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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 29

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 14. 29 5) die Ohre, welche die Grenze zwischen der Altmark und der Magdeburger Börde bildet, b. Rechts: 1) die schwarze Elster, welche aus den Norbergen des Lausitzer Gebirges kommt und oberhalb Wittenberg der Elbe zustießt, 2) die Havel bildet sich aus Seen in Mecklenburg-Strelitz, erweitert sich in ihrem Unterlaufe seenartig und nimmt links die auf dem Lausitzer Gebirge entspringende Spree auf. Durch den Finow-Kanal ist die Havel mit der Oder, durch den Friedrich-Wilhelms-Grab en (Müllroser Kanal) die Spree mit der Oder, durch den Plaueschen Kanal die Havel mit der Elbe verbunden. Iv. Die Oder entspringt im mährischen Gesenke und tritt sehr bald in die Tiefebene (bei Ratibor). Ihre Ufer sind mit wenigen Ausnahmen (nämlich da, wo sie sich durch die Tarnowitzer Höhen und später durch den baltischen Landrücken drängt) flach. Theilweife sind sie fruchtbar, theils auch fandig und sumpfig. Vor ihrer Mündung theilt sie sich in mehrere Arme und bildet das Stettiner Haff, welchem die beiden Inseln Wollin und Usedom vorgelagert sind. Dieses Haff mündet dann in drei Armen (Peene, Swine, Divenow) in die Ostsee. Nebenslüsse sind: a. Links: 1) die Glatzer Neiße, vom Glatzer Gebirge kommend und oberhalb Brieg mündend, 2) die Katzbach, vom Riesengebirge, 3) der Bober mit Queis und Zacken, vom Riesengebirge, 4) die Lausitzer Neiße, bei Guben mündend, b. Rechts: 1) die Bartsch bei Glogau, 2) die Warthe, welche auf dem uralisch - karpathischen Höhenzuge in Polen entspringt und die durch den Bromberger Kanal mit der Weichsel verbundene Netze aufnimmt. V. Die Donau hat eine Länge von 380 Meilen und gehört in ihrem Unterlaufe nicht mehr zu Deutschland. Sie entspringt im Schwarzwalde aus den Bächen Brigach und Breg, welche sich bei Donau-Eschingen vereinigen und da die Schlossquelle aufnehmen. Ihre Ufer find anfänglich steile Berge, dann durchströmt der Fluss sanst aufsteigende Hügel, späterhin, außer Deutschland, flache Ebenen, und ergießt sich in drei Hauptarmen in das schwarze Meer. Die wichtigsten Nebenflüsse sind: a. Links: 1) die Altmühl, welche durch den Ludwigs - Kana l die Donau mit dem Main verbindet, 2) die Naab, vom Fichtelgebirge kommend, 3) der Regen, aus dem Böhmerwalde, 4) die March, vom Glatzer Gebirge, 5) die Waag, vom hohen Tatra, K) die Gran, desgleichen 7) die Theis, aus dem karpathischen Waldgebirge, mit größeren Nebenflüssen, 8) die Alnta, vom Plateau von Siebenbürgen, 9) der Pruth, vom Nordabhange der Karpathen, . b. Rechts: 1) die Jllcr, aus den Vorarlbergs, 2) der Lech, ebendaher, 3) die Isar, aus den Tyroler Alpen, mit der den Wurm- und Ammersee durchfließenden Ammer, 4) der Inn, welcher vom Septimer kommt, das enge Engadinthal und andere Thäler, sowie mehrere Seen durchfließt und bei Passau mündet.

2. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 37

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 26. 37 Ii. Köslin, am 138 m hohen Gollenbergs, Kolberg (Festung und Hafen) wo? Stolp (18), Hafen, Bernsteinfabr., Handel. Iii. Stralsund (28), Festung und Kriegshafen, wo? Greifswald, Universität, Hafen, wo? Die Insel Rügen, 20 Qm. groß, vom Festlande bei Stralsund '/« Meile entfernt, ist die größeste deutsche Insel. „Sie bildet durch den bunten Wechsel von Feld und Wald, Berg und Thal, Fels und Sumpf, Düne und Wiese einen anmuthigen Gegensatz zu dem nahen, reizlosen Festlande. Das Meer hat ihre Küsten eingebuchtet und dadurch viele Halbinseln gebildet, die zuweilen, wie namentlich die größern der Ostküste, nur durch schmale Landengen mit ihr zusammenhängen. Die nordöstliche ist die Halbinsel Jasmund, deren nordöstliche Spitze mit der Stubbenkammer und dem Königsstuhl <125 m hoch) endet." Das interessante nördliche Vorgebirge Arkona trägt einen Leuchtturm, der zugleich Gasthaus ist. Von beiden Bergen, der Stubbenkammer und Arkona, hat man Aussichten auf die See. Im Kerne der Insel liegt Bergen, die Hauptstadt von ganz Rügen und an der Südküste des Kerns Puttbns, mit schönem Schloss und Park. Ackerbau, Viehzucht, Fischerei, besonders Heringsfang, sind die Hauptnahrungszweige der Insulaner. — Die deutsche Göttersage (Herthasee, Herthaburg :c.) hat auf der anmuthigen Insel ganz besonders ihren Sitz aufgeschlagen. §. 26. Die Provinz Brandenburg, südlich von Pommern gelegen, bildet den Kern des preußischen Staates. Brandenburg gehört größtenteils der nord- deutschen Tiefebene an und ist nur von unbedeutenden Hügelreihen (Fläming) durchzogen. Die hauptsächlichsten Flüsse, welche die Provinz bewässern, sind die Oder, die Spree, die Havel, der Rhin und die Dosse. Die Provinz gehört zu den seen- und fischreichsten Ländertheilen des ganzen Staates, besitzt aber nur einige fruchtbare Niederungen; im übrigen ist der Boden sandig und verdankt nur einer ausgezeichneten Kultur seine nicht unbedeutenden Erträge. Die Industrie und Fabrikthätigkeit sind blühend; der Handel wird durch die Eisenbahnen und Kanäle gefördert. Diese Provinz zählt auf 724 Ihmeilen über 3 Mill. Einw., die größten- theils zur protestantischen Kirche gehören. Für Volksbildung wird in dieser Provinz sehr viel gethan. Die bedeutendsten Eisenbahn - Linien in Brandenburg sind folgende: Berlin - Wittenberge (nach Hamburg), Berlin - Potsdam - Magdeburg, Berlin- Wittenberg, Berlin-Görlitz, Berlin-Frankfurt, Berlin-Stettin, Berlin-Küstrin, Berlin-Hannover pp. An Kanälen ist Brandenburg sehr reich: Der neue Oder-Kanal (zwischen Schwedt und Küstrin), der Müllrofer- oder Friedrich-Wilhelms-Kanal (zwischen Spree und Oder), der Finow-Kanal (Havel und Oder) der Templiner Kanal (Havel und Lebanischer See), der Ruppiner Kanal (Havel und Rhin), der Brandenburgische Hauptkanal (von Friesack bis Oranienburg). Früher zerfiel die Provinz in die Kurmark (Mittelmark, Uckermark, Priegnitz und die jetzt zur Provinz Sachsen gehörige Ältmark), Neumark und Niederlausitz. Gegenwärtig theilt man die Provinz in die beiden Regie- rungsbezirke Potsdam und Frankfurt und den Stadtbezirk Berlin. I. Berlin liegt mitten in der Ebene an der schiffbaren Spree und ist durch mehrere Eisenbahnen mit allen Theilen und großen Städten Deutschlands verbunden. „Das Aussehen der Stadt ist ein durchgehends neumodisches. Nur wenige von ihren fast 300 Straßen und Gassen sind eng und krumm. Die herrlichste aller Straßen ist die „Unter den Linden", sie ist 72 Schritt breit und 1600 Schritt lang. In schnür- gerader Linie und abgemessenen Zwischenräumen stehen in 4 langen Reihen Linden- und Kastanienbäume. In der Mitte der Straße ist eine breite, nur für Spaziergänger bestimmte Allee; neben dieser läuft zu beiden Seiten ein Weg für Reiter, den abermals Baumreihen^ einfaffen, alsdann folgt auf jeder Seite die Fahrstraße, und nun erst kommt der Fußweg an den Häusern hin. An einer Stelle wird die Straße von der über eine Stunde langen schnurgeraden Friedrichsstraße durchschnitten." An prächtigen ^Gebäuden ist Berlin sehr reich. Da steht am Lustgarten das große königliche Schloss mit der hohen Kuppel, auf der ein großes, vergoldetes Kreuz prangt. Das mächtige Zeughaus birgt eine ungeheuere Menge von Kriegs- gerät und Siegeszeichen. Nahe beim Zeughause ist die Universität, welche unter

3. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 39

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 27. 39 Spitze, der über 1100 m hohe Brocken, zur Provinz gehört. Im Südwesten tritt der Thüringerwald in die Provinz hinein und zwischen beiden Gebirgen liegen die thüringischen Hügellandschaften, z. B die Hainleite, der Hainich, die Schmücke, die Finne und das theilweise sehr unfruchtbare Plateau, das Eichsfeld. Die Provinz Sachsen ist gut bewässert durch die Elbe, Saale, Mulde, Bode, Holtemme, Ilse, Selke, Unstrut und Helme :c. Die auf dem rechten Elbufer gelegenen Gegenden und der größte Theil der Altmark sind meist sandig, dagegen sind die goldene Aue an der Helme, die Thäler der Saale, die Gegenden von Halberstadt und Quedlinburg bis nach Magdeburg (besonders die Magdeburger Börde) und die Wische in der Altmark sehr fruchtbar. Getreide, Raps, Zuckerrüben, Obst, Wein, Flachs sind Hauptprodukte; der Harz hat wichtige Kupfer-, Elsen- und Silberbergwerke, auch Stein- und Braunkohlen sind in Menge, sowie Salz in uuermesslichen Lagern vorhanden. Auch hinsichtlich des Handels und der Industrie steht die Provinz Sachsen mit oben an. Die Volksbildung in derselben ist vortrefflich. An Seen ist Sachsen arm, die beiden größten sind der salzige und süße See unweit Eisleben. Von Kanälen nennen wir nur den Plaue'schen, welcher die Elbe und Havel verbindet. An Eisenbahnen ist die Provinz reich. Von Magdeburg gehen Linien nach Wittenberge, nach Berlin, nach Wittenberg, nach Halle, nach Braunschweig, nach dem Harz; von Halle nach Bitterfeld, nach Leipzig, nach Erfurt, nach Nordhausen; von Bitterfeld nach Dessau, nach Leipzig, nach Wittenberg; von Nordhausen nach Erfurt, nach Kassel, nach Hannover und Halle :c. Die Provinz wird in die drei Regierungsbezirke Magdeburg, Merse- bürg und Erfurt getheilt. I. Magdeburg (Isa) liegt in fruchtbarer Gegend a. d. Elbe und an der nächsten'??,/^'' und bequemsten Verbindungslinie zwischen dem Osten und Westen Deutschlands — „Großartig, mit sechs und mehr Turmpaaren kündigt sich die Stadt in der Ferne an: majestätisch über alle ragt der Dom", welcher im 13. und 14. Jahrh. erbaut und, später verunstaltet und zur Franzosenzeit entweiht und mannigfach geschädigt, von Friedr. Wilhelm Iii. in alter Schöne wieder hergestellt. Von den 106 in hohen Türmen hat man eine schöne, bis in das Harzgebirge ausgebreitete Aussicht. Das :f et,.. Innere der Stadt zeigt uns überall enge und krumme Straßen; die schönste derselben -'.v' -> ; ist der Breite Weg, welcher die Stadt von Süden nach Norden durchzieht. , Magdeburg ist eine Festung ersten Ranges, deren Forts stundenweit vor der A-1 Stadt schon beginnen. Sie ist aber auch eine der ersten Handels- und Fabrikstädte %'/xi «/,- von Norddeutschland, deren Handel durch Eisenbahnen und sehr lebhafte Schifffahrt /j* ' auf der Elbe gefördert wird. Der neue Centralbahnhof, in welchen alle Bahnlinien Jftjjj münden, ist einer der schönsten in ganz Deutschland. Die Vorstädte Sudenburg, Buckau und Neustadt haben Fabriken in Steingut, Chokolade, Zucker, Cichorien, • Metall ic. Schönebeck an der Elbe hat eine der größten Salinen. In dem nahe ge- legenen Gr. Salze befinden sich die Soolquellem Stassfnrt, Städtchen an der Bode mit unermesslichem Steinsalzlager. Im Norden von Magdeburg liegt Burg mit wichtigen Tuchfabriken. Stendal, an der Uchte, Salzwedel, an der Jetze und Tanger- münde an der Elbe sind drei ehemalige altmärkische Residenzstädte. Quedlinburg an der Bode (17), bedeutender Samenhandel, Zucker- und Tuchfabriken. Aschersleben, (17), bedeutender Getreide- und Gemüsebau, Fabriken. In der Nähe Kohlenbergwerke, z. B. Nachterstadt. Halberstadt an der Holtemme, (27). Schöner Dom; rege Gewerbthätigkeit. Wernigerode an der Holtemme, Residenz-Schloss des Grafen von Stolberg - Wernigerode. Ii. Merseburg an der Saale, Sitz der Regierung. Halle an der Saale, zweite Stadt der Provinz, (60). Bedeutende Handelsstadt. Universität, Frankes berühmte Stiftungen; weltbekannte Salinen, Halloren. Mansfcld, Silberbergwert. Eisleben, Lnther's Geburtsort. Naumburg an der Saale, in reizender Gegend. Weinbau. In der Nähe Kösen mit Soolbad. Zeitz an der weißen Elster, (16). Webereien, Spinne- reien, Obst- und Gemüsebau. Weißenfels an der Saale, regsame gewerbtreibende Stadt. Wittenberg, an der Elbe, Festung. Denkmal Luthers undmelanchthons. Torgau, Festung.

4. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 41

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 29. 30. 41 und der Philosoph Wolf als geborne Kinder Breslaus ihre erste Bildung genossen haben. Auch der große G. C. Lessing lebte in Breslau von 1760—65 und dichtete hier seine „Minna v. Barnhelm." In der Nähe von Breslau liegen die Orte Benthe» und das Gut Krieblowitz, wo Blücher seine letzten Tage verlebte. Wo liegen die Städte Brieg (Tuchfabriken), Schweidnitz (Festung), Langcnbielan (Leinwandhandel), Glatz (Festung); Reichenbach, Freiberg (Fabrikstädte), und Waldenburg (Kohlenzechen)? Ii. Licgnitz (31) a. d. Katzbach (Gartenbau), Glogan (18) Festung, wo? Bnnz- lau, Grüncbcrg (Wein), Hirschberg, Görlitz (45) wo? Iii. Oppeln. Wo liegen Neiße (Festung), Kosel (Festung), Ratibor und die Hüttenwerke und Kohlenorte: Lanrahüttc, Königshntte, Bcnthen? §. 29. Die Provinz Westfalen hat 368 Üz Meilen und fast 2 Mill. Einw. Sie grenzt an Hannover, Holland, die Rheinprovinz und Hessen. Die Provinz ist theils gebirgig (Westerwald, sauerländisches Gebirge, Haarstrang, Rothlager- Gebirge und Teutoburger Wald), theils eben (norddeutsche Tiefebene). West- falen besteht aus älteren (die Grafschaften Mark, Ravensberg, Münster und Minden) und neueren Theilen (Herzogthum Westfalen, Sauerland, Siegen, Engern u. f. w.) Die Einwohner sind Deutsche und zwar mehr Katholiken als Evangelische. In einzelnen Gegenden gibts keine Dörfer, sondern nur altdeutsche Höfe, die zu Bauerschaften und Kirchspielen vereinigt sind. Das grobe, aber wohlschmeckende schwarze Brot, „Pumpernickel," ist Lieblingsspeise der Bauern. In der Gegend von Bielefeld wird viel Leinwand fabrieiert. In den Gebirgen wird Bergbau getrieben. Eisen, Kupfer, besonders Steinkohlen und Salz sindet man in Menge, auch etwas Blei. Bewässert wird die Provinz von der Weser, Ems, Lippe, Emscher und Ruhr und deren Nebenflüssen. Westfalen hat das verzweigteste Eisenbahnnetz. Fast jede größere Stadt, jedes Kohlenwerk, Eisenwerk pp. hat Bahnverbindung. Die wichtigsten Bahnen sind: Köln-Minden, die Westfälische, die Bergssch-Märkische, die Rheinische und die Dortmund-Gronau-Enschede-Bahn. Regierungsbezirke: Münster, Minden, Arnsberg. I. Münster (35), ist die Hauptstadt der Provinz, liegt in sandiger, aber nicht 39 föv unfruchtbarer Ebene an der Aa. Es gehört zu den Städten mit mittelalterlichem Gepräge. Der münsterländische Adel, der den Winter in der Hauptstadt zu verleben pflegt, hat viele palastähnliche Häuser. Unter den Kirchen Münsters sind die L amberti- * a. kirche, an deren Turme noch die eisernen Käsige hängen, in denen die Gebeine der Wiedertäufer, Knipperdolling, Johann v. Leyden und Krechting, niedergelegt waren, der große alte Dom, und die Ueberwasserkirche mit schönem Turm merkwürdig. Im <Tm , Rathhause befindet sich der schöne Friedenssaal mit den.bildnissen der Gesandten, die dort den westfälischen Frieden schlössen. Münster ist vorherrschend Beamtenstadt, fast V alle Provinzialbehörden: das Oberpräsidium, das General-Kommando des 7. Armeekorps, die Provinzial-Steuerdirektion befinden sich daselbst. Handel und Industrie sind nicht bedeutend. Außer Münster hat dieser Regierungsbezirk nur noch kleine Landstädte. Ii. Minden (17), wo? früher Festung. Wo liegen die Städte: Bielefeld (26) Leinwand, Herford, Paderborn, Lippspringe? Iii. Arnsberg, a. d. Ruhr, Dortmund (60), Kohlen und Eisenindustrie, ebenso Bochum (28), Witten, Iserlohn, Hagen, Siegen, Hamm; Soest. §. 30. Die Rheinprovinz hat 490 Hjmeilen mit 34/5 Mill. Einw., von denen kaum eine Million sich zum Protestantismus bekennen. Diese Provinz liegt zu beiden Seiten des Rheins von Frankreich, Belgien, Holland, Westfalen, Hessen, Nassau und Bayern eingeschlossen. Während der südliche Theil von Gebirgen (die rheinischen Schiefergebirge) durchzogen ist, gehört der nördliche der Tiefebene an. An den Ufern'des Rheins, der Mosel und anderer kleiner Flüsse erheben sich herrliche Burgen, reizende Weinberge und schöne Städte. Die hauptsächlichsten Flüsse außer den genannten sind: die Ahr, die Lippe, dte Ruhr und Sieg, alle dem Rhein zufließend. Die 7 Meilen lange Wupper treibt 400 Mühlen und Hämmer.

5. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 43

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 32-34. 43 Die beiden Hauptstädte sind Siegmarin gen (Sitz der Regierung) und Hechingen. Die Stammburg der Hohenzollern, auf dem 820 m hohen Zollern- berge ist"neu hergestellt und befestigt. Hohenzollern steht unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Die Bewohner gehören zu den Schwaben (s. Württemberg.) §. 32. Das Jahdegebiet, von Oldenburg erworben zur Anlegung eines Kriegshasens an der Nordsee, umsasst nur 1200 Morgen und 6000 Einwohner. Wilhelmshaven. §. 33. Die Provinz (oder die Herzogtümer) Schleswig-Holstein mit Lanenburg, seit 1866 preußisch, haben zusammen über 1 Mill. Einw. und 339 l^Meilen, nämlich Schleswig 166 ^Meilen mit 414 Einw., Holstein 155 □ Meilen mit 560000 Einw. und Lauenburg mit 50000 Einw. auf 19 Meilen, und liegen nördlich von der unteren Elbe. Der Boden ist eine Fortsetzung der norddeutschen Tiefebene. An der Elbe und Nordsee ist das Land vortrefflicher Marschboden; im Innern dagegen findet sich viel Heide und Sandland, welche Strecken man als Fortsetzung des baltischen Landrückens ansehen kann. Die Küste der Ostsee ist wiederum fruchtbar und hat besonders schöne Buchenwaldungen. Die Küsten der Ostsee haben viele kleine Meerbusen (Föhrden), welche oft meilenweit sich ins Land hinein erstrecken. Auch viele große und kleine Inseln liegen an der Nordseeküste; die kleinen nicht eingedeichten heißen Halligen und werden nur zu Schafweiden benutzt, weil sie von den Meeresfluten viel zu leiden haben. Die Grenze zwischen Schleswig und Holstein bildet die Eid er, das fruchtbare, seenreiche Lauenburg liegt südlich von Holstein an der Elbe. Die Hauptprodukte der Provinz sind außer Getreide besonders Obst, Holz, Flachs, Hans, Tors und Flsche. Die Pferde- und Rindviehzucht ist aus- gezeichnet, Handel und Schiffahrt sind blühend. Die Bewohner der Marschen sind Friesen; im Norden Schleswigs wohnen auch Dänen. Für Volksbildung ist auch in diesen Ländern gut gesorgt. Hinsichtlich der Religion bekennen sich die meisten Bewohner zur evangelischen Konfession. Außer dem Eiderkanale, welcher in Holstein die Nordsee mit der Ostsee verbindet, ist nur der Stecknitzkanal zwischen Elbe und Trave im Lauenburgischen und Lübeckischen nennenswerth. Die wichtigsten Eisenbahnen sind die von Flensburg - Schleswig, Orstedt-Tönningen, Altona-Kiel, Rendsburg-Neumünster, Neumünster-Neustadt, Kiel-Ascheberg, Elmshorn-Jtzehoe. — Ein Regierungsbezirk. Altona an der Elbe (84) durch die hamburgische Vorstadt St. Pauli mit Ham- 9uiv bürg verbunden, bedeutende, aufblühende Handelsstadt, blühendes Fabrikwesen bedeutende Schifffahrt, starker Herings- und Walfischfang. Kiel, schöner Hafen an der Ostsee, Universität, (87). Rendsburg, Festung an der Eider. Ottensen, Dorf mit dem Grabe Klopstocks, des Herzogs von Braunschweigs u. a. Wandsbcck, Flecken, berühmt durch Claudius („Wandsbecker Bote"). Glückstadt. Schleswig, Hauptstadt, am Schlei, Hadersleben, an einer Bucht, und Apenrade, Alfen gegenüber, treiben Handel und Schiffbau; Flensburg, (25), Hafen, wichtige Handelsstadt; Sonderbnrg, auf Alfen, befestigt, mit Schlofs. Zu Schleswig gehören die Nordsee-Inseln: Römö, Sylt, Föhr, Nordstrand u. a. tfv Lauenburg. Lanenburg, Städtchen an der Elbe und dem Stecknitzkanal, wichtiges Zollamt. ^Ratzeburg, in schöner Gegend auf einer Insel des Ratzeburger Sees. Em The:l der Stadf gehört zu Mecklenburg-Strelitz. Möln an der Bahn nach Lübeck Itttt (Hilleniptcqctö ©rclb. . . §• 34. Die Provinz Hannover (700 □ Meilen und über 2 Mill. Einw.), ebenfalls seit 1866 preußisch, liegt fast ganz in der norddeutschen Tiefebene; nur der Harz und der Teutoburgerwald ragen im Süden und im Osten ins

6. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 47

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 39—41. 47 Oldenburg, Hauptstadt (19), Handel in letzter Zeit nicht unbedeutend. Jever und Barel, gewerbfleißige Städte. Delmenhorst, Cigarrenfabriken. Insel Wangeroog, Seebad, dem Untergange durch die See nahe. Eutin im Fllrstenthum Lübeck, liegt in anmuthiger Gegend. In dem gebirgigen, nur iu den Thälern fruchtbaren Birkenfeld liegen Birken- feld Idar und Oberstem mit Steinschleifereien. § 39. Die Fürstenthümer Lippe und Schaumburg - Lippe. Das erstere, von Hannover und Westfalen umschlossen, ist meist gebirgig und im ganzen fruchtbar. Ackerbau und Viehzucht sind die Hauptbeschäftigungen. 20 Vs Meilen Zfy und "Hrs-Ooo Einw. Detmold, freundliche Residenz. In der Nähe die Grotenburg mit dem Her- manns-Denkmale. Lemgo, einige Fabriken in Meerschaum. Schaumburg-Lippe liegt am Süntelgebirge, ist fruchtbar, hat 8 lumeilen mit 3^000 Einw. Holz, Flachs und Steinkohlen sind die bedeutend- ften Produkte. Bückeburg, Residenz. Im Steinhuder Meer an der nördlichen Grenze liegt eine künstlich angelegte Insel mit einer kleinen Festung, Wilhelmsstein, die als Staats- gefängnis benutzt wird. y r, § 40. Das Herzogthum Braunschweig (67 ^Meilen und 330000 Einw., evangelisch) besteht "aus drei Haupttheilen und mehreren kleineren Parzellen. Der größte Theil liegt, eingeschlossen von Preußen, nördlich vom Harze in der Tiefebene, ist sehr fruchtbar und von der Asse und der Elm, kleinen bewaldeten Bergreihen, durchzogen. Der zweite Theil zieht sich vom Brocken bis zur Weser und hat herrliche Waldungen im Harze; Bergbau. Der dritte Theil liegt auf dem Harze von der oberen Bode bis zur Teufelsmauer herunter. Auch hier befinden sich schöne Waldungen. Die Hauptgewässer Braunschweigs sind die Weser, Aller, Leine, Oker, Bode. Die Bewohner, meist evangelisch, zeichnen sich durch Betriebsamkeit aus. Gewerbe und Industrie blühen. Hauptprodukte sind: Metalle, Kohlen, Salz, Getreide, Zuckerrüben, Cichorien, Hopfen. Eisenbahnen: Von Braunschweig nach Hannover, nach Magdeburg, nach Lehrte, von Holzminden nach Oschersleben, Wolfenbüttel-Vechelde, Harz- burg-Börßum, Jerxheim-Helmstedt :c. __ Das Herzogthum Braunschweig nebst einem Theile der heutigen preußischen Pro- vinz Hannover waren die mütterlichen Erbgüter Heinrichs des Löwen, der auch noch Sachsen und __ Bayern besaß. Seine Nachkommen theilten sich verschiedentlich in die Länder, bis Ernst der Bekenner im 16. Jahrhundert das Ganze wieder vereinigte und unter seine Söhne theilte. Der eine, Heinrich, bekam Braunschweig und Wolfen- Büttel und wurde Stifter der jetzigen Linie. Das Land wird in 6 Kreise getheilt. Braunschweig an der Oker, anmuthige Hauptstadt, (69), schönes Schloss, bedeu- tender Handel, Brauereien und Fabriken. Wolfenbüttel, große Bibliothek (Lessing). Harzburg, besuchter Bade- und Vergnügungsort am Harz. 'Helmstedt, gewerbthätiger Ort. Schöningen mit Saline. Blankenburg am Harz, großes Schloss mit herrlicher Aussicht. An der Bode das Dorf Rübeland, dabei Marmorbrüchs, Hüttenwerke und die Baumanns- und Bielshöhle. ^ Gandersheim, freundlicher Ort; hier lebte die Dich- terin Roswitha im Kloster. Seesen, mit einer berühmten Schule für jüdische Knaben. Lntter am Barenberge, Schlacht 1632. Holzminden, berühmte Baugewerkschule. § 41. Das Königreich Sachsen, mit 272 ^Meilen mit I^Millionen Emw. und liegt südlich von Preußen am Nordabhange des Erz- und Lausitzer- Gebirges. Die Bevölkerung ist meist deutscher Abkunft und bekennt sich größten- cheils zur protestantischen Kirche. Der Hof ist katholisch.

7. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 91

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 11—13. 91 Als Fabrikstädte sind wichtig: Birmingham, (366) Metallfabriken aller Art, Sheffield, (266) ebenfalls Metallfabriken, Manchester, (400) Baumwollen-Industrie, Derby, Seiden- und Porzellanfabriken, Leeds, (287) Wollenfabriken. Bradford, Halifax, Tuchfabriken, Keswick, Bleistifte, Leicester, Strumpfwirkereien, Worcester am Severn, Porzellan und Handschuhe. Universitäten sind in Oxford und Cambridge. Bäder: Cheltenham und Bath. Andere merkwürdige Orte sind: Aork an der Ouse, uralte Handelsstadt. Canterbnry, Sitz des ersten Erzbischofs im Reiche. Stratford, Shakespeares Geburtsort. Dover, Ueberfahrtsort nach Frankreich. Greenwich, berühmte Sternwarte, von hier aus rechnen die Engländer den Null-Meridian. Im Fürstenthum Wales, nach welchem der englische Thronfolger „Prinz von Wales" heißt, wird viel Fischfang, Viehzucht und Bergbau betrieben. §. 11. Das Königreich Schottland (1430 ^Meilen und 372 Mill. Ew.), aus 32 Grafschaften bestehend. Edinburgh, (212) Universität und Hauptstadt; wegen seiner Lage und alter- thümlichen schönen Bauart wird Edinburgh zu den schönsten Städten Europas gezählt. Leith, Hasen bei Edinburgh. Glasgow am Elyde, (550) größte Handels- und Fabrik- stadt. Paisley, Shawlssabriken. Perth, alte Residenz der Könige von Schottland. Dnndce, (120) Leinwandhandel. Aberdcen, Hasen, Universität. Jnverneß, ein Kriegs- Hafen am kaledonifchen Kanal. §. 12. Das Königreich Irland (1530 Meilen und 5vs Mill. Einw.) hat trotz der Fruchtbarkeit arme Bewohner und besteht aus 32 Grafschaften. Dublin, (320) Hauptstadt, Universität, Handel. Belfast, (174) Fabrikstadt, Hasen. Galway an der Westküste, Verbindung mit Amerika. Waterford, Schlächterei und Heringshandel. Cork, (80) „das Schlachthaus Englands," liefert den Proviant, besonders Fleisch, für die englischen Schiffe. §. 13. Die englischen Inseln und andere Besitzungen in Europa: 1. Die reizende fruchtbare Insel Whigt im Kanal, berühmt durch ihr mildes Klima. 2. Man im irischen Meere. 3. Anglesea, mit reichen Kupferminen, ist durch eine Kettenbrücke mit dem Festlande verbunden. . 4. Die normannischen Inseln an der Küste Frankreichs. Jersey ist die größte. 5. Helgoland in der Nordsee, 20 Meilen von Hamburg, ein kleiner baumloser Fels; Seebad. 6. Die Scilly-Jnseln am südwestlichen Kap Landsend. 7. Die Hebridcn, 300 an der Zahl, 200 sind bewohnt. Viehzucht, Fisch- und Vogelfang sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner. Aufstaffadie Fingalshöhle. 8. Die Orkneys oder Orkaden, 67 an der Zahl, 29 sind bewohnt. 9. Die Shetlands-Jnseln, über 100 an der Zahl. 10. Die Festung Gibraltar auf der pyrenäischen Halbinsel. 12. Die Malta-Grnppe bestehend aus den zwischen Sicilien und Afrika gelegenen 6—7 □ Meilen umfassenden Inseln. (Malta 5 □ Meilen.) Gozzo und Comino. Diese Inseln sind meist felsig und leiden an Wasser- Mangel. Aber die Seeluft und der Fleiß der Bewohner haben der Haupt- lnsel dennoch Wein, Baumwolle und Orangen abgewonnen.

8. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 51

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 45. 46. 51 §. 45. Das Herzogthum Anhalt ist fast ganz von der preußischen Pro- vinz Sachsen eingeschlossen und hat einen Flächenraum von 42 □ Meilen und / ' 213 000 Einw. Das Land ist größtentbeils eben, nur der westliche Theil liegt am Unterharze. Die Gegenden auf dem rechten User der Elbe sind wenig fruchtbar und sehr sandig. Der übrige Theil hat meist trefflichen Getreideboden. Im Harze sind schöne Waldungen, treffliches Wild. Ackerbau, Viehzucht, Berg- bau und Industrie, besonders Zuckerfabrikation, sind die Hauptnahrungszweige der Anhaltiner. Die Elbe, die Mulde, die Saale, die Bode, sowie die Selke bewässern das Land. Eisenbahnen gehen von Kothen nach Dessau, nach Bernburg, nach Ballenstedt, nach Magdeburg, nach Halle- von Dessau nach Wittenberg und nach Bitterseld. Die Bewohner sind protestantisch. Das Haus Anhalt war einst unter dem Namen der Askanier in Brandenburg mächtig. Durch das Aussterben mehrerer Seitenlinien sind in diesem Jahrhundert sämtliche anhaltinische Länder zu einem Staate vereinigt. Albrecht der Bär und der „alte Dessauer" waren Askanier. Dessau, Residenz-- und Hauptstadt an der Mulde. Mörtitz, hat einen der berühmtesten Gärten Deutschlands. Kothen, früher (vor 1847) Hauptstadt des Herzogthums Anhalt-Köthen; Knotenpunkt von mehreren Eisenbahnlinien. Zerbst, Fabrikstadt. Bernburg an der Saale, und Schloss Ballenstedt am Harz, frühere Residenzen. In der Nähe Gernrode mit schöner, jetzt restaurierter Kirche aus dem 11. Jahrhundert. Darüber der Stubenberg mit herrlicher Aussicht. Südlich von Ballenstedt das liebliche Selkethal, darin Alexisbad und der Hüttenort Mägdesprung. Bei Harz- gerode Silberhütten. §. 46. Die freien Städte, Hamburg, Bremen und Lübeck. Von den vielen freien Reichsstädten des Mittelalters sind jetzt nur noch die drei oben genannten übrig geblieben. Sie erkannten nur den Kaiser als ihren Oberherrn an und bildeten, zu einem mächtigen Bunde, der Hansa, vereinigt, ein heilsames Gegen- gewicht gegen die Fehde- und Raubsucht der Mächtigen. 1803 wurden die meisten Reichsstädte aufgehoben und 1810 kamen sogar Hamburg, Lübeck und Bremen unter französische Herrschaft. 1813 bekamen die letzteren und Frankfurt a/M. ihre Selbst- ständigkeit wieder. I. Hamburg, am rechten Ufer der Elbe, in einer für den Verkehr höchst günstigen " Lage, umfasst mit den dazu gehörigen Ortschaften 6vz Li Meilen und -88öjöoö Einw. Die Stadt selbst zählt mit den Vorstädten St. Pauli und St. Georg 253000. Hamburg ist die bedeutendste Handelsstadt auf dem europäischen Festlande. In den geräumigen Hafen kommen zur Zeit der Flut, die hier schon sehr bedeutend steigt, die größten Seeschiffe, und jährlich laufen mehr als 5000 derselben ein und aus. Durch die Stadt stießt die zu einem See erweiterte Alster in mehreren Armen (Flöthe), ebenso auch die Elbe. Dadurch ist es möglich, dass die aus der Ferue kommenden Waren auf großen Kähnen bis in die Mitte der Stadt gebracht werden können. Außer dem Handel mit den Produkten aller Welttheile und deren entlegensten Ländern blüht in Hamburg auch das Fabrikwesen in Tabak, Leder, Kattun u. s. w. Die wichtigsten Theile außerhalb der Stadt sind die Aemter Ritzebüttel und Bergedorf und der nahe der Elbmündung gelegene Hafen Cuxhafen. Um Bergedorf herum liegen die fruchtbaren, durch Getreide- und Obstbau ausgezeichneten Vier lande. Ii. Bremen, fast eben fo günstig wie Hamburg gelegen, 15 Meilen von der 78lhh> Nordsee, an der Weser, hat ein Gebiet von 4% □ Meile und 14^098 Einw. Die Stadt " selbst zählt 93 000. Bedeutender Handel mit Kolonialwaren, Tabak, Leinwand und Wein, besonders nach Amerika, England u. s. w. Bremen ist der Haupthafen für deutsche Auswanderer. Die Bremer Tabaks- und Bleiweißfabriken sind großartig, der Schiffbau nicht unbedeutend. Der Dom, in dessen Bleikellern sich die Leichen unverwest erhalten und das alte Rathhaus mit berühmten Weinkellern sind weit und breit bekannt. Der eigentliche Hasen der Stadt, Bremerhasen, bis wohin die größten Seeschiffe kommen, liegt 7 Meilen unterhalb Bremen. ^ £»t>ccf an der Trave, zwei Meilen von der Ostsee, hat ein Gebiet von _ , 6 □ Meilen und Einw. Die Stadt zählt jetzt nur 44 000 Einw., während vor Ttt der Entdeckung Amerika's, als sie noch erste Hansastadt war, mehr als 100 000 Menschen dann wohnten. Lübeck ist eine alterthümliche Handelsstadt und unterhält besonders 4*

9. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 100

1879 - Berlin : Stubenrauch
100 §§. 19—21. Im westlichen und südlichen Island ist das Klima milder, als die hohe geographische Lage es erwarten lüsst. Der bis hierher reichende Golfstrom ist die Ursache dieser Erscheinung. Der Norden der Insel dagegen hat wegen des aus dem Polarmeere herströmenden Treibeises große Kälte'. Der längste Tag auf der Nordküste dauert sast 7 volle Tage. Die Insel wird von unendlich vielen Flüssen und Bächen bewässert, die Zwar nicht breit und ties, aber desto reißender sind. Mit fürchterlichem Getöse stürzen sie von dem Felsen herab und wälzen oft ungeheure Steinblöcke mit fort. Die meisten Berggewässer sind reich an Lachsen und Forellen. Die Produkte Islands sind sehr gering; an Wald und Getreide fehlt es gänzlich, nur das isländische Moos gedeihet dort, außerdem einige Beeren und in den Thälern Gras und Heide. Das Mineralreich erzeugt Lawa, Bims- stein, Schwefel u. s. w. Aus dem Thierreiche sind zu merken- blaue Füchse, Seehunde, viele Seevögel (Eidergänse) und in dem Meere viel Fische. Die B ewohner, meist skandinavischer Abkunft, leben bei diesen wenigen Produkten hauptsächlich von Viehzucht (Schafe mit 4 Hörnern und Rinder ohne Hörner), Fisch- und Vogelsang. Der Handel ist nur Seehandel Straßen, Eisenbahnen und Kanäle im Innern fehlen gänzlich. Reykjavik, die Hauptstadt des Landes, hat kaum 1500 Einm. Außerhalb Europa besitzt Dänemark: 1) in Asien die Nicobarischen Inseln; 2) in Amerika einige der kleinen Antillen und Kolonien auf Grön- land. Sämtliche Kolonien umfassen außer Grönland nicht über 100 □ Meilen mit fast 50 000 Einw. Fragen zur Wiederholung. §§ 19—21. Welche Meere begrenzen Dänemark? Wieviel Einwohner zählen die europäischen Inseln außer Island? Wie ist die Bodenbeschaffenheit der jütischen Halb- insel? Welches ist die höchste Höhe auf Jütland? Beschreibe die Westküste. Welche Beschaffenheit hat die Ostküste? Was ist von der Bewässerung zu sagen? Welches sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner? Welche Städte auf Jütland werden durch die Haupt-Eisenbahnen verbunden? Welches sind die hauptsächlichsten Inseln in der Nähe Jütlands? Welches sind die größten Städte Jütlands? Wo liegt Seeland? Welches sind die bedeutendsten Städte auf Seeland? Welche Städte sind mit Eisenbahnen ver- bunden? Wo liegt Bornholm? Was weißt du von Fünen? Was von Laaland? Was von Langeland? Was von Falster? Schreibe die Inseln ihrer Größe nach aus. Wo liegen die Färöer? Aus wieviel Inseln besteht diese Gruppe? Wieviel Ein- wohner sind auf den Inseln? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welches sind die drei größten Inseln? Wo liegt Island? Wie groß ist diese Insel? Welche Bodengestalt hat Island? Welches sind 'die bekanntesten Vulkane? Wie ist das Innere der Insel beschaffen? Welche heißen Quellen hat die Insel? Wie ist das Klima der Insel? Welches sind die Hauptprodukte? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welche ausländischen Besitzungen hat Dänemark? Unter welchen Breitegraden liegen dieselben?

10. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 62

1879 - Berlin : Stubenrauch
62 §§. 46—52. §. 46. Wo liegt Hamburg? Wie groß ist das Gebiet des Staates? Wie groß ist die Einwohnerzahl der Stadt? Wodurch ist die Stadt vor allem merkwürdig? Was sind die Vierlande? Welche Lage hat Bremen? Wieviel Einwohner zählt die Stadt? Wie heißt der eigentliche Hafen von Bremen? Wo liegt derselbe? Wo liegt Lübeck? Welche Größe hat Lübeck? Welche Eisenbahnen führen zu den drei freien Städten? Wo liegt Travemünde? Wo Bergedorf und Ritzebüttel? Welchen Einflüssen verdanken die freien Reichsstädte ihre Bedeutung? 8. 47. Wo liegt das Großherzogthum Hessen? Welche Flüsse bewässern das Land? Welche Gebirge durchziehen Hessen? Was ist über das Klima zu sagen? Wo hat das Land Ebenen? Welches sind die Hauptprodukte des Landes? Wo giebt es Weinbau? Wo ist Bergbau? Welche Städte liegen an Eisenbahnen? Welche an Flüssen? Welche Städte haben Fabriken? Wieviel Einwohner hat das Land? In welche Provinzen wird das Land getheilt? Welches sind die sechs größten Städte? Was ist von diesen Städten Merkwürdiges zu sagen? 48—51. Fragen wie in §. 47. Durch welche deutschen Länder fließen folgende Flüsse: Memel, Pregel, Weichsel Oder, Warthe mit Netze, Görlitzer Neiße, Bober, Katzbach, Glatzer Neiße, Trave, Eider Elbe, schwarze Elster, Havel und Spree, Mulde, Saale und Unstrut, Bode, Weser, Werra, Fulda, Aller, Hunte, Ems, Rhein, Kintzig, Murg, Neckar, Main, Lahn, Sieg, Wupper, Ruhr, Lippe, Aar, Nahe, Mosel, Donau, Jller, Lech, Isar, Regen? Welche Städte über 2ü,000 Einwohner liegen an diesen Flüssen? In welchen deutschen Ländern liegen folgende Gebirge: Alpen, Böhmerwald, Bayerischer Wald, Schwarzwald, Odenwald, Speffart, niederrheinisches Bergland, Rhön, Habichtswald, Teutoburger Wald, Weserkette, Harz, Thüringerwald, Frankenwald, Thü- ringer Bergland, Fichtelgebirge, Erzgebirge, Elbsandsteingebirge, Lausitzer-, Isar-, Riesen-, Glatzer-Gebirge und mährisches Gesenke? Welche deutschen Länder liegen am Meere? Welche Hafenstädte liegen an der Ostsee? Welche Häfen hat die Nordsee? Welche Länder gehören in die norddeutsche Tiefebene? Durch welche Länder zieht sich das baltische Seenplateau oder der baltische Landrücken? Welche Länder gehören zur niederrheinischen Tiefebene? Welche zur ober- rheinischen Tiefebene? Welche deutschen Länder haben fruchtbare Getreidefelder? Welche haben Weinbau? Wo wächst Hopfen? Wo schönes Obst? Wo Tabak? Welche Länder haben ansehnlichen Bergbau? Wo ist die Eisenfabrikation bedeutend? Wo die Zucker- fabrikation? Wo die Baumwollen- und Wollenfabrikation? Wo die Leinwandfabrikation? Welche Staaten haben noch slavische Einwohner? Wo herrschen die Protestanten vor? Wo gibt's die meisten Katholiken? Welche deutschen Städte haben über 50,000 Ein- wohner? Welche Ursachen haben mitgewirkt, dass die Städte Berlin, Hamburg, Breslau, München, Dresden, Köln, Königsberg, Magdeburg, Leipzig, Frankfurt a. M, Bremen, Straßburg, Hannover, Barmen — Elberfeld, Aachen, Halle a. d. S. :c. zu ihrer gegen- wärtigen Größe und Bedeutung gelangt sind? Iii. A e st e r r c t dj. §. 52. Das Kaisertum Oesterreich itmfasst mit den neuerworbenen Ländern Bosnien und Herzegowina, Üh Meilen mit 37 Mill. Ein- wohnern. Das Land zerfällt in eine Anzahl einzelner Länder, die Kronländer genannt werden, und wird begrenzt von Preußen, Russland, den Donaufürsten- thümern, der Türkei, dem adriatischen Meere, Italien, der Schweiz, Bayern und Sachsen. Nur der kleinere Theil des Landes ist deutsch, während der größere von slavischen, magyarischen und italienischen Stämmen bewohnt wird. Die Geschichte Oesterreichs ist in den letzten Jahrhunderten mit der Geschichte Deutschlands innig verwebt; denn seitdem Rudolf von Habsburg Kaiser von Deutsch- land geworden, haben seine Nachkommen mit wenigen Unterbrechungen stets auf dem Kaiserthrone gesessen. . . Den Anfang der österreichischen Länder bildete die von Karl dem Großen er- richtete avarische Mark, die längere Zeit von dem berühmten Geschlechte der Baden^ berger regiert wurde. 1282 erwarb endlich Rudolf von Habsburg die österreichischen
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