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1. Deutsche Geschichte - S. 106

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
106 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. Karls V. Kriege mit Franz L von Frankreich ; die Erwerbung Böhmens und Ungarns. Der erste § m. Karls V. Kriege mit Franz I. In den Kriegen, die Karl V. Rnc0‘ mit Franz I. von Frankreich führte, handelte es sich besonders um die Herrschaft über Italien, zumal über Mailand, das deutsches Reichslehen, aber von den Franzosen in Besitz genommen war. In Oberitalien wurde mit Schlacht bei wechselndem Glücke gesochten; da wurde Franz 1525 in der Schlacht *iaoin' bei Pavia nicht nur besiegt, sondern auch gefangen; er wurde nach Madrid geführt. Hier verstand er sich zu einem Vertrage, in dem er alle Forderungen Karls zu erfüllen versprach. Aber er hielt ihn nicht, sondern schloß sofort nach seiner Befreiung gegen den Kaiser ein Bündnis mit mehreren italienischen Regierungen, u. a. dem Papste, der in Sorge über Karls wachsende Macht Der zweite in Italien war und für seinen Kirchenstaat fürchtete. So begann ein ßriefl- zweiter Krieg. Dessen denkwürdigstes Ereignis ist es, daß im Jahre 1527 die deutschen Landsknechte, erbittert über die säumige Soldzahlung und in offener Empörung begriffen, ihre Befehlshaber zwangen sie nach Rom zu führen, wo sie reiche Beute zu machen hofften. Selbst gegen ihren bewährten Führer Georg von Frundsberg richteten sie ihre Spieße; in der Erregung traf diesen ein Schlaganfall, dem er bald darauf erlag. Karl von Bourbon, ein französischer Prinz, der zu Karl übergegangen war und das Heer befehligte, tat den Empörten den Willen und führte sie Erstürmung vor Rom. Bei der Bestürmung 'wurde er selbst tödlich , getroffen; aber 9iom die Mauern wurden erstiegen, und während der Papst in der Engelsburg eine Zuflucht gefunden hatte, herrschten die deutschen Landsknechte, plündernd und die kirchlichen Einrichtungen verhöhnend, wochenlang in der ewigen Stadt. Im Jahre 1529 kam der Friede zustande; Franz leistete auf Italien Verzicht. Auch mit dem Papst versöhnte sich der Kaiser. Er kam im Jahre 1530 mit ihm in Bologna zusammen und ließ sich dort von ihm zum Karl, Kalftr-Kaiser krönen; er ist der letzte deutsche Kaiser*, der seine Krone von einem tröhung. Papste erhalten hat. §112. Die Türkengefahr und die Erwerbung Böhmens und Ungarns durch das Haus Habsburg. In jener Zeit erschienen die Türken an den Grenzen Deutschlands. Ihr Sultan Su leim an der P r ä ch t i g e fiel -im Jahre 1526 über Ungarn her und besiegte den König Ludwig von Ungarn und Böhmen in einer Schlacht; auf der Flucht ertrank dieser selbst in einem angeschwollenen Bache. Der Erbe seiner Lander war

2. Deutsche Geschichte - S. 106

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
106 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648. Karls V. Kriege mit Franz I. von Frankreich; die Erwerbung Bhmens und Ungarns. sgie?6 / Iii. Karls V. Kriege mit Franz I. In den Kriegen, die Karl V. mit Franz I. von Frankreich fhrte, handelte es sich besonders um die Herr-schast der Italien, zumal der Mailand, das deutsches Reichslehen, aber von den Franzosen in Besitz genommen war. In Oberitalien wurde mit Schlacht bei wechselndem Glcke gefochten; da wurde Franz 1525 in der Schlacht ^aia' bei Pavia nicht nur besiegt, sondern auch gefangen; er wurde nach Madrid gefhrt. Hier verstand er sich zu einem Vertrage, in dem er alle Forderungen Karls zu erfllen versprach. Aber er hielt ihn nicht, sondern schlo sofort nach feiner Befreiung gegen den Kaiser ein Bndnis mit mehreren italienischen Regierungen, u. a. dem Papste, der in Sorge der Karls wachsende Macht Der zweite in Italien war und fr seinen Kirchenstaat frchtete. So begann' ein Shie!' zweiter Krieg. Dessen denkwrdigstes Ereignis ist es, da im Jahre 1527 die deutschen Landsknechte, erbittert der die sumige Soldzahlung und in offener Emprung begriffen, ihre Befehlshaber zwangen sie nach Rom zu führen, wo sie reiche Beute zu machen hofften. Selbst gegen ihren bewahrten Fhrer Georg von Frundsberg richteten sie ihre Spiee; in der Erregung traf diesen ein Schlaganfall, dem er bald darauf erlag. Karl von Bourbon, ein franzsischer Prinz, der zu Karl bergegangen war und das Heer befehligte, tat den Emprten den Willen und fhrte sie Erstrmung vor Rom. Bei der Bestrmung'wurde er selbst tdlich getroffen; aber die Mauern wurden erstiegen, und während der Papst in der Engelsburg eine Zuflucht gefunden hatte, herrschten die deutschen Landsknechte, plndernd und die kirchlichen Einrichtungen verhhnend, wochenlang in der ewigen Stadt. Im Jahre 1529 kam der Friede zustande; Franz leistete auf Italien Verzicht. Auch mit dem Papst vershnte sich der Kaiser. Er kam im Jahre 1530 mit ihm in Bologna zusammen und lie sich dort von ihm zum Karls Kaiser- Kaiser krnen; er ist der letzte deutsche Kaisen, der seine Krone von einem ironung. erhalten hat. / 112. Die Trkengefahr und die Erwerbung Bhmens und Ungarns durch das Haus Habsburg. In jener Zeit erschienen die Trken an den Grenzen Deutschlands. Ihr Sultan Suleiman der Prchtige fiel im Jahre 1526 der Ungarn her und besiegte den König Ludwig von Ungarn und Bhmen in einer Schlacht; auf der Flucht ertrank dieser selbst in einem angeschwollenen Bache. Der Erbe seiner Lnder war

3. Deutsche Geschichte - S. 110

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648. immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischflichen unter Beihilfe von Verrtern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter groen Martern hin-gerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtrme Mnsters die eisernen Kfige, in denen man ihre Leichen aufgehngt hatte. Die Be-vlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurckgefhrt. Karls V. Kriege. Segen Tunis y 117. Indessen hatte Karl V. eine Reihe uerer Kriege zu führen. Zwei Feldzge unternahm er gegen die trkischen Seeruber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und den Handel lahm-legten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tunis unter Beihilfe der sich emprenden Christensklaven genommen und groe Beute gemacht. Dagegen miglckte ein Zug gegen Algier vllig; Strme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mhe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurckfhren. Kricg^gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 5 h Franzi, zu führen; erft'1544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgltig auf Italien verzichtete. Im nchsten Jahre kam auch ein Waffen st ill st and mit Sulei-man zustande, dem freilich ein groer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen berlassen werden mute. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu fuhren. I C. Pom schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 15461555. Der schmalkaldische Krieg. 15461547. Grnde und 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Krftigung des Protestantismus mute er eine Verstrkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glcklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anla zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre

4. Deutsche Geschichte - S. 147

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich' Wilhelm im Kampfe mit Ludwig Xiv. und den Schweden. 147 161. Zerwrfnis und Vershnung mit dem Kaiser. Die Trken Wien. Der Kurfürst hatte noch einen zweiten Grund, dem Kaiser zu zrnen, anspr'che. Damals war der letzte Herzog von L i e g ni tz, Br i e g und Wo h l au gestorben, und diese Lande muten gem dem von Joachim Ii. geschlossenen Erbvertrage an Brandenburg fallen; aber Kaiser Leopold I. zog sie als Lehen der Krone Bhmen ein. Unter diesen Umstnden stellte sich Friedrich Wilhelm auf die Seite der Gegner des Kaisers und schlo ein Bndnis mit Ludwig Xiv. Da auch andere bedeutende Reichsfrsten mit Frankreich solche Ver-trge abgeschlossen'hatten, so konnte Ludwig Xiv. seine Raubpolitik fortsetzen. Er richtete damals die Reunionskammern ein, d.h. ftan-Unionen zsische Gerichtshfe, welche prfen sollten, welche deutschen Gebiete einst zu den in den letzten Friedensschlssen abgetretenen Lndern gehrt htten; auf diese erhob er dann als auf franzsischen Besitz Anspruch und lie sie durch Truppen besetzen. Ferner berfiel er im Jahre 1681 mitten im Frieden die alte deutsche Stadt Stra brg, die Perle des Elsa, und Amurg" machte sie, ohne da ihm jemand entgegentrat, zu einer franzsischen Stadt. 1681- In derselben Zeit wurde der Kaiser von Osten her bedrngt. 1683 ie Trken erschien ein 200060 Mann starkes Trkenheer, von dem Grovezier Kara 1683. Mustafa befehligt, vor Wien. Die schwache Besatzung der Stadt, durch Brger und Studenten verstrkt, leistete unter dem Befehl des Grafen Ernst Rdiger von Starhemberg den Angriffen und Minen des Feindes tapferen Widerstand; doch machte dieser bereits gefhrliche Fortschritte, dazu drohten Seuchen und Hungersnot. Da nahte ein Entsatzheer heran; es war der 80 000 Mann stark und bestand aus Kaiserlichen, Reichstruppen und aus Polen, die ihr König Johann Sobieski fhrte. Am Kahlenberge trug es einen glnzenden Sieg davon. Der Feind floh, und sein Lager wurde erbeutet; Kara Mustafa wurde nachher auf Befehl des Sultans hingerichtet. Darauf begann der Kaiser den Angriffskrieg auf Ungarn, das sich zum greren Teile in der Hand der Trken befand. Bei der Befreiung von Wien hatten brandenburgische Truppen nicht mitgewirkt. Indessen war das franzsische Bndnis des Kurfrsten nicht von Dauer. Schon der Raub Straburgs hatte ihn tief entrstet; den Anla zum Bruch gab, da Ludwigxiv. 1685 das Edikt von Nantes auf-hob. Da erlie der Kurfürst trotz der franzsischen Drohungen das P o t S -$a Edikt dam er Edikt, wodurch er den gemihandelten Hugenotten eine Zu-flucht in seinen Landen erffnete. So wanderten denn unter ihm und seinem 1685' Nachfolger etwa 20000 R6fuqiss"in Brandenburg ein und siedelten sich in Berlin und anderen Stdten an; es waren zumeist gebildete und 10*

5. Deutsche Geschichte - S. 157

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der nordische Krieg 1700 1721. 157 Whrend aber Karl Xii. August bekmpfte, hatte Peter seine Ab-Wesenheit benutzt, um einen Teil der Osiseeprovinzen zu besetzen; dort hatte er in sumpfiger Gegend an der Newa eine Stadt gegrndet, die er S t. Petersburg nannte und zu seiner Hauptstadt bestimmte. Jetzt endlich ging Karl daran, ihn anzugreifen; aber durch die Vorspiegelungen des Kosaken-hetmans Mazeppa, der ihm verfprach, die Kosaken wrden sich in Menge seinen Fahnen anschlieen, lie er sich bereden, einen unberlegten Zug in das sdliche Rußland, die Lande des Dnjepr und Don, zu unternehmen. Dieser milang vllig; und bei P o l t a w a erlitt Karl im Jahre 1709 durch ^1709! Peter eine vllige Niederlage. Sein Heer ward zersprengt, er selbst entkam nur mit einer kleinen Anzahl von Reitern nach der Trkei. Jene Schlacht bedeutete das Ende der schwedischen Gromacht. Zwar gelang es Karl den Sultan zu einem Kriege gegen Rußland zu bewegen; aber dieser schlo bald einen fr ihn gnstigen Frieden. Trotzdem blieb der König in unbegreiflichem, verblendetem Eigensinn fnf Jahre lang, zuletzt als Gefangener, in der Trkei. Indessen bemchtigte sich August Polens wieder und vertrieb Stanislaus Leszczynski. Die schwedischen Be-sitzungen an der Ostsee wurden von feindlichen Truppen berschwemmt; auch nach Norddeutschland wurde der Krieg getragen, so da sich nunmehr auch Friedrich Wilhelm I. gentigt sah, die Waffen zu ergreifen und Teile von Schwedifch-Pommern zu besetzen. Jetzt endlich kehrte Karl Xii. zurck; nach einem sechzehntgigen Ritt kam er in Stralsund an. Da er die Forderungen des preuischen Knigs halsstarrig zurckwies, so schlo sich dieser seinen Gegnern an und eroberte im Verein mit ihnen Vor-pommern. Im Jahre 1718 fand Karl bei der Belagerung der norwegischen Festung Frederikshald seinen Tod. Einige Jahre spter kam es zum Ab-schlu des Friedens. Rußland gewann die Ostseeprovivzen Smant),5tiebe-Esthland und Jngermanland; Preußen erwarb Vorpommern bis zur Peene. Schweden behielt von seinen deutschen Besitzungen nur Rgen und Pommern bis zur Peene, d. h. die Gegend um Stralsund und Greifs-. wald, die es bis zu den Befreiungskriegen besessen hat. Preußen aber hatte nun endlich Stettin und die Odermndung in der Hand, die einst der Groe Kurfürst vergeblich zu erwerben gesucht hatte. X Friedrich Wilhelm I. 1713-174. Y 171. Friedrich Wilhelms Persnlichkeit. Friedrich Wilhelm I. ist Zilhews einer der bedeutendsten preuischen Könige und seine Regierung eine der folgenreichsten gewesen. Seine Grotaten liegen auf dem Gebiete der

6. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 34

1907 - Leipzig : Hirt
34 A. Die zweite Hlfte des 17. Jahrhunderts. Not der Armen. Da griff ein neuer Feind die heldenmtigen Wiener an. Ansteckende Krankheiten tteten mehr als die Waffen der Feinde. In der Stunde der hchsten Not erschien der Polenknig Johann Sobieski mit einem Entsatzheere. Ein furchtbarer Kampf entspann sich. Die Trken flohen. Unermeliche Beute fiel in die Hnde der Sieger. Es war ein groer Tag im Leben der europischen Völker, ein Sieg so groß wie der Sieg des Aetius der Attila, Karl Martells der die Araber, Ottos des Groen der die Ungarn. Das christliche Europa jauchzte auf vor Freude der diesen Erfolg. Nur Ludwig Xiv. von Frankreich grollte. Sein Plan war vereitelt. Er hatte im geheimen die Trken gegen Wien gehetzt in der Hoffnung, sie wrden siegen, und das von den Trken zertretene Deutschland wrde ihn dann als Retter in der Not anrufen und ihm die Kaiserkrone anbieten. Prinz Eugen. Unter den Fremden von edlem Namen, die herbei-geeilt waren, ihren Arm der Sache des Kaisers und der Christenheit gegen die Trken zu leihen, befand sich auch ein neunzehnjhriger Jngling, klein und unansehnlich von Gestalt. Seine braune Hautfarbe erinnerte an italienische Abkunft, das lebhafte, feurige Auge lie auf tiefes geistiges Leben schlieen. Es war Prinz Eugen von Savoyen, bestimmt, spter als einer der grten Feldherren und edelsten Männer in der Geschichte zu glnzen, dem trkischen Reiche sowie Ludwig Xiv. die schwersten Schlge beizubringen und sterreich zu einer Gromacht zu erheben. Geboren zu Paris als Sohn des Grafen von Soissons und der Italienerin Olympia Mancini, hatte Eugen schon in frher Jugend Neigung zum Soldatenstande gezeigt. Ludwig Xiv. aber schlug ihm die Bitte um Aufnahme in das Heer wegen seiner unansehnlichen Gestalt ab. Eugen verlie Frankreich und ging zum Kaiser nach Wien. Dort fand er die huldvollste Aufnahme. Er wurde der leitende Geist der folgenden Kmpfe der sterreicher gegen die Trken. Als das Jahrhundert zur Neige ging, hatten seine Siege bei Belgrad und bei Zenta an der Thei den sterreichischen Staat um ein Drittel seines Besitzstandes ver-mehrt. Siebenbrgen, einen Teil Slawoniens, Ungarn mit Ausnahme des Temesvarer Banats verlor die Trkei an sterreich, und vielleicht htte der siegreiche Feldherr die Trken aus Europa vertrieben, wenn nicht der eiferschtige Ludwig Xiv. durch seine Raubkriege den Kaiser gezwungen htte, seine Truppen auf zwei Kriegsschaupltze zu verteilen. Das neue Jahrhundert brachte dem ruhmreichen Feldherrn neue Lorbeeren im Kampfe gegen Frankreich. *) (Karte 10.) 2. Brandenburg. Der Groe Kurfürst Friedrich Wilhelm. Whrend dieser Wirrnisse im Reiche regierte in Brandenburg Kur-frst Friedrich Wilhelm, den die Zeitgenossen bereits durch den Namen *) Vgl. das Volkslied: Prinz Eugen, der edle Ritter.

7. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 59

1907 - Leipzig : Hirt
4. Peter L, der Begrnder des russ. Kaisertums, u. Karl Xu., König v. Schweden. 59 fnft prfen und darber ein Zeugnis ausstellen. In Hannover zeigte er der Kurfrstin feine schwielige Hand und rhmte sich, da er vierzehn Hand-werke verstehe. In Amsterdam trennte er sich von der Gesandtschaft, um in Zaandam als Schiffszimmermann unter dem Namen Peter Baas zu arbeiten. Man wute, wer er war, aber er wollte nicht gekannt fein. Von da fuhr er nach England, dann zurck der Holland, Leipzig, Dresden nach Wien an den Kaiferhof. berall warb er tchtige Arbeiter aus allen Erwerbszweigen an und schickte sie nach Rußland, wo sie die Lehrer feines Volkes wurden. Ein Aufstand der Strelitzeu^) ntigte ihn zur Heimkehr. Unerwartet war er in Moskau und bestrafte die Aufrhrer mit dem Tode. Nun fing er an, in Rußland einzufhren, was er im Auslande gesehen. Im Jahre 1703 begann er den Ban von St. Petersburg nach dem Muster von Amsterdam. Tausende von Familien wurden gewaltsam dahin verpflanzt. Unterdessen hatte er schon Bundesgenossen geworben und den Krieg mit den Schweden begonnen, um ihnen die Mndungen der russischen Strme an der Ostsee zu entreien. In jener Zeit regierte in Schweden Karl Xu. Er war eine Kraft-natur wie Peter. Als dreizehnjhriger Knabe machte er alle bungen der Soldaten mit. Wie ein ergrauter Krieger ertrug er Hunger und Durst und trotzte jeder Gefahr. Ein khner Ritt, eine verwegene Brenjagd waren seine Freude. Im fnfzehnten Jahre trat er die Regierung an. Die Kriegs-gefahren, die ihn umschwebten, entmutigten ihn nicht. Peter hatte ihm den Krieg erklrt und lagerte schon mit einem starken Heere vor der Festung Narwa. Da erschien Karl mit Blitzesschnelle. Mit 8000 Mann wagte er den Sturm auf 40000 hinter Verschanzungen stehende Russen und siegte. Peter sagte: Mein Bruder Karl wird uns zwar noch manches Mal schlagen, aber schlielich werden wir doch von ihm lernen, ihn zu besiegen." Dies war im Jahre 1700. Leicht htte Karl jetzt Peters Macht vernichten knnen, er mischte sich statt dessen in polnische Thronstreitigkeiten. Erst 1708 brach er wieder gegen Peter auf, aber er fand nicht mehr die Feiglinge von Narwa. Peter hatte inzwischen unablssig an der Fortbildung seines Heeres gearbeitet. Bei Pnltawa wurde Karl geschlagen. Er floh zu den Trken und trieb diese zur Kriegserklrung gegen Rußland. Peter wurde in seinem festen Lager am Prnth eingeschlossen und schien verloren. Da rettete ihn seine Gemahlin Katharina. Sie gab ihren Schmuck her und erbat von jedem Soldaten im Lager, was er besa. So brachte sie 200000 Rubel auf. Damit bestach sie den trkischen Growesir; Peter wurde mit seinem ganzen Heere freigelassen. Karl wollte die Russen angreisen, der bestochene Growesir duldete es nicht. Peter eroberte die Ostfeeprovinzen, während Karl unttig in Bender fa. Unterdessen waren die Trken des kostspieligen Gastes in Bender berdrssig geworden und mahnten ihn an die Heimkehr. Dafr hatte Karl kein Ver-stndnis. Er blieb aus Eigensinn, und die Trken muten Gewalt gegen ihn gebrauchen. Sie belagerten ihn in seiner Wohnung. Er kmpfte und wurde verwundet. Die Trken bten ihre Gastfreundschaft weiter, unterlieen aber nicht, ihn wiederholt an die Heimkehr zu mahnen. Alles scheiterte an seinem Eigensinne. Da kam ein schwedischer General, vom Reichsrat gesandt, zu ihm *) Die Streichen (= Schtzen) bildeten die Leibwache des russischen Herrschers; man bezeichnet damit aber auch die gesamten Futruppen.

8. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 33

1907 - Leipzig : Hirt
1. Das Deutsche Reich. 33 Ii. Die Hauptereigniste vom Westflischen Frieden bis M Gegenwart unter besondrer Bercksichtigung der Srandenlmrgisch-preuischen Geschichte. A. Die zweite Hlfte des 17. Jahrhunderts. 1. Das Deutsche Keich. Whrend des Dreiigjhrigen Krieges war Kaiser Ferdinand Ii. gestorben. Sein Sohn Ferdinand Iii. folgte ihm. Unter seiner Regierung wurde der Westflische Friede geschlossen. Auf Ferdinand Iii. folgte dessen Sohn Leopold I., der 47 Jahre das Reich regierte. Seine Regierung war vielbewegt. Er hatte einen dreifachen Kampf zu bestehen, gegen Ludwig Xiv. von Frankreich, gegen die Trken und gegen einen Auf-stand in Ungarn. Kmpfe gegen Ludwig Xiv. In den Kmpfen gegen Ludwig Xiv. ging das Elsa mit der Hauptstadt Straburg an Frankreich ver-loten. Kaiser Karl V. hatte einst gesagt, wenn Wien und Straburg zugleich in Gefahr wren, wrde er zuerst Straburg zu Hilfe kommen. In der Tat war diese Stadt das gewaltigste Bollwerk Deutschlands, und sie wurde jetzt eine der ersten Festungen Frankreichs. Ihren Kriegsruhm haben die Franzosen durch die schrecklichen Verwstungen der Pfalz und der benachbarten Landstriche befleckt. Die blhenden Städte Heidelberg, Mannheim, Speyer, Worms und viele andre Orte zu beiden Seiten des Rheins sanken im Jahre 1689 in Asche, die Einwohner wurden ausge-plndert und in schrecklicher Weise mihandelt, die Kaisergrber im Dome zu Speyer verwstet; die Sttten groer Erinnerungen waren Trmmer-Haufen geworden. Die Geschichte brandmarkt diese Kriege als Raubkriege. Die Trkenkriege. Glcklicher war der Kaiser in den Kriegen gegen die Trken. Mit 200 000 Mann zog der Türke im Jahre 1683 gegen Wien. Zwei Monate war die Stadt eingeschlossen. Das Schicksal Europas, die Selbstndigkeit Deutschlands lagen in den Mauern Wiens. Ein Wald von Zelten zog sich vom Ufer der Donau um die Stadt bis wieder zum Ufer. Die groe Gefahr traf in Wien auf ein Geschlecht von starken Herzen. Brger, Handwerker, Studenten wetteiferten an Tapferkeit. Wenn die groe Glocke vom Stephansdome ertnte, eilte jeder auf seinen Posten, um die Strme der Trken abzuschlagen. Graf Rdiger von Starhemberg befehligte die tapfere Schar. Er zeigte sich unbeugsam gegen den mchtigen Feind, unbeugsam wie der Stahl seiner Heimat Steiermark. Bischof Kolonitfch sorgte fr die Pflege der Verwundeten; er ffnete die Brsen der Reichen zur Linderung der Dahmen, Leitfaden der Geschichte. Iii. 4. Aufl. o

9. Geschichte des Mittelalters - S. 276

1888 - Wiesbaden : Kunze
276 Vierte Periode des Mittelalters. seiner Schwester vermählten Enkel Maximilians, Ferdinand von Ostreich. Der Untergang des oströmischen Reiches. Den Eroberungen der Türken irrt Südosten Europas setzte der Mongolenführer Timur der Lahme (Tamerlan) kurze Zeit hemmende Schranken. Als ein Nachkomme Dschingischans (§. 27, 5) war er von seinem Herrschersitz in Samarkand aufgebrochen, um dessen Reich wieder aufzurichten. In raschem Siegeslauf war er von Indien westwärts quer durch Asien gezogen und erfüllte alles mit Verwüstung und Entsetzen. In der Ebene von Angora stellte sich ihm Bajazet I. (§. 36, 4) mit dem Türkenheer 1402 entgegen, wurde aber besiegt, gefangen genommen und in einer vergitterten Sänfte fortgeführt. Er starb nach einem Jahre vor Gram. Auch Timur fand bald nachher auf einem Eroberungszug nach China seinen Tod, und sein Weltreich zersiel so schnell, wie es entstanden war. Die Osmanenmacht erhob sich unter Bajazets Enkel Murad Ii. (1421 —1451) von neuem zum Kampf gegen das oströmische Reich. Er eroberte alles Gebiet desselben bis auf Konstantinopel und dessen nächste Umgebung und machte auch dieses zinspflichtig. Nun war es seinem Sohne, dem gewaltigen Sultan Mohammed Ii. (1451—1481), ein Leichtes, den ohnmächtigen Rest des oströmischen Reiches vollends zu unterwerfen. Er erklärte dem Kaiser Konstantin Xi. den Krieg und belagerte Konstantinopel mit 300 000 Mann, 300 Galeeren und 200 kleineren Fahrzeugen. Vergeblich hatte sich Konstantin an die abendländischen Christen um Beistand gewandt, vergeblich von seinen reichen Unterthanen Geld zur Anwerbung von Söldnern begehrt. Zum äußersten Widerstand entschlossen, hielt Konstantin mit 8000 Mann die gewaltige Übermacht 53 Tage auf und hätte sich noch langer halten können, wenn nicht durch den Verrat einiger Genuesen sein Plan, die in den Hafen eingedrungenen Schiffe der Türken zu verbrennen, vereitelt worden wäre. Konstantinopel wurde erstürmt, Kaiser Konstantin fand im Kampfe auf den Wällen feiner Hauptstadt den Tod, 2000 Christen fielen unter den Schwertern der fanatischen Türken, die übrigen gerieten in Sklaverei. Das Kreuz mußte dem Halbmond weichen, die Sophienkirche und andere christliche Tempel wurden in türkische Moscheen umgewandelt. Bald fielen auch Serbien, Bosnien und Griechenland in die Hände der Türken, fanatische Heere ergossen sich in Raubzügen über die Donau nach Ungarn und Östreich und blieben lange Zeit eine furchtbare Geißel für die Christenheit im Osten Europas.

10. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 136

1888 - Leipzig : Teubner
136 groe Kurfürst eilt vom Rhein zum Rhin" und schlgt die Schweden 1675 bei Fehrbellin (Stallmeister Froben); dies der Beginn der ruhmreichen Bahn Brandenburg-Preuens. Ludwig schliet 1678 den Frieden zu Nymwegen. Der groe Kurfürst, vom Kaiser aus Eifersucht in Stich gelassen, mu 1679 int Frieden von St. Germain en Laye das fchon eroberte Pommern an die Schweden zurckgeben. Ludwig setzt die Reuuiouskammern ein: Welche Gebiete haben jemals zu den Lndern gehrt, die in den letzten Friedensschlssen an Frankreich abgetreten sind? Ludwig nimmt 1681 mitten im Frieden Straburg durch Verrat des Bischofs ein (was hatte einst Karl V. der Wien und Straburg gesagt?). So zerrttet waren die Verhltnisse im Reich, da der Ruber ungestraft blieb. Freilich war Ostreich zugleich von einem furchtbaren Feinde im Osten bedroht . 173. Die Trken dringen im Bunde mit ungarischen Groen durch Ungarn und belagern Wien 1683 (wann war die erste Belagerung Wiens durch die Trken?). Die Brger verteidigen sich Helden-mtig unter Starhemberg; Kaiser Leopold in Linz. Die Stadt wird entsetzt durch den Polenknig Johann Sobieski und Karl von Lothringen mit dem Reichsheer. Im weiteren Verlauf des Krieges wird durch einen groen Sieg des Prinzen Eugen fast ganz Ungarn und Siebenbrgen neu fr Ostreich gewonnen. Dazu erlangen die Habsburger die erbliche Thronfolge in Ungarn. 1685 hebt Ludwig Xiv. das Edikt von Nantes auf (wer hat es gegeben?). Denke an den Einflu der Frau von Maintenon, das sndhafte Leben des Knigs und die vorbergehenden An-Wandlungen der Reue. Die Dragonaden. Trotz des Verbotes der Auswanderung entkommen Tausende nach Holland, England und ? Zum dritten Raubkrieg giebt dem Könige die pflzische Erb-schaft den Anla. Louvois lt durch Melac die Pfalz grausam verwsten. 1689 wird das Heidelberger Schlo zerstrt (seitdem Ruine; Friedrichs- und Otto-Heinrichsbau, in welchem Stil?); der Dom zu Speier verbrannt, die Kaisergrber geschndet (der Speierer Dom ist heute wiederhergestellt, in welchem Baustil?). Abermals wird Wilhelm Iii. von Oranien Vorkmpfer gegen Ludwig. Er bringt halb Europa zum Bndnis gegen Frankreichs bermacht. 174. In England bereitet sich die Staatsumwlzung vor. Jakob Ii., Katholik, tritt mit Ludwig Xiv. in Verbindung. Nach der Geburt
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