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Ter Staat der Spartaner.
17
Diese genossen mancherlei Ehren; ihr Krongut war grer als die Gter anderer Spartiaten, sie erhielten bei den gemeinsamen Mahlzeiten, an denen auch sie gewhnlich teilnahmen, eine doppelte Portion und einen besonders groen Anteil an der Kriegsbeute. Im Felde fhrten sie das Heer an;
und als hchste Priester des Volkes verrichteten sie gewisse Opfer. Aber im brigen war ihre Macht beschrnkt durch den Rat der Alten (Gerusia),
der aus 28 der 60 Jahre alten Mnnern bestand; dieser Staatsrat, in dem die Könige den Vorsitz fhrten, leitete das ganze Staatswesen. Wenn wichtige Dinge, Krieg und Frieden, Vertrge, Gesetze zur Beratung standen oder Beamte gewhlt werden muhten, so trat die Volksversammlung zusammen; sie wurde zur Zeit des Vollmondes berufen; an ihr konnten alle Spartiaten teilnehmen.
Eine besondere Stellung im Staatswesen nahmen die fnf jhrlich neugewhlten Ephoren, d.h. Aufseher, ein. Ihnen besonders fiel die Auf-Epyoren. gbe zu, die berlieferte Sitte und Zucht aufrecht zu erhalten und jeden Versto dagegen zu ahnden. Im Laufe der Zeit wurden sie immer mchtiger und vermochten selbst die Könige vor ihr Gericht zu ziehen. Auch dadurch suchte man die Eigenart des spartanischen Staatswesens zu erhalten, da man den Verkehr mit dem Auslande mglichst erschwerte.^lete5r5ers Fremde, die sich in Sparta aufhielten, wurden oft pltzlich ausgewiesen, den Spartanern das Reisen im Auslande verboten. Als Geld dienten in Lace-dmon eiserne Mnzen; Gold- und Silbergeld war untersagt.
17. Die spartanischen Eroberungskriege. In einem Kriegerstaate,
wie es der spartanische war, konnte es nicht ausbleiben, da die Eroberungslust grogezogen wurde. Es kam dazu, da die Bevlkerung sich vermehrte und die vorhandenen Gter fr die wachsende Zahl der Familien nicht ausreichten. Da waren es die fruchtbaren Fluren Messeniens, welche die Gier der Spartaner vor allem reizten. In zwei langen, wechselvollen Kriegen wurde Die messe-Messenien erobert, die Bewohner unterworfen und ihr Land an Spartiaten-familien verteilt.
Immer weiter dehnte sich seitdem die Macht und der Einflu der Der per-Spartaner aus. Alle Staaten des Peloponnes, mit Ausnahme von Argo, das ihnen immer feindlich blieb, ordneten sich ihnen unter und schloffen sich unter ihrer Hegemonie, d. h. Fhrung, zu einem peloponnesifchen Bunde zusammen. Um das Jahr 500 war kein Staat in Griechenland mchtiger als Sparta.
Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch fr Mdchensch. I. 3. Aufl.
2
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32 Hi. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker.
Stämmen und Städten wurden, da man sich auf solche Weise am besten gegenseitig kennen lernte. Die Wettkämpfe bestanden in gymnastischen Spielen: Wettlauf, Fünfkampf*), Faust- und Ringkamps miteinander verbunden, Wagenrennen mit dem Viergespann, später anch das Pferderennen. Das Hauptfest bildeten die olympischen Spiele zu Olympia in Elis im Alphaiostal (dem Zeus zu Ehren). Alle 4 Jahre fanden diese Spiele statt. Nach ihnen berechneten die Griechen die Zeit, und zwar ist 776 das erste notierte Jahr. (Somit umfaßt ein Olympiadenjahr vier bürgerliche Jahre.) Alle vier Jahre fanden auch Spiele zu Delphi für Apollo statt, hingegen alle zwei Jahre zu Nemea dem Zeus und ebenso oft zu Korinth dem Poseidon zu Ehreu.
5. Die Entwickelung des griechischen Bürgertums bis 500.
Der Aufschwung der Kolonien wirkte auf das Mutterland zurück. Auch hier entfaltete sich reges Leben in den Städten, besonders in denen am Meere, vor allem in Athen und Koriuth und auf den Inseln.
Industrie und Gewerbe entwickeln sich. Im sechsten Jahrhundert gab es bereits Fabriken mit Sklavenbetrieb. Es bildete sich als neuer Stand neben der Landwirtschaft derjenige der Gewerbetreibenden und der Haudels-Das Geld. leute. An Stelle des Naturaltausches trat das Geld auf, das nun geprägt wurde. Die Einheit im Geldwert bildete das Gewicht.
a) Are Aolgen des Geldes für die wirtschaftliche Entwickelung.
Die große Masse der Griechen waren Ackerbauer. Die Veränderung,
die allmählich wirtschaftlich hervortrat, wird besonders klar an der Geschichte
Athen. Athens. Weil es noch wenig Gold gab, nach dem Gold aber alles abgeschätzt
wurde, hatte das Gold großen Wert. Alles wurde teuer. Der kleine Bauer,
der sich einen Acker gepachtet hatte, konnte bald nicht mehr die höhersteigende Pacht bezahlen. Auch die Steuern wurden höher. Dazu kam, daß die Kaufleute aus den Ländern am Schwarzen Meere viel Getreide einführten. So wurde das Getreide wohl billiger. Davon lebten aber gerade die Bauern. Sie bekamen also wenig für ihr Getreide bezahlt. Der Großgrundbesitzer half sich, indem er die Pacht höher trieb. Konnte nun der verarmte Kleinbauer gar nicht mehr bezahlen, so verfiel er dem Großgrundbesitzer, seinem
Kleinbauern^ ®^nbiger, init Leib und Leben. Sv ging der Stand der freien Bauern in den Stand der Hörigen über. Der Hörige mußte von feinen Erträgen fünf Sechstel dem Herrn abliefern. (Davon hießen die Hörigen auch Sechstler.) Da sich obenein habgierige Große Übergriffe aller Art erlaubten, wurde das
Verlangen nach einem geschriebenen Recht allgemein. Deshalb schrieb der
Drakon. Bürgermeister (Archon) Drakon das herrschende Recht aus. Dasselbe war sehr streng. Wegen der vielen Todesstrafen, die auch aus kleine Vergehen standen, hieß dieses Recht Blutrecht. Besser wurden die Zustände nicht. Da
*) Fünfkampf: 1. Springen. 2. Wettlauf. 3. Wettwurf mit der Diskusscheibe. 4. Wurfspießwerfen. 5. Ringkampf.
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Der Staat der Athener.
17
Wesen Wenn wichtige Dinge. Krieg und Frieden, Vertrge, Gesetze zur Beratung standen oder Beamte gewhlt werden muen. so trat die Volks-Versammlung zusammen; sie wurde zur Zeit des Vollmondes berufen;
an ihr konnten alle Spartiaten teilnehmen.
Eine besondere Stellung im Staatswesen nahmen die fnf jhrlich neugewhlten Ephoren. d.h. Aufseher, ein. Ihnen besonders fiel die eueren. Aufgabe zu, die berlieferte Sitte und Zucht aufrecht zu erhalten und jeden Versto dagegen zu ahnden. Im Laufe der Zeit wurden sie immer mchtiger und vermochten selbst die Könige vor ihr Gericht zu ziehen.
Auch dadurch suchte man die Eigenart des spartanischen Staatswesens zu erhalten, da man den Verkehr mit dem Auslande mglichst er-Aachrser-schwerte. Fremde, die sich in Sparta aufhielten, wurden oft pltzlich ausgewiesen, den Spartanern das Reisen im Auslande verboten. Als Geld dienten in Lakedmon eiserne Mnzen; Gold- und Silbergeld war untersagt.
17. Die spartanischen Eroberungskriege. In einem Kriegerstaate.
wie es der spartanische war, konnte es nicht ausbleiben, da die Er-oberuugslust grogezogen wurde. Es kam dazu, da die Bevlkerung sich vermehrte und die vorhandenen Gter fr die wachsende Zahl der Familien nicht ausreichten. Da waren es die fruchtbaren Fluren des benachbarten Messeniens, welche die Gier der Spartaner vor allem reizten. In zwei langen, wechselvollen Kriegen wurde Messenien erobert, ^ messe-die Bewohner unterworfen und ihr Land an Spartiatenfamilien verteilt. rtefle-
Immer weiter dehnte sich seitdem die Macht und der Einflu der Spartaner aus. Alle Staaten des Peloponnes, mit Ausnahme von Sunb-Argos, das ihnen immer feindlich blieb, ordneten sich ihnen unter und schlssen sich unter ihrer Fhrung zu einem peloponnesischen Bunde zusammen. Um das Jahr 500 war kein Staat in Griechenland mchtiger als Sparta.
Der Staat der Athener.
18. Geschichte Athens vor Solon. In Attika herrschten anfangs Könige; sie waren die obersten Feldherren, Richter und Priester. Nach Monarchie, dem Tode des Kodros bernahm der Adel die Herrschaft, d. h. die^sberr-groen Grundbesitzer, die zu Ro ins Feld zogen und ein ritterliches Leben fhrten, und denen die Masse der Bauern zur Zinszahlung ver-pflichtet war. An der Spitze des Staates standen nunmehr Archonten, anjnten d. h. Herrscher. Seit dem Beginn des siebenten Jahrhunderts gab es
Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch. B. Ii. 5. Aufl. 2
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2. Perikles. (Blte Athens 445431).
Die politische Lage und die Athenische Demokratie.
Einrichtung u. Die politische Lage. Whrend der Peloponnesisch - spartanische Umfang des Sunb nur von Fall zu Fall in die Erscheinung trat, war der Delische Seebundes. Bund von Anfang an eine stndige Einrichtung mit eigenen Behrden und eigener Kriegsmacht. Die einzelnen Staaten waren in ihren Angelegen-heiten autonom und hatten fr die gemeinsamen Angelegenheiten im Rat alle gleiche Stimmen. Die Mittel zur Kriegfhrung brachten die Bundes-glieder auf, indem sie entweder Geld oder Schiffe, auf jeden Fall aber Kriegsmannschaft stellten. Die Verwaltung der Bundeskasse durch 10 Schatzmeister und die Fhrung im Kriege stand dem Vorort Athen zu. Auer Athen und Plataiai gehrten nach Kimons Feldzgen das jonische Kleinasien, das thrakische und hellespontische Kstengebiet und die jonischen Kykladen zum Bund.
Da nun die Bundesgenossen sich von der lstigen Stellung von Schiffen und Mannschaft durch Geldbeitrge zu befreien suchten, so wuchs die militrische Macht Athens in demselben Mae, als die der nderung des Bndner zurckging. In vielen Fllen muten diese sogar vor athenischen charatters. Richtern ihr Recht suchen. Nachdem gegen 450 die Bundeskasse von Delos nach Athen gebracht worden war, erhielten die Beitrge den Charakter des Tributes. Aus den Bundesgenossen wurden Unter-worsene, aus dem Delischen Bund wurde ein Attischer, aus dem Staaten-bund entwickelte sich schlielich ein Bundesstaat. Nur die groen Inseln Samos, Lesbos und Chios vermochten noch lngere Zeit ihre Selbstndig-keit zu wahren. Athen sttzte sich berall auf die fortschrittlichen Demokraten. Es bildete sich nun eine aristokratisch-agrarische Gegenstrmung heraus, die das alte erhalten wollte (Konservative), und das umsomehr, als die Beitrge fast ganz von den Ertrgen der Athenerfeind- Landwirtschaft bestritten wurden. Je mehr die bei der Begrndung des lichestrmung mitwirkende Notwendigkeit einer Abwehr der Perser und eine
Sicherung des griechischen Handels berflssig wurden, desto drckender mute die athenische Herrschaft empfunden werden, und desto grer wurde die Geneigtheit der konservativ gerichteten Parteigruppen zu einem Anschlu an Sparta. Mute doch bereits im Jahre der Schlacht am Eurymedon (467) ein aus persische Hilfe rechnender Aufstand auf Naxos niedergeschlagen werden.
Zunchst aber war in Athen selbst der Kampf zwischen den Sieg d. Demo- Demokraten und den spartanerfreundlichen Aristokraten noch nicht ent-traten unter stoben. Der Fhrer der letzteren war der allbeliebte Kimon. Auf
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Allmählich gelang es den Spartanern, fast alle Staaten des Peloponnes zu einem Bunde zu vereinigen, dessen Leitung sie selbst übernahmen; alljährlich im Frühjahr versammelten sich die Bundesglieder am Eurotas, um über ihre Angelegenheiten zu beraten. So war Sparta die erste Macht in Griechenland, bis der Staat der Athener erstarkte.
Athen.
Die regsamen, begabten Athener sind das Hanptvolk des jonischen Stammes gewesen; sie haben in der Entwicklung Griechenlands, besonders auf dem Gebiete des geistigen Lebens, die wichtigste Rolle gespielt.
§ 53, Athens älteste Zeit. Auch in der „Blütenstadt" Athen, deren Erhebung zur Hauptstadt der Landschaft Attika auf den Helden Theseus zurückgeführt wird, bestand ursprünglich ein Königtum. Als letzter König wird Kodrns genannt; die Griechen erzählen, er habe sich bei einem Einfalle der Dorer für sein Volk geopfert. Die oberste Gewalt ging vom Königtum auf den grnndbefitzenden Adel über. Er setzte aus seiner Mitte Archonten, d. h. Herrscher, ein, deren Zahl auf neun stieg. Ihr Amt dauerte schließlich immer nur ein Jahr, so daß recht viele Adlige an die Reihe kamen. Nach dem ersten Archon wurde das Kalenderjahr benannt. Damit die Götter, denen man die Stiftung des Königtums zuschrieb, über die Abschaffung dieser Würde nicht zürnten, führte ein anderer Archon, der oberste Staatspriester, den Namen König weiter; seine Frau hieß Königin.
Dem Adel gegenüber bestand die große Masse der Bewohner Attikas aus kleinen Bauern. Sie bebauten mühsam den kargen Boden ihres Berglandes und lebten in kümmerlichen Verhältnissen. Ihre Abgaben bezahlten sie in Vieh und Korn.
§ 54. Unzufriedenheit im Volke. Eine sehr schlimme Zeit brach im Laufe des siebenten Jahrhunderts v. Chr. über die geringeren Leute herein. Infolge des Verkehrs mit den benachbarten Inseln, auf denen schon der Handel blühte, kam dieser auch in Attika auf, und der bisherige Ackerbaustaat wurde ein Handelsstaat. Der Handel hat aber das bare Geld nötig, und dieses gewann daher jetzt Bedeutung. Alles mußte bar bezahlt werden. Als gebräuchlichste Silbermünze kam die Drachme auf, nach der noch heute in Griechenland gerechnet wird; sie ist etwa 80 Pf. wert.
Nur wenige gab es, die Geld besaßen; die meisten kleinen Leute wurden die Schuldner der reichen Grundbesitzer. Konnten nun die Armen nicht zahlen, so wurde ihnen alles verkauft; ja, sie selbst wurden, falls der Erlös die Schulden nicht deckte, in das Schuldgefängnis gesetzt oder verfielen gar der Sklaverei. Dazu kam, daß
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23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien.
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Das Familienleben mar innig. Die Frauen wurden hoch ge- $amtite achtet; es herrschte die Einehe. Selbst Frstinnen scheuten die Hausarbeit nicht: die Knigin penelope roebt; die Knigstochter Itaufiltaa fhrt an den Strand, um zu waschen.
Der Handel wurde fremden Kaufleuten berlassen; als Tausch- Handel mittel diente das Vieh, da gemnztes Geld noch unbekannt war. Die Abgaben rourden in Erzeugnissen des Landes geleistet.
Die Dichtkunst roar schon hoch entwickelt; die Snger standen selbst Dichtkunst bei den Fürsten in Ehren.
Die Baukunst der Heldenzeit bezeugen berbleibsel von Burgen Bau&unit und Grbern; sie sind aus atopischem Mauerwerk, d. h. aus riesigen Steinen ohne Mrtelverbindung, erbaut. Berhmte Reste finden sich an den Sttten des alten Myken, Tiryns und Eroja; besonders nennenswert ist das Lwentor von Mtjken (Tafel Ii, 2).
Auch die aufgefundenen Erz-, Ton- und (Blasarbeiten zeigen schon Gewerbe einen hohen Grad von Kunstfertigkeit.
Zweiter Seitraum.
Die Begrndung der griechischen Staaten, 1100-500 v. Chr.
23. Die dorische Wanderung und die griechischen Kolonien.
1. Die dorische Wanderung um 1100. Den Anfang der sicherer vorige bezeugten Geschichte bilden Wanderungen der griechischen Stmme. Ihre erste Ursache roar bervlkerung und Landmangel, ihre Folge eine neue Verteilung des Landes und eine nderung der staatlichen (Einrichtungen. Die wichtigsten Folgen hatte die dorische Wanderung.
Die Dorier wohnten ursprnglich an den abhngen des Glymps. votier Dort den Thessalern bedrngt, wanderten sie der den ta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde. Don hier aus zog ein Teil von ihnen der Sage nach unter Fhrung der herakliden (Hach=
kommen des Herakles) der den korinthischen Meerbusen nach dem pelo-ponnes. Dort roohnten die Rcher. Ixach lngeren Kmpfen rourden sie achaer von den siegreichen Doriern teils unterworfen, teils nach der Nordkste des Peloponnes gedrngt, die nun nach ihnen Achaia genannt wurde. Die von hier vertriebenen Ionter zogen nach dem stammverwandten 3omer Httika, den Inseln desgifchenmeeres und den Ksten Kleinasiens.
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20 Viii. Die Rückwirkung der Kolonisation auf das Mutterland.
Theodofius ließ es im Jahre 393 verbieten und bald darauf den herrlichen Zeustempel verbrennen. Die letzten Trümmerreste fielen im sechsten Jahrhundert einem Erdbeben zum Opfer; meterhohes Geröll bedeckte die einstige Kunststätte, bis das Deutsche Reich in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts denfest-platz wieder bloß leg Le. Einer der ersten Förderer des Unternehmens war Kronprinz Friedrich Wilhelm, der spätere Kaiser Friedrich. Einer der wertvollsten Funde war der Äermes des Praxiteles.
Viii. Die Rückwirkung der Kolonisation auf das Mutterland.
Die Ackerstädte an den Mittelmeerküsten bedurften starker Einfuhr gewerblicher Erzeugnisse aus der Äeimat. Aber für die zweckmäßigen und schönen hellenischen Waren bildete auch das Hinterland bald einen regelmäßigen Absatzmarkt. So vertauschten viele den Ackerbau mit dem Äandel; vielleicht sind manche Niederlassungen gleich von vornherein als Handelsplätze mitgedacht gewesen. Die steigenden Bedürfnisse der Kolonien wirkten fomit umwälzend auf das Mutterland ein. Äier war bis etwa auf 700 herab die Landwirtschaft die eigentliche Erwerbsquelle gewesen. Jetzt forderten die Aufträge aus den Kolonien zur Ausnutzung des hellenischen Bodenreichtums auf, der bisher unbeachtet geblieben war. An Eisenlagern, Kupfererzen, Ton und Marmorbrüchen war ja Äellas und die ägäische Inselwelt ebenso reich wie die kleinasiatische Küste. So erwachte namentlich in den Küstenbezirken ein reges Industrieleben. Athens, Korinths, Äginas Waffen, Werkzeuge, Geräte und Schmucksachen gewannen bald ihren Ruf, die Töpferwaren Athens, die Erzsachen von Chalcis und Korinth und die Gewebe Milets verdunkelten den Ruhm phönizischer Waren. Selbst Gold- und Silberbergwerke öffneten ihre Schächte.
Das rege Gewerbeleben veränderte den Charakter der Bevölkerung. Tausende kleiner Besitzer vertauschten das offene Dorf mit der Stadt. Seitdem die Schiffe aus den Kolonialländern schwere Getreideladungen nach Kaufe brachten, sank der Wert der heimischen Ernteerträge, und die Feldwirtschaft ging zurück.
Zahlreiche Bauern Attikas mußten, um bestehen zu können, bei den Großgrundbesitzern Geld leihen; denn mit der erwachenden Industrie kam die Münzprägung auf. Der Zinsfuß war hoch (etwa 20 v. &.), und die Schuld vergrößerte sich bald so, daß an Rückzahlung meist nicht zu denken war. Da verfiel
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich Friedrich Chalcis
Perikles und der Athenische Staat.
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schichten in Versammlungen und Gerichten, in Theatern und Festaufzgen star! vertreten Maren. Sit der Volksversammlung Moj bies ein Vorteil fr einen gewanbten Rebner, ba ein solcher von den rmeren, weniger Ge-bilbeten weniger Wiberspruch zu befrchten hatte. Anberseits warb die Begehrlichkeit der rmeren genhrt, whrenb die Lanbbewohner, die nicht immer eine Reise in die Stadt machen konnten, um an staatlichen Veranstaltungen teilzunehmen, sich benachteiligt fhlten.
Der Areopag verlor seine wichtigsten Befugnisse und behielt nur die Gerichtsbarkeit der schwere Verbrechen.
4. Athens Macht beruhte hauptschlich auf seiner Stellung unter den griechischen Seestaaten. Der Delische Bunb umfate bamals fast alle gischen Inseln und Msten und zhlte etwa 200 Stbte. Aber nur wenige bewahrten Athen gegenber die Selbstnbigkeit von Bunbes-genossen. Delos hrte auf, der Mittelpunkt des Bunbes zu sein, die Kasse erhielt ihren Sitz in Athen, und Perikles bestimmte der die Verwenbung des Gelbes. Athenische Gerichte entschieben der Streitigkeiten zwischen Bunbesstbten und zwischen attischen Brgern und Bunbesgenossen.
Athenische Kriegsschiffe kreuzten auf dem Meere, sicherten den frieb-lichen Seeverkehr und schreckten die Bunbesgenossen bavon ab, den Gehorsam zu verweigern. Wagten sie es bennoch, so wrben sie unterworfen und bestraft. Anwerbern bienten Kolonien, die Athen an geeigneten Stellen anlegte, und bereu Bewohner die Rechte attischer Brger behielten, dazu, seine Stellung zu befestigen.
Die Einnahmen des Staates, die ihm zu seiner Machtentfaltung verhalfen, bestauben auer den Beitrgen der beherrschten Stbte hauptschlich aus den Ertrgen der Bergwerke. Markt-, Ein- und Ausfuhrzllen. Hafenabgaben, Gerichtsgebhren und Gelbstrafen. Direkte Stenern waren in der Regel nicht ntig.
5. Wirtschaftliches. Mit dem politischen Aufschwnge war ein Aufblhen beshandels, der Groinbustrie und des Hanbwerks verbunben, so ba Athen auch auf biesen Gebieten unter den Stbten der stlichen Mittelmeer-lnber den ersten Platz einnahm. Die Hanbelsschiffe fuhren nach allen Richtungen, nicht zum wenigsten nach den Lnbern am Schwarzen Meere. Dort holten sie u. a. Vieh, Getreibe, Holz, Flachs und Salz und brachten bafr die in athenischen Fabriken von Sklavenhnben hergestellten Erzeugnisse: Kleiberstoffe, Tonwaren und Gerte. Die Vermehrung des gemnzten Gelbes in Griechenlanb kam dem auswrtigen Handel sehr zustatten. Mancher Kaufmann und Fabrikherr verfgte der ein Kapital von hunbert und mehr Talenten.
Wenn auch in Griechenlanb, besonbers in Attita, mehr ein- als ausgefhrt wrbe, so flo doch ein Strom von Gelb nach Attita, ba die Athener fast allein die Befrberung der Waren und den Zwischenhanbel im Auslanbe besorgten und baburch reiche Gewinne erzielten.
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Spartas Vorherrschaft.
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22. Sparlas Vorherrschaft.
1. Sparta und die Kleinstaaten. Den Sieg Spartas begrten die Insel- und Kstenstaaten als Befreiung von der athenischen Herrschaft. Fast in allen gab es eine aristokratische und eine demokratische Partei, und wie fr-her Athen, so fand jetzt Sparta die wirksamste Sttze seiner Macht darin, da es berall eine seiner eigenen hnliche Verfafsnngssorm einfhrte. Wie in Athen die Dreiig, so wurden in den brigen Staaten Zehnmnner als Regierungsbehrde eingesetzt. Zu ihrem Schutze dienten spartanische Besatzungen unter Vgten. Der Ordner war Lysander, der mit den Ver-Hltnissen in den einzelnen Staaten am besten vertraut war. Seine Willkr-liehen Maregeln und die Haltung der Vgte, denen es an Bildung und Einsicht fehlte, erregten den Mimut der Brger. Die spartanische Ober-leitnng erschien bald drckender als die athenische, unter der wenigstens Ordnung geherrscht hatte. Lysander lie es sogar zu blutigen Umwlzungen kommen, damit die Staaten, die noch widerstandsfhig waren, ihre Kraft erschpften. Zur Schwchung der griechischen Staaten trug ferner das Sldnerwesen bei, das sich vereinzelt schon im Peloponnesischen Kriege findet. Griechische Sldner verkauften in der folgenden Zeit auch auerhalb Griechenlands die Kraft ihrer Arme jedem, der sie bezahlen konnte.
2. Sparta und Persien. Der Zug des jngeren Cyrus, 401. 401. Der jngere Cyrus war der einzige Bundesgenosse Spartas, der seinen Lohn empfing. Er sammelte in Kleinasien ein groes Heer, um seinen Bruder, den Perserknig Artaxerxes Ii., vom Throne zu stoen, und warb unter sparta-nischer Beihilfe auch griechische Sldnerscharen. In der Schlacht bei Knaxa am Enphrat verlor er das Leben. Nur der griechische Heer-Haufen war mutig und siegreich vorgedrungen. Aber Tissaphernes, der
auf der Seite des Knigs focht, machte ihn dadurch unschdlich, da er die Fhrer in seinem Zelte ermorden lie, als sie mit ihm unterhandelten. Der Athener Xenophon fhrte nun die 10000 Griechen durch unbekannte, unwegsame Gegenden glcklich an das Schwarze Meer zurck, ohne da sich ihnen ein feindliches Heer zum Kampfe stellte.
Der Spartauifch-Perfische Krieg, 400 394. Als Tissaphernes von Sardes aus sich gegen die Städte wandte, die zu Cyrus gehalten hatten, 400. schickte Sparta ihnen ein kleines Heer zu Hilfe. Der junge, khne König Agesilos, ein Gnstling und Zgling Lysanders, der nach einigen Jahren den Befehl bernahm, schlug mit leichter Mhe die ihm entgegengestellten persischen Haufen zurck. Dies veranlate die Perser, ein anderes Mittel anzuwenden.
3. Der Korinthische Krieg, 394 387. Ein persischer Gesandter erschien mit gefllten Taschen in Griechenland und bewog Theben, Korinth, Argos und Athen zu einem Bndnis gegen Sparta, dem sich im Verlauf
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Artaxerxes Cyrus Zgling_Lysanders