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1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 59

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 59 — Brettspiel, das sie alsbald verließen, um ein gefährlicheres Spiel zu wagen. Ein hartnäckiger Kampf, Mann gegen Mann, entspann sich. Eberhard wehrt sich wie ein Held, aber endlich sinkt er schwerverwundet zusammen und giebt seinen Geist auf. Giselbert ergreift die Flucht, mit mehreren anderen springt er in einen Kahn, aber der Kahn wird überfüllt, und geht unter. Giselbert versank in den Fluten des Rheins, und da er sie ihrer Menge wegen nicht austrinken konnte, so verließ ihn die Seele, und er starb. So endeten die verräterischen Herzöge, und Giselbert erhielt nicht einmal ein christliches Begräbnis. Offen wurde es da kund, wie des Herrn Hand die Feinde des Königs traf, den er auf seinen Wegen wandeln sah. Als sich dies zutrug, stand Otto mit seinem Heere noch fern am oberen Rhein. Eines Morgens bestieg er sein Pferd, um in einer fern liegenden Kirche fein Morgengebet, das er nie versäumte, zu verrichten. Da sah er einen Mann in großer Hast die Straße daherkommen, und als derselbe nah und näher kam, erkannte Otto, es sei ein Bote, und frohes verkündete sein Freudengeschrei und Jauchzen. Er brachte die große Kunde von Eberhards und Giselberts Tod. Als Otto aber die ersten Worte vernommen hatte, gebot er dem Boten zu schweigen, er stieg vom Pferde und warf sich auf die Kniee, dem Herrn zu danken, der ihn so wunderbar errettet hatte. Dann setzte er den Weg zur Kirche fort. 38. Hermann Billing. Es war um das Jahr 940 nach Chr., da hütete nicht weit von Hermannsburg in der Lüneburger Heide ein dreizehn- bis vierzehnjähriger Knabe die Rinderherde seines Vaters, als plötzlich ein prächtiger Zug von gewappneten Rettern dahergesprengt kam. Der Knabe sieht mit Lust die blinkenden Helme und Harnische,

2. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 66

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 66 — weit nur die Königin von den Füßen getragen werden mochte. Als es anfing zu dämmern, verbargen sich die Flüchtigen in einer Höhle. Hier warteten sie wieder die Nacht ab, um weiter zu fliehen. So trieben sie es mehrere Tage; fanden sie morgens keine Höhle, so versteckten sie sich in einem Walde oder auch in einem Kornfelde. Einmal hatte sich Adelheid wieder in einem Kornfeld verborgen. Da kamen die Verfolger herangeritten, unter ihnen Berengar selbst. Die Reiter ibogen die hohen Halme des wogenden Ährenfeldes mit ihren langen Speeren auseinander. Schon glaubte Adelheid, sie sei verloren; doch sie wurde nicht entdeckt, denn Gottes Gnade beschirmte sie. Endlich kamen die Fliehenden an ein breites Wasser. Hier ließ der Priester die Frauen zurück und eilte zu einem treuen Bischof, um von ihm Hülfe zu holen. Tage und Nächte verlebten die Frauen in steter Furcht und Sorge, zuletzt wurden sie auch noch vom Hunger gepeinigt und meinten, sie müßten sterben. Da kam ein Fischer aus seinem Nachen heran der hatte in seinem Fahrzeug einen großen Stör. Verwundert sieht er die Frauen und fragt, wer sie seien und was sie hier ansingen. „Siehst du denn nicht," sagte Adelheid, „daß wir Fremde sind, von aller menschlichen Hülfe verlassen? Wir sind in Gefahr, Hungers zu sterben: wenn du kannst, gieb uns etwas zu essen." Der Fischer fühlte Erbarmen. Er trug Feuer bei sich nach Sitte der Fischer, und schnell lohten die Flammen empor, an denen der Fisch zubereitet wurde. Bald saß die Königin beim ärmlichen Mahle, der Fischer und die Dienerin warteten auf. Kurze Zeit darauf kehrte der Priester zurück mit einer Schar bewaffneter Reiter, die Adelheid jubelnd begrüßten. Von ihnen umgeben, wurde sie auf die uneinnehmbare Burg Canossa gebracht, die ein tapferer Vasall des Bischofs zu Lehn hatte. Das Gerücht von der Not und dem Jammer der italienischen Königin lief durch die Welt und bewegte überall die Herzen der Menschen. Auch König Otto hörte davon und wurde von dem

3. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 26

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Karl der Große. 18. Der langobardische Spielmann. Als Karl vorhatte, den König Desiderius mit Krieg zu überziehen, kam ein langobardischer Spielmann zu den Franken und sang ein Lied folgendes Inhalts: „Welchen Lohn wird der em- pfangen, der Karl in das Land Italien führt auf Wegen, wo kein Spieß gegen ihn aufgehoben, kein Schild erklingen und kein Schaden den Seinen widerfahren soll?" Als das Karl zu Ohren kam, berief er den Mann zu sich und versprach, nach dem Siege ihm alles zu geben, was er fordern würde. Das Heer wurde zusammenberufen, und der Spielmann mußte vorausgehen. Er vermied Straßen und Wege und führte den König über den Abhang eines Berges, der bis auf den heutigen Tag der Frankenweg heißt. Wie sie von diesem Berg niederstiegen in die Ebene, sammelten sie sich schnell und fielen den Langobarden unerwarteter Weise in den Rücken. Desiderius floh nach Pavia, und die Franken überströmten das ganze Land. Da trat auch der Spielmann vor den König Karl und ermahnte ihn seines Versprechens. Der König sprach: „Fordere, was du willst!" Darauf antwortete er: „Ich will auf einen dieser Berge steigen und stark in mein Horn blasen; soweit der Schall in das Land hineintönt, soll das Land mit allen Männern und Weibern, die daraus wohnen, mir zum Lohn gegeben werden."

4. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 27

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 27 — Karl sprach: „Es geschehe, wie du gesagt hast." Der Spielmann neigte sich, stieg sogleich auf den Berg und blies, daß der Ton weithin erscholl. Alsdann stieg er herab, ging durch die Dörfer und Felder, und wen er fand, fragte er: „Hast du Horn blasen hören?" Und wer nun antwortete: „Ja, ich hab's gehört," dem versetzte der Spielmann einen Streich auf den Backen mit den Worten: „Du bist mein eigen." Der König Karl bestätigte ihm das Land, und ruhig besaßen es der Spielmann und seine Nachkommen. Bis auf den heutigen Tag aber heißen die Einwohner dieses Landes: die zusammengeblasenen. 19. Der eiserne Karl. Als König Karl den Langobardenkönig Desiderins befeindete, lebte an dessen Hos ein edler Franke, der vor Karls Ungnade das Land hatte räumen müssen. Wie nun die Nachricht erscholl, Karl rücke mit Heeresmacht heran, standen Desiderins und der Franse auf einem hohen Turm, von dessen Gipfel man weit und breit in das Reich schauen konnte. Da rückte der Troß in Haufen an. „Ist Karl unter diesem großen Heer?" fragte König Desiderius. „Noch nicht," versetzte der Franke. Nun kam der Landsturm des ganzen fränkischen Reiches. „Hierunter befindet sich Karl aber gewiß," sagte Desiderius bestimmt. Der Franke antwortete: „Noch nicht, noch nicht." Da tobte der König und sagte: „Was sollen wir anfangen, wenn noch mehrere mit ihm kommen?" „Wie er kommen wird," antwortete jener, „sollst du gewahr werden; was mit uns geschehen soll, weiß ich nicht." Unter diesen Reden zeigte sich ein neuer Haufen. Erstaunt sagte Desiderins: „Darunter ist doch Karl?" „Immer noch nicht," sprach der Franke. Nächstdem erblickte man Bischöse, Äbte, Kapellane mit ihrer Geistlichkeit. Außer sich stöhnte Desiderius: „O laß uns niedersteigen und uns

5. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 29

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 29 — taufen lassen oder ihm den Tribut schicken sollten. Sie schickten ihm dreißig Rosse, mit Gold und Silber und seinen Gewändern beladen, vierzig Rosse mit dem süßesten und reinsten Weine und lausend Sklavinnen. Dem Ganelon aber boten sie zwanzig Rosse, mit Gold und Silber und feinen Gewändern beladen, wenn er die Krieger Karls in ihre Hand liefern wollte. Darein willigte Ganelon und empfing den Lohn. Nachdem sie dann alles wohl mit einander verabredet hatten, kehrte Ganelon zu König Karl zurück, gab ihm die Schätze, die die maurischen Könige ihrem Oberherren darbrachten, und sagte, daß Marsilies Christ werden wolle und sich schon vorbereite, ins Frankenreich zu Karl zu gehen, um dort bei diesem die Taufe zu empfangen, und daß er dann Spanien vom Könige zu Lehen empfangen wollte. Karl schenkte den Worten Ganelons Glauben und schickte sich an, die Pässe der Pyrenäen zu übersteigen. Ganelon gab ihm ferner den Rat, er folle seinem Neffen Roland und dem Grafen Oliver den Nachtrab übergeben, daß diese mit zwanzigtausend Streitern im Thal Ronceval die Wacht hielten, bis Karl und das ganze Frankenheer wohlbehalten hinübergekommen sei. So geschah es. Während Karl mit Ganelon und dem Erzbischof Turpin und vielen Taufenden der christlichen Streiter die Pässe überstieg, hielten Roland und Oliver mit ihren zwanzigtausend Kriegern treue Wacht. Aber in der Frühe eines Morgens stiegen Marsilies und Beligand mit snnszigtausend Kriegern von den Hügeln und aus den Schlachten, wo sie sich auf Ganelons Rat zwei Tage und zwei Nächte lang verborgen gehalten hatten. Sie bildeten zwei Haufen, den einen von zwanzigtausend und den andern von dreißigtausend Kriegern; und als der größere Haufen noch zurück war, griff der kleinere die Franken sofort im Rücken an. Diese aber wandten sich und kämpften so wacker, daß nach der dritten Stunde auch nicht ein einziger von den zwanzigtausend Mauren noch am Leben war. Aber unterdes waren auch die andern herangekommen, und die

6. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 87

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 87 — „Vor dem Essen sollst du sagen: „Segne es Jesus Christ." Du sollst hübsch die Nägel beschneiden, nicht mit dem Finger in Senf, Salz und in die Schüssel stoßen, sondern die Speisen, die du aus der Schüssel holst, mit einem Löffel oder einer Brotkruste anfassen. Niemand soll aus der Schüssel trinken, nicht abbeißen und wieder in die Schüssel legen. Du sollst nicht trinken und sprechen, bevor du die Speisen hinabgeschluckt hast, nicht schmatzen und rülpsen, dich nicht in das Tischtuch schnäuzen, nicht über den Tisch legen, nicht krumm sitzen und dich nicht auf den Ellenbogen stützen." Mit dem vierzehnten Jahre galt die Erziehung des Jünglings für vollendet. Er wurde jetzt mit einem Schwerte umgürtet, welches vom Priester am Altare feierlich eingesegnet war. Nun hieß er Knappe oder Junker. Von jetzt ab begleitete er seinen Herrn zu jeder Stunde und zu jedem Geschäfte. Er zog mit ihm hinaus in den Wald zur lustigen Jagd, er begleitete ihn zu frohen Waffenspielen und war bei ihm in der ernsten Stunde der Schlacht. Vielleicht zog er mit seinem kreuzfahrenden Herrn hinaus ins heilige Land, oder mit einem kaiserlichen Römerzug nach Italien. Auf solchen Kriegsfahrten lernte er Welt und Menschen kennen und fand vor allem Gelegenheit, seine ritterliche Tüchtigkeit, besonders Anhänglichkeit und Treue gegen seinen Herrn zu beweisen. Und hatte er in der Schlacht mit Schild und Schwert seinen Herrn gerettet, dann trug er den größten Ruhm davon, den ein adliger Jüngling sich erwerben konnte. Nach bestandener Probezeit wurde der Knappe in den Ritterstand aufgenommen. Diese Aufnahme erfolgte nicht feiten vor einer Schlacht. Die neuen Ritter kämpften dann in der ersten Schlachtreihe. So wird z. B. berichtet, daß Kaiser Rudolf von Habsburg vor der Schlacht auf dem Lechfelde 1278 unter anderen auch hundert Züricher Bürgersöhnen das Ritterschwert gab. Oft auch wurde die Wahl vorgenommen bei großen Hof- und Kirchenfesten. In diesem Falle lag es dem Knappen ob, sich durch Beichte und Abendmahl auf die wichtige Handlung vorzubereiten. Auch mußte er eine Nacht in voller Rüstung in einer Kapelle zubringen. Am andern Morgen erfolgte fodann am Altar die feierliche Aufnahme in den Ritterstand — die Schwertleite. Anschaulich wird uns eine solche Schwert-leite geschildert von dem Chronisten Johannes von Beka, welcher uns erzählt, wie Graf Wilhelm von Holland, der Gegenkönig der Hohenstaufen Friedrich Ii. und Konrad Iv., im Jahre 1247 zu Köln am Rheine zum Ritter geschlagen wurde. Eine Schwertleite. Der Chronist Johannes von Beka erzählt: *) „Weil dieser Jüngling zur Zeit seiner Wahl noch Knappe war, so ward mit Eile alles Nötige vorbereitet, damit er nach dem Brauche christlicher Kaiser Ritter würde, bevor er zu Aachen die Königskrone *) A. Richter, Quellenbuch.
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