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1. Geschichte des Altertums - S. 42

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
42 Hi. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker. verherrlicht. Es traten jetzt schon drei Schauspieler auf. Sophokles weist nach, daß mächtiger als wir Menschen die Gerechtigkeit und die Wahrheit, Vergeltung und Tugend sind. (Eine Hauptschöpfung von ihm ist die Behandlung der Schicksale des Oedipns.) Anaxagoras. Aber noch weiter griff der athenische Geist. Anaxagoras, der Philosoph und Freund des Perikles, lehrte, daß die Welt aus llrftoffeu zusammengesetzt sei. Doch zeigte sich bereits in diesem Staate, daß auch alles Gute, wenn es einseitig ausgebildet wird, ungesund werden muß. In Athen war die Einzelpersönlichkeit ausgebildet. Darauf beruhte die Spannkraft und der Sophisten, kühne Aufflug dieses Staates. Aber jetzt traten Männer ans, die da lehrten, der gebildete Mensch sei selbst das Maß aller Dinge, es sei seine Pflicht und fein Recht, ganz frei, ohne auf andere Rücksicht Zu nehmen, seinen Neigungen und Wünschen nach zu leben. Der Starke habe das Recht, den Schwachen zu unterdrücken. Diese Männer hießen Sophisten (d. h. ursprünglich Meister im Wissen, später aber verstand man unter diesem Namen: Aufschneider, Betrüger.) Diese Anschauungsweise fand schließlich viele Anhänger, von denen der bedeutendste Alkibiades war. So kam es, daß Athen immer herrischer gegen seine Bundesgenossen auftrat und sie sich mehr und mehr entfremdete. 43t-405. 2. Der Pelopormesische Krieg. Die wachsende Mißgunst Spartas und das stolze Selbstbewußtsein Athens wie seine Sucht, die Nachbarstaaten sich zu unterwerfen, führte zu einem furchtbaren Kriege aller Griechen gegeneinander, zu dem Bürgerkrieg, der den Namen des Peloponnesifchen Krieges führt. Es war ein Krieg zwischen den Doriern und den Ioniern. Land- und Seemacht kämpften miteinander. Der Krieg tobte von 431—404, also säst 30 Jahre. Nach wechselvollen Kämpfen unter Einmischung der Perser wurde Athen endlich, nachdem es seine besten Männer verloren hatte, von Sparta bezwungen. a) Der Hang des Krieges. Weil die Spartaner zu Lande viel mächtiger waren als die Athener, ließ Perikles die Landbevölkerung Attikas sich hinter den langen Mauern verbergen. Wenn nun die Spartaner kamen und das offene Land verwüsteten, besonders die Ölbäume abhieben, so zogen die Athener ans und plünderten die Küsten des Peloponnes. Aber die Athener hatten besonbers Mühe, ihre Bunbesgenossen vor bent Abfall zu bewahren. Es kam trotzdem vor, daß Inseln und Städte ihnen untreu wurden, und nur mittels harter Strafen behaupteten sie ihr Ansehen. (Abfall von Lesbos, von Städten auf der Chalkidike.) Schlimm wurde es in Athen, als in der zusammengepferchten Menschenmasse ansteckende Krankheiten ausbrachen und viele hinwegrafften; auch Perikles starb. Nachdem sich beide Parteien gegenseitig schweren Schaben

2. Geschichte des Altertums - S. 45

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Ix. Die Zeit der griechischen Machtfülle. 45 Volke zu helfen, riß eine allgemeine Verderbtheit der Sitten ein. Der Patriotismus verschwand mehr und mehr. Nur ein guter Soldat blieb der Grieche, und deshalb fiug man an, sich als Söldner dem zu verkaufen, der gerade Soldaten brauchte. Ein solches Beispiel bot der berühmte Zug der 10000. Der Perserfürst Kyros der Jüngere wollte gegen seinen Bruder, den Großkönig, kämpfen. Weil Kyros Herr von Kleinasien war, lernte er die kriegerische Tüchtigkeit der Griechen kennen und erwarb sich einen spartanischen Feldherrn (Klearchos), der ihm 13 000 Krieger zuführte. Aber Kyros verlor in der schweren Schlacht am Euphrat sein Leben, so daß die wenigen Griechen bald allein im fremden Lande standen. Da hat sie der Athener Lenophon zurückgeführt. Nach kühnem, beschwerlichem Marsch kamen die letzten 10000 endlich am Gestade des Schwarzen Meeres an. (Ihr Freuden- 401/400. ruf: O Meer, 0 Meer!) Nachdem endlich die Griechen die harte Militärherrschaft Spartas abgeschüttelt hatten, halten sich die größeren griechischen Staaten alle ziemlich das Gleichgewicht. Nur Athen erreicht durch feine ausgedehnten Handelsinteressen nach und nach wieder großen Glanz und Reichtum. Doch kam dieser Reichtum immer nur wenigen zugute. Arm und reich standen sich schroff gegenüber. Die Reichen verfügten über unzählige Sklaven. So kam es, daß die Masse des Volkes auch hier die Liebe zum Vaterlande verlor und nicht mehr Heere freier Bürger, sondern gemieteter Sölduer die Kriege des Staates zu führen begannen. b) Die politischen Zustände in Griechenland nach dem Z'ckoponnesischen Krieg. Der Übermut der Spartaner führt ein Bündnis fast aller Staaten gegen Sparta herbei. Da dieser neue Krieg sich besonders im letzten Teil um Korinth herum abspielte, so heißt er der Korinthische Krieg. I. Korinthischer Krieg. In diesem Krieg behaupteten sich die Spartaner mühsam unter ihrem tapferen und fähigen König Agefilaos, der auf einem Fuße lahm war. Ihre Flotte aber wurde von den Persern, die ein athenischer Admiral (Koncm) befehligte, völlig vernichtet. Konon fuhr nach Athen und baute, von persischem Geld unterstützt, die langen Mauern und alle anderen Befestigungen wieder auf. Endlich kam ein Friede zustande, der nach dem Spartaner Antalkidas genannt wird. Alle griechischen Staaten werden frei, Jonien wird wieder persisch. Ii. Die kurze politische Macht Thebens. Den Spartanern war vom Großkönig aufgetragen worden, den Königsfrieden in Griechenland einzuführen. Sie benutzten diese Stellung, um bald hier, bald da einzugreifen und so ihre Macht in Griechenland neu zu befestigen. Auf einem Kriegszug gegen eine aufblühende Stadt auf der Chalkidike, Olynth, waren die Spartaner an Theben vorbeigekommen. Hier waren zwei Parteien, eine den

3. Geschichte des Altertums - S. 57

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Iv. Die Entwickelung römischer Kultur. 57 Darstellung eines altrömischen Ehepaares (genannt Cato und Porzia) auf seinem Grabe. Jetzt im Vatikanischen Museum. Nach einer Photographie von D. Anderson in Rom. 3. Beleidigung. Hatte der Beleidiger unrecht, so mußte er sich das Gleiche gefallen lassen, sonst Strafe zahlen an den Beleidigten. Ebenso verfuhr man bei Körperverletznugeu. Die Richter waren Geschworene, d. h. solche Männer, die einen Eid darauf geleistet habeu, den Prozeß gerecht zu führen. Geschworene wurden nur aus den hohen Beamten genommen. b) Das Strafrecht oder das öffentliche Recht. Wenn das Ansehen des Strasrecht. Staates selbst mißachtet wurde, griff der Staat den Übeltäter an. Das geschah durch das Strafverfahren. Solche Fälle waren Übertretungen von Gesetzen, wofür man mit Geldstrafe belegt oder am Leibe gestraft wurde. Aber auch fchwere Verbrechen an Privatpersonen, durch die die Sicherheit des Staates in Gefahr kam, wurden vom Strafrichter gesühnt. Statt der Todesstrafe trat häufig die Verbannung ein. 2. Das Geld. Wie überall, so waren auch bei den Römern die natürlichen Produkte Tauschmittel gewesen, besonders Tiere. Vom Vieh hat das Geld für immer

4. Geschichte des Altertums - S. 1

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I. Urgeschichte der lnenlchheit. Das erste Auftreten des Menschen innerhalb der organischen Welt ist unbekannt. Das Menschengeschlecht hat sich allmählich entwickelt. Vom Tier unterschieden: körperlich, durch aufrechten Gang; geistig, durch logisches Denken. Als Ausdruck des Deukeus besitzt er die Sprache. Die Einteilung der Menschheit in Rassen. Verschiedene Gruppierung. Nach Blumenbach fünf: Kaukasier, Mongolen, Malayen, Äthiopier, Amerikaner (Rothäute). Doch ist diese Einteilung nicht erschöpfend. Unterscheidungsmerkmale sind: Haut- und Haarfarbe, Körper- und Schädelbau. Ausdehnung der Menschheit über die ganze Erde. a) Der Mensch tritt als Gem?inschaftswesen auf. Die erste Form der Horde. Gemeinschaft ist die Horde. Die Horde ist zugleich die Familie. Sie besitzt Gütergemeinschaft. (Diese Stufe ist von den Anfängen der Menschheit bis auf die heutige Zeit bei den wilden Völkern Australiens und Afrikas zu beobachten.) Lebensführung: Das Hauptarbeitswerkzeug ist der Stein. Die ältesten Steinwerkzeuge reichen bis in die Diluvialzeit (Zeitperiode der großen Überschwemmungen, Eiszeiten) und kennzeichnen die paläolithische f^ceülit Kultur (palaios heißt alt, lithos = (Stein). Fundstellen: 1. Höhlenfunde, ’* nicht so sicher. 2. Funde in ungestörten Schichtenlagerungen, sichere Funde. Eine solche Höhle ist in Deutschland die Gailenrenther Höhle in der Fränkischen Schweiz. In Europa überhaupt sind die berühmtesten Fundstellen: in Frankreich das Sommetal bei Abbeville, in Deutschland bei Taubach (bei Weimar) und an der Schnssenquelle (nicht weit von Ulm). Die Funde umfassen die ganze Diluvialzeit. Taubach gehört der wärmeren Zwischeneiszeit an. Diluvium. Folgende Tiere hat man aus den Resten erkannt: Wolf, Bär, Biber, Auerochs, Wildschwein, Höhlenbär, Urelesant, Rhinozeros, Höhlenhyäne. (Jnterglazialzeit.) Die Schusseuquelle ist kälterer Zeit angehörig (Eiszeit). Pflanzenreste nordischer Moose und Tiere der kalten Zone, z. B. Renntier und Singschwan. Ebenso gibt es in anderen Erdteilen solche Fundstellen, z. B. in Südamerika (Argentinien), in Indien (im Tal des Narbada). Philipp, Leitfaden für den Geschichtsunterricht. Iii. 1

5. Geschichte des Altertums - S. 2

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2 I. Urgeschichte der Menschheit. Beweise für das Dasein des Menschen in dieser Zeit: Nicht Knochen selbst, sondern Werkzeuge des Menschen. Material ist der Feuerstein, aus dem Speerspitzen, Äxte, Messer verfertigt sind. Alte Fenerstellen beweisen Bekanntschaft mit dem Feuer. Der Urmensch verwendete es schon zum Braten von Fleisch. In den Höhlen, namentlich in Frankreich (Dordogne) finden sich Schmuckgegenstände aus Stein oder Knochen. Sogar eine Art Bilderschrift kommt vor. Der Mensch zeigt sich mit den einfachsten Mitteln schon der gewaltigsten Tierwelt überlegen. Der paläolithische Mensch konnte nähen und flechten, aber nicht spinnen, auch nicht Töpferei treiben. Heute stehen noch genau auf dieser Stufe die Eskimos, die Feuerläuder und manche wilde Stämme der Südsee. Menschenknochen finden sich in Höhlen, besonders in Südamerika. Sie sind nicht anders als die Skelette des heutigen Menschen. b) Den ersten Fortschritt von dieser ältesten Kultur bildet die jüngere Steinzeit (neolithische, neos neu). Diese Kulturfunde ruhen in alluvialen Schichten _ (Anschwemmungsland). Das Klima Europas und der anderen Erdteile ist damals schon wesentlich dasselbe wie jetzt. Die Geräte sind noch aus Stein und Knochen oder Holz. Ren ist die Kunst des Schleiseus und Durchbohreus der Steine. Sorgfältige Bearbeitung der Knochen. Tongefäße sind hergestellt (mit der Hand aus Lehm geknetet), Anfänge von Fischfang und Schiffahrt. Hauptnahrung für die Strandbewohner sind Muscheln. Die wichtigsten Fundstellen dieser Zeit sind im Norden Europas, der vom paläolithischeu Menschen nicht bewohnt war. (Die Küchenabfallhaufen in Dänemark in der Fichten- und Anerhahnzeit.) Auch diese Kulturschicht war auf der ganzen Erde verbreitet. Die wichtigsten Arbeitsgeräte des neolithischen Menschen: 1. Das Steinmesser aus Feuerstein (Schlagmarke, scharfe Schneide). 2. Die Säge (ein Feuersteinmesser mit gezackter Schneide). 3. Der Schaber oder das Steinbeil (bei den Eskimos Uln), zur Bearbeitung von Fellen usw. Die feinsten Geräte sind unter Druck zugerichtet, so daß die Oberfläche ganz muschelig aussieht. Neben Feuersteinen kommen viele andere harte und weiche Steine vor, die zu Geräten verarbeitet wurden. Sogar kostbarere aus Asten, wie Nephrit und Jadeit (gesunden z. B. am Zobten in Schlesien und am Bodensee). Es gab also schon damals Handelsbeziehungen zu fernen Ländern. Die Schmuckstücke aus dieser Zeit bestehen aus Knochen und Steinen. Besonders beliebt waren durchbohrte Tierzähne. Auch Bernstein wurde verwertet. Schmuckstücke find: Knöpfe, Kämme, Haarnadeln, Ohrringe, Ketten. Die neolithische Kultur erhebt sich über die paläolithische, besonders durch den Besitz von Haustieren und durch Keuutuis des Ackerbaus. Haustiere: Hund, Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein. Der Hund ist das älteste ■Haustier. Eine große Anzahl der heutigen Feld- und Garten fruchte, deren

6. Geschichte des Altertums - S. 20

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Geschirr. Stilarten. 20 Hi. Die Kultur uitb Geschichte der östlichen Mittelmeervölker. wurden. Man konnte auch mehrere an einem Gestell aufhängen und so einen Leuchter gewinnen. Das Geschirr bestanb aus Tongefäßen, die mannigfacher Form waren, entsprechet^ dem Zweck ihrer Benntznug. Es gab große Tonfässer (der Philosoph Diogenes wohnte in einem solchen), zweihenklige Kruge, Amphoren genannt, Wasferkrüge, die man auf dem Kopf trug; Mischkessel, den Wein mit Wasser zu mischen (Bowle); Trinkschalen und Trinkbecher; Tassen und Trinkhörner. Vielfach ist aber die alte Form der Tongefäße der Steinzeiten noch erkennbar. Und wie ctn den Geräten der ältesten Zeiten schon Verzierungen angebracht waren, so finben sich solche auch hier, und zwar haben Schulszenen. Rotfigurige Malerei von Duris auf einer Trinkschale. sich im Lauf der Zeit oerschiebene ©tilarten herausgebilbet, bereu hauptsächlich 4 unterschieben werben. 1. Älterer ursprünglich griechischer Stil. Einfarbige Malerei auf Ton, Darstellungen aus dem Tierleben ober dem häuslichen Leben. Verzierungen nach Art der Webemuster. 2. Beeinflussung oon Asien her. (Von den Semiten Kleinasiens ober von den Phöniziern.) Asiatische Bilber von Pflanzen und Tieren. Die Verzierungen sinb schematisch angeorbnet. 3. Schwarze Figuren auf rotem Ton. Das ganze Gefäß wirb schwarz gemacht. Nur für das Bilb bleibt der Untergrunb rot. Auf biefem roten Untergrunb tritt das schwarze Hauptbilb scharf hervor. Die Zeichnung ist noch unbeholfen, aber ein Streben nach Naturwahrheit zeigt sich überall. 4. Rote Figuren. Das Gesäß wird auch schwarz gefärbt, nur die Figur bleibt rot. Ab und zu treten zur Verzierung auch Farben wie weiß, bunfelrot hinzu; auch Blattgolb wirb tierwenbet.

7. Geschichte des Altertums - S. 58

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Wehrpflicht. Beschaffenheit des Heeres. Sold. Auszeich- nungen. Der Feldherr. 58 Iv. Die Kultur der westlichen Mittelmeerländer. bei den Römern den Namen behalten: pecus das Vieh, pecunia das Geld (genau so bei den germanischen Goten, faihu heißt Vieh und Geld). Von den Phöniziern und Griechen her lernten die Italiker das Geld kennen. Zuerst hatte man Kupfergeld, aber als die Römer Herren von gauz Italien geworden waren, nahmen sie das Silbergeld an. Solange Rom eine Republik war, trugen die Münzen auf dem Avers (Vorderseite) das Bild der Roma, später das des Kaisers; auf dem Revers (Rückseite) Götterbilder. In der Kaiserzeit wurde Gold die alleinige Wertmünze, alles andere sank zu Scheidemünzen herab. (Scheidemünzen nennt man die kleinen Münzen, die zu kleinen Zahlungen gebraucht werden.) Die Vermögen erscheinen uns gering, sind aber, an den damaligen Verhältnissen gemessen, viel höher an Wert als sie scheinen. 50 Pfennige Tagelohn genügte für den Arbeiter in der Kaiserzeit, um mindestens 2 Tage auszukommen. Als die Römer noch ein einfaches Volk gewesen waren, hatte es eine große Anzahl etwa gleich wohlhabender Bürger gegeben, die einen gesunden Mittelstand darstellten. Später ist freilich dieser Mittelstand allmählich verschwunden. 3. Das Heerwesen. Jeder römische Bürger war Soldat. Sein Leben gehörte dem Vaterland. „Schön und ehrenvoll ist's für das Vaterland zu sterben," war der Wahlspruch des Römers. Später, als die Römer nicht mehr so edel dachten, richtete man es ein, daß sich der Wohlhabende vertreten lassen konnte. In der älteren Zeit bekam der Bürger keine Bezahlung für den Kriegsdienst, nur die Reiter wnrden bezahlt von den dienstfreien Bürgern, die es auch gab (z. B. Priester, Witweu, reiche Waisen). Als aber die Kriege länger dauerten und auch weit von der Heimat geführt wurden, bekam jeder Krieger seinen Sold vom Staate. Der Name Soldat kam erst in der Kaiserzeit auf (von dem Geldstück solidus abgeleitet). Für tapfere Taten gab es Auszeichnungen: Geld, Beförderung, Geschenke wie Spangen, Kränze, Ehrenwaffen. (Z. B. der tapfere L. Siecius Deutatus soll 22 Ehrenlanzen, 25 Schilde, 160 Armspangen, 85 Halsketten uni) 26 Kränze erhalten haben.) Auch das Heer konnte seinem Feldherrn einen Kranz, und zwar aus Gras, als Dankgeschenk für Rettung aus großer Not verehren. Die Ausbildung des Soldaten war fehr sorgfältig und wurde streng durchgeführt. Übungen im Fechten, Schießen, Marschieren wechselten mit Felddienstübungen. Im Winter pflegte man nicht zu kämpfen im Altertum. Damit der Soldat sich dann aber nicht verweichliche, wurde er nützlich beschäftigt (z. B. mit Straßenbauten). Die Behandlung war streng. Vergehen der Soldaten wurden hart bestraft. Eiue bestimmte Anzahl von Truppen bildete die Legion (gewöhnlich 4500 Mann). Der Feldherr war angesehen wie ein König. Er Hatte ähnliche Rechte wie ein solcher. Wenn er den Krieg siegreich beendet Hatte, durfte er einen Triumph feiern. Das Heer stellte sich auf dem großen Feld bei Rom, dem

8. Geschichte des Altertums - S. 65

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Vi. Noms Kampf um das westliche Mittelmeer. 65 hatten ein reiches Jnselland erworben, aber sie mußten von nun an immer darauf gefaßt sein, mit neuen kriegerischen Völkern draußen in der Welt zusammenzustoßen. Vor allem war ein Rachekrieg der reichen Karthager zu fürchten. Doch die Römer fürchteten sich nicht, sondern sie dachten im Gegenteil daran, sich auch in den fremden Ländern häuslich niederzulassen und die alten Herren zu verjagen. So nahmen sie gleich darauf mitten im Frieden den Karthagern die Inseln Korsika und Sardinien weg, ohne daß diese es hindern konnten. Vielmehr mußten sie, als sie sich beschwerten, noch viel Geld obenein bezahlen. An die Spitze jeder Provinz trat ein Prätor, der vor allem der oberste Richter war. Die neuen Untertanen hatten es zunächst nicht schlecht. Sie brauchten nicht Kriegsdienste zu leisten, behielten ihr Grundeigentum und mußten eine allerdings hohe Abgabe an die Römer zahlen: von der Ernte V10 und auch einen Hafenzoll. Sizilien besonders war reich an Getreide. 2. Folgen für die Karthager. Die Karthager hatten also Sizilien, Sardinien und Korsika verloren. Außerdem hatten die Karthager einen schweren Krieg mit ihren eigenen Söldnern zu führen. Hamilkar Barkas bezwang diese schließlich. § 5- Unterwerfung der Gallier und Hacbbarstämme. In den nächsten Jahren unterwarfen sich die Römer auch die gallischen Stämme der Poebene. Durch das weite Land bauten sie große Kunststraßen, so die große Straße, die an der Ostseite der Halbinsel entlang lies, die Flaminische Straße. Auch starke Festungen bauten sie, in denen immer römische Besatzungen lagen (Modena, Cremona und Piacenza). Die Hauptstadt der Gallier war Mailand. Drüben in den zahllosen Buchten der illyrischen Küste saßen viele Seeräuber. Diese wurden jetzt auch gleich von den Römern bestraft und ein Teil der ganzen Küste römisch gemacht. Auch griechische Städte wurden Bundesgenossen der Römer. Dadurch aber, daß die Römer festen Fuß auf der Balkanhalbinfel faßten, gerieten sie in einen Gegensatz zu den Herren dieser Halbinsel, den Makedoniern. Während die Römer ihr Augenmerk also nach dem Osten richteten, bereitete sich im Westen ein furchtbarer neuer Krieg vor. § 6. Der Zweite Punitche Krieg. 218—201. 1. Die Vorbereitung zum Kriege. Hamilkar Barkas, der Führer der Kriegspartei, ging nach Spanien und 6amitfar erwarb durch Gewalt und durch Verträge den größten Teil der tapferen ®arta8' spanischen Stämme für Karthago. Besonders der Reichtum an Edelmetall (Silber) kam Karthago sehr zugute. Philipp, Leitfaden für den Geschichtsunterricht. Iii. 5

9. Geschichte des Altertums - S. 69

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Viii. Der Unsegen der schnell erlangten Weltherrschaft. 69 § 3. Befestigung der römischen Herrschaft innerhalb unterworfener Gebiete. Unter Hanmbals umsichtiger Leitnng hatte sich Karthago rasch erholt. Sein Handel blühte dermaßen wieder ans, daß eine starke Partei in Rom ständig in Furcht war. Der Führer dieser Kriegspartei war der alte Senator Cato, der jede Rede im Senat mit den Worten schloß: „Übrigens bin ich Cato, immer noch der Ansicht, daß wir Karthago Zerstören müßten." Hannibal wnrde infolgedessen endlich nachgestellt, so daß er die Vaterstadt verließ. Als aber die Karthager sich gegen den räuberischen Massinissa wehrten, erklärte Rom ihnen den Krieg, weil sie ohne Erlaubnis einen Krieg ange- ue. fangen hätten. Vergeblich juchten die Karthager die Römer bnrch Ans- iiefernng aller Waffen zu beschwichtigen. Diefe forderten, daß die Stadt von den Einwohnern verlassen werde. Da entschlossen sich die Karthager zum Widerstand. Nach 2 jähriger Verteidigung ist die alte stolze Stadt endlich von Publins Cornelius Scipio Emiliauus (der von der Familie Scipio adoptiert worden war) erobert und zerstört worden. Der Sieger erhielt den Zunamen Asricanus Minor, und als er in Spanien auch noch eine Stadt zerstört hatte, den weiteren Namen Nnmantinus. Wie der Charakter der Römer schlechter wurde, hatte schon die treulose falsche Art gezeigt, wie sie Karthago behandelt hatten. Ebenso falsch zeigten sie sich gegen die Spanier, fo daß diese empört zu den Waffen griffen und einen langen Krieg führten, bis sie endlich erlagen. Auch Griechenlands Freiheit sank schnell dahin. Die letzten Stämme, die bis dahin keine Rolle gespielt hatten und deshalb noch die meiste Kraft aufgespart hatten, die Achäer auf dem Peloponnes, erhoben sich gegen Rom. Und die große Stadt Korinth schloß sich ihnen an. Doch hatten die Griechen nicht mehr die Kraft, beut starken Römervolk erfolgreich zu wiberstehen. Sie würden besiegt, und Korinth würde von Grunb aus zerstört. Das geschah im selben Jahre, in dem Karthago zerstört wurde. Beide Städte sanken dahin, weil das die römischen Kaufleute so wollten. Der Konsul Mummius ließ damals viele Kunstschätze nach Rom bringen. Leider gingen die Soldaten so roh bamit um, daß viele zerbrachen. Kapitel Viii. Der Unsegen der schnell erlangten Weltherrschaft. Die Römer waren mit einem Male reiche Leute geworben. Die ganze Welt gehörte ihnen. Nach dem bamaligen Recht siel dem Sieger der ganze Besitz des Besiegten zu. So kam es, daß die römische Kaufmannschaft und Beamtenschaft fehr reich würden. Bald behnten die römischen Großkaufleute ihre Geschäfte über die ganze den Römern gehörige Welt aus. Sie gingen in die Provinzen und übernahmen vom Staat die Einbringung der Abgaben der „Provinzialen". Wenn z. B. eine Gegenb eine Million Mark nach unserem Gelb Steuern zu zahlen hatte, so bezahlte eine kaufmännische

10. Geschichte des Altertums - S. 4

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4 I. Urgeschichte der Menschheit. Heimat Mittelasien ist, waren in dieser Zeit schon bekannt. Man verstand bereits zu weben und zu spinnen, wenn auch ohne Spinnrad und Webstuhl. Die Hausgeräte sind: Amphoren, Krüge iu Becherform. Verzierungen daran: Tupfen (mit den Fingerspitzen), Schnittverzierungen, Schnur- und Stichverzierungen. Siebeiung. Die Siedelung selbst bestand ans Pfahlbauten im See (in den Alpen, Suddeutschland, Thrazien), oder aus Pfahlbautendörfern auf dem Lande,' daneben gab es noch bewohnte Höhlen. Am Bau eines jeden Pfahlbauhauses half die ganze Gemeinschaft. Auch mächtige Steinbauten, meist Grabanlagen, . Querschnitt eines Hünengrabes bei Basbye (Angeln). Modell im Germanischen Museum zu Nürnberg. sind häufig (Hünenbetten und Gräber), ursprünglich mit Erde bedeckt. Funde im Norden und Westen Europas und im Mittelmeergebiet, desgleichen in Amerika. Iu Europa finden sich viele besonders in der Bretagne. Reste solcher Gräber sind: die Dolmen (Steintische), Kromlechs (Steinkreise), Menhirs (lange und hohe Steine, die aufrecht stehen). Der Kulturfortschritt der Menschheit über die Steinzeit hinaus besteht in der Kunst des Schmelzens, Gießens und Schmiedens der Metalle. Solche Metalle sind: Kupfer, Bronze (gewonnen durch Legierung von Kupfer und Zinn. Legierung heißt: Verbindung durch Zusammenschmelzen. [Das Wort ist gebildet vom lateinischen ligare — verbinden, franz. allier]). Später Entdeckung der Eisenschmelze. Die erste Metallperiode ist die Bronzezeit, die zweite die Eisenzeit. l*
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