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1. Teil 2 - S. 10

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
10 § 1. Asien im allgemeinen. Klima außerordentlich verschieden; im ö. Sibirien um Werchojansk ist die Januar-Jsotherme —45°, im Gebiet des Tigris hat man dagegen eine Wärme von 50° und mehr im Schatten beobachtet. Von Einfluß für die Temperatur ist aber das Zentralasiatische Hochland mit seinen Ge- birgsmassen. Danach sind folgende klimatische Provinzen zu unterscheiden. a) Nordasien mit kontinentalem Klima und starken Wärme- schwankungen. d) Zentralasien, das Gebiet der Hochlands-Steppen und Wüsten, mit ausgeprägt kontinentalem Klima, mit Niederschlägen bei der sommerlichen Erwärmung. Dies Gebiet erstreckt sich über Iran bis Kleinasien und Arabien. c) S.- und So.-Asien mit der das ganze Jahr fast gleichmäßigen Temperatur von 20° —25° und der reichlichen, regelmäßig eintretenden Benetzung durch die Monsune. Im Winter kommt vom Innern Asiens der trockene No.-Wind, im Sommer der feuchte Sw.-Monsun, der in seiner Überfülle jährliche Regenmengen von über 200 cm erzeugt. 4. Flora und Fauna. Dem verschiedenen Klima entsprechend ist die Pflanzen- und Tierwelt. Auf den öden Tundren Sibiriens sind die Pelztiere und das Renntier zu Hause, es solgt nach S. der Waldgürtel mit Bären und europäischem Wilde. In den Steppen und Wüsten werden Pferde, Esel und Kamele gezüchtet, in den Gebirgen finden sich Antilopen und der Jak, eine Rinderart. Der ganze Süden zeigt die üppige Tropenwelt in Pflanzen und Tieren, wie Reis, Tee, Kaffee, Zuckerrohr, Baumwolle, Getreide — Löwen, Tiger, Elefanten, Ras- Horn, Affen und buntgefiederte Vögel. 5. Bevölkerung. Wie Asien die Heimat mancher Gewächse, die hernach weit über den Erdboden verbreitet sind, namentlich der meisten Getreidearten, auch das Vaterland der meisten Haustiere ist, so ist es wahrscheinlich auch der älteste Sitz des Menschengeschlechtes. Die jetzigen Bewohner gehören überwiegend der Mongolischen Rasse an; im Sw. wohnen Jndogermanen (Hindu und Jranier) und Semiten (Araber und Juden), auf den Inseln Malaien. Mehr als die Hälfte der Menschheit, ca. 820 Millionen, wohnt in Asien, die mittlere Volks- dichte beträgt 18 auf 1 qkm. Während es Stellen gibt, wo noch nicht ein Mensch im Durchschnitt auf 1 qkm wohnt, sind andre Gebiete außerordentlich dicht bevölkert. Auch die drei monotheistischen Weltreligionen, das Christentum, das Judentum und der Islam sind in Asien entstanden. Die beiden ersten zählen jetzt wenig Vertreter, der Islam behauptet sich im ganzen W. und

2. Teil 2 - S. 11

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
11 ist nach dem S. vorgedrungen. In Vorderindien sind die Religionen des Brahma und Buddha entstanden, von denen die letztere den ganzen O. erobert hat. Word- und Uordmestasien. § 2. Sibirien. 1. Bodengestaltung. Sibirien, weit größer als Europa, um- faßt das ganze n. Viertel des asiatischen Erdteils. Den ganzen W. vom Ural bis zum Jenissei nimmt das Sibirische Tiesland ein, das in seinem s. Teile reich an Nadelholzwaldungen ist, im n. in öde Tundren mit großen Morästen ausgeht. Der O. dagegen ist gebirgig, es sinddieausläuserzentral- asiens; das gm- und silberreiche Altai-Gebirge, das Sajanische Gebirge mit Graphit, das Jablonoi-Gebirge mit Eisen.. Auch ergiebige Kohlenlager finden sich hier. Die größten, fischreichen Flüsse, welche aber nur dem Binnenverkehr im Sommer dienen können, sind der Ob mit dem Irtisch, der Jenissei und die Lena. Dem Jenissei fließt rechts aus dem langgestreckten, von steilen Felsufern umgebenen Baikalsee, dem größten und tiefsten Alpensee der Erde, die obere Tunguska zu, deren Lauf ebenso wie die von S. in den See strömende Selenga wichtig für den Verkehr der Russen und Chinesen ist. Daher hier die russischen Städte Jrkutsk und Kiachta^ und das chinesische Maim atschin. Zum Großen Ozean geht der Amur. Den Süden des Sibirischen Tief- landes bilden Kraut- und Grassteppen, welche gegen den Sommer hin mit blühenden Sträuchern, Gräsern, Tulpen und Fetthenne sich bedecken, aber im Winter unter einer tiefen Schneedecke begraben sind. N. von diesen Steppen zieht sich bis gegen den 60. Parallelkreis ein breiter Streifen lichten Nadelholzwaldes hin, der gegen das Meer in die steinigen, öden Flächen oder auch sumpfigen Moossteppen der Tundren übergeht. Hier Ziehen nur Jägervölker umher, Samojeden, Ostjaken, Tungusen, Jakuten, welche an die Russen als Tribut die Pelze der Zobel, Hermeline, Eichhörnchen, schwarzen und blauen Füchse entrichten, an denen Sibirien so reich ist. Weiter im S. wohnen russische Kolo- nisten und nach Sibirien verbannte Sträflinge; denn in Rußland ist die „Verschickung" nach Sibirien eine sehr gewöhnliche Strafe. Die Verschickten müssen dort entweder in den Bergwerken arbeiten oder Pelz- tiere jagen oder in Zwangsansiedelungen den Boden bebauen. Jedoch w. vom Jrtisch bis zur Dsungarei und dem Tianschangebirge ist die

3. Teil 2 - S. 28

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28 § 13. Das Chinesische Reich. 2. Die Kleinen Sunda-Jnseln, alle vulkanisch, schließen sich an das Ostende von Java an. Ihre Reihe beginnt mit Lombok. Die Lombok-Straße, welche Bali von Lombok trennt, scheidet zwei große Reiche der Tier- und Pflanzenwelt. Nur bis Bali kommen die Raubtiere aus dem Katzengeschlechte, die großen Dickhäuter und die Affen vor: keins dieser Tiere hat die Lombok-Straße überschritten; vielmehr tritt von Lombok an nunmehr das Beuteltier auf. Drosseln, Spechte, Bartvögel endigen mit Bali; Leierschwänze, Kakadus, Loris beginnen mit Lombok. Ähnlich ist es mit manchen Pflanzen: von Lombok an erscheint die australische Casuarine. Die letzte und größte der Kleinen Sunda-Jnseln, Timor (d.i. Osten) gehört im Sw. den Niederländern / im No. den Portugiesen. 3. Die Molukken oder Gewürz-Inseln, zwischen Celebes und Neuguinea, lieferten früher allein die Gewürznelken; jetzt jedoch zieht man sie auch in andern Ländern in gleicher Güte; Muskatnüsse aber ge- deihen nur auf der Gruppe der Banda-Jnseln. Beide Insel- gruppen sind den Niederländern unterworfen. 4. Die Philippinen (nach König Philipp Ii. von Spanien benannt), zwischen den Molukken und der chinesischen Küste, gehören jetzt den Nordamerikanern. Bedeutender Tabak-, Kakao- und Hanfbau. Auf der größten, Luzon (lußon), liegt die Hauptstadt Manila (350000 Einw.) mit großartigen Zigarrenfabriken. Zentral- und Gstasten. § 13. Das Chinesische Reich. 1. Ausdehnung, Teile und Bodengestaltung. Das un- geheure chinesische Reich zählt auf 11 Mill. qkm (also größer als Europa) 330 Mill. Einw., 33 auf 1 qkm. Es umfaßt außer dem eigentlichen China im Innern Asiens Ost-Turkestan, Tibet, den sö. Teil der Dsungarei, im N. die Mongolei und Mandschurei. a) Ost-Turkestan, so genannt, weil es von Türken bewohnt wird, ist im W. von der Pamirhochfläche begrenzt, von der nach So. das in seiner mittleren Kammhöhe noch den Himalaja übertreffende Kara- korum-Gebirge zieht. Der höchste Gipfel desselben Godwin Austen erreicht mit 8600 m fast den Gaurifankar. Im N. streicht der Tianfchan. Das zwischen diesen Gebirgen gelegene Hochland

4. Teil 2 - S. 44

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44 5. Pflanzen- und Tierwelt. Hochgrasige Savanne, von ver- einzelt stehenden Bäumen überragt, deckt den Boden und ist bevölkert mit unzähligen Rudeln von Antilopen, Büffeln und Zebras, auch Giraffen und Nashörnern, Löwen, Schakalen und Hyänen. Die Flußläufe sind von breiten Waldstreifen eingefaßt, in denen zahllose Affen, darunter die großen Schimpansen und Gorillas (am Golf von Guinea) sich aufhalten. Elefanten, Krokodile und Flußpferde fehlen überhaupt nur, wo sie der Mensch ausgerottet hat. An Vögeln sind bemerkenswert die Wasservögel, wie Flamingo, Pelikan und Reiher, sowie der Raubvogel, der Geier. Von besonderem Nutzen sind an Pflanzen die Öl- und Dattelpalme, an Tieren, welche gezüchtet werden, der Strauß und das einhöckerige Kamel. 6. Bevölkerung. Die 180 Mill. Einw. (6 auf 1 qkm, in dem dreimal kleineren Europa 39 auf 1 qkm) gehören bis zum Südrand der Sahara der kaukasischen (mittelländischen) Rasse an, und zwar sind die Ägypter, Nubier, Berber, Abessinier Hamiten, die eingewanderten Araber Semiten. In Mittel- und Südafrika überwiegt die Negerrasse. Diese zerfällt in die intelligenteren Sudan-Neger und in die weiter südwärts im Gebiet des Kongo wohnenden, weniger zivilisierten Bantu- Neger, zu denen im So. auch die Kaffern, braunschwarze, tapfere Hirtenvölker zählen. Reste der Urbevölkerung sind die gelbbraunen Hottentotten und Buschmänner im S. und die im Innern Afrikas ver- sprengt lebenden, überwiegend dunkelbräunlich gefärbten Zwergvölker, meist nur 140 cm hoch. Aus Madagaskar leben die malaiischen Howa. Der große Teil der Neger ist dem Heidentum und zwar dem Fetischdienst ergeben, d. h. sie verehren irgend einen Gegenstand, in den durch allmächtige Zauberer übersinnliche Mächte gebannt sind. Über den ganzen N. Afrikas hat sich der Islam verbreitet, nur erst wenig Eingang hat das Christentum gefunden, welches allein seit den ältesten Zeiten in Abessinien besteht. 7. Entdeckungen. Obwohl Afrika von Europa und Asien leicht erreichbar ist, blieb die Kenntnis dieses Erdteils im Altertum nur auf den Nordrand beschränkt, da die Wüste Sahara vor Einführung des Kamels ein unüberwindliches Hindernis bildete. Erst im Zeitalter der Entdeckungen wurde Afrika in seiner ganzen Ausdehnung bekannt. Der Portugiese Bartholomäus Diaz kam 1486 zum Kap der guten Hoffnung, sein Landsmann Vasco da Gama umschiffte 1498 den ganzen Erdteil und fand so den wichtigen Seeweg nach Indien. Doch fast vier Jahr- hunderte vergingen, ehe die Europäer in das Innere dieses „dunklen" Weltteiles eindrangen. (Gib aus dem bisher Erwähnten die Gründe an, warum Afrika so schwer zugänglich ist!) Erst in der zweiten Hälfte

5. Teil 2 - S. 63

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§ 30. Gesamt - Amerika. 63 vom Meere wieder durch niedrigere, aber früh gebildete Gebirgszüge ge- trennt sind. In den großen Ebenen befinden sich die gewaltigsten Strom- systeme der Erde, welche alle zum Atlantischen Ozean sich entwässern. Das Klima ist infolge der weiten Ausdehnung (durch 126 Breiten- grade) von N. nach S. sehr mannigfaltig und geht durch alle Zonen außer der s. kalten. Doch ist der Übergang von einem zum andern Klima nicht schroff, da keine Parallel-Gebirge Einfluß ausüben. Die ganze Mitte und der O. stehen unter der Einwirkung des Atlantischen Ozeans, welche nur in N.- Amerika, das nach dem N. Eismeer und den n. Länder- massen ganz offen ist, gestört wird. Die 0° Isotherme sinkt hier bis cr. 50° n. Breite, also das deutsche Maingebiet! Die Niederschläge sind überall reichlich, mit Ausnahme geringer Gebiete in den w. Gebirgen. Die Pflanzen- und Tierwelt ist außerordentlich reichhaltig und in manchem der der Alten Welt ähnlich, wie in den Getreidearten, in den jagdbaren Tieren, Bär, Elen und Bison (Büffel). In der heißen Zone tritt die Tropenvegetation auf und eine diesem Erdteil charakteristische Fauna, wie Puma, Tapir, Faultier, Kondor und Wickelschwanzaffen. Die Urbevölkerung besteht aus den Eskimos im N. und den Indianern durch den ganzen Weltteil. Diese, ungehindert durch Ge- birge, zogen als Fischer und Jäger von N. nach S. durch das Land; nur in den Hochebenen Mexikos und Perus, wo die Wälder fehlten, hatten sie mächtige Staaten gegründet und Ackerbau getrieben. Durch die Einwanderung der mittelländischen Rasse aus Europa wurde dies anders. Amerika, so genannt nach dem Florentiner Amerigo Vespucci, der es zuerst beschrieb, ist durch Christoph Kolumbus 1492 ent- deckt oder vielmehr wieder entdeckt worden; denn schon ein halbes Jahrtausend zuvor hatten die Norweger (Normannen) den Weg dort- hin von Grönland aus gefunden. Nach und nach ist dann während der letzten vier Jahrhunderte der Erdteil bekannt geworden; doch gibt es immer noch weite Strecken, die kaum bekannt sind. Mit Ausnahme der südlichsten und nördlichsten Strecken, welche zu unwirtlich sind, um Ansiedler zu locken, gehörte Amerika bis in den Anfang des vorigen Jahrhunderts größenteils den Spaniern und (Brasilien) den Portugiesen; deren Sprache und (katholisches) Bekenntnis ist auch jetzt noch vorherrschend, aber in nunmehr selbständigen Staaten mit republikanischen Verfassungen. Im N. dagegen überwiegen, durch englische Kolonisten eingeführt, die englische Sprache und der Protestantismus. — Nach Amerika wandern noch immer viele Europäer, jetzt besonders Österreicher, Italiener, Russen und Skandinavier, früher Engländer, Iren und Deutsche, aus, da dieser Erdteil nur eine sehr dünne Bevölkerung auszu-

6. Teil 2 - S. 35

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§ 18. Das Festland Australien mit Tasmanien. 35 hohen Randgebirge, welches die ö. Küste in ihrer ganzen Ausdehnung begleitet. Der sö. Teil, die Austral-Alpen, steigt immounttowns- end bis 2200 m auf. Dies Gebirge ist reich an Metallen, besonders Gold, und an Steinkohlen. 3. Klima. Wegen des Randgebirges, welches den feuchten, von der See wehenden So.-Passat an seinen Höhen aufnimmt, ist das ganze Innere von einer fürchterlichen Dürre. Nur im Sommer bringen die nw. Monsun-Winde Nordaustralien starke Regen, welche aber ziem- lich unregelmäßig fallen und selten bis Südaustralien vordringen. . 4. Kultur. An der regenreichen Ostküste finden sich alle Tropen- pflanzen in dichter Fülle, dem großen Innern sind, dem trockenen Klima entsprechend, die Eukalypten (bis 150 m hoch) mit ihren immergrünen, zähen Blättern und die Casuarinen mit fächerartigen Blättern eigen- tümlich. Da diese Bäume wenig dicht stehen, bieten sie geringen Schatten. Die Steppe wird von dem Scrub bedeckt. Ebenso seltsam ist die Tierwelt, welche in ihren Formen beweist, daß dieser Erdteil frühzeitig von dem übrigen Festland getrennt ist. Charakteristisch sind die Beuteltiere, besonders das Känguruh, ferner die eierlegenden Säugetiere, das Schnabeltier und der Ameisenigel. Die Vogelwelt ist reichhaltig vertreten; es gibt hier den weißen Adler und schwarzen Schwan, den Emu, eine Art Strauß, und die buntgefiederten Papagnen und Kakadus. Als einziges Haustier wird von den Ein- geborenen der Dingo, ein wolfsähnlicher Hund, benutzt. Erst die Europäer haben seit der dauernden Besiedelung die hei- mischen Nutzpflanzen und Tiere, welche dort vorzüglich fortkommen, ein- geführt. Getreide, besonders Weizen, Wein, Obst (vorzüglich auf Tas- manien) bringen reichen Gewinn, Rinder, und vor allem ungeheure Schaf- Herden weiden auf den nutzbar gemachten Steppen, so daß Australiens Wolle den ersten Platz auf dem Weltmarkt inne hat, die verwilderten Kaninchen und zahllosen Sperlinge richten zum Teil großen Schaden an. Der Reichtum der Gebirge an der Ostküste und in Tasmanien gibt eine gute Ausbeute an Kohlen und Metallen. 5. Bevölkerung. Die Urbewohner sind die wegen der Ungunst des Landes armseligen Australneger, die auf einer geringen Kulturstufe stehen, sich von den dürftigen Erzeugnissen der Pflanzen - und Tierwelt nähren und ständig an Zahl abnehmen (zur Zeit kaum 100000). Von Europäern entdeckten zuerst die Niederländer von ihren oft- indischen Besitzungen aus unter dem kühnen Seefahrer Abel Tasman (1642) das Festland, nachdem der portugiesische Weltumsegler Magalhaens (1521) einige australische Inseln gesehen hatte. Nach Tasman ist noch 3*

7. Teil 2 - S. 37

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 19. Die australischen Inseln. 37 Flachs. Die Tierwelt ist ärmlich, besonders Säugetiere fehlen. Besser vertreten ist die Vogelwelt, deren bunte Farbenpracht auffällt, so bei den Paradies- und Nashornvögeln, den Papageien und Kakadus. Die Bewohner sind die den Australnegern verwandten, dunkelfarbigen und krausköpfigen Papuas, welche feste Wohnsitze in Pfahlbaudörfern haben und zum Teil noch heute Menschenfresser sind. Ihre Kunstfertigkeit in Topf- und Holzmaren und im Anfertigen von Booten ist erstaunlich. Als Haustier schätzen sie allein das Schwein. Auf Neu-Seeland wohnen die malaiischen Maori, tapfere und schöne Menschen, an Zahl (zurzeit noch etwa 42000) ständig sich verringernd. 2. Die einzelnen Inseln. A. Neu-Guinea, nächst Grönland die größte Insel der Erde, an Flächeninhalt fast Skandinavien gleich, wird durch die für die Schiffahrt gefährliche Torresstraße vom Festlande geschieden. Sie ist von einer wald- reichen Gebirgskette durchzogen, welche zum Teil Alpenhöhe erreicht. Im S. ist dem Gebirge ein ausgedehntes Tiefland mit wasserreichen, schiff- baren Flüssen vorgelagert; die Nordküste dagegen ist schmaler, aber auch von vielen kleinen Küstenflüssen durchzogen, von denen der am meisten befahrene Kaiserin Augusta-Fluß heißt. Der W. der Insel gehört den Niederländern, die Südseite der Osthälfte den Engländern, die Nordseite, das Kaiser Wilhelms-Land, den Deutschen (seit 1884). B. Der Bismarck-Archipel, gleichfalls den Deutschen gehörig. C. Von den Salomon-Jnseln, welche vulkanischen Ursprungs sind und breite Korallenriffe ins Meer senden, sind die zwei n. deutsch, die übrigen englisch. D. Die Neuen Hebriden und Neu-Kaledonien. Letzteres ist eine französische Strafkolonie. E. Neu-Seeland, durch die Cook-Straße in eine Nord- und Südinsel zerschnitten. Auf der Südinsel erhebt sich ein gletscherbedecktes Hochgebirge, dessen höchster Punkt der Mount Cook mit 3800 vi ist. Die Nordinsel zeigt zahlreiche vulkanische Spuren, kleine Krater, Geysire und aufsteigende Gase. Wegen dieser Höhenlage ist das Klima milde und reich an Niederschlägen. Für die Pflanzenwelt sind charakteristisch die dichten Buschwälder, die mächtigen Farnbäume, die bis 50 m hohe Kauri- fichte, welche wertvolles Harz liefert, und der riesige Ratabaum, gegen dessen dunkles Laub das Scharlachrot seiner Blütentrauben prachtvoll ab- sticht. Die europäischen Getreidearten gedeihen vortrefflich, die Schafzucht blüht. Im S. wird Gold gesunden. Die Hauptstadt dieser englischen Kolonie ist Wellington, die wichtigsten Häfen Auckland und Dunedin.

8. Teil 2 - S. 146

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
146 § 66. Die Erdrinde. Der Vulkanismus. Erdbeben. Iii. Die Sekundärzeit, das Mittelalter der Erde, die Trias- (Muschelkalk, Buntsandstein), Jura- und Kreideformation. Er- scheinen gewaltiger Amphibien (Ichthyosaurus), Übergang zu den Vögeln: Archaeopterix. Iv. Die Tertiärzeit, die Neuzeit der Erde. Vorkommen der Braun- kohle, des Petroleums und des Bernsteins. Gewaltige Säuge- tiere erscheinen auf dem Festlande (Palaeotherium, Dinotherium). Das Vorkommen des Menschen ist mit Sicherheit erst erwiesen in der Y. Quartär- oder Jetztzeit der Erde. Sie zerfällt in das ältere aus Schwemmgebilden entstandene Diluvium und das aus Anschwemmungen der Jetztzeit entstandene und immer weiter ent- stehende Alluvium. In den Anfang der Diluvialzeit fällt eine jedenfalls die n. Erd- Hälfte überziehende Kälteperiode, die Eiszeit, in welcher riesige Gletscher- ströme, z. B. von den Alpen und den Skandinavischen Gebirgen herab, Gesteinsmassen beförderten und damit das nordeuropäische Tiefland füllten (Findlinge, erratische Blöcke). Das Mammut, der Höhlenbär, der Niesen Hirsch traten hier als Genossen des Menschen auf. § 66. Die Erdrinde. Der Vulkanismus. Erdbeben. Die Wärme der Erde wird zum Teil von der Sonne bewirkt, zum Teil ist sie Eigenwärme. Der Einfluß der Außentemperatur der Erde macht sich im Erdinneren höchstens bis zu einer Tiefe von 20 in wahrnehmbar. Von da an wirkt lediglich die Eigenwärme, und zwar (s. § 64) mit einer Steigerung von 1° C. für die geothermifche Tiefen- stufe. Das würde freilich schon bei einer Tiefe von etwa 40 km den Schmelzpunkt des Eisens bedeuten und würde für die Erdrinde eine so geringe Stärke voraussetzen, wie etwa die Schale des Eies. Allein diese Vermutung wäre deshalb eine vorschnelle, weil der Schmelzpunkt fester Körper unter dem ungeheuren Druck sich ebenso verschieben dürfte, wie der Siedepunkt der Flüssigkeiten. Jedenfalls ergibt sich aus der Annahme mit glühendflüssigem Magma gefüllter Herde im Erdinneren die beste Erklärung der vul- kanischen Erscheinungen der Erde. Die Vulkane sind Stellen der Erdrinde, die mit dem glühend- flüssigen Inneren in Verbindung stehen. Alle tätigen Vulkane liegen auf großen Bruchlinien der Erdrinde an den Küsten der Kontinente oder

9. Teil 2 - S. 157

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§ 75. Der Mensch. 157 Passungsfähigkeit im Kampfe um das Dasein hat die Entwickelung der Tier- und Pflanzenarten vielfach bestimmt. Da die Verbreitung der Pflanzen hauptsächlich vom Klima (Wärme, Feuchtigkeit) abhängt, so ist es klar, daß Größe, Schönheit und Farben- pracht der lebenden Wesen im ganzen vom Äquator nach den Polen zu abnimmt. Dieselbe Erscheinung beobachten wir aber, da die Wärme von der Höhenlage abhängt, auch wenn wir in den Gebirgen emporsteigen. Die Wissenschaft, die sich mit der Verbreitung der lebenden Wesen über die Erde beschäftigt, heißt die Tier- und Pflanzengeographie. Nach ihr teilt man die Erdoberfläche in pflanzengeographische Zonen ein: Höhe Zahl Zonen Breite in den Gebirgen der Tropen Charakteristische Pflanzen 1 Äquatorial- 0 — 15° 0 — 600 m Palmen, Bananen, Lianen, Orchideen (Urwaldungen). 2 tropische 15 — 23° 600—1200 m Palmen, Baumfarne, Feigen, Unterholz anstatt der Para- fiten. Vereinzelt Steppen. 2 subtropische Co 1 Co 1200 — 1850 m Myrten und Lorbeer. Tee, Magnolien. 2 wärmere gemäßigte 34 — 45° 1850 —2500 m Immergrüne Laubhölzer (Orangen), Weinstock. 2 kältere gemäßigte 45-58° 2500 — 3100 m Blattwechselnde Laubhölzer, Wiesen, Heiden, Torfmoore. 2 subarktische 58 — 66° 3100-3700 m Nadelhölzer. Eßbare Beeren. 2 arktische 66 — 72° 3700 — 4200 m Alpengewächse. Moore (Tundren). 2 Polar- 72 — 90° 4200— m Alpenkräuter, Flechten, Moose. Nicht so streng läßt sich die Tierwelt auf Zonen verteilen. Die Riesen unter den Tieren kommen sowohl am Äquator (Elefant, Nashorn, Löwe) als in der arktischen Zone vor (Walfisch, Walroß, Eisbär). Das Tierleben des Meeres erstreckt sich nach den neueren Unter- suchungen bis in ungeheure Tiefen. § 75. Der Mensch. Das vollkommenste Geschöpf, der Mensch, hat sich über die ganze Erde verbreitet und überall auf ihr heimisch gemacht. Eine Anzahl ihm wertvoller Pflanzen und Tiere hat er in seinen Dienst gestellt (Kultur- pflanzen und Haustiere) und sie daher vielfach aus ihrer ursprünglichen

10. Teil 2 - S. 177

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§ 83. Die Bewohner Deutschlands. 177 Wiesen und des Obstbaues, das wärmere Breitengebiet macht sich im W. im Auftreten der Rebe, das subarktische im O. und in den Ge- birgen in den Nadelhölzern, den Weiden und Birken bemerkbar. Die in den deutschen Wäldern früher heimischen Raubtiere sind ganz oder nahezu ausgerottet, so der Wolf, der nur im O. aus Ruß- land, im W. aus Frankreich in strengen Wintern nach Deutschland herüberwechselt, serner Luchs und Wildkatze, die vereinzelt noch vor- kommen. Das Wildschwein wird von Jagdfreunden noch gehegt, ebenso der dem Aussterben nahe Elch in Ostpreußen. Längst ausgestorben ist der Ur, nicht mit dem Auerochs oder Wisent, der in Oberschlesien durch den Fürsten. Pleß noch gehegt wird, zu verwechseln. So bleiben uns heute neben kleineren Raubtieren (Fuchs, Marder, seltener Fischotter) nur der Edelhirsch, Damhirsch und das noch weit verbreitete Reh. Der Biber kommt noch stellenweise vor. §83. Die Bewohner Deutschlands. Die Bewohner Deutschlands gehören überwiegend dem germa- nischen Stamme an. Das Reich zählt heute 60 Mill. Einw. Unter diesen sind 6 — 7% Slawen (Polen, Kaschuben, Masuren, Wenden, Tschechen in Ost-, Westpreußen, Posen und Schlesien), ferner Dänen in Nordschleswig, Franzosen im Reichslande Elsaß-Lothringen, Wallonen im Reg.-Bez. Aachen und Litauer in Ostpreußen. In den Nachbarländern, Holland, Belgien, der Schweiz und Österreich, wohnen noch gegen 20 Mill. Deutsche. Die Bevölkerungsdichtigkeit ist im W. größer als im O. In Ost- preußen kommen 54, in der Rheinprovinz 213 Einw. auf 1 qkm. Am dichtesten bevölkert sind der sächsische Jndustriebezirk und der Reg.-Bez. Düsseldorf (etwa 500 Einw. auf 1 qkm). Dem Bekenntnis nach gehören etwa 2/3 der Bewohner der evan- gelischen, 1/3 der römisch-katholischen Kirche an. Im N. überwiegt das evangelische Bekenntnis, jedoch kommen auch überwiegend katholische Gebiete (Westfalen, Rheinlande, Posen usw.) vor. Im S. überwiegt das katholische Bekenntnis, jedoch sind Württemberg, Baden und Hessen überwiegend evangelisch. Nach der Mundart unterscheiden wir Ober- und Nieder- deutsche. Die Oberdeutschen zerfallen wieder in die Stämme der Bayern, zwischen Lech und Inn, der Schwaben, vom Lech bis zum Wasgenwald, und der Franken im Gebiete des Mains und Mittel- rheins. Die Hessen, Thüringer und Schlesier bezeichnet man Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 12
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