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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 96

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 96 — eine neue Heimat gründeten und beutsche Sitte verbreiteten. Da durch die Auswanberung die Zahl der Bauern immer geringer mürbe und die Bemirtschaftung der ßänbereien nicht mehr in der bisherigen Weise erfolgen sonnte, sahen sich schon beswegen manche Grundherren genötigt, die Lage ihrer Leibeigenen zu bessern. Durch die Einführung neuer Mturgemächfe, durch Verbreitung des Wein-') und Obstbaues, durch umfangreiche Robungen und durch die Einführung der 2) reife Iber * wirtschaft (Brache, Winterfrucht, Sommerfrucht) suchten die Bauern reichere Erträge aus ihren ßänbereien zu erzielen, und ba der Wert des Gelbes bebeutenb stieg, kam biefer Aufschwung auch der ßanbmirtfchaft zugute. Das ß e b e n bot das Bilb ehrmürbiger Sitten und eifriger Arbeitsamkeit, aber babei fehlte es nicht an ßebensluft und fröhlichen Festen. Am Herbfeuer und in der Spinnftube würden alte Sagen und Geschichten erzählt und fröhliche ßieber gesungen, unter der Dorflinbe schwangen sich Jüngling und Jungfrau in munteren Reigen, und am Jahrmarktstage gab sich jung und alt einer oft ausgelassenen Freube hin. Wissenschaft und Kunst. Wie früher, so lag auch jetzt noch der Unterricht der Hauptsache nach in den Hänben der Kloster-geistlichen; in den Stäbten gab es Schreibschulen und ßateinfchulen. Durch die Kreuzzüge und den Aufenthalt der ftaufifchen Kaiser in Italien erhielten Wissenschaft und Kunst eine mächtige Anregung. Die Kenntnisse der Araber in der Mathematik, Astronomie, Mebizin und den Naturwissenschaften wirkten förbernb auf biefe Wissenszweige in Europa. Die ßehre von der Kugelgestalt der Erbe beschäftigte die Gelehrten. Europäische Mönche zogen in kühnem Glaubensmut aus, um den Völkern Inner - Asiens das Christentum zu oerfünbigen; bereits zu Ansang des vierzehnten Jahr-hunberts war die Hauptstabt des chinesischen Reiches der Sitz eines Erzbischofs. Der Venetianer Marco Polo bereiste das östliche Asien und veröffentlichte seine Erlebnisse in einem Werke, das eine geschätzte Quelle für die Kenntnis biefes ßanbes würde. — Die G e -fchichtfchreibung fanb ihren vornehmsten Vertreter in dem Bifchof Otto von Fr eifing, der eine ßebensbefchreibung des grotzen Kaisers Friedrich I. abfaßte. Seit dem 13. Jahrhundert bewahrten namentlich die Stäbtechroniken der Nachwelt wichtige geschichtliche Nachrichten auf. *) Der Weinbau drang bis an den Schweriner See und die Nogat vor.

2. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 21

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 21 — schändlichen Götzendienst hinstellte, wurde er verfolgt und mußte von Mekka nach Medina fliehen. Das Jahr der Flucht (622), Hedschra genannt, wurde für die Mohammedaner der Anfang ihrer Zeitrechnung. Schon bald kehrte Mohammed nach Mekka zurück, eroberte die Stadt und zwang ganz Arabien, seine Lehre anzunehmen. Die Religion wird Islam genannt: der Koran ist das Religionsbuch der Mohammedaner oder Moslemin. Die Nachfolger des Propheten, die Chalifen, eroberten mit Feuer und Schwert Asien vom Mittelländischen Meere bis zum Indus und die Nordküste Afrikas bis zu den Säulen des Herkules. Unter ihrem Anführer T a r i k setzten sie nach der pyrenäischen Halbinsel über und vernichteten das Westgotenreich (Schlacht bei Terxes de la Frontera 711). Sie drangen auch über die Pyrenäen, um das Frankenreich dem Halbmond zu unterwerfen. In der Schlacht bei Tours und Poitiers im Jahre 732 wurden sie aber von Karl Mar teil geschlagen und nach Spanien zurückgedrängt. Die Hauptstadt des gewaltigen arabischen Reiches war Bagdad;' doch erhielt auch in Spanien das Chalifat von Korboua größere Bedeutung. Die arabische Kultur stand schon auf einer hohen Stufe. Den Ackerbau suchten die Araber durch kunstsinnige Berieselungsanlagen zu heben; die Weberei, die Barchent, Musselin, Atlas und Damast herzustellen verstand, blühte; die Waffenschmiede lieferten die berühmten Damascener Klingen, Goldschmiede Schmuckgegenstände aller Art in kunstvollen Formen. Ihr Handel entwickelte sich durch die Verbindung des Morgenlandes mit dem Abendlande zum Welthandel. Die wissenschaftlichen Werke anderer Völker, besonders die des Aristoteles, wurden ins Arabische übersetzt; das Studium der Philosophie, Naturwissenschaft, Medizin, Astronomie, Geschichtsschreibung und Mathematik wurde eifrig gepflegt; Ausdrücke wie Algebra, Almanach, Alkohol, Kabel und mehrere andere, desgleichen unsere Ziffern sind arabischer Herkunft. Aus dem reichsten Gemütsleben der Araber ergab sich ihre Vorliebe für die Lyrik, für Sittensprüche und Sentenzen, Fabeln und Parabeln und besonders für Märchen. Die Sammlung „Tausend und eine Nacht" wurde aus dem Persischen umgedichtet. Hervorragendes wurde auf dem Gebiete der Baukunst geleistet; die herrlichste Schöpfung der arabischen Baukunst ist die Alhambra bei Granada mit dem Löwenhof und -er Abencerragenhalle, deren echt maurisches Stalaktitengewölbe <m Tropfsteinbildungen erinnert.

3. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 24

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 24 — fast vollständig. In anderen Gegenden entstanden durch Verschmelzung des Römer- und Germanentums die romanischen Nationen; das französische, italienische, spanische und portugiesische Volk. In den eroberten neuen Gebieten gewöhnten sich die Germanen doch allmählich an eine friedliche Beschäftigung, und die Berührung mit den Römern oder jenen Völkern, die römische Gesittung und Bildung bereits angenommen hatten, wirkte veredelnd auf die ungebildeten Germanen. Sie nahmen feinere Sitten und Lebensgewohnheiten an, richteten sich in Bekleidung, Wohnung und Beköstigung nach den unterworfenen Völkern, bereicherten die eigene Sprache durch neue Lehnwörter oder eigneten sich sogar die Sprache der Römer an. Außerdem wurden die Germanen durch die römische Bildung vorbereitet für d i e Aufnahme des Christentums, das die Bruchstücke der antiken Kultur gerettet und den später lebenden Geschlechtern überliefert hat. Die Zeit der Völkerwanderung war das Heldenzeitalter des germanischen Volkes. Die vielen neuen Lieder, welche von dem mythischen Frankenkönig Siegfried, von Dietrich von Bern, Etzel, Günther und Hildebrand berichten, haben sich jahrhundertelang im deutschen Volke lebendig erhalten; sie bilden den Staff für später entstandene Heldengesänge, unter denen das Nibelungenlied am bedeutendsten ist. Ii. Das Krankenreich. 1. Die Merowinger (481—751). Die Franken. Unter den deutschen Valksstämmen, die während der Völkerwanderung auftreten, haben die Franken auf den Trümmern des römischen Reiches eine Herrschaft von längerer Dauer gegründet. Sie hatten die Grenzen ihrer Wohnplätze nicht zu weit nach Süden verschoben, weshalb ein Zuzug aus der Heimat möglich war, und durch natürliche Grenzen geschützt, waren sie mehr als andere Völker von dem Strome der Völkerwanderung verschont geblieben. Sie hatten somit ihre kraftvolle Volfsart festgehalten und recht bald den Gegensatz zwischen römischem und germanischem Wesen überwunden. Besonders bildete die gleiche Religion ein Band, das beide Teile nach und nach als ein einheitliches Ganzes umschlang.

4. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 31

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 31 — In den Schulen wurde die Jugend mit den Schätzen des Altertums bekannt gemacht. Tag und Nacht sahen die fleißigen Mönche in ihren Klosterzellen und vervielfältigten in kunstvoller Schrift die Werke alter heidnischer und christlicher Literatur. Die Mönche schrieben auch die bedeutsamsten Ereignisse ihrer Zeit nieder, und heute ist manche Klosterchronik eine wichtige Geschichtsquelle. Herrliche Bauwerke, Klöster und Kirchen, haben die kunstverständigen Mönche errichtet, und nicht minder waren sie Meister in der Weberei und der Kunst der Bildschnitzerei in Holz und Elfenbein. Neben den Mönchsklöstern gab es auch Nonnenklöster, in denen die weibliche Jugend zu guter Sitte erzogen und mit nützlichen Kenntnissen und Fertigkeiten für das Leben ausgestattet wurde. 3. Die Karolinger (751—911). Karl der Große. (768—814.) Persönlichkeit. Nach dem Tode Pippins des Kleinen (751—768) übernahm sein Sohn Karl die Regierung und führte sie mit Kraft und Weisheit über vierzig Jahre. Er ist eine der glänzendsten Erscheinungen unter den großen Fürsten des Mittelalters. Gleich groß steht er da als Held im Kriege wie als Landesvater zur Zeit des Friedens. Karl war eine hoheitsvolle, wahrhaft königliche Erscheinung. Sein mächtiger Körper, der in allen Gliedern ein schönes Ebenmaß zeigte, maß sieben Schuh. Sein Gang war fest, seine Haltung würdevoll, sein ganzes Auftreten verriet den gewaltigen Herrscher, seine großen, lebendigen Augen schauten mild und freundlich auf jeden herab. Zu seiner kräftigen Gestalt wollte seine hohe Stimme nicht recht passen; sie war jedoch klar und wohlklingend, und rasch und sicher floß dem mächtigen Herrscher die Rede vom Munde. Sein starker Körper war der Träger eines gewaltigen Geistes. Sein scharfer Verstand fand stets das Rechte und erkannte weitschauend die hohen Aufgaben der Zukunft. Mit einem eisernen Willen verband er rasche Entschlossenheit, nimmermüde Tätigkeit und ein reiches, edles Gemüt. Er hatte sich die Aufgabe gestellt, alle deutschen Stämme zu vereinigen und auf germanischer Grundlage ein Weltreich aufzubauen, in dem die ganze Christenheit in Frieden und Eintracht leben sollte. Kriege, a) Der dreißigjährige Sachsenkrieg (seit 772). Die lange Reihe seiner Kriege begann Karl mit dem Kriege gegen die Sachsen, die ihre Unabhängigkeit noch vollständig bewahrt hatten und

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 97

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
97 Aus den alten Kloster- und Domschulen entwickelten sich mit der Zeit die Hochschulen oder Universitäten/) die im Vergleich zu heute insofern eine andere Einrichtung zeigten, als sie geewöhnlich nur eine Fakultät hatten. In Bologna wurde besonders das Studium des römischen und kanonischen Rechts gepflegt, zu Salerno das der Medizin. Ludwig der Heilige stiftete zu Paris eine theologische Schule, die Sorbonne; die erste vollständig Ä-M ausgestattete Universität gründete Friedrich Ii. zu Neapel; die erste deutsche Universität verdankt ihre Entstehung Kaiser Karl Iv., sie wurde im Jahre 1348 zu P r a g eröffnet. Der Zudrang zu diesen Bildungsanstalten war so gewaltig, daß Bologna 1362 nicht weniger als 20 000 Studierende zählte, unter ihnen Männer im gereiften Alter. Die überlieferten Rechtsbe stimmn n-gen der Sachsen wurden vor 1235 im „Sachsenspiegel" niebergelegt, dem etwa 50 Jahre später im „Schwabenspiegel" eine Bearbeitung für Dberbeutfchlanb folgte. Seit dem Zeitalter der Staufen begann jeboch schon allmählich das kirchliche (kanonische) und römische Recht das beutfche Recht zu verbrängen. «•: " ' • '0 ' v^/Frv'i ✓ Vh Zx H Ajlayl ll> m - K cirxid =m=m Grundriß eines gotischen Domes (Cöln). 1) Universität von universitas — Gesamtheit. Das Wort bedeutete anfangs soviel wie Körperschaft der Lehrer und Schüler, später die Gesamtheit der Wissenschaften (universitas literarum). Br. u. K., Leitfaden der Geschichte. Ii. i

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 61

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 61 — bertbe Macht und Selbstänbigkeit der weltlichen Fürsten vollstänbig zu brechen, wie sie es auch nicht Hinbern konnten, daß bieselben ihr Besitztum nicht als Lehen, fonbern als erbliches Eigentum betrachteten. Um eine Stütze gegen den hohen Abel zu haben, sprach Konrab Ii. dem nieberen Abel die Lehen als erbliches Eigentum zu. Das Königtum war nicht erblich, obschon das Streben der sächsischen und fränkischen Könige stets baraus gerichtet gewesen war, die Königskrone an ihre Familie zu knüpfen. Der König würde gewählt. Nach der Wahl leistete der Gewählte den Eib, worauf ihm von den anwesenben Fürsten gehulbigt würde. Die Hulbigung der ctnbern Fürsten, des Abels und des Volkes nahm der König aus dem Königsritt entgegen. Die Salbung und Krönung würde gewöhnlich vorn Erzbischof von Eöln, in besten Sprengel Aachen lag, im Dom zu Aachen vorgenommen. Der König war der höchste Herr und Gebieter im Reiche. Seit Otto I. betrachteten sich die Könige nicht bloß als Schirmherren, fonbern sogar als die Oberherren der Kirche. Erst durch das entfchiebene Vorgehen Gregors Vii. würde die frühere Machtstellung der Kaiser dem Papsttum gegenüber ein für alle Mal gebrochen. Die Macht des Kaisers war um so größer, je größer seine persönliche Tüchtigkeit und seine Hausmacht war, und je mehr er sich auf das immer mehr erstart’enbe Bürgertum stützen konnte. Geistige Bildung. Die allgemeine Schul-bilbung, wie sie Karl der Große angestrebt hatte, war nicht burchgeführt worben. Selbst die Fürsten und die Mitgüeber des Abels waren des Schreibens und Lesens nicht funbig. In den bekannten Klosterfchulen zu St. Gallen, Fulba, Corvey und an den Höfen der geistlichen Fürsten fanben Kunst und Wissenschaft jeboch eine liebevolle Pflege; die Gelehrten bebienten sich nur der lateinischen Sprache. — Währenb die Männer der besseren Stänbe die geistige Bilbung verachteten, trieben die Frauen gelehrte Stubien. Schon als Mäbchen hatte die Herzogin Heb-w i g von Schwaben das Griechische Grundriß des Domes zu Worms.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. uncounted

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
trchulrat E. 23rodtmnun gibt ferner im unterzeichneten Derlage noch toi» genöe Geschichtsleitfäden für Wokksschulen, Mittesschuten, Aektoratschnlen und ähnliche Lehranstalten heraus: Geschichte für Mi11 etsch n l en und verwandte Anstalten. In vier Bändchen. Bd. I (Lehrstoff für die V. Klaffe der Mittelschulen). Kart. !)lf. — .90 Bd. Ii (Lehrstoff für Iv. Klaffe). Lnb. Ulf. *.60. Bd Iii (Lehrstoff für die Iii. Klaffe . In Leinen Mk. V60. Bd. Iv (Lehrstoff für die Ii. und I. Klajje). Lbn. Mk. 2, — . Geschichte des preus)i scheu ^ptststtfd. mit besonderer Berücksichtigung des Kaiserlichen (Erlasses und der neueren Bestimmungen, sowie des Lehrplanes für höhere Mädchenschulen vom 3*. Mai 1894 bearbeitet. Geb. in Leinen Mk. 2.— . Iprtterfättbisrfji’ Geschichte in 2-i5dern. Mit besonderer Berücksichtigung des Kaiserlichen (Erlasses und der neuen Bestimmungen über die Mittelschulen vom Februar \9*o bearbeitet. Steif brosch. 55 Pfg.; geb. in Leinen 80 Pfg. Arandenburgisch-preu,zische Geschichte in Wildern für die Schule bear> beitet. (Separat-Ausgave des 2. Teiles der vaterländischen Geschichte.) Steif brosch. 35 pfg. .Äsetne Hiilder aus der örandeuburgisch-preußischeu Geschichte. Für den cr]teu (Se|chichtsunterricht und einfache Schnlverhältniffe. Steif brosch. 25 pfg. Dic|e^£eitfäden lind in zahlreichen Auflagen erschienen und in Hunderten von Schulen im Gebrauche. ^.fttfstdptt der (Geschichte den Altertums, bearbeitet mit besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse der gehobenen Mädchenschulen und der Mitte/ schulen. 60 S. gr. 8°. fart. 60 Pfg.; geb. in Leinen 80 pfg. = Für die privatlektüre und die Vorbereitung für den Geschichtsunterricht möge bestens empfohlen )ein das rühmlichst bekannte, prächtig ausgestattete und reich illustrierte Merk: Flus allen Jahrhunderten. Illustrierte hi 1tori|che Charakterbilder, herausgegeben von (Symnafialdirektor I)r. Iderra und Seminardirektor Dr. Zu a es e r. 2. verbesserte Auflage. 2ibt. I: Altertum. Geb. Mk. 3.—, seiner Bd. Mk. 3,60. Abt. Ii: Mittelalter. Mk. 3.60, seiner Bd. Mk. 4.20. Abt. Iii: Neuzeit. Mk. 3,80, feiner Bd. Mk. 4.40. Komplett geb. in feinem Drig.-Leinenband Mk. 9.80; llngeb. Mk. 8,—. ■ - - ■ = Sollte in keiner Schulbibliothek fehlen! - Mein Verlag ist direkt oder durch jede gute Buchhandlung zu beziehen. Verzeichnisse — namentlich meines reichhaltigen Iugenöfchriftenverlages — versende ich portofrei. prüfungs=(£remplare meines Schulbücher-Verlages wolle man nur direkt portofrei von mir verlangen. Neueinführungen erleichtere ich tiacb Möglichkeit in zuvorkommendster Meise. Münster i. W. Heinrich* Schöninglj. Firma bitte ich genau zu beachten. — Zweigniederlassungen hat dieselbe nicht.

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 1

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
Aas Wiitel'alter im allgemeinen. Christentum und Germanentum waren berufen, eine neue Zeit heraufzuführen. Vergeblich suchten die Römer die Germanen am Rhein und an der Donau zurückzuhalten. Mit dem Christentum schloß das Römerreich unter Konstantin und seinen Nachfolgern einen späten Frieden; da es aber bald in zwei Reichshälften zerfiel (395), vermochte es dem vereinigten Ansturm der Germanen nicht lange mehr stand zu halten. Diese eroberten Rom, den Sitz des Oberhauptes der Christenheit, und setzten 476 den letzten weströmischen Kaiser ab. Dieses Jahr kann man daher als das Ende des Altertums und den Beginn des Mittelalters (476—1500) betrachten. Aus den Siegern wurden Besiegte; die römisch-christliche Kirche lenkte und beherrschte als Vermittlerin der alten Kultur in Wahrheit die germanische Völkerwelt, auch in weltlichen Angelegenheiten. Das weltliche Schwert mußte zunächst den geistlichen Bestrebungen zu Diensten sein; zwischen der geistlichen und weltlichen Macht kam es dann zu heftigen Kämpfen, bis beide Gewalten die Grenzen ihrer Macht genau bestimmten. Die Geschichte des Mittelalters ist daher zum großen Teil Kirchengeschichte. An der Eroberung Roms und der römischen Provinzen waren die Germanen in ihrer Gesamtheit beteiligt gewesen (Germanenzeit). Von besonderer Wichtigkeit wurde aber die Vorherrschaft der Franken, weil das fränkische Königshaus der Karolinger sich auch in der Politik mit dem Papsttum verband und durch die Annahme des Kaisertitels Anspruch auf die weltliche Erbschaft der alten römischen Kaiser erhob. Als das Frankenreich im 9. Jahrh, in eine Osi> und eine Westhälfte zerfiel, erhielten die Ostfranken den Namen Deutsche, und da ihren Königen Kaiserkrone und Kaisermacht zufiel, entstand das Heilige römische Reich deutscher Nation. Der Papst machte den deutschen König durch die Krönung in Rom zum Kaiser; deshalb glaubte er auch in weltlichen Dingen dem Kaiser übergeordnet zu sein. Andrerseits suchten auch die Kaiser in kirchlichen Angelegenheiten ihre Rechte zu erweitern; die Folge war, Br. it. K., Leitfaden der Geschichte. Ii. j[

9. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 37

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
— 37 — Übung der Jagd und die Beteiligung am Kriege. Die Kirchen beschenkte er reichlich, stattete sie würdig aus und ließ zur Verherrlichung des Gottesdienstes Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen. Bei den Klöstern und Domen wurden Schulen errichtet, so ^>ie Klosterschulen zu St. Gallen, Reichenau und Fulda. Auch für das V o l k s s ch u I w e f e n sorgte er, indem er den Geistlichen gebot, die Kinder in der Religion, im Lesen, Schreiben und Singen zu unterweisen. In Aachen errichtete er eine Hofschule für seine eigenen Kinder und die Kinder seiner Hofleute. In seine Umgebung berief er die gelehrtesten Männer, um ihren Rat zu hören, wie den Angelsachsen Alkuin, der sich besonders als Setter der Hofschule um das Schulwesen große Verdienste erwarb, den Langobarden Paulus Diakonus, der die Geschichte seines Volkes aufgezeichnet hat, und den Franken Einhard, der fast ständig bei dem Kaiser weilte und später jeine ßebenegefchichte geschrieben hat.. Karl selbst beherrschte die lateinische Sprache und verstand die griechische. Noch in späteren Jahren übte er sich im Malen kunstvoller Anfangsbuchstaben. Er veranstaltete eine Sammlung von Heldengesängen, gab den Winden und Monaten deutsche Namen und arbeitete sogar an einer deutschen Sprachlehre. In Ingelheim und N y m -wegen ließ er herrliche Pfalzen erbauen, in Aachen die prächtige Marienkirche (Münster). Karls Tod. Karl erfreute sich bis in sein hohes Alter einer kräftigen Gesundheit. Als er fein Ende herannahen fühlte, ließ er die Großen seines Reiches nach seiner Pfalz zu Aachen kommen und stellte ihnen seinen Sohn Ludwig als Mitregenten und Nachfolger vor. Bald darauf wurde er von einem heftigen Fieber ergriffen, das nach kurzem Krankenlager den Tod herbeiführte. Seine Ruhestätte fand er im Münster zu Aachen. Den Fürsten der Nachwelt galt Karl der Große als das Ideal eines Herrschers, dem gleichzukommen sich die größten bestrebten. In Liedern wird er als gewaltiger Held und fürsorglicher Landesvater verherrlicht, und die Sage hat um ihn einen reichen Kranz geflochten. Die späteren Karolinger und Konrad I. Ludwig der Fromme. (814—840.) Ludwig erhielt wegen feiner Frömmigkeit, feines Eifers für die Ausbreitung des Christentums und feiner Freigebigkeit gegen die Kirche den Namen „der Fromme". Er war ein edler, hochgebildeter Fürst, doch fehlte ihm die Tatkraft und Der starke Wille des Vaters. Seine Schwäche fühlte Ludwig selbst sehr

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 41

1915 - Münster i. Westf. : Schöningh
41 — Unterkleider legten reiche Frauen prächtige Mäntel aus gefärbter Wolle, die mit Pelz verbrämt waren und durch Spangen oder goldene Schnüre zusammengehalten wurden; an den Füßen trugen sie farbige Schuhe mit kurzen Spitzen. Eine Kopfbedeckung der Männer war nicht allgemein gebräuchlich, die Frauen trugen Hauben. Die Knaben wurden vom Vater im Reiten und Schwimmen und im Gebrauch der Waffen unterwiesen. Lesen und schreiben lernten sie nicht; nur die Söhne der Vornehmen besuchten die Klosterschule. — Die Mädchen sollten zu tüchtigen Hausfrauen erzogen werden; die Ausbildung lag der Mutter ob. Die Frau nahm eine angesehene Stellung ein; sie war die geachtete Hausfrau und die ebenbürtige Gefährtin ihres Gemahls. Die Brautleute wechselten goldene Ringe; die junge Frau erhielt eine Morgengabe, d. i. ein Besitztum, das auch nach dem Tode des Mannes ihr Eigentum blieb. Der Ehebund wurde im Kreise der Verwandten geschlossen und durch einen Priester eingesegnet. Hierauf führte der junge Ehemann seine Frau im feierlichen Zuge, dem B r a u t l a u f, in das neue Heim, wo ein Festmahl gehalten und fröhliche Lieder gesungen wurden. Wie sehr man die Frauen achtete, beweisen auch die alten deutschen Frauennamen, die später fast gänzlich durch ausländische, meist lateinische, verdrängt worden sind, z. B. B e r ch t a (die Glänzende), Winda (die Starke), 6 f o n a (die Schöne), Adola (die Edle), B a l d a (die Kühne); Namen wie Kriemhild (Helmkämpferin), Brunhild (Panzerkämpferin) und Hildegard (Kampfschützerin) weisen auf den kriegerischen Geist ihrer Trägerinnen hin. Das wirtschaftliche Leben. Ackerbau und Viehzucht bildeten fast die einzigen Erwerbszweige. Neben den großen Gütern, die dem Könige, der Kirche und den großen Herrn gehörten, lagen die Höfe der freien Bauern. Durch umfangreiche Rodungen wurden weite Strecken für die Landwirtschaft gewonnen. Auf den Musterwirtschaften bei den königlichen Gütern und Klöstern lernten die Umwohner eine sorgfältigere und ertragreichere Bewirtschaftung des Bodens kennen. Neben Hafer, Gerste, Roggen und Weizen wurden allerlei Gemüfeforten angebaut; Obst- und Weinbau fanden eine weitere Verbreitung, auch die Bienenzucht wurde fleißig gepflegt. Ausgebildete Handwerker gab es nur bei den Klöstern und größeren Gütern; ein selbständiger Handwerkerstand fehlte; jeder baute sich sein Haus selbst. Die Anfertigung der Kleidung besorgten die Frauen und Töchter. In den Klöstern kannte man die Kunst, Glocken zu gießen, und die Glasbereitung.
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