6 Die Deutschen Landschaften.
Landschaftsbild. Die schönste und erhabenste Landschaft unseres Vater-
landes sind die Alpen. Soweit diese zu Bayern gehören, hat das Reich an ihnen
Anteil.
D a r st e l l u n g d e r A l p e n a u f d e r K a r t e. Die Alpen, ein Kettengebirge,
bestehen aus vielen einzelnen Gebirgszügen oder Bergketten. Diese sind auf der Karte
durch Schraffen dargestellt. „Je steiler die Gehänge, je dunkler die Schraf-
f e n". Die Nordabhänge der Alpenketten sind meist steil, die Südabhänge sanft. Wie müssen
also die elfteren ,wie die letzteren durch Schraffen dargestellt werden? Prüft die Schraden-
Zeichnung im Atlas!
Aus dem Alpenvorlands (). Prosil S. 5) erheben sich d i e grünen Bor-
alpen in steilen Gehängen bis zu 1800 m (vgl. die Farbentasel Rote Wand
in Teil I S. 20), so im Allgäu der G r ü n t e n bei Jmmenstadt an der Jller,
in den Bayerischen Alpen der H e r z o g st a n d zwischen Kochel- und Walchensee,
der H i r s ch b e r g bei Tegernsee, der Wendelstein östlich vom Schliersee,
in den Salzburger Alpen der Hochgern, alle vielbestiegene Aussichtsberge, zu
deren Gipfeln bequeme, meist von den Alpenvereinen angelegte Wege, mitunter
sogar Reitwege hinaufführen.
Südlich von diesen Wald- und mattenbedeckten Randketten türmen sich die
Hochalpen auf (s. Abbildung des Wettersteingebirges mit der Zugspitze in Teil I
und die Farbentafel nebenan). Zackige Gipfel, wildzerrissene Kämme, schauerliche
Schluchten und kahle, schroffe Felsenwände unterscheiden die Hochalpen von den
Voralpen. Sie erreichen in derzugspitze sast 3000 m Höhe (genau 2960 m)
und besitzen an manchen, der Sonne wenig zugänglichen Stellen dauernde
Schneelagen (Schneeflecken, „ewigen Schnee") oder kleine Gletscher
(Eisströme). So finden sich an der Zugspitze zwei kleine Gletscher, am Watzmann
einer in der Watzmannscharte (s. Farbentafel nebenan). Häufig bestiegene Gipfel
der Hochalpen sind neben der Zugspitze Hochvogel (2600 m) und Mädele -
gabel (2650 m) im Allgäu, die K a r w e n d e ls p i tz e (sast 2400 in) bei Mitten-
wald im Karwendelgebirge, der Watzmann (2700 in), das Steinerne Meer
(2560 in), der H o h e G ö l l (2500 m) und der sagenreiche Untersberg(2000m)
in den Salzburger Alpen. Ihre Bezwingung erfordert Ausdauer und Vorsicht, doch
wird sie durch die Alpenvereinshäuser wesentlich erleichtert. Die stürmischen Ge-
wässer des Hochgebirges haben tiefe K l a m m e n in die Felsen eingeschnitten
und nicht selten überrascht den Wanderer im Hintergrunde eines Hochtales ein
kleiner B e r g s e e, umrahmt von steinigen Gehängen, wie z. B. der Schachen-
see im Wettersteingebirge oder der Funtensee im Steinernen Meer.
Ein wechselvolles Pflanzenkleid schmückt die Gehänge der Alpen.
Die unteren Gehänge umschlingt wie ein grüner Mantel {dichter H o ch'w ald ,
die Heimat der Hirsche und Rehe. Hier herrscht die B u ch e}, weiter hinauf die
Ro t t a n n e oder Fichte vor, dazwischen ragen^an freien^Plätzen^vereinzelt
mächtige Bergahorne, Eiben oder Z i r b e n und Lärchen auf. Dann
lichten sich auch die Nadelholzbestände; zerfetzte Wettertannen und niedriges
Knieholz (Latschen oder Legföhren) werden^häusiger und die Alpen-
in a t t e n beginnen etwa bei 1700 rn Höhe (s. Farbentafel Rote Wand in Teil I).
Freudig begrüßt der Wanderer die ersten A l p e n r o s e n und ihren Hosstaat, den
blauen und gelben Enzian, das begierig gesuchte E d e l w e , die vanille-
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r
Hoher ffliitl
2500 m
Schmistldspixe
im Steinernen fflfeer, 2650 m
Einbruch-Stal des Königsiees
3ccfpicjicl 600 m, Tiefe 19-4 n
- * * * *h •
■ ■■ '. :,p
Kleiner Watzum«« Großer Watzmann
Lz00 in 2700 m
Wattmannscharte 1860 m
mit Gletscher
ierchtesgaden und Watzmann.
Berchtesgaden gehört mit Partenkirchen und Oberstdorf zu den Glanzpunkten der bayerischen Alpen, ja der Alpen überhaupt und bildet daher einen Hauptanziehungspunkt der
Reisenden. Unmittelbar ans der schattigen Waldregion ragen die kahlen, zackigen Kalkschrofe» in den blanen Äther empor, im Abendgolde der Sonne oft wundersam erglühend,
Rechts erhebt sich die sndnördlich verlaufende Kette des Watzmann mit ihrem kühn geformten Zackenlamme, einem großartigen Landschaftsbilde. Der Zackengrat ist ein
Verwitterungsgebilde des (Dachstein-)Kalkes, seine lotrechten Wände sind durch Einbrüche entstanden. Links und im Hintergrunde breiten sich die wasserarmen Plateaus der
Königsseer Alpen aus. Das niedrige, srenndliche Bergvorland links umschließt große Salzlager. Der matteureiche Berchtesgadener Kessel ist ein Einbruchsseld.
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l. Die Bayerischen Alpen.
7
duftende B i a u n e 11 e , den goldfarbigen Steinbrech u. a. Schließlich
tritt der blanke Kalkfels immer häufiger zutage und kahl und nackt starren die Felsen
zum Himmel auf, die F e l s r e g i o u ist erreicht. Nur dann und wann bringt eine
flüchtige Gemse, ein kreisender Adler oder ein kletterlustiger Bergsteiger Leben in
diese öden Felswüsten. Gegen Norden weisen unsere Alpenberge steile Gehänge,
ja ost kahle Wände auf/von Sturm und Wetter zerfchründet; auf der
Südfeite dagegen, die sich der Sonne zukehrt, herrschen sanftere, grasbewachsene
Halden vor.
Ter felsige Boden und das rauhe Klima erschweren den Bodenbau in den
Alpen. W e i n gedeiht nicht wegen des kurzen Sommers, Getreide und O b st
werden nur im tiefgelegenen Jnntal in größerer Menge gebaut. Dagegen begün-
fügen die grasreichen Matten die lohnende Rinderzucht, der W a l d Holzarbeit
und Holzhandel.
Tie Allgäuer Alpen zwischen Bodensee und Lech im Kreise Schwaben und
Neuburg sind das Hauptgebiet der Rinderzucht und M i l ch w i r t s ch a f t *)
in Bayern. Sonthofen hat die größten Viehmärkte in Südbayern, Kempten
den Hauptumsatz von Butter und Käse. Zugleich blüht im Allgäu dank der Ausuützung
der reichen Wasserkräfte die Industrie, namentlich Spinnerei und Weberei. Haupt-
sitz der letzteren ist K e m p t e n , eine alte Reichsstadt. I nt m enstadt und
F ü s s e n haben große Seilerwaren fabriken, Lindenbe r g treibt Strohhut-
fabrikation, Lindau int Bodensee, eine frühere Reichsstadt, hat ansehnlichen
Fremden^ und Güterverkehr nach der Schweiz. Der Boden der Bayerischen Alpen
trägt hauptsächlich Wald. Im Walde sindet der Älpler auch Beschäftigung als
^äger und Holzarbeiter, außerdem noch beim Triften und Flößen. Auch die übrige
gelverbliche Tätigkeit der Bevölkerung gründet sich auf den Holzreichtum des Lan-
des, fo die Holzschnitzerei in Oberammergau und Partenkirchen, die Geigenfabri-
kation in Mittenwald, die Papierindustrie bei Gmund am Tegernsee u. a. Die
Seen der Bayerischen Alpen (Eibsee, Kochel-, Walchen-, Tegernsee und Schliersee)
wie die Hochgipfel int Wetterstein - und K a r w e n d e l g e b i r g e locken
alljährlich eine Menge Touristen an. Hauptsitze des Fremdenverkehrs sind Parten-
k i r ch e n, G a r m i s ch , Mittenwald und Tegernsee, dann B a d
Tölz und das W i l d b a d Kreut h. An Bodenschätzen finden sich Braun-
kohlen bei Miesbach, Peißenberg und Penzberg, S a n d st e i n b r ü ch e ün Ammer -
und Loisachtale und Marmorbriiche bei Tegernsee. — Wichtig sind die großen
Salzlager in den Talzburger Alpen bei Berchtesgaden; bekannt durch seine
Saline lvie auch als Kurort ist B a d R e i ch e n h a l l. Berchtesgaden treibt
Kunstschnitzerei. — Welche Täler sühren von Bayern nach Süden und zu welchen
Ländern? Welches Tal trägt den Hauptverkehr?
Die Bayerischen und die Salzburger Alpen gehören dem Kreise Ober-
b a y e x n an. Die Besiedlung des Gebietes ist schwach (bis 59 Einw. aus 1 qkm),
größere Städte fehlen gänzlich.
*) Milchwirtschaft nennt man die Viehhaltung zur Gewinnung von Milch. Die
Milch wird entweder für den Bedarf in der Familie verkauft oder zu Butter und Käse
verarbeitet. Letzteres geschieht in den sog. S ch w e iz er e i en.
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Co
Feldbergsee im oberen Sch w arz w ald.
Kleine malerische Bergseen schmücken Schwarzwald und Wasgenwald. Tie stillen, einsamen Gewässer ruhen gewöhnlich am Fuße einer
Bergwand, nischenartig eingebettet und verklärt vom Zauber der Sage. („Ter Jäger am Mnmmelsee.") Tie umgebenden Höhen sind Urgebirgs-
kuppen wie im Böhmerwald und im ^ichtelgebirge.
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30 Die Deutschen Landschaften,
den Wasgenwald uitb den nördlichen Teil der lothringischen Hochfläche umfassend, Im
Oberelsaß: Kolmar, Mülhausen. Im Unterelsaß: Straßburg. In Loth-
ringen: Metz, Dudenhofen. Sitz des kaiserlichen Statthalters ist Straßburg (am Rhein).
6. Das F ü r st e n t u m Hohen zollern (mit Preußen vereinigt) im Schwä-
bischen Jura; Sigmaringen und Hechingen.
B. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
Die Glieder der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle sind das Niederrheinische
Schiefergebirge, Vogelsberg und Rhön, das Weserbergland, Thüringer Wald und
Harz, die Thüringische Hochfläche, das Erzgebirge und die Sudeten.
Darstellung auf der Karte. Die Gebirgsräuder sind durch Schroffen
dargestellt, die Höhen als Flächen mit aufgesetzten Rücken und Kuppen. Kettengebirge
sind selten. Welche Höhen deuteu die Farbschichten an?
Landschaftsbild (s. Farbenbild S. 31). Die Erhabenheit der Alpen^
ihre stolzen Zackengipfel, ihre Gletscher und Seen finden sich in der deutschen Mittel-
gebirgsschwelle nicht. Ihre Erhebungen sind bald ausgedehnte Hochflächen
wie im Rheinischen Schiefergebirge (f. Farbenbild) bald sanfte Kuppen wie im
Thüringer Wald oder im Harz (). S. 37 u. 38). Die Gebirge dieses Gebietes bestehen
auch nicht wie die Kalkalpen und der Jura aus Kalk, sondern aus Schiefer, Granit
und Gneis wie der Böhmerwald. Infolge ihres hohen Alters sind sie größtenteils
abgetragen und niedrig gegenüber den Alpen; sie sind Ur- oder Rumpf gebirg e.
Gleichwohl umschließen auch diese Landschaften viele Naturschönheiten.
Unabsehbare Wälder^), schöner noch wie in den Alpen, krönen die Höhen und nicht
selten werden diese von nationalen Denkmälern überragt, die an die Großtaten des
deutschen Volkes in der Geschichte erinnern. Altersgraue Ruinen grüßen von den
Bergen, grüne Rebengelände und blühende Obstgärten umsäumen die malerisch
gelegenen Dörfer. Mit ihnen wechseln in rascher Folge gewerbe- und Verkehrs-
reiche Städte; denn diese Berge umschließen mehrfach große Steinkohlen- und
Eisenlager. Auf den Flüssen ziehen rauchende Dampfboote dahin, die schwere
Lasten schleppen oder fröhliche Reisende talabwärts tragen, während an den
Ufern das schnaubende Dampfroß dahineilt. Ein reiches Leben blüht in diesen
Tälern. Stiller ist es auf den einsamen Höhen, wo die Bevölkerung zerstreut wohnt,
der Boden unergiebig, das Klima rauh ist und nur Roggen, Hafer und Kartoffeln
gebaut werden.
Bedeutung dieser Gebirgsschwelle für den Verkehr.
Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle scheidet Norddeutschland und Süddeutschland.
Zahlreiche Flußtäler durchbrechen aber die Gebirgsschwelle; so der Rhein
zwischen Bingen und Bonn, die Weser zwischen Münden und Minden, die Saale bei
Hof, die Elbe oberhalb Dresden und die Oder oberhalb Breslau. Überdies sind die
Gebirge selber an verschiedenen Stellen wenig geschlossen, so z. B. auf beiden Seiten
des Vogelberges, zwischen Weserbergland und Harz und in den Sudeten. Diese Täler
und Gebirgslücken^) ermöglichen eine beqnemeverbindung zwischen Nord nndsiid.
x) „Wer hat dich, du schöner Wald, aufgebaut, so hoch da droben?"
2) Breite Gebirgslücken bezeichnet man auch gern mit dem Ausdruck „Pforten"..
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Extrahierte Personennamen: Kolmar
Extrahierte Ortsnamen: Im
Oberelsaß Mülhausen Loth- Rhein Sigmaringen Hechingen Niederrheinische Vogelsberg Rheinischen_Schiefergebirge Böhmerwald Norddeutschland Rhein Bonn Minden Dresden Breslau Weserbergland Nord
32
Die Deutschen Landschaften.
liegen hier in rascher Folge nebeneinander die Handels- und Industriestädte
Frankfurt a. M., Osfenbach (in Hessen) und Hanau.
Der Westerwald ist ein einförmiges Plateau. Von ihm abgesondert
ragt hart am Rhein bei Bonn das aussichtsreiche vulkanische Siebengebirge
aus mit dem vielbesuchten Drachenfels (325 m). Nördlich des Westerwaldes folgt
dassauerland(^ Süderland), der nördlichste Teil des Rechtsrheinischen
Gebirges. Es birgt die größten Steinkohlen- und Eisenlager in
ganz Deutschand und umschließt deshalb auch die ausgedehn-
testen Jndustriebezirke des Reiches; Fabrikstadt reiht sich hier an Fabrik-
ftabt; die Bevölkerungsdichte steigt bis 600 Einwohner auf 1 qkm, das Eisenbahn-
netz ist das dichteste im Deutschen Reiche, ja [in Europa. Die meisten Städte
liegen im Wupper- und Ruhrtale;
a) im Wuppertal die Doppelstadt E l b e r f e l d - B a r m e n , 340 000
Einw., mit Baumwoll- und Leinenindustrie, Solingen und Rem-
scheid mit Eisenwarenerzeugung;
b) im Ruhrtale Esse n mit der Kanonensabrik von Krupp; 300 000
Einw. (s. vorstehendes Bild).
Linksrheinisches Schiefergebirge. Es beginnt im Süden mit dem
H uns rück, einem dichtbewaldeten Schieferplateau, das auf drei Seiten von
schönen, rebenreichen Tälern umschlossen ist. Nenne diese! Im Nahetal liegt in
malerischer Umgebung die Badestadt Kreuznach; am Zusammenfluß von Nahe
und Rhein das verkehrsreiche Bingen: im Moseltal endlich die alte Römer-
und Bischossstadt Trier.
Nordwärts der Mosel folgen:
d i e E i f e l, ein waldarmes Plateau, rauh und unfruchtbar, aber merkwürdig
durch zahlreiche erloschene Vulkankegel und Maare (kleine Kraterseen, s. S. 34);
das Hohe Venn (Venn bedeu-
|| tet Moor) mit ausgedehnten Mooren und
E / Fe imorn) Ii Westerwaidtßßdm) Torfstichen. An seinem Nordfuße zieht
6oo 1 -j dassteinkohlenfeld von
Profil durch das Rheinische Schiefergebirge. Aachen hin, da^ eine Überaus rege Ge^
M. d. Länge 1:3oooooo. — M. d. Höhe 1:300 000. Werbetätigkeit hervorgerufen hat. Aachen,
160 000 Einw., war einst die Residenz
Karls des Großen. Es treibt heute Tuchindustrie; überdies hat es altberühmte warme
Bäder. Krefeld, 130 000 Einw., erzeugt Samt- und Seidenstoffe.
Im Süden schließt sich an das linksrheinische Schiefergebirge das obere
Saargebiet mit seinen Kohlenlagern um Saarbrücken.
Der Rheindurchbruch zwischen Bingen und Bonn (s. Farben-
bild zu S. 31). Grüne Weinberge schmücken die dunklen Schiefergehänge des
Rheinufers, schroffe Felswände wie der Lurleifels fallen jäh in das Strombett
ab, altersgraue Ruinen gemahnen an die Zeiten des Rittertums, prächtige Städte
und reger Verkehr versetzen uns in die schaffende Gegenwart. An der Vereinigung
von Mosel und Rhein breitet sich Koblenz hin, die Hauptstadt de^Rheinprovinz,
zugleich Festung; weiter abwärts folgt Bonn, unweit des schönen ^iebengebirges,
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Klecken Dann 800 Ii.
Die Eifel mit dem Gemundener Maar bei Daun. Tiefe 38 m. Höhenlage des Seespiegels 378 m.
Im Hintergrunde ragen die bewaldeten Bergkuppen der Eifel bis zu 560 m Höhe auf. Der Ringwall, in dem
das Seebecken ruht, ist durch vulkanische Answurfstofse^(Asche, Lavabomben) gebildet.
Die Basaltkuppe der Milseburg in der Rhön (830 in).
Tie Milseburg erhebt sich schroff aus dem hessischen Buntsandsteinplateau. Sie trägt noch Wald, der in den
übrigen Teilen der Rhön vielfach gefällt worden ist. Die Gehänge der Rhön decken jetzt zumeist magere
Bergwiesen und Acker; auf diesen werden Hafer, Gerste und Kartoffeln gebaut.
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3iabeii Flippen
Brocke» 1100 m
Der Harz, ein Massengebirge.
Gleich einer Felseninsel ragt der Harz aus dem Norddeutschen Tieflande auf. Vielfach zeigt er die Natur des Rheinischen Schiefergebirges: plateauartigen Aufbau, ^
tiefe, enge Täler, schön bewaldete Gehänge, mancherlei Bodenschätze und regen Bergbau. Wie die rheinischen Gebirge und der Thüringer Wald ist er, nicht zum wenigsten
der prächtigen Aussicht halber, ein Hauptziel der deutschen Reisewelt.
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52 Die Deutschen Landschaften.
Tas Westdeutsche Tiesland ist von sehr verschieden-
artiger Bodenbeschassenheit und im ganzen ein Gebiet
der Landwirtschast.
Westfälische Hochzeit. 3? i e d e r s ä ch s i s ch e s T r a ch t e n b i l d.
Tic reiche Tracht der Braut mit der eigenartigen Brautkrone verrät den Wohlstand des Landes.
Tie Bevölkerung ist der Abstammung nach rein deutsch: in der kölnischen
Bucht f r ä n k i s ch , in den übrigen Gebieten n i e d e r s ä ch s i s ch.
Ter Marsch und dem größten Teile des norddeutschen Tieflandes
ist das nied er sächsische Haus eigentümlich (s. (5.46). (5s ist das alter
tnmlichste deutsche Bauernhaus, wie denn der sächsische Stamm mit
den Friesen und Hessen an: zähesten die alte Heimat und die alten
Sitten bewahrt hat. Wie das bayerische Haus vereinigt es alle für
die Wirtschaft nötigen Gebäude unter einem Dache, ist also auch ein
(5 i n h e i t s h a u s. Tie Mitte des Hauses nimmt die Diele ein,
zu der von der Giebelseite ein großes Eingangstor führt. Zu beiden
Seiten der Tiele sind die Pferde und Kühe untergebracht, doch so,
daß sie vou der Tiele aus gefüttert werden. Über der Tiele und den
Ställen bis zum Tachfirst wird die Ernte aufgespeichert. Ten Hinter-
grund der Tiele schließt ein niedriger Herd ab. Der Ranch durch-
Grundriß des nieder- zieht, ohne Esse aufsteigend, den Dachraum und sucht sich seinen Aus-
sächsischen Hauses. ti)eg_ Die Wohn- und Schlafräume liegen auf der Rückseite des Hauses.
Ter N i e d e r s a ch s e ist erust und gemessen, bedächtig und wortkarg, aber tatkräftig
und freiheitsliebend. Treu hält er an den hergebrachten Sitten fest (s. das Bild oben) und
rühmlich ist feine Anhänglichkeit an sein Herrscherhaus (Besreiuugskriege). Diesen: Stamm
oblag die Neugestaltuug des Reiches, und seine Aufgabe ist heute besonders der^Schutz der
deutschen ^st- und Nordgrenze und die Ausbreitung des Deutschtums gegen Csteit.
Saübe
W» Htrd
f/err
D/'e/e
Pferde
°ferde
£ngang
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54
Tie Deutschen Landschaften,
Tie D ü n e n i n s e l Norderney,
Tas gesunde, stärkende Seeklima der Insel lockt alljährlich eine grosze Anzahl von Besuchern an, deren Treiben
sich hauptsächlich am Badestrande entfaltet, wo die Strandkörbe Schutz vor den stets wehenden Seewinden ge-
währen. Ter Strand, der bei Flut teilweise überströmt wird, gewährt einen Ausblick auf den ununterbrochenen
Wellengang des Meeres, die Segel und Ruderboote, die Tätigkeit der Fischer und die vorüberziehenden Dampf«
schiffe. Rechts die bis 20 m hohe Tüne, die durch Sturmfluten vom Festlande losgerissen wurde. (Vergleiche
das grosze Panoramabild von Norderney im Verlag Fröbelhaus, Dresden.)
Tie Felseninsel Helgoland.
Die Südspitze des Lberlandes hat 40 in Höhe. Tas Unterland bildet einen Teil der abgerissenen Düne. Landungs-
brücke. Am Gestade gewahrt man überall Spuren der zerstörenden Wirkungen der Meeresfluten. „Grün das
Land, rot die Äant, weiß der Strand; das sind die Farben von Helgoland." Auch Helgoland ist ein vielbesuchtes
Seebad; es wird jetzt stark befestigt.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
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