— 145 —
nach schweren Verlusten in große Not. Als er die deutschen Fürsten um
Hilfe anging, versagte Heinrich der Löwe seinen Beistand. Dieser
mächtige Fürst, der Bayern und Sachsen besaß und auch in Mecklen-
burg und Pommern Eroberungen gemacht hatte, mochte wohl seine Unter-
nehmungen in Norddeutschland nicht im Stiche lassen oder auch darüber
gereizt sein, daß die Güter seines Oheims Welf an den Kaiser gefallen
waren. Er verweigerte jegliche Hilfe, auch als Friedrich ihn in einer
persönlichen Zusammenkunft bat und beschwor, seine Ehre und des Reiches
Heil zu bedenken; ja der Kaiser soll vor ihm aus die Kniee gefallen
sein. „Ich fürchte den Bann und spüre die Gebrechen des Alters!"
redete Heinrich sich trüglich heraus. Die Kaiserin Beatrix soll ihren
Gemahl aufgehoben und gesprochen haben: „Stehet auf, lieber Herr; ihr
werdet einst dieses Tages und dieses Hochmutes gedenken, und Gott wird
euch helfen!" Das geschwächte Heer des Kaisers wurde nun trotz der
tapfersten Gegenwehr von den Städtern bei Legnano besiegt. Der Kaiser 1176
stürzte mit seinem Rosse und verschwand im Getümmel. Die Kaiserin
hatte schon Trauerkleider angelegt, als er am vierten Tage wieder bei
den Seinen erschien.
In Venedig schloß nun der Kaiser mit dem Papste Alexander Iii.
einen sechsjährigen Waffenstillstand. Friedrich wurde vom Banne los-
gesprochen und erwies dem Papste die herkömmlichen Ehrenbezeigungen,
indem er ihm den Steigbügel hielt und seine Füße küßte. Dem Waffen-
stillstände folgte der Friede zu Konstanz; er bestätigte den Städtern 1183
ihre Freiheiten, nachdem sie die Oberhoheit des Kaisers anerkannt hatten.
8. Wie der Ungetreue gestraft ward. Friedrich mußte nun die
schweren Anklagen gegen Heinrich den Löwen untersuchen und seinen
Lehenstreubruch strafen. Durch den Spruch der Reichsfürsten wurde
Heinrich, der sich trotz dreimaliger Ladung dem Reichsgericht nicht
stellte, in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt. (Die
Acht des Königs machte den Geächteten recht- und heimatlos. Er
verlor sein Vermögen, durfte von niemand gespeist und beherbergt, wohl
aber von jedermann ungestraft getötet werden.) Bayern erhielt Otto
von Wittelsbach, dessen Nachkommen noch heute dort herrschen. Die
übrigen Länder wurden verteilt. Doch Heinrich wehrte sich grimmig
bis ins dritte Jahr. Da ward ihm die Hand des Kaisers zu schwer.
In Erfurt warf er sich 1181 seinem schwer gekränkten Oberherrn zu
Füßen, und Friedrich hob ihn, Thränen in den Augen, auf. Aber der
Spruch des Reichstags konnte nicht mehr geändert werden. Heinrich
wurde auf drei Jahre verbannt und ihm nur sein Erbland Braun-
schweig und Lüneburg gelassen.
9. Friedrich auf dem Gipfel des Glückes. Die Fülle von
Friedrichs Glück und Macht zeigte sich auf dem glänzenden Turnier
und Volksfest zu Mainz, an dem 40 000 Ritter, viele geistliche
Herren und Abgesandte der Städte aus allen Gauen des Reiches teil-
nahmen. Um die Gäste zu beherbergen, hatte man auf der Rheinebene
eine Zelt- und Bretterstadt errichtet. Durch ritterliche Kämpfe, prunk-
vollen Schmuck, reiche und fröhliche Gastmähler, allerlei Lustbarkeiten
Polack, Geschichtsbilder. 17. Ausl. Ausg. B f. Mädchensch. 10
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Löwe Heinrich Welf Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Beatrix Alexander_Iii Alexander Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Otto
von_Wittelsbach Otto Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Friedrichs_Glück Friedrichs
147
Friedrich I. zum größten Staufer? — Deute die Kyffhäusersage! — „Die Weiber
von Weinsberg" von Chamisso. „Hie Welf" von Strachwitz. „Heinrich der
Löwe" von Mosen. Uhlands „Schwäbische Kunde". Rückerts „Kaiser Barbarossa".
„Friedrich Rotbart" von Geibel. — Lessings „Nathan der Weise".
47. Der Staufer Friedrich Ii. (1215—1250).
1. Sein Vater Heinrich Yi. rächt Beleidigungen. Heinrich Vi.
war Barbarossas Sohn und folgte diesem auf dem Kaiserthrone. Er
war ein kluger, entschlossener und tapferer
Mann, aber harten Herzens. Als Gatte
der Konstantia beanspruchte er nach dem
Tode des letzten Normannenkönigs Unter-
italien, aber erst durch den zweiten Römer-
zug setzte er sich in den Besitz dieses Erbes
und strafte die besiegten Gegner grausam.
Mit Heinrich dem Löwen, dem grau ge-
wordenen „Empörer", söhnte er sich endlich
um diese Zeit aus. An dem englischen
König Richard Löwenherz rächte er die
Schmach von Akkon. Derselbe litt auf
seiner Heimfahrt von Palästina im Adria-
tischen Meere Schiffbruch, wurde auf seiner
Wanderung durch Österreich von seinem
F-mde, dem Herzog Leopold, ergriffen und «Ne«"««-"
in Dürrenstein an der Donau eingekerkert.
Heinrich Vi.
Kaiser Heinrich ließ sich den Gefangenen ausliefern und verwahrte ihn
auf der Burg Trifels in der Pfalz, bis das englische Volk ein un-
geheures Lösegeld bezahlt hatte. Heinrich starb im 32. Lebensjahre
infolge einer Erkältung in Messina.
2. Friedrich Ii. beugt sich unter den gewaltigen Papst Jnno-
cenz Iii. Friedrich Ii. war beim Tode seines Vaters noch ein Kind.
Um die Krone stritten lange der Staufer Philipp von Schwaben
und der Welfe Otto von Braunschweig. Als der Sieg auf des
ersteren Seite neigte, wurde er in Bamberg ermordet. Seine zarte
Gemahlin Irene, eine griechische Kaisertochter, starb infolge des Schreckens
kurze Zeit nach ihm. Sie war durch Anmut und feine Sitte aus-
gezeichnet. Ihr berühmter Zeitgenosse Walther von der Vogelweide
nannte sie eine „Rose ohne Dorn, eine Taube sonder Galle". Otto
verscherzte selbst sein Ansehen durch Trotz und Geiz und wurde ohne
Mühe von Friedrich Ii. verdrängt. Diesen hob und trug die Liebe
des Volkes und das Ansehen seines Vormundes, des Papstes Innocenz lll.
Unter diesem Papste (um 1200) erreichte das Papsttum den
höchsten Gipfel der Macht. Alle Fürsten Europas fügten sich
dem Willen dieses gewaltigen Geistes und reinen Charakters. Den
König Johann von England zwang er durch den Bann, sein Land
von ihm zu Lehen zu nehmen. Den König Philipp August von
Frankreich nötigte er durch Bann und Interdikt, d. h. die Untersagung
10*
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Weinsberg"_von_Chamisso Strachwitz Rückerts Geibel Friedrich_Ii Friedrich Heinrich_Yi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Barbarossas Barbarossas Heinrich_dem_Löwen Heinrich König_Richard_Löwenherz Palästina Leopold Leopold Heinrich_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Irene Otto Friedrich_Ii Friedrich Innocenz Innocenz König_Johann_von_England Johann Philipp_August_von
Frankreich Philipp August
— 131 —
lichen Leibe nicht Wiedersehen. Alles, was mir am Herzen liegt, habe
ich deiner Liebe empfohlen. Laß mir den Trost, daß du diese Stätte
beständig im Andenken behältst!" So reiste der Kaiser ab.
Seine erste Gattin Edith a war eine englische Königstochter. Als
Morgengabe erhielt sie neben andern sächsischen Gütern die Stadt Magde-
burg. Hier war sie am liebsten, weil sie eine gewisse Ähnlichkeit mit
London fand. Achtzehn Jahre war Editha der gute Engel ihres Gatten
wie ihrer Unterthanen. Durch innige Frömmigkeit, Milde des Herzens
und viele Werke der Barmherzigkeit gewann sie ihre Unterthanen und
wurde wie eine Heilige verehrt. Ihr sanfter Zuspruch milderte die
Heftigkeit ihres Gatten, ihr Gebet begleitete ihn in Kampf und Not,
und ihr Gedächtnis blieb ein Segen für ihn und sein Volk.
Fragen: Worin besteht Ottos Größe? — Welche Frauen sind in seinem
Leben bedeutsam und auf welche Weise? — Welches sind die Ursachen der vielen
Empörungen? — Was hat die römische Krone Deutschland genützt, was ge-
schadet? — „Otto I. und Heinrich" von Mühler.
42. Die übrigen sächsischen Kaiser (973—1024).
1. Otto Ii. sichert die deutschen Grenzen, ist aber unglücklich
in Italien. Otto Ii. hatte von seiner Mutter Adelheid eine feine
Bildung erhalten. Das rauhe deutsche Wesen mißfiel ihm, darum hielt
er sich am liebsten in Italien ans. Den Dänen Harald Blauzahn
schüchterte er durch einen raschen Zug bis an den Ottensund ein. Die
Franzosen, die Lothringen haben wollten, trieb er bis vor die Thore
von Paris. Den Römer Crescentius, der die römische Republik wieder-
herstellen wollte und den Papst im Gefängnis verhungern ließ, sperrte
er in ein Kloster. Dann brach er nach Unteritalien auf, um es
den Arabern und Griechen zu entreißen. Aber er verlor die anfangs
gewonnene Schlacht und entging der Gefangenschaft nur durch einen
Sprung ins Meer. Sein schwimmendes Roß rettete ihn auf ein griechisches
Schiff. Auf das Versprechen eines ungeheuren Lösegeldes führte ihn der
Schiffsherr nach Calabrien, wo ihn seine Gattin mit dem Lösegelde er-
wartete. Vor der Landung entstand ein Streit, in dem sich der Kaiser
mit den Seinen rettete. Der erschreckte Schiffsherr aber suchte ohne
Lösegeld das Weite. Otto starb bald darauf im 28. Jahre an
einem Fieber.
2. Ottos Iii. Vorliebe für Italien wird mit Undank belohnt.
Otto Iii. war bei seines Vaters Tode drei Jahre alt. Die Vormund-
schaft führte seine Mutter und nach deren Tode seine Großmutter unter
dem Beirat des Erzbischofs Willigis von Mainz. Wegen der ge-
lehrten Bildung wurde er das „Wunder der Welt" genannt. Otto
wollte Rom zum Mittelpunkt des Reiches machen, aber die
Römer verbitterten ihm durch Empörungen den Aufenthalt. Den auf-
rührerischen Crescentius ließ er endlich enthaupten. Im Jahre 1000, 1000
als man den Weltuntergang erwartete, unternahm er eine Wallfahrt
nach Gnesen an das Grab des Märtyrers Adalbert, des Apostels
der Preußen. In Aachen stieg er in die Gruft Karls des Großen.
9*
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Extrahierte Personennamen: Edith_a Editha Ottos Otto Otto Adelheid Harald_Blauzahn Otto Ottos Otto Willigis Otto Apostels Karls
Extrahierte Ortsnamen: London Ottos Deutschland Italien Italien Ottensund Paris Unteritalien Calabrien Ottos Italien Mainz Gnesen Aachen
139
Christi eine Kirche erbaut hatte, zogen Wallfahrer oder. Pilger in das
heilige Land, um an dem Grabe des Heilandes zu beten. Ein schwarzes
Kleid, ein großer Muschelhut, ein langer Stab und ein Rosenkranz
(kranzartig angereihte Kügelchen zum Zählen der Gebete) machten sie kennt-
lich. Als die Araber Herren des Landes wurden, störten sie die Andacht
der friedlichen Pilger nicht. Aber grausame Erpressungen und Miß-
handlungen erfuhren sie von den späteren Eroberern, den seldschukkischen
Türken. In Unwillen erglühte darüber das christliche Abendland, und
das Verlangen wurde rege, den Ungläubigen das heilige Land zu entreißen.
2. Die wirksame Kreuzpredigt des Papstes. Papst Urban Ii.
hielt selbst eine begeisterte Rede für die Befreiung Jerusalems auf der
Kirchenversammlung zu El er m o nt im südlichen Frankreich und erregte
einen solchen Sturm des Beifalls, daß alle riefen: „Gott will es!" und
Tausende sich das rote Kreuz auf die rechte Schulter hefteten, um als
Kreuzfahrer an der Befreiung des heiligen Grabes teilzunehmen. Ablaß
der Sünden und ewiger wie irdischer Lohn wurde den Kreuzfahrern
verheißen.
3. Die begeisterten Kreuzpredigten Peters von Amiens. Peter
von Amiens, ein französischer Einsiedler, half als Kreuzprediger die
Begeisterung im Volke wecken. Barfuß und barhäuptig, das abgetragene
Pilgerkleid mit einem Strick umgürtet, das Kruzifix in der Hand, von
Strapazen abgemagert und verwildert, so durchzog er auf einem Esel
Italien und Frankreich und schilderte in feuriger Rede die Not der
Christen und die Frevel der Ungläubigen. Dem Volke erzählte er, daß
Christus selbst ihm die Befreiung des heiligen Grabes befohlen habe.
Die Begeisterung des gläubigen Volkes kannte keine Grenzen. Fast zerriß
man Peter samt seinem Esel, um nur eine Reliquie (geweihtes An-
denken) von ihm heimzutragen. Der ungeduldige, beutelustige Pöbel
scharte sich um Walter von Habenichts und Peter von Amiens und
brach in ungeordneten Scharen nach Osten auf. Die Juden in den
Städten wurden von ihnen erschlagen und beraubt; unter dem Landvolke
hausten sie wie Räuber. Aber viele wurden schon in Ungarn und Bulgarien
niedergemacht; die übrigen fanden einen elenden Tod in Kleinasien.
4. Der mühsame Zug des Hauptheeres. Unter der Führung
des edlen Lothringerherzoges Gottfried von Bouillon, seiner Brüder
Balduin und Eustach, seines tapferen Neffen Tankred und vieler
edler Fürsten und Herren aus Frankreich und Italien brachen im Sommer
wohlausgerüstete Heerhaufen auf und langten auf verschiedenen Wegen
vor Konstantinopel an. Der griechische Kaiser Alexius nahm die
Fremden mißtrauisch auf und setzte sie erst nach Kleinasien über, als sie
ihm die Lehenshoheit und die Zurückgabe der ehemals griechischen Be-
sitzungen, die sie erobern würden, zugesichert hatten. Das ungeheuere
Heer, mit dem Troß wohl eine halbe Million, drang in Kleinasien ein
und eroberte Nicäa. Aber nun hob die Not erst an. Hunger, Durst,
Seuchen und das Schwert der Feinde rafften Tausende hin; der heiße
Wüstensand war mit Leichen bedeckt. Balduin zog mit seinen Scharen
ostwärts und eroberte jenseits des Euphrat das feste Edessa. Es wurde
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Extrahierte Personennamen: Christi Urban Peters Peter
von_Amiens Christus Peter Walter_von_Habenichts Peter_von_Amiens Gottfried_von_Bouillon Brüder
Balduin Tankred Alexius Nicäa Balduin
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalems Frankreich Amiens Italien Frankreich Ungarn Bulgarien Kleinasien Frankreich Italien Kleinasien Edessa
;08. Kirche des heil. Grabes zu Jerusalem.
(Nach Kugler, Geschichte der Kreuzzüge.)
6. Das schwache Königreich Jerusalem. Man bot dem edlen
Gottfried die Krone des neuen Reiches an, aber er wollte an der Stelle
keine goldene Krone tragen, wo sein Heiland unter einer Dornenkrone
geblutet hatte, und nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes".
Nachdem er noch ein siebenmal stärkeres Heer des Sultans von Ägypten
besiegt und dem Reiche neue Gesetze gegeben hatte, starb er infolge der 1100
unsäglichen Anstrengungen. Sein Bruder Balduin folgte ihm als König
von Jerusalem und erweiterte und befestigte sein Reich durch Eroberung
der Küstenstädte und durch ein Bündnis mit den Handelsstädten Venedig,
Genua und Pisa, die unablässig Verstärkungen brachten.
Aber durch die Uneinigkeit der Christen und die Tapferkeit der
Türken ging später ein Ort nach dem andern verloren. Und obgleich
das Abendland in sieben Kreuzzügen seine beste Kraft im Orient ver-
schwendete und an 6 Millionen Menschen opferte, so fiel doch nach
200 Jahren die letzte christliche Besitzung in Palästina, die Festung 1291
Akkon, den Türken wieder in die Hände.
7. Die wichtigen Folgen der Kreuzzüge. Der Zweck der Kreuz-
züge, die dauernde Besitzergreifung des heiligen Landes, wurde nicht
erreicht; aber sie haben einen gewaltigen Einfluß auf das öffentliche
Leben und die Kulturentwicklung im Abendlande ausgeübt. Die Kirche
gewann durch die große religiöse Begeisterung an geistiger, durch die
vielen Schenkungen an weltlicher Macht. Auch manche Herzöge und
Grafen erhielten einen Zuwachs an Besitz, indem sie erledigte Lehen
einzogen. Vor allem aber brachten die Kreuzzüge den größeren Städten
Vorteil. Ihr Handel und Verkehr hob sich, und mit ihrem Reichtum
erkauften sie leicht von den geldbedürftigen Fürsten größere Vorrechte.
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Extrahierte Personennamen: Kugler Gottfried Balduin
264
Starhemberg Zeit, die verfallenen Festungswerke wieder in Ver-
teidigungszustand zu setzen.
2. Wien wird heldenmütig verteidigt. Im Juli erschienen die
Türken vor Wien. Eine denkwürdige Belagerung hob an. Soldaten,
Studenten und Bürger wetteiferten im Dienste für die bedrohte Haupt-
stadt und das Vaterland. Hatten die Türken mit großen Opfern einen
festen Punkt gewonnen, so fanden sie sicherlich dahinter eine neue Schutz-
wehr errichtet. Hatten sie im Sturm den Wall erstiegen, so wurden
sie mit Todesverachtung von den Verteidigern empfangen und in die
Gräben hinabgestürzt. Legten sie Minen im Innern der Erde an, um
die Festungswerke in die Luft zu sprengen, so begegneten sie gewiß einer
Gegenmine, die ihre Arbeit vernichtete. Nicht selten entspann sich im
dunklen Schoß der Erde ein heißer Kampf. Jeden Fuß breit mußten
die Türken mit Strömen Blutes und Hunderten von Leichen erkaufen.
Doch zuletzt hätte selbst ein solcher Heldenmut der zehnfachen Übermacht
erliegen müssen. Da erschienen nach langem Harren und Hoffen plötzlich
auf der Höhe des Kahlenberges flammende Feuerzeichen und verkündeten die
Nähe der Retter. Unter den Kurfürsten von Bayern und Sachsen und dem
ritterlichen Polenkönig Johann Sobieski rückte das Entsatzheer heran.
3. Wien wird entsetzt und das Türkenheer vernichtet. Ein
heißer Kampf entspann sich am folgenden Morgen und tobte den ganzen
Tag. Deutsche und Polen überboten sich in Thaten der Tapferkeit.
Endlich war kein Halten mehr bei den türkischen Horden; im Schutze der
sinkenden Nacht suchten sie Rettung in eiliger Flucht. Unermeßliche Beute
und Tausende von Christensklaven fielen den Siegern in die Hände. Sie
wurden in Wien mit unbeschreiblichem Jubel und den höchsten Ehren
empfangen, besonders Johann Sobieski, der Held des Tages. Das Volk
küßte ihm Füße und Steigbügel, und in den Kirchen wurde bei einem
feierlichen Dankgottesdienst als Text das Bibelwort gewählt: „Es war
ein Mattn von Gott gesandt, der hieß Johannes." Ganz Europa
freute sich über den Sieg, nur der französische König nicht,
dessen Pläne gescheitert waren. Kaiser Leopold aber hatte in der Zeit
peinliche Bedenken darüber, wie er dem Wahlkönige seine Dankbarkeit
bezeugen könne, ohne seiner Würde etwas zu vergeben. In den nun
folgenden Türkenkriegen erfocht Prinz Eugen, „der edle Ritter",
manchen herrlichen Sieg, eroberte Belgrad und entriß den Türken
1699 Ungarn und Siebenbürgen.
4. Das Kulturleben am Ende des 17. Jahrhunderts. Das
staatliche Leben siechte ohnmächtig hin. Der deutsche Kaiser mußte jede
Hilfe der Fürsten durch Zugeständnisse erkaufen. Steuern an das Reich zahlte
man wenig oder gar nicht. Die einzelnen Fürsten liebäugelten mit
Frankreich, dachten nur an ihren Vorteil und verkauften wohl gar ihre
Stimmen dem „Schiedsrichter an der Seine". Fürsten wie August
der Starke von Sachsen verschwendeten Unsummen, die sie den Unter-
thanen abgepreßt hatten; andere verkauften ihre Landeskinder als Söldner
an fremde Machthaber. Französische Köche, Tanzmeister und Haar-
kräusler waren die Hauptpersonen in reichen Häusern. Der Adel ver-
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Extrahierte Personennamen: Starhemberg Johann_Sobieski Johann Johann_Sobieski Johann Gott Johannes Leopold Leopold Eugen Eugen August
Extrahierte Ortsnamen: Wien Sachsen Polen Wien Europa Belgrad Frankreich Sachsen
280
Smolensk vor. Jedermann glaubte, Karl werde nach Moskau mar-
schieren. Aber durch den alten Kosakenhetmann Mazeppa, der ihm
den Abfall der Kosaken von Rußland in sichere Aussicht stellte, ließ
er sich bewegen, nach der Ukraine zu ziehen. Von da an wandte sich
sein Glück.
o) Karls selbstverschuldete Niederlagen. Alle Generale wider-
rieten den abenteuerlichen Zug durch das wegelose Steppenland. Aber
der junge Held bestand hartnäckig auf seinem Kopse. Unbeugsamer Starr-
sinn war sein größter Fehler und sein Unglück. Bald ermüdeten Wälder,
Sümpfe und Regen die Soldaten; Mazeppa samt den versprochenen
Lebensmitteln blieb aus; Krankheiten rissen ein. Endlich erschien Ma-
zeppa ohne Geld und Lebensmittel mit nur 5000 Kosaken; die übrigen
hatte Menschikoff zum Abfall gebracht. Das durch furchtbaren Frost,
Hunger, Krankheiten und feindliche Angriffe geschwächte Heer begann
die Belagerung der Festung Pultawa. Peter rückte mit großer Über-
macht zum Entsatz heran. In einem der Scharmützel traf eine Kugel
den König Karl in die Ferse; trotzdem setzte er seinen Ritt noch eine
Stunde fort. Der Fuß war mittlerweile so geschwollen, daß der
Stiefel heruntergeschnitten werden mußte. Am Tage der Schlacht
ließ sich der König in einer Sänfte tragen. Mit der größten Todes-
verachtung fochten die Schweden, aber sie wurden von der Übermacht
erdrückt; die meisten fielen oder wurden gefangen. Mit genauer Not
wurde der König aus dem wilden Getümmel gerettet. Als er die
Gefangenschaft seiner besten Generale erfuhr, sagte er: „Gefangen?
und bei den Russen? Lieber unter den Türken sterben!" Und nach
der türkischen Grenze brach er mit dem Reste der Seinen auf.
ck) Karls Aufenthalt in der Türkei und seine schnelle
Heimkehr. In Bender am Dnjestr fand er eine freundliche Ausnahme.
Was man erwartet hatte, daß nämlich Karl nunmehr durch Ungarn
heimkehren werde, geschah nicht. Vielleicht mochte der stolze König
nicht ohne Heer zu seinem Volke zurückkehren. Er blieb in der Türkei
und reizte den Sultan zum Kriege gegen Rußland. Als Peter in die
Moldau eindrang, schloß ihn ein türkisches Heer am Pruth ein.
Da rettete ihn seine Gattin Katharina, eine zwar niedriggeborene,
aber außerordentlich kluge Frau von deutscher Abkunft. Sie bestach
mit ihrem Juwelenschmuck den Großvezier und erhielt gegen Abtretung
von Asow freien Abzug für das russische Heer. Karl blieb noch drei
Jahre in der Türkei und schürte unablässig das Kriegsfeuer, aber ohne
rechten Erfolg. Mit seinen Forderungen und seinem Eigensinne wurde er
immer lästiger. Da er durch gütliche Mittel nicht zur Abreise zu bewegen
war, so stürmte man sein steinernes Haus, legte Feuer an und nahm
ihn gefangen. Erst da er hörte, daß in Schweden seine Krone in
Gefahr sei, brach er auf und ritt in vierzehn Tagen, Tag und Nacht
im Sattel, durch Ungarn und Deutschland nach Stralsund, wo er mit
Jubel empfangen wurde.
e) Karls jähes Ende. Schwedens Lage war eine verzweifelte:
Peter hatte die Ostseeprovinzen, der Däne das Herzogtum Bremen
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Kosakenhetmann_Mazeppa Karls Karl Karl Karls Karl Karl Peter Katharina Karl Karls Peter
Extrahierte Ortsnamen: Moskau Karls Schweden Karls Türkei Ungarn Türkei Schweden Ungarn Deutschland Stralsund Karls
143
Mangel, Verrat der griechischen Wegweiser und das Schwert der Türken
wurden die Heere in Kleinasien fast aufgerieben.
2. Wie Friedrich Barbarossa geartet war. Konrads Neffe
Friedrich von Schwaben wurde von den Fürsten einstimmig in
Frankfurt a. M. zum Kaiser gewählt und in Aachen mit großer Pracht
gekrönt. Er war mittelgroß, von edler Haltung
und schöner Gestalt, sein Haar blond, die Haut
weiß, die Wangen rot; die blauen Augen blickten
heiter, konnten aber auch zornig auflodern. Wegen
seines rötlichen Bartes nannten ihn die Italiener
Barbarossa. Er war ein Meister in allen
ritterlichen Künsten, hatte einen gebildeten Geist,
ein scharfes Urteil und ein untrügliches Gedächtnis.
Gegen Feinde war er streng, gegen Reuige ver-
söhnlich, gegen Hilfsbedürftige mild und wohl-
thätig, gegen alle gerecht.
3. Wie er seine Regierung stark und klug
begann. Das Streben seines Lebens rich-
tete sich auf Wiederherstellung der kaiser-
lichen Vollgewalt, namentlich in Italien.
Schon sein erstes Auftreten in Deutschland war
klug und kraftvoll. Er gab seinem Jugendfreunde
Heinrich dem Löwen das Herzogtum Bayern
zurück, das dessen Vater Heinrich dem Stolzen
genommen worden war, steuerte dem Raub- und *09. Friedrich I.
Fehdewesen und vollzog an vornehmen Land- Klw^Zno Weichen-
friedensstörern die Strafe des Hundetragens. hall. W.
4. Wie er Mailand warnte und römische Tücke züchtigte.
Vor allem aber wollte Friedrich die italienischen Verhältnisse ordnen.
So trat er bald seinen ersten Zug nach Italien an. Die lombardischen
Städte waren durch den Handel mit dem Orient reich geworden und
hatten sich unter den Vorgängern Friedrichs wenig um die kaiserlichen
Hoheitsrechte bekümmert. Besonders trotzte das mächtige Mailand dem
Kaiser. Friedrich hatte nicht genug Kriegsvolk, um schon jetzt dessen
Übermut zu demütigen. Er zerstörte nur zur Warnung einige Städte,
welche mit Mailand verbündet waren. Dann ließ er sich in Pavia mit
der eisernen, in Rom mit der goldenen Krone krönen. Die Römer aber
überfielen am Tage der Kaiserkrönung Friedrichs Lager> Im Kampf-
getümmel stürzte Friedrich vom Pferde, aber die Tapferkeit Heinrichs des
Löwen rettete ihn und scheuchte die Römer hinter ihre Mauern. Dem
verwundeten Löwen trocknete Friedrich das Blut ab und sagte dankbar:
„Heinrich, ich gedenk' dir's!" Nun kehrte der Kaiser heim; denn das
Heer war durch Seuchen geschwächt, und die Fürsten wollten nicht länger
verweilen. Unterwegs überfielen lombardische Wegelagerer den Kaiser
an der Veroneser Klause, einem schmalen Engpaß an der Etsch, den
ein Felsenschloß beherrschte, und wälzten Felsen und Bäume herab. Aber
Otto von Wittelsbach erkletterte mit 200 Bewaffneten die steile
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Konrads Friedrich_von_Schwaben Friedrich Barbarossa Barbarossa Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich_I. Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Heinrichs Friedrich Friedrich Otto_von_Wittelsbach Otto
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Frankfurt_a._M. Aachen Italien Deutschland Mailand Italien Friedrichs Mailand Mailand Pavia Rom Friedrichs
146
und Lieder der Minnesänger bildete
dieses Fest den Glanzpunkt des Mittel-
alters und lebte noch lange in Sagen
und Liedern fort. Zwei Söhne des
Kaisers wurden zu Rittern geschlagen
(Fest der „Schwertleite"), und Friedrich
selbst zeigte sich bei den Kampfspielen
kräftig und gewandt wie ein Jüngling.
Auf einer sechsten friedlichen Fahrt
nach Italien wurden ihm überall in
dem beruhigten Lande die größten Ehren
erwiesen. Er vermählte in Mailand mit
\\o. Siegel Friedrichs I. W. seltenem Glanze seinen Sohn Heinrich
mit Konstantia, der Erbin von Neapel und Sicilien.
10. Wie er auf einem Kreuzzuge den Tod fand. Aus dem
Morgenlande kam die Kunde, daß der edle Sultan Sa lad in von
Ägypten die Christen besiegt und Jerusalem eingenommen habe. Da
stellte sich der greise Held Friedrich an die Spitze eines auserlesenen
Kreuzheeres, zog durch Deutschland, Ungarn und das griechische Reich
und rückte siegreich in Kleinasien vor. Bei dem Übergange über den
Fluß Saleph sprengte, wie berichtet wird, der Kaiser, um schneller hinüber-
zukommen, mit dem Rosse in die Flut, wurde aber vom Schlagfluß
getroffen, von den Wellen ergriffen und als Leiche von den Seinen ans
1190 Ufer gebracht. Wahrscheinlicher aber ist, daß er beim Baden umkam.
Die Trauer des Heeres war unbeschreiblich. Klagen erfüllten bei Tage das
Lager, und Fackeln erleuchteten es schaurig bei Nacht. Der Leichnam
wurde in Antiochien beigesetzt. In Deutschland wollte man nicht an den
Tod des herrlichen Helden glauben. Weil mit ihm des Reiches Herrlich-
keit verschwand, so versetzte ihn die Sage in den Kyffhäuser, und
das Volk wartete sehnlich auf seine Wiederkehr und des Reiches
Erneuerung.
11. Wie der Kreuzzug traurig auslief. Der Kreuzzug endete
erfolglos, obgleich Philipp August von Frankreich und Richard
Löwenherz von England noch zu den Deutschen stießen. Bei der
Eroberung Akkons wurden die Deutschen von Richard Löwenherz
bitter gekränkt, indem letzterer ihnen ihren Beuteanteil verweigerte und
die Fahne Leopolds von Österreich herabreißen und durch den Kot der
Gassen schleifen ließ.
Deutsche und Franzosen zogen heim; die Engländer aber waren zu
schwach, um dem mächtigen Saladin Jerusalem zu entreißen. Durch
einen Vertrag erhielten die Christen einen Küstenstrich und die Erlaubnis
zum Besuche der heiligen Örter. Richard Löwenherz aber kehrte um
im Angesichte Jerusalems mit den Worten: „Wer des Heilandes Grab
nicht befreien kann, der soll es auch nicht sehen!" Lange dauerte es,
ehe Richard nach mancherlei Wechselfällen seine Heimat wiedersah.
Fragen: Welches war das Verhältnis von Kaiser- und Papsttum in dieser
Zeit? — Welches sind die Ursachen der Niederlage bei Legnano? — Was macht
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Löwenherz_von_England Richard_Löwenherz Leopolds Richard_Löwenherz
Extrahierte Ortsnamen: Italien Mailand Neapel Sicilien Jerusalem Deutschland Ungarn Kleinasien Deutschland Jerusalem Jerusalems Legnano
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5. Er kämpft tapfer, stirbt plötzlich und läßt Deutschland in
der traurigsten Verwirrung zurück. In furchtbarer Weise tobte nun
der Kampf der Welsen und Ghibellinen in Italien und Deutschland. Tief
schmerzte den Kaiser das Unglück seines Lieblingssohnes Enzio, der
geschlagen und zu Bologna in lebenslängliche Haft genommen wurde.
Beinahe wäre er einmal in einem großen Weinfasse aus der Gefangen-
schaft befreit worden, aber eine Locke seines schönen Haares hing aus
dem Spundloche und verriet ihn.
In Schlesien bei Liegnitz auf der Walstatt opferte sich Herzog
Heinrich der Fromme mit seinem Heere 1241, um die wilden Mon-
golenschwärme aufzuhalten.
Ungebrochen trotzte Friedrich allen seinen Feinden, da raffte ihn
1250 der Tod an einer ruhrartigen Krankheit hinweg. Sein tapferer
Sohn Konrad Iv. folgte ihm auf dem Throne, starb aber schon 1254.
Sein Gegenkönig Wilhelm von Holland wurde nach zwei Jahren
von den Friesen erschlagen. Hierauf begann das sogenannte Interregnum
oder Zwischenreich.
6. Die heilige Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, lebte,
liebte und litt in der Zeit Friedrichs Ii. Sie war die Tochter des Königs
Andreas von Ungarn. Als vierjähriges Kind wurde sie an den Hof
des kunst- und gesangliebenden Landgrafen Hermann von Thüringen
nach Eisenach gebracht und mit dessen Sohne Ludwig, ihrem Ver-
lobten, auf der Wartburg erzogen. Als Fürstin fand sie im Wohl-
thun ihre Lust, in Gebeten und frommen Übungen ihre Herzensfreude.
Sie spann und nähte für die Armen, besuchte und pflegte Kranke und
speiste bei einer Hungersnot täglich 900 Arme. Sich selbst versagte sie
oft das Nötigste. Zum Gebete ließ sie sich auch des Nachts wecken.
Von ihrem strengen Beichtvater Konrad von Marburg, dem Ketzer-
richter, ließ sie sich oft blutig geißeln. Ihr Gemahl starb auf einen:
Kreuzzuge in Italien. Ihr Schwager Heinrich Raspe verstieß sie mit
ihren Kindern von der Wartburg. Lange irrte sie im bittersten Elende
umher. Endlich fand sie in Marburg eine stille Stätte für ihr gesegnetes
Wirken. Sie starb im Alter von 24 Jahren (1231) und wurde vom
Papste heilig gesprochen. Über ihrem Grabe entstand ein herrlicher Dom.
Fragen: Vergleichung Friedrichs I. und Ii.! — Welche Umstände brachten
unter Innocenz Iii. das Papsttum zur höchsten Machtentfaltung? — Was machte
den Kampf der Welfen und Ghibellinen so heftig unter Friedrich Ii.? — Die
Sage von Richard Löwenherz und dem Sänger Blondel! — „Blondels Lied"
von Seidl. „Der Waise" von Waltber v. d. Vogelweide. „König Enzios Tod"
von W. Zimmermann. „Nomadenzug" von Lingg. — Worin war die Kaiserin
Irene (d. i. Friedensgöttin) ein Muster? — „Elisabeths Rosen" v. L. Bechstein.
48. Konradin, der letzte Staufer.
1. Die traurigen Zustände in Deutschland und Italien. Das
Interregnum oder Zwischenreich ist die kaiserlose, die schreckliche Zeit, 1256
in der kein Richter in deutschen Landen war und Gewalt überall vor bis
Recht ging. Einige Wahlfürsten hatten nach dem Tode Wilhelms
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Deutschland Bologna Schlesien Liegnitz Holland Friedrichs Eisenach Wartburg Italien Marburg Deutschland Italien