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8. Jum Wem.
Frankfurt a/M,
Schöne und große Städte haben wir auf unsrer Floßfahrt
fenneit gelernt.
Die größte und reichste aber wollen wir heute besuchen.
Welche Städte am Main sind uns bis jetzt bekamit? Aufzählen!
— Nennt mir die größten davon! Bamberg — Schweinfnrt —
Würzburg — Aschaffenburg,
a) Um zur größten Mainstadt zu gelangen, fahren wir mit
nnserm Floß von Aschaffenbnrg weiter. Wir machen mit d.em Main
einen Bogen nach Nordwesten. Nach längerer Fahrt dehnt sich vor
nnsern Augen ein fast unübersehbares Hänsermeer aus. Inmitten des-
selben erhebt sich eine gewallige Kirche, ein Dom. Wir haben die
größte Mainstadt erreicht. Ihr Name ist Frankfurt a/M.
An welche audre Ortsuameu erinnert Ench dieser Name? Ochsen-
furt, Haßfurt, Fürth. — Was wird also hier am Main
einmal gewesen sein? Furt. — Was aber wohl der Zusatz „Frank"
besagen will? Vermutungen der Schüler. — Darüber erzählt uns
ein schönes Gedicht. Lesen wir dieses!
Frankfurt am Main.
Die besten seiner Helden, sie lagen in Sachsen tot;
Da floh Karolus Magnus, der Kaiser, in großer Not.
„Laßt eine Furt uns suchen längshin am schönen Main!"
O weh, da liegt ein Nebel, der Feind ist hinterdrein!
Nun betet Kaiser Karol auf Knien an seinem Speer;
Da teilte sich der Nebel. Eine Hirschin ging daher;
Die führte ihre Jungen hinüber zum andern Strand.
So machte Gott den Franken die rechte Furt bekannt.
Hinüber zogen alle wie Israel durchs Meer;
Die Sachsen aber fanden im Nebel die Furt nicht mehr.
Da schlug der Kaiser Karol mit seinem Speer den Sand:
„Die Stätte sei hinfüro der Franken Furt genannt."
Er kam da bald zurücke mit neuer Heeresmacht,
Damit er der Sachsen Lande zu seinem Reich gebracht.
Doch dort am Main erpranget nun eine werte Stadt,
Die reich ist aller Güter und edle Bürger hat.
Dieser Abschnitt des Gedichtes wird vom Lehrer vorgelesen,
dann vom Schüler gelesen und dabei besprochen. Am Schlüsse liest
ein Schüler den Abschnitt im Znsammenhang. Nun fragen wir zur
Einprägung den Inhalt des Gelesenen ab. — Wer kann mir jetzt
erzählen, wie der Name Frankfurt entstanden ist? Zusammen-
hängende Wiedergabe durch einen Schüler. (Siehe Schüler-
aufsatz in Stufe C: Wie Frankfurt am Main entstanden ist.)
Geographie von Bauern. q
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Karolus_Magnus Magnus Karol Karol
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Main Bamberg Mainstadt Main Frankfurt Main Frankfurt_am_Main Sachsen Main Israel Sachsen Sachsen Main Frankfurt Frankfurt Main
379
Farben von immer neuen Tropfen gebildet werden; aber wir
nehmen diesen Wechsel nicht walvr, weil in die Stelle eines jeden
Tropfens immer ein anderer tritt. —
Man kann sich eine sinnliche Vorstellung von dem Regen-
bogen machen, wenn man eine gläserne Kugel mit Wasser anfüllt
und auf sie unter einem gewissen Winkel die Sonnenstrahlen
fallen lässt: dann erblickt man auf einer weissen Wand. welche
die gefärbten Lichtstrahlen auffängt, im Kiemen einen farbigen
Regenbogen. —
99. Räthsel.
Von Perlen laut sich eine Brücke Der höchsten Schiffe höchste Masten
Hoch über einen grauen See; Zieh’n unter ihrem Bogen hin.
Sie baut sich auf im Augenblicke, Sic selber trug noch keine Lasten
Und schwindelnd steigt sie in die Höh'. Und scheint, wie du ihr nahst, zu fliehn.
Sie wird erst mit dem Strom, und schwindet
So wie des Wassers Fluth versiegt.
So sprich, wo sich die Brücke findet,
Und wer sie künstlich hett gefügt? — (Schiller.)
So. Rer Galvanismus.
Bei der Electricität haben wir gesehen, dass gewisse Körper
durch Reibung in einen besondern Zustand versetzt werden
können, so, dass sie electris che Erscheinungen hervor-
bringen. Man nennt diese Electricität daher Beibtmys-
eleclrieitiit. Nun giebt es aber auch in der Natur gewisse
Körper, welche schon durch Berührung in einen ähnlichen
electrischen Zustand gebracht werden. Unter allen Körpern
besitzen diese Eigenschaft am deutlichsten die Met alle, und
unter diesen wendet man — um solche electrische Zustände
hervorzurufen — am häufigsten Zink und Silber, oder Zink
und Kupfer an. Legt man ein Stäb chen von Zink (etwa
in der Gestalt eines Theelöffels) auf die Zunge und einen
silbernen Theelöffel unter die Zunge, und bringt man
die beiden aus dem Munde hervorragenden Enden in B6-
rührung, so empfindet man auf der Zunge einen auffallenden
Geschmack von Säure. Legt man umgekehrt den Zinklöffel
unten und den Silberlöffel oben an die Zunge, so wird der
Geschmack etwas anders, mehr brennend. Eine unmitt el-
b ar e Berührung der beiden Enden ist in diesem Falle nicht eben
nöthig • es reicht schon hin, um den Geschmack zu erregen,
wenn man diese beiden Enden durch ein drittes Metall
(jedenfalls einen El e ctr icität sleiter) in Verbindung bringt.
Geschieht aber die Verbindung durch Hülfe eines Nichtleiters
so bleibt die Wirkung aus.
Wir sehen daraus, dass hier etwas der Electricität Ähnli-
ches wirksam ist, und man nennt dieses Etwas daher Be-
rtiftrungselecteieiiat oder (nach dem Namen ihres Ent-
deckers, des Professors G alv ani) f-nlvftnistnus. Um
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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Farben von immer neuen Tropfen gebildet werden; aber wir
nehmen diesen Wechsel nicht wahr, weil in die Stelle eines jeden
Tropfens immer ein anderer tritt. —
Man kann sich eine sinnliche Vorstellung von dem Regen-
bogen machen, wenn man eine gläserne Kugel mit Wasser anfüllt
und auf sie unter einem gewissen Winkel die Sonnenstrahlen
fallen lässt: dann erblickt man auf einer weissen Wand, welche
die gefärbten Lichtstrahlen auffängtt im Kleinen einen farbigen
Regenbogen. —
Vn. Mäshseh
Ton Perlen laut sich eine Brüche Der höchsten Schiffe höchste Masten
Hoch über einen grauen Sec, Zieh’n unter ihrem Bogen hin.
Bie baut sich auf im Augenblicke, Sie selber trug noch keine Lasten
Und schwindelnd steigt sie in die Höh'. Und scheint, wie du ihr nahst, zu fliehn.
Sie wird erst mit dem Strom und schwindet,
So wie des Wassers Fluth versiegt.
So sprich, wo sich die Brücke findet, ^
Und wer sie künstlich hat gefügt? — (Schiller.)
Äg. Her Galvanismus»
Bei der Electricität haben wir gesehen, dass gewisse Körper
durch Reibung in einen besondern Zustand versetzt werden
können, so, dass sie clecirische Erscheinungen hervor-
bringen. Man nennt diese Electricität daher Beibtcngs*
Nun giebt cs aber auch in der Natur gewisse
Körper, welche schon durch Berührung in einen ähnlichen
clectrischen Zustand gebracht werden. Unter allen Körpern
besitzen diese Eigenschaft am deutlichsten die Met alle, und
unter diesen wendet man — um solche electrische Zustände
hervorzurufen — am häufigsten Zink und Silber, oder Zink
sind Kupfer an. Legt man ein Stäb chen von Zink (etwa
in der Gestalt eines Theelöffels) auf die Zunge und einen
silbernen Theelöffel unter die Zunge, und bringt man
die beiden aus dem Munde hervorragenden Enden in Be-
rührung, so empfindet man auf der Zunge einen auffallenden
Geschmack von Säure. Legt man umgekehrt den Zinklöffel
unten und den Silberlöffel oben an die Zunge, so wird der
Geschmack etwas anders, mehr brennend. Eine unmitt el-
b are Berührung der beiden Enden ist in diesem Falle nicht eben
nöthig; es reicht schon hin, um den Geschmack zu erregen,
wenn man diese beiden Enden durch ein drittes Metall
(jedenfalls einen Electricitätsleiter) in Verbindung bringt.
Geschieht aber die Verbindung durch Hülfe eines Nichtleiters,
so bleibt die Wirkung aus.
Wir sehen daraus, dass hier etwas der Electricität Ähnli-
ches wirksam, ist, und man nennt dieses Etwas daher Be*
r&Fsrwngseteciricität oder (nach dem Namen ihres Ent-
deck ers, des Professors Galvani) Gaivanisntue» Um
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Autor: Klöden, Gustav Adolph von, Regnet, A., Köppen, Fedor von, Barth, Hermann von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Bayern
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Lothringer. 73
iit dem Wort „Pers(ch)on" und in den beliebten Frankfurter „Würs(ch)teu".
Eigenthümlich ist der Frankfurter Mundart der Nasenlaut in den Endungen
an, än und en, sowie die scharfe, fast wie k lautende Aussprache des g im An-
fange des Wortes und der Konsonanten p, t, k mit einem Hauchlaut fast wie
p'h, t'h, ff). In der Pfalz ist die fränkische Mundart mit vielen Resten der
alemannischen vermischt. Die Kölnische Mundart steht bereits der nieder-
deutschen näher und hat manche Ausdrücke aus dem Flämischen und Hollän-
dischen aufgenommen; sie wird auf eine weiche, schalkhaft gemächliche und
etwas gezogene, singende Weise gesprochen, welche den Kölner, auch wenn er
hochdeutsch spricht, bald kenntlich macht.
Trachten aus Hessen-Darmstadt.
In der Pfälzer Mundart hat Franz von Kobell — obgleich selbst kein
geborener Pfälzer, fondern ein Bayer (geb. zu München 1803), — die an-
muthigsten Lieder gedichtet. Wir wählen darunter:
's Lob vuu Binge.
Die herrlichschst' Gegend am ganze Rhei'
Deß ist die Gegend vnn Binge,
Es wachst der allerbeschte Wei',
Der Scharlach wachst bei Binge.
Die gschickt'schte Schifflent, die mer find't,
Deß sin die Schiffer vnn Binge,
Un ficht mer in Meenz e' hübsches Kind,
Wo is es her? — Vnn Binge!
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]