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Das Christentum.
' 9. .xjit die Zeit der Kaiser Angnstus und Tiberius fllt das Leben und Wirken unseres Heilandes Jesu Christi. Die Flle der Zeit war gekommen.
Die Juden waren unter Leitung der Phariser in uere Werkgerechtigkeit und Buchstabendienst geraten; die Saddncer leugneten die Auferstehung. Die Hoffnungen des Volkes Gottes auf das Kommen des Messias wurden treu bewahrt; doch rich-teten sich dieselben bei vielen aus die . Wiederherstellung einer glnzenden ueren Herrschaft. Seit 40 v. Ch. regierten die aus-lndischen Herodianer unter rmischer Oberhoheit das Landspter wurde dasselbe Teil fr Teil zur rmischen Provinz Syrien geschlagen und durch Landpfleger verwaltet.
Die heidnischen Naturreligionen waren in sich selbst zer-fallen. Wohl standen Wissenschaften und Knste in hoher Blte, wohl verwalteten die Rmer ihr groes Reich nach weife erdachten Gesetzen; aber die Verderbnis der Sitten nahm berhand, Ver-brechen und Laster traten immer nngeschenter hervor. Die Besten erwarteten, au der Menschheit verzweifelnd, das Ende der Welt.
80 Als Angnstus Kaiser war, als Herodes der Groe König in Jnda war, wurde Christus in Bethlehem geboren; als Tiberius Kaiser, Pontius Pilatus Landpfleger war, wurde er in Jerusalem gekreuzigt.
Nach Christi Himmelfahrt wurde in Jerusalem am Pfingst-feste die erste christliche Gemeinde gegrndet. Das Evangelium verbreitete sich zunchst unter den Juden in Palstina, trotz, schwerer Verfolgungen (Stephanus), besonders durch die Apostel Petrus, Johannes und Jakobus, den Bruder des Herrn. Bald bildete sich in Antiochien eine heidenchristliche Gemeinde.
81. Von hier aus hat der Apostel Paulus das Evangelium zu den Heiden getragen. Zu Tarsus in Kleinasien, einem Sitze griechischer Bildung, von jdischen Eltern, welche das rmische Brgerrecht besaen, geboren, war er ein auserwhltes Rstzeug des Herrn. In Jerusalem wurde er in der Strenge des alt-testamentlichen Gesetzes zum Phariser erzogen und erlernte daneben als Handwerk die Zelttuchmacherei. Saulus wurde der schlimmste Verfolger der jungen Christengemeinde, aber auf dem Wege nach Damaskus durch die Erscheinung des Herrn bekehrt; von nun an hie er Paulus (der Geringe). Auf drei groen Missions-
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Extrahierte Personennamen: Tiberius Christus Tiberius Pontius_Pilatus_Landpfleger Christi_Himmelfahrt Apostel Petrus Johannes Jakobus Apostel Paulus
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8\. Triumphbogen Konstantins in Rom.
Athanasius), aufgestellt. Der Arianismus hat aber jahrhundertelang
heftige Streitigkeiten heraufbeschworen.
4. Der beginnende Verfall der Kirche. Die Leidenszeit der
Kirche war ihre Läuterungszeit gewesen. Mit der äußern Ruhe kam
innere Fäulnis. Äußere Vorteile lockten jetzt Tausende von unlauteren
Gliedern in die Kirche. Mit dem wachsenden äußern Prunk des Gottes-
dienstes nahm die Innigkeit und Wahrheit ab. Viele fromme Seelen
flohen vor dem Geräusch der Welt als Einsiedler in Höhlen und Wüsten,
so Antonius von Ägypten, oder flüchteten sich hinter die Mauern
von Mönchs- und Nonnenklöstern. Benedict von Nursia in
Italien gab später dem Mönchswesen Regel und Ordnung (um 500). 500
Seine Jünger sollten fromme Übungen vornehmen, die Jugend erziehen,
die Wissenschaften pflegen und die Bodenkultur fördern. Sie legten beim
Eintritt ins Kloster das Gelübde des Gehorsams, der Armut und
der Ehelosigkeit ab.
Das Kloster (von elaustrum, Klause) war ein abgeschlossener Ort.
Mönche waren einsam lebende Männer, Nonnen einsam lebende Frauen.
Der Abt (von abba = Vater) mar Vorsteher eines Mönchs-, die Äbtissin
Vorsteherin eines Nonnenklosters.
5. Seine prunkvolle Regierung und sein christliches Ende.
Konstantin verlegte die Residenz nach dem herrlich gelegenen Byzanz
oder Konstantinopel, das er mit kaiserlicher Pracht ausstattete.
Er teilte das Reich in vier Statthalterschaften, richtete morgenländische
Rang- und Hofordnung ein, förderte die Rechtspflege, schützte die Kirche
und schirmte die Grenzen. Sein Leben ist durch manche Frevelthat
befleckt worden. So befahl er, seinen braven Sohn Crispus hinzurichten
Polack, Geschichtsbilder. 17. Aufl. Ausg. B f. Mädchensch. 7
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Extrahierte Personennamen: Antonius_von_Ägypten Antonius Benedict_von_Nursia Konstantin
Extrahierte Ortsnamen: Konstantins Rom Italien Byzanz Konstantinopel
Die Aegypter, im Nilthale.
7
seinem Strom verdankt, die das Land förmlich als „ein Geschenk des Nil" erscheinen lassen. Das untere Aegypten, wo der Nil sich in mehrere Arme theilt (das s. g. Delta), ist offener und freier. Da, wo der Nil noch ungetheilt fließt, bevor er sich in seine Ausgangsarme spaltet, liegt jetzt auf dem rechten Stromufer Kairo, die muselmännische Stadt. Einst aber im hohen Alterthum (c. 3500 vor Chr.) gründete in denselben Gegenden, aber auf dem westlichen, linken Stromufer, ein König (Pharao) eine Stadt, welche Jahrtausende hindurch die Hauptstadt jener alten ägyptischen Könige, der Pharaonen, blieb. Nach ihr wurde Theben in Oberägypten die glänzende Hauptstadt des Pharaonenreiches; in ihrer Nähe stehen aber keine Pyramiden, wie bei jener älteren Hauptstadt im nördlichen, unteren Aegypten. Jene Pyramiden waren die Grabmäler der Könige (Pharaonen); die drei größten stehen bei Gizeh, einem heutigen Dorfe in jener Gegend: die größte von den drei daselbst befindlichen Pyramiden maß einst 480 Fuß Höhe, jetzt nur noch 450 Fuß, da die Spitze zerbröckelt ist; die zweite ist nur ein Weniges niederer, die dritte aber kaum die Hälfte so hoch als die beiden anderen.
Von Theben, wo „ein ganzer Wald" von Obelisken (schmalen, eckigen Spitzsäulen, die dem Sonnengotte gewidmet waren), von großen colossalen Königs-Statuen (steinernen Standbildern) in die herrliche ewigblaue Luft hineinragte, wo riesenhafte Tempelpaläste im Schmucke ihrer bildnerischen, farbenreichen Verzierungen prangten, zogen einst die Pharaonen zu weiten Kriegszügen aus, besonders nach Syrien und an die aus der biblischen Geschichte so bekannten Ströme Euphrat und Tigris, welche das Land der heiligen Urväter (Mesopotamien) umströmten. Besonders berühmt und mächtig war unter jenen Pharaonen von Theben der sagenverherrlichte Sesostris oder Rainses der Große, welcher die in Aegypten befindlichen, im Lande Gosen ihre Heerden weidenden, Israeliten so sehr drückte, unter dem Moses geboren war und in die Wüste des Sinai floh. Dort fann er vor dem Angesichte Gottes über die Befreiung feines armen Volkes aus der ägyptischen Knechtschaft nach und führte unter dem Sohne des übermächtigen gottlosen Pharao die Kinder Israel glücklich aus Aegypten an den Sinai zur Gesetzgebung Jehova's (1320 vor Chr.). Aegypten aber sank zuseheuds und kam später (525 vor Chr.) unter die Herrschaft der Perserkönige, die es schwer mißhandelten, so daß es sich oft empörte. Mit dem Weltreiche der Perser kam Aegypten dann unter den großen Alexander von Macedonien, der an der ägyptischen Küste des Mittelmeeres die große Welthandelsstadt Alexandria gründete (332).
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Extrahierte Personennamen: Gizeh Alexander_von_Macedonien Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Nilthale Kairo Theben Syrien Mesopotamien Gottes Israel Alexandria
Iv. Abfchn. Rom unter Kaisern. Von 31 v. Ehr. b. 476 n. Chr. 73
cilien), die Patriarchen bei den allgemeinen Kirchenversammlungen,
die nicht nur in der äußerlichen Gesetzgebung sür die Kirche die höchste
Entscheidung hatten, sondern auch über die Erhaltung der reinen Lehre
wachen sollten. Denn nicht nur hatten sich durch Vermischung mit orien-
talischen Religionen und mit der Philosophie frühzeitig ketzerische
Secten gebildet, wie die Gnostiker und Manichäer, sondern in der
Kirche selbst entstanden schon früh Streitigkeiten über die rechte
Lehre, und so wurde z. B. gleich
325 auf der ersten allgemeinen Kirchenversammlung zu Nicäa
die Lehre des Presbyters Artus, daß der Sohn Gottes nur ähnlichen
Wesens mit dem Vater sei, verdammt. —
Unter Constantinus bekamen die Christen auch prächtige Kirchen, und
prunkvoller Gottesdienst wurde eingeführt, und seit seine Mutter He-
lena das Grab Christi gefunden zu haben glaubte, kamen dann auch
Wallfahrten nach den heiligen Orten auf; eben so wurde die Ver-
ehrung der Märtyrer (deren Todestag man schon früher in schöner
Deutung als ihren Geburtstag auf ihren Gräbern zu feiern pflegte) und
ihrer Reliquien immer allgemeiner.
Constantinus begünstigte das Christenthum, weil er hoffte, durch das-
selbe dem gesunkenen Geschlechte neues Leben einzuflößen; dadurch ge-
rieth aber nicht nur die Kirche vielfach in Abhängigkeit von den
Kaisern, die sich später selbst in die Bestimmung der Lehre gewaltsame
Eingriffe erlaubten, sondern seit dieser Zeit schloffen sich auch Manche,
durch äußere Vortheile gelockt, äußerlich dem Christenthume an, die durch
ihre Gesinnung dasselbe verleugneten. Da flohen Viele, über solches
Verderben in der Kirche entrüstet, ganz die Welt, um iu der Einsamkeit
nur Gott zu leben, und so verbreitete sich immer mehr das Einsied-
lerleben. — Im dritten Jahrhundert war als Einsiedler (Eremit)
berühmt Paul von Theben in Aegypten, und nach ihm ebendaselbst
Antonius. Bald vereinigten sich die Einsiedler auch in Klöstern; so
wurden aus ihnen Mönche und Nonnen, die unter der Aufsicht
eines Abtes lebten, und für die Bildung der Kinder und Geistlichen, so
wie zur Unterstützung der Armen und Nothleidenden segensreich wirkten.
Viele freilich wurden nur durch Eitelkeit und Trägheit in die Klöster
geführt; Andere schätzten die übrigen Christen gering, indem sie durch
alles Maß überschreitende Selbstpeinigungen (wie die Säulen heili-
gen), oder durch Enthaltung von jeder Arbeit (Bettelmönche) größere
Heiligkeit erlangt zu haben wähnten, und selbst die Kaiser sahen sich ge-
nöthigt, durch Gesetze solchen Verirrungen entgegenzutreten.
Nicht so schnellen Eingang, wie im Morgenlande, fand das Mönchs-
thum im Abendlande. Obgleich schon seit dem vierten Jahrhundert
daselbst bekannt, fand es doch erst seit dem sechsten Jahrhundert weite
Verbreitung durch den heiligen Benedictus, der zu Monte Casstno
in Italien ein Kloster stiftete, von wo aus er mit seinen Mönchen zur
Bekehrung der umwohnenden Heiden und zum Anbau des Landes wirkte.
Er brachte wieder Zucht und Ordnung in das bereits entartete Mönchs-
thum, und verpflichtete seine Mönche nicht nur zum Gehorsam und strengen
Leben, sondern auch zum Studiren, zur Erziehung der Kinder und zur
Bebauung des Landes.
Kaiser des vierten Jahrhunderts nach Con-
stantinus. — Von Constantins drei Söhnen blieb Con-
sta n bi ns nach dem Tode seiner Brüder und nach Ermor-
dung fast aller seiner Verwandten Alleinherrscher. Aus ihn
folgte sein Vetter Julianus (der Abtrünnige), ein kräs-
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Extrahierte Personennamen: Artus Constantinus Antonius Casstno Constantins
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Christi Theben Mönchs- Italien
Rom unter Kaisern. Von 31 v. Chr. bis 476 n. Chr.
und forderte den Galba, Statthalter von Spanien, auf, die Herrschaft zu bernehmen. Nero floh, von Allen verlassen, nach dem Landgute seines Freigelassenen Phaon und tdtete sich selbst, 31 Jahre alt. Mit ihm starb i. I.
68 das Geschlecht des Angnstus aus.
. 56.
Vespasianus und seine Shne. 69-96. Nachdem der strenge, karge Galba bald von den Soldaten ermordet war, sein Nachfolger Otho sich nach einer unglcklichen Schlacht in der Nhe von Cremona selbst gelobtet und der von den rheinischen Legionen zum Kaiser ausgerufene Vitellins sich durch die Plnderungen seiner Soldaten und seine Verschwendung (seine Tafel kostete in acht Monaten 48 Millionen Thaler) verhat gemacht hatte, riefen die syrischen Legionen ihren Feldherrn Titus Flaviusvefpafiauuszum Kaiser aus. Die Legionen an der Donau traten auf feine Seite, und Vitellins wurde ermordet (69).
Vespasianus (6979) schaffte die Anklagen wegen Majesttsbeleidigung ab; er regierte mit weiser Strenge und Sparsamkeit, und der Wohlstand des Landes hob sich wieder. Rom wurde mit prchtigen Gebuden geschmckt (das Colossenm, ein 87,000 Menschen fassendes Amphitheater), das Ansehen des Senats wieder hergestellt, und auch nach auen war Vespasians Regierung glcklich. In Britannien war Julius Agricola sieg-reich; der Aufstand der Bataver unter Claudius Civilis (Veleda) und der der Gallier unter Julius Sabinns wurde unterdrckt (Epponma), und i. I.
70 zerstrte des Kaisers Sohn Titus Jerusalem.
Nach dem Tode Herodes des Gr. (._ 28, 1), der den dritten Tempel in Jerusalem erbaute, hatte Augustus Palaestina zuerst un-ter dessen Shne Archelus, Philippus und A'ntipas gethet. Bald aber wurden ihre Lnder nach und nach eingezogen und von ronn-schen Procuratoren (Pontius Pilatus) verwaltet, und nach dem Tode desagrippa, welchem Caligula wieder ganz Palaestina gab, wurde das ganze Land rmische Provinz (44). Die Harte der Procuratoren rief endlich im I. 64 einen Aufstand der Juden hervor, zu dessen Unterdrckung Vespasianus von Rom hingeschickt wurde, und der erst mit der Zerstrung Jerusalems endigte, welche dem Volke Israel schon von Christus als gttliches (Strafgericht vorher verkndigt war.
Bei seinem Tode hinterlie Vespasianus das Reich fernem Sohne Titus (7981), der Wonne des Menschenge-schlechts", während dessen kurzer Regierung das Land von groen Unglcksfllen heimgesucht ward, die nur durch ihn ge-mildert wurden. Gleich i. I. 79 wurden durch einen furchtbaren
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Extrahierte Personennamen: Galba Otho Titus_Flaviusvefpafiauuszum Julius_Agricola Claudius_Civilis Julius_Sabinns Titus_Jerusalem Augustus_Palaestina Augustus Pontius_Pilatus Caligula Christus Titus
Extrahierte Ortsnamen: Galba Spanien Cremona Donau Britannien Jerusalem Philippus Palaestina Rom Jerusalems Israel
Rom unter Kaisern. Von 31 v. Chr. bis 476 n. Chr. 83
Mrten den Vorsitz bei den Versammlungen der Geistlichen ihrer Provinz (Synoden, Concilien), die Patnarchen Bei den all-gemeinen Kirchenversammlungen, die nicht nur tu der uerlichen Gesetzgebung fr die Kirche die hchste Entscheidung hatten, sondern auch der die Erhaltung der retnen Lehre wachen sollten. Denn nicht nur hatten sich durch Vermischung mit orientalischen Religionen und mit der Philosophie frhzeitig, ketzerische Secten gebildet, wie die Gnostiker und Manicher, fondern auch tn der Kirche selbst entstanden schon frh Streitigkeiten der die rechte Lehre,
325 ff fb " Vc ' aitgcmcncn Ki.ch.wsmmlung zu
Nicaea die Lehre des Presbyters Arins, da der Sohn Gottes nicht gleichen Wesens mit dem Vater sei, verdanmit. _
/Unter Constantinus bekamen die Christen auch prchtige Kirchen, und prunkvoller Gottesdienst, wurde eingefhrt. Seit seine Mutter Helena das Grab Christi gefunden ^u haben glaubte, ka--mm dann anch Wallfal,rt-N Nf dm hikgm Orte auf; eleu so wurde die Verehrung der Mrtyrer (deren Todestag man schon frh in schner Deutung als ihren Geburtstag auf ihren Grabern zu feiern pflegte) und ihrer Reliquien immer allgemeiner.
Constantinus begnstigte das Christenthum, weil er hoffte, durch basselbe dem gesunkeneu Geschlechte neues Leben emzusloen, dadurch aber gerieth nicht nur die Kirche vielfach in Abhngigkeit. wn den Kaisern, die sich spter selbst in die Bestmnnnna^der Lehre gewaltsame Eingriffe erlaubten, sondern seit dieser Zeit schloffen sich auch Manche, durch uere Vorteile gelockt, uerlich dem Christen, thum an, die durch ihre Gesinnung dasielbe verleugneten Da flo-Ben Viele, der solches Verderben m der Kirche entrultet. ganz die Welt, um in der Einsamkeit, nur Gott zu leben, und so> ver-breitete sich immer mehr das Ctnfledlerleben. ^" dritten Jahrhundert war als Einsiedler.(Eremit) Paul von Theben in Aegypten und nach ihm ebendaselbst Antonius berhmt. Bald vereinigten sich die Einsiedler auch in Klostent: so wurden aus ihnen Vtnche und Nonnen, die unter der Auflicht emes Abtes lebten und fr die Bildung der Kinder und Geistlichen so wie zur Untersttzung der Armen und Noth leid enden segensreich wirkten. Viele freilich wurden nur durch Eitelkeit und Trgheit m die Kloster ge fhrt: Andere schtzten die brigen Christen genug, mbent sie durch alles ka berschreitende Selbftpeinicznngen (tote die S auunhet-tigen) ober durch Enthaltuua von lebet Arbeit (Bettelmonche) aroere Heiligkeit erlangt zu haben whnten, und selbst dte Kay er iahen sich genothigt, durch Gesetze solchen Verrrrungen entgegenzutreten.
Nicht so schnellen Eingang wie im Morgenlande fand das Mnchs-thum tm Abendlande. Obgleich schon seit dem vierten Jahr, hundert daselbst Bekannt, erhielt es doch erst seit dem sechsten Jahr^ hundert weite Verbreitung durch den heiligen Benedlcrus, der zu Monte Cassino Bei Neapel ein Kloster stiftete, von wo ans er mit seinen Mnchen zur Bekehrung der umwohnenden Heiden und zum Anbau des Landes wirkte. Er Brachte wieder Zucht und Ordnung in das Bereits entartete Mnchsthum und verpflichtete seme Mnche nicht nur zum Gehorsam und 5" itrengent Lebett, smtbern. auch zum Studiren, zur Erziehung der Kmder und zur Behauung, des Landes.
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Extrahierte Personennamen: Constantinus Helena Constantinus Antonius Kay
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Christi Theben Morgenlande Neapel
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Haushaltsregeln
Geschlecht (WdK): Mädchen
324
und Leidende noch viel reicher entfaltet. Wo Christi Geist Leben
weckte unter den mancherlei Vekennern seines Wortes, da gilt
auch die Tugend der Barmherzigkeit als schöne Pflicht und zeigt
sich als rechte Liebesäuberung aller Jünger des Herrn.
Aus der großen Schar dieser edlen Nachfolger des
Heilandes ragen besonders folgende hervor:
Vinzenz de Paula. Er war 1576 im südlichen Frankreich
geboren und wurde in einem Alter von 25 Jahren zum Priester
geweiht. Bald darauf nahmen ihn bei einer Küstenfahrt See-
räuber gefangen und schleppten ihn nach Tunis, wo man ihn als
Sklaven verkaufte. Sein Herr, ein früherer Christ, war zum
Islam übergetreten. Die christliche Ergebenheit und aufrichtige
Frömmigkeit des neuen Sklaven machten aber auf seinen Herrn
einen so tiefen Eindruck, daß er mit dem freigegebenen Vinzenz nach
Frankreich zurückkehrte und das Christentum wieder annahm.
Vinzenz wurde Pfarrer in einem armen Städtchen und ließ es
sich besonders angelegen sein, der leiblichen Not der Armen ab-
zuhelfen. Er ordnete die Verteilung der Almosen und gründete
einen Unterstützungsverein, in dem fromme Frauen die Bedürf-
tigen aufsuchten und ihnen liebreich halfen. In einem andern
Orte baute er für die unsäglich elenden Galeerensklaven ein
Krankenhaus. Im Vurgundischen bildete er eine Genossenschaft,
die das Vetteln bekämpfte, die Hilfsbedürftigen unterstützte und
sie aus leiblichem und sittlichem Elend herausriß. Für arme
Reisende und zeitweilig Obdachlose gründete er eine wohltätige
Herberge, überall verstand er es, seine Mitchristen zur Mithilfe
bei solchen Liebeswerken heranzuziehen. Zahlreiche Frauen
suchten nach seinem Beispiel die Not zu lindern in Dachstuben
und Kellern und in Gefängnissen. Sooft er auch Undank, ja
Widerstand erfuhr, nimmer ließ er sich abschrecken, nimmer wurde
er müde, zu helfen.
Im Jahre 1634 stiftete er die Genossenschaft der Barm-
herzigen Schwestern. Unverheiratete Frauen, die sich nur
der Aufgabe widmeten, Kranke zu pflegen, vereinigte er zu die-
sem Liebeswerke. Mehrere ähnliche Vereinigungen gingen im
Laufe der Zeit aus diesen Vinzentinerinnen hervor, die gewöhn-
lich wegen ihrer grauen Kleidung „Graue Schwestern" genannt
werden. Wo Hilfe not ist. da erscheinen sie im Aufträge ihrer
Obern und pflegen mit größter Sorgfalt, Hingebung und Selbst-
verleugnung. Sie wachen bei Schwerkranken und vollziehen pünkt-
lich die Anordnungen des Arztes; nichts ist ihnen zu schwer, zu
abstoßend, zu mühsam. Sie dienen ihrem Heiland in den Kran-
ken, nehmen für sich keinen Lohn und stärken sich an dem Worte:
„Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit
erlangen." — Heute beträgt die Zahl der Barmherzigen Schwestern
mehr als 50 000. Sie arbeiten in allen Ländern, unter allen
Nationen und Religionen; von jedem, der ihr segensreiches Wirken
kennt, sind sie hochverehrt, wes Glaubens er auch sein mag.
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Extrahierte Personennamen: Christi Vinzenz_de_Paula Vinzenz
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Tunis Frankreich Vurgundischen
123
Sechster Zeitraum.
Lagt Aegypten, Syrien und Judäa an sich.
Er nahm Jerusalem ein, und führte gegen 30,000
Juden nach Aegypten, wo sie sich bald sehr vermehrten
und reiche Handelsleute wurden. Etwa zwanzig Jahre
spater bemächtigte sich der syrische König, Anti 0-
chus der Große, der Herrschaft über Palästina,
dem sich die Juden auch gern ergaben, weil er der
mächtigste unter den damaligen Königen in jenen Ge-
genden war; sie befanden sich auch unter dem Schutze
ihres neuen Gebieters recht wohl. Als aber der thö-
richte,grausame Antiochus Epiphanes zur Regie-
rung kam, ging es ihnen fast noch schlimmer, als je-
mals. Er nahm ihnen alle heiligen Geräthschaften
von Werth aus dem Tempel, verunreinigte den Tem-
pel, und wollte sie endlich auch zur Annahme der grie-
chischen Religion zwingen. Wer aber entsagt gern sei-
nem Glauben und seinen gottesdienstlichen Gebrau-
chen? Genug, sie widersetzten sich seinem Willen, und
wurden dafür schrecklich gemishandelt. Einmal wur-
de eine Mutter mit sieben Söhnen unter grausenvollen
Martern hingerichtet. Unter diesen grausamen Ver-
folgungen erstand endlich ein Heldengeschlecht, die Fa-
milie des Priesters Mattathias. Diese zog sich An-
fangs in die Einsamkeit zurück, um nicht gequält und
in dem gewohnten Gottesdienste gestört zu werden; als
sie aber auch hier die gesuchte Ruhe nicht fand, begann
ihr Oberhaupt den Kampf gegen die Verfolger. Er
glückte; darauf übertrug der schwache Greis seinem
rüstigsten und tapfersten Sohne, Judas Makka-
bäus, das Commando über das Häuflein, welches sich
zu ihm gesammelt hatte, und dieser setzte nun den Krieg
mit Glück fort. Nach ihm nannten seine Anhänger
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99
Fünfter Zeitraum.
tui, Horatius Coclee, Mutius Scavola, die Dictalo-
ren, die Gallier in Rom, Brennus, Camillus.
Kriege, der Consul Decius, Adel und Volk — Ruck-
kehr der Juden aus dem Exil, Serubabel, Esdra, Ne-
hemia — China und Indien. Confucius; die Brami-
ne». — Rückblick. (Griechenlands große Männer. Die
Glanzsucht und Ausschweifungen der Nation. Roms
Gesetze und zunehmendes Siuenverderbniß.)
Sechöster Zeitraum.
Von Alexander bis Christus.
(Vor Christus 336 bis i, oder vom Jahr der Welt
3643 ~ 3963)
Alexanders Eroberung von Persien und Zug durch
Indien. Sein Tod.
8bisset ihr noch, was Alexander thun wollte, als wir
ihn im vorigen Zeiträume verließen? Persien erobern:
das wollte der König von ein und zwanzig Jahren, und
führte es aus. Zwar war Persien in Entkräftung ver-
sunken, aber immer noch mächtig genug, es mit einem
Feinde aufzunehmen; es wurde jetzt von dem friedlieben-
den und gutmüthigen Könige Darius Codoman-
nus regiert. Dieser Fürst, unfähig, der drohenden
Gefahr und dem erbberungssüchtigen Alexander kräf-
tige Maaßregeln rasch entgegenzufetzen, sandte nur
eine große Anzahl Krieger zum Kampfe gegen den
Feind, der den Zug mit 35,000 Macedoniern und bun-
desgenossenen Griechen begann, und glaubte damit ge-
nug gethan zu haben. Aber Alexanders Feldherrnkunst,
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Extrahierte Personennamen: Horatius_Coclee Mutius_Scavola Confucius Alexander_bis_Christus Alexander Alexanders Alexanders Alexander Alexander Darius_Codoman- Darius Alexander_kräf- Alexander Alexanders_Feldherrnkunst Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Rom Brennus Camillus Serubabel Esdra China Indien Griechenlands Persien Indien
J24- Sechster Zeitraum.
sich Makkabaer. Uebrigens haben die Juden, außer
Moses und diesen Makkabäern, nie große Männer be-
sessen. Makkabäus schlug die Syrer unter den
Feldherren Apollonius, Gorgias und Nikanor,
fiel aber endlich selbst in einer Schlacht gegen das an
Zahl überlegene syrische Heer, und nun übernahm sein
Bruder Jonathan den Befehl.
Dieser erfocht glücklich den Frieden, als eben ein
gewisser Demetrius König von Syrien war. Aber
bald darauf wurde dieser Demetrius bei einem Auf-
ruhr ermordet, der Empörer Alexander Balas be-
stieg den Thron, und dieser Alexander nahm Jona-
than zum Bundesgenossen an. Nach ihm, der nun
zum Hohenpriester erwählt wurde, entstanden Uneinig-
keiten. P o m p e j u s schlichtete sie, (denn das jüdische
Volk hatte sich den Schutz der Römer erbeten,) machte
aber auch die Juden dafür den Römern unterwürfig;
Crassus plünderte sie aus. Die unter römischem
Schutze eingesetzten Könige waren Tyrannen oder Un-
wissende, immer einer schlechter als der andere. He-
rodes, ein schlauer, hochfahrender und unmenschlicher
Fürst, ließ seine ganze Familie ermorden, um Ruhe
auf dem Throne zu haben, gewann aber das Volk durch
Freigebigkeit, Anordnung öffentlicher Feste und die Er-
bauung eines prächtigen Tempels. Aber seine Nach-
folger benahmen sich so thöricht und grausam zugleich,
daß das ganze Volk in Rom laut und förmlich klagte.
Darauf entsetzte Augusius die ganze königliche Fami-
lie ihrer Würden, verbannte sie, Iudaa wurde, als
römische Provinz, Syrien einverleibt, und von einem
Unterstatthalter, (Procurator genannt) der von dem sy-
rischen Statthalter (Procónsul) abhing, regiert.
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