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1. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 114

1913 - Wittenberg : Herrosé
114 wattenartige Vogen gepreßt, auf der andern Seite abliefern. Ein Blick in einen solchen Käfig zeigt uns einen Wirrwarr von Freß- und Verdauungswerkzeugen, so schlingt und krümmt und windet es sich darinnen. So geht die Baumwolle durch Reinigungs-, Hechel-, Wurf-, Dresch- und Siebewerkzeuge, bis sie zuletzt blendend weiß als ein sich senkender Schnee hinsüuselt, aber ohne sichtbare Zwischen- räume, nicht als Flocken. Nachdem die gleichsam flüssige Baum- wolle zu großen Rollen geformt ist. wandert sie zu den Krempel- und Kamm-Maschinen, von wo sie den Ziehmaschinen überliefert wird, die in wunderbar künstlicher Weise den luftigen Stoff zu Fäden verarbeiten. Wenn nun aber einmal unter den Tausenden ein Faden reißt, was dann? Sowie das geschieht, fällt eine Platte an der Stelle hörbar nieder, ein Zeichen für den Maschinisten, das ihn mahnt, eine bestimmte Stelle sofort in Ruhe zu versetzen. Dies erfolgt, und eins der beaufsichtigenden Mädchen holt das davongelaufene Stück Faden zurück, legt es an das Ende des zurückgebliebenen, und der Schaden ist geheilt, ehe wir nur be- merken. daß die Maschine still stand. Dies Ankleben, scheinbar eine gedankenlose Verrichtung, ist eine Kunst, die große Übung verlangt. Wir steigen ein Stockwerk höher, gehen von Saal zu Saal und finden überall Maschinen, die schnaubend und keuchend spinnen und weben, zwischen ihnen nur einzelne verstreute, lautlose, in dem ewigen Gewirr und Gedonner ohnehin unhörbare Menschen, alle gespannt aufpassend und zugreifend, wenn es die Maschine verlangt. Obgleich kaum hier und da einer zu entdecken ist. sind es doch nahe an zweitausend Menschen, deren Gesundheit hier- mit versponnen wird, indem sie Maschinen beaufsichtigen, die über 120 000 spinnende Hände nicht bloß ersetzen, sondern auch an Feinheit und Meisterschaft der Arbeit unendlich übertreffen. Buch der Erfindungen. 84. Die Seide. Die glänzenden, feinen, weichen und dabei außerordentlich festen Fäden, aus denen unsre Seidenstoffe hergestellt werden, erzeugt die Raupe des Seidenspinners, indem sie sich zur Verpuppung einspinnt. Der Seidenspinner ist ein kleiner, schmutzigweißer Nachtschmetterling, dessen Heimat das südliche Asien ist. Zn China war die Seidenindustrie schon im hohen Altertum berühmt; in Europa wurde die Kenntnis des Seiden- baues erst im 0. Jahrhundert bekannt. Zwei Mönche brachten die ersten Seidenraupeneier im Jahr 552 glücklich nach Konstan- tinopel, obwohl Todesstrafe auf die Ausführung des Insekts gesetzt war. In ihren ausgehöhlten Wanderstäben hatten sie die kost- bare Beute verborgen. Nun wurden durch ganz Griechenland Maulbeergärten und Seidenfabriken angelegt. Von dort ver-

2. Theil 4 - S. 390

1880 - Stuttgart : Heitz
390 Neueste Geschichte. 3. Periode. mit ähnlichem Glanze der Erfolge ihm an die Seite treten konnte. Nun mußte er seit 1866 sehen, wie die Erfolge Preußens und des aufstrebenden norddeutschen Bundes ganz unerwartet und seinen Plänen zuwider eine bedeutungsvolle Stellung einnahmen. Im Inneren hatte Napoleon Iii. unter dem Scheine einer Demokratischen Grundlage einen energischen Absolutismus gegründet, aber das so lange ermüdete Frankreich begann sich wieder zu regen, und die politischen Leidenschaften rüttelten an den Ketten, mit denen er sie fesselte. Die Allgewalt, welche er dort und hier geübt hatte, begann sich seiner Hand zu entziehen, und vergebens erschöpfte er sich in Versuchen, sie festzuhalten. Dieses Hinabsteigen von der Höhe war erst nach dem Sturze des französischen Kaisers völlig zu Überblicken, in den Jahren vorher vollzog es sich nur in einzelnen Momenten erkennbar. Denn Napoleon Iii. nahm auch in dieser Zeit immer noch eine intponirende und glanzvolle Stellung ein. Nie schien er größer gewesen zu sein, als während der Pariser Weltausstellung im Jahre 1867. Dieses friedliche Verbrüderungsfest der Culturinteressen aller europäischen und vieler außereuropäischen Nationen übertraf in seiner Großartigkeit, seiner Pracht und seinem Geschmack alle bisherigen Unternehmungen dieser Art. Vier Jahre waren über den Vorbereitungen dazu hingegangen, am 1. April wurde die Ausstellung vom Kaiser selbst eröffnet. Auf dem Marsfelde war das riesige Ausstellungsgebäude errichtet worden, in welchem nun jede Nation in abgesonderten Sälen die Ergebnisse der Industrie und der bildenden Kunst dem Auge der Beschauer darbot. An dieses Gebäude reihten sich nicht bloß die fast zahllosen Räumlichkeiten für die Erholung, die Unterhaltung und das Vergnügen, sondern auch fremdartige Bauwerke für die Schaulust Und die Betrachtung, wie ein mexikanischer Tempel, ein Tempel vom Ufer des Nil, eine türkische Moschee, ein türkischer Kiosk, ein tunesischer Palast u. s. w. Die Zahl der Besucher, anfänglich wegen der durch die luxemburgische Frage erregten Befürchtungen noch schwach, steigerte sich bald zu einem sinnverwirrenden Gewühl. Vornemtich aber wurde der Glanz dieser Tage durch die Besuche der Fürsten erhöht, welche der Einladung Napoleon Iii. gefolgt waren. Es kamen der Kaiser von Rußland, gegen welchen bei einer Parade im Gehölz von Boulogne ein, glücklicherweise verfehltes, Attentat von einem Polen verübt wurde; der Kaiser von Oestreich, König Wilhelm und der Kronprinz von Preußen, die Könige von Baiern, Württemberg,
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