Von der Begründung des päpstlichen Uebergewichtes rc. 127
löste sie von der Acht und behandelte sie milde; allein diese außergewöhnliche Demütigung hatte sie der deutschen Herrschaft erst recht entfremdet.
Friedrich ließ sofort durch 4 Rechtslehrer aus Bologna die kaiser- und läßt bte lichen Rechte in Italien untersuchen und feststellen und in einer glän- Re-Tst-zenden Versammlung auf den roncalifchen Feldern zu allgemeiner stellen. Kenntnis bringen: l) Alle Zölle und Einkünfte gehören dem Kaiser;
2) derselbe ist berechtigt, Herzogtümer, Markgrafschaften und Grafschaften zu vergeben, Richtet zu bestellen, die Vasallen zum Heerbann aufzufordern, auf den Römerzügen bestimmte Lieferungen von Lebensmitteln, Spann- und Fuhrdienste zu Wasser und zu Land, Pfalzen in den Städten, Grundabgaben und Kopfsteuer zu fordern; 3) die Obrigkeiten der Städte können nur mit Zustimmung des Kaisers bestellt werden, und 4) soll ein allgemeiner Landfrieden herrschen, keine Stadt die andere, kein Privatmann den andern befehden. Jeder Bürger und die gestimmte Obrigkeit wurden gehalten, diese Beschlüsse zu beschwören.
Als aber 1159 die kaiserlichen Räthe die städtischen Obrigkeiten Die widerin Mailand nach dem Willen des Kaisers ordnen wollten, stürmte der sonstige
r -r r r , . .. ' 1 Stadt Mar-
4>obei ihre Hauser und verjagte ste. Die Mailänder wurden mehrere land wird Male aufgefordert, um sich zu verantworten, erschienen aber nicht, zerstört. Darum mußte abermals die Reichsacht über sie verhängt werden. Die Mailänder fürchteten den Zorn des Kaisers und machten zwei Mordanfälle auf das Leben desselben, welche ihr Ziel glücklicherweise verfehlten. Erst als Friedrich hinlängliche Verstärkungen an sich gezogen hatte, schloß er die widerspenstige Stadt ein (1161) und zwang sie zur Uebergabe auf Gnade und Ungnade. In gleichem demütigenden Aufzuge wie vor 4 Jahren mußte die gefammte Einwohnerschaft vor Friedrich erscheinen, die Schlüssel der Stadt und aller Burgen, die Fahnen und das Caroccio überreichen. Dies war das Hauptfeldzeichen von Mailand, ein Wagen von starkem Bau, dicht mit Eisen beschlagen, mit einem hohen Mastbaum versehen, welcher an der Spitze das Zeichen des Kreuzes und das Bild des heiligen Ambrosius, des Schutzpatrons der Stadt, trug. Auf Befehl des Kaisers ward das Caroccio zertrümmert und den Bewohnern der Beschluß der Reichsversammlung von Pavia eröffnet, wonach Mailand leer stehen, alle Bewohner abziehen und sich in vier von einander entfernten Dörfern anbauen sollten. Die Bürger baten die Kaiserin Beatrix um Fürsprache und Ab- Die belei-wendung des harten Spruchs. Allein die tiefgekränkte Frau konnte e<3bigte S“i,etin
■ r, r r ™ „„ verwendet ftch
nicht verschmerzen, daß 1158 ein Volkshaufe sie in den Straßen nicht für Mailands überfallen, auf einen Esel rückwärts gesetzt, ihr statt des Mailand.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Hauser Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Beatrix
134
Dritte Periode des Mittelalters.
und Falkner, Sänger und Gaukler seine Gesellschafter. Friedrich hatte ihn öfter vor Misgrissen, Fehlern und Unbesonnenheiten gewarnt; dies war ihm lästig und darum hoffte er sich mit Hülfe der Geistlichkeit unabhängig zu machen. Allein der unbesonnene, ausschweifende Jüngling war zu schwach, dem kräftigen Arme des Vaters zu trotzen. Er mußte sich ergeben und sein Leben in enger Haft beschließen (1242).
®ie M°ng°- Unter Friedrichs Regierung brachen wilde Horden der Monaolen
len brechen - ^ »* r - —. . , ,, „, v
in Deutsch- m Schlesien etn. Diese hatten schon vorher das heutige Rußland und land ei» 1241. Polen erobert und gräßlich verwüstet. Aller Widerstand war vergeblich gewesen. Eine Schar drang über die Oder, verbrannte Breslau und
Schlacht bei wandte sich nach Liegnitz (1241). Hier stellte sich Herzog Heinrich der
i24i^ Fromme von Niederschlesien, unterstützt vom deutschen Ritterorden, den
Barbaren muthig entgegen. In der Ebene, da wo später das Kloster Wahlstatt erbaut wurde, focht das kleine Christenheer, mit dem Zeichen des Kreuzes geschmückt, auss heldenmüthigste, mußte aber der Ueber-macht erliegen. Herzog Heinrich selbst blieb. Die Mongolen steckten sein Haupt auf eine Lanze und forderten die Burg von Liegnitz zur
Uebergabe auf; aber Heinrichs Gemahlin schlug das Begehren ab
und rettete dadurch sich nebst ihren 4 Kindern das Leben. Als die
Feinde Schlesien räumten und in Ungarn einbrachen, um die Donau aufwärts ins Herz von Deutschland vorzudringen, traten ihnen Friedrichs röhrte, Konrad und Enzio, mit ihren Scharen entgegen und erfochten einen glänzenden Sieg. Im folgenden Jahre gab ihnen Friedrich der Streitbare den Rest, und seitdem hatte Deutschland vor ihren Einfällen Ruhe.
Friedrich Ii. Friedrichs Ii. Regierung ist ein ununterbrochener Kamps mit den mü d^n^Lom-Lombarden und dem Papste. Je mehr Vortheile Friedrich gegen die barden und Lombarden errang, desto feindseliger und unversöhnlicher ward der bemjfrtffte welchem die Macht der Hohenstaufen in Ober- und Unteritalien
lästig und störend erschien. Als Friedrich seinen Sohn Enzio mit Adalasia, der reichen Erbin von Sardinien, vermählte, drohte der Papst, welcher nicht ganz unbegründete Ansprüche aus diese Insel hatte, er werde die härtesten Maßregeln ergreifen, wenn Friedrich die Regelung der lombardischen Angelegenheiten nicht dem römischen Stuhle zur Entscheidung überlasse. Kaum hatte Friedrich dies verweigert, so regte der Papst die Lombarden aufs neue zum Widerstände an und bannte 1239 zum den Kaiser zum zweiten Male (1239). In öffentlichen Schriften gebannf016 schmähten und verfolgten sich seitdem die Häupter der weltlichen und geistlichen Macht mit den härtesten Beschuldigungen. Gregor Ix. warf
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs Heinrich der
i24i^ Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Friedrichs Konrad Friedrich Friedrich Friedrich_Ii Friedrich Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Gregor_Ix Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Breslau Liegnitz Niederschlesien Liegnitz Ungarn Donau Deutschland Friedrichs Deutschland Friedrichs Unteritalien Sardinien
172
Vierte Periode des Mittelalters.
v°?B°!el Rudolf war eben in einer Fehde mit dem Bischof von Basel begriffen, dessen Bürger während der Fastnacht einige von seinen Leuten erschlagen, andere verjagt hatten, und lag mit seinem Kriegsvolke vor der Stadt. Da weckte ihn einst in der Nacht sein Neffe Friedrich von Zollern, Burggraf zu Nürnberg, welcher für Rudolfs Wahl sehr thätig mitgewirkt hatte, und theilte ihm das Ergebnis derselben mit. Er nahm an. Der Bischof von Basel aber rief, als er die unerwartete Kunde vernahm, bestürzt aus: „Lieber Herr Gott, setze dich fest auf deinen Thron, sonst holt dich der auch herunter!" Die Belagerung von Basel ward sogleich aufgehoben; die Stadt öffnete dem König die Thore und schenkte ihm 9000 Mark Silber als Beitrag zu den Krönungs-%Sung in ^°^en' Rudolf begab sich hierauf mit einem ungeheuren Gefolge nach Aachen. Aachen, wo ihn der Erzbischof von Cöln feierlichst krönte. Als aber nach der Krönung Rudolf den Fürsten die Belehnung mit dem Scepter ertheilen sollte, fand sich dasselbe nicht vor. Da nahm der fromme König das Crucifix vom Altar, küßte es und sprach: „Dies Zeichen, in welchem die ganze Welt erlöst wurde, kann wohl ein kaiserliches Scepter vertreten!" Die Fürsten küßten das Kreuz und empfingen mit demselben die Belehnung. Auch Festlichkeiten aller Art verherrlichten die Krönung. Zum ersten Male wurde ein mit Wildpret gefüllter Ochse für das Volk gebraten; 2000 Mark Silber empfing die Volksmenge, und 5 Tage währte das Turnier.
Rudolf Ueberall, wo Rudolf erschien, kamen Scharen von Bürgern und
Frieden" her" Landleuten zu ihm und beschwerten sich über die Willkür und Wegelagerei der Herren vom Adel. Der König wußte gar wohl, wie gerecht die Klagen waren, und forderte daher von Allen, den Landfrieden zu achten und die Ruhestörer zu strafen. Im ganzen Reiche suchte er Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Wer des Landfriedensbruchs schuldig befunden wurde, verfiel in schwere Strafe. Viele Raubschlösser wurden gebrochen, räuberische Ritter und Reisige an Bäumen aufgehängt und andere erschlagen.
ehrt den Gleich nach der Krönung schrieb Rudolf an den Papst und ver-
stchabe/nicht sprach Alles zu erfüllen, was Otto Iv. und Friedrich Ii. gelobt hätten; krönen, darum ward er auch als rechtmäßiger König vom Papste anerkannt. Doch wollte er sich durchaus nicht in Rom krönen lassen, und als man ihn nach der Ursache fragte, antwortete er mit einer Fabel: „Es wurden viele Thiere geladen vor einen Berg, darin war eine Löwenhöhle. Der Fuchs kam auch herbei. Alle Thiere gingen in den Berg, nur der Fuchs nicht; der blieb allein draußen stehen und wartete, ob
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Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Friedrich_von_Zollern Friedrich Burggraf_zu_Nürnberg Rudolfs Gott Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Ueberall Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Otto Friedrich_Ii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Basel Rudolfs Basel Basel Aachen Aachen Rom
140
Zweite Periode der neueren Geschichte.
Friede zu
Ryswick1697.
Die bedräng-
ten Ungarn
rufen die
Türken zu
Hülfe wider
Leopold I
bei den Berathungen im Kreise, im Viereck, in Hufeisen- oder Eiform
sitzen wolle. Es ergab sich, daß die meisten Gesandten nicht mit aus-
reichenden Vollmachten versehen waren; man verschob die Hauptange-
legenheit aus den nächsten Reichstag. Kaiser Leopold, dessen Land und
Hauptstadt von den Türken hart bedrängt war, verlangte Stillstand,
bis der gemeinsame Feind der Christenheit verjagt sei. Ludwig sagte
denselben zu, wenn ihm Straßburg und die vereinigten Gebietstheile
verblieben. Dies wurde ihm auf dem Reichstage zu Regensburg zu-
gestanden, wenn er sich von nun an aller Reunion enthalte. Ludwig
versprach es, hielt aber nicht Wort und veranlaßte abermals einen
neunjährigen Kriegs), aus welchem er zwar siegreich hervorging, aber
Frankreichs Erschöpfung veranlaßte. Darum wünschte er zuletzt selbst
den Frieden, welcher 1697 zu Ryswick zu Stande kam. Ludwig zeigte
sich in demselben überaus großmüthig, gab alle eroberten Orte außer
Straßburg und namentlich die auf dem rechten Rheinufer gelegenen
Festungen Kehl, Breisach, Freiburg und Philippsburg heraus und be-
stand nun mit entschiedener Hartnäckigkeit darauf, daß die katholische
Religion in der Pfalz, welche er mit Gewalt wieder eingesetzt hatte,
beibehalten werden müsse. Diese Großmuth Ludwigs hatte darin ihren
Grund, daß er hoffte, nach dem Tode des kinderlosen Königs Karls Ii.,
seines Schwagers, die spanische Monarchie an sich ziehen zu können.
5. Die Türken vor Wien (1683). Johann Sobiesky.
So schwach und ohnmächtig sich Kaiser Leopold gegen Ludwig Xiv.
bewies, so streng und ungerecht verfuhr er gegen Ungarn. Hier wur-
den auf Betreiben der Jesuiten die Protestanten schwer bedrückt, die
ständischen Rechte vielfach verletzt und das Land mit Einquartierungen
so schwer belastet, daß unter den angesehensten Edelleuten eine Ver-
schwörung entstand. Diese wurde durch den Dragoman des Großveziers
dem Kaiser hiuterbracht und hatte strenge Maßregeln zur Folge. Ein
talentvoller Edelmann, Emerich Tökölh, welcher durch den Verlust seiner
Güter an den Bettelstab gekommen war, stellte sich an die Spitze der
unzufriedenen Ungarn und bat den türkischen Sultan um Hülfe. Eine
große Bestürzung herrschte in Wien, als die Nachricht vom Anzuge
des gefürchteten Türkenfeindes erscholl. Ueberall hin sandte der Kaiser
Eilboten um Hülfe, da er nur 30,000 Mann in Bereitschaft hatte. *)
*) Abermals wurde die Rheinpfalz durch Plünderung und Verheerung der
schönsten Städte und Landstriche in eine Wüste verwandelt. Melac hieß
diesmal der königliche Mordbrenner.
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Extrahierte Personennamen: Leopold_I Leopold Leopold Leopold Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Großmuth_Ludwigs Ludwigs Karls Johann_Sobiesky Johann Leopold Leopold Ludwig_Xiv Ludwig Emerich_Tökölh Melac
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Hufeisen- Frankreichs Kehl Breisach Freiburg Philippsburg Karls Wien Ungarn Ungarn Wien Rheinpfalz
138
Zweite Periode der neueren Geschichte.
Wi-helm von Hollands. Er wußte den Heldengeist des Volkes zur äußersten
rettet Holland Nothwehr zu entflammen und drängte die Bewohner, die Dämme
zu durchstechen, wodurch das Land weithin überschwemmt und dem
siegreichen Vordringen der Feinde ein Ziel gesetzt wurde * **))«
Ludwig xvi. Ludwig Xiv. erlaubte sich zu gleicher Zeit übermüthige Plackereien
""uch^mit^ gegen das deutsche Reich und veranlaßte dadurch eine Kriegserklärung,
Deutschland welche aus dem Reichstage zu Regensburg (1673) beschlossen wurde.
Montecuculi, welcher den Feind in Franken unweit Ochseufurt am
Main entwischen ließ, verursachte durch seine Verrätherei die Niederlage
der Deutschen bei Holzheim, aus welche eine so gräuliche Verheerung
der Rheiupfalz erfolgte, daß der Kurfürst von der Pfalz den französischen
Marschall Türenne zum Zweikampfe herausforderte, welchen dieser aber
ausschlug. Montecuculi hatte die Ankunft seines besten Verbündeten,
des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, nicht abgewartet.
Ludwig Xiv. wußte ihn als Gegner höher zu achten und veranlaßte
die Schweden zu einem Einfalle in Brandenburg. Friedrich Wilhelm
befand sich mit seinem Heere auf dem Marsche nach Franken, als er
die Nachricht von dem Einfalle der Schweden erhielt. In Eilmärschen
Der große mußten die Reiter heimkehren, die Fußgänger wurden auf 1200 Wagen
betfeh^bellur sortgeschafft. Bei Fehrbellin erfuhren die Schweden, daß der Kurfürst
1675. nicht in Franken, sondern ihnen gegenüber stand. Nach ungeheuren
Anstrengungen siegten die Brandenburger und jagten die Schweden in
die Flucht^*). Der Kurfürst erntete allenthalben großen Ruhm, und
Montecuculi ließ auf die Kunde von diesem Siege drei Ehrensalven
abfeuern; er war auffallender Weise am Tage vor der Schlacht bei
Fehrbellin, von seinem großen Gegner Türenne, welchen eine Kanonen-
kugel in der Schlacht bei Saßbach getroffen hatte, unerwartet befreit
worden.
Friede zu Der Krieg ward noch vier Jahre zu Wasser und zu Lande ge-
Nymn^e.gen Ludwig Xiv. war trotz seiner Siege des Krieges müde, weil
*) Damals ward die republikanische Partei gestürzt und Wilhelm von Ora-
nien, dem Führer der oranischen Partei, die erbliche Statthalterschaft
übertragen. Johann de Witt und sein Bruder, Cornelius de Witt, Bür-
germeister von Dordrecht, wurden vom Volke ermordet (1672).
**) Die Schlacht bei Fehrbellin ist durch den Tod des Stallmeisters Froben
bekannt. Er hatte bemerkt, daß die Feinde sich den Schimmel seines
fürstlichen Herrn zum Zielpunkte machten, und den Kurfürsten gebeten,
das Pferd mit ihm zu tauschen. Kaum hatte Frobenius den Schimmel
bestiegen, so tödtete ihn zwei Schritte von dem Kurfürsten die diesem be-
stimmte Kugel.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_xvi Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Montecuculi Marschall_Türenne Montecuculi Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig Wilhelm Johann_de_Witt Johann Cornelius_de_Witt Frobenius
Extrahierte Ortsnamen: Hollands Holland Deutschland Regensburg Main Holzheim Rheiupfalz Brandenburg Schweden Brandenburg Schweden Eilmärschen Fehrbellin Schweden Schweden Fehrbellin Saßbach Dordrecht Fehrbellin
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. 141
Der fränkische, bairische und schwäbische Kreis stellten ihr Contingent,
die Kurfürsten von Baiern und Sachsen erschienen persönlich mit ihren
Truppen. Das bedeutendste Heer führte der König Johann Sobiesky
von Polen herbei; er erhielt den Oberbefehl über das vereinigte Heer
der Polen und Deutschen. Leopold hatte Wien verlassen und die Ver-
theidigung der Hauptstadt dem tapferen Grafen Rüdiger von Stahrem-
berg übertragen, welcher mit 12,000 Bewaffneten, Soldaten, Bürgern
und Studenten, die Heeresmacht der Türken, an 200,000 Mann
stark, aufhielt. Kara Mustafa bedrängte die Stadt so sehr, daß ihre
Lage von Stunde zu Stunde bedenklicher wurde und die schwache Be-
satzung sich kaum der heftigen und häufigen Angriffe erwehren konnte.
Endlich am 11. September, am 41. Tage der Belagerung, bemerkte
Graf Stahremberg die Signalfeuer und Raketen des Entsatzes, welchen
Johann Sobiesky herbeiführte. Unbeschreiblicher Jubel herrschte in der
geängstigten Stadt, neuer Muth belebte alle Herzen, und Jubellieder
ertönten in den Straßen und auf den Wällen bis tief in die Nacht.
Der heiße Kampf des folgenden Tages fiel zu Gunsten der Christen
aus; in wilde, unaufhaltsame Flucht ergoß sich das Türkenheer und
ließ ein reiches Lager im Stiche. Johann Sobiesky und Rüdiger von
Stahremberg wurden würdig geehrt, da ihnen allein die Rettung der
Kaiserstadt gebührte. Erst 14 Tage nach dem Abzüge der Türken
erschien Leopold in Wien, eifersüchtig auf den Ruhm des tapferen
Polenkönigs, welchen das Volk fast vergötterte. Kalt und gemessen
empfing der stolze Kaiser den Retter seines Reiches und seiner Haupt-
stadt; er wäre eines besseren Empfanges würdig gewesen. Leopold ließ
jetzt seiner Rache gegen die Ungarn freien Lauf. Ein strenges, un-
barmherziges Gericht erging über Tököly's Anhänger und die Gegner
der Jesuiten. Da§ uralte Recht der Nation, sich durch freie Wahl
einen König zu küren, ward vernichtet und das Erbrecht des habs-
burgischen Hauses dafür eingesetzt.
6. Der spanische Erbfolgekrieg (1700 —1 713).
Als Karl Ii. von Spanien kinderlos gestorben war (1700),
meldeten sich vier Erben für den spanischen Thron, Ludwig Xiv. von
Frankreich, Leopold von Oestreich, Maximilian Emanuel von Baiern
für seinen unmündigen Sohn, und Victor Amadeus von Savoyen.
Ludwig Xiv. gründete seine Ansprüche auf seine Vermählung mit
Philipps Iv. Tochter Maria Theresia, vergaß aber, wie früher schon
einmal, daß er bei seiner Heirath aus den spanischen Thron vollkommen
Helden-
wüthige Ver-
theidigung
Wiens durch
den Grafen
Rüdiger von
Stahremberg
1683.
Die Stadt
wird entsetzt
durch Johann
Sobiesky von
Polen.
Leopold
züchtigt die
Ungarn.
Die Präten-
denten der
spanischen
Krone.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Sobiesky
von_Polen Johann Leopold Leopold Kara_Mustafa Graf_Stahremberg Johann_Sobiesky Johann Johann_Sobiesky Johann Rüdiger_von
Stahremberg Leopold Leopold Leopold Leopold Karl_Ii Karl Ludwig_Xiv Ludwig Leopold_von_Oestreich Leopold Maximilian_Emanuel_von_Baiern Maximilian Victor_Amadeus_von_Savoyen Ludwig_Xiv Ludwig Philipps Maria_Theresia Maria Theresia Johann
Sobiesky Johann Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Sachsen Polen Wien Wien Ungarn Spanien Frankreich Wiens Stahremberg Polen Ungarn
282
Dritte Periode der neueren Geschichte.
Der Krieg der venetianische Königreich von Oestreich abgefallen und hatte die Truppen
derlombardet unter ^er Führung des greisen Feldniarschalls Radetzky zurückgedrängt.
Sardinische, römische und toskanische Freischaaren strömten den Lom-
barden zu, und der König Karl Albert von Sardinien, welcher zum
Herrscher des einigen freien Italiens ausersehen war, rückte ebenfalls
mit 100,000 Mann heran. Inzwischen hatte Radetzky bedeutende
Verstärkungen an sich gezogen, und durch seinen Sieg bei Mortara und
Novara lieferte er nicht nur Mailand wieder in die Hände des Kaisers,
sondern nöthigte auch den König von Sardinien zum Rückzüge in sein
Land. Nach der Eroberung von Brescia wurde der Aufstand in
der Lombardei von Haynau mit blutiger Strenge unterdrückt; Ve-
nedig, welches die Republik proklamirt hatte, wurde eng eingeschlossen
und mußte sich nach einer schwierigen Belagerung endlich ergeben. Auch
in Mittel- und Süditalien gab es Unruhen. Pius Ix., seit 1846
Papst, mußte in: November 1848 nach Gaeta fliehen, und Rom ward
für eine Republik erklärt; aber ein französisches Heer unter Oudinot
eroberte die Stadt, und der Papst konnte 1850 zurückkehren. Tos-
cana hatte sich für eine Republik erklärt, aber der geflüchtete Groß-
herzog kehrte in Folge einer Gegenrevolution zurück. Auch Sicilien,
und:» das sich von Neapel losgerissen, ward wieder unterjocht. In Böh-
Ungarn. men unk ¡n uit£arn waren gefährliche Unruhen ausgebrochen. Die
ersteren hatte Fürst Windifchgrätz bald gedämpft, die letzteren nahmen
einen so großartigen Charakter an, daß Oestreich allein sich außer Stand
sah, die Ruhe wieder herzustellen. Hier war nämlich der Gedanke an-
geregt worden, den Ungarn die alten Privilegien wieder zu erzwingen,
deren sie sich von je her zu erfreuen hatten, und darum verlangten die
Stände eine selbständige Natioualregierung unter dem Erzherzog Palatin,
eine Reforn: ihrer Verfassung, Minderung der Steuern und für das
ungarische Militär das Vorrecht, nicht außerhalb ihres Königreichs dienen
zu müssen. Kaiser Ferdinand I. hatte diese Forderungen nicht alle
unbedingt gewähren können, aber die Einsetzung eines besonderen ver-
antwortlichen ungarischen Ministeriums bewilligt, dessen Seele der
Finanzminister Ludwig Kossuth wurde. Zwischen den Magyaren und
Slavoniern und Kroaten bestand schon längst Uneinigkeit, und den
Augenblick, wo die Ungarn dem Kaiser jene Vorrechte im Drange der
Zeitverhältnisse abgenölhigt hatten, benutzte der Banus Iellachich von
Kroatien, um sich von Ungarn loszureißen und das kaiserliche An-
sehen wieder auszurichten. Zwar mußte der Kaiser die Absetzung des
ungehorsamen Banus verhängen, allein derselbe reiste nach Innsbruck,
wo Ferdinand weilte, und fand daselbst freundliche Aufnahme. Iellachich
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Oestreich Radetzky Karl_Albert_von_Sardinien Karl Radetzky Mortara Ferdinand_I. Ludwig_Kossuth Ludwig Banus_Iellachich Ferdinand Ferdinand
172
Vierte Periode des Mittelalters.
Rudolph Rudolph war eben in einer Fehde mit dem Bischof von Basel
vor Basel. tzegriffen, dessen Bürger während der Fastnacht einige von Rudolphs
Leuten erschlagen, andere verjagt hatten, und lag mit seinem Kriegs-
volke vor der Stadt. Da weckte ihn einst in der Nacht sein Neffe
Friedrich von Zollern, Burggraf zu Nürnberg, welcher für Rudolphs
Wahl sehr thätig mitgewirkt hatte, und theilte ihm das Ergebniß der
Frankfurter Königswahl mit. Rudolph nahm die Wahl an. Der
Bischof von Basel aber rief, als er die unerwartete Kunde vernahm,
bestürzt aus: „Lieber Herr Gott, setze dich fest auf deinen Thron, sonst
holt dich der auch herunter!" Die Belagerung von Basel ward sogleich
aufgehoben; die Stadt öffnete deni König die Thore und schenkte ihm
900 Mark Silber als Beitrag zu den Krönungskosten. Rudolph be-
Se,ne gab sich hierauf mit einem ungeheueren Gefolge nach Aachen, wo ihn
^Aachen bev Erzbischof von Cöln feierlichst krönte. Als aber nach der Krönung
Rudolph den Fürsten die Belehnung mit dem Scepter ertheilen sollte,
fand sich dasselbe nicht vor. Da nahm der fromme König das Crucifix
vom Altar, küßte es und sprach: „Dies Zeichen, in welchem die ganze
Welt erlöst wurde, kann wohl ein kaiserliches Scepter vertreten!" Die
Fürsten küßten das Kreuz und empfingen mit demselben die Belehnung.
Auch Festlichkeiten aller Art verherrlichten Rudolphs Krönung. Zum
ersten Mal wurde ein mit Wildpret gefüllter Ochse für das Bolk ge-
braten; 2000 Mark Silber empfing die Volksmenge, und 5 Tage währte
das Turnier.
Rudolph Ueberall wo Rudolph erschien, kamen Schaaren von Bürgern und
Frttd^n^her''- Landleuten zu ihm und beschwerten sich über die Willkür und Wege-
lagerei der Herren vom Adel. Der König wußte gar wohl, wie ge-
recht die Klagen waren, und forderte daher von Allen, den Landfrieden
zu achten und die Ruhestörer zu strafen. Im ganzen Reiche suchte er
Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Wer des Landfriedensbruchs
schuldig befunden wurde, verfiel in schwere Strafe. Viele Raubschlösser
wurden gebrochen, räuberische Ritter und Reisige an Bäumen ausge-
hängt und Andere erschlagen.
ehr, den Gleich nach der Krönung schrieb Rudolph an den Papst und ver-
Papst, läßt Alles zu erfüllen, was Otto Iv. und Friedrich Ii. gelobt hätten;
krönen. ' darum ward Rudolph auch als rechtmäßiger König von, Papste an-
erkannt. Doch wollte er sich durchaus nicht in Rom krönen lassen,
und als man ihn nach der Ursache fragte, antwortete er mit einer
Fabel: „Es wurden viele Thiere geladen vor einen Berg, darin war
eine Löwenhöhle. Der Fuchs kam auch herbei. Alle Thiere gingen
in den Berg, nur der Fuchs nicht; der blieb allein draußen stehen
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolph_Rudolph Rudolphs Friedrich_von_Zollern Friedrich Rudolph Gott Rudolph Rudolph Rudolph_Ueberall Rudolph Rudolph Otto Friedrich_Ii Friedrich Rudolph
Extrahierte Ortsnamen: Basel Basel Basel Basel Aachen Bolk Rom
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Bon der Begründung des päpstlichen Nebergemichtes rc.
gewöhnliche Demüthigung hatte sie der deutschen Herrschaft erst recht
entfremdet.
Friedrich ließ sofort durch 4 Rechtslehrer aus Bologna die kaiser-»nd läßt die
lichen Rechte in Italien untersuchen und feststellen und in einer glän- Achttf/st.
zenden Versammlung auf den ronkalischen Feldern zu allgemeiner stellen.
Kenntniß bringen: 1) Alle Zölle und Einkünfte gehören dem Kaiser;
2) derselbe ist berechtigt, Herzogthümer, Markgrafschaften und Graf-
schaften zu vergeben, Richter zu bestellen, die Vasallen zum Heerbann
aufzufordern, auf den Römerzügen bestimmte Lieferungen von Lebens-
mitteln, Spann- und Fuhrdienste zu Wasser und zu Land, Pfalzen in
den Städten, Grundabgaben und Kopfsteuer zu fordern; 3) die Obrig-
leiten der Städte können nur mit Zustimmung des Kaisers bestellt
werden, und 4) soll ein allgenieiner Landfrieden herrschen, keine Stadt
die andere, kein Privatmann den andern befehden. Jeder Bürger und
die gesammte Obrigkeit wurden gehalten, diese Beschlüsse zu beschwören.
Als aber 1159 die kaiserlichen Räthe die städtischen Obrigkeiten Di-wlder-
in Mailand nach dem Willen des Kaisers ordnen wollten, stürmte ter
Pöbel ihre Häuser und verjagte sie. Die Mailänder wurden mehrere Ianb lcitb
Male vorgefordert, um sich zu verantworten, erschienen aber nicht. iirftor1.
Darum mußte abermals die Reichsacht über sie verhängt werden. Die
Mailänder fürchteten den Zorn des Kaisers und machten zwei Mord-
anfälle auf das Leben desselben, welche ihr Ziel glücklicher Weise ver-
fehlten. Erst als Friedrich hinlängliche Verstärkungen an sich gezogen
hatte, schloß er die widerspenstige Stadt ein (1161) und zwang sie
zur Uebergabe auf Gnade und Ungnade. Zn gleichem demüthigenden
Aufzuge wie vor 4 Jahren mußte die gesammte Einwohnerschaft vor
Friedrich erscheinen, die Schlüssel der Stadt und aller Burgen, die
Fahnen und das Carrocio überreichen. Dies war das Hauptfeld-
zeichen von Mailand, ein Wagen von starkem Bau, dicht mit Eisen
beschlagen, mit einem hohen Mastbaum versehen, welcher an der Spitze
das Zeichen des Kreuzes und das Bild des heiligen Ambrosius, des
Schutzpatrons der Stadt, trug. Auf Befehl des Kaisers ward das
Carrocio zertrümmert und den Bewohnern der Beschluß der Reichs-
versammlung von Pavia eröffnet, wornach Mailand leer stehen, alle
Bewohner abziehen und sich in vier von einander entfernten Dörfern
anbauen sollten. Die Bürger baten die Kaiserin Beatrix um Für-
sprache und Abwendung des harten Spruchs. Allein die tiefgekränkte Die belei-
Frau konnte es nicht verschmerzen, daß 1158 ein Volkshaufe sie
den Straßen Mailands überfallen, auf einen Esel rückwärts gesetzt, nicht für
ihr statt des Zügels den Schwanz in die Hand gegeben und sie zum 9j?aiiant’’
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Beatrix
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TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz Karl Karl Dörnberg Ferdi Schill Schill Schill Wilhelm_von_Braunschweig Wilhelm Friedrich_Am Friedrich Friedrich_Staps Friedrich Napoleon Napoleons Napoleon Staps Napoleon Napoleon Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Dornberg Deutschland Westfalen Mecklenburgische Stralsund Frankreich Deutschland Braunschweigs Sachsen Westfalen England Naumburg Naumburg Napoleons Frankreich Holland