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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 58

1880 - Essen : Bädeker
58 Das Mittelalter bis zum Erlöschen der Hohenstaufen. vollen Marienburg und erreichte unter dem Hochmeister Winrich von Kni pro de den Gipfel der Macht und des Reichtums. — Bald aber nahmen Stolz und Üppigkeit, Habsucht und Ungerechtigkeit unter den Ordensrittern überhand, die Macht des Ordens sank, und die Schlacht bei Tannenberg 1410 gegen Jagello von Polen brach seine Kraft. (Das weitere in §. 86.) Die Kreuzzüge legten ferner den Grund zu einem freien Bauern stände, da viele Leibeigene durch sie die Freiheit erlangten; sie hoben auch die Macht der Städte, deren Wohlstand durch die neu erschlossenen Handelsverbindungen mit dem Orient gewaltig wuchs; sie förderten die Bildung des Bürgerstandes durch Vermehrung des Wohlstandes und der Bedürfnisse; sie gaben der Kunst, besonders der Dichtkunst, reichen Stoff; sie erweiterten endlich die Grenzen der Wissenschaft, insbesondere der Natur- und Länderkunde. 1138 §. 57. Lothar von Sachsen. — Die Kohenstaufen. 1234 9?ach Heinrichs V. Tode wurde nicht Friedrich von Hohen-' staufen, der nächste Verwandte des fränkischen Hauses, zum Kaiser 1125 gewählt, sondern Lothar von Sachsen, der, um den Thron gegen bis Friedrich zu behaupten, sich an Heinrich den Stolzen, Herzog 1138. tze Baiern, anschloß und ihm auch das Herzogtum Sachsen als Lehen gab. Damit legte er den Grund zu verhängnisvollen Spaltungen. Lothar blieb gegen seinen Nebenbuhler Sieger. Da er sich den Päpsten unterordnete, so wurde vou diesen seitdem die Kaiserwürde als päpstliches Lehen betrachtet. Nach Lothars Tode glaubte Heinrich der Stolze als Schwiegersohn des Gestorbenen die nächsten Anrechte auf den Kaiserthron 1138 zu haben. Allein die deutschen Fürsten wählten Konrad Hi. von bis Hohenstaufen, mit welchem das glänzendste Geschlecht der deutschen Kaiser auf den Thron kam. Konrad besiegte Heinrich den Stolzen, der ihm die Huldigung versagte (Weinsberg und die Weibertreue); damit aber begannen die verhängnisvollen Parteikämpfe zwischen den Welfen (Guelfeu) und den W eiblin gern (Ghibellinen); letzteren Namen führte die hohenstaufische Partei nach einem Stammschlosse des Geschlechts. — Heinrich wurde seiner beiden Lehen verlustig erklärt, doch blieb fernem Sohne Heinrich dem Löwen das Herzogtum Sachsen; gleichzeitig bekam Albrecht der Bär, der Stammvater des askanischen Hauses, die Mark Brandenburg. — Konrad starb bald nach der Rückkehr vou seinem Kreuzzuge, und es folgte sein Neffe 1132 Herzog Friedrich von Schwaben als Friedrich I. Barbarossa, bis ein geborener Herrscher, der die edelsten Eigenschaften des Ritter-1190. tums iu sich vereinigte. Nachdem er sich mit Heinrich dem Löwen versöhnt, ihm auch Baiern wieder zurückgegeben und Ordnung im Reiche geschaffen hatte, zog er nach Italien, um hier das

2. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 66

1880 - Essen : Bädeker
66 Das Mittelalter bis zur Reformation. §• 62. Heinrich Tee. und -Ludwig der Maier. Nach Albrechts Tode fiel die Wahl auf den ritterlichen 1308 Grafen Heinrich von Luxemburg. Es gelang ihm durch Ver-bis mählung seines Sohnes Johann mit der Erbin von Böhmen l^lo.dieses Land für seine Hausmacht zu erwerben. Um unter den Parteiungen der Guelfen und Ghibellinen in Italien das kaiserliche Ansehen wieder herzustellen, unternahm er einen Römerzug und wurde von Dante, dem größten Dichter Italiens, mit Begeisterung begrüßt, starb aber dort eines plötzlichen Todes. Heinrichs Vii. Tod führte in Deutschland wieder einen Thron-1313 streit herbei, indem von den sieben Kurfürsten die einen Ludwig 6l3[_ von Baiern, die anderen Friedrich den Schönen von Öster-1341. retch wählten. Ein achtjähriger Krieg war die Folge dieses Zwiespalts; endlich gewann Ludwig der Baier durch die 1322.Schlacht bei Mühldorf oder Ampfing (Seyfried Schwepper-mann) am Inn das Übergewicht und nahm seinen Gegner gefangen, an welchem er bald, gerührt von dessen Treue, seinen innigsten Freund gewann. Schon seit dem Anfange des 14. Jahrhunderts hatten die Päpste sich von den französischen Königen bestimmen lassen, ihren Sitz in Avignon auszuschlagen und standen seitdem in einer gewissen Abhängigkeit von jenen. Papst Johann Xxii. wollte daher dem französischen Könige den deutschen Kaiserthron verschaffen und sprach über Ludwig Baun und Absetzung aus, und es begann darüber ein Kampf, der sich lange ohne Entscheidung hinzog. Zuletzt erklärten die Kurfürsten zu Rense am Rhein, daß fortan jede von ihnen vollzogene Kaiserwahl auch ohne päpstliche Bestätigung Giltigkeit habe. — Auch Ludwig war von dem Streben nach Erweiterung seiner Hausmacht erfüllt. Darum verlieh er nach dem Tode Waldemars, des letzten askanischen Markgrafen von Brandenburg, diese Mark seinem Sohne Ludwig, den er außerdem mit der Markgräfin Margarethe Maultasch von Tirol vermählte. — Da gelang es der päpstlich-französischen Partei, einen Teil der auf Ludwigs zunehmende Macht neidischen Kurfürsten zur Wahl eines Gegenkaisers zu bewegen. Doch dieser, Karl Iv. aus dem Hause Luxemburg, konnte zu keiner allgemeinen Anerkennung kommen, so lange Ludwig lebte. §. 63. Karl It. und Wenzel. 1347 Karl Iv., Sohn Johanns von Böhmen, hatte anfangs einen neuen, von der baierischen Partei aufgestellten Gegenkaiser, den 1378.ritterlichen Grafen Günther von Schwarzburg, zu bekämpfen, doch starb dieser sehr bald. Karl war ein kluger, nur auf seinen Vorteil bedachter Fürst, der wenig für das Reich, desto mehr aber für sein Erbland Böhmen that. Er siedelte hier viele deutsche Künstler und Handwerker an, gründete Dörfer und Städte (Karls-

3. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 55

1880 - Essen : Bädeker
Das Mittelalter bis zum Erlöschen der Hohenstaufen. 55 Papste nach strenger Buße zu Canossa Lossprechung vom Bauu 1077. erlangte. — Unterdessen hatten die deutschen Fürsten einen neuen Kaiser, Rudolf von Schwaben, gewählt. Diesen schlug Heinrich und wandte sich rachedürstend gegen den Papst. Gregor floh nach Salerno zu den Normannen und starb hier ungebeugt. — Unterdes herrschte in Deutschland überall Verwirrung; Gegenkaiser hatten sich erhoben, und die letzten Jahre seines Lebens war Heinrich sogar im Kampfe gegen seine eigenen Söhne, deren einer, Heinrich, den Tod des alten Vaters nicht abwarten konnte. Heinrich starb 1106. — Ihm folgte sein Sohn Heinrich V. 1106 Unter ihm wurde der vierzigjährige Streit wegen der Investitur 6i® durch einen Vertrag (Konkordat) dahin. beendet, daß der Kaiser die gewählten Bischöfe und Äbte mit einem Scepter, als dem Zeichen ihrer weltlichen Gewalt, belehnen, daß aber dem Papste allein die Belehnung mit Ring und Stab, den Insignien der geistlichen Würde, zustehen solle. §. 55. Die Kreuzzüge. So lauge die Araber Syrien und Palästina beherrschten, konnten die christlichen Pilger ungestört ihre frommen Wallfahrten zum heiligen Grabe unternehmen. Als diese Länder aber unter die Herrschaft der seldschuckischen Türken kamen, erlitten die Christen harte Drangsale. Einer dieser Pilger, Peter von Amiens, setzte, unterstützt vom Papste Urban Ii., das ganze Abendland in begeisterte Bewegung, und auf einer großen Kirchenversammlung zu Clermont wurde die Befreiung des heiligen Grabes aus den Händen der Ungläubigen beschlossen. Viele, denen die Rüstungen der Fürsten zu lange dauerten, zogen unter der Führung Peters und des Ritters Walther ohne Habe voran, doch kam dieser ungeordnete Haufen schon unterwegs um. — Im Jahre 1096 setzte sich das eigentliche Kreuzheer in Bewegung. Führer dieses ersten Kreuzzugs war Gottfried von 1096. Bouillon, Herzog von Lothringen; neben ihm ragten hervor sein Bruder Balduin, Robert von Flandern, die Normannenfürsten Boemund, Tankred und Robert von der Normandie, Raimund von Toulouse u. a. — In Kleinasien erfochten sie einen großen Sieg über die Türken und eroberten die große Stadt Antiochia. Im Jahre 1099 fiel auch Jerusalem selbst in ihre Hände, wobei Grausamkeit und Frömmigkeit seltsam mit einander abwechselten. Gottfried lehnte die ihm angebotene Königskrone demütig ab und nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes". — Sein Bruder und Nachfolger Balduin dagegen nannte sich König von Jerusalem. Das junge Königreich hatte aber harte Kämpfe zu bestehen, und als die wichtige Stadt Edessa, in der Nähe des Euphrat, wieder verloren ging, da forderte der Abt Bernhard von

4. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 59

1880 - Essen : Bädeker
Das Mittelalter bis zum Erlöschen der Hohenstaufen. 59 kaiserliche Ansehen wieder herzustellen. Es hatten sich nämlich im Laufe der Zeit viele lombardische Städte, vor allen Mailand, von ihren geistlichen und weltlichen Herren freigemacht und wollten diese Unabhängigkeit auch dem Kaiser gegenüber ertrotzen. — Auf seinem ersten Zuge erhielt Friedrich in Rom die Kaiserkrone, auf dem zweiten demütigte er Mailand und hielt einen glänzenden Reichstag auf der roncalischen Ebene bei Piacenza ab, auf welchem er seine Hoheitsrechte über Italien noch einmal steststellen ließ. Doch das widerspenstige Mailand nötigte ihn zu einem dritten Zuge, auf welchem er die Stadt zerstörte. — Bald aber riefen ihn neue Unruhen zu einem vierten Zuge nach Italien. Mailand hatte sich wieder aus den Trümmern erhoben und mit den übrigen kaiserfeindlichen Städten den lombardischen Städtebund gegründet, auf dessen Seite auch Papst Alexander Iii. stand, dem zu ehren eine neu angelegte Trutzfestung Alessandria benannt wurde. Friedrich rückte bis Rom vor, aber die Pest ergriff sein Heer, und mit dem geringen Reste eilte der Kaiser nach Deutschland zurück, wobei er nur durch die Treue und Hingebung des Ritters Hermann von Siebeneichen der Gefangenschaft entging. — Da Friedrich durch die deutschen Angelegenheiten vielfach beschäftigt wurde, so konnte er lange Zeit nicht an die Wiederherstellung seines Ansehens in Italien denken. Als er endlich hier wieder erschien, erlitt er, weil Heinrich der Löwe ihm treulos die Heerfolge versagte, eine schwere Niederlage bei Legnano (1176). Er schloß nun mit dem Papste und den Städten einen ihm nicht ungünstigen Frieden und kehrte nach Deutschland zurück, um Heinrich den Löwen zu züchtigen, der unterdes seine Herrschaft über die slawischen Stämme in Mecklenburg und Pommern ausgedehnt hatte. Friedrich sprach die Reichsacht über ihn aus und verlieh das Herzogtum Baiern dem ihm treu ergebenen Otto von Wittelsbach, dessen Geschlecht noch heute dort regiert, Sachsen aber wurde zerstückelt, den Hauptteil (Westfalen) erhielt der Erzbischof von Köln, den Teil an der Elbe Albrechts des Bären Sohn Bernhard als Herzogtum Sachsen mit der Hauptstadt Wittenberg. Heinrich der Löwe, welcher drei Jahre in England in der Verbannung lebte, erhielt nach seiner Rückkehr seine Erbländer Braunschweig und Lüneburg zurück. — Nachdem Kaiser Friedrich alle seine Feinde bezwungen, hielt er zu ehren seiner Söhne, welche in die Ritterschaft aufgenommen werden sollten, ein prachtvolles Fest in Mainz, von dessen Glanz und Herrlichkeit die Dichter noch lange zu erzählen wußten, und unternahm dann den dritten Kreuzzug, auf welchem er feine Heldenlaufbahn beendete.

5. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 60

1880 - Essen : Bädeker
60 Das Mittelalter bis zum Erlöschen der Hohenstaufen. §• 58. Die Kohenslaufen Bis zu ihrem Untergange. 1190 Heinrich Vi., der Sohn Friedrichs I., war tapfer, aber hart Bt® und grausam. Durch Heirat mit der normannischen Prinzessin H 0 i. Constanze wurde er Herr von Unteritalien und ©teilten. Unter großen Plänen starb er plötzlich, erst 32 Jahre alt. Er hinterließ eilten dreijährigen Sohn, Friedrich, über welchen der hochgebildete Papst Innocenz die Vormundschaft führte. 1197 Nach Heinrichs Tode spaltete sich die Wahl, indem bis kig hohenstaustsche Partei Heinrichs Bruder Philipp von —08. Schwaben, die welsische Partei aber Heinrichs des Löwen 1197 Sohn Otto Iv. wählte. Jener fand Anerkennung im Süden, bts tiefer im Norden. Voll Gewaltthaten und Verheerungen war — 18. darüber ausbrechende Krieg. Erst als Philipp von Schwaben von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach aus Privatrache ermordet worden war, erlangte Otto Iv. die allgemeine An- erkennung. — Bald aber geriet er mit dem Papste Innocenz Iii., der ihn vorher gegen Philipp von Schwaben unterstützt hatte, in Streit und wurde in den Bann gethan. — Dieser ebenso kräftige als durch Geistesgaben hervorragende und mit seltenen Herrschergaben ausgerüstete Kircheufürst vollendete Gregors Vii. Werk und verlieh dem Papsttum die höchste Macht; er verschaffte dem Grundsätze Geltung, daß die Kirche über dem Staate, daß das geistliche Oberhaupt über dem weltlichen stehe. — Dieser Papst gab nun selbst dem einzigen noch übrigen Hohenstaufen, dem 1215 jugendlichen Friedrich Ii., seilte Stimme zur Kaiserwahl und ^bis dieser wurde bald, nachdem er Otto besiegt hatte, allgemein an-1250. erkannt. Friedrich Ii. war gleich ausgezeichnet durch Tapferkeit wie durch Bildung. Aber eben darum, weil er der Bildung des Verstandes und dem heitern Siuuengeuuß huldigte, weil er so sreidenkend war, daß viele ihn sogar für einen heimlichen Gegner des Christentums hielten, darum war sein ganzes Leben ein Kampf mit der Kirche; die letztere siegte, der geistlichen Macht erlag die Fürstengewalt. Schon Innocenz und nach dessen Tode der Papst Gregor Ix. drangen in Friedrich, den versprochenen Kreuzzug zu unternehmen; dieser verschob aber die Ausführung timt Jahr zu Jahr, bis ihn der erzürnte Papst in den Bann that; nun trat er endlich den versprochenen (fünften) Kreuzzug an, dessen Erfolg wir kennen. (S. 56.) Dann eilte er nach Italien zurück und zwang den Papst durch Waffengewalt zur Lösung des Bannfluchs. Hierauf wirkte er eine Reihe von Jahren für das innere Wohl des Reichs, indem er dem Fehdewesen steuerte. Ebenso thätig war er für die Förderung der Kunst und Wissenschaft, und sein glaitzvoller Hof zu Palermo zeugte ebenso von dem Geistesreichtum des Herrschers, wie von den Schätzen, die seine Staaten durch den ausgebreiteten Verkehr gewannen. Aber das Streben der lombardischen Städte, sich

6. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 61

1880 - Essen : Bädeker
Das Mittelalter bis zum Erlöschen der Hohenstaufen. 61 selbständig zu machen, ries neuen Krieg hervor; Friedrich siegte über die Lombarden bei Cortenuova mit Hilfe seines Lieblings-sohnes Enzio und seines Schwiegersohnes, des tapfern, aber grausamen Ezzelino. Die Strenge aber, mit der er seinen Sieg verfolgte, bewirkte, daß der Papst den Bannfluch erneuerte und sich mit den Lombarden verband. Da rückte Friedrich vor Rom, und im Angesichte der kaiserlichen Heere sank der faft 100jährige unbeugsame Papst ins Grab. Jedoch sein Nachfolger Innocenz Iv. wurde dem Kaiser ein nicht minder gefährlicher Gegner. Er entwich heimlich aus Rom und berief eine Kirchenversammlung nach Lyon in Frankreich, auf welcher er den Bannfluch gegen den Kaiser erneuerte und ihn für abgesetzt erklärte. Aber der nur von den drei geistlichen Kurfürsten als Gegenkaiser aufgestellte Heinrich Raspe von Thüringen unterlag im Kampfe gegen Friedrichs Sohn Konrad; noch weniger gelangte ein neuer Gegenkönig, Wilhelm von Holland, zu Ansehen. — Unterdes hielt sich Kaiser Friedrich in Italien, wo die wildesten Parteileidenschaften wüteten, — wenn auch unter manchen Wechselfällen — aufrecht. Als aber sein Sohn Enzio in Gefangenschaft geriet, in der er auch zu Bologna gestorben ist, als sein vertrauter Geheimschreiber sich von den Feinden zu einer Verschwörung gegen seinen Herrn gewinnen ließ, da brach des Kaisers Herz. Bereits begann sein Siegesstern wieder heller zu leuchten, da starb er, 56 Jahre alt, in den Armen seines geliebten Sohnes Manfred in Unteritalien. — Reich an Geist, Edelsinn und Mut fehlte ihm nur die Herrschaft über seine Leidenschaften. Während der Regierung Friedrichs Ii. waren die Mongolen in Deutschland erschienen. Aus dem Innern Asiens vordringend, eroberten sie unter Dschengis-Chan China und Rußland und drangen durch Polen und Ungarn in Schlesien ein, wo sich ihnen Herzog Heinrich bei Liegnitz entgegenstellte, aber unterlag. Zum Glück für Europa kehrten sie jetzt um und zerstörten das Kalifat in Bagdad. Rußland aber blieb ihnen noch bis zum Ende des 14. Jahrh, zinspflichtig. Kvnrad Iv. folgte seinem Vater Friedrich Ii. Da Innocenz Iv. 1250 auch gegen ihn den Bann aussprach und ihn aller seiner Länder Bi§ für verlustig erklärte, so wandte sich Konrad zunächst nach Italien,1254-wo Ezzelino und Manfred die hohenstaustsche Sache verteidigten. Bald aber starb Konrad; Mansred jedoch war so siegreich, daß er sich zum Könige von Sicilien krönen lassen konnte. Da verlieh Papst Urban Vi. das Königreich Neapel und Sicilien dem französischen Prinzen Karl von Anjou, und im Kampfe gegen diesen fiel Manfred. — Die französische Herrschaft war aber so grausam und drückend, daß eine allgemeine Unzufriedenheit entstand. Dies benutzte Konrads Iv. jugendlicher Sohn Konradin, um sich Italien, sein väterliches Erbe, wieder zu erkämpfend

7. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 65

1880 - Essen : Bädeker
.-------------------------------,—|-------------------------------------------------| ! . ■ — - Das Mittelalter bis zur Reformation. 65 mächtigen Böhmenkönig Ottokar, der ihm die Huldigung verweigerte, und schlug ihn auf dem Marchfelde, in welcher Schlacht Ottokar selbst fiel. Dem Sohne desselben ließ Rudolf nur Böhmen und Mähren, die übrigen Länder aber, Österreich, Steiermark und Kram, verlieh er seinen beiden Söhnen und wurde so der Gründer der habsburgisch-österreichischen Hausmacht. — Hierauf stellte Rudolf durch Zerstörung vieler Raubburgen den Landfrieden wieder her. Er starb zu Germersheim, auf dem Wege nach Speier. §. 61. Adolf von Wassau. — Albrecht I. Aus Rudolf folgte nicht, wie er gehofft hatte, sein Sohn Albrecht, sondern die Fürsten wählten den Grafen Adolf von 1291 Nassau. Diesem war jedes Mittel recht, seine kleine Hausmacht 6is zu vergrößern, und so führte er auch einen höchst ungerechten 1298. Krieg gegen die Söhne des Markgrafen Albrecht des Unartigen von Meißen, um diesen ihr Erbteil zu entreißen, welches der unnatürliche Vater ihnen entziehen wollte. Darum und weil er die den Fürsten gemachten Zugeständnisse nicht hielt, würde Aböls abgesetzt und verlor gegen beit neu gewählten Kaiser Albrecht 1.1298 bei Göllheim Sieg und Leben. Auch biefer finstere Fürst suchte 6is seine Hausmacht zu vergrößern, aber es gelang ihm nicht, £hü= 1308. ringen Albrechts des Unartigen Söhnen zu entreißen und Böhmen zu erwerben. Seine Droberungslust gab auch Veranlassung zum Abfalle der Schweiz vou Deutschland. Unter Konrad Ii. war die Schweiz als Bestandteil Burgunds an das deutsche Reich gekommen. Sie zerfiel iu mehrere kleine Herrschaften, welche unmittelbar unter dem Kaiser standen, und von denen die habsburgischen Besitzungen die bedeutendsten waren. Als nun Albrecht diese reichsunmittelbaren Gebiete seiner Hausmacht einverleiben wollte, griffen die Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden (Walter Fürst, Werner Stauffacher und Arnold von Melchthal) zu deu Waffen und verjagten die kaiserlichen Vögte (Wilhelm Tell, Geßler). — Albrechts Nachfolger Heinrich Vii. bestätigte die Reichsunmittelbarkeit der Schweiz, und Österreich bemühte sich vergebeus, diese Landschaften zu gewinnen. Das kräftige und durch die Natur seines Landes unterstützte Bergvolk behauptete sich in mehreren Schlachten gegen seine Feinde, bei Morgarten 1315 und bei Sempach 1386, wo der helbeitmutige Opfertob Aruolbs vou Winkelrieb den Sieg der Schweizer entschied. Eine Stadt nach der anderen trat nun dem Bunde der Eidgenossen bei, und trat das Jahr 1500 wurde die vollständige Unabhängigkeit der Schweiz vom deutschen Reiche anerkannt. Da Albrecht seinem Neffen Johann dessen Erbe vorenthielt, wurde er von diesem bei Wiitdisch oder Königsfelben ant Einflüsse der Reuß in bte Aar ermorbet (Parriciba). — Stöhn, Hilfsbuch f. d. Geschichtsunterricht. 5

8. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 143

1880 - Essen : Bädeker
Repetitionstabelle. 148 Jahreszahl. Seite. Gottesfriedeil. Er beseitigt die Spaltung in der Kirche). 54 1056-1106. Heinrich Iv. (Mutter Agnes. Die Erzbischöfe von Köln und von Bremen. Krieg gegen die Sachsen; anfangs vertrieben, besiegt er sie an der Unstrut). Papst Gregor Vii. (Hildebrand). Cölibat. Verbot 1077. der Laieninvestitur. Heinrichs Buße in Canossa. 55 Sein Kamps gegen Rudolf von Schwaben und gegen den Papst, der in Salerno stirbt, sowie gegen seine eigenen Söhne. — Heinrich V. (Beendigung des Investitur-streites). Die Kreuzzüge. Peter von Amiens. Papst Urban Ii. Kirchenversammlung zu Clermont. 1096. Erster Kreuzzug. Gottfried von Bouillon. — Antiochia. Eroberung von Jerusalem. — Edessa geht verloren. — 1147. Zweiter Kreuzzug (Bernhard von Clairvaux) unter An- 56 führung Konrads Iii. und Ludwigs Vii. von Frankreich. Ohne Erfolg. — Saladin erobert Jerusalem. — 1189. Dritter Kreuzzug. Friedrich Barbarossa (ertrinkt im Saleph), Philipp August von Frankreich, Richard Löwenherz von England und Leopold von Österreich. (Akkon, Richards Gefangenschaft.) Vierter Kreuzzug. 1204. Gründung des lateinischen Kaisertums durch Balduin 1228. von Flandern. Fünfter Kreuzzug. Friedrichs Ii. günstiger Vertrag mit dem Sultan von Ägypten. Sechster 1248. 1270. und siebenter Kreuzzug uuter Ludwig dem Heiligen von Frankreich nach Ägypten und Tunis. Ludwig stirbt, ohue einen Erfolg erzielt zu habeu. Folgen der Kreuzzüge für die Macht der Kirche und 57 das Ansehen des Papstes, für die Fürsten und das Rittertum (die geistlichen Ritterorden), für den Bauernstand und die Macht der Städte, für Bildung, Wissenschaft und Kirnst. 1125-1138. Kaiser Lothar (von Sachsen). Heinrich der Stolze 58 von Baiern erhält Sachsen. Konrad von Wettin erhält die Markgrasschaft Meißen. 1138-1254. Die hohenstausischen Kaiser: 1138-1152. Konrad Iii. Welsen und Weiblinger (Guelfen und Ghibellinen). Kampf mit den Welfen. Weinsberg. — Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg. 1152-1190. Friedrich I. Barbarossa. Züge nach Italien: Kaiserkrönung in Rom, roncalische Ebene, Mailand erst ge- 59 demütigt, dann zerstört. — Papst Alexander Iii. Lombardischer Städtebund. Schlacht bei Legnano. Heinrich der Löwe geächtet. Baiern an Wittelsbach, Sachsen zerstückelt (Herzogtum Sachsen-Wittenberg unter Bernhard von Askanien). Glänzendes Fest in Mainz. Friedrichs Kreuzzug und Tod.

9. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 144

1880 - Essen : Bädeker
1^4 Repetitionstabelle. Jahreszahl.^, _ __ Seite. 1190—1197. Heinrich Vi. Erkämpft das Erbteil feiner normannischen 60 Gemahlin Constanze. Sein Streben nach erblicher Kaiser-würde ist vergebens, c. 1200. Papst Jnnocen; Hz — Doppelwahl: Philipp von 1208. Schwaben (wird von Otto v. Wittelsbach ermordet). — Otto Iv. kommt bald in Streit mit dem Papste, der ihn 1215. bannt und Friedrich Ii. anerkennt. Otto von Friedrichs Bundesgenossen besiegt. 1215-1250. Friedrich ü. Sein Kamps mit der Kirche: Innocenz Iii., ©regor Ix. und Innocenz Iv. — Sein Kreuzzug. Kamps gegen die lombardischen Städte (Schlacht bei Cortennova; Enzio, Ezzelino). Kirchenverfammlnng zu Lvon. 61 Die Gegenkaifer Heinrich Raspe und Wilhelm von Holland erlangen kein Ansehen. — Einfall der Mongolen (Dfchengis-Chan) in Deutschland. Herzog Heinrich unterliegt bei Liegnitz. 1250-1254. Kourafc Ix . Kämpfe in Italien. 5d?anfreb fällt gegen Karl von Anjou. — Konradins unglücklicher ^Zug 1268. nach Italien, feine Hinrichtung in Neapel. 62 Das Mönchswesen: Ursprung in Ägypten. — Benediktiner, Cluniacenfer, Karthäuf er. — Die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner (Ketzerrickter. Inquisition). — Rittertum und Stadtewesen. — Dichtkunst. Dritte Periode. Bis zur Reformation. 125^—1272. Interregnum: Alfons von Castilien, Richard von 64 Cornwallis. Femgericht. Städtebündniffe: Hansa und rheinischer Städtebund. 1273—1291. Rudolf von Habsburg. Kampf gegen Ottokar von Böhmen (Schlackt auf dem Marchfelde). Gründung 65 der habsbiirgifchen Hausmacht. Kampf gegen das Raubritter wesen. 1291—1298. Adolf von Nassau. Markgraf Albrecht der Unartige und feine Söhne. Adolfs ungerechter Kampf gegen dieselben. 1298—1308. Albrecht I. von Österreich: er besiegt Adolf bei Göllheim, fetzt den Krieg gegen Albrechts des Unartigen Söhne unglücklich fort, sucht vergebens Böhmen zu erwerben und die Schweizer Urkantene feiner Hausmacht einzuverleiben und wird von feinem Neffen Johann (Parrictda) ermordet. Spätere Siege der Schweizer gegen die Habsburger bei Morgarten (1315) und bei Sempach (1386. Arnold von Winkelried). 1308—1313. Heinrich Vh. von Luremburg; er erwirbt Böhmen für 66 feine Hausmacht. Zug nach Italien. (Dante.)
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