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1. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 82

1916 - Düsseldorf : Schwann
82 da er unverwundbar sei. In kurzer Zeit hatte er die Feinde, besonders die sterreicher, zu demtigenden Friedensschlssen ge-zwungen. Napoleon sandte reiche Beute nach Paris voraus und kehrte im Triumphe heim. Der kleine, bleiche und hagere Mann mit den blitzenden Augen trachtete bereits nach der Herrschaft, aber er wute, da die Birne noch nicht reif sei". Um seinen Ruhm und damit seine Macht zu erhhen, unter-nahm Napoleon darauf einen Zug nach dem fernen gy pten. Durch die Eroberung des alten Pharaonenlandes wollte er die Kolonien der feindlichen Englnder in Ostindien bedrohen. Er erfocht bei den Pyramiden einen groen Sieg der die trkischen Mameluken, aber seine Flotte wurde von dem englischen Seehelden Nelson bei Abukir vernichtet. der die Landenge von Suez drang er trotzdem khn nach Syrien vor. Jedoch ungnstige Nach-richten der die Lage in Frankreich zwangen ihn zur Rckkehr; glcklich entging er den englischen Schiffen, die auf ihn lauerten. In Paris angekommen, strzte er die Machthaber und setzte an ihre Stelle eine Regierung von drei Konsuln; er selbst wurde aber als Erster Konsul der eigentliche Beherrscher von Frankreich. Im Frhjahr 1800 begann Napoleon von neuem den Krieg gegen den Kaiser und drang mit seinem Heere der die schneeigen Psse der Alpen in Italien ein. Hier errang er den glnzenden Sieg von Mar6ngo. Im Frieden zwang er das Deutsche Reich zur Abtretung des ganzen linken Rheinufers an Frankreich. Unsere schnsten Rheinstdte, wie Cln, Bonn, Coblenz, Mainz, wurden französisch (1801). 5. Tie ersten Kaiserjahre. Napoleon tat jetzt, was er wollte. In einer Nacht lie er sogar einen verbannten Prinzen, der in Baden lebte, durch seine Dragoner von dem deutschen Boden fort-schleppen und erschieen. Die Freunde des Gewaltigen machten nun den Franzosen klar, da nicht eher Ruhe sein werde, als bis Napoleon das groe frnkische Reich Karls des Groen wiederher-stelle. Das schmeichelte der Eitelkeit des Volkes. So bot man denn dem allmchtigen Konsul die Kaiserkrone dar, und er nahm sie an mit den Worten: Ich hoffe, da Frankreich die Ehre, mit 1 R04- ec e me*ne Familie umgibt, nie bereuen werde!" Am 2. Dezember lie er sich vom Papste in Paris feierlich salben und setzte dann sich und seiner Gemahlin Josefine die Krone aufs Haupt. Der Advokatensohn war jetzt Kaiser. Wenn das nur gut geht?" seufzte seine Mutter. Alle seine Brder und Ver-wandten, darunter seinen Schwager Mnrat, der eines Gastwirtes Sohn war, machte er zu Fürsten und Prinzen.

2. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 86

1916 - Düsseldorf : Schwann
- 86 31. Andreas Hofer. 1. Vor beut Aufstande. In der Zeit, als Kaiser Napoleon die Völker bedrckte, lebte im Tirolerlande Andreas Hofer. Am Sand" im Passeiertale stand sein Haus. Dort betrieb er eine Wirtschaft- den Sandwirt" nannten ihn die Leute. Er handelte auch mit Wein und Pferden und kam viel im Lande umher. Gro war sein Ansehen, denn er war ein aufrichtiger Mann und hatte das Herz auf dem rechten Fleck. der alles liebte er sein schnes Heimatland und sein angestammtes Kaiserhaus Habsburg. Napoleon aber hatte Tirol diesem entrissen und an Bayern gegeben, und wie ein schweres Joch empfand Hofer mit seinen Landsleuten die neue, von den Franzosen untersttzte Herrschaft. Da kam in das Wirtshaus am Sand die Kunde, Kaiser Franz wolle wieder gegen Napoleon das Schwert ziehen. Jetzt ist es Zeit?" sagte der Sandwirt. Auf geheimen Wegen eilte er mit einigen Vertrauten nach Wien und verabredete dort mit Mnnern der Regierung einen Aufstand in Tirol. 2. Der Freiheitskamps. Alles wurde in der Stille vorbereitet, und als der Frhling des folgenden Jahres, 1809, kam, siehe, da loderten pltzlich Feuer auf den Bergen auf, und kleine Bretter mit roten Fhnchen schwammen den Inn hinunter. Das war das Zeichen zum Aufstande. Ganz Tirol griff zu den Waffen. Unter dem Schutze von Heuwagen, die von zwei beherzten Mdchen gefhrt wurden, drangen zuerst die Passeirer auf dem Brenner vor und berwltigten die Besatzung. In wenigen Tagen war das ganze Land befreit, und siegreich zog Hofer mit seinen Bauern, indem ein groes Kruzifix ihnen vorangetragen wurde, in die Hauptstadt Innsbruck ein. Napoleon kmpfte inzwischen siegreich gegen Kaiser Franz. Franzosen und Bayern drangen wieder in Tirol ein und besetzte,, Innsbruck von neuem. Aber Hofer und seine Gefhrten, der Wild-schtz Speckbacher und der Kapuziner Haspinger, fhrten ihre Bauern heran, und am Berge Jsel, nahe der Stadt, schlug man die Feinde aufs Haupt. Napoleon geriet in Zorn und sandte einen Marschall mit Tausenden von Soldaten ins Land. Nicht verzagen?" rief der Sand Wirt den Seinigen zu. Heldenmtig stritten die Tiroler. Selbst Frauen und Kinder halfen mit; von den Bergen herab wlzten sie Baumstmme und Felsstcke auf die drunten marschierenden Feinde. Hei wurde wieder am Jsel gekmpft. Von Morgen bis Abend verteidigten Hofers Scharen mit unerschtter-licher Tapferkeit den Berg, und Hunderte von Bauern starben den Tod frs Vaterland. Der franzsische Marschall verzweifelte und eilte schlielich mit seinem Heere der Grenze zu.

3. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 81

1916 - Düsseldorf : Schwann
- 81 schlecht. Das hat er spter oft bekannt. Er hat brigens auch nie tanzen gelernt. Sein Wesen nderte sich nicht. Die Mitschler mochten ihn nicht leiden, denn er wollte mit niemandem zu tut haben, und wenn die anderen spielten, sa er meist fr sich allein. Das war nicht gut. Sein Ehrgeiz konnte leicht verletzt werden. Einst sollte er zur Strafe fr ein Vergehen kniend essen; da bekam er vor Wut Krmpfe. Nach fnf Jahren kam Napoleon in die Militrschule zu P aris. Unter seinen reichen Mitschlern fhlte er sich sehr unglcklich, denn von Hause bekam er fast nichts. Nun starb auch sein Vater. Als-bald wurde Napoleon im Alter von sechzehn Jahren Leutnant bei der Artillerie in einer kleinen Stadt. Das Geld zur Reise dorthin wurde geborgt. Auch als Leutnant war er noch so arm, da er sich die Stiefel selber putzen nutzte. Aber wenn er etwas brig hatte, kaufte er sich Bcher. 3. Napoleons Emporkommen. Im Jahre 1789 brach in Frankreich eine grotze Staatsumwlzung aus. Der Thron wurde ge-strzt und der König und die Knigin auf das Schafott geschleppt. Alle Ordnung war aufgelst, und nur die rohe Gewalt herrschte. Der Pbel wtete gegen Leben und Eigentum, und das Blut der Brger flotz in Strmen. Der Staat schien unterzugehen. In dieser schrecklichen Zeit kam Napoleon Bonaparte empor. Der ehrgeizige junge Offizier sah, datz fr ihn jetzt etwas zu machen war, und erklrte sich zum Anhnger der Umwlzung. Das ver-schaffte ihm die Gunst der Gewalthaber. Bei der Belagerung des knigstreuen Toulon im Jahre 1793 zeichnete er sich zuerst aus. Nach der Einnahme der Stadt schrieb sein General an die Re-gierung: Befrdert ihn, denn wenn ihr undankbar seid, wird er sich selbst befrdern." Schon zwei Jahre spter war er General. Langsam kehrte damals die Ordnung im Staate zurck. Einen Aufstand des Pbels in den Straen von Paris warf Napoleon mit Kanonenschssen nieder. Im Frhjahr 1796 heiratete er die Witwe eines hingerichteten Generals, namens Josefine; sie stammte von der Insel Martinique in Westindien und war eine eitle, aber einflureiche Frau. Wenige Tage nachher trat der ehrgeizige, erst sechsundzwanzigjhrige Mann als oberster General an die Spitze des franzsischen Heeres, das in Italien Krieg fhrte. 4. Napoleon als General. Alsbald setzte Napoleon die Welt durch sein gewaltiges Feldherrntalent in Staunen. Er wute die Soldaten fr sich zu begeistern und erfocht Sieg auf Sieg. Un-bekmmert um sein Leben strzte er sich selbst wiederholt in den dichtesten Kugelregen der Schlacht, und seine Soldaten glaubten, Zurbonsen, Geschichte fr Lyzeen und Hhere Mdchenschulen, Teil Ii 6

4. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 97

1916 - Düsseldorf : Schwann
- 97 Viele Ehren wurden dem Fürsten an seinem siebzigsten Geburts-tage zuteil. Zahlreiche Stbte machten ihn zu ihrem Ehrenbrger, zahlreiche Vereine, selbst die Danziger Sacktrger, zu ihrem Ehren-mitgliebe. Kaiser Wilhelm wute, was er an seinem Kanzler hatte; als biefer einmal um Entlassung aus seinem schweren und verant-wortungsvollen Amte bat, schrieb er an den Ranb des Gesuches: Niemals!" Der Tod des Kaisers erschtterte Bismarck gewaltig; tiefergriffen, mit Trnen in den Augen, teilte er dem Reichstage die Nachricht von dem Ableben des geliebten Herrn mit, dem er Jahrzehnte hindurch ein treuer Diener gewesen war. Auch dem schon tobkranken Kaiser Friedrich Iii. stand Bismarck zur Seite. Dann blieb der Kanzler in den Diensten Kaiser W i l h e l m s Ii. bis in das Frhjahr 1890. Er schied mit Ehren aus seinem ruhmreich gefhrten Amte und zog sich auf sein Gut Friebrichsruh bei Hamburg zurck. Hier verlebte er die letzten Jahre seines Lebens. Zahlreiche Deutsche wanderten jahrein jahraus dorthin, um den greisen Erbauer des Reiches zu gren. Auch unser Kaiser besuchte den Altrichs-kanzler" persnlich, als dieser von schwerer Krankheit genesen war. 5. Das Ende Der achtzigste Geburtstag war der letzte groe Festtag im Leben des Fürsten. Drei Jahre spter, 1898, schlo er ferne mden Augen. In einer schlichten Grabkapelle bei Friedrichsruh wurden, wie er es gewnscht hatte, seine Gebeine beigesetzt; an dem Sarge steht die von ihm selbst bestimmte Inschrift: Ein treuer deutscher Diener Kaiser Wilhelms I." Durch zahlreiche Denkmler hat das deutsche Volk den groen Kanzler geehrt; ein Nationaldenkmal wird sich bald bei Bingen am schnen Rheinstrom erheben und hinbergren zu dem herrlichen Zeichen der deutschen Siege und der deutschen Einheit dem Germaniabenkmal auf dem Niederwald. 34. Moltke. 1* Moltke als Soldat. Helmut von Moltke wurden geboren am 26. Oktober 1800 als Sohn eines dnischen Generals zu P a r ch i m in Mecklenburg. Er war also ein Landsmann des alten Blcher" Auf einem elterlichen Gut in der Nhe von Kiel verlebte er einen Teil seiner Kinderzeit. Im Alter von elf Jahren trat Helmut in die Kadettenanftalt zu Kopenhagen ein, und nach glnzend bestandener Prufung wurde er dnischer Offizier. Aber schon 1822 nahm Moltke Dienste im preuischen Heere. Doch brachte er es erst dreizehn Jahre spter zum Hauptmann. Burbonfen, Geschichte fr Lyzeen und Hhere Mdchenschulen. Teil Ii. 7

5. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 103

1916 - Düsseldorf : Schwann
103 Der berhmte Edelmann ist geboren im Jahre 1838 auf einem Gute bei K o n st a n z am Bodensee. Er verlebte in der lndlichen Umgebung eine frohe Jugend. Wie sich der Knabe schon frh zu helfen wute, zeigte eine einfache Geschichte. Einst lste er den Kuh-Hirten beim Hten auf der Weide ab. Ehe er sich's versah, rannte ihm aber die ganze Herde davon. Flugs lief er der Leitkuh nach, packte sie fest bei den Hrnern und fhrte sie zurck. Alsbald folgte ihm die ganze Kuhgesellschaft friedlich nach. Seine gute Mut-ter prgte ihm auf-richtige Liebe zu Gott und den Menschen ein, und echt christliche Gesinnung erfllt sein ganzes Leben. Der junge Zep-Pelm wurde wrttembergischer Offizier. In Amerika brach einige Jahre spter ein groer Br-gerkrieg aus. Er lie sich dorthin beurlau-ben und beobachtete aus der Nhe den Krieg unter vielen Ge-fahren. Zurckgekehrt machte er den Krieg von 1866 gegen Preußen mit, denn Wrttemberg hielt es mit sterreich. In dem cv rs. Graf?eppelin. Feldzuge schwamm er einmal, um seinem General eine wichtige Meldung zu bringen, in voller Uniform durch den reienden Mainstrom. Er erhielt dafr vom Könige einen hohen Orden. 2. Der Kundschafterritt. Als der Krieg mit Frankreich ausbrach, war Zeppelin Hauptmann. Eine kleine Schar sollte alsbald erkunden, wo jenseits der Grenze die nchsten franzsischen Truppen stnden. Zum Fhrer der berittenen Kundschafter, die aus vier Offizieren und vier Gemeinen bestanden, wurde Zeppelin bestimmt. Es war ein Sonntag, als der todesmutige Ritt ins feindliche Land unternommen wurde.

6. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 63

1914 - Düsseldorf : Schwann
63 er Unruhen in Bhmen unterdrckt hatte, die revolutionre Haupt-stadt mit strmender Hand, und ein blutiges Gericht erging der die Rdelsfhrer. Bald darauf, im Mai 1848, legte der Kaiser die Re-gierung zugunsten seines achtzehnjhrigen Neffen Franz Josef nieder. Viele Jahrzehnte hindurch sollte dieser, der Verbndete und Freund unseres Kaisers, die Krone der Habsburger tragen. Einen Aufstand in der sterreichischen Lombardei, den der König von Sardinien untersttzte, schlug der hochbetagte Feld-Marschall Bater Radetzky" glnzend zu Boden; dagegen konnten die U n g a r n , die sich unter dem gewaltigen Volksredner K o s s u t h gegen das Kaiserhaus erhoben, nur mit russischer Hilfe bezwungen werden; zahlreiche Magnaten, ungarische Groe, kamen schimpflich an den Galgen. Inzwischen spielten sich auch in Berlin schlimme Dinge ab. Die preuische Verfassung. 84. Die Verfassungskmpfe. Die Aufregung im Volke bewog Friedrich Wilhelm, durch Erla vom 18. Mrz 1848 eine Verfassung zu verheien. Zugleich verkndete er seinen Entschlu, fr eine Bundesreform in nationalem Sinne zu wirken. Auch der Ver-einigte Landtag wurde von neuem berufen. Eine freudige Bewegung ging durch Berlin, und die Volks-menge jubelte, als der König auf dem Balkon seines Schlosses er-schien. Es entstand dabei ein Gedrnge gegen die Schlowache; als Truppen vorrckten, um den Schloplatz frei zu machen, fielen durch Zufall zwei Schsse. Da schlug die Stimmung des Volkes um. Man schrie: Verrat!" und strzte zu den Waffen. Aufruhr tobte in den Straen. Das Pflaster wurde aufgerissen, und aus umgestrzten Wagen, Bnken und Balken erhoben sich berall Barrikaden. Mit Erbitterung wurde gegen die anrckenden Truppen gekmpft; vom Nachmittage bis tief in die Nacht flo das Blut, und das Geknatter der Gewehre, der Donner der Kanonen hallte durch die Straen. Schon hatten die Truppen den Aufstand beinahe niedergeschlagen, als der erschtterte König ihnen Halt gebot. In einem zur Nacht-zeit geschriebenen Erlasse An meine lieben Berliner!" beschwor er die Bevlkerung, zur Ruhe und Ordnung zurckzukehren; eure liebreiche Knigin und wahrhaft treue Mutter und Freundin, die sehr leidend daniederliegt," so schlo der Erla, vereint ihre innigen, trnenreichen Bitten mit den meinigen!" Das Heer verlie auf seinen Befehl die Stadt, und eine Brger* trehr bernahm den Schutz der ffentlichen Ordnung.

7. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 35

1914 - Düsseldorf : Schwann
35 45. Andreas Hofer. Whrend des sterreichischen Krieges griff das treue Tirol, das durch den Preburger Frieden an Bayern gefallen war, gegen den Druck der bayrischen Verwaltung und die Fremdenwirtschaft im Lande zu den Waffen. Feuerzeichen auf den Bergen und Hlzer mit roten Fhnchen, die den Inn hinab-schwammen, gaben das verabredete Zeichen. An der Spitze des Landsturmes, dessen Auszug Defregger so lebenswahr gemalt hat, stand Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeier"; neben ihm taten der Wildschtz Speckbacher und der Kapuziner Haspinger sich als Fhrer heldenhaft hervor. Von einem sterreichischen Heere untersttzt, fielen die erbitterten Bauern der groe franzsische und bayrische Abteilungen her und nahmen Tausende gefangen. Am Berge I s e l bei Innsbruck, auf dem sich jetzt Hofers Denkmal erhebt, sprengten sie ein feindliches Heer auseinander, und die Sieger zogen in die alte Innstadt ein. Nach dem Verluste von Innsbruck zerschmetterte eine furcht-bare knstliche Steinlawine, die von Frauen und Kindern vorbereitet worden war, eine franzsische Heeressule im Eisacktal; am Jselberge warf Hofer mit strmischer Tapferkeit abermals die feindlichen Scharen nieder, und unter Vorantragung eines groen Kruzifixes marschierten die Bauern in die wiedergewonnene Hauptstadt. Von der dortigen Hofburg aus gebot der Sandwirt als Oberkommandant in Diroll". Bald nach dem Friedensschlsse von Wien, der das Land bei Bayern belie, griffen die Alpenshne im Vertrauen auf Hilfe vom Kaiser Franz wieder zu ihren Stutzen. Auch jetzt bernahm der Sandwirt die Fhrung. Aber die feindliche bermacht war zu groß. Der gechtete Hofer barg sich in einer Sennhtte; er fiel hier durch Verrat in franzsische Hnde und lag dann zu Mantua in Banden". Napoleon erlie von Paris aus durch Signaltelegraphen den Befehl, ihn binnen 24 Stunden zu erschieen, und der treue Mann endete im Februar 1810, im Todesjahre der Knigin Luise, durch Pulver und Blei; ruhig aufrechtstehend, mit unverbundenen Augen gab er selber den Befehl: Feuer"! Seine Leiche ruht jetzt in der Hofkirche zu Innsbruck. 46. Schilderhebungen in Norddeutschland. Es zog auf Herlin ein tapferer Held Er fhrte sechshundert Reiter ins Feld." Der Major Ferdinand Schill war es. Voll Hoffnung auf den Sieg der sterreichischen Waffen, rckte er an einem Aprilmorgen 1809 mit seinem Husarenregimente zu einem eigenmchtigen Streif-zuge aus und berschritt die Elbe. Aber das Unternehmen mi-glckte. Von Rheinbundtruppen bald nordwrts gedrngt, fand er zu Stralsund im Straenkampfe gegen sie sein Ende. Dem Gefallenen wurde der Kopf abgeschnitten, der dann jahrelang im 3*

8. Theil 3 - S. 371

1880 - Stuttgart : Heitz
Peters Iii. Tod. Katharina Ii. 371 nach der gegenüberliegenden Insel und Festung Kronstadt segeln, deren Garnison sich noch nicht entschieden hatte, und sich der dortigen Flotte bemächtigen. Während Peter noch schwankte und dadurch Zeit verlor, kam die Nachricht, die Kaiserin sei in Anmarsch mit 20,000 Soldaten. In Hast schiffte sich Peter mit seinem Gefolge nach Kronstadt ein. Hier hatte sich indessen alles geändert; die Soldaten waren für die Kaiserin in Eid und Pflicht genommen, und als die Jacht, auf welcher der Kaiser sich befand, anlegen wollte, rief die Schildwache: „Wer da!" — „Der Kaiser!" antwortete man vom Schiffe. „Es giebt keinen Kaiser mehr!" —Bei diesem Ruse springt Peter vor, schlägt seinen Mantel auf, um seinen Ordensstern sehen zu lassen, und ruft: „Ich bin es selbst! Kennt ihr mich nicht?" Aber die Wache hält ihm die Bajonnete entgegen und droht Feuer zu geben, wenn er sich nicht augenblicklich entferne. „Fort mit dem Schiff! Hoch lebe Katharina!" schreit die an der Küste stehende Menge. Peter sinkt in die Arme seiner Begleiter und sagt weinend: „Die Verschwörung ist allgemein; seit dem ersten Tage meiner Regierung habe ich es so kommen sehen!" Die Barke blieb während der Nacht auf der See. Katharina war mit ihren Regimentern die Nacht zwischen Petersburg und Peterhof geblieben. Indessen zeigte sich der unglückliche Kaiser ganz rathlos; noch einmal verlangte er Münnichs Rath. Dieser meinte, noch fei nichts verloren; er solle nach Preußen fliehen zu seinem dort stehenden Heere und mit demselben zurückkehren ; aber Peter konnte sich auch nicht dazu entschließen, sondern befahl, ihn bei Dranienbaum ans Land zu setzen, um mit Katharina zu unterhandeln. Er ließ sie bitten, ihn nach Holstein zu entlassen. Statt der Antwort sandte sie eine Entsagungsacte, die er zu unterzeichnen habe. Er unterschrieb ohne Weigerung und wurde zu Wagen nach Peterhof, von hier nach einem Landgute, sechs Stunden von Petersburg, geführt. Aber die Anhänger der Kaiserin hielten den Tod des entthronten Fürsten zur Sicherung ihrer Pläne für nothwendig. Alexei Orlow begab sich mit einigen andern Verschworenen zu dem Gefangenen und unter ihren Händen endete er am 17. Juli sein Leben. Von Katharina ist der Befehl zu dieser schrecklichen That nicht ausgegangen, aber daß sie straflos bleiben würden, haben die Männer, welche sie vollbrachten, wohl gewußt. Am andern Tage wurde bekannt gemacht, daß der gewesene Kaiser an einem Ansalle von Kolik, an welcher er bisweilen litt, gestorben sei.

9. Theil 3 - S. 131

1880 - Stuttgart : Heitz
Heinrich Iv. von Frankreich. 131 der den Auftrag dazu erhält, verschiebt sie absichtlich, bis auf den Tag vor der Zusammenkunft. Bei seinem Eintritte in den Keller findet er einen Menschen von verdächtigem Ansehen in einem Winkel stehen. Es war ein gewisser Fowkes (sprich Fauks), sonst Osficier in spanischen Diensten, ein verwegener Kerl und Theil-nehmer an der Verschwörung. Mau findet bei ihm eine Menge Lunten, und als man die Reiser auseinanderwirft, entdeckt man die Vorräthe Pulver. Auf die Folter gebracht, gesteht er sein Berbrechen und nennt die Theilnehmer. Piercy und die andern Verschworenen, 80 an der Zahl, fliehen, von ihrem Gewissen verfolgt, nach Warwikshire (sprich Warikschier), verschanzen sich in einem Hanse und werden von den Soldaten des Königs angegriffen. Während des Kampfes fängt das Pulver der Verschworenen Feuer und wirst krachend einen Theil derselben in die Lust; die Uebrigen werden gefangen und büßen auf dem Schaffotte ihr Unternehmen. — Jacob starb 1625. 95. Heinrich Iv. von Frankreich, 1589—1610. Während der letzten 14 Jahre Elisabeths regierte in Frankreich Heinrich Iv., der beste König, welchen die Franzosen seit Ludwig Ix. gehabt hatten, und der noch jetzt bei ihnen in gesegnetem Andenken steht. Es "ist derselbe, der bei der Erzählung der Bartholomäusnacht unter dem Namen Heinrichs von Navarra oder Bearn öfters erwähnt worden ist. Nachdem der dritte Sohn der bösen Katharina von Medicis, Heinrich Hl, 1589 in St. Elond von einem Mönche (Clement) ermordet worden war, gab es in Frankreich keinen nähern Verwandten des nun ausgestorbenen Hauses Valois, als Heinrich von Navarra, das Haupt des Hauses Bourbon, das nun den französischen Thron bestieg. Aber — er war ein Hugenotte; Grund genug, daß der katholische Theil der Franzosen ihm feindlich gegenüber stand. Wollte er • daher König von Frankreich werden, so mußte er sich die Krone erkämpfen. Er war jetzt 36 Jahre alt, in der Blüthe der Jahre, ein schöner, kraftvoller Mann, dessen Körper und Geist gleich gesund waren; dabei die Thätigkeit selbst, ein Feind der trägen Ruhe und des übermäßigen Schlafes. Seine Mutter war Johanna von Navarra, die kurz vor der pariser Bluthochzeit so plötzlich gestorben war. So würdig er nun auch der Krone war, so mußte er doch fünf schwere Jahre Krieg führen, ehe er Paris gewann und die Frau-

10. Theil 3 - S. 221

1880 - Stuttgart : Heitz
Wallensteins Tod. 221 schickte er nacheinander zwei verkante Offiziere an Ferdinand nach Wien, die diesem versichern sollten, daß der Herzog nie gegen ihn etwas im Sinne gehabt habe, und daß er bereit sei, das Ober-commando jedem andern, den der Kaiser bestimmen würde, zu übergeben. Aber Piccolomini fing beide unterwegs auf und setzte sie fest, so daß der Kaiser die Angst seines verfolgten Feldherrn nicht erfuhr. Als nun Wallenstein sah, daß alle seine Nähe wie die eines Verpesteten flohen und nur wenige Compagnien Reiter bei ihm aushielten, hielt er sich in Pilsen nicht mehr sicher und zog sich mit den wenigen Getreuen nach Eg er, um der sächsischen und fränkischen Grenze nahe zu sein, von wo er noch immer Beistand in der höchsten Noth hoffte. Auch rechnete er ganz auf die Treue des Commandanten von Eger, Oberst Gordon, eines Schottlän-ders, den er erst vor kurzem zum Obersten erhoben hatte. Um Wallenstein waren außer Jllo, Trczka und Kinsky auch der Rittmeister Neumann, der bei ihm die Dienste eines Secretairs versah, und Oberst Bnttler, der 200 Reiter befehligte; dieser war ein niedrigdenkender Irländer, der heimlich von Piccolomini die Weisung erhalten hatte, den Herzog lebendig oder todt zu überliefern. Am 24. Februar, Nachmittags 4 Uhr, kam Wallenstein in Eger an. Er war krank und wurde in einer Sänfte von zwei Pferden getragen. Wohl mochte er nicht ahnen, daß er nicht wieder herauskommen würde. Er nahm sein Quartier in der Amtswohnung des Bürgermeisters auf dem Markte; Trczka und Kinsky mit ihren Frauen wohnten in dem Eckhause daneben. Bnttler ließ die Hälfte seiner Dragoner draußen vor der Stadt, die andern nahm er mit hinein. Gordon und der unter diesem stehende Oberstwachtmeister Lesli hatte anfangs gegen Wallenstein nichts Böses im Sinne; denn als sie nebst Buttler ihm nach seiner Ankunft ihre Aufwartung machten, und er ihnen ohne Rückhalt mittheilte, zu welchem äußersten Schritte es mit ihm gekommen sei, antwortete Lesli: er wäre bereit, wenn der Herzog ihn seines dem Kaiser geleisteten Eides entbinden könnte, mit seinen Landsleuten bei ihm, dem sie so viele gute Tage verdankten, treu auszuhalten. Aber auf dem Heimwege nahm der heimtückische Buttler sie auf die Seite und zeigte ihnen die kaiserlichen Befehle vor. Diese änderten ihre Gesinnungen sogleich. Anfangs waren sie der Meinung, die Geächteten in ihren Wohnungen
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