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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 19

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Ägypten. Kamb^ses. Darius. 19 Das in der Nähe befindliche Labyrinth, welches, wie erzählt wird, 1500 Gemächer über und eben so viele unter der Erde gehabt hat, war ein kolossaler Reichspalast. Noch ist der See Möris zu erwähnen, welcher zur Aufnahme überflüssigen Nilwassers bestimmt war. Sein Umfang wurde auf 30 Meilen geschätzt. Aus seinem Wasserspiegel ragten zwei Pyramiden hervor. In Unterägypten liegt das ftuchtbare Delta, die Kornkammer der Römer, mit der alten Sonnenstadt Heliopolis, welche später von Sais, das auch eine Zeit lang Hauptstadt des Landes war, noch später von Alexandria verdunkelt wurde. So großartig aber auch diese Baudenkmale der Ägyptier sind, so gering sind ihre Leistungen in den Wissenschaften, und durch die nur den Priestern verständliche Hieroglyphen- oder heilige Bilderschrift , womit alle Denkmale bedeckt sind, wurden auch noch diese wenigen Schätze dem Volke unzugänglich gemacht. Als Kamb^ses, Cyrus Sohn und Nachfolger, gegen Ägypten zog, war 529-522. dort Psammenit, Nechos vierter Nachfolger, König. Dieser wurde bei Pelu-sium geschlagen und mußte sich samt seiner Hauptstadt Memphis ergeben. 525. Nach der Unterwerfung Ägyptens wollte Kamb^ses Äthiopien und den Tempelstaat Ammonium mit dem Orakel des Jupiter Ammon auf der Oase Siwah erobern; aber die Heere kamen in den Sandwüsten Libyens um. Seinen Zorn hierüber ließ er an den Ägyptiern aus, tödtete ihren heiligen Stier Apis, ließ auf bloßen Verdacht hin seinen Bruder Smerdis ermorden, brach auf die Nachricht von einem Aufruhr nach Asien auf und starb in Syrien, indem er sich beim Besteigen seines Pferdes tödtlich verwundete. Unter-?522. dessen hatte sich ein Meder, der dem ermordeten Smerdis sehr ähnlich war, für diesen ausgegeben und sich der Herrschaft, die er wieder an die Meder bringen wollte, bemächtigt. Aber dieser falsche Smerdis wurde entlarvt und nach siebenmonatlicher Regierung von 7 vornehmen Persern ermordet. Einer von diesen, Darius, Sohn des Hystaspes, wurde nun durch die List seines521-485. Stallmeisters König, unterwarf wieder das empörte Babylon durch die Aufopferung des jungen Persers Zopyrus, der sich Nase und Ohren abschnitt und unter dem Vorgeben, daß er von Darius so verstümmelt worden sei, bei den Babyloniern sich Eingang verschaffte. Als er aber mit 700,000 Mann 517. einen Feldzug gegen die Scythen unternahm, welche im heutigen Südrußland zwischen Donau und Don wohnten, wurde er von diesen in ihre Steppen gelockt und mußte aus Mangel an Lebensmitteln unter fortwährenden Kämpfen den Rückzug antreten. Die Ionier hatten auf seinen Befehl eine Schiffbrücke über die Donau geschlagen und bewachten dieselbe. Auf die Nachricht von dem Rückzüge des Darius machte der im Ehersonss (am Hellespont) begüterte Athener Miltiades den übrigen Griechen den Vorschlag, durch Abbrechung der Brücke den gänzlichen Untergang des persischen Heeres und die Freiheit der kleinasiatischen Griechen herbeizuführen. Aber Histiüus, Tyrann von Milet unter persischer Oberherrschaft, widersetzte sich diesem Vorschlage weil mit der Herrschaft der Perser auch die Herrschaft der unter ihnen stehenden kleinen Tyrannen in den griechischen Kolonieen gestürzt und eine Volksherrschaft eingeführt werde. Die Anderen stimmten ihm bei, und so konnte Darius mit dem Rest seiner Truppen über die Donau nach Thracien ziehen. Den östlichen und südlichen Theil desselben ließ er durch seinen Feldherrn Megabazus unterwerfen, während er selbst nach Asien zurückkehrte und durch einen Feldzua nach Indien sein Reich bis zum Flusse Indus erweiterte. Histiäus erhielt für den Dienst, den er Darius durch Erhaltung der Donaubrücke geleistet hatte einen Landstrich am Flusse Strymon in Thracien, legte dort eine Kolonie an, 2*

2. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 11

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 22—24. 11 viele Arzneipflanzen dort. An der Nordküste werden vorzugsweise Weizen, Reis und Mais gepflanzt; an der Ostküste bildet der Reis das vorzüglichste Nahrungs- mittel. Auch der Kaffeebaum, Baumwolle und Wein werden angebaut. An der Nordküste wachsen Datteln, Mandeln, Feigen, Orangen. Rosinen. Am Senegal wächst der große Affenbrotbaum u. s. w. Hinsichtlich der Mannig- faltigkeit steht das ' Pflanzenreich Afrikas dem Thierreiche nach. Bekannte wilde Thiere in Afrika sind: Löwen, Leoparden, Hyänen, die Giraffe, das Zebra, Quagga, der Gorilla-Affe, das Gnu, der Elefant. Außerdem gibt es viele bunte Vögel, giftige Schlangen u. s. w. An Unbändigkeit und Kraft übertreffen die afrikanischen Thiere alle verwandten Arten der anderen Erdtheile. §. 22. Die Bewohner Afrikas gehören im allgemeinen nur zwei Rassen an; sie sind entweder Aethiopier oder Kaukasier. Die äthiopische Ra^e bewohnt hauptsächlich den Süden und zerfällt in die eigentlichen Neger, Hottentotten und Kaffern. Zu den Kaukasiern zählt man die nördlichen Völker, als die Berbern, die Mauren, die Aegypter, die Abyssinier und die Bewohner der Wüste: die Tibbos und Tuarirs. Die meisten Afrikaner sind Heiden. Im Norden wohnen Muhamedaner, und nur an einzelnen Orten und Städten sind Christen. Da die afrikanischen Völker zum Theil uns noch ganz unbekannt sind, so kennt man auch nur wenig Reiche und Staaten. Wir merken nur die uuter den Türken stehenden Länder: Aegypten, Tripolis und Tunis, Nubien, sowie die französische Provinz Algerien, ferner das Kaiserthum Fetz und Marokko, dann Habesch und Abyssinien, die Reiche von Sudan, Sene- gambien und das zu England gehörige Kapland. §. 23. Amerika. Der auf der westlichen Halbkugel liegende Erdtheil Amerika, eingeschlossen vom nördlichen Eismeer, vom atlantischen und stillen Oeean, hat die längste Ausdehnung von Norden nach Süden und besteht aus zwei nur durch eine schmale Landenge (von Panama) verbundenen, ziemlich gleich großen Dreiecken, Nord- und Südamerika. Amerika, nächst Asien der größte Erdtheil, umfasst ungefähr 750000 ^Meilen, auf welchem nur 84 Mil- lionen Menschen wohnen. Da sich Amerika von Norden nach Süden sehr weit, 1950 Meilen ausdehnt, so reicht es in alle Zonen der Erde mit Ausnahme der südlichen kalten. Das Klima ist im allgemeinen kälter und feuchter als in der alten Welt unter gleichen Breitengraden. Der Erdtheil hat durch sein ver- schiedenes Klima auch alle Produkte der verschiedenen Zonen aufzuweisen. Die Pflanzenwelt erreicht in Amerika, bedingt durch das geeignete Klima, die höchste Stufe der Vollkommenheit. Die Thierwelt steht hinter der der alten Welt hinsichtlich der Mannigfaltigkeit zurück. Auch findet man nicht die großen Landthiere und die reißenden Thiere Asiens und Afrikas. Nächst Afrika ist Amerika am wenigsten gegliedert. Die größten Halb- infein findet man nur in Nordamerika. Wir merken: Aljaska, Cali- fornien, I)ueatau, Florida, Neu-Schottlaud und Labrador. Die den Erdtherl umfließenden Meerestheile sind: die zum nördlichen Eismeer- gehörige Davisstraße und Basfinsbai, ferner die zum atlantischen Oeean gehörige Hudsonsbai, der Lorenzbuseu, der Meerbusen von Mexiko, das karaibische Meer, endlich die zum großen Oeean gehörigen Busen von Panama und Kalifornien. §• 24. Inseln. Zu Amerika gehören folgende Inseln: Grönland und Basfinsland im nördlichen Eismeer; Neufouudland, die Bahama- ^nseln,die großen Antillen (Euba, Iamaiea, Portorieo, Haiti), die kleinen Autruen, die Falklands- und Feuerlauds- Inseln im atlantischen Oeean; die Alöuten oder Fuchs-Inseln, Vaneouver-, Galopagos- oder Schild- kröten-Inseln im stillen Oeean.

3. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 15

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 19—27. 15 § 19. Unter welchen Längen- und Breitengraden liegen die bekannten afrikanischen Inseln? § 20. Wo sind die meisten Gebirge und Hochländer Afrikas? Welche Gebirge liegen "nördlich vom Aequator? Welche liegen unter dem Aequator? Welcher Fluss "kommt aus dem Konggebirge? Zwischen welchen Breitengraden liegt die Wüste Sahara? Welche Längengrade schließen die Wüste ein? Welche Richtung hat der Nil? Welche der Niger oder Djoliba? Welche der Oranje-Fluss? Welche der Kongo? Wo liegen die dir bekannten Seen Afrikas? § 21. Warum ist das Klima Afrika's fehr heiß? Wie ist der Pflanzenwuchs in Afrika? Welches sind die wichtigsten Produkte des Pflanzenreichs? Welche Thiere findet man vorzugsweise in Afrika? Z 22. Welcher Nasse gehören die meisten Bewohner Afrikas an? Wo sind Mu- hamedaner? Wo Christen? Wo findet man Sudan? Wie heißen die einzelnen Atlas- Länder? § 23. Auf welcher Halbkugel liegt Amerika? Zwischen welchen Breitengraden liegt Nordamerika? Wo Südamerika? Wo Mittelamerika? Welcher Längengrad ist der östlichste? Welcher der westlichste? Welche Meere und Meerestheile umschließen Amerika? Ueber welche Zonen verbreitet sich Nordamerika? Ueber welche Südamerika? Warum ist Amerika im allgemeinen kälter als Europa? Warum ist es auch feuchter als die anderen Erdtheile? Wodurch unterscheidet sich die Pflanzen- und Thierwelt von der in der alten Welt? Welcher Theil von Amerika ist am meisten gegliedert? Wo liegen die einzelnen Halbinseln? Welche Meerbusen liegen nördlich vom Aequator? Welche liegen östlich und welche westlich von Amerika? § 24. Welche Inseln gehören zu Mittel-(Central-)Amerika? Welche liegen im Osten des Kontinents? Welche im Westen? Welche im Norden? Welche im Süden? § 25. Welche Hauptrichtung haben die Anden? Wo sind sie am höchsten? Welche Inseln sind nicht gebirgig? Wie heißen die Tiefländer Südamerikas? Wie heißen die Tiefebenen Nordamerikas? Wo sind Wälder? Welche Richtung haben die größten Ströme Südamerikas? Welche Richtung haben die einzelnen Ströme Nord- amerikas? Wie heißen die größten Seen? Wo liegen sie? Nach welchem Oeean fließen die meisten Flüsse? Z 26. Welche Menschenrassen sind in Amerika vertreten? Wo gibt es Mongolen? Welcher Rasse gehören die meisten Bewohner an? Welche Republiken liegen in Nord- amerika? Welche in Mittelamerika? Welche in Südamerika? Wo liegt das Kaiserthum Brasilien? Welche europäischen Völker haben Besitzungen in Südamerika? § 27. Wo liegt Australien von Asien aus? Unter welchen Breitengraden liegt Australien? Welche Meere umgeben Australien? Wo gibt es in Australien vorherrschend Hochland? Welche Inseln liegen nördlich vom Kontinente? Welche liegen südlich? Welche westlich? Unter welchen Längen- und Breitengraden liegen die Sandwichs-Jnseln? Wo findet man den Murray-Fluss? In welcher Zone liegt der größte Theil des Kontinents? Was weißt du vom Innern des Landes? Welches sind die Ureinwohner? (Mit Benutzung der beiden Planigloben.) Welche Erdtheile reichen in die südliche gemäßigte Zone? Welche in die nördliche kalte Zone? Welche Erdtheile sind durchschnittlich am bevölkertsten? Welche Erdtheile haben die meiste Küstenentwickelung? Welche die wenigste? Durch welche Meere reist man, um von Europa nach Südamerika zu kommen? Wie reist man von Spanien nach Neu-Holland zu Wasser? Welche Länder und Meere berührt der Aequator? Welche Länder und Meere berührt der 50. Grad nördlicher Breite? Welche Erdtheile haben die höchsten Gebirge? Wo sind die größten Ströme? Welche Erdtheile haben die größten Wüsten? Welcher Erdtheil hat die größten fruchtbaren Ebenen? Welches sind die fünf größten Inseln? Wo liegen sie? Wo gibt es Vulkane? Welche Inseln liegen im atlantischen Oeean? Welche im indischen Oeean? Welche im großen Oeean? Welche im nördlichen Eismeere? Welches Weltmeer reicht nicht bis an die dir bekannten Länder? Welche bewohnte Insel von Australien reicht am weitesten nach Süden? Welche bekannten Inseln sind überhaupt die südlichsten? Welcher Erdtheil reicht am weitesten nach Norden? Auf welchem Erdtheile wohnen Kaukasier? Wo wohnen die Neger oder Aethiopier? Wo die Malayen? Wo die Mongolen? Wo die Indianer?

4. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 43

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 32-34. 43 Die beiden Hauptstädte sind Siegmarin gen (Sitz der Regierung) und Hechingen. Die Stammburg der Hohenzollern, auf dem 820 m hohen Zollern- berge ist"neu hergestellt und befestigt. Hohenzollern steht unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Die Bewohner gehören zu den Schwaben (s. Württemberg.) §. 32. Das Jahdegebiet, von Oldenburg erworben zur Anlegung eines Kriegshasens an der Nordsee, umsasst nur 1200 Morgen und 6000 Einwohner. Wilhelmshaven. §. 33. Die Provinz (oder die Herzogtümer) Schleswig-Holstein mit Lanenburg, seit 1866 preußisch, haben zusammen über 1 Mill. Einw. und 339 l^Meilen, nämlich Schleswig 166 ^Meilen mit 414 Einw., Holstein 155 □ Meilen mit 560000 Einw. und Lauenburg mit 50000 Einw. auf 19 Meilen, und liegen nördlich von der unteren Elbe. Der Boden ist eine Fortsetzung der norddeutschen Tiefebene. An der Elbe und Nordsee ist das Land vortrefflicher Marschboden; im Innern dagegen findet sich viel Heide und Sandland, welche Strecken man als Fortsetzung des baltischen Landrückens ansehen kann. Die Küste der Ostsee ist wiederum fruchtbar und hat besonders schöne Buchenwaldungen. Die Küsten der Ostsee haben viele kleine Meerbusen (Föhrden), welche oft meilenweit sich ins Land hinein erstrecken. Auch viele große und kleine Inseln liegen an der Nordseeküste; die kleinen nicht eingedeichten heißen Halligen und werden nur zu Schafweiden benutzt, weil sie von den Meeresfluten viel zu leiden haben. Die Grenze zwischen Schleswig und Holstein bildet die Eid er, das fruchtbare, seenreiche Lauenburg liegt südlich von Holstein an der Elbe. Die Hauptprodukte der Provinz sind außer Getreide besonders Obst, Holz, Flachs, Hans, Tors und Flsche. Die Pferde- und Rindviehzucht ist aus- gezeichnet, Handel und Schiffahrt sind blühend. Die Bewohner der Marschen sind Friesen; im Norden Schleswigs wohnen auch Dänen. Für Volksbildung ist auch in diesen Ländern gut gesorgt. Hinsichtlich der Religion bekennen sich die meisten Bewohner zur evangelischen Konfession. Außer dem Eiderkanale, welcher in Holstein die Nordsee mit der Ostsee verbindet, ist nur der Stecknitzkanal zwischen Elbe und Trave im Lauenburgischen und Lübeckischen nennenswerth. Die wichtigsten Eisenbahnen sind die von Flensburg - Schleswig, Orstedt-Tönningen, Altona-Kiel, Rendsburg-Neumünster, Neumünster-Neustadt, Kiel-Ascheberg, Elmshorn-Jtzehoe. — Ein Regierungsbezirk. Altona an der Elbe (84) durch die hamburgische Vorstadt St. Pauli mit Ham- 9uiv bürg verbunden, bedeutende, aufblühende Handelsstadt, blühendes Fabrikwesen bedeutende Schifffahrt, starker Herings- und Walfischfang. Kiel, schöner Hafen an der Ostsee, Universität, (87). Rendsburg, Festung an der Eider. Ottensen, Dorf mit dem Grabe Klopstocks, des Herzogs von Braunschweigs u. a. Wandsbcck, Flecken, berühmt durch Claudius („Wandsbecker Bote"). Glückstadt. Schleswig, Hauptstadt, am Schlei, Hadersleben, an einer Bucht, und Apenrade, Alfen gegenüber, treiben Handel und Schiffbau; Flensburg, (25), Hafen, wichtige Handelsstadt; Sonderbnrg, auf Alfen, befestigt, mit Schlofs. Zu Schleswig gehören die Nordsee-Inseln: Römö, Sylt, Föhr, Nordstrand u. a. tfv Lauenburg. Lanenburg, Städtchen an der Elbe und dem Stecknitzkanal, wichtiges Zollamt. ^Ratzeburg, in schöner Gegend auf einer Insel des Ratzeburger Sees. Em The:l der Stadf gehört zu Mecklenburg-Strelitz. Möln an der Bahn nach Lübeck Itttt (Hilleniptcqctö ©rclb. . . §• 34. Die Provinz Hannover (700 □ Meilen und über 2 Mill. Einw.), ebenfalls seit 1866 preußisch, liegt fast ganz in der norddeutschen Tiefebene; nur der Harz und der Teutoburgerwald ragen im Süden und im Osten ins

5. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 91

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 11—13. 91 Als Fabrikstädte sind wichtig: Birmingham, (366) Metallfabriken aller Art, Sheffield, (266) ebenfalls Metallfabriken, Manchester, (400) Baumwollen-Industrie, Derby, Seiden- und Porzellanfabriken, Leeds, (287) Wollenfabriken. Bradford, Halifax, Tuchfabriken, Keswick, Bleistifte, Leicester, Strumpfwirkereien, Worcester am Severn, Porzellan und Handschuhe. Universitäten sind in Oxford und Cambridge. Bäder: Cheltenham und Bath. Andere merkwürdige Orte sind: Aork an der Ouse, uralte Handelsstadt. Canterbnry, Sitz des ersten Erzbischofs im Reiche. Stratford, Shakespeares Geburtsort. Dover, Ueberfahrtsort nach Frankreich. Greenwich, berühmte Sternwarte, von hier aus rechnen die Engländer den Null-Meridian. Im Fürstenthum Wales, nach welchem der englische Thronfolger „Prinz von Wales" heißt, wird viel Fischfang, Viehzucht und Bergbau betrieben. §. 11. Das Königreich Schottland (1430 ^Meilen und 372 Mill. Ew.), aus 32 Grafschaften bestehend. Edinburgh, (212) Universität und Hauptstadt; wegen seiner Lage und alter- thümlichen schönen Bauart wird Edinburgh zu den schönsten Städten Europas gezählt. Leith, Hasen bei Edinburgh. Glasgow am Elyde, (550) größte Handels- und Fabrik- stadt. Paisley, Shawlssabriken. Perth, alte Residenz der Könige von Schottland. Dnndce, (120) Leinwandhandel. Aberdcen, Hasen, Universität. Jnverneß, ein Kriegs- Hafen am kaledonifchen Kanal. §. 12. Das Königreich Irland (1530 Meilen und 5vs Mill. Einw.) hat trotz der Fruchtbarkeit arme Bewohner und besteht aus 32 Grafschaften. Dublin, (320) Hauptstadt, Universität, Handel. Belfast, (174) Fabrikstadt, Hasen. Galway an der Westküste, Verbindung mit Amerika. Waterford, Schlächterei und Heringshandel. Cork, (80) „das Schlachthaus Englands," liefert den Proviant, besonders Fleisch, für die englischen Schiffe. §. 13. Die englischen Inseln und andere Besitzungen in Europa: 1. Die reizende fruchtbare Insel Whigt im Kanal, berühmt durch ihr mildes Klima. 2. Man im irischen Meere. 3. Anglesea, mit reichen Kupferminen, ist durch eine Kettenbrücke mit dem Festlande verbunden. . 4. Die normannischen Inseln an der Küste Frankreichs. Jersey ist die größte. 5. Helgoland in der Nordsee, 20 Meilen von Hamburg, ein kleiner baumloser Fels; Seebad. 6. Die Scilly-Jnseln am südwestlichen Kap Landsend. 7. Die Hebridcn, 300 an der Zahl, 200 sind bewohnt. Viehzucht, Fisch- und Vogelfang sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner. Aufstaffadie Fingalshöhle. 8. Die Orkneys oder Orkaden, 67 an der Zahl, 29 sind bewohnt. 9. Die Shetlands-Jnseln, über 100 an der Zahl. 10. Die Festung Gibraltar auf der pyrenäischen Halbinsel. 12. Die Malta-Grnppe bestehend aus den zwischen Sicilien und Afrika gelegenen 6—7 □ Meilen umfassenden Inseln. (Malta 5 □ Meilen.) Gozzo und Comino. Diese Inseln sind meist felsig und leiden an Wasser- Mangel. Aber die Seeluft und der Fleiß der Bewohner haben der Haupt- lnsel dennoch Wein, Baumwolle und Orangen abgewonnen.

6. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 100

1879 - Berlin : Stubenrauch
100 §§. 19—21. Im westlichen und südlichen Island ist das Klima milder, als die hohe geographische Lage es erwarten lüsst. Der bis hierher reichende Golfstrom ist die Ursache dieser Erscheinung. Der Norden der Insel dagegen hat wegen des aus dem Polarmeere herströmenden Treibeises große Kälte'. Der längste Tag auf der Nordküste dauert sast 7 volle Tage. Die Insel wird von unendlich vielen Flüssen und Bächen bewässert, die Zwar nicht breit und ties, aber desto reißender sind. Mit fürchterlichem Getöse stürzen sie von dem Felsen herab und wälzen oft ungeheure Steinblöcke mit fort. Die meisten Berggewässer sind reich an Lachsen und Forellen. Die Produkte Islands sind sehr gering; an Wald und Getreide fehlt es gänzlich, nur das isländische Moos gedeihet dort, außerdem einige Beeren und in den Thälern Gras und Heide. Das Mineralreich erzeugt Lawa, Bims- stein, Schwefel u. s. w. Aus dem Thierreiche sind zu merken- blaue Füchse, Seehunde, viele Seevögel (Eidergänse) und in dem Meere viel Fische. Die B ewohner, meist skandinavischer Abkunft, leben bei diesen wenigen Produkten hauptsächlich von Viehzucht (Schafe mit 4 Hörnern und Rinder ohne Hörner), Fisch- und Vogelsang. Der Handel ist nur Seehandel Straßen, Eisenbahnen und Kanäle im Innern fehlen gänzlich. Reykjavik, die Hauptstadt des Landes, hat kaum 1500 Einm. Außerhalb Europa besitzt Dänemark: 1) in Asien die Nicobarischen Inseln; 2) in Amerika einige der kleinen Antillen und Kolonien auf Grön- land. Sämtliche Kolonien umfassen außer Grönland nicht über 100 □ Meilen mit fast 50 000 Einw. Fragen zur Wiederholung. §§ 19—21. Welche Meere begrenzen Dänemark? Wieviel Einwohner zählen die europäischen Inseln außer Island? Wie ist die Bodenbeschaffenheit der jütischen Halb- insel? Welches ist die höchste Höhe auf Jütland? Beschreibe die Westküste. Welche Beschaffenheit hat die Ostküste? Was ist von der Bewässerung zu sagen? Welches sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner? Welche Städte auf Jütland werden durch die Haupt-Eisenbahnen verbunden? Welches sind die hauptsächlichsten Inseln in der Nähe Jütlands? Welches sind die größten Städte Jütlands? Wo liegt Seeland? Welches sind die bedeutendsten Städte auf Seeland? Welche Städte sind mit Eisenbahnen ver- bunden? Wo liegt Bornholm? Was weißt du von Fünen? Was von Laaland? Was von Langeland? Was von Falster? Schreibe die Inseln ihrer Größe nach aus. Wo liegen die Färöer? Aus wieviel Inseln besteht diese Gruppe? Wieviel Ein- wohner sind auf den Inseln? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welches sind die drei größten Inseln? Wo liegt Island? Wie groß ist diese Insel? Welche Bodengestalt hat Island? Welches sind 'die bekanntesten Vulkane? Wie ist das Innere der Insel beschaffen? Welche heißen Quellen hat die Insel? Wie ist das Klima der Insel? Welches sind die Hauptprodukte? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welche ausländischen Besitzungen hat Dänemark? Unter welchen Breitegraden liegen dieselben?

7. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 118

1879 - Berlin : Stubenrauch
118 §. 31. theilen und ihren glänzenden Bazars den Eindruck eines modernen Badeortes im größten Styl. Und wiederum genügen wenige Schritte, um sich aus demselben hinaus in eine Stadt des buntesten, wenn auch nicht blühenden, gewerblichen Treibens zu versetzen. Und über dieses bunte Gemisch ragen die Trümmer der Ruinenwelt des alten Rom in ernster Einsamkeit zum Himmel empor." Von den zahlreichen Hügeln, aus denen das heutige Rom besteht und die zur Hälfte aus Ruinen entstanden sind, hat man oft die herrlichsten Blicke über die Stadt, und von jedem Punkte einen andern und schöneren. Von den vielen schönen Baudenkmälern Roms erwähnen wir nur die prächtige Speterskircke. an welcher fast 200 Jahre (von 1450—1626) gebaut worden ist. Die Kirche hat die Form eines Kreuzes, über dessen Mitte sich eine hohe Kuppel wölbt, die eine Höhe von fast 125 m hat. Der vatikanische Palast ist wegen der dort sich befindenden Kunstschätze und Alterthümer weit berühmt, ebenso das Kapitol, die Sixtinische Kapelle, der Palast Quirinal u. s. w. In der Nähe sind die Katakomben, meilenweite unterirdische Gänge. Q Civita-Vecchia, Hasen. Tivoli, viele römische Alterthümer. ^ 10. Das frühere Königreich Neapel, im Süden vom Kirchenstaat, ist durch die Straße von Messina von Sicilien getrennt, mit welchem zusammen es früher das Königreich beider Sicilien hieß. Die Bevölkerung ist in den Abruzzen und in Calabrien am schwächsten, im fruchtbaren Campanien dagegen am dichtesten. Apulien (Puglia) bildet vom Monte Gargano nach Süden zu eine Ebene, die gute Viehweiden bietet. * Ncavel (450) kann sich hinsichtlich seiner prächtigen Lage und seines Klimas mit den schönsten Städten Europas messen. Vom Meerbusen aus baut sich die Stadt amphitheatralisch bis zu dem Rücken der sie nördlich und westlich einschließenden Berge aus, und über dies alles erhebt sich östlich im Hintergrunde der beinahe immer Rauch auswerfende Vesuv. Eine Folge dieser zwischen Bergen und dem Meere gedrängten Lage find die meist äußerst engen Gassen und sehr hohen, durchaus massiven Häuser. Letztere haben sämtlich flache Dächer, welche in der Abendkühlung einen sehr angenehmen Erholungsort darbieten, . „Vergebens sucht man in Neapel Werke der Kunst, welche sich denen, woran Rom so reich ist, vergleichen ließen. Ein bunter, überladener Schmuck und allerlei Schnör- keleien vertreten hier die Stelle der sinnigen Kunst." Die belebteste und längste Straße Neapels ist die Toledostraße. Dieselbe ist un- unterbrochen mit Equipagen, Reitern, Fußgängern, beladenen Pferden, Eseln und Maul- thieren besetzt. Nicht nur die Besucher der Kaffeehäuser, deren es, wie in ganz Italien, unzählige gibt, fitzen hier bis mitten in die Straße hinein, sondern auch alle Arten von Handwerkern: Schneider, Schuster, Schlosser, Sattler, Blechschmiede arbeiten bei Tage und bei Licht nicht in, sondern vor ihren Buden, wenn es sonst das Wetter erlaubt. Auch die Kleinhändler, Geldwechsler und überhaupt wer etwas zu verkaufen hat, sowie die Garköche, welche hauptsächlich Maccaroni bereiten, drängen sich so weit als möglich in die Straße. Dazu kommen endlich noch die Landleute, Lazzaroni und Bettler, welche theils um auszuruhen, theils um zu gaffen u. s. w. quer durch die Straße liegen. Die Mannigfaltigkeit der Trachten ist hier in hohem Grade ergötzlich ; da sieht man Fischer und Lazzaroni mit rothen Mützen und Leibbinden, Frauen mit grellen, bunten Kopstüchern, Miedern und Kleidern, Soldaten mit Hochrothen Uniformen, Welt- geistliche mit langen schwarzen Gewändern, Mönche in verschiedenen Kleidern, außerdem Schüler verschiedener Anstalten, Domestiken, Thürsteher u. s. w., welche alle Uniformen zum Theil in den schreiendsten Farben tragen, und endlich viele Fremde, als Deutsche, Engländer, Spanier, Franzosen, Russen, Amerikaner und sogar Mohren in ihrer Nationaltracht. Eine eigene Klasse der Bewohner bilden die Lazzaroni. Das ist die arbeitende Klasse, welche oft so arm ist, dass viele nicht einmal eine Wohnung haben und alle ihre Geschäfte: Braten, Kochen, Essen und Trinken auf der Straße thun und sogar unter den Vorhallen der Kirchen und auf den Ecksteinen '.der Straße schlafen. Ihre Zahl wird auf 50—60 000 angegeben, und sie werden trotz ihrer Armut als heiter, arbeitsam und zufrieden geschildert. Der Handel in Neapel ist nicht so bedeutend als man erwarten könnte, und der Hafen felbst ist nur mittelmäßig und den Versandungen ausgesetzt. In der Nähe Neapels liegt Portici am Meere und die im Jahre 79 n. Chr. ver- schütteten Städte Herculanum, Pompeji und Stabiae; von Herculanum, auf dem jetzt ein Theil von Portici liegt, ist nur wenig, aber von Pompeji V? ausgegraben. Mttuv***. $1 wwmc yjc , k hjcm. K Jxjjai hay-w •

8. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 120

1879 - Berlin : Stubenrauch
120 §. 33. isoliert? Welche Richtung haben die Flüsse Italiens? Wo entspringt und mündet jeder dieser Flüsse? Welche Tiefebenen hat das Land? Wo liegen diese? Wie ist das Klima Italiens? Wo ist es ungesund? Welches sind die Produkte des Landes? Womit be- schästigen sich die Bewohner? Aus welchen Völkerstämmen ist das italienische Volk zu- sammen^esetzt? Welche Konsession ist die herrschende? Welche Charakter-Eigenthümlichkeiten haben die Italiener? Welche Haupt-Eisenbahnen durchkreuzen das Land? Wieviel selbst- ständige Staaten hat Italien? Wieviel Bewohner hat das Königreich Italien? Woraus ist das Königreich ent- standen? Wo liegt Piemont? Welche Gebirge bedecken Piemont? Welcher Gewerbszweig wird vorzüglich gepflegt? Welche Städte liegen in Piemont? Welche Städte liegen an Flüssen? Wo liegt Ligurien? Welches Gebirge zieht sich nach Ligurien? Wie ist das ligurische Klima? Welche Städte hat Ligurien? Was weißt du über jede Stadt zu sagen? Welches sind die Grenzen und die Produkte der Lombardei? Beschreibe die dir bekannten Städte der Lombardei! Was weißt du über die Lage Venetiens? Beschreibe Venedig! Welche venetianischen Städte sind Festungen? Welche Städte liegen an Flüssen und welche am Meere? Beantworte über die Provinzen von Nr. 5—12 folgende Fragen: Wo liegt jede Provinz? Welche dieser Provinzen sind mehr gebirgig und welche sind mehr eben? Welches sind die 10 größten Städte dieser Provinzen und wo liegen sie? Welche dieser Städte liegen an Flüssen und welche sind Hafenstädte? Welche Städte haben Kunstschätze aufzuweisen? Wo befinden sich Universitäten? Welche Städte zeichnen sich durch ihre Schönheit aus? Wo liegen feuerspeiende Berge? Welche Provinzen sind vorzüglich fruchtbar? Welche Städte sind mit Eisenbahnen verbunden? Wo befinden sich Marmorbrüche? Beschreibe Neapel! Was weißt du über die Bodengestalt Siciliens? Schildere die Bewohner Siciliens! Welche Inseln gehören zum Königreich Italien? Was weißt du von jeder dieser Inseln zu sagen über ihre Lage, ihre Produkte und ihre Bewohner? Welche Städte berührt man von Venedig bis Reggio? Wie reist man von Neapel nach Turin zu Lande? Welche Hafenstädte liegen an der Ostküste Italiens? Welche an der Westküste? Was weißt du über die pontinischen Sümpfe zu sagen? Unter welchen Breiten- graden liegt das Patrimonium Petri? Wie steht es im Lande mit dem Ackerbau, der Viehzucht und der Volksbildung? Beschreibe Rom! Welche Städte, außer Rom, sind dir noch bekannt? Wo liegen diese Städte? Wo liegt San Marino? Womit beschäftigen sich die Einwohner? Wie groß ist dieser Freistaat? Unter welchen Längen- und Breitengraden liegt die Stadt San Marino ? Xii. und Xiii. Spanien und Portugal. Z. 33. Die pyrenäische Halbinsel, welche die beiden Reiche Spanien und Portugal umfasst, wird vom atlantischen Ocean, dem mittelländischen Meere und dem biscayischen Busen begrenzt. Die Pyrenäen scheiden Spanien von Frankreich. Die Halbinsel bildet im großen und ganzen eine nach Westen hin sich senkende Hochebene, welche von mehreren Gebirgszügen, in der Hauptrichtung von Osten nach Westen, durchzogen wird. Das Tiefland wird von den drei Flüssen Ebro, Taio und Guadalquivir gebildet und beträgt nur 600 Dm. Das Hochland besteht aus zwei Hochebenen und vier Hauptgebirgszügen. 1) Die Pyrenäen beginnen am Kap Creus und ziehen in fast westlicher Richtung 58 Meilen lang bis an die Ebroquellen. Das Gebirge hat fast nur Querthäler und fällt gegen Norden steiler, als gegen Süden ct6,jt)0 es in die anliegenden Berglands^chaften übergeht. Im Norden ist es auch wasser- und wald- reicher und kultivierter. In der Gegend der Garonnequellen bilden die Bergzüge ein Hochgebirge mit Alpennatur, kleinen Gletschern und ewigen Schneeseldern.^ Die höchsten spitzen, der Pic de N ethou auf dem vielgipfligen Gebirgsstocke Mala- detta, der M. Perdu u. a. steigen bis über 3000 rn. lieber das Gebirge führen

9. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 163

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 27. 163 Die Beduinen stehen unter eigenen Scheiks oder Emirn. Die ansässigen Araber treiben Ackerbau und Handel; Gewerbe und Industrie ruhen dagegen fast gänzlich. Wir theilen das Land ein in die Küstensäume und in das Hoch- plateau. 1. Hedschas, im Süden der Halbinsel Sinai und im Osten des rothen Meeres, gehört zum Viceköniyreich Aegypten und ist die Wiege der muhamedanischen Religion. Hier liegen die heiligen Städte: Mekka (Geburtsort Muhameds mit der großen Moschee und der Kaaba> und Medina (Begräbnisort Muhameds). Jemen (das glückliche Arabien) ist reichlich bewässert und das Vaterland des Balsams, Weihrauchs und des schönsten Kaffees. Es steht ebenfalls unter Aegyptens Oberhoheit. Mokka, Hafen; Kaffeehandel. Aden, englische Felsenfestung und Freihafen. In der Nähe von Aden liegt die ebenfalls den Engländern gehörige Insel Perim (Perlenfischerei). 3. Hadramaut, der südliche Küstenstreif, ist sandig und glühend heiß. 4. Oman oder Maskat, die Südostecke am persischen Meerbusen, steht unter dem Jman von Maskat, und ist der schönste Theil von Arabien. Maskat, Handelsstadt. 5. Nedsched, das Wüstenhochland im Innern, ist von Straußen, Gazellen und reißenden Thieren bewohnt. Die auf Oasen wohnende, nomadisierende Bevölkerung ist gering und zum großen Theil noch heidnisch. Rijad, Hauptort. X. Das rnsstsche Asten. §. 27. Die russischen Besitzungen (über 300 000 lllmeilen mit 10—12 Mill. Bewohnern) bestehen aus einem Theile von Turkestan (s. daselbst), aus dem von China abgetretenen Amurlande, aus dem eigentlichen Sibirien und den Kaukasus-Ländern. 1. Sibirien (262 000 ^Meilen und 4^2 Mill. Einw.) gehört der nord- asiatischen Tiefebene an und ist nur im Süden und Osten mit langen Gebirgs- zügen besetzt. Das sibirische Tiefland schließt sich an die wald-, weiden-und erzreichen Berg- und Hügellandschaften nördlich vom Altai an und ist eine unermessliche, von zahlreichen großen Flüssen durchzogene, einförmige Ebene, die im Norden meist aus Sumpf- und Moossteppen besteht und völlig unwirtbar ist. Diese Morastflächen, Tundren genannt, ziehen längs der Küste des Eismeeres hin. Im Südosten hängt die Tiefebene mit dem Tieflande von Turan zusammen. Die hauptsächlichsten Flüsse im russischen Asien sind der Amur, die Lena, der Jenisei und der Ob. Der Amur kommt aus den mongolischen Gebirgen und entsteht aus mehreren wasserreichen Quellslüssen; er durchbricht in einem großen Bogen das mandschurische Gebirgsland und mündet, der japanischen Insel Sachalin gegen- über, in eine Meerenge, die das ochotskische Meer mit dem japanischen Meere verbindet. Durch seine Besitznahme haben sich die Russen einen be- quemern Weg zum Meere gebahnt. 11*

10. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 167

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 28. 167 Welche Länder Asiens liegen in der kalten Zone? Welche in der gemäßigten? Welche in der heißen Zone? Welche Länder sind wasserreich? Welche haben wenig oder gar keine Flüsse? Welche Länder haben eine reiche Küstenentwickelung? Was folgt daraus? Warum hat Asien größere Ströme als Europa? Wo befinden sich in Asien die meisten Nomaden? Wo die meisten Fischer und Jäger? Wo ist der Anbau des Bodens am vortrefflichsten? Wo ist die Kultur der Völker am meisten zurück? Was hat das wohl für Gründe? In welchen Gegenden Asiens steht die Kultur am höchsten? Welche Gründe kannst du dafür angeben? Welche Länder Asiens haben die meiste Be- völkerung? Wo ist die Bevölkerung geringer? Welches sind die Gründe für die größere oder geringe Bevölkerung? B. H f r i fe a. (Vergl. Iii. Kursus, §. 16 und ff.) §. 28. Wegen seiner geringen Gliederung ist dieser drittgrößte Erdtheil von den Europäern in seinem Innern noch wenig gekannt. Nur das weiß man mit Bestimmtheit, dass Afrika hinsichtlich seiner Gestalt, seiner Gebirge, Ebenen, Gewässer, seines Klimas, seiner Produkte und sogar seiner Bewohner nächst Australien der einförmigste Erdtheil ist. Wir betrachten das Land nach den im Iii. Kursus genannten 4 Theilen: Hochafrika, Mittelafrika, die Sahara und das Atlashochland. 1. Hochafrika, der südliche Theil des Erdtheils, ist ein großes meist von schneebedeckten Randgebirgen umschlossenes Plateau, das sich terrassenförmig nach dem Innern und dem Meere zu senkt. Das Innere bildet gleichsam ein großes Centralbecken, welches größtentheils eben zu sein scheint. Diese Ebenen sind theils bewaldet und von Flüssen und Seen reich bewässert, theils sind sie Steppen und Wüsten. Die bewässerten Theile sind fruchtbar und wohl- bevölkert. Die Höhe der Ebenen ist verschieden, von 890 m bis herab auf 785 m. Aber bis zur Tiefebene steigt kein namhafter Theil des südlichen Afrika herab. Auch die Randgebirge haben verschiedene Höhe und gehen theils in Hoch- ebenen, theils in Terrassen über. Von diesen Rändern sind die hauptsächlichsten: a) Der Westrand, nördlich vom Aequator beginnend. Er bildet ein Hochland von verschiedener Höhe. Einzelne Berglandschaften sind fruchtbar, das Ganze aber öde. b) Der Südrand, oder das Kapland, ist ein Stufenland. Zunächst dem Meere befindet sich eine Küsten ebene, die aber bald bis zu einer Höhe von 960—1250 m steigt und in einzelnen Bergen sogar 2200 m erreicht. Nördlich hiervon befindet sich die Hocheb ene der Äarroo-Steppe, in welcher sich Berge bis gegen 2500 in erheben. Die Karroo ist im Sommer eine harte staubige Einöde, in der Regenzeit aber höchst fruchtbar. Den nördlichen Theil des Südrandes bildet die Hochebene des Oranje-Stroms, welche sich in einer Höhe von 1800 m ins innere Hochafrika fortsetzt. e) Der O st r a n d erstreckt sich vom Kapland bis zum Kap G u a r d a f u i und besteht aus der bergigen Kaffernküste, aus dem Terrassenlande des Z ambesi- Flusses und der Küstenebene vonmozambique. Dann folgt das sich ins Innere ziehende Gebiet großer Seen, von denen der Victoria- N yansa oder Ukerewesee und der A l b e r t - N y a n s a die größten sind. Die nördlichen Abflüsse dieser Seen hält man für die Quellen des
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