeckt; daher war sein Klima kälter als gegenwärtig, rauh und unwirtlich. Übrigens brachte es Getreide, Gemüse und unedles Obst hervor. Die Tierwelt wies mannigfaches Wild auf, so Ure oder Auerochsen, Wisente oder Büffel, Elentiere oder Elche und andere Hirscharten, Rehe, Bären, Eber, Wölfe, Füchse, Wildkatzen, Luchse u. s. w.; Pferd, Rind, Kleinvieh und Hund waren die wichtigsten Haustiere. Die Germanen, ein Volk der mittelländischen oder kaukasischen Volk. Menschenrasse, waren in grauer Urzeit von Osten her in das Herzland Europas gewandert, wo sie zunächst den Teil Norddeutschlands zwischen Weichsel und Elbe eingenommen haben?) Von da breiteten sie sich später einerseits über Skandinavien, andrerseits über den Westen und Süden unseres heutigen Vaterlandes aus. Unsere Vor- Körperliche fahren waren große und kräftig gebaute Menschen mit blauen Augen, Erscheinung, blonden Haaren und heller Hautfarbe. Ihre Nahrung bestand hauptsächlich aus dem Fleisch der auf der Jagd erlegten Tiere, als Nahrung. Getränke diente Milch, Bier, ans Gerste hergestellt, und Met, aus wildem Honig bereitet. Linnen, das die Frauen webten, und Tier- Tracht, selle bildeten die Hauptbestandteile ihrer Kleidung, die für Männer und Frauen die gleiche war; nur trugen die letzteren häufiger leinene, ärmellose Gewänder. Den Hauptschmuck des Mannes bildeten seine *) Wiener Bilderbogen für Schule und Haus. Nr. 39. „Germanen." 2) H. Linggs Gedicht „Die Einwanderung der Germanen." 1*

9. Teil 1 - S. 56

1900 - : Velhagen & Klasing
— 56 — schuldig bin". Einige Zeit darauf ritt er mit seinem Erzieher zum Thore hinaus und begab sich zu seinem Vetter, dem Prinzen von Oranien, der damals Statthalter von Holland war. Dieser belagerte gerade die Stadt Breda. Als er aus dem Munde des Erziehers die Ursache der Flucht vernahm, sagte er bewegten Herzens: „Vetter, Eure Flucht beweist viel Heldenmut. Wer sich selbst schon so früh zu besiegen weiß, dem wird das Große stets gelingen." b. Sorge für sein zerrüttetes Land. Wildnng eines stehenden Keeres. 1. Sorge für sein zerrüttetes Land. Im Alter von 20 Jahren kam Friedrich Wilhelm auf den Thron. Noch immer wütete der dreißigjährige Krieg in den deutschen Landen. Auch Brandenburg hatte furchtbar gelitten. „Wo vor wenigen Jahren noch Dörfer gestanden, sah der Wandersmann nichts denn Schutt, und das Gras wuchs über den Trümmern. Auch die Gotteshäuser waren ein Raub der Flammen geworden; kaum daß die Mauern derselben noch standen. Wenn der Frühling ins Land kam, kehrten die Störche und Schwalben wohl zurück; aber das Dach, das sie so lange beherbergt hatte, fanden sie nicht. Zu Tausenden hatte der Krieg die Menschen hingerafft; was das Schwert nicht vertilgt, das hatte Hungersnot ins Grab gebracht. Berlin zählte nach dem Kriege nur noch 300 ganz verarmte Bürger, und Hunderte seiner Häuser waren zerstört oder standen unbewohnt und verödet." Viele Bauern zogen bettelnd durch das Land; andre suchten im Auslande ihr Brot. Die größte Sorge des Kurfürsten war daher, seinem verwüsteten Lande aufzuhelfen. Das war nicht leicht. Aber er vertraute auf Gott. Sein Wahlspruch war: „Gott ist meine Stärke." Dem Landmanne verschaffte er Vieh und Saatkorn, und in die entvölkerten Gegenden zog er Ansiedler aus Holland und der Schweiz, die den sandigen und sumpfigen Boden der Mark in fruchtbare Felder und Gärten umwandelten. Von jedem Bauer verlangte er, daß er bei seinem Hause einen Garten anlegte, und keiner sollte heiraten, der vorher nicht wenigstens sechs Obstbäume gepfropft und ebenso viel Eichbäume gepflanzt hätte. 2. Bildung eines stehenden Heeres. Anfangs war der Kurfürst ziemlich machtlos im Lande. Er konnte sich nämlich nicht auf sein Heer verlassen, denn die Offiziere hatten nicht ihm, sondern dem Kaiser, der mit seinem Vater verbündet gewesen war, den Eid der Treue geschworen. So kam es, daß ihm einige geradezu den Gehorsam verweigerten. Das mußte anders werden, wollte er Herr im Lande sein. Er forderte deshalb, daß die Offiziere sich ihm durch einen Eid verpflichten sollten. Das that jedoch nur der Kommandant von Küstrin. Die übrigen Offiziere verweigerten ihm den Eid. Da entließ sie der Kurfürst, löste ihre Regimenter zum größten Teil auf und ließ fortan die Truppen in seinem Namen anwerben. Anfänglich betrug seine Heeresmacht nur 3000 Mauu, sie vergrößerte sich aber bald auf 8000. Das war das erste stehende Heer in Brandenburg. Es wurde auch in Friedenszeiten nicht aufgelöst, während man sonst die Heere nach dem Kriege größtenteils wieder entließ. c. Aerfflinger. Der tapferste General des Kurfürsten hieß Dersflinger. Er war ihm besonders bei der Bildung seines Heeres behilflich. Die Sage erzählt von ihm, daß er in seiner Jugend Schneidergeselle gewesen sei. Einst wollte er bei Tangermünde über die Elbe setzen, wurde aber von den Schiffern zurückgewiesen, weil er kein Fährgeld bezahlen konnte. Da sah er, wie Kriegsleute unentgeltlich übergesetzt wurden.

10. Teil 1 - S. 68

1900 - : Velhagen & Klasing
— 68 — König Friedrich Wilhelm I. in der Schule. 15 000 Mann ein. Der König selbst bewillkommnete sie in Potsdam und rief ihnen freundlich zu: „Kinder, ihr sollt es bei mir gut haben." In seinem Schloßgarten bewirtete er sie und schenkte ihnen Bibeln und Reisegeld. Dann wies er ihnen Litauen zur Ansiedlung an. Dieses Land war von der Pest heimgesucht worden und lag verödet da. Hier fanden die Salzburger — im ganzen etwa 20 000 — fruchtbares Land, saftige Wiesen und fischreiche Seen. Der sonst so sparsame König gab mit Freuden Geld her und schenkte ihnen Acker, Getreide, Vieh und Ackergerät. Die Salzburger waren ein fleißiges Volk. In sechs Jahren entstanden hier sechs Städte und 332 Dörfer. — In Gumbinnen, das den Salzburgern ebenfalls seine Entstehung verdankt, wurde dem Könige 1835 ein Denkmal gesetzt. f. Hob des Königs. Der König war bis zu seinem Tode rastlos thätig. Niemals schonte er sich, niemals gönnte er sich eine Bequemlichkeit. Das rieb seine Kräfte vor der Zeit auf. Frühzeitig stellte sich die Gicht bei ihm ein und plagte ihn heftig. Im Winter 1739—40 wurde er schwer krank. Er merkte, daß es zu Ende ging.
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