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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 158

1873 - Heilbronn : Scheurlen
158 Hohenftaufisches Haus: Friedrich Barbarossa. seinen Burgruinen die Weibertreue genannt wird. Der welfische Kampf wurde dadurch beendigt, daß Konrad dem dreizehnjährigen Heinrich das 1142.Herzogthum Sachsen verlieh, wofür Albrecht der Bär die Unabhängigkeit seiner Markgrafschaft von sächsischer Hoheit und die Aussicht erhielt, seine Herrschaft unter den Slaven noch weiter auszudehnen. Diese inneren Streitigkeiten hielten Konrad von Italien ab. Hier trat Arnold von Brescia gegen die weltliche Macht des Papstthums und der ganzen Geistlichkeit auf und verlangte, daß weder der Papst noch irgend ein anderer Geistlicher Güterbesitz oder Hoheitsrechte haben, daß die Kirche nur von den Opfern und Zehnten der Gläubigen leben solle. Eine solche Lehre gefiel sowohl den lombardischen Städten, als den Bewohnern von Rom. Die Letzteren erklärten dem Papste, daß es mit seiner Herrschaft über die Stadt zu Ende sei; die alte republikanische Verfassung wurde hervorgeholt, ein Senat mit zwei Konsuln sollte wieder gewählt, der Ritterstand und die plebejische Gemeinde mit ihren Tribut- und Centuriat-Komitien hergestellt werden. Mehrere Päpste unterlagen in diesem Kampfe, und die Römer luden Konrad ein, nach Rom zu kommen und in der Hauptstadt der Welt freier und mächtiger zu herrschen als irgend einer seiner Vorfahren. Aber dieser kannte ihre Unzuverläßigkeit zu gut, als daß er solchen Lockungen nachgegeben hätte. Wenige Jahre nach 1152. seinem Kreuzzug starb Konrad Iii. Vor seinem Tode empfahl er, mit Übergehung seines noch minderjährigen Sohnes, seinen kraftvollen Neffen Friedrich, der auf eben diesem Kreuzzuge Proben ausgezeichneter Tapferkeit abgelegt hatte, zum Nachfolger. §. 126. 1176. Friedrich I. Barbarossa. Die Lombarden und Alexander Iii. Papst. Heinrich der Löwe. Wittelsbach. 1152-1190. Friedrich I. Barbarossa war ein Kaiser im Sinne Karls des Großen und Ottos I., der nicht dulden wollte, daß irgend eine Macht auf Erden sich nicht vor der kaiserlichen beuge, und der den deutschen Namen zum geachtetsten und gefürchtetem unter allen machte. Auch er hatte, wie Konrad, seine We l-fenkämpfe; am meisten aber machte ihm Italien zu schaffen, wo nicht bloß der Papst der unversöhnliche Gegner jeder kraftvollen kaiserlichen Regierung war, sondern auch die lombardischen Städte, besonders das stolze Mailand, sich zur Unabhängigkeit kleiner Republiken erhoben und nicht mehr im Sinne hatten, sich unter den Willen des Kaisers zu beugen. Um in Deutschland Ruhe und an den Welfen mächtige Freunde zu haben, gab er dem Sachsenherzog, Heinrich dem Löwen, auch das Her- 1156.zogthum Baiern zurück. Der östreichische Heinrich, welcher dasselbe inne hatte, erhielt dafür die Markgrafschaft Östreich, durch das Land ob der Enns vergrößert, als Herzogthum. Den Herzog von Polen zwang er zum 1157.Lehenseid, machte den Herzog von Böhmen für seine Hilfe im polnischen Krieg zum König, gab bei einem dänischen Prinzenstreit Dänemark einen 1152.König, nahm diesem den Lehenseid ab und ließ die burgundischen Großen 1157. in Besan^on huldigen. In allen zu Deutschland gehörigen Ländern wußte er dem kaiserlichen Wort Achtung und Gehorsam zu verschaffen. Aber sein Hauptaugenmerk war auf Italien gerichtet, wohin er sechs sogenannte Römerzüge unternahm. Auf seinem ersten Zuge berief er die Abgeordneten der 1154.italienischen Städte und sämtliche Vasallen zu einem Reichstag auf die Ron-

2. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 162

1873 - Heilbronn : Scheurlen
162 Hohenstaufisches Haus: Philipp und Friedrich Ii. Otto Iv. Konstantia an Tankred aus, unter feinem Heere entstand eine Seuche, und 1194. er selbst mußte nach Deutschland zurückkehren. Als Tankred starb, zog Heinrich wieder nach Italien, unterwarf Neapel und Sicilien, auch die Städte Neapel und Palermo, und ließ unter dem Vorgeben, daß eine Verschwörung gegen ihn angestiftet fei, viele Personen, Erzbischöse, Bischöfe, Grafen und andere Edle hängen, spießen, verbrennen, blenden. Selbst Tankreds unmündiger Sohn wurde geblendet. Vom Papste mit dem Bann belegt und von den Italienern gehaßt, zog er mit vielen Schätzen beladen nach Deutschland zurück. Hier machte er den Fürsten den Vorschlag, die Kaiserwürde in seiner Familie erblich zu machen, wofür er Neapel und Sicilien mit dem Reiche vereinigen und alle Lehen für erblich erklären wolle. Aber der Vorschlag gieng nicht durch, und an der Ausführung eines anderen Planes, das byzantinische Kaiserthum mit seinem Reiche zu vereinigen, hinderte den thatkräftigen und verständigen, aber nicht edelgesinnten Kaiser sein früher Tod, den er sich durch 1197. einen kalten Trunk nach starker Erhitzung in der Nähe von Messina zuzog. Da sein einziges Söhnlein, Friedrich, damals erst 3 Jahre alt war, so wählte die gibellinische Partei Heinrichs Bruder, Herzog Philipp von Schwaben, zum König, die welfische den zweiten Sohn Heinrichs des Lö- 1198. wen, Otto Iv. Dieser Zwist war für Papst Innocenz Iii. eine sehr günstige Gelegenheit, Deutschland wieder die Macht der Kirche fühlen zu lassen. Innocenz faßte seine Stellung im Geiste Gregors Vii. auf, sah alle Fürsten als Lehensträger des Papstes an, zwang den kaiserlichen Stadtpräfekten von Rom, ihm den Lehenseid zu leisten, verjagte die kaiserlichen Statthalter von der Mark Ankona und Spoleto und erwarb dadurch dem Papstthum mehrere Städte und das Eigenthumsrecht von Rom, das ihm bisher der Kaiser und die Römer bestritten hatten. Auch die Kaiserin Konstantia erkannte ihn als Oberlehensherrn von Neapel und Sicilien an und setzte ihn im Testament 1198. zum Vormund ihres Sohnes Friedrich ein. Innocenz erklärte nun zwar Friedrich für den rechtmäßigen Herrn von Unteritalien, trat aber doch in Deutschland gegen dessen Oheim, Philipp, auf. Doch hatte dieser die meisten Fürsten auf feiner Seite, während Otto sich auf die geistlichen Stände und die Städte stützte. Daraus entstand ein zehnjähriger Krieg, in welchem Philipp die Oberhand bekam und nahe daran war, auch den Papst für sich zu gewinnen. Da wurde er von dem jähzornigen und rachsüchtigen Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, einem Neffen des mit Baiern belehnten Wittelsbachers, auf 1208. dem Schlosse zu Bamberg erschlagen, weil er ihm nicht nur seine ihm zugesagte Tochter verweigert, sondern ihm auch bei seiner Bewerbung um eine schlesische Fürstentochter ein schlimmes Empfehlungsschreiben mitgegeben hatte. Philipps Gemahlin, Irene, eine Tochter des griechischen Kaisers Isaak Ii., „die Rose ohne Domen", starb gleich darauf auf der Burg Hohenstaufen. Otto Iv., welcher die gibellinische Partei durch feine Vermählung mit Philipps Tochter, Beatrix, zu versöhnen suchte, unternahm feinen Römerzug und wurde, nach- 1209. dem er dem Papste in einem schriftlichen Vertrage die Mark Ankona, das Herzogthum Spoleto, die Mathildifchen Güter, das Exarchat von Ravenna und anderes überlassen hatte, zum Kaiser gekrönt. Nun aber trat er gegen den Papst auf, nahm im Kirchenstaat Belehnungen vor, gab die Mathildischen Güter nicht heraus und eroberte fast ganz Neapel. Der Papst sprach über feinen früheren Schützling Otto den Bann aus, worauf die Gibellinen Hein- 1210 richs Vi. Sohn, den 17jährigen Friedrich, der indessen in Italien auferzogen worden war, nach Deutschland beriefen. Der Papst wollte zwar keinen

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 126

1873 - Heilbronn : Scheurlen
126 Untergang der Ostgothen. Longobarden. Gothen besetzte Rom, das ihm die Thore öffnete, weil die katholischen Ein-to^ner ^em byzantinischen Kaiser einen Glaubensgenossen sahen, die aria- Nischen Gothen aber haßten. Vitiges belagerte Rom mit einer großen Macht 537. mußte aber nach einjähriger Belagerung wieder abziehen und eroberte mit Hilfe von 10,000 Burgundern Mailand, wo 300,000 männliche Einwohner nieder-ß^^uen worden setn sollen. Endlich trugen die Gothen Belisar selbst die Herrschaft und Krone Italiens an, wenn er vom Kaiser abfalle. Da er sich den, gab, als gehe er darauf ein, so wurde er in das von ihm bela- 540.gerte Ravenna eingelassen, nahm Vitiges gefangen, wurde aber von dem eifersüchtigen Justinian abberufen, schiffte sich nach Konstantinopel ein und schützte zwei Jahre lang das Reich gegen die Angriffe des Perserkönias Kosru Jtushtrvan. Die Ostgothen aber machten nach dem Abzug Belisars den 541. jungen Totilas zu ihrem König und eroberten unter ihm ganz Italien 544. wieder auch Rom. Da schickte Justinian Belisar zum zweitenmal nach Italien gab chm aber so wenig Geld und Truppen mit, daß er nichts ausrichten Ente, daher er um seine Zurückberufung bat und nach Konstantinopel zurückkehrte. Statt seiner wurde des Kaisers Liebling, Narses, Feldherr, ein Jfannf, der m emem kleinen, schwächlichen Körper eine Heldenseele barg. Dieser zog mit einem auserlesenen Heere von Longobarden, Herulern und Persern nach Italien, schlug bei Taginä (zwischen Ankona und Perugia) den König Totilas, welcher selbst ftel, und zog in Rom ein. Nun wählten die Gothen den tapfern Tejas zu ihrem König. Aber auch dieser erlag in der zwei- 554.tägigen mörderischen Schlacht am Vesuv und fiel. Als die beiden alemannischen Herzoge Leutharis und Bucellin mit 70,000 Alemannen und gramen den Gothen zu Hilfe kamen und bis nach Kalabrien zogen, so schlug Narses auch diese bei Capua. Der Rest der Gothen, der sich in einigen »e festen Plätzen eingeschlossen hatte, ergab sich.und wurde nach Konstantinopel 555. geschickt, wahrend andere Haufen sich in Rätien und Noricum ansiedelten. So war auch das ostgothische Reich vernichtet, Italien wurde eine Provinz des byzantinischen Reiches, und Narses der erste Exarch (Statthalter). §. 103. 568- Longobarden in Italien. Alboin. Nachdem Narses Italien 13 Jahre lang aufs beste verwaltet hatte, ließ chm die Kaiserin Sophia, Justins Ii. Gemahlin, sagen, er könne nun wieder in die Weiberstuben und zum Spinnrocken zurückkehren. Darauf erwiderte er, er wolle ihr einen Faden spinnen, an dem sie lange abzuwickeln haben werde, und rief die Longobarden ins Land. Diese waren während der Völkerwanderung von Norddeutschland nach Pannonien vorgedrungen und n^^n zur Vernichtung der Gepiden, welche im östlichen Ungarn und in 566. Siebenbürgen wohnten, ein Bündniß mit den Abamt, einem tatarischen Volke, welches damals die unteren Donauländer, östlich von den Gepiden, bewohnte, •oott^ zwei Feinden in die Mitte genommen, wurden die Gepiden vollständig vernichtet. Ihr König Kunimund fiel; der Longobardenkönig Alboin machte nach deutscher Sitte aus dessen Schädel ein Trinkgeschirr und nahm Kunimunds Tochter Rostmunt) zur Frau. Als die Longobarden auf Narses Einladung nach Italien zogen, rückten die Avaren gegen Westen vor und nahmen alles Land 568. von Ungarn bis Friaul, Enns und Böhmen in Besitz. Alboin eroberte alle Städte Oberitaliens mit leichter Mühe, Pavia erst nach dreijähriger

4. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 127

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Die Longobarden in Italien. Gregor der Große. 127 Belagerung und machte es zur Hauptstadt des neuen Longobardenreiches (Lont-Barbei). Als er aber bei einem Schmause Rosimund zwang, aus dem Schädel ihres Vaters zu trinken, so ließ ihn diese ermorben, kam aber Mb batauf selbst um. Die Longobarben, welche unter vielen Herzogen stauben, verfuhren 573. gegen die Eingeborenen nicht so milb, wie die (Bothen, nahmen große Län-berstrecken in Besitz und verlangten den dritten Theil vom Ertrag der Län-bereien. Sie bekannten sich zur arianischen Lehre, nahmen aber, besonders durch die Bemühungen ihrer Königin Theodolinde, einer bairischen Prinzessin, bald den katholischen Glauben an. Ihr Reich erstreckte sich über ganz Oberitalien und Toskana und umfaßte in Unteritalien die Gegenden von Capua, Benevent und Tarent; zum Exarchat von Ravenna aber gehörte das übrige Unteritalien, das Herzogthum Rom, der Küstenstrich von Rimini bis Ancona, die Gegend um Genua und die Inseln Sicilien, Sardinien und Korsika. Daß die Longobarden mit dieser Theilung nicht zufrieden waren, war natürlich. Sie wollten sich ganz Italiens mit der Hauptstadt Rom bemächtigen und zwangen dadurch den päpstlichen Hos, sich nach einem kräftigen Beschützer umzusehen, wozu sich die fränkischen Könige Pipin und Karl am besten eigneten. §. 104. Gregor der Große, Papst. Christenthum bei den Angelsachsen. Columban590. Gallus, Bonifaeius. Unter allen Bischöfen nahmen die Bischöfe von Rom, Alexandria, An-tiochia und Konstantinopel den höchsten Rang ein und hießen, im Gegensatz zu den anderen Bischöfen, Patriarchen. Die Patriarchen von Rom und Konstantinopel galten als die vornehmsten und stritten mit einander um den Vorrang. Aber während der Patriarch von Konstantinopel durch die Nähe des Hofes beengt wurde, fühlte sich der Patriarch von Rom weit freier. Sein Recht, die Oberleitung der ganzen katholischen Kirche zu übernehmen, gründete der letztere auf die allgemein angenommene Tradition von der Stiftung der christlichen Gemeinde zu Rom durch den Apostel Petrus, den ersten römischen Bischof, und von seinem dort erlittenen Märtyrertod. Bei der Vielheit der germanischen Staaten, welche nach und nach den Arianismus mit dem katholischen Glaubensbekenntniß vertauschten, fühlte man das Bedürfniß nach einer Einheit in der Kirche und suchte diese Einheit in der Person eines die kirchlichen Angelegenheiten aller katholischen Völker leitenden Oberhauptes darzustellen. Nach dieser Stellung strebten die römischen Patriarchen, und besonders vermittelst ihrer Verbindung mit den fränkischen Königen führten sie ihren Plan durch. Während früher jeder Bischof papa oder Papst genannt wurde, nannte sich seit dem 5. und 6. Jahrhundert der römische Bischof vorzugsweise Papst und zwar in der Bedeutung eines Oberhauptes der gesamten katholischen Kirche. Der ausgezeichnetste von allen Päpsten der ersten Jahrhunderte war Gregor I., der Große, welcher den Glanz des Papstthums durch feier-590-604. liche Ceremonien, durch Einführung der Messe und der Kirchenmusik entfaltete und seine Macht durch Aussendung von Missionären erweiterte. So schockte er den Abt Augustin mit 40 andern Geistlichen nach England, wo sie von der Königin Bertha, der Gemahlin des Königs Ethelbert von Kent, einer christlichen Prinzessin aus dem merowingischen Geschlecht, auf jede Weise unterstützt würden. Ethelbert und 10,000 Sachsen ließen sich taufen, Augustin 597. würde Erzbischof von Canterbury, noch andere Bisthümer wurden gegründet

5. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 130

1873 - Heilbronn : Scheurlen
^gq Eroberungen der Muhamedaner. Prpm von Landen. des Adels und der Geistlichkeit vom Throne gestoßen und sich selbst zum König gemacht. Da riefen die Söhne des Witiza nebst dem von Roderich beleidigten Grafen Julian die Araber zu Hilfe. Julian übergab diesen die in Afrika gelegene spanische Stadt Ceuta, welche er zwei Jahre lang gegen den arabischen Feldherrn Tarik, der unter Musa, dem arabischen Statthalter m 711. Afrika, stand, glücklich vertheidigt hatte. Tarik landete am Vorgebirge Calpe und schlug auf einem Berge, der von ihm den Namen Gebel al Tarik oder Gibraltar, d. H. der Berg des Tarik, erhielt, sein Lager auf. Er schlug die Westgothen in der Schlacht bei Xerez de la Frontera. Roderich selbst fiel; Musa vollendete die Eroberung von fast ganz Spanien. Toledo,_ die Hauptstadt der Westgothen, wurde genommen, und nur in dem nordwestlichen Theile in dem gebirgigen Galicien und Asturien, konnten sich die tapfersten Westgothen halten. Die Araber machten Cordova zur Hauptstadt, behandelten die Unterworfenen milde, ließen ihnen ihre Religion und ihre Gebräuche, beförderten Ackerbau, Gewerbe und Handel, Künste und Wissenschaften und brachten Spanien zu hoher Blüte. Aber von Galicien und Asturien aus drangen die Westgothen allmählich wieder gegen Süden vor, gründeten die Königreiche Kastilien, Aragonien und Portugal und vertrieben zuletzt die Araber oder Mauren gänzlich aus Spanien (1492). §. 106. 622. Pipin von Landen, Hausmeicr. Pipin von Hcristal. Unter den Merowingern beherrschte Dagobert I. eine Zeit lang das 622 ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung ganz seinem Maiordomus 638^Pipin vonlanden. Nach ihm wurde das Reich wieder m die bret Theile: Australien, Neustrien, Burgund getheilt. Als spater Theoderich, König von Neustrien und Burgund, auch die Herrschaft von Austrasten übernehmen sollte, wühlten die Austrasier, denen das romanische Wesen der Neu strier nicht 678.gefiel, zwei Anführer, darunter Pipin von Herist at, einen Enkel Pipms 687. von Landen. Dieser schlug die Neustrier bei Testri an der Somme nahm Theoderich in Paris gefangen und schloß mit ihm ^en Vergleich, wonach Theoderich König, Pipin aber Hausmeier von allen drei Reichen sein sollte Pipin nannte sich seitdem Herzog und Fürst der Franken, machte die Majordomuswürde in seiner Familie erblich und genoß bei allen frank schm Großen ein solches Ansehen, daß sie nicht des Königs sondern Piplnv Vasallen zu sein schienen. 'Um sie noch fester an ych zu knüpfen, führte er die Marz selder ein d. h. er berief sie auf den ersten März ;edes Jahren zu sich, um die Unternehmungen des nächsten Sommers zu besprechen. Dies ^war eine Art Reichsversammlnng, und der Einfluß der Vasallen wurde dadurch vergrößert. Auch hatte Pipin Kämpfe mit den Alemannen, Thüringern und Baiern welche sich der Oberhoheit der Franken zu entziehen suchten und mit 714. den Friesen, konnte aber letztere nicht bemeistern. Er starb nach 27jahuger kraftvoller Regierung. §. 107. 732. Schlacht Bet Tours und Poitiers. Karl Martcll. Sein Sohn Karl, mit dem Beinamen Martell d. L der Hammer, wurde eine Zeit lang von seiner Stiefmutter in Köln gefangen gehalten, ent-

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 133

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Pipin der Kleine. Karl der Große. 133 mals eher eine selbständige Republik, als, wenn auch nur dem Namen nach, eine byzantinische Stadt zu nennen. Als nun der Longobardenkönig Aistulf ganz Italien zu erobern strebte und, nach der Wegnahme Ravennas samt dem Exarchat, Rom bedrohte, so bat der Papst Stephan Ii. den mächtigen Fanken-könig um Hilfe, reiste selbst nach Frankreich und salbte Pipin und seine Söhne noch einmal mit eigenen Händen. Pipin hatte nun Gelegenheit, dem Papste für die Gefälligkeit seines Vorgängers Zacharias Dank abzustatten, zog zweimal. über die Alpen und zwang Aistulf zur Herausgabe des Exarchats und zu einem jährlichen Tribut. - Das Exarchat oder das Gebiet von Ravenna bis 755. Ankona schenkte Pipin dem Papste und legte dadurch den Grund zu dem späteren Kirchenstaate. Der geistliche Herrscher war nun auch weltlicher Fürst. Die Stadt Rom aber gehörte nicht zu seiner Herrschaft; diese blieb Republik, und Pipin nannte sich, wie einst Odoaker, Patricius von Rom. Der byzantinische Kaiser machte zwar Einwendungen gegen die Verschenkung seines Exarchats; aber er war nicht im Stande, diese weiter zu verfolgen. Darauf besiegte Pipin den aufrührerischen Herzog von Aquitanien und verjagte die Araber aus den wenigen Städten, die sie noch im Süden besaßen. Auch drang er in das Gebiet der Sachsen, welche die Grenzen beunruhigten, ein und zwang die westlichen Stämme zur Entrichtung eines Tributs. Er starb zu Paris im 54. Lebensjahr. 768. §. 109. Karl der Große, römischer Kaiser. (Abbasiden in Bagdad.) 768 814. Pipin theilte vor seinem Tode das Reich unter seine zwei Söhne Karl und Karlmann. Karl erhielt die nördliche, Karlmann die südliche Hälfte. Als aber Karlmann nach drei Jahren starb, so erhielt Karl, mit Übergehung 768. der zwei kleinen Söhne Karlmanns, durch einen Beschluß der Großen, das ganze Reich und wurde so Alleinherrscher der Franken. Während seiner lan-771. gen Regierung führte er fast immer Krieg und machte sich zum mächtigsten 768-814. Herrscher von Europa. Zuerst unterwarf er den abgefallenen Herzog von 769. Aquitanien, Hunold, setzte ihn ab und vereinigte Aquitanien mit Frankreich. Dann führte er 32 Jahre lang, freilich mit sehr vielen Unterbrechungen Krieg mit den Sachsen. Diese wohnten von der Ostgrenze des Franken-772-804. reiches bis zur Elbe und Nordsee, in dem heutigen Westfalen, Hannover und Braunschweig, unter den Namen Engem, Westfalen und Ostfalen, waren noch heidnisch und machten häufige Plünderungszüge ins fränkische Gebiet. Ein so tapferes Volk wollte Karl lieber zu Unterthanen, als zu unruhigen Grenznachbarn haben, hoffte auch, ihren bisherigen Widerstand gegen das Christenthum brechen zu können. Daher brach er nach einem Beschluß der fränkischen Großen in Worms gegen die Sachsen aus, schlug sie, eroberte ihre Festung Eresburg bei 772. Paderborn, zerstörte ihr Heiligthum, die Jrmensäule, und drang bis zur Weser vor. Die Sachsen machten Frieden und gaben Geisel. Aber während Karl in Italien beschäftigt war, fielen sie verheerend in Hessen ein, und er mußte drei Jahre nach einander gegen sie ziehen, schlug sie, befestigte Burgen 775-777. in ihrem Lande, vermehrte feine Besatzungen und zwang viele zur Tauft. In einer Versammlung ihrer Edlen zu Paderborn versprachen sie endlich, 777. Karl als ihren Oberherrn anzuerkennen, und der Ausbreitung des Christenthums nicht mehr hinderlich zu sein. Aber ihr tapferster Heerführer, Widu-kind, war nicht erschienen, sondern zu dem dänischen Könige geflohen. Ein

7. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 141

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Sächsisches Haus: Cito I. Otto der Ii. 141 die Magyaren einen neuen Einfall in Deutschland machten, in Baiern bis an den Lech vordrangen und Augsburg Mannten, zog er zum Entsatz heran und schlug sie mit dem Heere der Schwaben, Baiern und Franken und 1000 böhmischen Reitern auf dem Lechfelde bei Augsburg so gänzlich,955. daß nur wenige nach Hause kamen und die Magyaren es nie mehr wagten, in das Innere Deutschlands einzudringen. Am meisten hatte -Otto mit Italien zu schaffen. Dort hatte der Markgraf Berengar von Jvrea den Grafen Hugo von Arles, Herzog von Nieder-burgund (Bourgogne) und König von Italien (Lombardei), verdrängt, bessert Sohn Lothar vergiftet, sich der Krone von Italien bemächtigt und Lothars Gattin, der schönen Königswitwe Adelheid, die Zumuthung gemacht, daß sie seinen Sohn Adalbert heiraten sollte. Da sie nicht einwilligte, sperrte er sie in eine Burg am Gardasee ein. Aber sie entkam nach Kanossa, rief den König Otto zu Hilfe und bot ihm ihre Hand an. Otto zog nach Italien, nahm Pavia ein, wurde als König von Italien anerkannt und feierte seine 951. Vermählung mit Adelheid. Doch erregte diese Verbindung Unfrieden in Ottos Familie. Sein Sohn Liudolf, Herzog von Schwaben, und sein Schwiegersohn, Konrad von Lothringen, erhoben sich gegen ihn; sie mußten mit Gewalt zur Unterwerfung gezwungen werden und verloren ihre Herzogtümer. Berengar, von welchem alles abgefallen war, gab er Italien als Lehen. Als sich aber Berengar später empörte, zog Otto wieder nach Italien und ließ in Mailand 961. Berengar, welcher von seinem Heere verlassen worden war, für abgesetzt erklären. Dann gierig er nach Rom, wurde vom Papst Johann Xii. als römischere. Kaiser gekrönt und ließ sich von den Römern Treue schwören. Von da an blieb die römische Kaiserwürde bei dem deutschen Reiche, welches nun „das heilige römische Reich deutscher Nation" hieß. Damit war der deutschen Königskrone viel Glanz verliehen, aber wenig Gewinn, und hauptsächlich in dieser Verbindung Italiens mit Deutschland ist der Grund zu suchen, daß den deutschen Kaisern nicht gelang, was die französischen und englischen Könige durchsetzten, die Macht der Vasallen zu brechen und ein einheitliches Reich zu gründen. Da sich Papst Johann Xii. mit Berengar gegen Otto verband, dessen Macht ihm zu drückend war, so zog Otto zum zweitenmal nach Rom und ließ durch ein Concilium deutscher und italienischer Bischöfe Johann Xii. absetzen und Leo Viii. an963. dessen Stelle erwählen. Berengar wurde als Gefangener auf das feste Schloß Bamberg geführt. Noch zweimal mußte Otto nach Rom ziehen, um die fortwährend widerspenstigen Römer zu züchtigen. Otto wünschte ganz Italien in seinen Besitz zu bekommen. Um Unteritalien, wo er die Fürstentümer Bene-vsnt und Cs-pua unterworfen hatte, zu erhalten, vermählte er seinen Sohn Otto mit der griechischen Kaisertochter Theophano, in der Hoffnung, daß sie als Brautschatz die dem byzantinischen Kaiserthron noch unterworfenen Provinzen Apulien und Kalabrien mitbringen werde. Unter solchen Entwürfen starb er, noch bei Lebzeiten der Große genannt. 973. Ihm-folgte fein damals achtzehnjähriger Sohn Otto Ii., welcher schon 973-983. früher vom Papst Johann Xiii. als Nachfolger seines Vaters gekrönt worden war. Die schwächsten Seiten der deutschen Herrschaft waren damals Loth ringen und Italien, da jenes Frankreich, dieses verschiedene italienische Fürsten und die Päpste für sich in Anspruch nahmen. Um in Lothringen Ruhe zu haben, gab Otto Niederlothringen dem Bruder des französisch-karolingischen Königs Lothar, Karl. Zum Dank dafür brach Lothar in Oberlothringen ein und drang bis Aachen vor. Aber Otto vertrieb ihn aus Lothringen und rückte

8. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 143

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Sächsisches Haus: Otto Iii. und Heinrich Ii. 143 die Ruhe des großen Kaisers gestört habe, und es gieng die Sage, Karl fei Otto im Traum erschienen, habe ihm fein nahes Ende vorhergesagt und verkündet. daß er keine Nachkommen hinterlassen werde. Otto hatte durch seine Erziehung und Bildung so viel Vorliebe für griechisches und italienisches Wesen bekommen, daß er all seine Aufmerksamkeit Rom schenkte, Rom feinen alten Glanz wiedergeben, ja es zum Mittelpunkt seines Reiches machen wollte. Aber fein früher Tod hinderte ihn an der Ausführung solcher Plane. Er starb im 22. Lebensjahre, wie man sagt. von der Witwe des Crescentius vergiftet. 1002. Da Otto Iii. kinderlos starb, so kam der Thron nach manchen Streitigkeiten und Kämpfen an einen Urenkel Heinichs I., Herzog Heinrich von Baiern. Dieser bekam als Kaiser Heinrich Ii. den Beinamen der Hei-1002-1024. lige wegen feiner Frömmigkeit und freigebigen Fürsorge für Kirche und Geistlichkeit. Er entriß den Polen das von ihnen eroberte Böhmen und zog nach Italien, wo der Markgraf Harduin von Avrea sich zum lombardischen König gemacht hatte. Heinrich wurde in Pavia gekrönt, kam aber in der 1004. nämlichen Nacht durch einen Aufstand der Langobarden in große Lebensgefahr. Sein Heer drang in die Stadt ein und legte Pavia in Asche. Er empfieng in Rom die Kaiserkrone und gieng auf die Bitte des persönlich in Bamberg 1014. erschienenen Papstes Benedikt Viii. zum drittenmal nach Italien, da feit dem Siege über Otto Ii. die Griechen in Unteritalien sich immer mehr ausbreiteten. Er drang in Apulien ein, eroberte mehrere Städte und zwang die Fürsten von Benevsnt und Capua und den griechischen Herzog von Neapel zur Anerkennung feiner Oberhoheit. Bei diesem Zuge unterstützte ihn eine Schar Normannen, welche von einem longobardifchen Bürger von Bari, Namens Melns, gegen den griechischen Statthalter zu Hilfe gerufen worden waren und dadurch Veranlassung bekamen, sich in Italien festzusetzen. Unter Heinrichs Nachfolger, Konrad Ii., wurde der Normannenführer Rainulf als Graf von Averfa Vasall des deutschen Reiches. Von hier aus breiteten sich die Normannen immer weiter aus, erlangten durch ihre tapferen Anführer das Herzogthum von Apulien und Kalabrien und erkannten den Papst als Lehensherrn an. Bald darauf entrißen sie den Arabern Sicilien und gründeten unter Roger Ii. das Königreich Neapel und Sicilien, in welchem sich die berühmten Lehranstalten zu Salerno, Neapel und Amalfi befanden. Nachdem dieses normannische Reich 56 Jahre lang in großer Blüte bestanden hatte, kam es durch Heirat an die Hohenstaufen. Heinrich Ii. starb bald nach seinem italienischen Feldzuge und wurde in Bamberg, wo er ein neues, reich ausgestattetes Bisthum gegründet hatte, begraben. 1024. Auf der großen Ebene zwischen Mainz und Worms kamen die weltlichen und geistlichen Herren mit ihren Leuten zusammen und wählten Konrad von Franken, genannt der Salier (weil er aus einer Familie der salischen 1024-1039. Franken abstammte), zum Kaiser. Dieser jagte die Polen aus der Lausitz, gab die Mark Schleswig dem König Knud von Dänemark zurück, ließ sich 1031. in Mailand zum König von Italien und in Rom zum Kaiser krönen und 3. Fränkisches (salisches) Haus. §. 115. Konrad Ii. Heinrich m. 1024. 1024-1125.

9. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 132

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Deutschland im Millelalter. 1. Anfange unter den Karolingern. §. 108. 752 Pipin der Kleine. Karlmartell hatte sterbend das fränkische Reich unter seine beiden Söhne 741 Karlmann und Pipin getheilt, so daß Karlmann den östlichen Theil, Pipin, ' der Kleine oder der Kurze genannt, den westlichen als Majordomus beherrschte. Wegen der Empörung der deutschen Völker sehten sie wieder einen merowin-gischen Schattenkönig, den unfähigen Childerich Iii., ein. Darauf unterwarfen die beiden Brüder, besonders Pipin, die Alemannen und Baiern. Karlmann, der Kriege überdrüssig», gieng in das Kloster Monte Cassino So 747. war Pipin alleiniger Majordomus und suchte nun dem Mißverhältniß zwischen König und Majordomus durch einen kühnen Griff ein Ende zu machen. Der Zustimmung der Leudes war er gewiß; er wollte aber auch die Sanktion des Papstes haben. Auf seine Frage, wer des Thrones würdig sei, der, welcher alles zu regieren habe, oder der, welcher nichts thue, antwortete Papst Zacharias, welcher Pipins Schutz noch mehr brauchte, als dieser den seinigen, daß derjenige König sein solle, welcher die Regierung führe. Dadurch wurde die fränkische Geistlichkeit für Pipin gestimmt, und auf einer Reichsversammlung 752. zu Soissons wurde Childerich Iii. abgesetzt, Pipin zum König gewählt und samt seiner Gemahlin von dem Stellvertreter des Papstes, dem als Apostel der Deutschen schon erwähnten Bonifacius, im Beisein der fränkischen Bischose gesalbt. Ehitoerich wurde in ein Kloster geschickt, wo er bald darauf starb, und damit erlosch der Stamm der Merowinger, um einem neuen Stamme, den Karolingern, Platz zu machen. Die Päpste waren damals in einer üblen Stellung, da sie sich immer zwischen den eroberungssüchtigen Longobardenkönigen und den ostromischen Exarchen von Ravenna in der Mitte halten mußten. Der Zusammenhang mit dem byzantinischen Kaiserthum war besonders seit dem Kaiser Leo dem 7-741 Jsaurier sehr locker, da dieser den Befehl ergehen ließ, alle Bilder aus den christlichen Kirchen zu entfernen, und Papst Gregor Ii. diese Bilderstürmer verdammte und das Volk in Italien auf seiner S^ite hatte. Rom war da-

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 134

1873 - Heilbronn : Scheurlen
134 Karl der Große. fränkisches Heer, das gegen die Sorben (ein slavisches Volk zwischen Saale, 782. Elbe und Havel) zog, wurde von den Sachsen überfallen und am Süntel fast ganz vernichtet. Karl eilte herbei und verlangte in Verden an der Aller die Auslieferung der Schuldigen. Den Hauptschuldigen, Widukind, konnten sie nicht ausliefern, weil er wieder entflohen war, aber 4500 Sachsen wurden ihm überliefert und in Verden alle an einem Tage enthauptet. Diese Grausamkeit erregte einen noch weit heftigeren Krieg. Das ganze Sachsenvolk erhob 783. sich und schwur den Franken Rache. In der Schlacht bei Detmold wurde unentschieden gekämpft, an der Hase aber erlitten die Sachsen eine vollständige Niederlage. Karl blieb noch zwei Jahre in ihrem Land und brachte es durch Drohungen und Versprechungen dahin, daß sie sich ihm unterwarfen. Ihre Hauptanführer, der Westfale Widukind und der Ostfale Abbio, kamen zu Karl nach Attigny in der Champagne, ließen sich taufen und gelobten ihm Treue. Ihrem Beispiele folgte nach und nach auch das Volk. Doch hatte Karl mit einzelnen Stämmen der Sachsen noch manchen Kampf zu bestehen, und erst nach seiner Kaiserkrönung gelang es ihm, dadurch daß er 10,000 804. sächsische Familien in andere Provinzen abführen ließ und fränkische Kolonieen unter ihnen errichtete, die Sachsen gänzlich zu beruhigen. Dieselben erkannten Karl als ihr rechtmäßiges Oberhaupt an und versprachen den Bischöfen und Grafen Gehorsam. Doch durften sie ihre Gesetze behalten und wurden den Franken gleichgestellt. Sie mußten sich alle taufen lassen und an die Kirche den Zehnten abliefern. In ihrem Lande wurden acht Bischofssitze gegründet: Minden, Osnabrück, Halberstadt, Verden, Bremen, Paderborn, Münster und Hildesheim, welche den Metropoliten zu Mainz und Köln untergeordnet waren. Durch diese Einverleibung des Sachsenlandes bekam er die unruhigen Dänen und Normannen zu Nachbarn. Als seine Bundesgenossen, die Abodriten in Mecklenburg, von jenen bekriegt wurden, schlug er 811. sie zurück und machte die Eider zur Nordgrenze seines Reiches. Während dieser Sachsenkriege hatte Karl noch mit vielen andern Fürsten und Völkern Kämpfe zu bestehen, und eben dies gab den Sachsen Gelegenheit zu so vielen Aufständen. Zuerst hatteer es mit dem Longobardenkönig Desi-derius zu thun. Dieser hatte seine Tochter Desiderata mit Karl vermählt; aber Karl trennte sich, von ihr schon nach einem Jahre und schickte sie ihrem Vater zurück. Um sich zu rächen, verlangte Desiderius vom Papst Hadrian I., er solle die beiden Söhne Karlmanns, welche sich in Pavia befanden, zu fränkischen Königen krönen, damit sie ihre Ansprüche auf ihres Vaters Reich eher geltend machen könnten. Da er aber zugleich in das römische Gebiet einfiel, so wies ihn Hadrian ab und rief Karl um Hilfe. Dieser zog von Genf über den Mont Cenis nach Oberitalien, schlug die Longo- 773. barden, schloß Desiderius in seiner Hauptstadt Pavia ein, reiste nach Rom zum Osterfest, bestätigte Hadrian den Besitz des Exarchats, nahm Pavia durch Kapitulation ein, schickte Desiderius in ein französisches Kloster und ließ sich von den longobardischen Herzogen den Eid der Treue schwören. Das longo-bardische Reich, welches 206 Jahre bestanden hatte, wurde mit dem Franken- 774. reiche vereinigt, behielt aber seine eigene Verfassung. Auch die drei longobardischen Herzoge, von Friaul, Spoleto und Benevent, welche von ihren Königen wenig abhängig gewesen waren, wurden unterworfen; der erste fiel im Kampf, die beiden andern mußten Treue geloben. Bald darauf finden 787. wir Karl in Spanien. Dort war nämlich unter den Arabern ein Zwiespalt ausgebrochen. Die Kalifenfamilie der Om e ja den, welche in Damaskus resi-
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