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1. Theil 3 - S. 223

1880 - Stuttgart : Heitz
Wallensteins Tod. 223 warfen den Tisch um und hieben ein. Kinsky fiel sogleich; auch Jllo wurde durch den Rücken gestochen, als er seinen Degen von der Wand herablangen wollte; nur dem Trczka war's gelungen, seinen Degen zu erreichen; er stellte sich wie ein wüthender Eber in eine Ecke des Saals, nannte Gordon einen feigen, schändlichen Verräther, hieb zwei Dragoner nieder, und da ihn sein Koller von Elenshaut eine Weile schützte, so rissen die Soldaten es ihm auf und erstachen ihn mit Dolchen. Das Blut floß in Strömen und auf dem Boden sah man in scheußlichem Vereine Flaschen, Blut, Coufect und andere Speisen. Neumann entwischte verwundet in das untere Geschoß; da er aber die Losung nicht wußte, stießen ihn hier die Dragoner nieder. Die Bedienten hörten das Geschrei ihrer Herren und wollten zu Hülfe eilen. Einige sprangen aus dem Fenster; aber die Armen wurden gleich niedergemacht. Die Leichen ließ man liegen und Gordon verschloß den Saal. Während dieses Blutbades war es in der Stadt ganz ruhig. Der Herzog saß mit Zenno und sprach über die kommenden Ereignisse. Es war eine dunkle, unfreundliche, stürmische Nacht, der Wind heulte und der Regen schlug an die Fenster. Wollenstem legte sich ermüdet früh zu Bette.*) Gordon, Buttler und Lesli aber waren noch in der Citadelle und hielten noch einmal über des Herzogs Tod Rath, der endlich auch nochmals beschlossen wurde. Nun begab sich Lesli nach der Stadt auf die Hauptwache, wo Macdonald das Commando führte, und befahl den Soldaten, sich nicht zu rühren, was da auch sich ereignen möchte. Dann öffnete er das Stadtthor, ließ zwei Compagnien Dragoner unter einem schottischen und irländischen Hauptmanne in die Stadt; diese sollten die Gassen besetzen und keinen Bürger und keinen Soldaten aus den Häusern lassen. Jetzt eilte Lesli wieder in die Citadelle und berichtete, daß in der Stadt die tiefste Ruhe -herrsche. „Gut!" sagte Buttler, „nun wollen wir den Hauptstreich thun." Er, Lesli, Geraldino und Deveroux gingen gegen Mitternacht mit 30 Dragonern in die Stadt; aber indem sie über die Zugbrücke gingen, entwischte ein Bedienter Trczka's. Obgleich zwei Schüsse auf ihn gethan wurden, entkam er doch und meldete den Gräfinnen Trczka *) Ich denke einen langen Schlaf zu thun: Denn dieser letzten Tage Qual war groß. Sorgt, daß sie nicht zu zeitig mich erwecken. Wallensteins Tod von Schiller.

2. Theil 4 - S. 40

1880 - Stuttgart : Heitz
40 Neueste Geschichte. 1. Periode. Frankreich. (Eonforten richteten in dieser drohenden Gefahr eine reoolutionäre Regierung ein, die bis zum Frieden dauern sollte. Die neue Ber-fassnng wurde aufgehoben, der Convent seiner Macht beraubt und dagegen alle Gewalt zweien Ausschüssen, dem Wohlfahrts- und dem Sicherheitsausschuß, ertheilt. Diese neue Macht sollte von niemandem abhängen, kein Gesetz sie binden, ihr alles erlaubt sein, willkürlich sie über das Leben, die Freiheit und das Eigenthum der Bürger gebieten dürfen. Welche furchtbare Regierung! lind das Schrecklichste war, daß an der Spitze derselben die blutgierigsten Ungeheuer standen, von denen alle Greuel zu erwarten waren. — Diese Besorgniß traf. leider auch ein. Frankreich wurde zwar gegen die andringenden Feinde gerettet, aber nur durch Ströme von Blut, und gewiß gab es nicht leicht eine Familie, welche in jener Schreckenszeit nicht eins oder mehrere ihrer Mitglieder unter der Guillotine oder im Kriege verloren hätte. Der Schrecken sollte die innern und äußern Feinde zermalmen. Daher nennt man diese Regierung den Terrorismus. Im Innern herrschte Robespierre; die Führung des Krieges überließ er einem geschickten Offiziere, dem Generale Carnot. „Ganz Frankreich," so lautete der Befehl, „wird ein einziges großes Lager; jeder Einwohner gehört dem Kriegsdienste an. Sobald die Sturmglocke gezogen wird, steht das Volk in Masse auf. Unverheirathete und Wittwer ohne Kinder ziehen an die Grenzen; Verheirathete schmieden Waffen und führen Lebensrnittel zu, die Weiber sorgen für die Kleider der Soldaten und die Kinder zupfen Charpie." Bald aber theilte man die ganze Masse in drei Abtheilungen, von denen nur die eine, junge Leute von 18—25 Jahren, gegen den Feind marfchiren mußte. Nun ergoß sich stromweife die junge Mannschaft an die Grenzen, von wildem Muthe beseelt; die Generale führten sie, unterstützt durch den wilden Fanatismus, von Sieg zu Sieg. In ganz Frankreich waren 200,000 Arme Tag und Nacht beschäftigt, Waffen und Pulver zu bereiten. Bald hatte der Krieg eine ganz andere Gestalt gewonnen. Die andringenden, feindlichen Heere sahen sich plötzlich ausgehalten, und ehe ein Jahr verging, waren die französischen auf allen Punkten siegreich. Auch im Innern wurden die unzufriedenen Städte bald unterworfen: Marseille zuerst, später Lyon, Toulon und andere Städte, lleberall wurden die empörendsten Grausamkeiten an den

3. Theil 4 - S. 143

1880 - Stuttgart : Heitz
Volksaufstand in Paris. 143 ändert werden. Außerdem wollte man die Zügellosigkeit der öffentlichen Blätter durch neue Bestimmungen über die Presse beschränken. Die Regierung hielt sich zu beidem sür durchaus berechtigt, ohne dadurch die Verfassung zu verletzen, weil ein Artikel der Verfassung selbst dem Könige das Recht einräumte, alle Verordnungen zu erlassen, welche die Sicherheit des Staats erforderte. Wie man demnach über das Recht zu jenen Maßregeln kein Bedenken hatte, so schien man auch über die Ausführbarkeit derselben ganz sorglos, so daß bei den Berathungen niemals die Möglichkeit eines Widerstandes in Betracht kam. Es wurde nicht einmal daran gedacht, die Besatzung von Paris zu verstärken; die ganze disponible Truppenmacht in Frankreich bestand aus 150,000 Mann, wovon ein Theil als Observationscorps an der holländischen Grenze stand. In Paris waren nur 11,000 Mann anwesend, die man im Nothfalle bis zur Höhe von 17,000 Mann verstärken konnte. Die Minister wurden in ihrer falschen Sicherheit auch durch die War- nungen nicht gestört, welche ihnen von beachtenswerther Seite von außen zugingen, besonders vom Kaiser von Rußland. Am 25. Juli Nachmittags war zu St. Cloud der letzte Ministerrath, in welchem die drei berühmten königlichen Ordonnanzen festgestellt wurden, durch welche die Preßfreiheit vorläufig aufgehoben, die neue Deputirtenkammer aufgelöst und ein neues Wahlgesetz gegeben wurde. Am Abend übergab der Großsiegelbewahrer die Ordonnanzen dem Redacteur des Moniteur (des Regierungsblatts) zur Veröffentlichung. Derselbe erschrak und rief aus: „Gnädiger Herr, ich habe nur ein Wort zu sagen: Gott erhalte den König, Gott erhalte Frankreich!" Als am 26. Juli die Ordonnanzen bekannt wurden, war der erste Eindruck aus die große Masse der einer dumpfen Betäubung. Nur die Herausgeber und Redacteurs der Zeitungen, welche durch die neuen Bestimmungen unmittelbar getroffen wurden, traten sofort zusammen, um sich über ihr Verhalten zu berathen. Der größte Theil derselben beschloß, ungeachtet des neuen Gesetzes ihre Blätter am andern Morgen in der bisherigen Weise herauszugeben, an der Spitze derselben aber eine Protestation gegen die Gesetzlichkeit der Ordonnanzen zu drucken. Einzelne wandten sich sofort an die Gerichte, welche sich gegen die Regierungsmaßregeln ansprachen. Zugleich fanden Versammlungen der in Paris schon anwesenden Deputirten statt, unter welchen einige für sofortige rövolutiouaire Schritte stimmten, während andere, wie Casimir

4. Theil 4 - S. 326

1880 - Stuttgart : Heitz
Neueste Geschichte. 3. Periode. Alexander trat auch jetzt noch nicht von seinem Reform-Versuche zurück. Er sandte seinen Bruder Constantin als neuen Statthalter nach Polen und gab ihm den Markgrafen Wielopolski zur Seite. Die neue Organisation der Verwaltung kam zur Ausführung; an die Spitze der Regierung in den einzelnen Gouvernements, so wie in den zur Vorberathuug der Gesetze eingesetzten Staatsrath wurden geborene Polen gewählt; das Unterrichtswesen wurde im nationalen Sinne umgestaltet u. s. w. — aber die Polen wollten nun einmal vollkommene Wiederherstellung ihrer Nationalität, ein eigenes Ministerium, ein eigenes Heer und die Wiedervereinigung der altpolnischen Provinzen; die Bewegung legte sich nicht. Der junge Adel, der Graf Zamoyski an der Spitze, ließ sich von ihr fortreißen und eine von der russischen Regierung angeordnete Militäraushebung brachte die Jnsnrrection zum Ausbruch. Es organisirte sich (1863) eine geheime Nationalregierung und die Militärpflichtigen wurden in Verbindung mit den Verschworenen in den Wäldern zu militärischen Trupps organisirt und unter die Leitung heimgekehrter Emigranten gestellt. Das ganze Land wurde mit kleinen Banden überschwemmt, welche bald ihren Landsleuten gefährlicher wurden als den Russen, denn sie übten den entsetzlichsten Terrorismus, um die Massen in die Bewegung hineinzureißen, was ihnen aber nicht gelang. Die Jnsurrection erweiterte sich nicht zu einer Volkserhebung; das Landvolk namentlich blieb taub gegen alle Verlockungen. So gelang es auch nicht, ein Nationalheer aufzustellen; es sammelten sich nur einzelne Kriegshaufen, und das alte polnische Grundübel, persönliche Zwietracht und Eifersucht, blieb nicht aus. Der bekannte Abenteurer Mieros-lawski war Anfang 1863 in Polen eingetroffen und von der Nationalregierung zum Dictator ernannt worden. Aber wenige Tage darauf von den Russen geschlagen, flüchtete er über die preußische Grenze und lähmte und verwirrte durch gehässige Anschuldigungen die Unternehmungen seiner Landsleute. Nicht viel rühmlicher war das Auftreten des folgenden Dictators, Langie-w i c z, welcher zuerst im südlichen Polen mehrere glückliche Gefechte gegen die Russen bestand, sich aber auch nach kurzer Zeit, um den gegen ihn anrückenden überlegenen russischen Streitkräften zu entgehen, auf östreichisches Gebiet flüchten mußte. 'Indeß fetzte die geheime Nationalregierung, ihre Thätigkeit fort und entwickelte dabei eine Thätigkeit und Energie, welche die Welt in Staunen setzte. Sie errichtete in Warschau, wie in den Provinzen eine Art von

5. Theil 4 - S. 338

1880 - Stuttgart : Heitz
338 Neueste Geschichte. 3. Periode. ihnen zwei Schüsse aus solcher Nähe und in so schneller Folge, daß der König sofort ein starkes Dröhnen des Kopfes empfand und später nicht anzugeben wußte, ob ein oder zwei Schüsse gefallen wären. Gleichzeitig fühlte er einen brennenden Schmerz an der linken Seite des Halses, so daß er mit der linken Hand nach der schmerzenden Stelle griff. Der König drehte sich nach einem etwa drei Schritte hinter ihm stehenden Menschen um und erkannte den bereits vorher Gesehenen. Graf Flemming fragte denselben, ob er geschossen, und als er mit Ja! antwortete und hinzufügte, er habe auf den König geschossen, und dabei auf ein in das Gras geworfenes, abgeschossenes Doppel-Pistol zeigte, hielt der Graf ihn fest und brachte ihn mit Hülfe anderer dazu kommenden Personen zur Haft. Der König bat die Herren, dem Verbrecher nichts zu Leide zu thun, und wurde erst durch einen der Anwesenden darauf aufmerksam gemacht, daß Rockkragen und Halsbinde beschädigt seien; worauf der König sich überzeugte, daß er durch die Kugel des Mörders getroffen, aber nur leicht verletzt worden sei. Er setzte hierauf allein seinen Weg gegen Lichtenthal fort, um der Königin zu begegnen, und kehrte nach der Vereinigung mit derselben langsamen Schrittes nach Baden zurück, wo die Wunde genauer untersucht ward. Es fand sich an der linken Seite des Halses eine rothbläulich aussehende Contusion von der Größe eines Thalers, etwa einen Zoll hoch aufgeschwollen und hart. Die Haut war nicht verletzt und Blut also nicht geflossen. Der Mörder war ein Student aus Leipzig, Oskar Becker, Sohn eines russischen Staatsraths, und seiner That sofort geständig. Er war mit dem bestimmten Vorsatze nach Baden gekommen, um den König zu ermorden und zwar, wie es in einem bei ihm gefundenen Schreiben hieß, deshalb, weil König Wilhelm „Deutschland nicht einigen werde". Von allen Seiten erhielt der König die Zeichen der lebhaftesten Theilnahme und der Freude über seine Erhaltung in so großer Gefahr. Becker war ohne Mitschuldige, ein kalter Fanatiker, welchen die verworrenen Zeittendenzen zu der That getrieben hatten. Der König selbst erklärte in einem an das Bürgermeister-Amt von Baden gerichteten Schreiben die That für „ein Zeichen der immer weiter um .sich greifenden Entsittlichung und Nichtachtung göttlicher und menschlicher Ordnung". Die großen Entschlüsse für die Erfüllung seines Amtes, beson-
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