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zubereitet? In der Schiffsküche. — Bei schönem Wetter suchen viele
Reisende lieber den Platz über diesen Sälen (Oberdeck) aus. Ein Ge-
länder schützt gegen das Hinunterfallen, ein Zeltdach gegen die Sonnen-
strahlen. — Einige der Ausflügler stehen in der Mitte des Schiffes an
einer großen viereckigen Öffnung. Sie sehen zu, wie da unten die Schisss-
Maschine arbeiten muß, um das große schwimmende Haus mit all den
Menschen darin sortzubriugen. Wie geht das zu? Die Maschine dreht
zwei Schaufelräder, die das Schiff im Wasser sortschiebeu. Ruhig
und sicher gleitet der Dampfer durch die klare Flut. — Abends erglänzen
die Schiffsräume im elektrischen Licht. Vorne an der Spitze hat
der Dampfer eine große Laterne. Wer hat auf dem Schiffe zu be-
fehlen? Der Kapitän. ■— Der „Luitpold" ist der schönste der vier
Dampfer ^), die den See befahren. Groß ist auch die Zahl der kl ei-
ueren Boote.
Z u f a m m e n s a s s u n g: Schisfahrt. Der See wird von vielen
kleineren Booten und vier Dampsern befahren. Der fchönste der-
selben ist der „Luitpold". Er kann gegen 1000 Personen ausnehmen.
6. Immer mehr entfernen wir uns von dem Orte unserer Abfahrt?
Starnberg. — Reizend liegt an der Nordfpitze des Sees der
Ort mit seinem alten Schloß, den schmucken Wohngebänden und den
zahlreichen Badehäuschen.
Zusammenfassung: Starnberg. Wir haben in Starnberg
den Dampfer bestiegen. Der Ort liegt prächtig an der Nordspitze
des Sees. —
Nun f chweift unser Blick nach Süden. Vor uns liegt
der See in seiner ganzen Ausdehnung, begrenzt von den größtenteils
ansteigenden Ufern. Wir fehen, daß er viel länger ist als breit (5 Std.
und Ii- Std.). Auch die Tiese ist groß. Da könnten wir den
Turm unserer Stadtkirche zweimal hineinstellen. Nur der Turmknops
und die Wetterfahne des oberen würden über den Wasserspiegel empor
ragen. Zahlreiche Villen (hübsche Landhäuser reicher Leute) mit ausge-
dehnten Parkanlagen beleben das Westufer, an dem auch die Eifenbahn
fährt. Waldes schmuck trägt das steile Ostuser.
Zusammenfassung: Der See. Seine Ausdehnung ist groß. Er
ist viel länger als breit und an manchen Stellen sehr tief. Steil
steigt das bewaldete Ostuser an. Am Westuser sieht man zahl-
reiche Villen.
*) Um dem Lehrer zu ermöglichen, die Größenverhältnisse dieser
Dampfer zu veranschaulichen, machen wir folgende Angaben: „Luit-
pold", „Wittels dach" und „Ba Varia" haben eine Länge von 50—56 m,
eine Breite von 6—6,5 m und einen Tiefgang von 1,25—1,30 m. Wenn sie
6—800 Personen befördern, welche Zahl bisweilen auf 1000 steigt, fahren sie
17—18 km in der Stunde, können aber 22—23 km leisten. Die Rundfahrt be-
trägt 44—48 km. „Ludwig", der älteste Dampfer, ist 36 m lang, 4,5 m
breit (ohne Radkasten) und kann 2—300 Personen ausnehmen. (Nach Dr. Götz.)
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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getroffen, die ich Euch genauer erklären muß. Seht in den Sand-
kästen! Ich grabe den Kanal ein. Hier wird der Kanal enger. Ich
stelle eine Zigarrenschachtel in diese Stelle. Den Boden und die 2
Seitenwände müßt Ihr Euch aus Stein denken. Die beiden schmalen
Seiten, die ich in der Mitte durchsägt habe, bilden Thore. Nun sährt
ein Schiff vom Thal zur Höhe. Es kommt au das untere Thor, Das-
selbe öffnet sich, das Schiff fährt ein, das untere Thor schließt sich wie-
der und bildet mit dem oberen Thor eine Kammer. In der Kammer
ist jetzt das Schiff. Das untere Thor bleibt geschlossen. Nun wird am
oberen Thor eine unter dem Wasser befindliche Schütze aufgezogen, so
daß Wasser vou oben in die Kammer kommen kann. Diese süllt sich
langsam; das Schiff, das zwischen den beiden Thoren schwimmt, steigt
mit dem in der Kammer steigenden Wasser in die Höhe, bis die Kammer
voll ist und das Schiff gerade so hoch steht, als das Wasser im höher ge^
legenen Kanalteil. Nuu wird das obere Thor geöffnet, und das Schiff kann
weiter fahren, bis es wieder, an eine solche Kammer kommt. Man nennt
eine solche Vorrichtung am Kanal, wie ich sie Euch jetzt vorgeführt habe,
eine Kammerschleuse. Am Ludwigskanal zählt man deren gegen 100.
Fährt das Schiff bergab, so geht es genau so, nur daß hier das Schiff
mit der sich entleerenden Kammer hinabsinkt.*)
Zusammenfassung: Die Kanalschleusen. Am Kanal sind ge-
gen 100 Kammerschleusen. Diese haben den Zweck, die Schiffe
aus dem Kanal über den Jura zu schaffen.
6. Welchen Zweck hat der Kanal? Aus demselben werden schwere
Lasten befördert. Die breiten Kanalschiffe tragen Steine, Backsteine
u. s. w. Große Flöße bringen Balken und Bretter. Diese Lasten werden
von Pferden, die am Rand des Kanales laufen, an langen Seilen ge-
zogen. Bei der größten Last ist nur ein Mann, der zu seinem Schutze
auf dem Schiff oder Floß eine einfache Bretterhütte errichtet hat. Nicht
selten raucht das Herdseuer; denn der Mann kocht während der Fahrt
seine einfache Mahlzeit.
Zusammenfassung: Zweck des Kanals. Auf dem Kanal
fahren Schiffe und Flöße. Diese befördern Balken, Bretter, Steine
und andere schwere Lasten.
e. Was erzählt uns der Karlsgraben? — Welche Flüsse wären auch
durch diesen verbunden worden? Rhein und Donau. — Seht, was Karl
uur versucht hatte, das hat eiu König von Bayern zur Ausführung ge-
bracht. König Ludwig I. war es, der vor etwa 50 Jahren (1836
bis 1845) den Kanal erbauen ließ. Daher nennt man ihn Ludwigs-
kanal. Zur Erinnerung an die Vollendung des Riesenbaues ließ
der Königliche Bauherr bei Erlangen das Kanaldenkmal errichten:
*) Im Unterricht möge auch das ausgeführt werden.
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— 154
halten, Waren ein- und ausladen können. Ludwigshasen wurde eine
Hafenstadt, eine Handelsstadt am Rhein.
Noch bedeutender wurde der Handel der jungen Stadt am Rhein,
seitdem Eisenbahnen von allen Richtungen in die Stadt führen und
eine Fabrik uach der andern entstand. Heute künden die vielen,
vielen rauchenden Fabrikschlöte dem Reisenden an, daß Lud-
wigshafeu auch eine bedeutende Fabrik st adt geworden ist. Unter
den Fabriken in Ludwigshasen verdient besonders eine genannt zu wer-
den, die badische Anilin- und Sodasabrik (kurze Erklärungen), in
der gegen 5 000 Arbeiter beschäftigt sind. Sie dehnt sich im Norden
von Ludwigshafen den Rhein entlang ans und bildet mit den vielen
netten Arbeiterwohnungen eine Stadt für sich, wie die Fnggerei in
Augsburg. Diese Färb- und Sodasabrik ist die größte ihrer
Art aus unserem Erdteil. Die Erzeugnisse dieser Riesenfabrik,
sowie die vielerlei Waren, die in den andern Fabriken hervorgebracht
werden, auch die Bodeufrüchte des Pfälzer Landes werden durch hunderte
von Schiffen und Eisenbahnzügen in die weite Welt geführt. — Zu den
Sehenswürdigkeiten Ludwigshafens gehört die große eiserne
Brücke, welche das bayerische Ludwigshafen mit feiner badischen Nach-
barstadt Mannheim verbindet. Diese Brücke, ein Riesenbau, ruht bloß
aus einem Pfeiler, den man kunstvoll mitten in das Bett des rauschen-
den Rheines baute. Diese Rh ein brücke ist so breit, daß über die-
selbe zwei Eisenbahnzüge nebeneinander fahren können sdoppelgeleife);
außerdem kann man mit der elektrischen (Pferde-) Bahn über die Brücke
gelangen oder zu Fuß hiuüberspazieren. Wer diese Brücke überschreiten
will, muß in Ludwigshafen etliche Pfennig Brückenzoll entrichten. Warum
wohl? —
Zusammensassung: Bedeutung von Lndwigshafen.
Ludwigshasen verdankt fein rafches Wachstum seiner Lage. Die-
felbe ist sehr günstig für den Handel. Im großen Rheinhasen
der Stadt halten jährlich viele hundert Handelsschiffe. Ludwigs-
Hafen ist eine große Handelsstadt. Dieselbe hat auch viele große
Fabriken. Ludwigshafen ist eine bedeutende Fabrikstadt. Von
allen Seiten laufen Eisenbahnen in Lndwigshafen zusammen. Mit
seiner Nachbarstadt Mannheim ist Lndwigshafen durch eine riesige
eiserne Brücke verbunden.
c, Gcrmersheim.
Welche pfälzische Rheinstadt haben wir nun noch zu besuchen?
Ger Mersheim. — Zeigen! — Wie kommen wir von Ludwigshafen
nach Germersheim? Schiff — Eifenbahn. — Was sagt uns
die Karte von Germers heim? Germersheim ist eine Festung. -
Gewaltige Erdwälle und dicke Mauern, die die Stadt umgürten,
seste Thore, Kauoueu, Kasernen und Soldaten aller Art er-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
124
alsdann ein Fluß. Wenn ein kleiner Fluß in einen größern mündet,
so heißt dieser der Hauptfluß und jener der Nebenfluß. Wenn
ein solcher Hauptsiuß nun aber in einen andern mündet; so wird er
zum Nebenfluffe, der andere aber zum Hauptflusse. —
Fließt auch ein Bach oder ein Fluß durch unsere Gemeinde? — Wie beißt
der Bach? (der Fluß?) — Auf welchem Ufer dieses Baches (Flusses) liegt
unsere Schule? — unser Wohnort? —
3.
Oft theilt sich ein Fluß in zwei Arme, so daß ein Theil de8
Waffers in dem einen Bette, ein anderer Theil in dem andern fließt.
Kommt nun nachher das getheilte Wasser wieder zusammen, oder ver-
einigen sich die beiden Arme wieder zu einem Flusse; so ist das
zwischen den Armen liegende, überall von Wasser eingeschlossene Land
eine Insel. Sehr große Flüsse nennt man Ströme. Die Ströme
münden in die See oder das Meer — ein gewaltig großes Wasser.
„Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasier
nannte er Meer." (1. Mos. 1, 10.) Die Flüsse und Ströme haben
ebenso, wie die Bäche, eine Quelle, ein Bett, zwei Ufer und eine Mündung.
Zwischen der Quelle und der Mündung befindet sich der Lauf oder das
Gefälle. In ebenen Gegenden haben die Bäche, Flüsse und Ströme ein
schwaches Gefälle und daher einen ruhigen Lauf; in bergigen Gegenden
haben sie gewöhnlich ein starkes Gefälle und daher kommt es, daß
sie hier plätschernd, brausend, rauschend und reißend dahin
eilen. Sehr kleine Bäche, welche schnell fließen, lasten einen ange-
nehmen Ton hören, welchen man Nieseln nennt. Fällt aber ein Bach
oder ein Fluß in seinem Bette schäumend und brausend mit Ungestüm
von einer Höhe jäh herab, so nennt man das einen Wasserfall. —
Die Oberfläche der fließenden Gewässer hat keine wagerechte, son-
dern eine schiefe Lage. Woraus erkennst du das?
4.
Über kleine Bäche kann man schreiten oder wenigstens springen;
über die größern führt gewöhnlich ein Steg von einem Ufer zum
andern, oder es sind Brücken darüber gebaut. Über große Flüsse sind
nicht viele Brücken gebaut, weil diese sehr viel Geld kosten, und man
muß daher gewöhnlich auf N a ch e n über sie hinüberfahren. Auf den großen
Flüssen fahren aber auch Schiffe, welche nicht bloß Menschen, sondern
auch allerhand Waaren von einem Orte zum andern bringen. Diese
Schiffe werden entweder von Pferden gezogen, oder vom Winde fort-
bewegt, indem dieser in die aufgespannten Segel bläs't. Am schnellsten
aber fahren die Dampfschiffe, welche von Rädern getrieben werden,
die der Dampf eines Wasserkessels umdreht.
Wenn der Wind nicht weht, ist die Oberfläche der Gewässer
ruhig und so glatt, wie ein Spiegel. In ihr spiegeln sich die Ufer
mit den Bäumen und andern Dingen ab, und sie heißt darum der
Waflerspiegel. Wenn aber ein starker Wind weht oder stürmt, dann
entstehen auf dem Wasserspiegel Wellen oder Wogen, welche die
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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512
Wohnhaus und enthält gleichfalls einen sogenannten Pesel; gegen Osten und
Norden liegen Ställe und gegen Westen die Tenne. — Das ganze Gebäude hat
ein 40 Fuß und darüber hohes Dach, welches in Form einer vierseitigen Pyramide
oben spitz ausläuft und stets mit Stroh bedeckt ist. Nur die stärksten Hommerschen
Balken vermögen die Spannung der ungewöhnlichen Raumverhältnisse zu tragen.
Wegen der Kostbarkeit solcher Bauten ist man in neuerer Zeit mehrfach von dieser
Bauart abgewichen, sodaß die Zahl der alten ehrwürdigen Hauberge von Jahr
zu Jahr immer mehr abnimmt.
27. Die Vogelkojen auf Föhr und Silt (Seeland).
Die Jagd auf Enten und andere Wasservögel ist besonders merkwürdig und
ergiebig auf der Insel Föhr. Der Vogelfang ist für manche Familien auf dieser
Insel ein nicht unwichtiger Erwerbszweig und hat manches Eigene, das auf dem
festen Lande wenig bekannt ist. Er geschieht auf zweierlei Art, theils mit Schlag-
netzen, theils in Vogelkojen.
Die Beschaffenheit der Vogelkojen läßt sich nur unvollkommen und schwer
deutlich genug beschreiben. Zu einer Vogelkoje ist ein Stück Land von 15 bis 1600
Quadratruthen erforderlich. In der Mitte derselben ist ein großer Teich gegraben
von solcher Tiefe, daß er immer Wasser halten kann. An allen vier Seiten ist ein
ziemlich hoher Erdwall aufgeworfen, der aber an den Ecken des Teiches nicht zu-
sammenhängt; denn von jeder derselben geht ein langer, etwas gekrümmter Graben
aus, der die Pfeife genannt wird. Da wo derselbe mit dem Teiche zusammenhängt,
ist er 9 bis 10 Ellen breit und ziemlich tief, wird aber allmählich schmäler. An der
äußeren Seite dieses Grabens ist gleichfalls ein Erdwall aufgeworfen, der gegen
das Ende allmählich niedriger wird und auf dem ganz kurze Pfähle stehen. Gegen-,
über auf der andern Seite ver Pfeife, wo kein Wall ist, stehen lange Pfähle, deren
Ende mit jenen auf dem Walle horizontal ist. Auf diesen Pfählen wird über die
Pfeife ein Netz gespannt und vor das Ende derselben ein Hamen oder eine Reuse
befestigt. Dicht außen vor den langen Pfählen stehen Schirme oder Zäune von
Schilfrohr, schräge gegen den Graben gestellt, ungefähr wie Coulissen auf dem
Theater. Dann folgt ein langer Zaun in gerader Linie längs der Pfeife, welcher
alle Aussicht von dem Graben begrenzt, sodaß außerhalb dieses Zaunes ein Mensch
gehen kann, ohne von den Vögeln in der Pfeife gesehen zu werden. Solcher Pfeifen
sind vier, auch wohl sechs bei einer Koje, damit der Fänger allemal in einer solchen,
die abwärts vom Winde gelegen ist, fangen kann, weil sonst die Vögel von ihm
Witterung bekommen und davon fliegen würden. Die Wälle und der übrige Platz
an der Koje sind mit Schilfrohr, Bäumen und Sträuchern aller Art bewachsen,
so daß sie einem kleinen Walde oder einer Wildniß ähnlich sieht.
In der Koje ist immer eine Anzahl Vögel, welche das ganze Jahr hindurch
täglich zweimal in der Mündung der Pfeife gefüttert werden. In der einen Koje
auf Föhr sind manchmal jährlich über 50 Tonnen Gerste aufgefüttert worden. Es
werden auch einige hundert Vögel halb zahm gemacht. Man beschneidet ihnen die
Flügel, füttert sie an einem eingeschlossenen Ort in der Koje, bis ihnen die Federn
wieder wachsen und läßt sie dann in die weite Welt fliegen. Diese suchen das
folgende Jahr mit ihrer Brut und vielen andern die Koje wieder heim und ver-
größern den Fang.
Der Fang nimmt mit den ersten Tagen des August seinen Anfang und dauert
so lange, bis es so stark friert, daß das Wasser in der Koje mit Eis bedeckt ist. So-
bald dieses geschieht, verlieren sich die Vögel auf einmal. Im September und Ok-
tober ist die beste Fangzeit.
Beim Fange selbst verfährt man auf folgende Weise. Wenn sich wilde Vögel
in dem Teiche einfinden, so folgen diese den zahmen, wenn sie gefüttert werden,
bis in die Pfeife. Sobald der Fänger, den der Zaun vor den Vögeln verbirgt,
merkt, daß Vögel da sind, tritt er hinter dem Zaun hervor und zeigt sich denselben.
Diese wagen nicht mehr in den Teich zurück zu fliehen, weil er demselben näher
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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127
schwaches Gefälle und daher einen ruhigen Lauf; in bergigen Gegenden
haben sie gewöhnlich ein starkes Gefälle und daher kommt es, daß
sie hier plätschernd, brausend, rauschend und reißend dahin
eilen. Sehr kleine Bäche, welche schnell fließen, lassen einen ange-
nehmen Ton hören, welchen man Nieseln nennt. Fällt aber ein Vach
oder ein Fluß in seinem Bette schäumend und brausend mit Ungestüm
von einer Höhe jäh herab, so nennt man däs einen Wasserfall. —
Die Oberfläche der fließenden Gewässer hat keine w«gerechte, son-
dern eine schiefe Lage.
Woraus erkennst du das?
4.
Über kleine Bäche kann man schreiten oder wenigstens springen,
über die größer» führt gewöhnlich ein Steg von einem Ufer zum
andern, oder es sind Brücken darüber gebaüt. Über große Flüsse sind
nicht viele Brücken gebaut, weil diese sehr viel Geld kosten, und man
muß daher gewöhnlich auf N a ch e n über sie hinüber fahren. Auf den großen
Flüssen fahren aber auch Schiffe, welche nicht bloß Menschen, sondern
auch allerhand Waaren von einem Orte zum andern bringen. Diese .
Schiffe werden entweder von Pferden gezogen oder vom Winde fort-
bewegt, indem dieser in die aufgespannten Segel bläs't. Am schnellsten
aber fahren die Dampfschiffe, welche von Nädern getrieben werden,
die der Dampf eines Wasserkessels umdreht.
Wenn der Wind nicht weht, ist die Oberfläche der Gewässer
ruhig und so glatt wie ein Spiegel. In ihr spiegeln sich die Ufer
mit den Bäumen und andern Dingen ab, und sie heißt darum der
Wasserspiegel. Wenn aber ein starker Wind weht oder stürmt, dann
entstehen auf dem Wasserspiegel Wellen oder Wogen, welche die
Schiffe so furchtbar hin- und herschaukeln, daß sie manchmal an
Felsen zerschmettern oder scheitern und dann zu Grunde gehen
mit all den geladenen Waaren und mit all den Leuten auch, die sich
nicht durch Schwimmen retten können.
Auf dem Grunde der Gewässer sieht man Steine, Kies und
Schlamm; an ihren Ufern wachsen gern Weiden, Erlen, Sträucher,
Gräser und Kräuter; auch Störche und Reiher halten sich an den
Gewässern auf, und in ihnen wohnen Fische, Krebse und Würmer. —
Nach starkem Regen und wenn der Schnee schmilzt, schwellen oft die
Gewässer so hoch an, daß sie aus den Ufern treten, und die ganze
Gegend überschwemmen. Solche Ueber sch w emmungen richten
gewöhnlich großen Schaden an, da sie Felder und Gärten austrciben
und Häuser, Dörfer und Städte unter Wasser setzen. Ja, eine Was-
sersnoth ist schrecklicher, als eine Feuersbrunst. Aber es ist gut,
daß die Überschwemmungen gewöhnlich nicht lange dauern; denn nach
einigen Tagen treten die Bäche, Flüsse und Ströme wieder in ihr Bett
zurück, und fließen ruhig weiter. —
Tröpstein muß zur Erde fallen,
Muß das zarte Blümchen netzen,
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136
202.
1. Wenn alles eben käme,
wie du gewollt es hast,
und Gott dir gar nichts nähme,
und gab’ dir keine Last:
wie wär’s da um dein Sterben,
du Menschenkind, bestellt?
Du müsztest fast verderben,
so lieb wär' dir die Welt.
Trost
2. Nun fällt, eins nach dem andern,
manch siiszes Band dir ab,
und heiter kannst du wandern
gen Himmel durch das Grab.
Dein Zagen ist gebrochen
und deine Seele hofft; —
dies ward schon oft gesprochen,
doch spricht man’s nie zu oft.
203. Der Hauptmann von Wismar.
Gegen das Ende des vierzehnten Jahrhunderts, als die nord-
deutsche Hansa in ihrer Blüte stand, kam nach Wismar mitten im
Winter die Nachricht, dasz Stockholm in Schweden hart von
den Dänen belagert würde und die Bürger grossen Hunger litten,
und wenn sie nicht nächstens entsetzt würden, so müssten sie aus
Noth die Stadt übergeben. Um das zu verhindern, wurden in dem
Tief von Wismar acht grosse Schiffe ausgerüstet; diese wurden mit
Korn, Mehl und anderen Lebensmitteln beladen und mit kühnen
Männern besetzt, den Holm zu befreien. Es war aber mitten im
Winter, da diese Schiffe ausliefen; sie hatten einen Hauptmann,
Namens Meister Hugo. Die Dänen hatten aber auch einen
Haufen Schiffe in See, um auf ihre Feinde Acht zu geben.
Da begab sich, dasz plötzlich ein so starker Frost eintrat, dasz
die Schiffe in der See einfroren und konnten nirgend hinkommen.
Als nun der Hauptmann von Wismar sah, dasz der Frost so heftig
überhand nahm, da sprach er zu den Schiffern und anderen Kriegs-
leuten also: „Liebe Gesellen, ihr sehet, dasz wir hier eingefroren
liegen, und dürfen uns nicht vermuthen, dasz so bald ein anderes
Wetter eintreten wird, und ihr wisst, dasz der Dänen Schiffe auch
in See sind. Darum weiss ich gewiss, wenn dieser Frost bleibt,
so werden sie uns anfallen, und sie haben den groszen Vortheil,
dasz sie aus ihrem Lande sich verstärken können, soviel sie wollen:
deshalb ist besser, wir sehen vor ihrer Ankunft zu. Wollt ihr nun
meinen Rath hören, so wollen wir unsere Schiffe so verwahren, dasz
wir sie vor den Dänen wohl behalten, wiewohl es Arbeit kosten
wird ; dennoch, weil es so kalt ist, ist es besser, dasz wir etwas zu
thun haben, als dasz wir zu Tode frieren. Sehet da", sprach er,
„an der dänischen Küste steht viel Holz, da wollen wir Leute hin-
senden, die sollen lange und grosse Bäume hauen und auf dem Eise
mit geringer Arbeit an die Schiffe schaffen; die wollen wir auf
beiden Seiten der Schiffe hinlegen und mit Wasser begieszen, wel-
ches bald zufrieren wird, und unseren Schiffen einen Wall und ein
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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137
Bollwerk geben. Laszt dann die Dänen kommen, so wollen wir
sie erwarten."
Dieser Rath gefiel allen wohl. Sie holten die Bäume und
zogen sie zu den Schiffen und begossen sie mit Wasser, und es ward
so ein gläserner Wall. Diese Arbeit war kaum vollbracht, so ka-
men die Dänen in Haufen über’s Eis und vermeinten, die Schiffe zu
erobern; aber wiewohl der Dänen wohl vier waren auf einen Wis-
marschen, so muszten sie doch mit groszem Schaden davon ziehen
und die Schiffe bleiben lassen. Das verdrosz die Dänen über die
Maszen, und weil sie gesehen hatten, dasz sie vor dem Bollwerk
nicht an die Schiffe heran kommen könnten, wollten sie eine Kriegs-
maschine zurichten, die man eine Katze nennt, und liefen in das
Holz, wo die Wismarschen die Bäume gehauen hatten. Der Haupt-
mann von Wismar, Meister Hugo, erkannte bald ihre Anschläge und
liesz in der Nacht um die Schiffe einen breiten Streif auseisen und
die Eisschollen liesz er niederdrücken. Nicht lange darauf kamen
die Dänen mit ihrem Volke und bedachten nicht, dasz die Wismar-
schen geeist hätten, denn es war oben wieder zugefroren, und
kamen mit groszem Ungestüm und meinten jetzt die Schiffe zu ge-
winnen, denn es verdrosz sie, dasz sie vormals mit Schande zurück-
weichen muszten. Aber es ist ein altes Sprichwort: „Grosze Eile
giebt selten gute Weile." So’ ging es den Dänen diesmal auch,
denn sie fielen zu Haufen in das Wasser, und der eine drängte dem
anderen nach, so dasz mehrere den Tag ertranken. Zu diesem
Schaden muszten sie noch Spott dazu haben ; denn die auf den
Schiffen riefen: „Kiz ! Kiz!" So pflegt man zurufen, wenn man
die Katzen jagt.
So erhielten die Wismarschen ihre acht Schiffe durch List und
harte Arbeit, bis Gott ein andres Wetter gab, dasz das Eis verging;
da liefen sie nach Stockholm und entsetzten die Stadt.
204. Die Pfeife.
Benjamin Franklin erzählt: Als ich ein Knabe von sieben Jahren
war, füllten mir einst an einem Feiertage meine Verwandten die Taschen
mit Kupfermünzen. Ich wußte nun nichts eiliger zu thun, als damit nach
einem Kaufladen zu gehen, wo man Kindcrfpielzeug verkaufte. Schon auf
dem Wege dahin begegnete ich aber einem andern Knaben mit einer Pfeife,
deren Ton mir jo wohl gefiel, daß ich ihm freiwillig all' mein Geld dafür
bot. Vergnügt über meinen Handel eilte ich wieder nach Haufe und durch-
zog pfeifend das ganze Haus; denn mcim: Pfeife machte mir eben so viel
Freude, als ich damit die ganze Familie belästigte. Als meine Brüder,
Schwestern, Vettern und Basen von meinem Handel hörten, sagten sie mir,
daß ich viermal mehr für die Pfeife gegeben hätte, als sie werth sei. Dies
machte mich nun erst aufmerksam darauf, wie viele schöne Sachen ich für
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
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in Eimern und anderen Behältern Wasser herauf und benetzten unaufhörlich
das Verdeck von einem Ende bis zum anderen.
Zwei unerschrockene Kadetten wurden zur Pulverkammer beordert, um
genau nachzusehen, ob jede Vorsichtsmaßregel getroffen sei, diese zu schützen.
Zwei andere begleiteten den Proviantmeister hinab zu den Vorräthcn, mit
dem Aufträge, sobald cs nöthig sei, alle feuerfangende Gegenstände zu
entfernen und, wenn es sein müsse, sie über Bord zu werfen. Sie drangen
in die finsteren Räume ein; um sehen zu können, mußten sie die Thür auf-
lassen, und nun gewährte ihnen der Feuerschein hinlängliches Licht. Aber
an dem entgegengesetzten Ende der Kammer waren die Luftklappen geöffnet;
der Wind gewann einen freien Durchzug und flog zu dem Feuer herüber;
wild prasselte die Flamme auf und leckte die Balken des Verdecks.
„Ueber Bord mit dem Rum und Branntwein!" schrie der Proviant-
meister außer sich und rollte ein Faß vor sich her, um es vom Verdeck aus
über Bord zu rollen. Kräftige Hülfe war zur Hand; es wurde ein Tan
herabgelassen und das Faß gehißt; das Tau war aber zu schwach, konnte
die angehängte Last nicht tragen und riß. Das Faß stürzte herab und
platzte auseinander; glühende Brände fielen in das nach allen Seiten hin-
strömende Feuerwasser, und brennende Wellen brachen sich an den Seiteu-
borden des Zwischendecks.
Die Kunde des neuen Unglücks gelangte auf das Verdeck. Die
Offiziere wandten die erbleichenden Gesichter ab, der Kapitän aber schien
allgegenwärtig zu sein und munterte mit kräftigen, entschlossenen Worten
die Leute zu neuen Anstrengungen auf.
Längst waren die Segel festgemacht und das Schiff den Wellen über-
lassen; überdies hatte auch der schwächste Windhauch aufgehört, und die
Atmosphäre war unbeweglich. Der Mond schien klar und hell, und einzelne
Sterne blitzten freundlich auf die Unglücksstelle herab. Aber fern im Westen
änderte sich die Scene, und eine Wolkenmasse stieg aus der Tiefe des Meeres
heraus. Hätten die Leute noch auf irgend etwas Anderes achten können,
als auf die Flammen, die in dem Innern des Schiffes wütheten, so würden
sie gesehen haben, daß sich ein zweites Element zu ihrem Untergänge rüstete.
Zum Tode erschöpft, ließen die Matrosen die Arme hängen; die
Offiziere gingen von einem zum anderen, feuerten sie durch ermuthigende
Worte an und erquickten sie mit stärkendem Wein. Auf's neue begann die
Arbeit, die Verzweiflung verlieh ihnen übermenschliche Kräfte, und 'jeden
Augenblick dämmerte ihnen eine trügerische Hoffnung auf. Plötzlich aber
sprangen mit lautem Geprassel die Luken auseinander, die Flamme stieg
riesengroß empor, umarmte den Fockmast und ergriff die Takelage desselben,
von der untersten Webeleine bis zum Wimpel mit rasender Schnelle em-
porsteigend.
„Die Böte! Die Böte! Rettet die Böte!" lautete der allgemeine
Ruf, und alle ließen ab von den unnützen Löscharbeiten.
Kaum berührte das erste Boot den Wasserspiegel, und das zweite sollte
folgen, als die finsteren Wolken, die aus dem Abgrunde aufstiegen, den
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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höchsten Gipfel erreicht hatten. Ein lauter Donner hallte vorüber, ein
zischender Blitz riß das Gewölk auseinander, und der Sturm stürzte sich
heulend auf das unglückliche Schiff. An den Stangen, die von dem Fock-
mast zum großen Mast führen, züngelte das Feuer wie eine Schlange hinauf,
und in einem Nu stand auch dieser in Flammen; ein dichter Funkenregen
fiel auf die Raacn und Stengen des Besanmastes nieder. Im Innern
wüthete die Glut fort, und das Feuer näherte sich mehr und mehr dem
vcrhängnißvotten Orte der Pulverkammer.
Der Kapitän hatte eine kurze Berathung mit seinen Offizieren ge-
halten ; diese traten aus einander, und der Befehlshaber sprach mit lauter
Stimme:
„Dänische Männer! Wir weichen dem Geschick ! Das Schiff ist nicht
mehr zu retten, also will ich euch retten ! Wir besteigen die Böte! Haltet
fest zu einander und seid ruhig und besonnen!"
Die Pfeifen der Bootsmänncr erklangen; aber das Pfeifen des Sturmes
übertönte sie, und laut erhob sich von allen Seiten das Geschrei: „In die
Böte! In die Böte! Rette sich, wer kann!"
Alles stürzte nach der Seite hin, wo die bereits ausgesetzten Böte von
den aufgeregten Wellen auf und nieder geschleudert wurden. Umsonst ver-
suchten die Offiziere, ihre Anordnungen zu treffen; vergebens waren alle
ihre Befehle! Kopfüber stürzten sich die Matrosen in die zunächst liegende
Barkasse, und als diese überhäuft war, stieß sie von dem Schiffe ab.
. Ein Knall! Neues Eutsetzen! Die furchtbare Glut hat die Steuer-
bords-Kanonen des Vorderkastells erglühen gemacht; sie entladen sich selbst;
der erste Schuß hallt weit hinaus in die Sturmesnacht; ihm folgt ein
zweiter, dritter. Die Barkasse, von dem Winde hoch emporgeschleudert,
fliegt weit ab vom Schiffe, diekugeln sausen zischend durch das aufspritzende
Wasser, sie schlagen in die Scitenborde des Fahrzeuges, es sinkt in die Tiefe,
und herzzerschneidend mischt sich mit dem übrigen verworrenen Lärmen das
Angstgeschrei der Versinkenden.
Der Kapitän benutzte dieses Ereigniß, das auf die rohen Gemüther
der'matrosen einen tiefen Eindruck zu machen schien; er schwingt sich auf
eine Kanone, und umsprüht von herabströmendcn Funken, ruft er: „Das
ist die Strafe des Ungehorsams! Der Arm Gottes züchtigt die Verräther,
wenn es der Arm der Menschen nicht mehr vermag! Gehorcht, oder ihr
endet, wie sie! Das Langboot vor
Aber starr standen die Männer vor dem neuen Unheil, das jetzt über
sie Hereinbrack. Die Glut des Feuers strahlte über die Mecresflache» hin
und vergoldete die weißschaumenden Häupter der Wellen. Der in der Tiefe
schlummernde Hai schreckte aus dem Schlummer auf; es schien ihm, als ob
cs Tag geworden sei und die Morgensonne ihr rosiges Licht aus die Meer-
flut- werfe. Spritzend und schnaubend kamen die Ungeheuer des Meeres
mit weitgeöffneten Rachen an die Oberfläche und umkreisten das brennende
Schiff, hohe Wasserstrahlen gegen den Nachthimmcl aufspritzend, während
die Kanonen des Backbords sich lösten und wie ferner Donner verhallten.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]