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1. Geschichte des Mittelalters - S. 202

1878 - Mainz : Kunze
202 Vierte Periode des Mittelalters. Aus den An- Als 1437 Siegmund starb, wollte sein Nachfolger und Schwieger-^Johannes ^ohn Albrecht von Oesterreich nicht einmal die Calixtiner dulden. Es Hus bildet kam abermals zum Kriege. Die Böhmen waren glücklich und erwählten sich die böh- y cwyv: r r •• r ' mische Brü- nac9 Albrechts frühem Tode einen calixtinischen König in der Person dergemeinde. des Georg von Podiebrad. Nach dessen Tode verloren die Calixtiner immer mehr Boden, und im 16. Jahrhundert verschwinden sie ganz. Dafür bildete sich allmählich die böhmische Brüdergemeinde nach dem Muster der apostolischen Einfachheit mit einer strengen Kirchenzucht. Durch ihr frommes, thätiges und geräuschloses Leben fand sie viele Anhänger, ward verfolgt und erstarkte und hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten, obwohl ein großer Theil der böhmischen Brüder 1722 zu der Herrnhutergemeinde des Grafen Zinzendorf übertrat. §• 37. Die Kaiser aus (fern liaßsßurgifcflen Stamme. 1. Albrecht Ii. (1438 — 1439). ^foigfben ^hne feirt Zuthun ward Siegmunds Schwiegersohn Albrecht von Luxembur- Oesterreich von den Kurfürsten, welche das Bedürfnis eines mächtigen gern ms. Kaisers fühlten, einstimmig gewählt, und seitdem ist die Krone bis zu ihrem Erlöschen 1806 beim Hause Oesterreich geblieben. Albrecht zugleich König in Böhmen und Ungarn, war ein überaus edler, gebildeter und tapferer Herr, welcher eine vortreffliche Erziehung erhalten hatte. Leider war seine Regierung die kürzeste von allen. Auf einem Feldzuge gegen die Türken erkrankt, erlag er der Ruhr und starb schon 1439. Nie ist ein König von allen Ständen des Reiches so aufrichtig und allgemein betrauert worden wie Albrecht. 2. Friedrich Iii. (1440—1493) und Maximilian I. (1493—1519). Friedrich m. Auf die kürzeste aller Kaiserregierungen folgte die längste; Albrechts üge^Kaiser Letter Friedrich Iii. wurde von den Kurfürsten in Frankfurt zum König 1440-1493. gewählt und besann sich 11 Monate, ob er die Wahl annehmen oder ablehnen solle. Eine unglücklichere Wahl hätte kaum getroffen werden können. Friedrich war zwar ein Mann voll guten Willens und ungewöhnlicher Gelehrsamkeit, aber ohne alle Thatkraft. Um Regierungsgeschäfte kümmerte er sich wenig, und es schien fast, als habe er die Krone nur angenommen, um seinen Lieblingsstudien Astrologie, Alchymie und Botanik nachhängen zu können. Da er im Staatsrathe bei Berathung der wichtigsten Dinge oft einschlief, so nannte man ihn die kaiserliche Schlafmütze. Er entließ einmal den versammelten Landtag,

2. Geschichte des Mittelalters - S. 179

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung re. 179 und indem sie sich zu Elisabeth wandte, erhob sie sich und sprach: „Möge Euch Gott niemals ähnlichen Jammer senden!" Albrecht hatte als Herzog streng und willkürlich gehandelt, er that Albrechts dies auch als Kaiser. Sein ganzes Streben war darauf gerichtet, sich ®^eai2t“nb und sein Haus groß zu machen und Deutschland in eine unumschränkte, in der Familie Habsburg erbliche Monarchie zu verwandeln. Sein harter Charakter, den der Verlust eines Auges auch äußerlich verrieth, ist hinlänglich durch den kleinen Zug gezeichnet, daß er nicht selten zur bloßen Kurzweil durch die Saatfelder ritt. §• 34. Die inifmimg tser Ullgeiwjseimast. 1. Wilhelm Tell und Albrechts Vögte.*) Seit Carl dem Großen gehörte ein Theil der heutigen Schweiz Das Verhätt-zum deutschen Reich; Kaiser Heinrich Iv. hatte diesen dem Herzog 's a“en Berthold von Zähringen und seinen Nachkommen verliehen (1097). "teutschen" Als diese 1218 ausstarben, kam das Land wieder an das Reich, mdi>- und Landgrafen verwalteten die Hoheitsrechte desselben. Kaiser Friedrich Ii. löste die Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden, welche zu Zürich und zum Aargau gehörten, von der Landgrafschaft und erhob sie, da sie sich durch treue Dienste dem Kaiser verpflichtet hatten, zu unmittelbaren Reichsländern. Zur Zeit des Interregnums hatten die drei Ländchen den Grafen von Habsburg zu ihrem Schirmvogt erwählt, und dieser bestätigte ihnen nachher als deutscher Kaiser die erlangten Freiheiten und Rechte. Adolf von Nassau hatte dasselbe gethan. Als aber 1298 Albrecht I. die Kaiserkrone errang, schickten die Waldstätte Boten an ihn, auf daß ihre Freiheit abermals bestätigt werde. Allein Albrecht erklärte, er gedenke ihnen nächstens eine Veränderung ihres Albrechts Ab-Zustandes antragen zu lassen. Darüber erschracken die Waldstätte gar^jj sehr; denn Albrechts Herrschsucht und Ländergier waren ihnen wohl Waldstätte. bekannt. Kurz hierauf ließ Albrecht den freien Leuten der Waldstätte seinen Gruß entbieten und antragen, sie sollten den Schirm des Reichs gegen den ewigen Schutz Oesterreichs vertauschen. Aus Besorgnis vor der wachsenden Macht des Hauses Habsburg entgegneten die Waldstätte, sie wünschten wie ihre Altvordern beim Reiche zu verbleiben, und sie ■•) Die Geschichte von der Gründung der schweizerischen Eidgenossenschaft, obgleich einer einheimischen Chronik entnommen, kann nur als Sage gelten. Namentlich macht die Episode vom Tell, die anderswo ähnlich auftaucht, keinen Anspruch aus Glaubwürdigkeit. Zum Verständnis von Schillers Drama „Tell" möge indes dieser Abschnitt seine Stelle behalten. 12*

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 149

1868 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur französischen Revolution. 149 Schon der Cardinal Richelieu hatte durch die Stiftung der französi- Corneille, scheu Akademie zur Beförderung der schönen Redekünste (1635) zum mâtiné, Aufschwung der Wissenschaften einen guten Grund gelegt. Jetzt er- hoben sie sich zu einer klassischen Blüte. Unter den geistlichen Red- nern jener Zeit ragen besonders hervor Bossuet, Fenelon*), Bour- daloue, Massillion, Flechier. Für das Drama waren Corneille, Racine und Molière thätig. Corneille zeichnete sich im Erhabenen aus; seine Tragödien ergreifen durch eine kraftvolle Sprache, großartige Charaktere und treffende Schilderungen. Racine entzückte durch seinen vollendeten Versbau und eine schöne Sprache, rührte durch seine fromme Be- geisterung und setzte seine Zuhörer durch die tiefe Kenntniß des niensch- lichen, insbesondere des weiblichen Herzens in Erstaunen. Molière zeichnete in seinen Lustspielen mit treffendem Witze und schonungsloser Geisel die Thorheiten seiner Zeit. La Fontaine wurde durch seine£a F°àn- Fabeln ein Muster der Natürlichkeit und Wahrheit in der Darstellung und eines gefälligen leichten Stils. Boileau, der scharfsinnige, witzige und fein zeichnende Satiriker, geiselt die eigentlichen Laster seiner Zeit und ist für die französische Literatur noch darum vou Bedeutung, daß er in seiner urt poétique die Regeln für den Versbau und für die verschiedenen Dichtungsarten aufstellt. Durch diese großen Geister gewann die französische Sprache eine Die franzo- so allgemeine Verbreitung unter den gebildeten Völkern Europa's, daß sie die Umgangssprache derselben ward und die lateinische aus den Ver- Sprache der Handlungen der Gesandten und Diplomaten verdrängte. untto'®"- Von Ludwigs Hof ging aber auch der Geist der Leichtfertigkeit plomatcn. und Frivolität, der Gleichgültigkeit gegen das Heilige, der Verschwen- dungssucht und der Mode an die meisten großen und kleinen Höfe Europa's über. Ludwigs Hof- und Privatleben ward hier bis ins Kleinste nachgeahmt, und diese Nachäfferei untergrub nicht selten die Wohlfahrt des Staates und des Volkslebens, wie das gleiche Treiben Frankreich in seinen Grundfesten erschütterte. Obwohl Ludwig den Anforderungen strenger Sittlichkeit nicht entsprach, so wußte er doch sten ängstlich überall durch eine ängstlich vorgeschriebene Etiquette den königlichen na^ea^mt- Anstand zu wahren. Er hielt sich gewöhnlich zu Versailles auf und war von einem glänzenden Gefolge umgeben; denn er sah ängstlich daraus, daß die angesehensten Familien und Personen sein Hoslager Ludwigs Hofleben ') Fenelon, der Erzieher des Herzogs von Bourgogne, Ludwigs Enkel, fiel durch seine avaàres 6e Télémaque in Ungnade, weil man darin An- spielungen ans den franzosischen Hof witterte.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 295

1868 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. In Mexico hatten die Rechtsverletzungen gegen europäische Mächte das bewaffnete Einschreiten der Spanier, Engländer und Franzosen ver- anlaßt (1862). Die beiden ersteren Mächte zogen sich jedoch bald zurück, und die Franzosen setzten allein den Krieg fort. Napoleon Iii. suchte seinen Plan, Mexico zu einer Monarchie unter dem östreichischen Erzherzog Ferdinand Maximilian, ältester Bruder des Kaisers Franz Joseph zu erheben, durchzusetzen, und im Juni 1864 nahm dieser unter sehr mißlichen Verhältnissen sein neues Reich in Besitz. Aber nach dem Abzug der Franzosen hatte Maximilian das Unglück, in feindliche Ge- fangenschaft zu gerathen und ward (19. Juni 1867) erschossen. §. 36. Die Bildung im 19. Jahrhundert. Auf Schiller und Goethe war die romantische Schule gefolgt und Die roman- halte die Einheit der Kunst und des Lebens erstrebt. Religion, Poesie, tli^e ei,uie' Leben, Alles sollte harmonisch mit einander aufgehen, christliche Kunst alle Zustände und Bestrebungen des Lebens durchdringen. Die Ro- mantiker, welche das klassische Alterthum seines Einflusses zu berauben suchten, strebten mit Abstreifung alles Irdischen nach idealem Auf- schwünge und fanden in phantastischen Träumereien und in weicher Sentimentalität Befriedigung. Das Mittelalter mit der Herrlichkeit der Kirche und des Ritterthnnis war der Stoff der romantischen Poesie. Die romantische Schule, wozu insbesondere August Wilhelm von Schle- gel, Friedrich von Schlegel, Novalis oder Friedrich von Hardenberg, Ludwig Ticck, Ludwig Joachim von Arnim und Clemens Brentano, Hölderlin, Ernst Schulze, Adalbert von Chamisso und Andere gehören, hat das große Verdienst, die Liebe zu den älteren deutschen Dichtungen wieder angeregt, den Wortschatz unsrer Sprache entwickelt und durch gewandte Behandlung des Rhythmus und des Reimes die Biegsamkeit der Form gezeigt zu haben. Jnimerhiu verdankt die Poesie den Ro- mantikern manche wohlthätige Anregung, und auch die Sprachforschung der Brüder Jakob und Wilhelm Grimm lehnt sich an sie an. Der deutsche Befreiungskampf regte Moritz Arndt, Friedrich von Naterländt- Stägemann und Theodor von Körner zu kräftigen Kriegsliedern an. schedlchtung- Anch Max von Schenkendorf und Friedrich Rückert sangen vaterländische Lieder; letzterer wandte sich später zur Uebertraguug orientalischer Dich- tungen und zeigte sich hierin als unübertroffener Meister. Auch Graf August von Platen verdient als Meister der dichterischen Form und Gegner der späteren Romantiker lobende Erwähnung, wenn er schon in seinen Poesien zuweilen nicht über die prosaische Wirklichkeit hinüber

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 316

1868 - Mainz : Kunze
316 Dritte Periode der neueren Geschichte. Caroline Perthes. Wenden wir uns von diesen nnweiblichen Bestrebungen einzelner Thörinnen lieber ab zu dem Leben zweier deutscher Frauen, deren Wesen uns die weibliche Anmuth im schönsten Lichte zeigt und deren würdiges Beispiel jede Jungfrau mit dem edlen Vorsatze erfüllen sollte, ihnen nachzueifern und ähnlich zu werden. Caroline Claudius, die älteste Tochter des Wandsbecker Boten, war 1774 geboren; sie hatte das 22. Jahr erreicht, als sie ihren Gemahl, den Buchhändler Perthes, kennen lernte. Ihre ganze Er- scheinung, so angenehm die regelmäßig edlen Züge, die schlanke Gestalt und die feine Farbe auch waren, hatte nichts Ueberraschendes und Blendendes, aber ans deni lichtbraunen Auge blickte ein Reichthum der Phantasie und eine Tiefe des Gefühls, eine Kraft und Ruhe des Charakters und eine Klarheit des Verstandes hervor, welche mit un- widerstehlicher Macht die Geniüther anzog. Sie stößte Jedem, der ihr nahe trat, hingebendes Vertrauen ein; zu ihr kamen die Fröhlichen und waren sicher, freudige Theilnahme zu finden, und für viele, viele Menschen ist sie in äußeren und inneren Leiden eine Quelle des Trostes, der Ergebung und eines neuen Muthes geworden. In einfachen Ver- hältnissen aufgewachsen, erschien ihr jedes Zusammentreffen mit der Unruhe der Welt als eine Gefahr für ihren kindlich unbefangenen Umgang mit Gott. Zwischen häuslichen Arbeiten, Musik und geistiger Beschäftigung war ihre Zeit getheilt. Eine volle, reine Stimme und ein musikalisches Urtheil blieben ihr auch im höheren Alter. Der neueren Sprachen war sie kundig und in der lateinischen so vorgeschritten, daß sie später ihren Söhnen wesentliche Hülfe leisten konnte. Seitdem sie das väterliche Haus verlassen hatte, war ihre ganze Liebe und Sorg- falt auf ihre Familie gerichtet, welche sie beglückte. Perthes hatte einen großen, ausgedehnten .Wirkungskreis und bedurfte bei dem rast- losen Getriebe des Geschäftslebens mit seinen sorgenvollen Anstrengungen, um innere Ruhe, Freudigkeit und Kraft zu behalten, eines anderweitigen Haltes; und diesen fand er in seiner Familie, deren Leben sich immer sicherer und glücklicher gestaltete. Wie herzlich dankte er seiner edlen Frau zu jeder Zeit, daß sie sein und der ganzen Familie wahres Glück begründet habe und zu erhalten wisse. Ihre Sehnsucht nach äußerer Ruhe war ihr im Glücke geblieben, allein demnngeachtet hatte sie im ersten Jahrzehent der Ehe die Freiheit, Ruhe und Kraft gewonnen, welche sie später, als Vermögen, Familie und alles äußere Glück zu- sammenzubrechen drohte, mit wahrem weiblichem Heldenmuthe bewährte. Hamburg war nach der Schlacht von Jena von den Franzosen besetzt und aller Handel mit England bei Todesstrafe verboten worden.

6. Geschichte der neueren Zeit - S. uncounted

1868 - Mainz : Kunze
Verzeichn: st der neuesten Bücher aus dem Verlage von C. G. Kunze's Nachfolger in Main;, welche sich nach Inhalt, Ausstattung und Preis für Bibliotheken an Töchterschulen, zu Prämien und häuslicher Lectüre ganz vortrefflich eignen: Characterbilder und Gruppen aus der deutschen Cultur- und Literaturgeschichte des 18. und 19. Jahrh. von A. 'Watentiner. Zweite Auflage. 1868. 18 Sgr. — fl. 1. 3 kr. Inhalt: Das 18. Jahrhundert.— Spener und der Pietismus. — Die Schweiz und Niederdeutschland. —Frau Neuberin. — Seb. Bach. — Joh. Io ach. Winckelmann. — Angelika Kaufmann — Sophie von La Roche. — Lavater und Basedow. — Gotthold Ephraim Lessing. — Fricdr. Ludw. Schröder. — Frankfurt um die Mitte des 18. Jahrhunderts. — Frau Rath Göthe. — Lili. — Joh. H. Voß. — Matthias Claudius, der Wandsbecker Bote. — Joh. G. Herder. — Altwürtemberg. — Schiller in Stuttgart und Mannheim. — Ueber Schillers Cha- rakter und Persönlichkeit. — Wilhelm und Caroline von Humboldt. — Rahel. — Friedrich Schleiermacher. — Die Verfasserin schreibt: Bei der Wahl der Persönlichkeiten hielt ich mich nicht bloß au die Koryphäen unserer Literatur, sondern suchte nach Characteren, die in der Ausbildung des eignen Wesens uns als Muster dienen können, die, Menschen im schönsten und größten Sinne des Wortes, ans ihre Umgebung im weiteren und engeren Kreise nachhaltig und bedeutend gewirkt haben, in denen ein großer Kampf mit sich selbst oder mit den Verhältnissen, ein Streben nach dem Besten und Schönsten uns entgegentritt, oder auch eine frische, er- quickende Originalität und ein einfacher, tüchtiger Sinn. Ganz besonders wünsche ich dem Buche im Hanse einen Platz, neben Mutter und Tochter, der einen die Jugend mit ihrem warmen Herzen, ihrer Begeisterung für alles Große und Schöne, ihrem Streben und ihren Träumen zurückrufend, der anderen zur Nach- eiferung, zum Emporheben über alles Alltägliche, zur Erweckung eines idealen Sinnes, der sich nicht mit dem Schaum des Lebens begnügen wird. — Mikes Standish's Brautwerbung. Von H. W. Longftllow. Uebersetzt von I. Mancfeld. Miniatur-Ausgabe. 1867. 14 Sgr. — 48 kr. Inhalt: Vorrede. — I. Miles Standtsh. — Ii. Liebe und Freundschaft. — Iii. Des Liebenden Sendung. - Iv. Joh. Alden. — V. Die May-Flower segelt. — Vi. Priscilla. — Vii. Milles Standish auf dem Kriegspfade. — Viii. Am Spinnrad. — Ix. Die Hochzeit. — Anmerkungen. isicfe kleine epische Dichtung, eines der letzten Prodncte des anmuthigen amerikanischen Dichters, war einem großen Theile des deutschen Publikums bis jetzt kaum zugänglich.- Und doch reiht Miles Standish's Brautwerbung, eine liebliche Schilderung der ersten Ansiedlerzeiten in Neu-England, durchweht von dem Geiste milder Frömmigkeit, sich würdig seinen früheren, den Deutschen lieb- gewordcncn Gedichten an, und so wird den Kreisen, für die Longfellow recht eigentlich schreibt, den Frauen und der Jugend, auch gegenwärtige Ueber- setzung eine angenehme Gabe sein. Elegant gebundene Exemplare kosten 20 Sgr. — fl. 1. 12 kr.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 301

1868 - Mainz : Kunze
Von der ersten französischen Revolution bis zur Gegenwart. 301 mit den angesehensten Künstlern des Auslandes (den Franzosen Gérard, Horace Vernet, den Engländern West und Wilkie) nicht ohne bedeuten- den Erfolg gewetteifert. Kunstoereiue und Kunstausstellungen haben das allgemeine Interesse auf sich gezogen und Vortheilhaft auf Leistungen und Bestrebungen der Künstler eingewirkt. Unter den Meistern in der Musik nehmen neben den Italienern Rossini, Bellini, Donizetti, und den Franzosen Boildieu und Auber die Deutschen eine hervorragende Stellung ein. Beethoven, Mendelssohn-Bartholdy, Karl Maria von Weber, Louis Spohr, Friedrich Schneyder, Meyerbeer, Marschner, Lachner, Richard Wagner u. A. haben herrliche und gediegene Tonwerke geschaffen. Großartige Musikfeste, Sängervereine und Liedertafeln haben den in ganz Deutschland regen Sinn für die Tonkunst erhalten und zu allen Zeiten Gutes und Tüchtiges geleistet. §. 37. Die Frauen in dem 19. Jahrhundert. Der letzte Zeitraum der neuen Geschichte beginnt mit der fran- zösischen Revolution, jener furchtbaren und gewaltsamen Staatsnm- wälznng, an welcher das weibliche Geschlecht nicht geringen Antheil genommen hat. Frauen befanden sich in den vordersten Reihen derer, welche die Bastille stürmten und die Besatzung niedermachten; Frauen führten jenen zügellosen Haufen an, welcher unter strömendem Regen von Paris nach Versailles aufbrach und die königliche Familie im Schlosse belagerte und beschimpfte. Die Damen der Halle waren über- all zugegen, wo es Aufruhr und Mord zu fördern galt. Sie drängten sich an die Gefängnisse heran, um die Unglücklichen zu verhöhnen und zu mißhandeln und verfuhren gegen Niemanden grausamer und un- menschlicher, als gegen ihr eigenes Geschlecht; sie begleiteten die be- mitleidenswerthen Opfer der Volkswuth zur Guillotine und jubelten laut auf, so oft der Henker sein blutiges Werk vollendet hatte. Am 10. August 1792 war es eine Mademoiselle Theroigne, welche sich bei Erstürmung der Tuilerien vor allen Männnern hervorthat. Sie rief die Fliehenden zurück und griff an der Spitze der Marseillcr zum zweiten Male an. Man belohnte ihren Muth durch einen Ehrenplatz in der Nationalversammlung, wo sie nur im Neitkleide und in der Uniform der Nationalgarde erschien. Robespierre hatte beständig ein Gefolge von Weibern im Hause und in öffentlichen Versammlungen um sich, welche ihren Herrn und Meister an Grausamkeit und Blutdurst übertrafen. Auch zu den widerlichsten Orgien, welche bei dem soge- nannten Cultus der Vernunft gefeiert wurden, gaben sich Frauen und Der Antheil der Frauen an der fran- zösischen Re- volution.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 195

1868 - Mainz : Kunze
Vom westfäl. Frieden bis zur ersten französischen Revolution. Beschwerde beim Kurfürsten von Sachsen erhob und dieser befahl, keine Auswanderer mehr aufzunehmen. Aber Preußen, Schweden und Polen nahmen die frommen Brüder auf, welche alsbald nach Außen eine bedeutende Thätigkeit entfalteten und Missionäre nach Grönland, zu den Eskimos und den Hottentotten in Afrika aussandten. Gegenwärtig sind die Brüdergemeinden in Deutschland, England, Rußland und Nordamerika verbreitet und mögen nahezu eine Million Glieder zählen. In den Statuten der Herrnhuter Brüdergemeinde, welche 1727 be- schworen wurden, heißt es wörtlich unter Andern: so: „Ein Jeder, der da nicht bekennt, daß ihn die bloße Erbarmung Gottes in Christo er- griffen und er derselbigen nicht einen Augenblick entbehren könne; daß auch die größte Vollkommenheit des Lebens, wo sie zu erhalten wäre, ohne Jesu auf sein Blut und Verdienst gegründete Fürbitte, bei Gott gar schlecht angesehen sei, in Christo aber angenehm werde; und neben dem nicht täglich beweist, daß es ihm voller Ernst sei, die Sünde, die Christus gebüßet, wegnehmen zu lassen, und täglich heiliger, dem ersten Bilde Gottes ähnlicher, von aller Anklebung der Creatur, Eitelkeit und Eigenwillen, täglich reiner zu werden, zu wandeln, wie Jesus ge- wandelt hat und seine Schmach zu tragen: — der ist kein rechtschaffe- ner Bruder." Allein alle diese einzelnen Bestrebungen waren nicht im Stande, die französische Aufklärerei vom Gebiete der deutschen Kirche fern zu hallen, und es zeigte sich bald, welche nachtheilige Einwirkung dieselbe auf das kirchliche Leben im Allgemeinen, und auf die Verhältnisse des Familienkreises ausübte. Es bleibt uns noch zu zeigen übrig, wie die deutsche Dichtung Gottsched und sich von dem französischen Einstusfe allmählich losmachte und eine zweite l°ine Gegner klassische Periode hervorrief, welche ewig der Stolz des deutschen Volkes r * bleiben wird. Für die Feststellung der Grundsätze vom Begriffe des Schönen suchte zuerst Professor Gottsched in Leipzig in seinen Vorlesungen und Schriften zu wirken; er war ein steifer, pedantischer und über- müthiger Mann, welcher in großem Ansehen stand, das Theater der Karoline Neuber aus allen Kräften förderte, aber der freien Entwickelung deutscher Poesie und Dramatik dadurch schadete, daß er das Stegreifspiel und den Hanswurst von der Bühne verbannte. Gottsched wollte die Dichtkunst in Regeln einschnüren; dagegen erhob sich Johann Jakob Bodmer in Zürich, welcher das freie Walten der Phantasie in der Poesie empfahl und auf Englands Dichter hinwies. Ihm gebührt noch das Verdienst, daß er auf die deutschen Dichtungen des Mittelalters wieder aufmerksam machte. Unbekümmert um diesen Streit dichteten 13*

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 208

1868 - Mainz : Kunze
208 Zweite Periode der neueren Geschichte. Amalie von Sachsen- Weimar. thätige und sehr gebildete Frau, welche in der schönen Literatur, Ge- schichte und Philosophie wohl bewandert war. Gellerts moralische Vorlesungen übersetzte sie ins Französische, und ihre eigenen Schriften*) zeugen von einem frommen Gemüthe und klaren Verstände. Sie war heiter und nahm gern an den Festlichkeiten in der königlichen Familie Antheil. Als sie 1797 das Zeitliche zu segnen im Begriffe stand, konnte sie zu den Umstehenden mit vollem Rechte sagen: „Ich weiß, ihr werdet mich nicht vergessen. Gott hat mich gnädig bewahrt, daß ich mir keine Handlung vorzuwerfen habe, durch die irgend ein Mensch mit meinem Wissen an seinem Glücke gelitten hätte." Unter den deutschen Frauen jener Zeit nimmt die Herzogin Anna Amalie von Weimar, die Tochter des Herzogs Karl von Braunschweig und der Herzogin Philippine Charlotte, Schwester Friedrichs Ii., eine hervorragende Stelle ein. In ihrem I 7. Lebensjahre vermählte sie sich mit dem Herzoge Ernst August von Weimar, der aber schon zwei Jahre nachher starb (1758). Anna Amalie wurde in ihrem 19. Jahre die Vormünderin ihres Sohnes Karl August und leitete die Regierungs- geschäfte bis zu dessen Volljährigkeit 1775. Höchst sorgsam erzogen, entwickelte sie in allen Verhältnissen des Lebens die Fülle ihrer geistigen Anlagen und ward dem Lande eine treue Mutter und große Wohl- thäterin. Von klugen und redlichen Männern umgeben, die sie sich selbst mit richtigem Takte zu wählen wußte, begann sie zunächst die Wunden zu heilen, welche die langen Kriegsjahre dem Lande geschlagen hatten. Besonders aber gelang es ihr, das sonst unbedeutende Weimar zum Sitz der hervorragendsten Geister zu machen und einen Musenhof daselbst zu begründen, welcher ewig Deutschlands Zierde bleiben wird. Ihre Vorliebe zu Wielands Schriften bewog sie, den gefeierten Dichter nach Weimar zu berufen, wodurch der Hof zu neuem geistigen Leben angeregt wurde. Der Graf Görz, der Erzieher des Prinzen, Wieland, von Einsiedel, von Seckendorf, Musäus und von Knebel, der 1775 berufene Dichterfürst Goethe, Herder und später (1790) Schiller ver- herrlichten und belohnten Amaliens kunstsinniges Streben. Da brachen neue Unglücksjahre Uber Deutschland herein. Die unglückliche Schlacht von Jena (1806) zwang die Herzogin, Weimar zu verlassen; doch kehrte sie später zurück, untröstlich über das traurige Schicksal ihres Bruders, des Herzogs von Braunschweig. Napoleon erschien bald nach 9 „Betrachtungen über die Sorge der Vorsehung für die Menschen." „Be- trachtungen auf alle Tage der Woche." „Betrachtung über die Lage der öffentlichen Angelegenheiten im Jahre 1778."

10. Geschichte des Mittelalters - S. 157

1867 - Mainz : Kunze
Von bei- Begründung des päpstlichen Uebergewichtes rc. 157 . Die zahlreichen Lieder, welche die kunstliebende Zeit schuf, priesen die Minne, die Liebe, bald die Verehrung und Sehnsucht, bald das neu Frauen, Glück der Liebenden, das gesellige Leben bei Hofe, den Tanz, das d-m Früh- Tnrnier um den Dank der Frauen, den Wechsel der Tages- und Jahreszeiten, den Mai mit seinen Blüthen und seinem Vogelgesang, den Winter mit seinen Freuden, die Verehrung der heiligen Jungfrau, das Vaterland, das Lob der Fürsten rc. Die größeren Heldengedichte be- handelten verschiedene Stoffe, zunächst den vaterländischen. Dieser be- handelt Ueberlieferungen und Sagen von den alten Helden der Hunnen, Gothen, Franken, Sachsen, Burgunder, Langobarden, vom König Etzel, Dietrich, Siegfried, Günther und Odoaker. Die vorzüglichsten Epen dieses Sagenkreises sind das Nibelungenlied und die Gudrun. Andere behandeln den ausländischen Sagenkreis entweder Carls des Großen und seiner Paladine oder des Königs Arthus und der Tafelrunde des heiligen Grals*) oder die antiken Stoffe des Aeneas, den trojanischen Krieg rc. Die vier bedeutendsten epischen Dichter waren Heinrich von Heinrich Veldeck, welcher an dem Hofe zu Cleve den größten Theil seiner Eneit"°" Veldeck, dichtete und das ihm entführte Werk am thüringischen Hofe wieder- erhielt und 1189 vollendete; Hartmann von der Aue, ein schwäbischer H^tmann Ritter, welcher an einem Krenzzuge sich betheiligte und zuerst mit Glück die Artussage durch Erec und Zwein, den Ritter mit dem Löwen, in unsere Literatur eingeführt und außerdem die Legende Gregorius aus dem Steine und die Erzählung von dem armen Heinrich hinterlassen hat; Wolfram von Eschenbach, der größte Dichter des deutschen Mittel- Wvlfra», von alters, ein armer fränkischer Ritter, welcher gleichzeitig mit Walther eic^ent,a(^ von der Vogelweide am thüringischen Hofe zu Eisenach lebte, und um 1212 den Parzival, sein größtes, vollendetes Werk, welches die Artus- und Gralsage verbindet, und den sogenannten Titurel dichtete, wovon er nur zwei Bruchstücke hinterlassen, welche zu dem Besten gehören, was die mittelhochdeutsche Kuustpoesie geschaffen hat; Meister Gottfried Meister von Straßburg, welcher um 1210 nach einem französischen Epos ^"aßburg." Tristan und Jsolt verfaßte, welches sich durch tiefe Einsicht, inniges Gefühl und glänzende Darstellung auszeichnet **). *) Der heilige Gral warb als eine kostbare Schale angesehen, deren sich Christus beim letzten Abendmahle bedient und in die Joseph von Arimathia bei der Grablegung das Blut des Herrn aufgefangen haben soll. **) Wir brechen hier ab, da eine erschöpfende Behandlung dieses Gegenstandes ohnedies der deutschen Literaturgeschichte anheimfällt.
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