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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 145

1899 - Gera : Hofmann
— 145 — nach schweren Verlusten in große Not. Als er die deutschen Fürsten um Hilfe anging, versagte Heinrich der Löwe seinen Beistand. Dieser mächtige Fürst, der Bayern und Sachsen besaß und auch in Mecklen- burg und Pommern Eroberungen gemacht hatte, mochte wohl seine Unter- nehmungen in Norddeutschland nicht im Stiche lassen oder auch darüber gereizt sein, daß die Güter seines Oheims Welf an den Kaiser gefallen waren. Er verweigerte jegliche Hilfe, auch als Friedrich ihn in einer persönlichen Zusammenkunft bat und beschwor, seine Ehre und des Reiches Heil zu bedenken; ja der Kaiser soll vor ihm aus die Kniee gefallen sein. „Ich fürchte den Bann und spüre die Gebrechen des Alters!" redete Heinrich sich trüglich heraus. Die Kaiserin Beatrix soll ihren Gemahl aufgehoben und gesprochen haben: „Stehet auf, lieber Herr; ihr werdet einst dieses Tages und dieses Hochmutes gedenken, und Gott wird euch helfen!" Das geschwächte Heer des Kaisers wurde nun trotz der tapfersten Gegenwehr von den Städtern bei Legnano besiegt. Der Kaiser 1176 stürzte mit seinem Rosse und verschwand im Getümmel. Die Kaiserin hatte schon Trauerkleider angelegt, als er am vierten Tage wieder bei den Seinen erschien. In Venedig schloß nun der Kaiser mit dem Papste Alexander Iii. einen sechsjährigen Waffenstillstand. Friedrich wurde vom Banne los- gesprochen und erwies dem Papste die herkömmlichen Ehrenbezeigungen, indem er ihm den Steigbügel hielt und seine Füße küßte. Dem Waffen- stillstände folgte der Friede zu Konstanz; er bestätigte den Städtern 1183 ihre Freiheiten, nachdem sie die Oberhoheit des Kaisers anerkannt hatten. 8. Wie der Ungetreue gestraft ward. Friedrich mußte nun die schweren Anklagen gegen Heinrich den Löwen untersuchen und seinen Lehenstreubruch strafen. Durch den Spruch der Reichsfürsten wurde Heinrich, der sich trotz dreimaliger Ladung dem Reichsgericht nicht stellte, in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt. (Die Acht des Königs machte den Geächteten recht- und heimatlos. Er verlor sein Vermögen, durfte von niemand gespeist und beherbergt, wohl aber von jedermann ungestraft getötet werden.) Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen noch heute dort herrschen. Die übrigen Länder wurden verteilt. Doch Heinrich wehrte sich grimmig bis ins dritte Jahr. Da ward ihm die Hand des Kaisers zu schwer. In Erfurt warf er sich 1181 seinem schwer gekränkten Oberherrn zu Füßen, und Friedrich hob ihn, Thränen in den Augen, auf. Aber der Spruch des Reichstags konnte nicht mehr geändert werden. Heinrich wurde auf drei Jahre verbannt und ihm nur sein Erbland Braun- schweig und Lüneburg gelassen. 9. Friedrich auf dem Gipfel des Glückes. Die Fülle von Friedrichs Glück und Macht zeigte sich auf dem glänzenden Turnier und Volksfest zu Mainz, an dem 40 000 Ritter, viele geistliche Herren und Abgesandte der Städte aus allen Gauen des Reiches teil- nahmen. Um die Gäste zu beherbergen, hatte man auf der Rheinebene eine Zelt- und Bretterstadt errichtet. Durch ritterliche Kämpfe, prunk- vollen Schmuck, reiche und fröhliche Gastmähler, allerlei Lustbarkeiten Polack, Geschichtsbilder. 17. Ausl. Ausg. B f. Mädchensch. 10

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 147

1899 - Gera : Hofmann
147 Friedrich I. zum größten Staufer? — Deute die Kyffhäusersage! — „Die Weiber von Weinsberg" von Chamisso. „Hie Welf" von Strachwitz. „Heinrich der Löwe" von Mosen. Uhlands „Schwäbische Kunde". Rückerts „Kaiser Barbarossa". „Friedrich Rotbart" von Geibel. — Lessings „Nathan der Weise". 47. Der Staufer Friedrich Ii. (1215—1250). 1. Sein Vater Heinrich Yi. rächt Beleidigungen. Heinrich Vi. war Barbarossas Sohn und folgte diesem auf dem Kaiserthrone. Er war ein kluger, entschlossener und tapferer Mann, aber harten Herzens. Als Gatte der Konstantia beanspruchte er nach dem Tode des letzten Normannenkönigs Unter- italien, aber erst durch den zweiten Römer- zug setzte er sich in den Besitz dieses Erbes und strafte die besiegten Gegner grausam. Mit Heinrich dem Löwen, dem grau ge- wordenen „Empörer", söhnte er sich endlich um diese Zeit aus. An dem englischen König Richard Löwenherz rächte er die Schmach von Akkon. Derselbe litt auf seiner Heimfahrt von Palästina im Adria- tischen Meere Schiffbruch, wurde auf seiner Wanderung durch Österreich von seinem F-mde, dem Herzog Leopold, ergriffen und «Ne«"««-" in Dürrenstein an der Donau eingekerkert. Heinrich Vi. Kaiser Heinrich ließ sich den Gefangenen ausliefern und verwahrte ihn auf der Burg Trifels in der Pfalz, bis das englische Volk ein un- geheures Lösegeld bezahlt hatte. Heinrich starb im 32. Lebensjahre infolge einer Erkältung in Messina. 2. Friedrich Ii. beugt sich unter den gewaltigen Papst Jnno- cenz Iii. Friedrich Ii. war beim Tode seines Vaters noch ein Kind. Um die Krone stritten lange der Staufer Philipp von Schwaben und der Welfe Otto von Braunschweig. Als der Sieg auf des ersteren Seite neigte, wurde er in Bamberg ermordet. Seine zarte Gemahlin Irene, eine griechische Kaisertochter, starb infolge des Schreckens kurze Zeit nach ihm. Sie war durch Anmut und feine Sitte aus- gezeichnet. Ihr berühmter Zeitgenosse Walther von der Vogelweide nannte sie eine „Rose ohne Dorn, eine Taube sonder Galle". Otto verscherzte selbst sein Ansehen durch Trotz und Geiz und wurde ohne Mühe von Friedrich Ii. verdrängt. Diesen hob und trug die Liebe des Volkes und das Ansehen seines Vormundes, des Papstes Innocenz lll. Unter diesem Papste (um 1200) erreichte das Papsttum den höchsten Gipfel der Macht. Alle Fürsten Europas fügten sich dem Willen dieses gewaltigen Geistes und reinen Charakters. Den König Johann von England zwang er durch den Bann, sein Land von ihm zu Lehen zu nehmen. Den König Philipp August von Frankreich nötigte er durch Bann und Interdikt, d. h. die Untersagung 10*

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 131

1899 - Gera : Hofmann
— 131 — lichen Leibe nicht Wiedersehen. Alles, was mir am Herzen liegt, habe ich deiner Liebe empfohlen. Laß mir den Trost, daß du diese Stätte beständig im Andenken behältst!" So reiste der Kaiser ab. Seine erste Gattin Edith a war eine englische Königstochter. Als Morgengabe erhielt sie neben andern sächsischen Gütern die Stadt Magde- burg. Hier war sie am liebsten, weil sie eine gewisse Ähnlichkeit mit London fand. Achtzehn Jahre war Editha der gute Engel ihres Gatten wie ihrer Unterthanen. Durch innige Frömmigkeit, Milde des Herzens und viele Werke der Barmherzigkeit gewann sie ihre Unterthanen und wurde wie eine Heilige verehrt. Ihr sanfter Zuspruch milderte die Heftigkeit ihres Gatten, ihr Gebet begleitete ihn in Kampf und Not, und ihr Gedächtnis blieb ein Segen für ihn und sein Volk. Fragen: Worin besteht Ottos Größe? — Welche Frauen sind in seinem Leben bedeutsam und auf welche Weise? — Welches sind die Ursachen der vielen Empörungen? — Was hat die römische Krone Deutschland genützt, was ge- schadet? — „Otto I. und Heinrich" von Mühler. 42. Die übrigen sächsischen Kaiser (973—1024). 1. Otto Ii. sichert die deutschen Grenzen, ist aber unglücklich in Italien. Otto Ii. hatte von seiner Mutter Adelheid eine feine Bildung erhalten. Das rauhe deutsche Wesen mißfiel ihm, darum hielt er sich am liebsten in Italien ans. Den Dänen Harald Blauzahn schüchterte er durch einen raschen Zug bis an den Ottensund ein. Die Franzosen, die Lothringen haben wollten, trieb er bis vor die Thore von Paris. Den Römer Crescentius, der die römische Republik wieder- herstellen wollte und den Papst im Gefängnis verhungern ließ, sperrte er in ein Kloster. Dann brach er nach Unteritalien auf, um es den Arabern und Griechen zu entreißen. Aber er verlor die anfangs gewonnene Schlacht und entging der Gefangenschaft nur durch einen Sprung ins Meer. Sein schwimmendes Roß rettete ihn auf ein griechisches Schiff. Auf das Versprechen eines ungeheuren Lösegeldes führte ihn der Schiffsherr nach Calabrien, wo ihn seine Gattin mit dem Lösegelde er- wartete. Vor der Landung entstand ein Streit, in dem sich der Kaiser mit den Seinen rettete. Der erschreckte Schiffsherr aber suchte ohne Lösegeld das Weite. Otto starb bald darauf im 28. Jahre an einem Fieber. 2. Ottos Iii. Vorliebe für Italien wird mit Undank belohnt. Otto Iii. war bei seines Vaters Tode drei Jahre alt. Die Vormund- schaft führte seine Mutter und nach deren Tode seine Großmutter unter dem Beirat des Erzbischofs Willigis von Mainz. Wegen der ge- lehrten Bildung wurde er das „Wunder der Welt" genannt. Otto wollte Rom zum Mittelpunkt des Reiches machen, aber die Römer verbitterten ihm durch Empörungen den Aufenthalt. Den auf- rührerischen Crescentius ließ er endlich enthaupten. Im Jahre 1000, 1000 als man den Weltuntergang erwartete, unternahm er eine Wallfahrt nach Gnesen an das Grab des Märtyrers Adalbert, des Apostels der Preußen. In Aachen stieg er in die Gruft Karls des Großen. 9*

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 139

1899 - Gera : Hofmann
139 Christi eine Kirche erbaut hatte, zogen Wallfahrer oder. Pilger in das heilige Land, um an dem Grabe des Heilandes zu beten. Ein schwarzes Kleid, ein großer Muschelhut, ein langer Stab und ein Rosenkranz (kranzartig angereihte Kügelchen zum Zählen der Gebete) machten sie kennt- lich. Als die Araber Herren des Landes wurden, störten sie die Andacht der friedlichen Pilger nicht. Aber grausame Erpressungen und Miß- handlungen erfuhren sie von den späteren Eroberern, den seldschukkischen Türken. In Unwillen erglühte darüber das christliche Abendland, und das Verlangen wurde rege, den Ungläubigen das heilige Land zu entreißen. 2. Die wirksame Kreuzpredigt des Papstes. Papst Urban Ii. hielt selbst eine begeisterte Rede für die Befreiung Jerusalems auf der Kirchenversammlung zu El er m o nt im südlichen Frankreich und erregte einen solchen Sturm des Beifalls, daß alle riefen: „Gott will es!" und Tausende sich das rote Kreuz auf die rechte Schulter hefteten, um als Kreuzfahrer an der Befreiung des heiligen Grabes teilzunehmen. Ablaß der Sünden und ewiger wie irdischer Lohn wurde den Kreuzfahrern verheißen. 3. Die begeisterten Kreuzpredigten Peters von Amiens. Peter von Amiens, ein französischer Einsiedler, half als Kreuzprediger die Begeisterung im Volke wecken. Barfuß und barhäuptig, das abgetragene Pilgerkleid mit einem Strick umgürtet, das Kruzifix in der Hand, von Strapazen abgemagert und verwildert, so durchzog er auf einem Esel Italien und Frankreich und schilderte in feuriger Rede die Not der Christen und die Frevel der Ungläubigen. Dem Volke erzählte er, daß Christus selbst ihm die Befreiung des heiligen Grabes befohlen habe. Die Begeisterung des gläubigen Volkes kannte keine Grenzen. Fast zerriß man Peter samt seinem Esel, um nur eine Reliquie (geweihtes An- denken) von ihm heimzutragen. Der ungeduldige, beutelustige Pöbel scharte sich um Walter von Habenichts und Peter von Amiens und brach in ungeordneten Scharen nach Osten auf. Die Juden in den Städten wurden von ihnen erschlagen und beraubt; unter dem Landvolke hausten sie wie Räuber. Aber viele wurden schon in Ungarn und Bulgarien niedergemacht; die übrigen fanden einen elenden Tod in Kleinasien. 4. Der mühsame Zug des Hauptheeres. Unter der Führung des edlen Lothringerherzoges Gottfried von Bouillon, seiner Brüder Balduin und Eustach, seines tapferen Neffen Tankred und vieler edler Fürsten und Herren aus Frankreich und Italien brachen im Sommer wohlausgerüstete Heerhaufen auf und langten auf verschiedenen Wegen vor Konstantinopel an. Der griechische Kaiser Alexius nahm die Fremden mißtrauisch auf und setzte sie erst nach Kleinasien über, als sie ihm die Lehenshoheit und die Zurückgabe der ehemals griechischen Be- sitzungen, die sie erobern würden, zugesichert hatten. Das ungeheuere Heer, mit dem Troß wohl eine halbe Million, drang in Kleinasien ein und eroberte Nicäa. Aber nun hob die Not erst an. Hunger, Durst, Seuchen und das Schwert der Feinde rafften Tausende hin; der heiße Wüstensand war mit Leichen bedeckt. Balduin zog mit seinen Scharen ostwärts und eroberte jenseits des Euphrat das feste Edessa. Es wurde

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 141

1899 - Gera : Hofmann
;08. Kirche des heil. Grabes zu Jerusalem. (Nach Kugler, Geschichte der Kreuzzüge.) 6. Das schwache Königreich Jerusalem. Man bot dem edlen Gottfried die Krone des neuen Reiches an, aber er wollte an der Stelle keine goldene Krone tragen, wo sein Heiland unter einer Dornenkrone geblutet hatte, und nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes". Nachdem er noch ein siebenmal stärkeres Heer des Sultans von Ägypten besiegt und dem Reiche neue Gesetze gegeben hatte, starb er infolge der 1100 unsäglichen Anstrengungen. Sein Bruder Balduin folgte ihm als König von Jerusalem und erweiterte und befestigte sein Reich durch Eroberung der Küstenstädte und durch ein Bündnis mit den Handelsstädten Venedig, Genua und Pisa, die unablässig Verstärkungen brachten. Aber durch die Uneinigkeit der Christen und die Tapferkeit der Türken ging später ein Ort nach dem andern verloren. Und obgleich das Abendland in sieben Kreuzzügen seine beste Kraft im Orient ver- schwendete und an 6 Millionen Menschen opferte, so fiel doch nach 200 Jahren die letzte christliche Besitzung in Palästina, die Festung 1291 Akkon, den Türken wieder in die Hände. 7. Die wichtigen Folgen der Kreuzzüge. Der Zweck der Kreuz- züge, die dauernde Besitzergreifung des heiligen Landes, wurde nicht erreicht; aber sie haben einen gewaltigen Einfluß auf das öffentliche Leben und die Kulturentwicklung im Abendlande ausgeübt. Die Kirche gewann durch die große religiöse Begeisterung an geistiger, durch die vielen Schenkungen an weltlicher Macht. Auch manche Herzöge und Grafen erhielten einen Zuwachs an Besitz, indem sie erledigte Lehen einzogen. Vor allem aber brachten die Kreuzzüge den größeren Städten Vorteil. Ihr Handel und Verkehr hob sich, und mit ihrem Reichtum erkauften sie leicht von den geldbedürftigen Fürsten größere Vorrechte.

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 264

1899 - Gera : Hofmann
264 Starhemberg Zeit, die verfallenen Festungswerke wieder in Ver- teidigungszustand zu setzen. 2. Wien wird heldenmütig verteidigt. Im Juli erschienen die Türken vor Wien. Eine denkwürdige Belagerung hob an. Soldaten, Studenten und Bürger wetteiferten im Dienste für die bedrohte Haupt- stadt und das Vaterland. Hatten die Türken mit großen Opfern einen festen Punkt gewonnen, so fanden sie sicherlich dahinter eine neue Schutz- wehr errichtet. Hatten sie im Sturm den Wall erstiegen, so wurden sie mit Todesverachtung von den Verteidigern empfangen und in die Gräben hinabgestürzt. Legten sie Minen im Innern der Erde an, um die Festungswerke in die Luft zu sprengen, so begegneten sie gewiß einer Gegenmine, die ihre Arbeit vernichtete. Nicht selten entspann sich im dunklen Schoß der Erde ein heißer Kampf. Jeden Fuß breit mußten die Türken mit Strömen Blutes und Hunderten von Leichen erkaufen. Doch zuletzt hätte selbst ein solcher Heldenmut der zehnfachen Übermacht erliegen müssen. Da erschienen nach langem Harren und Hoffen plötzlich auf der Höhe des Kahlenberges flammende Feuerzeichen und verkündeten die Nähe der Retter. Unter den Kurfürsten von Bayern und Sachsen und dem ritterlichen Polenkönig Johann Sobieski rückte das Entsatzheer heran. 3. Wien wird entsetzt und das Türkenheer vernichtet. Ein heißer Kampf entspann sich am folgenden Morgen und tobte den ganzen Tag. Deutsche und Polen überboten sich in Thaten der Tapferkeit. Endlich war kein Halten mehr bei den türkischen Horden; im Schutze der sinkenden Nacht suchten sie Rettung in eiliger Flucht. Unermeßliche Beute und Tausende von Christensklaven fielen den Siegern in die Hände. Sie wurden in Wien mit unbeschreiblichem Jubel und den höchsten Ehren empfangen, besonders Johann Sobieski, der Held des Tages. Das Volk küßte ihm Füße und Steigbügel, und in den Kirchen wurde bei einem feierlichen Dankgottesdienst als Text das Bibelwort gewählt: „Es war ein Mattn von Gott gesandt, der hieß Johannes." Ganz Europa freute sich über den Sieg, nur der französische König nicht, dessen Pläne gescheitert waren. Kaiser Leopold aber hatte in der Zeit peinliche Bedenken darüber, wie er dem Wahlkönige seine Dankbarkeit bezeugen könne, ohne seiner Würde etwas zu vergeben. In den nun folgenden Türkenkriegen erfocht Prinz Eugen, „der edle Ritter", manchen herrlichen Sieg, eroberte Belgrad und entriß den Türken 1699 Ungarn und Siebenbürgen. 4. Das Kulturleben am Ende des 17. Jahrhunderts. Das staatliche Leben siechte ohnmächtig hin. Der deutsche Kaiser mußte jede Hilfe der Fürsten durch Zugeständnisse erkaufen. Steuern an das Reich zahlte man wenig oder gar nicht. Die einzelnen Fürsten liebäugelten mit Frankreich, dachten nur an ihren Vorteil und verkauften wohl gar ihre Stimmen dem „Schiedsrichter an der Seine". Fürsten wie August der Starke von Sachsen verschwendeten Unsummen, die sie den Unter- thanen abgepreßt hatten; andere verkauften ihre Landeskinder als Söldner an fremde Machthaber. Französische Köche, Tanzmeister und Haar- kräusler waren die Hauptpersonen in reichen Häusern. Der Adel ver-

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 280

1899 - Gera : Hofmann
280 Smolensk vor. Jedermann glaubte, Karl werde nach Moskau mar- schieren. Aber durch den alten Kosakenhetmann Mazeppa, der ihm den Abfall der Kosaken von Rußland in sichere Aussicht stellte, ließ er sich bewegen, nach der Ukraine zu ziehen. Von da an wandte sich sein Glück. o) Karls selbstverschuldete Niederlagen. Alle Generale wider- rieten den abenteuerlichen Zug durch das wegelose Steppenland. Aber der junge Held bestand hartnäckig auf seinem Kopse. Unbeugsamer Starr- sinn war sein größter Fehler und sein Unglück. Bald ermüdeten Wälder, Sümpfe und Regen die Soldaten; Mazeppa samt den versprochenen Lebensmitteln blieb aus; Krankheiten rissen ein. Endlich erschien Ma- zeppa ohne Geld und Lebensmittel mit nur 5000 Kosaken; die übrigen hatte Menschikoff zum Abfall gebracht. Das durch furchtbaren Frost, Hunger, Krankheiten und feindliche Angriffe geschwächte Heer begann die Belagerung der Festung Pultawa. Peter rückte mit großer Über- macht zum Entsatz heran. In einem der Scharmützel traf eine Kugel den König Karl in die Ferse; trotzdem setzte er seinen Ritt noch eine Stunde fort. Der Fuß war mittlerweile so geschwollen, daß der Stiefel heruntergeschnitten werden mußte. Am Tage der Schlacht ließ sich der König in einer Sänfte tragen. Mit der größten Todes- verachtung fochten die Schweden, aber sie wurden von der Übermacht erdrückt; die meisten fielen oder wurden gefangen. Mit genauer Not wurde der König aus dem wilden Getümmel gerettet. Als er die Gefangenschaft seiner besten Generale erfuhr, sagte er: „Gefangen? und bei den Russen? Lieber unter den Türken sterben!" Und nach der türkischen Grenze brach er mit dem Reste der Seinen auf. ck) Karls Aufenthalt in der Türkei und seine schnelle Heimkehr. In Bender am Dnjestr fand er eine freundliche Ausnahme. Was man erwartet hatte, daß nämlich Karl nunmehr durch Ungarn heimkehren werde, geschah nicht. Vielleicht mochte der stolze König nicht ohne Heer zu seinem Volke zurückkehren. Er blieb in der Türkei und reizte den Sultan zum Kriege gegen Rußland. Als Peter in die Moldau eindrang, schloß ihn ein türkisches Heer am Pruth ein. Da rettete ihn seine Gattin Katharina, eine zwar niedriggeborene, aber außerordentlich kluge Frau von deutscher Abkunft. Sie bestach mit ihrem Juwelenschmuck den Großvezier und erhielt gegen Abtretung von Asow freien Abzug für das russische Heer. Karl blieb noch drei Jahre in der Türkei und schürte unablässig das Kriegsfeuer, aber ohne rechten Erfolg. Mit seinen Forderungen und seinem Eigensinne wurde er immer lästiger. Da er durch gütliche Mittel nicht zur Abreise zu bewegen war, so stürmte man sein steinernes Haus, legte Feuer an und nahm ihn gefangen. Erst da er hörte, daß in Schweden seine Krone in Gefahr sei, brach er auf und ritt in vierzehn Tagen, Tag und Nacht im Sattel, durch Ungarn und Deutschland nach Stralsund, wo er mit Jubel empfangen wurde. e) Karls jähes Ende. Schwedens Lage war eine verzweifelte: Peter hatte die Ostseeprovinzen, der Däne das Herzogtum Bremen

8. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 143

1899 - Gera : Hofmann
143 Mangel, Verrat der griechischen Wegweiser und das Schwert der Türken wurden die Heere in Kleinasien fast aufgerieben. 2. Wie Friedrich Barbarossa geartet war. Konrads Neffe Friedrich von Schwaben wurde von den Fürsten einstimmig in Frankfurt a. M. zum Kaiser gewählt und in Aachen mit großer Pracht gekrönt. Er war mittelgroß, von edler Haltung und schöner Gestalt, sein Haar blond, die Haut weiß, die Wangen rot; die blauen Augen blickten heiter, konnten aber auch zornig auflodern. Wegen seines rötlichen Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa. Er war ein Meister in allen ritterlichen Künsten, hatte einen gebildeten Geist, ein scharfes Urteil und ein untrügliches Gedächtnis. Gegen Feinde war er streng, gegen Reuige ver- söhnlich, gegen Hilfsbedürftige mild und wohl- thätig, gegen alle gerecht. 3. Wie er seine Regierung stark und klug begann. Das Streben seines Lebens rich- tete sich auf Wiederherstellung der kaiser- lichen Vollgewalt, namentlich in Italien. Schon sein erstes Auftreten in Deutschland war klug und kraftvoll. Er gab seinem Jugendfreunde Heinrich dem Löwen das Herzogtum Bayern zurück, das dessen Vater Heinrich dem Stolzen genommen worden war, steuerte dem Raub- und *09. Friedrich I. Fehdewesen und vollzog an vornehmen Land- Klw^Zno Weichen- friedensstörern die Strafe des Hundetragens. hall. W. 4. Wie er Mailand warnte und römische Tücke züchtigte. Vor allem aber wollte Friedrich die italienischen Verhältnisse ordnen. So trat er bald seinen ersten Zug nach Italien an. Die lombardischen Städte waren durch den Handel mit dem Orient reich geworden und hatten sich unter den Vorgängern Friedrichs wenig um die kaiserlichen Hoheitsrechte bekümmert. Besonders trotzte das mächtige Mailand dem Kaiser. Friedrich hatte nicht genug Kriegsvolk, um schon jetzt dessen Übermut zu demütigen. Er zerstörte nur zur Warnung einige Städte, welche mit Mailand verbündet waren. Dann ließ er sich in Pavia mit der eisernen, in Rom mit der goldenen Krone krönen. Die Römer aber überfielen am Tage der Kaiserkrönung Friedrichs Lager> Im Kampf- getümmel stürzte Friedrich vom Pferde, aber die Tapferkeit Heinrichs des Löwen rettete ihn und scheuchte die Römer hinter ihre Mauern. Dem verwundeten Löwen trocknete Friedrich das Blut ab und sagte dankbar: „Heinrich, ich gedenk' dir's!" Nun kehrte der Kaiser heim; denn das Heer war durch Seuchen geschwächt, und die Fürsten wollten nicht länger verweilen. Unterwegs überfielen lombardische Wegelagerer den Kaiser an der Veroneser Klause, einem schmalen Engpaß an der Etsch, den ein Felsenschloß beherrschte, und wälzten Felsen und Bäume herab. Aber Otto von Wittelsbach erkletterte mit 200 Bewaffneten die steile

9. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 146

1899 - Gera : Hofmann
146 und Lieder der Minnesänger bildete dieses Fest den Glanzpunkt des Mittel- alters und lebte noch lange in Sagen und Liedern fort. Zwei Söhne des Kaisers wurden zu Rittern geschlagen (Fest der „Schwertleite"), und Friedrich selbst zeigte sich bei den Kampfspielen kräftig und gewandt wie ein Jüngling. Auf einer sechsten friedlichen Fahrt nach Italien wurden ihm überall in dem beruhigten Lande die größten Ehren erwiesen. Er vermählte in Mailand mit \\o. Siegel Friedrichs I. W. seltenem Glanze seinen Sohn Heinrich mit Konstantia, der Erbin von Neapel und Sicilien. 10. Wie er auf einem Kreuzzuge den Tod fand. Aus dem Morgenlande kam die Kunde, daß der edle Sultan Sa lad in von Ägypten die Christen besiegt und Jerusalem eingenommen habe. Da stellte sich der greise Held Friedrich an die Spitze eines auserlesenen Kreuzheeres, zog durch Deutschland, Ungarn und das griechische Reich und rückte siegreich in Kleinasien vor. Bei dem Übergange über den Fluß Saleph sprengte, wie berichtet wird, der Kaiser, um schneller hinüber- zukommen, mit dem Rosse in die Flut, wurde aber vom Schlagfluß getroffen, von den Wellen ergriffen und als Leiche von den Seinen ans 1190 Ufer gebracht. Wahrscheinlicher aber ist, daß er beim Baden umkam. Die Trauer des Heeres war unbeschreiblich. Klagen erfüllten bei Tage das Lager, und Fackeln erleuchteten es schaurig bei Nacht. Der Leichnam wurde in Antiochien beigesetzt. In Deutschland wollte man nicht an den Tod des herrlichen Helden glauben. Weil mit ihm des Reiches Herrlich- keit verschwand, so versetzte ihn die Sage in den Kyffhäuser, und das Volk wartete sehnlich auf seine Wiederkehr und des Reiches Erneuerung. 11. Wie der Kreuzzug traurig auslief. Der Kreuzzug endete erfolglos, obgleich Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England noch zu den Deutschen stießen. Bei der Eroberung Akkons wurden die Deutschen von Richard Löwenherz bitter gekränkt, indem letzterer ihnen ihren Beuteanteil verweigerte und die Fahne Leopolds von Österreich herabreißen und durch den Kot der Gassen schleifen ließ. Deutsche und Franzosen zogen heim; die Engländer aber waren zu schwach, um dem mächtigen Saladin Jerusalem zu entreißen. Durch einen Vertrag erhielten die Christen einen Küstenstrich und die Erlaubnis zum Besuche der heiligen Örter. Richard Löwenherz aber kehrte um im Angesichte Jerusalems mit den Worten: „Wer des Heilandes Grab nicht befreien kann, der soll es auch nicht sehen!" Lange dauerte es, ehe Richard nach mancherlei Wechselfällen seine Heimat wiedersah. Fragen: Welches war das Verhältnis von Kaiser- und Papsttum in dieser Zeit? — Welches sind die Ursachen der Niederlage bei Legnano? — Was macht

10. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 149

1899 - Gera : Hofmann
149 5. Er kämpft tapfer, stirbt plötzlich und läßt Deutschland in der traurigsten Verwirrung zurück. In furchtbarer Weise tobte nun der Kampf der Welsen und Ghibellinen in Italien und Deutschland. Tief schmerzte den Kaiser das Unglück seines Lieblingssohnes Enzio, der geschlagen und zu Bologna in lebenslängliche Haft genommen wurde. Beinahe wäre er einmal in einem großen Weinfasse aus der Gefangen- schaft befreit worden, aber eine Locke seines schönen Haares hing aus dem Spundloche und verriet ihn. In Schlesien bei Liegnitz auf der Walstatt opferte sich Herzog Heinrich der Fromme mit seinem Heere 1241, um die wilden Mon- golenschwärme aufzuhalten. Ungebrochen trotzte Friedrich allen seinen Feinden, da raffte ihn 1250 der Tod an einer ruhrartigen Krankheit hinweg. Sein tapferer Sohn Konrad Iv. folgte ihm auf dem Throne, starb aber schon 1254. Sein Gegenkönig Wilhelm von Holland wurde nach zwei Jahren von den Friesen erschlagen. Hierauf begann das sogenannte Interregnum oder Zwischenreich. 6. Die heilige Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, lebte, liebte und litt in der Zeit Friedrichs Ii. Sie war die Tochter des Königs Andreas von Ungarn. Als vierjähriges Kind wurde sie an den Hof des kunst- und gesangliebenden Landgrafen Hermann von Thüringen nach Eisenach gebracht und mit dessen Sohne Ludwig, ihrem Ver- lobten, auf der Wartburg erzogen. Als Fürstin fand sie im Wohl- thun ihre Lust, in Gebeten und frommen Übungen ihre Herzensfreude. Sie spann und nähte für die Armen, besuchte und pflegte Kranke und speiste bei einer Hungersnot täglich 900 Arme. Sich selbst versagte sie oft das Nötigste. Zum Gebete ließ sie sich auch des Nachts wecken. Von ihrem strengen Beichtvater Konrad von Marburg, dem Ketzer- richter, ließ sie sich oft blutig geißeln. Ihr Gemahl starb auf einen: Kreuzzuge in Italien. Ihr Schwager Heinrich Raspe verstieß sie mit ihren Kindern von der Wartburg. Lange irrte sie im bittersten Elende umher. Endlich fand sie in Marburg eine stille Stätte für ihr gesegnetes Wirken. Sie starb im Alter von 24 Jahren (1231) und wurde vom Papste heilig gesprochen. Über ihrem Grabe entstand ein herrlicher Dom. Fragen: Vergleichung Friedrichs I. und Ii.! — Welche Umstände brachten unter Innocenz Iii. das Papsttum zur höchsten Machtentfaltung? — Was machte den Kampf der Welfen und Ghibellinen so heftig unter Friedrich Ii.? — Die Sage von Richard Löwenherz und dem Sänger Blondel! — „Blondels Lied" von Seidl. „Der Waise" von Waltber v. d. Vogelweide. „König Enzios Tod" von W. Zimmermann. „Nomadenzug" von Lingg. — Worin war die Kaiserin Irene (d. i. Friedensgöttin) ein Muster? — „Elisabeths Rosen" v. L. Bechstein. 48. Konradin, der letzte Staufer. 1. Die traurigen Zustände in Deutschland und Italien. Das Interregnum oder Zwischenreich ist die kaiserlose, die schreckliche Zeit, 1256 in der kein Richter in deutschen Landen war und Gewalt überall vor bis Recht ging. Einige Wahlfürsten hatten nach dem Tode Wilhelms
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