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Geschichte der Germanen im Altertum.
(Segner besiegt und entging der allgemeinen Vernichtung durch die Flucht der den Rhein.
Seitdem mar der Rhein die Grenze zwischen dem rmischen Reiche, dem nun auch Gallien angehrte, und den (Sermanen. Um diese von weiteren Einfllen in das linksrheinische Gebiet abzuschrecken, berschritt Csar mit einem Heere zweimal (55 und 53) in der (Segend von Coblenz den Strom, kehrte aber, da die feindlichen Germanenstmme einem Kampf auswichen, bald Wieder auf das rmische Ufer zurck.
b) Die Rmerherrschaft zwischen Rhein und Elbe.
Neue Einflle rechtsrheinischer Germanen in Gallien veranlagten unter dem Kaiser Augustus (30 v. Chr. 14 n. Chr.) eine starke Befestigung der Rheinlinie. Dessen Stiefsohn Drusus baute etwa fnfzig Kastelle am linken Rheinufer, von denen Straburg (Argentoratum), Mainz (Mogontiacum) und Xanten (castra vetera. auerdem Coblenz, Cln, Neu) am wichtigsten waren. Die lange Festungskette wurde von einem stehen-den Heere von 8 Legionen (80000 Mann) geschtzt, und zur Ver-waltung dieser Militrgrenze wurde das Gebiet am linken Rheinufer in die beiden Provinzen Ober- und Untergermanien eingeteilt.
Augustus versuchte aber auch die rmischen Grenzen gegen die Germanen vorzuschieben. Seine Stiefshne Tiberius und Drusus unterwarfen die Vlkerschaften sdlich der oberen und mittleren Donau, so da auch an diesem (~ kom Germanen und Rmerreich aneinander grenzten. Drusus wandte sich dann der Eroberung des rechtsrheinischen Germanien zu (12 9 v. Chr.). Er benutzte auch den Seeweg zum Angriffe auf die Germanen. Um dabei die gefhrliche Schiffahrt durch das Rheindelta um die hollndische Kste zu vermeiden, lie er einen Kanal zwischen dem Rhein und dem Flevosee (jetzt Zuidersee) bauen. Auf diesem Wege segelte er bei seinem ersten Zuge in die Nordsee, unterwarf die Bataver und Friesen und verwstete das Land der Stmme an der unteren Ems und Weser. Die nchsten Feldzge unternahm er zu Lande und legte auf ihnen auch bereits feste Heerstraen und Kastelle im feindlichen Gebiete an, so das Kastell Aliso an der Lippe. Auf seinem letzten Feld-
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Extrahierte Personennamen: Augustus Drusus Augustus Tiberius
erfand die Kraftmaschine. Sie wurde zunächst durch Wind und Wasser in Betrieb gesetzt, später durch Dampf. Die Kraftmaschine verband man mit der Arbeitsmaschine, und so konnte diese Waren herstellen, ohne daß man dafür vieler Hände bedurfte. Zwar erzeugen solche Maschinen nur einen Gegenstand, diesen aber in großen Mengen.
Dabei arbeitet die Maschine genau und gleichmäßig, Tag und Nacht ohne zu ermüden. Je mehr Maschinen es nun gibt, desto mehr Erzeugnisse können rasch und mühelos hergestellt werden. Je mehr Erzeugnisse, desto billiger die Ware. Je billiger die Ware, desto mehr wird sie gekauft. So wächst der Verdienst. Es verdient der Fabrikarbeiter, der Fabrikant, der Verkäufer. Man vergrößerte den Betrieb, indem man das Geld zur Anlage großer Fabriken verwendete, darin die Maschinen Unmengen von Erzeugnissen herstellen.
Während früher der Handwerker nur anfertigte, was ihm in Bestellung gegeben wurde, so wartete der Fabrikant die Bestellung gar nicht ab, sondern seine Maschine schaffte auf Vorrat. Doch konnte dieser nicht all im Herstellungsort abgesetzt werden, man mußte die Ware auch in andern Orten anbieten. Das bewirkten Reklame, Plakate, Inserate. Zum Transport der Waren wurden Landstraßen nötig. Die Schienenwege vermehrten sich tüchtig, die Länge der Chausseen wurde beinahe verdoppelt, und die schiffbaren Wasserstraßen — Kanäle — wurden immer weiter ausgebaut.
Aber die Fabriken konnten ihre Ware oft nicht einmal im eignen Lande verkaufen. Sie boten sie auch dem Auslande an und fanden hier großen Absatz (Binnenhandel — Außenhandel). Zum Versenden der Ware nach den andern Erdteilen brauchte man Handelsschiffe. Diese auf ihren gefahrvollen Wegen zu schützen, bedurfte es der Kriegsschiffe. Um in Afrika und Asien eigne Absatzgebiete zu haben, erwarb Deutschland dort Kolonien. Nennt einige!
So blühten Industrie, Handel und Verkehr mächtig auf. Auch die Landwirtschaft wurde verbessert. Zwar wurden ihr viele Arbeiter durch die Fabriken entzogen, aber es wurden ihr auch wieder viele durch die Maschinen — Mäh-, Sä- und Dreschmaschinen u. dgl. — ersetzt. Außerdem verstand man es jetzt, durch vernünftigere Bewirtschaftung den Boden ertragsfähiger zu gestalten. Man hat z. B. untersucht, welche Nährstoffe die einzelnen Feldfrüchte bevorzugen. Von dem Getreide mißt ihr, daß es der Erde Kiesel entzieht, die Hülsenfrüchte lieben Kalk, Nüben und Kartoffeln suchen Kali. Nun macht man es nicht mehr wie früher, daß man im ersten Jahr Sommerfrucht, im zweiten Winterfrucht aussät und im dritten Jahr das Feld brach liegen läßt, sondern man wechselt mit Getreide, Hülsenfrüchten, Klee und Rüben oder Kartoffeln ab, damit sämtliche Stoffe des Bodens nach und nach verwertet werden. Außerdem nimmt man neben dem natürlichen Dünger auch Kunstdünger, Chilisalpeter, Guano u. dgl. So werden dem Boden die verlornen Nährstoffe wieder ersetzt. Die reichen Bodenerzeugnisse fanden in den Städten, die dauernd an Einwohnerzahl zunahmen, reichlichen Absatz.
Auf diese Weise hob sich der Wohlstand auf dem Lande und in den Städten. Um das Los der Arbeiter besser zu gestalten, wurden Gesetze erlassen.
Merke: Seit 1871 haben sich im neuerstandenen Deutschen Reich Industrie, Handel, Verkehr und Landwirtschaft mächtig gehoben.
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Patz genau stehen, wo er sich bei Ausbruch des Krieges zu stellen hat. Da& ein jeder sich froh und pünktlich einstellte, haben mir bereits gehört. Gut ausgerüstet und in nagelneue feldgraue Uniformen gesteckt, wurden sie nach Osten und Westen befördert, dazu Pferde, Kanonen, Munition, Autos, Wagen, Lebensrnittel. Zug um Zug rollte auf den Gleisen, die beladenen hin, die leeren zurück. Und sie gingen ihre Bahnen so sicher wie die unwandelbaren Sterne am nächtlichen Himmelszelt. Wie war das möglich? — Schon lange, lange lagen in den feuerfesten Schränken der Bahnhöfe dicke, große, versiegelte Briefe. Wie oft mag das Auge des einen oder andern Beamten darauf geruht haben mit dem Gedanken: Den Inhalt erfährst du in deinem Leben nicht. — Und nun gefchcch's doch, das Unerwartete. Bis ins Kleinste waren die Pläne für eine Mobilmachung ausgearbeitet, bis ins Kleinste wurden sie von den pflichttreuen Beamten befolgt. So kam's, daß alles so rasch und glatt von statten ging. Der Kaiser hat der tadellosen Leistung der Eisenbahnen öffentlich seinen kaiserlichen Dank ausgesprochen.
Merke: Während der Mobilmachungstage wurden die Heere, Pferde, Geschütze, Munition, Autos, Wagen, Lebensrnittel nach Osten und Westen befördert. Die Eisenbahnen haben diese große Arbeit sicher und pünktlich ausgeführt.
In diesen Tagen voll Leben und Bewegung wurde auch am 5. August das Eiserne Kreuz erneuert. Andern Tags erließ der Kaiser den Aufruf „An das deutsche Volk", dem sich die Kaiserin mit einem Aufruf „An die deutschen Frauen" anschloß.
Aufruf des Kaisers.
An das deutsche Volk!
Seit der Reichsgründung ist es durch 43 Jahre mein und meiner Vorfahren heißes Bemühen gewesen, der Welt den Frieden zu erhalten und im Frieden unsere kraftvolle Entwicklung zu fördern. Aber die Gegner neiden uns den Erfolg unserer Arbeit. Alle offenkundige und heimliche Feindschaft in Ost und West und von jenseits der See haben wir ertragen im Bewußtsein unserer Verantwortung und Kraft. Nun aber will man uns demütigen. Man verlangt, daß wir mit verschränkten Armen zusehen, wie unsere Feinde sich zu tückischen Überfällen rüsten. Man will nicht dulden, daß wir in entschlossener Treue zu unserem Bundesgenossen stehen, der um sein Ansehen als Großmacht kämpft und mit dessen Erniedrigung auch unsere Macht und Ehre verloren ist. So muß denn das Schwert entscheiden. Mitten im Frieden überfällt uns der Feind. Drum auf zu den Waffen! Jedes Zögern, jedes Schwanken wäre Verrat dem Vaterlande gegenüber. Um Sein oder Nichtsein unseres Reiches handelt es sich, das unsere Väter sich neu gründeten, um Sein oder Nichtsein deutscher Macht und deutschen Wesens. Wir werden uns mehren bis zum letzten Hauch von Mann und Roß, und mir merden diesen Kampf bestehen auch gegen eine Welt von Feinden. Noch nie mard Deutschland übermunden, menn es einig mar. Vormärts mit Gott, der mit uns sein mird, mie er es mit den Vätern mar.
Berlin, 6. August. Wilhelm.
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Die Größe Belgiens (29 455 qkm) kommt ungefähr der Größe von Baden und Elsaß-Lothringen zusammengenommen gleich. Es hat 7 Million Einwohner.
Die V o d e n g e st a l t des Landes kannst du von der Karte lesen. — Im Südosten Eebirgsland, die Ardennen. Im Nordwesten Tiefland. — Zwei wasserreiche Ströme durchziehen das Land, im nordwestlichen Teile die S ch e l d e. im südöstlichen Teile die Maas. Die letztere stellt die Verbindung Zwischen Frankreich (Paris) und Deutschland (Berlin) her. Zeige die Richtung und Mündung der Flüsse und suche ihre Nebenflüsse! — Die schiffbaren Flüsse werden durch ein ausgedehntes Kanalnetz (49 Kanäle von etwa 8000 km Länge) miteinander verbunden. Das ist für die Schiffahrt äußerst förderlich, für das Vorwärtskommen feindlicher Truppen aber sehr hinderlich. — Denkt an das Überschwemmungsgebiet? — Suche die größten Städte auf der .Karte und solche, die dir durch den Krieg bekannt geworden sind.
Belgien ist ein sehr reiches, gesegnetes Land. In der Ebene hat es saftige Weiden, worauf die berühmten belgischen Pferde und Ninder grasen. In dem Hügelland dagegen wird fleißig I n d u st r i e getrieben. Der Boden gibt alles, was für dieselbe notwendig ist, Kohlen und Eisen. Bedeutend ist die Baum-woll- und Leinenindustrie. Die Brüsseler Spitzen sind weltberühmt. In der Waffenfabrikation tut Belgien sich ganz besonders hervor. Fast in jedem Hause findet man Waffen vor; Frauen und Kinder sogar verstehen, damit umzugehen. Ihr habt von solchen Fällen in nicht rühmenswerter Weise reden hören.
Daß ein solch reiches Land einen bedeutenden Handel hat, ist klar. Wir hörten schon, daß feine Lage ihn noch begünstigt. Es selbst förderte ihn durch ein sehr dichtes Eisenbahnnetz. Kein Land hat verhältnismäßig so viele Bahnen. Die Gesamtlänge derselben beträgt 8660 km. Antwerpen ist der Mittelpunkt des überseeischen Handels.
Ein so reiches Land kann schon viele Menschen ernähren. Es ist daher eines der dichtbevölkertsten Länder. Auf 1 qkm kommen dort 250 Menschen, in Deutschland nur 120.
Die Bewohner Belgiens find aus hartem Holze geschnitzt, sogenannte Dickköpfe. Das haben sie auch durch ihre Hartnäckigkeit unserm freundlichen Anerbieten gegenüber gezeigt. Zwei Volksstämme wohnen in Belgien: in der Ebene die ernsten, ruhigen Flamen, von den Nh einsranken abstammend; im Hügelland die fleißigen, leicht erregbaren Wallonen (Walen — Welschen — die Fremden). Man sagt von den Belgiern, daß sie leicht roh werden. Nun, der Krieg hat dies in erschreckender Weise bestätigt. Erinnert euch der Greueltaten, von denen die Zeitungen berichteten! —
Daß Belgien trotzdem ein Land der Kunst ist, beweisen die herrlichen Baudenkmäler sowie unzählige Meisterwerke der Bildkunst, die wir dort vorfinden. Sie stammen hauptsächlich von flämischen Künstlern. Ihre Kunst ist eine echt nordische, germanische. Die Blütezeit der flandrischen Kunst war im 15. Jahrhundert. Sie zeichnete sich aus durch Wahrheit, Natürlichkeit und Deutlichkeit der Darstellung. Später ahmten die niederländischen Maler die italienische Kunst nach. Sie verloren dabei ihr Bestes, die Wahrheit der Darstellung. Im 16. Jahrhundert hat der Maler Peter Paul Rubens die niederländische Kunst wieder zu Ehren gebracht. — Die Baudenkmäler zeigen vielfach
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Extrahierte Personennamen: Peter_Paul_Rubens
Extrahierte Ortsnamen: Belgiens Baden Elsaß-Lothringen Maas Frankreich Paris Deutschland Berlin Belgien Antwerpen Deutschland Belgiens Belgien Belgien
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gotischen Baustil. Wie unterscheidet dieser sich von dem romanischen? — — Ich zeige euch hier Bilder und Karlen aus Belgien: das Schifferhaus in Gent, das Rathaus von Löwen, von Brüssel, von Brügge, die Tuchhalle von 9)perrt und das Brothaus von Brüssel. Sicherlich habt auch ihr von euren Angehörigen schon solche geschickt bekommen. Die dürft ihr auch hier vorzeigen. — Ihr seht, daß das belgische Bolk doch nicht nur aus rohen Menschen besteht. —
Kunstschätze, wie sie Belgien aufzuweisen hat, besitzen unvergängliche Werte. Deshalb hat der deutsche Generalgouverneur Herren beauftragt, für den Schutz der belgischen Kunstschätze Sorge zu tragen. Das ist nun wieder ein Beweis, daß wir nicht die Barbaren sind, für die unsere Feinde uns halten.
Belgien ist ein Königreich. Es bildete früher mit Holland den Staat der Niederlande. Im Jahre 1830 ritz sich das heutige Belgien los und bekam 1831 einen König, einen koburgischen Prinzen (Leopold I.). Der jetzige König heißt Albert. Das belgische Heer ist nicht sehr groß.
Merke: Belgien stellt die direkte Verbindung zwischen Berlin und Paris her. Es hat drei Festungen: Lüttich. Namnr, Antwerpen. Das ausgedehnte Kanalnetz hindert im Krieg die Fortbewegung der Truppen. Die Ebene ermöglicht die Überschwemmungen. Belgien ist ein wirtschaftlich reiches, stark bevölkertes Land. Es kann stolz auf seine Kunstschätze sein. Die Bewohner sind Flamen und Wallonen.
2. Frankreich.
Bestimme die Lage! — Sie ist sehr günstig für Handel und Verkehr, weil an den beiden wichtigsten Meeren. Wir haben bei Belgien vergeblich nach einem natürlichen Grenzschutz gesucht. Wie ist es in Frankreich damit bestellt? — Da sind die Vogesen, da ist der Argonnenwald. — Die Namen sind euch sehr geläufig, warum? — Du kannst wohl von der Karte lesen, wie sich die Vogesen nach Osten und Westen ausbreiten. — Nach Osten — Deutschland -steil abfallend, nach Frankreich allmählich verlaufend.. Die Folge davon? — Die Franzosen können leicht herüber, während für uns das Hinüberkommen schwierig ist. — Betrachte die Südseite der Vogesen! Welches Gebirge reicht hier nah heran? — Schaue gut zu und dann sage mir, was du da bemerkst! — Beide Gebirge stoßen nicht zusammen, es ist eine schmale Ebene dazwischen. — Richtig, und durch diese Einsenkung führt eine Eisenbahn, eine,Straße und der Rhein-Rhonekanal, welcher die Verbindung zwischen den beiden Flußgebieten Rhein und Rhone herstellt. — Da haben wir also doch eine Pforte, durch die wir bequem nach Frankreich kommen können?? — Es steht die Festung Belfort da! — So, da hat uns also Frankreich einen Riegel vor das Tor geschoben; und daß dieser Riegel recht stark ist, habt ihr in diesem Kriege schon oft gehört. Wir sind nicht so vorsichtig gewesen, nach unserer Seite ist das Tor offen, keine deutsche Festung hemmt hier den Weg. Welches die Folge davon ist, wißt ihr auch aus dem Kriege! — Von da brachen die Franzosen herein nach dem Oberelsaß. (Bismarck hat die Bedeutung Belforts gut erkannt und hätte es 1871 gern in deutschen Besitz gebracht; es ist ihm leider nicht gelungen.) — An diese widerstandsfähigste Festung reiht sich ein ganzer Festungsgürtel. Lies die Festungen von der Karte ab! — Zwischen Belfort und (Spinal sind Sperrforts, welche alle Tal- und Wegemündungen der Vogesen sperren. (Sperrforts.)
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leichter ist als die gewöhnliche Lust, konnte der Ballon steigen. Auf der Fahrt wurde unter dem Ballon ein Feuer unterhalten, das für neue Zufuhr von heißer Luft sorgte. Das war gefährlich, weil der Ballon doch Feuer fangen konnte.
Der Gasballon war geschlossen. Er wurde mit Gas (Wasserstoff) gefüllt. Seine Hülle wurde aus Stoff, der mit Leim luftdicht gemacht wurde, hergestellt. Auch das Gas ist leichter als Luft, und der Ballon flog. Aber das Gas dehnte sich unter der heißen Sonne aus, und der Ballon platzte. Man brachte ein Ventil an. Aus diesem strömte von dem erhitzten Gas so viel aus, bis der äußere Luftdruck wieder stärker war und das Ventil schloß. Sollte der Ballon höher steigen, so leerte man die mitgenommenen Sandsäcke. Sollte er niedergehen, so öffnete man das Zugventil, durch welches das Gas ausströmte. Auch ein Anker war angebracht, der ausgeworfen wurde, wenn man landen wollte. Die Gondel war an einem Netz befestigt, welches den Ballon umschloß.
Jetzt konnte man wohl fliegen, aber man konnte den Ballon nicht lenken, wohin man wollte. Man war vom Wind abhängig. Nun zerbrach man sich den Kopf, wie man einen lenkbaren Ballon herstellen konnte. Man gab ihm längliche Gestalt, brachte Flügel und Steuer an und versuchte es mit einer Dampfmaschine. Danach verwandte man Elektrizität, um die Luftschrauben (Propeller) in Bewegung zu setzen. Aber mit den Benzinmotoren hatte man erst den gewünschten Erfolg.
Zeppelin und Parseval schufen dann die Luftschiffe, wie wir sie jetzt kennen.
Der Suezkanal.
Der Suezkanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Er verbindet das Mittelländische Meer mit dem Roten Meer, den Atlantischen Ozean mit dem Indischen Ozean und damit das Abendland mit dem Morgenland. Wer früher mit einem Schiffe von Europa nach Indien oder China und Japan fahren wollte, mußte um die Südspitze Afrikas herumfahren. Das war ein weiter und gefahrvoller Weg. Deshalb herrschte große Freude, als im Jahre 1869 der Suezkanal feierlich dem Verkehr übergeben werden konnte. Nun verkürzte sich der Weg für ein Schiff nach Indien um 24 Tage.
Allerdings müssen die Schiffe recht hohe Abgaben entrichten. So muß ein großes Handelsschiff wie der „Große Kurfürst" des Norddeutschen Lloyd für eine einmalige Durchfahrt 70 000 Mark bezahlen. Aber trotzdem ist es für das Schiff viel vorteilhafter, durch den Kanal zu fahren.
Von sehr großer Bedeutung ist der Kanal für England; denn es hat wichtige Besitzungen in Asien, die es durch den Kanal leicht erreichen kann. Gelänge es den Türken, den Kanal zu sperren, so fügten sie damit den Engländern den allergrößten Schaden zu. Wir wollen hoffen, daß es ihnen gelingt.
Die Durchfahrt durch den Kanal soll vertragsmäßig allen Völkern freistehen. Allein England hat sich die Herrschaft über denselben angemaßt und schaltet in ihntjrach Willkür. Er ist für uns seit langem gesperrt. Das spätere ochickfal des touezkctnals wird durch den Ausgang des Krieges in Europa bestimmt.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
3m Löf; 63
Baumwollenzeuge von Tien mönn am unteren Han, Bambus-
körbe und viele andere Artikel.
Tausende und Abertausende von Maultieren und Menschen
bewegten sich in unaufhörlichem Getriebe nach beiden Richtun-
gen. Es ist daher auch keän Ende von kleinen Restaurants,
welche alles aufbieten, durch ausgestellte Backwaren, verlockende
Puddings, Neiskuchen mit roten Früchten, gekochte Eier usw.
den unter seiner Last keuchenden Kuli anzuziehen. Die Leule
waren gut- ich ging fast den ganzen Weg zu Fuß und war
meist dem Zuge voraus. Ost mußte ich einer Einladung zu
einer Schale Tee Folge leisten; aber es war doch seit dem
Eintritt in Schansi eine deutliche Änderung zu bemerken. Ich
nutzte mehrere Male das Wort Pang kweitsze hören, das ich
in Hönan beinahe vergessen hatte. Ein gewisses Mißtrauen
schien mir an die Stelle der Gutmütigkeit der Hönanleule
getreten zu sein. Nur wenige Leute kamen abends in das
Wirtshaus, und einige Fragen über örtliche Verhältnisse genüg-
ten, um diese wenigen zu verscheuchen.
Der Verkehr auf einer chinesischen Straße wie der hier
beschriebenen ist an sich schon wegen seiner Größe imponierend,
denn wenige Länder dürften vor der Zeit der Erbauung von
Eisenbahnen ähnliches aufzuweisen gehabt haben, insbesondere
dort, wo der Verkehr auf Saumpfade beschränkt ist; aber ein
Bild seiner vollen Größe erlangt man erst, wenn man in
Betracht zieht, daß seit uralter Zeit der Verkehr wie ein stetig
laufender Strom auf diesen selben Linien stattgefunden hat.
Schansi ist von jeher das Eisenland von China gewesen. Die
Landschaft von Lungan su, zu welcher früher die hier betretene
Gegend gehörte, hat stets den ersten Ruf in der Provinz gehabt,
und schon die frühen Dynastien werden das Eisen für Waffen
und Gerätschaften von hier bezogen haben. Dann aber ging
es gewiß auf derselben Straße, welche jetzt im Gebrauch ist,
als auf dem kürzesten Wege von dem Gebirge nach der Ebene,
in diese hinab, um dann durch die Wasserstraßen weiter ver-
breitet zu werden. Der jetzige Verkehr, wie ich ihn traf, ist
sogar ein geringerer im Verhältnis zu dem, wie er früher statt-
gefunden hat, da das englische Eisen dem einheimischen eine
bedeutende Konkurrenz gemacht hat, nicht wegen seiner Güte —
denn das einheimische wird vorgezogen —, sondern wegen
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konnte den verbündeten deutschen (Stämmen die That der Befreiung gelingen. Dieser Anführer war Hermann.
B. 1 Amerika und Australien waren damals noch nicht entdeckt.
2 Hier wohnte ein den Germanen verwandtes Volk, die Kelten, welche fünfzig Jahre vor der Geburt des Heilandes von dem mächtigen römischen Feldherrn Cäsar unterworfen worden waren. So waren die Römer Grenznachbarn der Germanen geworden. Die Herrschsucht jener war sehr groß: die Germanen waren aber ein starkes, kriegstüchtiges Geschlecht, so daß eine friedliche Nachbarschaft zwischen diesen Bölkern auf die Dauer gar nicht möglich war. Es mußte über kurz oder lang zwischen denselben zu ernstlichen Streitigkeiten kommen.
3 Das eilte Deutschland erstreckte sich also damals vom Rhein bis zur Weichsel, von der Donau bis zur Nord- und Ostsee.
4 Augustus regierte von 30 vor bis 14 nach Chr.
5 Die Römer konnten um so mehr die Germanen zu unterwerfen suchen, als diese in sehr viele Stämme zerfielen, unter sich selbst vielfach uneins und in der Kriegskunst nicht so erfahren waren wie die Römer. Damit sein Eroberungswerk nicht vergebens sei, traf Drusus zunächst große Vorbereitungen, welche ihn zwei Jahre beschäftigten.
6 Etwa fünfzig Befestigungen hatte er erbaut. Mainz (Moguntiacum) war die wichtigste und der Hauptplatz seines Landheeres. Besonders wurden auch die Mündungen der Flüsse befestigt, welche in den Rhein und die Nordsee sich ergießen. So bekam er die Schiffahrt in feine Gewalt. Auch erbaute er einen Kanal aus dem Rhein zur Issel. Es war den Römern jetzt möglich, aus allen ihren Anlagen am Rhein mit ihrer Flotte zur Nordsee und den Mündungen der Ems und Weser zu gelangen.
7 Er vertrieb viele Völkerschaften, gewann andere durch friedliche Verträge und ließ mitten im Teutoburger Walde, nahe bei Paderborn, die Festung Alifo (wahrscheinlich das jetzige Elsen) anlegen.
8 Tiberius war des Drusus Bruder und erhielt nach dessen Tode den Oberbefehl des römischen Heeres in Deutschland. Ihm war es beschieden, die Lorbeeren, welche Drusus erwarb, zu ernten. Er suchte das deutsche Volk durch Geschenke und Schmeichelreden zu gewinnen. Derselbe brachte köstliche fremde Waren, errichtete Märkte und reizte die Germanen zu Kauf und Tausch; er lobte die weisen Gesetze und die wohlwollende Regierung der Römer. Viele deutsche Jünglinge gaben den Verlockungen Gehör und traten in römische Dienste. Hier erlernten sie die römische Kriegskunst, sie erwarben sich Anerkennung und Ruhm und kehrten mit reicher Beute wieder zurück. Manche wurden von dem Glanze und den Genüssen der Römer so geblendet, daß sie deren Sitten nachzuahmen begannen.
9 Varus war ein geiziger Mann. Es hieß von ihnt, er habe die reiche Provinz Syrier: (nördlich von Palästina), wo er Statthalter gewesen, arm betreten, sie aber so verlassen, daß er reich und sie arm war. Dieser übermütige Mann wollte allzurasch und mit Gewalt Germanien in eine römische Provinz verwandeln; aber er hatte den Bogen zu straff gespannt.
10 Während sonst die Gauversammlung der Deutschen die Streitigkeiten nach Vernunft und Herkommen in einfacher Weise schlichtete, saß jetzt der Römer zu Gericht, urteilte nach den römischen Gesetzen, welche der Anschauungsweise der Deutschen ganz fremd waren, und diktierte entehrende, in Germanien bisher unerhörte Strafen. Dadurch wurde die Freiheitsliebe der Deutschen am schmerzlichsten verwundet. Von nun an fand das Gericht in den Schranken eines römischen Lagers statt. Ans einem erhöhten Viereck stand der
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c) Pakete mit Wertangabe: Porto wie bei a., Versicherungsgebhr
wie bei d.
d) Pakete mit Nachnahme: Porto wie bei a., Vorzeigegebhr 10
(Porto fr bersendung des Nachnahmebetrages siehe 1. h).
Soll eine Sendung durch Eilboten bestellt werden, so ist dies in der Aufschrift durch den Vermerk: sofort zu bestellen" anzugeben. Im Falle der Vorausbezahlung durch den Absender betrgt die Eilbestellgebhr
im Orts-Bestellbez. n. Orten ohne Postanst. fr Briefsendungen, Postanweisungen n.
Begleitadressen ohne die zugeh. Pakete 25 ^ 60 ^
und 40 90
Telegramme nach Orten ohne Telegraphenanstalt 40
Im Falle der Entrichtung des Botenlohnes durch den Empfnger sind bei allen Sendungen die wirklich erwachsenden Botenkosten zu zahlen.
Fr Einschreib"-Sendungen ist auer dem Porto eine Gebhr von 20 $ zu zahlen; ein etwa gewnschter Rckschein" kostet ebenfalls 20 $.2
2. Handel und Verkehr. Man fing seit 1880 in Deutschland an, die Eisenbahnen zu verstaatlichen, was von groem Vorteil war. Bis dahin wurden die Eisenbahnen von einzelnen Gesellschaften auf deren Kosten erbaut und auch von ihnen verwaltet. Dieselben zogen daher auch den Ertrag derselben ein und bestimmten die Preise, die fr Personen und Sachen, welche befrdert wurden, zu bezahlen waren. So herrschte groe Verschiedenheit auf den einzelnen Bahnen, die dazu bei der Festsetzung der Tarife ganz willkrlich verfahren konnten, ohne da der Reisende das Recht hatte, sich dagegen zu beschweren. Nachdem der Staat diese sog. Privat-bahnen erworben und nun selbst verwaltete, wurde es aus einmal anders. Fr ein groes Eisenbahnnetz wurden die Fahrzeiten der einzelnen Zge auf den verschiedenen Linien genau und einheitlich geregelt, so da man ohne merklichen Aufenthalt eine weite Reise nach den verschiedensten Rich-tnngen machen kann. Die Tarife wurden erniedrigt und fr alle Bahnen gleichmig festgesetzt. Kohlen, Holz, Erze und andere Gegenstnde nach einem noch mehr ermigten Tarif befrdert. Es wurde bald auch die Anlage von kleinen Bahnen i.sekundrbahnen) notwendig und dadurch viele bisher vom Verkehr ganz abgeschnittene Landstriche mit dem Eisenbahnnetz verbunden und dem Verkehr zugnglich gemacht. (Bsp.) Mancher Ort wurde als Marktort von Bedeutung, manche Produkte, die bisher unbenutzt in der Erde lagen (wie Schiefer, Kalk :c.), konnten ausgegraben und gegen geringe Kosten weithin versandt werden. Auch die Sorge fr die Schiffahrt wurde nicht vergessen. Die Schisfahrtsstraen in den groen Strmen Rhein, Elbe, Oder und Weichsel wurden verbessert und bei kleinern Flssen durch
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