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1. Alte Geschichte - S. 30

1886 - Berlin : Hofmann
30 Erster Teil. Das Altertum. auf körperliche Gewandtheit und Stärke, sowie auf die Erzielung von Vaterlandsliebe gerichtet war die Erziehung der Mädchen. Die Frauen lebten eingezogen im Hause. d) Das Leben der erwachsenen Männer. Auch die Erwachsenen lebten nicht in der Familie, sondern stets in gemeinsamen Häusern zusammen, wo das ganze Leben streng und gleichmäßig geregelt war (Syssitien oder Phiditien d. i. gemeinschaftliche Mahlzeiten; Blutsuppe). Hauptbeschäftigung der Männer: Jagd und Krieg. c) Ausschließung der Fremden. Verbot der Reisen. Eisernes Geld. Da er viele Anfeindungen erfuhr, nahm Lykurg seinen Landsleuten das Versprechen ab, die neue Verfassung nicht eher zu ändern, als bis er von einer Reise nach Delphi zurückgekehrt sei. Um nun die Verfassung für alle Zeit zu erhalten, kehrte er, wie die Sage erzählt, überhaupt nicht zurück, sondern tötete sich selbst. — Der Erfolg der neuen Ordnung war ein ungemeiner Aufschwung der spartanischen Macht; nachdem die Stadt in zwei langwierigen und blutigen Kriegen das benachbarte Messenien (Aristodemus, Aristomeues) besiegt und den Schutz des Zeustempels in Olympia übernommen hatte, erhielt sie den vorwiegenden Einfluß, die Hegemonie (d. i. Führerschaft) im Peloponnes. § 13. Solon, der Gesetzgeber Athens. Ähnlich wie Sparta im Peloponnes blühte Athen zur vorherrschenden Macht in Hellas auf. Die erste staatliche Ordnung der Stadt und ihres Gebietes führte man auf Thefeus zurück, dessen Geschlecht dann auch im Besitze des Königtums blieb, bis ihm die N e l i d e n folgten. Ans diesem Geschlecht stammte K o d r n s, der letzte König von Athen, welcher durch seinen heldenhaften Opfertod in einem Kriege gegen die Dorier die Stadt rettete. An feine Stelle traten uuu die Archonten. Anfangs wurden diese höchsten Beamten noch aus dem Geschlecht des Kodrus genommen, bald aber aus den vornehmen Geschlechtern (Eupatrideu) überhaupt; auch wurde ihre Zahl auf neun festgesetzt, und ihr Amt dauerte immer nur ein Jahr. Da aber diese Vornehmen, welche auch das höchste Gericht, den Areopag, beherrschten, die niederen Klassen bedrückten und das um so mehr, als keine geschriebenen Gesetze bestanden, so wurde mit der Auszeichnung des bisher geübten Rechtes Drakon beauf-624 tragt (ca. 624 v. Chr.). Aber die drakonischen Gesetze waren so streng, daß die Lage der Niederen dadurch eher ver-

2. Alte Geschichte - S. 63

1886 - Berlin : Hofmann
§ 25. Leben und Sitten der Griechen. 63 Person, als in den Handlungen und den sittlichen Grundsätzen Schönheit und Tugend, Anmut und Wurde zu vereinigen (K a l o -k a g a t h i e). Schon in dem Gang und der Kleidung der Gebildeten prägte sich der Sinn für ein schönes Ebenmaß aus, jede übermäßig rasche Bewegung der Glieder, das Auffallende in der Kleidung durch grelle Farben re. galt im gewöhnlichen Leben für unschön. Sie trugen lange, mantelartige Gewänder (Hintation u. a.), die in kunstvolle Falten geworfen waren. Schmuck verschmähten sie nicht; derselbe bestand zumeist in Spangen, Ringen, goldenen Nadeln, besonders auch in Kränzen, welche Männer und Frauen bei festlichen Gelegenheiten zu tragen pflegten. Wort, Gebärde und Handlung standen bei den Griechen unter dem Gesetze des Maßes und der Schönheit, und je mehr eine Persönlichkeit die Erfüllung dieser Gesetze sich zur zweiten Natur zu machen verstand, desto größeres Ansehen genoß sie beim Volke (vgl. Perikles). Das öffentliche Leben war in Griechenland ein ungemein reges. Da die Volksversammlungen in den meisten Orten die Entscheidung der Angelegenheiten hatten (z. B. in Athen), so war der einzelne Bürger an den Verhandlungen sehr interessiert. Dabei gewährten ihm die Reden, welche in den Volksversammlungen und auch in den Gerichtssitzungen gehalten wurden, ein geradezu ästhetisches Vergnügen, was dann wieder den Nachteil im Gefolge hatte, daß man oft denjenigen Rednern zustimmte, welche am kunstvollsten zu reden verstanden, ohne daß ihre Sache auch die beste war. Diese Neigung zur Öffentlichkeit ließ bei den Griechen eine Pflege der Häuslichkeit in unserem Sinne nicht auskommen: der Mann lebte draußen, die Frau im Hause. Selbst der Familiensinn, anfangs hoch entwickelt, litt in den Zeiten der republikanischen Verfassungen viel Einbuße. Die Bildung der Frauen war im großen und ganzen vernachlässigt, wenngleich wir hin und wieder auch hochgebildeten Frauen begegnen, wie den Dichterinnen Sappho, Corinna und der Freundin des Perikles, Asp asia. Am wenigsten nahmen die Frauen an dem geistigen Leben des Volkes teil in Sparta, wo die Männer, vom Gesetz gezwungen, stets außer dem Hause lebten und die Erziehung der Kinder schon im siebenten Jahre vom Staate übernommen wurde. Die sittlichen Anschauungen des griechischen Volkes, die in dem heroischen Zeitalter bereits sehr entwickelt waren (Vaterlands-

3. Alte Geschichte - S. 84

1886 - Berlin : Hofmann
84 Erster Teil. Das Altertum. licher Art) das Kapital ansammelte. Sie kauften auch Grund und Boden auf (Latifundienwirtschaft), so daß 2. der kleine Mann, der Bauer, was immer und überall für die Staaten gefährlich ist, von der Grundansässigkeit, von der Scholle verdrängt wurde und entweder um kargen Lohn arbeiten mußte, oder sich in die großen Städte (besonders Rom) zog, wo er von den zu politischen Zwecken gegebenen Spenden der Reichen lebte. — Dazu kam, auch als Folge des Reichtums, in den oberen Schichten des Volkes 3. ein großer Hang zu luxuriösem Wohlleben. Der alte gute einfache Sinn erstarb, trotz der Versuche, welche z. B. der sittenstrenge Cato (ca. 150 v. Chr.) zu seiner Erhaltung machte. Ausländische ausschweifende Götterverehrung verdrängte den ernsten einheimischen Glauben. Aberglauben machte sich vielfach geltend. § 39. Die Gracchen. Die Geschichte der ganzen folgenden Periode ist von dem Gegensatz zwischen Arm und Reich bedingt und beeinflußt. Die ersten Versuche eines Ausgleiches machte (133) der Volkstribun Tiberius Sempronius Gracchus, ein Mann von unbescholtenem Charakter und edlem Mitgefühl für die Not des Volkes. Er sah das Mittel zur Rettung in der Zuteilung von kleinen Ackergütern an die Besitzlosen. Zu dem Ende erneuerte er (mit einer maßvollen Änderung) das licinische Ackergesetz. Er setzte es auch durch, freilich nur indem er den Verfassungsbruch beging, seinen widersprechenden Kollegen Oktavins vom Volke absetzen zu lassen. Durch diese That ward das Auftreten des Gracchus zur Revolution. Um die Ausführung des Gesetzes zu sichern, wollte sich (auch gegen die Verfassung) Gracchus zum zweiten Male zum Tribun wählen lassen, wurde aber vorher von den Anhängern der erbitterten Senats- und Aristokratenpartei auf dem Kapitol erschlagen. — Die unerfüllt gebliebene Aufgabe des Tiberius nahm in größerem Umfange nach zehn Jahren fein Bruder Cajus Gracchus wieder auf. Zwei Jahre nacheinander Volkstribuu, schlug dieser hochbegabte, weitfchaueude Mann eine Reihe von Gesetzen vor, die, in der von ihm geplanten Weise durchgeführt, eine gänzliche Umgestaltung des Staatswesens hervorgerufen haben würden. Nachdem er zunächst das niedere Volk durch Anträge auf großartige Ge-

4. Alte Geschichte - S. 85

1886 - Berlin : Hofmann
§ 40. Jugurtha. — Cimbern und Teutonen. 85 treideausteilungen und auf erhöhten Einfluß desselben in den Gerichten (Zustimmung zu jedem Todesurteil) für sich gewonnen hatte, trennte er die herrschende Klasse durch ein Gesetz, welches die Ritter (Geldaristokratie) gegen die Beamten-(senatorische) Aristokratie bevorzugte. Dann trat er mit dem hochwichtigen Plane hervor, die armen Bürger durch eine umsassende Koloniegründung außerhalb Italiens besser zu stellen. Dieser Antrag erhielt Genehmigung. Nun aber zerstörte Gracchus sein eigenes Werk, indem er den Antrag stellte, daß an alle Bundesgenossen Roms (Italiker) das volle Bürgerrecht gegeben werden solle. Dadurch wurde ihm das niedere Volk, das eben vermöge seines Bürgerrechts an den Getreidespenden re. teil hatte und dieselben nicht mit anderen teilen wollte, entfremdet. Dies benutzte die Senatspartei, indem sie die Anträge des Gracchus durch scheinbar noch volksfreundlichere von dem Tribunen Livius Drusus überbieten ließ. Gracchus, der bei der Gründung der Kolonie Jnnonia (auf der Stelle des alten Karthago) abwesend war, fand bei seiner Rückkehr seinen ganzen Einfluß erschüttert. Doch glaubte er wenigstens einen Teil seines Werkes retten zu können, indem er sich ins Privatleben zurückzog. Aber als man auch daran Hand legte, betrat er, wie sein Bruder, die revolutionäre Bahn und fiel, wie dieser, im Handgemenge gegen die Aristokraten. So endeten die griechischen Brüder, zwei der edelsten und reinsten Gestalten des ganzen Altertums. Hohe Vaterlandsliebe und Aufopferungsfähigkeit verbanden sich in ihnen mit edler geistiger Bildung, die schon auf der griechischen beruhte, und mit ungewöhnlichen Talenten. Ihre Mutter Cornelia, die Tochter des großen Scipio und das Ideal einer römischen Frau, hatte ihre Erziehung in diesem Sinne geleitet; sie überlebte beide und trug ihr schreckliches Geschick mit Würde und Ergebung. § 40. Jugurtha. — Cimbern und Teutonen. Von nun an sehen wir den beständigen Kampf einer aristo-kratisch-oligarchischen und einer demokratischen Partei. Derselbe verdarb das sittliche Bewußtsein des Volkes immer mehr und entwickelte vor allem eine hochgradige, alle Kreise umfassende Bestech- ^ lichkeit. Das zeigt deutlich derjugurthiuische Krieg (111—106). König Jugurtha von Numidien erkaufte nicht nur einen römischen 106

5. Alte Geschichte - S. 29

1886 - Berlin : Hofmann
§ 12. Lykurg, der Gesetzgeber Spartas. 29 zusarnmenthaten. Am umfangreichsten waren der Bund um Delphi und der Bund um Anthela. Andere politische Einigungsmittel waren die Symmachien (Kriegsbündnisse) re. § 12. Lykurg, der Gesetzgeber Spartas. Zwischen den Bergen Taygetos und Parnon, im Thale des Eurotas, lag Sparta, die Hauptstadt der dorischen Lakedämonier. Zwei Zweige der Herakliden, die Agiaden und Eurypontiden, waren im Besitz der Königsherrschaft. Da aber die beiden Geschlechter sich die Herrschaft gegenseitig streitig machten, so riß Parteiung ein und die dadurch herbeigeführte Entartung des Volkes bedrohte den Bestand des Staates. Da faßte Lyknrgos den Plan, durch weise Gesetze und Staatseinrichtungen die Zukuuft des Gemeinwesens sicher zu stellen. Nachdem er auf Reisen (besonders in Kreta) die Einrichtungen fremder und auch stammverwandter Völker studiert, gab er nach der Rückkehr ca. 820 die lyknrgische 820 Verfassung. Das Land wurde in gerechter Weise verteilt. Die gesamte Einwohnerschaft wurde nach ihrer Abkunft drei Klassen zugewiesen: a) Spartiaten, der Adel, die eingewanderten Dorier, , b) Lakedämonier oder Periöken, Abkömmlinge der eingebornen Achäer, c) Heloten, Sklaven und Hörige. — Die größte Macht im Staate hatte die Gerusia, Rat der Alten (Geronten), dreißig an der Zahl, einschließlich der mit demselben tagenden Könige. Die beiden letzteren wurden in ihrem Einfluß sehr beschränkt und regierten nebeneinander. Später trat die Behörde der fünf Ephoren hervor, mächtiger noch als Könige und Rat. Das wichtigste aber in der lykurgischeu Verfassung war die Fürsorge für die Hebung des Sittenzustandes und des Patriotismus. Dazu diente: a) Die Erziehung der Spartiaten. Sie follte eine körperlich und sittlich starke Jugend heranbilden. Mut, Entschlossenheit, Selbstüberwindung waren die angesehensten Tugenden. Dieselben sollten aber durch eine ausschließlich körperliche und militärische Ausbildung erreicht werden; wissenschaftlicher Unterricht fehlte. Abhärtung gegen Witterungsunbill wie gegen Schmerzen. Jährliche Geißelung im Tempel der Artemis. Vom 7. bis zum 20. Jahre dauerte die Erziehung, an der die Familie keinen Anteil hatte; der Staat forderte den ganzen Menschen, daher wohnten und übten die Knaben in festgeschlossenen Abteilungen gemeinschaftlich unter vom Staate gefetzten Lehrern (Paidonomen). — In ähnlicher Weise nur

6. Alte Geschichte - S. 24

1886 - Berlin : Hofmann
24 Erster Teil. Das Altertum. 4. Die Sagen von dem Schicksal einzelner Menschen oder ganzer Geschlechter nach ihrer Rückkehr aus dem trojanischen Krieg (Odysseus und die Odyssee; Agamemnon und die Atridensage n. ct.). * * * 1. Die Beziehungen der Griechen zu auswärtigen Völkern prägen sich ab in der Sage, daß in der Urzeit fremde Männer eingewandert seien, die in Griechenland Städte gründeten oder-nützliche Künste lehrten. Besonders vom Oriente her geschah diese Einwanderung. So kam der Phönizier Kadmos nach Böotien, wo er Theben gründete und die Buchstabenschrift lehrte, so der Ägypter Danaos nach Argos (Danaiden), so Kekrops nach Attika (Athens Burg Kekropia), so Pelops in den nach ihm benannten Peloponnes. 2. Herakles (Herkules) ist der gemeinsame Heros aller Griechen, wenngleich er bei dem dorischen Stamme hauptsächlich Verehrung genoß. Er ist das Ideal der tüchtigen Lebensarbeit, der persönlichen Ehrenhaftigkeit, der Ausdauer, des Mutes, kurz der besten Seite des griechischen Charakters. Er überwindet sich, zur Sühne für eine Blutschuld, die er in der Raserei auf sich geladen hat („der rasende Herakles"), dem niedrigdenkenden König Enrysthens zu dienen und für ihn zwölf langwierige und gefährliche Arbeiten zu verrichten (der nemeifche Löwe, die lernäifche Hydra, der kretische Stier, die Amazonen, die Pferde des Diomedes, der Stall des Angias, Atlas und die Äpfel der Hesperiden u. a.). Nach Vollendung dieser Arbeiten wirkte er in ähnlichem Sinne weiter in Kleinasien, wo er sich der für einige Zeit über ihn gekommenen Verweichlichung (bei der Königin Omphale) siegreich entzog. Seinen Tod fand er durch Selbstverbrennung auf dem Berge Öta (Desa-nira; Gewand des Nessns; Philoktetes). Thefens war der Sohn des athenischen Königs Ägeus und verlebte seine Jugend in Trözen (Peleponnes); erwachsen zog er zu seinem Vater über den Isthmus von Korinth und reinigte auf dieser Reise das Land von den Ungeheuern, welche die Menschen plagten (Periphetes, Sinnis, Prokrustes, Skiron). Von seinem Vater freudig empfangen, wurde er für Athen ein Wohlthäter, indem er die Bevölkerung von den Menschenopfern befreite, welche sie dem Minotaurus in Kreta bringen mußte (Labyrinth; Faden der Ariadne; Ariadne auf Naxos; Tod des Ägeus) und indem er den ersten Grund zu dem athenisch-attischen Gemeinwesen legte.

7. Alte Geschichte - S. 31

1886 - Berlin : Hofmann
§ 13. Solon, der Gesetzgeber Athens. 31 schlimmert wurde. Nachdem ein Versuch des Kylon, die Unzufriedenheit des Volkes zur Erlangung einer Gewaltherrschaft zu benutzen, fehlgeschlagen (Frevel der Alkmäouiden), erstand in Athen der große Gesetzgeber Solon, welcher dem ganzen Staate die Ein- 594 richtuug gab, die im allgemeinen bis zu dessen Untergang in Athen bestehen blieb. Das Hauptmerkmal dieser Verfassung ist die dadurch ermöglichte Teilnahme des ganzen freien eingebornen Volkes an der Regelung der Staatsangelegenheiten. Diefem Zwecke diente vor allem die Einrichtung der Volks Versammlung. Das ganze Volk wurde eingeteilt in vier Klassen, deren Rechte und Pflichten sich nach ihrem Besitz und Einkommen richteten (Timokraüe). Zugleich erleichterte Solon die Lage der Ärmeren, welche sehr verschuldet und durch ein hartes Schuldrecht gedrückt waren, durch eine Herabsetzung sowohl des Zinsfußes als des Münzwertes (Seifachtheia = Lastenabschüttelung) und durch das Verbot des Freiheitsverlustes wegen Schulden. Die Erziehung überließ Solon der Familie, wenngleich er die Erlernung gewisser für das Allgemeinwohl förderlicher Keuutuisse verlangte (Religion, Musik, körperliche Übungen, Lesen, Schreiben). Das Ziel der athenischen Erziehung war eiu schönes Gleichmaß aller menschlichen Kräfte, derintellektnellen, physischen und moralischen. Der Staat machte seine Einwirkung erst vom 18. Lebensjahre an geltend, um die jungen Leute zum Kriegsdienst zu üben. Solon verpflichtete die Athener, zunächst wenigstens zehn Jahre lang seine Gesetze zu halten, und begab sich dann selbst auf Reifen ins Ausland (Sage von feinem Aufenthalt bei König Kröfus vou Lydien). Zurückgekehrt beteiligte er sich, auch durch das dichterische Wort, an den Kämpfen, die um den Bestand feiner Gesetze entstanden; wieder ausgewandert, starb er 559 in Cypern. 559 In den Wirren, welche die Verfassung des Solon zunächst nach sich zog, gelang es dem Pisistratus sich zum Herrn von Athen auszuwerfen (T y r a n n i s). Obgleich er die solonische Verfassung anerkannte, und obgleich er sich große Verdienste um Kunst und Wissenschaft erwarb (Sammlung der homerischen Gedichte, s. § 14), so war die Volksgunst doch nicht auf feiner Seite. Sein Sohn Hipparch wurde von zwei unzufriedenen Männern, Harmodins und Aristogiton, die für diese That nachher als Begründer der Freiheit verehrt wurden, getötet, der andere

8. Alte Geschichte - S. 73

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 73 — Rom abtreten, die Gefangenen ohne Lösegeld freigeben und 3200 Talente (gegen 15 Millionen Mark) Kriegskosten zahlen. Sizilien wurde die erste römische Provinz, verwaltet von einem Proprätor oder Prokonsul (d. i. gewesenem Konsul oder Prätor). Eine Provinz mußte Steuern nach Rom bezahlen. Dnrch den glücklichen Ausgang des Krieges waren die Römer übermütig und eroberungssüchtig geworden. Sie nahmen daher mitten im Frieden den Karthagern auch noch die Insel Sardinien und Korsi ka weg, und in ihrer Ohnmacht mußten diese es sich gefallen lassen. _ Bald ^ daraus bezwangen die Römmer auch die cisalpinischen Gallier in Oberitatien, so daß im I. 222 ganz Italien römisch war. 2. Hannibal. Einige Jahre nach dem unglücklichen Ende des ersten finnischen Krieges ging Hamilkar Barkas, ein edler Karthager, mit einem Heere nach Spanien hinüber, wo sich die Karthager schon früher angesiedelt hatten, um sich durch die Eroberung dieses silberreichen Landes zu entschädigen, dem erschöpsten Vaterlande wieder aufzuhelfen und von hier aus gegen Rom vorzurücken. Als er abreisen wollte, bat ihn sein neunjähriger Sohn Hannibal, ihn begleiten zu dürfen. Der Vater erlaubte es, führte den Knaben aber zuvor an einen Altar und ließ ihn schwören, daß er ewig ein Feind der Römer sein wolle. Nie ist ein Schwur treuer gehalten worden. Nachdem Hamilkar nach glücklichen Eroberungen bereits 228 in einem Kämpft gefallen war, übernahm sein Schwiegersohn Hasdrnbal den Oberbesehl und setzte die Eroberungen mit Glück fort. Er unterwarf das Land bis an den Ebro und gründete in der Nähe reicher Silberbergwerke die Stadt Neu-karthago (jetzt Karthagena). Die Römer wurden über diese Fortschritte so besorgt, daß sie in einem Vertrage mit Has-drubal den Ebro als Grenze der karthagischen Eroberungen feststellten und die Stadt Sagunt in ihren Schutz nahmeu. Nach Hasdrubals Ermordung 221 wählte das Heer den Hannibal zum Führer. Er war ein Feldherr, der an Geistesgröße und Heldenmut wenige seinesgleichen in der Weltgeschichte hat. Seine stattliche Figur, fein feuriges Auge, fein würdevoller Gang, feine edle, kräftige Stimme gewannen ihm aller Herzen. Keine Gefahr konnte feine Geistesgegenwart erschüttern, keine Anstrengung feinen Körper ermüden. Hitze und Kälte ertrug er mit gleicher Ausdauer; er konnte hungern und dürsten und Nächte "durchwachen. Oft schlief er, nur in feinen Kriegsmantel gehüllt, zwischen den Wachen auf bloßer

9. Alte Geschichte - S. 39

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 39 — stehlen, wenn es auf listige Weise geschah; wer freilich erwischt wurde, mußte hungern oder bekam Schläge wegen seiner Ungeschicklichkeit. Einst hatte ein Knabe einen Fuchs gestohlen und ihn unter seinen Mantel verborgen. Der Fuchs hatte den Unterleib aufgebissen, und der Knabe fiel tot zur Erde. Auch wurden die Knaben im Tempel der Artemis blutig gegeißelt, wobei sie keine Miene des Schmerzes verziehen durften. Dem Jünglinge wurde auch Ehrfurcht vor den Alten zur Pflicht gemacht. Ferner wurden dieselben gewöhnt kurz und treffend zu antworten. Daher heißt eine kurze, treffende Antwort noch letzt eine lakonische. . ^ r r. Eine Schlacht war den Spartanern ein Fest; geschmückt und mit Flötenspiel zogen sie in das Treffen. Bei folcher Tapferkeit der Bürger brauchte die Stadt keine Mauern; Mut der Bürger war ihr Schutz. Als Lykurg seine Gesetze und Einrichtungen befestigt sah, ließ er das Volk schwören, denselben so lange treu zu bleiben, bis er von Delphi zurückgekehrt sein werde, wohm er reisen müsse, um das Orakel zu befragen. Als der Gott erklärte, Sparta werde groß und herrlich sein, solange es feine Gesetze befolgen werde, sandte er den Spartanern diesen Orakelspruch; er selbst aber beschloß, nie wieder in seine Vaterstadt zurückzukehren, um nicht durch feine Rückkehr die Spartaner von ihrem Eide zu entbinden. Ja er endigte sein Leben in Kreta damit, daß er sich freiwillig der Speise enthielt. Auch befahl er feine Asche ins Meer zu streuen, damit nicht etwa die Spartaner die Gesetze äuberteu, weuu auch nur sein Leichnam zurückgebracht würde. Sparta würde die bedeuteubste Macht Griecheulaubs. 2. Solon, der Gesetzgeber Athens. 1. Seine Berufung zum Gesetzgeber. Die Dorer waren auch in das attische Gebiet eingebrochen. In ihrer Bebrängnis befragten die Athener das Orakel, woburch die Feiube von Athen abgehalten werben könnten. Sie erhielten die Antwort, daß die Dorer siegen würden, wenn der König der Athener am Leben bliebe. Da ging der König Kobrns als Bauer verkleibet ins Lager der Feiube, fing bort Hänbel an und würde erschlagen. Bald würde es bekannt, wer der Erschlagene sei, nr.b die Dorer zogen wieber ab. Nach beintobe des Königs schafften die Athener die Königswürde ab, nnb das Land würde ein Freistaat. An die Stelle des Königs trat der Archont ober Staatsverweser mit königlicher Macht. Der Sohn des Kobrns würde der erste Archont.

10. Alte Geschichte - S. 42

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 42 — Wählte. Nur was in diesem Rate beschlossen war, durfte der Volksversammlung vorgelegt werden, welche es dann entweder verwarf oder bestätigte. Die Erziehung des jungen Atheners war der Familie überlassen, doch errichtete der Staat öffentliche Ringschulen (Gymnasien). Mit dem 18. Jahre mündig, dienten die Jünglinge 2 Jahre als Soldat, mit dem 20. hatten sie Zutritt zur Volksversammlung. Ehrfurcht vor der Gottheit und gegen die Eltern wurden den Kindern ganz besonders eingeschärft. Auch für bessere Behandlung der Sklaven sorgte Solon; er gewährte ihnen das Recht, den Verkauf an einen anderen Herrn zu verlangen. Dies waren die hauptsächlichsten solonischen Gesetze, welche auf hölzernen Tafeln eingegraben wurden. Nach ihrer Einführung kamen täglich Leute zu Solon, welche an den Gesetzen Abänderungen vorgenommen wissen wollten. Um diesen Zudringlichen auszuweichen, beschloß Solon auf Reisen zu gehen. Zuvor aber ließ er die Athener schwören, die ersten zehn Jahre nichts ein feiner Verfassung zu ändern. Er ging zunächst nach Ägypten, dann nach Cypern und zum König Krösus von Lydien, dein er das Leben rettete. Zu Athen war während der Abwesenheit Solons das alte Parteiwesen wieder hervorgetreten. Dabei machte sich P i sistrahl s, nachdem er sich der Burg Athens bemächtigt hatte, zum Herrn der Stadt, behielt jedoch die Gefetzesolons bei und beförderte Handel, Künste und Gewerbe. Als Solon heim kam, wurde er zwar hoch geachtet, aber er war schon zu alt, um kräftig auftreten zu können. Er starb, als Pisistratus schon einige Zeit Tyrann von Athen war. Sein Name ist unsterblich, und mit Recht wird Solon zu den sieben Weisen des Altertums gezählt. Nach Pisistratus' Tode ging die Herrschaft auf feine Söhne über. Durch weniger kluges Benehmen aber erregten diese neue Unruhen, in denen der eine getötet, der andere verjagt wurde. Athen wurde in eine demokratische Republik verwandelt. 5. Die Perserkriege. 1. Veranlassung derselben und erster Perserkrieg. Schon unter Cyrns hatten die Perser die griechischen Städte Kleinasiens unterworfen. Darius unternahm einen Zug gegen die Scythen, die zwischen dem Taimis (Don) und dem Jster (der Donau) in den Gegenden des heutigen Südrußlands wohnten. Er ging mit einem Heere, das 700 000 Mann zählte,
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