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1. Deutsche Geschichte - S. 297

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Befreiungskriege. 297 1808 1809 1812 1812 30. Dez. 1813-1815 1813 Februar März Napoleons Festlandsperre gegen England. Entthronung der spanischen Bourbonen, Erhebung Josephs zum König von Spanien, Murats zum König von Neapel. Der spanische Krieg. Wellington. Der österreichische Krieg. Tiroler Ausstand. Schill. Friedrich Wilhelm von Braunschweig. Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern. Niederlage bei Wagram. Friede von Wien. Vermählung Napoleons mit Maria Luise von Österreich. Vereinigung der Nordseeküste und Roms mit dem französischen Reiche. Napoleons russischer Feldzug. Bündnis Preußens und Österreichs mit Napoleon. Brand Moskaus. Rückzug und Vernichtung der großen Armee; Übergang über die Berestna. Konvention Dorks zu Tauroggen. Erhebung von Ostpreußen. Iii. Die Befreiungskriege. Der Neubau Preußens. Staatsverwaltung des Freiherrn vom Stein. Befreiung der Bauern; Aufhebung der ständischen Beschränkungen. Neuordnung der Staatsverwaltung. Städteordnung. Gründung der Universität Berlin. Staatsverwaltung Hardenbergs. Gewerbefreiheit. Regelung der bäuerlichen Verhältnisse. Reform des Heeres durch Scharnhorst, Gneise-n a n u. a. Abschaffung der Werbung und der entehrenden Strafen, Neuordnung des Eintritts in das Offizierkorps, Krümpersystem. D i e Befreiung Deutschlands. Aufruf zur Bildung freiwilliger Jägerkorps, Aufhebung der Befreiungen von der Wehrpflicht. „Aufruf an mein Volk"; Kriegserklärung.

2. Deutsche Geschichte - S. 203

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
V Ter Neubau Preußen«. 203 (>/vu/Vu/v'vl Iii. Die Befreiungskriege. 1813-1815. Der Nenbau Preußens. § 213. Die Staatsverwaltung des Freiherrn vom Stein. 1807—1808. Der preußische Staat war in den Jahren seit dem Tilsiter Frieden unter dem Einfluß hervorragender Männer, wie Stein, Scharnhorst, Hardenberg, und ihrer mutigen und begeisterten Mitarbeiter ein anderer geworden, als er vordem gewesen war. Die Verwaltung war reformiert, die sozialen Verhältnisse umgestaltet, das Heerwesen aus eine neue Grundlage gestellt worden; zudem hatte der Geist der Nation unter dem erschütternden Eindruck des Zusammensturzes des angestammten Vaterlandes eine tiefgehende Wandlung ersahren. Freiherr Karlvomund zum Stein stammte aus einem reichs- 6 ritterlichen Geschlecht. Er war zu Nassau an der Lahn geboren; unweit der Ruine seiner Stammburg schaut heute von einem Bergvorsprung sein Denkmal ins Tal hinab. Er war unter Friedrich dem Großen in den preußischen Verwaltungsdienst getreten und zuerst im Bergwesen angestellt worden. Darauf war er allmählich zur Stellung eines Oberpräsidenten der westfälischen Landesteile und zu der eines Ministers emporgestiegen. Als solcher hatte er 1806 die Staatskassen nach Ostpreußen gerettet und war dem König selbst dorthin gefolgt. Dann hatte er infolge eines Zerwürfnisses mit dem König seinen Abschied erhalten. Nach dem Tilsiter Frieden aber berief ihn Friedrich Wilhelm zurück und übertrug ihm d i e o b e r st e Staats-l e i t n n g. Er war ein stolzer, hochsinniger, idealgerichteter Charakter, von gewaltiger Krast des Willens, von tiefer, echter Frömmigkeit, ganz deutsch gesinnt und ganz erfüllt von dem Glauben an sein Volk. Als er an die Spitze der preußischen Regierung trat, war sein Streben auf das Höchste gerichtet: nicht nur die Formen der Verwaltung, sondern den Geist der Bevölkerung wollte er umwandeln, sie mit dem Geiste der Vaterlandsliebe, mit dem Bewußtsein ihrer Pflichten gegen den Staat erfüllen, in ihr das Gefühl der politischen Verantwortlichkeit wecken. Das alte Preußen, in dem Gehorsam die einzige Pflicht der Untertanen gewesen war, sollte zu Grabe gehen; ein neues Preußen sollte entstehen, getragen von der Opferwilligkeit, der verständnisvollen Mitarbeit, dem Gemeingeist der Bürger. Die erste Reform, die unter feiner Leitung durchgeführt wurde, war die Befreiung der Bauern. Die Bauern waren in Preußen wie in anderen deutschen Staaten nicht frei, sondern standen in einem Unter-

3. Deutsche Geschichte - S. 205

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Neubau Preußens. chtete er Ihn und 205 sich damals befand, ächtete erhn und ließ seine Güter einziehen. So mußte Stein nach Österreich flüchten, wo er eine Zuflucht fand, und verweilte dort, bis ihn im Jahre 1812 Alexander von Rußland zu sich ries. § 214. Hardenberg. Auch nach Steins Sturz nahm die Reformtätigkeit in Preußen^Hren^Fortgang. Trotz der gefahrvollen Lage, trotz des Geldmangels, trotzdem nicht einmal der Fortbestand des Staates gesichert war, gründete Friedrich Wilhelm Iii. im Jahre 1810 die Universität u^e”^5t Berlin, eine hochsinnige Tat inmitten der allgemeinen Not. In demselben Jahre berief er als Staatskanzler mit ausgedehnter Amtsgewalt den Grafen H a r d e n b einen Hannoveraner von Geburt, der in den preußischen 'Verwaltungsdienst getreten und bereits vor dem Kriege von 1806 Minister des Auswärtigen gewesen war. Hardenberg war ein geistvoller, feingedildeter, gedankenreicher Mann, der von der Notwendigkeit der Fortführung der Reformen durchdrungen war. Steins sittliche Größe besaß er freilich nicht; auch seine politischen Ansichten wichen vielfach von denen Steins ab. Der neue Staatskanzler mußte seine besondere Aufmerksamkeit der ^?orme? Hebung der Staatseinnahmen und der Neuordnung der Steuern zuwenden. Er hat ferner den wichtigen Schritt getan, die Gewerbefreiheit einzuführen; während nämlich früher nur die Mitglieder einer Zunft ein Handwerk betreiben durften, wurde jetzt der Gewerbebetrieb jedem gestattet, der die Gewerbesteuer zahlte. Die Neuordnung der 6 ä Verhaltn i_lf e endlich wurde fortgesetzt, indem den Bauern die Ablösung 8er Frondienste und die Erwerbung ihrer Höfe zu vollem Eigentum ermöglich wurde. der Verwaltung und der wirtschaftlichen Befreiung ging die Reform des Heerwesens Hand in Hand. Sie ist vor allem G erhard David von Scharnhorst zu verdanken, einem hannöverschen^Bäüernsöhne, der früher in hannöverschen Diensten gestanden hatte und erst'als ^firrstsirnftirnnt in die preußische Armee übergetreten war. Er war ein Mann von ebenso großer Klarheit des Denkens wie Wärme des Herzens, von schlichter Hoheit der Gesinnung, von glühender Vaterlandsliebe. Sein Ideal war, das preußische Heer zu einem wahrhaften Volksheer, das preußische Volk zu einem „Volk in Waffen" zu machen. In diesem Streben unterstützten ihn begeisterte, hochgesinnte Freunde, vor allen August Neithardt von ©neifenau. ©neifenau, ein Mann von hinreißendem Zauber der Persönlichkeit. Er Heeresreform. Mit der Neuordnung Scharnhorst.

4. Die Zeit der Umwälzungen - S. 20

1909 - Leipzig : Hirt
20 I. Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 109. 109. Preuens Wiedergeburt. L Freiherr vom Stein. Die schwere Aufgabe, die Krfte des ver-kleineren und geschwchten Staates durch innere Umgestaltung zu sammeln und zu erhhen, bertrug der König auf Betreiben seiner Gemahlin dem tchtigsten Manne, den er finden konnte, dem Freiherrn vom Stein. Er gehrte einem alten, reichsunmittelbaren Rittergeschlechte an, das sein Stammschlo an der Lahn hatte. Ein warmes Herz fr das Wohl des Volkes und des deutschen Vaterlandes, klare Einsicht in das, was not tat, und freimtiges Auftreten zeichneten ihn aus. Whrend des letzten Krieges war er als preuischer Minister vom König in Ungnaden entlassen worden. Trotz dieser Krnkung und seiner geschwchten Gesund- 1807. heit zgerte er nicht, als Erster Minister die Leitung des Staatswesens zu bernehmen. berzeugt, da in der Erziehung des Volkes zur Selbstndigkeit und zur Vaterlandsliebe die Rettung des Staates liege, bewirkte er, da eine Reihe von Gesetzen erlassen wurde, die erst die freie Entfaltung der Volkskrfte und ihre Verwertung fr das Gemeinwohl ermglichten. Zwar mute er schon im folgenden Jahre, weil er bei Napoleon in 1808. Ungnade fiel, seine Entlassung nehmen, aber sein Nachfolger, Staats-kanzler Hardenberg, wirkte in seinem Geiste fort.*) Stein, vom Kaiser der Franzosen in die Acht erklrt, ging nach sterreich und von da nach Rußland und fuhr in der Fremde fort, fr die Befreiung Deutschlands zu arbeiten. 1807. 3. Die Stein - Hardenbergsche Reform. Von 1807 an wurde die Erbuntertnigkeit der Bauern^) allmhlich aufgehoben. Die Fron-dienste hrten auf, und der Bauer war nicht mehr an die Scholle ge-bnnden, sondern freier Eigentmer. 1808. 1808 folgte die Stdteordnung, die den brigen deutschen Staaten zum Vorbild diente und im groen und ganzen noch heute besteht. Die Brger erhielten das Recht, durch die von ihnen gewhlten Stadtver-ordneten, den von diesen gewhlten Magistrat und den Brgermeister, der von der Regierung nur besttigt wird, ihre Angelegenheiten selbst zu verwalten. Durch andere Gesetze wurden bestehende Vorrechte und Standes-unterschiede beseitigt. Niemand war fortan der Weg zu staatlichen und militrischen Ehrenstellen versperrt. Jedem Einwohner des Staates stand es frei, Rittergter zu erwerben und jedes ihm zusagende Gewerbe zu betreiben; denn Freiheit sollte auch in wirtschaftlichen Dingen vor- *) Eine Revolution im guten Sinne, durch Weisheit der Regierung und nicht durch gewaltsame Jmpulsion von innen oder auen, das ist unser Ziel." (Hardenberg.)

5. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 26

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Handel und die gelehrten Berufe, dem Bauernstand der Betrieb der Land-Wirtschaft zugewiesen. Von dieser Regel waren bisher nur in Ausnahme-fllen Abweichungen gestattet worden. Jetzt wurde dem Brger gestattet, adlige Gter zu erwerben, dem Adligen wie auch dem Bauer, brgerliche Berufe zu ergreifen. So hrte der schrosfe Standesunterschied auf, und allen Brgern wurde Freiheit der Berufswahl zugesprochen. Neuordnung Sodann wurde eine Neuordnung der Staatsverwaltung vor-Verwaltung^ Bereitet. Ein einheitliches Ministerium sollte den Staat leiten. Regie-rungen traten an die Spitze der Teile des Staats; mehrere Regierungs-bezirke sollten zu Provinzen vereinigt und diese von Oberprsidenten ver-waltet werden. Städte- Den Stdten aber wurde durch die Stdteordnuna die S e l b st - Ordnung. y J Verwaltung gegeben, b. h. das Recht, ihre Angelegeicheiten unter Aufsicht der Regierung selbst zu verwalten. Die Brgerschaft whlt seitdem Stadtverordnete; diese whlen ihrerseits die Mitglieder des Magistrats, die Brgermeister und Stadtrte, und den eine Aufsicht der die stdtische Verwaltung aus. Ein Teil der Stadtrte fhrt das Amt unentgeltlich als ein Ehrenamt. Brgermeister und Stadtrte bedrfen der Besttigung des Knigs. Stein gedachte ferner trotz des vielfachen Widerstandes, auf den er traf, eine preuische Volksvertretung zu schaffen und Preußen so zu einem konstitutionellen Staat umzubilden. Da wurde durch eine Sturz Steins unglckliche Fgung seiner Ttigkeit in Preußen ein Ende gemacht. Ein Brief, in welchem er von der Notwendigkeit sprach, die Erbitterung gegen die napoleonische Fremdherrschaft auch in den abgetretenen Gebieten zu nhren, geriet in die Hnde der Franzosen und wurde von ihnen ver-ffentlicht. Darauf legte er im November 1808 sein Amt nieder. Aber Napoleon, der ihn leidenschaftlich hate, war damit nicht zufrieden; von Spanien aus, wo er sich damals befand, chtete er ihn und lie seine Gter einziehen. So mute Stein nach Osterreich flchten, wo er eine Zuflucht fand, und verweilte dort, bis ihn im Jahre 1812 Alexander von Rußland zu sich rief. 26. Hardenberg. Auch nach Steins Sturz nahm die Reformttig-keit in Preußen ihren Fortgang. Trotz der gefahrvollen Lage, trotz des Geldmangels, trotzdem nicht einmal der Fortbestand des Staates gesichert Universitt roqr/ grndete Friedrich Wilhelm Iii. im Jahre 1810 die Universitt Berlin, eine hochsinnige Tat inmitten der allgemeinen Not. In dem-selben Jahre berief er als Staatskanzler mit ausgedehnter Amtsgewalt

6. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 118

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
118 Geschichtliche Tabellen. 1807 1808 1809 1812 Unentschiedene Schlacht bei Pr e u i s ch - Eyl au. Niederlage bei F r i e d l a n b. Tilsiter Friede: Abtretung der linkselbischen Be-sitzungen Preuens (Knigreich Westfalen unter Jerome) und der polnischen Erwerbungen auer Westpreuen (Herzogtum Warschau). Bndnis Napoleons und Alexanders. Aussaugung Preuens durch die franzsische Armee. Napoleons Festlandsperre gegen England. Entthronung der spanischen Bourbonen, Erhebung Josephs zum König von Spanien, Murats zum König von Neapel. Der spanische Krieg. Wellington. Der sterreichische Krieg. Tiroler Aufstand. Schill. Friedrich Wilhelm von Braunschweig. Sieg des Erzherzogs Karl bei A s p e r n. Niederlage bei W a g r a m. Friede von Wien. Vermhlung Napoleons mit Maria Luise von Osterreich. Vereinigung der Nordseekste und Roms mit dem franzsischen Neichen Napoleons russischer Feldzug. Bndnis Preuens und sterreichs mit Napoleon. Brand Moskaus. Rckzug und Vernichtung der groen Armee; Ubergang der die Beresina. Konventionyorkszu Tauroggen. Erhebung von Ostpreuen. Der Neubau Preuens. Staatsverwaltung des Freiherrn vom Stein. Befreiung der Bauern; Aufhebung der stndischen Beschrnkungen. Neuordnung der Staatsverwaltung. Stdteordnung. Grndung der Universitt Berlin. Staatsverwaltung Hardenbergs. Gewerbefreiheit. Regelung der buerlichen Verhltnisse. Iii. Die Befreiungskriege. 1813 1815

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 24

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. von unbedingter Ehrenhaftigkeit. Auf wiederholte Anfragen in Berlin erhielt er ausweichende Antworten; in der Tat war der König noch nicht in der Lage, einen entscheidenden Entschlu zu fassen. Da handelte der General auf eigene Hand. Am 30. Dezember 1812 unterzeichnete Sonontion er i der Mhle zu P o s ch e r u n bei T a u r o g g e n mit den russischen gtauroggenr Bevollmchtigten einen Vertrag, wodurch das preuische Korps fr neutral 1812. erklrt wurde.^ Dem König meldete er seinen Entschlu. Ich erwarte sehnsuchtsvoll den Ausspruch Ew. Majestt, ob ich gegen den wirklichen Feind vorrcke, oder ob die politischen Verhltnisse erheischen, da Ew. Majestt mich verurteilen. Beides werde ich mit treuer Hingebung er-warten, und ich schwre Ew. Kniglichen Majestt, da ich auf dem Sand-Haufen ebenso ruhig wie auf dem Schlachtfelde, auf dem ich grau geworden bin, die Kugel erwarten werde. Ich bitte daher Ew. Majestt um die Gnade, bei dem Urteil, das gefllt werden mu, auf meine Person keine Rcksicht nehmen zu lassen. Auf welche Art ich sterbe, ich sterbe immer wie Ew. Majestt alleruntertnigster und getreuester Untertan Jork." Erhebung Die nchste Folge der Tat Jorks war, da die Franzosen der die Preuens. Weichsel zurckgingen. Wenige Wochen spter erschien in Knigsberg als russischer Bevollmchtigter der Freiherr vom Stein. Auf seinen An-trieb wurden die Stnde der Provinz berufen; und diese bewilligten in opfermutiger Begeisterung die Aushebung von Truppen, um das Aorksche Korps zu verstrken, und die Aufstellung einer Landwehr. So begann der deutsche Befreiungskrieg. . -ist* * / {' ii-t-k . 5' ' <' , / y "*Y y: ' /*'/' ,,.4 H /, <y b -'As Iii. Die Befreiungskriege. 18131815. Der Neubau Preuens. 25. Die Staatsverwaltung des Freiherrn vom Stein. 18071808. Der preuische Staat war in den Jahren seit dem Tilsiter Frieden unter dem Einflu hervorragender Männer, wie Stein, Scharnhorst, Hardenberg, und ihrer mutigen und begeisterten Mitarbeiter ein anderer geworden, als er vordem gewesen war. Die Verwaltung war reformiert, die sozialen Verhltnisse umgestaltet, das Heerwesen auf eine neue Grundlage gestellt worden; zudem hatte der Geist der Nation unter dem erschtternden Eindruck des Zusammensturzes des angestammten Vater-landes eine tiefgehende Wandlung erfahren. Stew. Freiherr Karl vom und zum Stein stammte aus einem reichs-ritterlichen Geschlecht. Er war zu Nassau an der Lahn geboren; unweit

8. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 27

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Neubau Preuens. 27 den Grafen Hardenberg, einen Hannoveraner von Geburt, der in den preuischen Verwaltungsdienst getreten und bereits vor dem Kriege von 1806 Minister des Auswrtigen gewesen war. Hardenberg war ein geistvoller, feingebildeter, gedankenreicher Mann, der von der Notwendigkeit der Fortfhrung der Reformen durchdrungen war. Steins sittliche Gre besa er freilich nicht; auch seine politischen Ansichten wichen vielfach von denen Steins ab. Der neue Staatskanzler mute seine besondere Aufmerksamkeit der %b0e^s Hebung der Staatseinnahmen und der Neuordnung der Steuern zu-wenden. Er hat ferner den wichtigen Schritt getan, die Gewerbe-f r e i h e i t einzufhren; während nmlich frher nur die Mitglieder einer Zunft ein Handwerk betreiben durften, wurde jetzt der Gewerbebetrieb jedem gestattet, der die Gewerbesteuer zahlte. Die Neuordnung der buerlichen Verhltnisse endlich wurde fortgesetzt, indem den Bauern die Abnsung der Frondienste und die Erwerbung ihrer Hfe zu vollem Eigentum ermglicht wurde; aber sie muten zum Entgelt einen wesentlichen Teil ihres Guts an den Rittergutsbesitzer abtreten. 27. Scharnhorst und die Heeresreform. Mit der Neuordnung Scharnhorst, der Verwaltung und der wirtschaftlichen Befreiung ging die Reform des Heerwesens Hand in Hand. Sie ist vor allem Gerhard David von Scharnhorst zu verdanken, einem hannoverschen Bauernsohne, der frher in hannoverschen Diensten gestanden hatte und erst als Oberstleutnant in die preuische Armee bergetreten war. Er war ein Mann von ebenso groer Klarheit des Denkens wie Wrme des Herzens, von schlichter Hoheit der Gesinnung, von glhender Vaterlandsliebe. Sein Ideal war, das preuische Heer zu einem wahrhaften Volksheer, das preuische Volk zu einem Volk in Waffen" zu machen. In diesem Streben untersttzten ihn begeisterte, hochgesinnte Freunde, vor allen August Neithardt von Gneisenau, ein Mann von hinreien-Gneisenau. dem Zauber der Persnlichkeit. Er war in den Strmen des Siebenjhrigen Krieges zu Schilda geboren; sein Vater war ein Leutnant der Reichsarmee, die gegen Preußen im Felde stand. Bei der Verteidigung Kolbergs hatte er zuerst seine militrische Tchtigkeit und seinen heldenhaften Sinn be-whrt. Mit Scharnhorst verband ihn eine unwandelbare Freundschaft und Hochachtung. Die allgemeine Wehrpflicht, das letzte Ziel der preuischen Patrioten, Heeresreform, konnte, solange die Finanznot des Staates andauerte und das Gebot Napo-leons, die Armee nicht der 42 000 Mann zu verstrken, in Geltung war,

9. Deutsche Geschichte - S. 203

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Neubau Preuens. 203 Iii. Die Befreiungskriege. 1813-1815. Der Neubau Preuens. \ 213. Die Staatsverwaltung des Freiherrn vom Stein. 18071808. Der preuische Staat war in den Jahren seit dem Tilsiter Frieden unter dem Einflu hervorragender Männer, wie Stein, Scharnhorst, Hardenberg, und ihrer mutigen und begeisterten Mitarbeiter ein anderer geworden, als er vordem gewesen war. Die Verwaltung war reformiert, die sozialen Verhltnisse umgestaltet, das Heerwesen auf eine neue Grundlage gestellt worden; zudem hatte der Geist der Nation unter dem erschtternden Eindruck des Zusammensturzes des angestammten Vater-landes eine tiefgehende Wandlung erfahren. Freiherr Karl vom und zum Stein stammte aus einem reichs- 6tetn-ritterlichen Geschlecht. Er war zu Nassau an der Lahn geboren; unweit der Ruine seiner Stammburg schaut heute von einem Bergvorsprung sein Denkmal ins Tal hinab. Er war unter Friedrich dem Groen in den preuischen Verwaltungsdienst getreten und zuerst im Bergwesen angestellt worden. Darauf war er allmhlich zur Stellung eines Oberprsidenten der westflischen Landesteile und zu der eines Ministers emporgestiegen. Als solcher hatte er 1806 die Staatskassen nach Ostpreuen gerettet und war dem König selbst dorthin gefolgt. Dann hatte er infolge eines Zerwrfnisses mit dem König seinen Abschied erhalten. Nach dem Tilsiter Frieden aber berief ihn Friedrich Wilhelm zurck und bertrug ihm die ober st e Staats-l e i t u n g. Er war ein stolzer, hochsinniger, idealgerichteter Charakter, von ^ gewaltiger Kraft des Willens, von tiefer, echter Frmmigkeit, ganz deutsch gesinnt und ganz erfllt von dem Glauben an sein Volk. Als er an die Spitze der preuischen Regierung trat, war sein Streben auf das Hchste gerichtet: nicht nur die Formen der Verwaltung, sondern den Geist der Bevlkerung wollte er umwandeln, sie mit dem Geiste der Vaterlands-liebe, mit dem Bewutsein ihrer Pflichten gegen den Staat erfllen, in ihr das Gefhl der politischen Verantwortlichkeit wecken. Das alte Preußen, in dem Gehorsam die einzige Pflicht der Unter-tanen gewesen war, sollte zu Grabe gehen; ein neues Preußen sollte entstehen, getragen von der Opferwilligkeit, der verstndnisvollen Mitarbeit, dem Ge-meingeist der Brger. Die erste Reform, die unter feiner Leitung durchgefhrt wurde, war die Befreiung Befreiung der Bauern. Die Bauern "waren in Preußen wie in anderen deutschen Staaten nicht frei, sondern standen in einem Unter-

10. Deutsche Geschichte - S. 205

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter Neubau Preuens. 205 sich damals befand, chtete er ihn und lie seine Gter einziehen. So mute Stein nach sterreich flchten, wo er eine Zuflucht fand, und verweilte dort, bis ihn im Jahre 1812 Alexander von Rußland zu sich des. K 214. Hardenberg. Auch nach Steins Sturz nahm die Reformttig-keit in Preußen ihren Fortgang. Trotz der gefahrvollen Lage, trotz des Geldmangels, trotzdem nicht einmal der Fortbestand des Staates gesichert war, grndete Friedrich Wilhelm Iii. im Jahre 1810 die Universitt Universitt Berlin, eine hochsinnige Tat inmitten der allgemeinen Not. In dem-selben Jahre berief er als Staatskanzler mit ausgedehnter Amtsgewalt den Grafen Hardenberg, einen Hannoveraner von Geburt, der in den preuischen Verwaltungsdienst getreten und bereits vor dem Kriege von 1806 Minister des Auswrtigen gewesen war. Hardenberg war ein geist-voller, feingebildeter, gedankenreicher Mann, der von der Notwendigkeit der Fortfhrung der Reformen durchdrungen war. Steins sittliche Gre be-sa er freilich nicht; auch feine politischen Ansichten wichen vielfach von denen Steins ab. Der neue Staatskanzler mute feine besondere Aufmerksamkeit der Hardenbergs Hebung der Staatseinnahmen und der Neuordnung der Steuern zu- d^xmn-wenden. Er hat ferner den wichtigen Schritt getan, die G e w e r b e f r e i = hett einzufhren; während nmlich frher nur die Mitglieder einer Zunft ein Handwerk betreiben dursten, wurde jetzt der Gewerbebetrieb jedem gestattet, der die Gewerbesteuer zahlte. Die Neuordnung der b u e r l i ch e n Verhltnisse endlich wurde fortgesetzt, indem den Bauern die Ablsung der Frondlenste und die Erwerbung ihrer Hfe zu vollem Eigentum ermglicht 215r; Scharnhorst und die Heeresreform. Mit der Neuordnung Schar, der Verwaltung und der wirtschaftlichen Befreiung ging die Reform des Heerwesens Hand in Hand. Sie ist vor allem Gerhard David von Scharnhorst zu verdanken, einem hannoverschen Bauernsohne, der frher m hannoverschen Diensten gestanden hatte und erst als Oberstleutnant m die preuische Armee bergetreten war. Er war ein Mann von ebenso groer Klarheit des Denkens wie Wrme des Herzens, von schlichter Hoheit 1* <Tt9' Von 9lt)enbev Vaterlandsliebe. Sein Ideal war, das p euische Heer zu einem wahrhaften Volksheer, das preuische Volk m Brnrift 11 ?0ffen" m 3" Wcfem Streben untersttzten ihn gisterte, hochgesinnte Freund-, vor allen August N-ithardt f ti a it, em Mann von hinreiendem Zauber der Persnlichkeit Er
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