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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 130

1883 - Berlin : Hofmann
130 gehorchen." Maximilian verbesserte das Geschtzwesen und lie durch den Fürsten Taxis die Post einrichten. 5. Seine Landerwerbungen. Seinen Sohn Philipp, den Erben der Niederlande, vermhlte er mit Johanna, der Erbin Spaniens, Siciliens und Neapels. Freilich mute er ihn in der Blte seines Lebens ins Grab sinken sehen. Durch Vermhlung zweier Enkel sicherte er seinem Hause auch die Anwartschaft auf Ungarn und Bhmen. Das Habsburgische Heiratsglck" wurde sprichwrtlich. Seine vielen Kriege und Hndel in Italien und mit Frankreich kosteten nur Geld und Menschen, ohne den mindesten Vorteil zu bringen. 6. Sein Ende. Der alternde Kaiser sah das Mittelalter mit seinen : Einrichtungen zu Grabe gehen und berall das Morgenrot einer neuen Zeit aufflammen. Er strubte sich nicht gegen das Neue, hatte aber auch kein rechtes Verstndnis und keine frdernde That dafr. Er hielt einen Reichstag in Augsburg (1518), auf dem ihm die Wahl seines Enkels Karl, Philipps Sohn, fehlschlug. der 100 Beschwerden gegen das ppstliche Regiment blieben ohne Erledigung. Krnkelnd zog Max nach Innsbruck, aber die Brger verweigerten ihm und seinem Gefolge das Gastrecht, weil er eine alte Schuld noch nicht bezahlt hatte. Diese Krnkung ver-schlimmerte seinen Zustand, so da er in Wels liegen bleiben mute. Als er den Tod nahen fhlte, kleidete er sich in sein Totenhemd, empfing das Abendmahl und trstete die weinenden Seinen. Wie er gelebt, so starb er, als letzter Ritter" (1519). Seinen Sarg hatte er schon 4 Jahre mit sich herumgefhrt. Fragen: Warum verunglckten viele von Maximilians Plnen? Worin bestehen seine Verdienste um das Reich? Das Mahl zu Heidelberg" von Schwab. Graf Eberhard im Bart" von Zimmermann. Der reichste Fürst" von Kerner. Der letzte Ritter" von Anastasius Grn. Deutscher Braucht von An. Grn. Kaiser Mar und Albrecht Drer" von Wolfg. Mller. Die Mark Brandenburg im Mittelalter. 54. Die Anhaltiner (Askamer) in der Mark (11341319). 1. Die Bewohner der Mark. Zwischen Elbe und Oder, in dem Gebiet der Havel und Spree, wohnten ursprnglich Semnonen und Longobarden. Der Strom der Vlkerwanderung fhrte sie nach i Westen und lie von Osten die W end en in die verlassenen Wohnsitze rcken. Diese gehrten der groen slavischen Vlkerfamilie in: Osten Europas an. Stammverwandt waren die Polen, die Preußen, die Obo-triten in Mecklenburg, die Pommern, die Lutizeu (Wilzen), die Sorben, die Wolliner it. a. Sie waren mittelgro, von krftigem, gedrungenem Krperbau, braungelber Hautfarbe, feurigen Augen und braunem Haar. Ihre Religion war eine Vergtterung der Naturkrfte, S w a r o g

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 83

1912 - Habelschwerdt : Franke
83 hervor, das die Nachbarstdte seiner Herrschaft zu unterwerfen suchte. Im Einvernehmen mit Papst Hadrian Iv., der von den Rmern bedrngt wurde, zog Friedrich zwei Jahre nach seiner Wahl (der den Breuner) nach Italien und empfing die lombardische Knigskrone. Gegen das widerspenstige Mailand, das die kleineren Städte unterdrckte, konnte er aber nichts ausrichten. Nachdem Friedrich vom Papste in Rom zum Kaiser gekrnt worden war, kehrte er unter vielen Gefahren nach Deutschland zurck. 3. Die Herstellung der Ruhe in Deutschland; die Erhebung sterreichs zum Herzogtum und der Zug nach Polen, 11551158. Nach seiner Rckkehr strkte Friedrich seine Macht dadurch, da er Heinrich den Lwen durch die Verleihung von Bayern fr seine Plne gewann. Heinrich Jasomirgott, der Bayern abgeben mute, wurde durch die Erhebung der Markgrafschaft Ost erreich zu einem selbstndigen, auch in weiblicher Linie erblichen Herzogtum beschwichtigt. Dadurch wurde der Ansto gegeben, da sich sterreich frhzeitig zu einer unabhngigen Territorialmacht entwickelte. Friedrich stellte jetzt auch das Ansehen des Reiches im Osten her. Boleslaw von Polen, der seinem in Deutschland in der Verbannung lebenden Bruder Wladislaw die Rckkehr verwehrte, weigerte sich, dem Kaiser zu huldigen. Deshalb drang Friedrich 1157 mit einem Heere, dem strksten, das ein deutscher Kaiser in die Slawenlnder gefhrt hat, durch Schlesien bis nach Polen vor und zwang Boleslaw zur Unterwerfung. Eine Folge dieses Zuges war, da Bolejlaw 1163 den Shnen seines Bruders Wladislaw 1163 Schlesien als Herzogtum berlie. Dadurch kam dieses Land in enge Beziehungen zu Deutschland, und es begann seine Genna-uisieruug. 4. Friedrichs 2. Zug nach Italien, 11581162. Die Zerstrung Mailands. Nachdem Friedrich seine Stellung im Reiche befestigt hatte, berschritt er mit einem Heere von 50 000 Mann (darunter 10 000 Ritter) die Alpen, um den Widerstand der Lombarden zu brechen. Fast alle Städte unterwarfen sich. Die Mailnder suchten den Kaiser durch Versprechungen zu besnftigen; er sprach aber die Acht der die Stadt aus und nahm sie nach kurzer Belagerung ein. Mailand mute auf seine Eroberungen und Hoheits-rechte verzichten, den Treueid leisten und seine Konsuln vom Kaiser besttigen lassen. In der Ebene von Roncaglia (ronklja), stlich von Piacenza (piatschenza), hielt jetzt Friedrich einen Reichstag ab, auf dem Rahewin, Taten Kaiser Friedrichs: Der Reichstag zu Roncaglia, 1158. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 34. 6*

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 85

1912 - Habelschwerdt : Franke
85__ Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane der Lombardei r L.rr ^ ... Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten. 6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten. 7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 93

1912 - Habelschwerdt : Franke
83 der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck. Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i 6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt. Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250. 7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen * Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 115

1912 - Habelschwerdt : Franke
115 Sechster Zeitraum. Das Zeitalter der Bildung groer Territorial-Herrschaften und die Bltezeit der Städte, 12731517. |>ie Kaiser aus verschiedenen Kufern, 12731347. Rudolf I. von Habsburg, 12731291. 1273-1291 1. Zustnde im Reiche. Die Fürsten hatten allmhlich ein Kronrecht nach dem andern an sich gebracht und waren in ihren Gebieten fast unabhngig vom Kaiser. An ihrer Spitze standen sieben Fürsten, die das Recht, den König zu whlen, fr sich in Anspruch nahmen und nach dem Worte kren" (whlen) Kur-frst en" genannt wurden. Es waren dies die Erzbischfe von Cln, Mainz, Trier, der Herzog von Sachsen, der Markgras von Brandenburg, der Pfalzgraf bei Rhein und der König von Bhmen. Die Kurfrsten suchten bei jeder neuen Knigswahl besondere Vor-teile fr sich zu gewinnen; zu wichtigen Reichshandlungen gaben sie ihre Zustimmung durch Willebriefe. So war das Knigtum nur noch das Prsidium in einem aus selbstndigen Frstentmern und Stdten bestehenden Bundesstaat. Um den Fürsten gewachsen zu sein, suchten die Kaiser ihre Hausmacht zu vergrern. Da aber die Krone infolge der Wahl-freiheit nicht erblich wurde, kam auch eine starke Hausmacht dem Knigtum nicht zugute. Die Zahl der weltlichen und geistlichen Reichs stnde war sehr groß. Zu den erfteren gehrten Herzge, Burggrafen, Land-grasen, Pfalzgrafen, Grafen, Ritter und Reichsstdte, zu den letzteren Erzbischfe, Bischfe. Reichsbte, die Hochmeister der Deutschherren und Johanniter. Den Reichsstnden waren die Landstnde Untertan. Zu ihnen gehrten der Adel, die Städte und Geistlichen, die nicht reichsfrei waren. Da sie auch mglichst unabhngig sein wollten, kam es zwischen ihnen und den Reichsstnden zu vielen blutigen Fehden. 2. Rudolfs Wahl und Persnlichkeit. Das Bedrfnis nach einer besseren staatlichen Ordnung und grerem Rechtsschutz, sowie das Drngen des Papstes veranlaten nach dem Tode Richards von Cornwallis die Kurfrsten, einen neuen König zu whlen. Da sie frchteten, durch einen mchtigen König um ihre Vorrechte gebracht zu werden, whlten sie den Grafen Rudolf von Habs-brg. Er besa reiche Gter in der Schweiz, im Elsa und im Lindner, Deutsche Geschichte unter den Habsburger und Luxem-burgern. 2 Bde. Stuttgart 1890-93. 8*

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 121

1912 - Habelschwerdt : Franke
121 Ort zu Ort zogen, Bulieder sangen und sich mit Geielhieben den Rcken zerfleischten, um den Zorn Gottes zu besnftigen. Da sich diese Geiel-brder oder Flagellanten (von flagellum = Geiel, Peitsche) aber Ausschreitungen zuschulden kommen lieen und zum Judenmord aufreizten, ging die Kirche gegen sie vor. 3. Karls Zug nach Italien. Seit dem Rmerzuge Ludwigs des Bayern (S. 119) waren in Italien die Parteikmpfe immer heftiger geworden. Karl zog auf den Wunsch italienischer Patrioten mit einem kleinen Gefolge der die Alpen. Er erhielt in Mailand die lombardische Krone und in Rom von einem ppstlichen Be-vollmchtigten die Kaiserkrone (1355). Dann begab er sich wieder nach Deutschland zurck. 4. Die Goldene Bulle. Nach seiner Rckkehr aus Italien brachte Karl auf den Reichstagen zu Nrnberg und Metz durch Verhandlungen mit den Fürsten ein Reichsgrundgesetz zustande (1356), das nach der goldenen Kapsel (bulla), in der das zu der 1356 Urkunde gehrende kaiserliche Siegel eingeschlossen war, den Namen Goldene Bulle" erhielt. Durch diese wurde der Brauch, der sich allmhlich bei den Knigswahlen ausgebildet hatte, gesetzlich anerkannt und der einige strittige Punkte endgltig entschieden. Die Goldene Bulle enthlt in 30 Kapiteln Bestimmungen der die Wahl und Krnung des Knigs, der die Rechte der Kurfrsten und den Landfrieden. a. Die Wahl des Knigs soll unter dem Vorsitz des Erz-bischofs von Mainz drei Monate nach Erledigung des Thrones zu Frankfurt a. M. durch die sieben Kurfrsten vollzogen werden. Jedem Kurfrsten ist ein besonderes Erzamt, d. h. ein Ehrendienst bei der Krnung und bei kaiserlichen Hoffesten, zuerkannt. Die drei geistlichen Kurfrsten, nmlich die Erzbischfe von Mainz. Cln und Trier, führen als Erzkanzler fr Deutschland. Italien und Burgund die Siegel; von den vier weltlichen Kurfrsten soll der König von Bhmen als Erzschenk, der Pfalzgraf bei Rhein als Erztruchse. derherzog vonsachsen als Erz-Marschall, der Markgraf von Brandenburg als Erz-kmmerer ttig sein. b. Durch die Goldene Bulle erhalten die Kurfrsten in ihren Lndern die hchste Gerichtsbarkeit; ihre Untertanen drfen weder vor ein anderes Gericht gezogen werden, noch beim Kaiser Berufung einlegen. Die kurfrstlichen Lnder werden fr Aus der Chronik des Matthias von Neuenburg: Die Geielbrder in Straburg. - Die Goldene Bulle. Atzler. Qu. u. L. I. Nr. 48 u. 49.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 131

1912 - Habelschwerdt : Franke
131 fielen erst 1526 wieder an das Haus Habsburg. Auch die fter-reichischen Gebiete litten unter langdauernden Unruhen und den Kmpfen mit Ungarn; doch gelang es Friedrich gegen Ende seiner Regierung, die Habsburgischen Lnder zu vereinigen. 2. Das Reich unter Friedrich Iii. Da der Kaiser wenig Tatkraft besa, gingen wichtige Teile des Reiches verloren. Das Ordensland Preußen geriet in die Gewalt der Polen (1466), und Mailand ri nach dem Aussterben der Visconti (S. 124) der Sldnerfhrer Franz Sforza an sich. Schleswig und Holstein whlten 1460 den König Christian von Dnemark zum Herzog, doch sollten die beiden Herzogtmer nie voneinander getrennt werden. Auch die Macht der Hanse begann mehr und mehr zu sinken. Der Mangel einer Zentralgewalt machte sich im Innern des Reiches sehr fhlbar; das Fehdewesen verbreitete sich immer mehr. Der Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg, der Graf Ulrich von Wrttemberg und der Erzbischof von Mainz kmpften im zweiten Stdtekriege gegen die schwbischen Städte (1448-1453), die jedoch ihre Unabhngigkeit behaupteten. In dieser Zeit verschlechterte sich die Lage des Bauern-stand es; denn die Grundherren steigerten die Lasten, und die Kolonisation stockte. Deshalb kam es in einigen Gegenden zu Aufstnden der Bauern. Diesen Unruhen sah der Kaiser teilnahmslos zu; auch als die Trken im Jahre 1453 Konstantinopel 1453 eroberten, blieb er unttig, obgleich Papst Pius Ii., Friedrichs ehemaliger Geheimschreiber, zu einem allgemeinen Kreuzzuge gegen den Feind der Christenheit aufforderte. 3. Die Erwerbung Burgunds durch fterreich. Das Herzogtum Burgund umfate ursprnglich das Gebiet an der oberen Saone und Seine (vgl. S. 19 u. 30). Durch Heirat. Erbschaft und Kauf waren nach und nach die Freigrafschaft Burgund oder Franche-Comte. die Grafschaften Flandern und Artois und die Niederlande mit dem Herzogtum Burgund vereinigt worden. Dieses neuburguaiscke Ueicft besa zahlreiche durch Handel und Gewerbflei blhende Städte, wie Gent, Brssel, Antwerpen. Brgge. In dem reichen Lande wurden die Wissenschaften (Universitt zu Lwen) und Knste eifrig gepflegt. Karl der Kkae, der 1467 Burgund erbte, strebte danach, das von der Nordsee bis zu den Alpen reichende, zwischen Deutschland und Frankreich gelegene Gebiet zu einem Knigreiche zu erheben. Deshalb trat er in Unterhandlungen mit dem Kaiser und versprach Friedrichs Sohne Maximilian die Hand seiner Tochter und Erbin Maria. 9*

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 136

1912 - Habelschwerdt : Franke
136 König zu whlen. Dieser wurde seit dem 14. Jahrhundert allgemein als Kaiser bezeichnet. Man erwartete von ihm Schutz in uerer und innerer Gefahr, doch mute er vor der Wahl versprechen, die Vorrechte der Fürsten nicht zu schmlern. Es gab aber weder ein Reichsheer noch Reichssteuern, noch eine einheitlich geordnete Rechts-pflege, und die Einnahmen des Kaisers aus dem Reiche betrugen schon zu Sigismunds Zeiten nur noch 13 000 Gulden. Deshalb konnten die Kaiser den Reichsschutz nur mit Hilfe der Fürsten oder ihrer eigenen Haus macht bernehmen. Alle Versuche, die Kaiser-macht zu strken, scheiterten an dem Widerstande der Territorial-frsten, die selbstschtig ihre eigenen Interessen verfolgten und fr das allgemeine Wohl des Reiches nichts tun wollten. b. Die Landesherren. Im 15. Jahrhundert gewannen alle Frstenhuser, die in der folgenden Zeit die Geschicke des deutschen Volkes bestimmten, ihre landesherrliche Macht, so die Habsburger in den sterreichischen Lndern, die Hohenzollern in Brandenburg, die Wettiner in Sachsen, Meien und Thringen, die Zhringer in Baden, die Wittelsbacher in Bayern und in der Pfalz, die Grafen von Wrttemberg in Schwaben. Neben den geistlichen und weltlichen Fürsten, dem ersten Reichsstande", strebten auch die Städte und die Ritterschaft nach Vorrechten und Unabhngigkeit. Von den Stdten, die ihrer Verfassung nach Republiken waren, erlangten der hundert als Reichsstdte" volle politische Selbstndigkeit. Sitz und Stimme auf dem Reichstage", der Versammlung der Reichsstnde, erhielten sie aber erst spter. In Schwaben, Franken und in den Rhein-landen behaupteten viele Ritter den Fürsten gegenber ihre Un-abhngigkeit. Diese Reichsritter" waren von allen Lasten frei, hatten aber keine Vertretung auf dem Reichstage. Wie die Reichsfrsten dem Kaiser nur das Oberhoheitsrecht gelassen hatten, so wurden sie selbst wieder von ihren Land-stnden", den Prlaten, dem Adel und den Landstdten, abhngig. Da der Adel bis ins 14. Jahrhundert die militrische Macht bildete, die Kirche und die Städte aber das Geld besaen, waren die Fürsten gezwungen, die Stnde in allen wichtigen Angelegenheiten zu befragen. Ehe diese einem neuen Fürsten huldigten, d. h. den Eid der Treue leisteten, mute er ihre herkmmlichen und verbrieften" Rechtebesttigen und beschwren. (Vgl. die Huldigung der mrkischen Stnde beim Regierungsantritt Friedrichs von Hohenzollern.) Das wichtigste Recht der Landstnde war das der Steuer-bewilligung. Wenn der Landesherr fr einen Krieg oder die immer kostspieliger werdende Hofhaltung Geld brauchte, so verhandelte

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 137

1912 - Habelschwerdt : Franke
137 er auf einem Landtage" persnlich mit den versammelten Landstnden ; denn ohne ihre Zustimmung durfte er dem Lande keine neue Steuer auferlegen. (Vgl. die Bierziese unter Albrecht Achilles und Johann Cicero.) Da die Einknfte der Fürsten bis ins 14. Jahrhundert zum groen Teil aus Naturalien bestanden, muten die Landesherren ihren Aufenthalt bestndig wechseln. Im 15. Jahrhundert ermglichte es ihnen aber die Geldwirtschaft, einen festen Wohnsitz zu whlen. Sie zogen aus ihren Burgen in eine grere Stadt und bauten dort ein gerumiges Schlo, das ihnen und ihrem Hofstaat zum dauernden Aufenthalte diente. Diese Stadt wurde die Landeshauptstadt, so Berlin im Jahre 1443. Es begann sich jetzt eine neue Art der Landesverwaltung zu entwickeln. Diese war nicht mehr auf das Lehnswesen, sondern auf ein besoldetes, absetzbares Beamtentum gegrndet. Die Beamten waren aber noch nicht Staatsbeamte im heutigen Sinne, sondern mehr persnliche Diener des Fürsten. Sie gehrten zum Hofe und erhielten von diesem neben Naturalien und Geld gewhnlich auch die Kost. Den ersten Rang nahmen der Kanzler als Leiter des immer mehr zunehmenden schriftlichen Verkehrs, der Landrentmeister fr die Verwaltung der frstlichen Einknfte und einige heimliche" oder geheime Rte" ein. Diese Beamten gehrten gegen Ende des Mittelalters dem Juristenstande an und besorgten auch die Rechtsprechung, die von der Verwaltung noch nicht getrennt war. Die frstlichen Beamten suchten nach den Grundstzen des rmischen Rechts die Macht der Landesherren den Stnden gegenber zu befestigen. Bei der Uneinigkeit, die vielfach in den kleinen Stadtrepubliken herrschte, gelang es dem Landesherrn leicht, die Selbstverwaltung zu beschrnken und die Wahl der Ratsmit-glieder von seiner Besttigung abhngig zu machen. (Vgl. Friedrich Ii. und Johann Cicero und die mrkischen Städte.) Die Macht der deutschen Frstenhuser wurde auch dadurch gefrdert, da sie in vielen Bistmern die Wahl ihrer nachgeborenen Shne zu Bischfen durchsetzten. 2. Der Adel und die Bauern. Je mehr die Geldwirtschaft sich verbreitete und der Wohlstand der Städte infolge des Aufschwunges von Handel und Gewerbe zunahm, desto mehr verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Ritter. Ihre politische Stellung war seit dem Niedergange der Kaisermacht erschttert, und im 14. und 15. Jahrhundert verloren Schultz, Deutsches Leben im 14. und 15. Jahrhundert: Die Burgen beim Ausgang des Mittelalters. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 57.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 220

1912 - Habelschwerdt : Franke
220 Raubzge. Friedrich verband sich nun mit dem Erzbischof von Magdeburg und dem Herzog von Sachsen und griff 1414 die vier Hauptburgen der Aufstndischen zu gleicher Zeit an. Da man bei der Belagerung schweres Geschtz (die sagenhafte faule Grete") verwendete, konnten die Burgmauern nur kurze Zeit widerstehen. Zuerst fiel die von Friedrich selbst belagerte Burg Friesack (nordstl. von Rathenow). Dietrich von Quitzow entkam, während sein Bruder Hans auf der Flucht gefangen genommen wurde. Die Quitzows und ihre Mitschuldigen verloren ihre Lehen und ihre Eigengter. Damit war der Widerstand des Adels gebrochen und die Ruhe im Lande wiederhergestellt. Im Einvernehmen mit den Stnden erlie Friedrich im Frhjahre 1414 den Landfrieden von Tangermnde. Er erklrte in diesem die Erhaltung der ffentlichen Ruhe und die Bestrafung aller Landfriedensbrecher fr die wichtigste Pflicht der Behrden und machte jeden Landstand fr Aufrechterhaltung der Ordnung in seinem Gebiete verantwortlich. 3. Die Verleihung der erblichen Kurwrde an Friedrich. Nachdem Friedrich in der Mark Ordnung geschaffen hatte, verlie er das Land, um dem Kaiser auf das Konzil zu Konstanz (S. 125) zu folgen. Da er als Hauptmann der Mark sich nur in einer unsicheren Stellung befand, suchte er Landesherr zu werden. Sigismund konnte dabei nur gewinnen: denn er war nicht imstande, die Mark zu behaupten, und bedurfte eines treu ergebenen Anhngers unter den Reichsfrsten. Darum bertrug er dem Burggrafen Friedrich 1415 durch eine Urkunde vom 30. April 1415 die Mark Brandenburg mit der erblichen Kur- und Erzkmmererwrde. In einem vorlufig geheim gehaltenen Abkommen wurde festgesetzt, da die Luxemburger das Land fr 400 000 Gulden wieder einlsen drfen, da also Friedrich nur Pfandbesitzer sei. Da aber mit Kaiser Sigismund der letzte zur Wiedereinlsung der Mark berech-tigte Luxemburger starb (1467), wurde Brandenburg noch zu Lebzeiten Friedrichs I. unbedingtes Eigentum der Hohenzollern. Friedrich ging während des Konzils auf kurze Zeit wieder in die Mark, um die Huldigung entgegenzunehmen. Am 18. April 1417 1417 fand in Konstanz ffentlich auf dem oberen Markte die feierliche Belehnung Friedrichs statt. Dietrich von Quitzow, der nach Pommern geflohen war, beunruhigte während der Abwesenheit Friedrichs die Mark. Er wurde spter gechtet und starb im Elend. Friedrich I. wird Kurfürst. Atzler. Qu. u. L. Ii. Nr. 16.
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