Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 179

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Türken in Konstantinopel. Wiederaufleben der Wissenschaften. 179 Das erste große Werk, das Fust und dessen Schwiegersohn, Schöffer, druckten, war eine lateinische Bibel, dann ein lateinischer Psalter. Die Bibel kostete anfangs 60 Goldgulden, während sie bisher, wo man alle Bücher abschreiben mußte, auf 600 zu stehen kam. Schon früher war statt des theuren Pergaments das Baumwollenpapier und das noch wohlfeilere Leinen- oder Lumpenpapier erfunden worden. Die Buchdruckerkunst wurde zuerst als Geheimniß behandelt. Als aber in dem Kriege zwischen dem abgesetzten Erzbischof Diether von Mainz und dem ihm vom Papste bestellten Nachfolger, Graf Adolf von Nassau, der letztere Mainz eroberte, flohen unter andern Einwohnern viele 1462. Buchdruckergehilfen, zerstreuten sich in Deutschland, Italien und Frankreich, legten neue Druckereien an und vervielfältigten besonders in Italien die alten Klassiker. So trug diese Kunst zum Wiederaufleben der Wissenschaften und später zur Verbreitung der resormatorischen Ideen ungemein viel bei. §. 138. Türken in Konstantinopel. Wiederaufleben der Wissenschaften. 1453. Am Ende des 13. Jahrhunderts drang ein türkischer Volksstamm, die Osmanen, unter Osman in Kleinasien vor und gründete ein neues Reich mit der Hauptstadt Brussa. Die geraubten christlichen Jünglinge wurden zum Islam gezwungen und bildeten das gefürchtete Fußvolk der Ianitscharen. Sultan Mur ad I. eroberte ganz Kleinasien, setzte nach Europa über, unterwarf fast alles Land südlich des Hämus und schlug seine Residenz in Adrianopel auf. Sein Sohn Bajazet eroberte Macedonien und Thessa- 1360. lien, durchzog siegreich ganz Hellas bis nach Sparta und schlug bei Nikö-polis den König Sigismund von Ungarn und die französischen Ritter, die 1396. seinem Vordringen einen Damm entgegen setzen wollten. Bald besaß der byzantinische Kaiser nur noch Konstantinopel und einige umliegende Orte und war dem türkischen Sultan zinspflichtig. Endlich zog Muhamed Ii. vor Konstantinopel und erstürmte es trotz der tapferen Vertheidigung der Griechen und Genuesen nach 50tägiger Belagerung; Konstantin Ix., der letzte griechische ^ Kaiser, fiel in heldenmütigem Kampfe, Konstantinopel wurde die 1453. Hauptstadt des neuen türkischen Reiches, und die prächtige Sophienkirche in eine Moschee verwandelt. Darauf wurde ganz Griechenland und die Donauländer unterworfen, und es begannen die Verheerungszüge gegen Ungarn und Wien. Unter biefer Herrschaft konnte keine Wissenschaft blühen; daher flohen viele byzantinische Gelehrte nach Italien, erregten dort Eifer für klassische Studien, namentlich für das Griechische, und von Italien verbreitete sich diese neue Bildung nach den andern Ländern, am meisten nach Deutschland. Hier wurden viele Universitäten und andere Lehranstalten gegründet und Männer, wie Johann Reuchlin aus Pforzheim, Professur in Tübingen, Ru-1455-1522. dols Agricola in Heidelberg, Erasmus von Rotterdam und der muthigefl485.f 1536. Freiheitskämpfer, Ritter Ulrich von Hutten, glänzten durch ihre Kenntnissef 1523. in der lateinischen und griechischen Spracht verschafften dem klassischen Studium immer mehr Eingang und arbeiteten durch Verbreitung der griechischen und hebräischen Sprache, in welchen Sprachen das neue und das alte Testament ursprünglich geschrieben sind, der Reformation trefflich vor. Die Männer dieser Richtung nannte man Humanisten, ihre Gegner Obskuranten.

2. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 33

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 21. 33 Linie, die beiden Schwarzburg, Bayern und Großherzogthum Hessen, im Westen die Niederlande, Belgien und Frankreich. Hohenzollern wird von Baden und Württemberg und das Jahdegebiet von Oldenburg begrenzt. Das Klima ist je nach der Lage in den einzelnen Landestheilen verschieden. „Die mittlere Jahreswärme nimmt von Südwest nach Nordost ab. Während Trier im Frühjahr 7° Wärme hat, beträgt sie in Lithauen nur 4°. Ueber- Haupt ist das Frühjahr in allen Ostseeländern bedeutend kälter als der Herbst. Der Regen ist im Südwesten häufiger als im Nordosten. Wehen im Juni die Süd-, und Südwestwinde über die Alpen, so hat Preußen gewöhnlich Regen- zeit, die „sieben Brüder" und „Siebenschläfer" gelten im Volke als Loostage. Der September ist der schöne Reifemonat." Der Boden ist im Süden und Südwesten gebirgig, während der größte Theil des Nordens in der Tiefebene liegt. Preußen gehört im ganzen genommen zu den minder fruchtbaren Ländern, besonders sind die Gegenden zwischen der Elbe und der östlichen Grenze Preußens eine nur durch reichliche Bewässerung und fleißigen Anbau veredelte und von einzelnen vortrefflichen Strichen unter- brochene Sandfläche, welche deutliche Spuren an sich trägt, dass sie ehemals Meeresboden gewesen. Die Gegenden westlich der Mittel-Elbe gehören hin- gegen zu den fruchtbarsten in Deutschland. Die Produkte werden wir bei den einzelnen Provinzen kennen lernen. Die preußische Handelsmarine zählt über 3300 größere Schiffe. Die über 40 thätigen Eisenbahnen haben eine Länge von 1400 Meilen, die Länge der Telegraphen-Linien beläuft sich auf mehr als 2200 Meilen. Hinsichtlich der Industrie steht Preußen mit oben an. Leinwand- abriken und Webereien gibt es in Schlesien und Westfalen. Maschinen-, orzellan-, Tuch-, Seiden-, Glas- und Metallfabriken gibt es in den Provinzen Brandenburg, Sachsen und am Rhein. Die größten Fabrikdistrikte befinden sich inder Rheinprovinz u. Westfalen. Weltberühmtsind die Metallfabriken, Webereien, Färbereien, Spinnereien in der Umgebung von Elberfeld, Barmen und Solingen' bei Krefeld sind vorzügliche Seiden- und Baumwollen-Fabriken und in der Nähe von Aachen (Eupen, Düren, Montjoie) bestehen vortreffliche Tuchfabriken. Dortmund, Bochum, Witten, Hagen haben Kohlen- und Eisen- Industrie. In Bezug auf Intelligenz nimmt Preußens Volk eine der ersten Stellen ein. Das Land besitzt so viele und so wohl organisierte Bildungs-An- stalten, wie sonst kein anderes. Gute Volksschulen, durch die jedes Kind zu einer gewissen Stufe von Bildung gelangen kann, gibt es in jedem auch noch so kleinen preußischen Dorfe. In vielen Städten ist durch tresflich eingerichtete Gymnasien, Realschulen und Universitäten für höhere Bildung gesorgt. Auch die Künste werden durch zahlreiche Anstalten gefördert. „In den untern Volksschichten wird die Bildung auch durch das Heer- wesen bedeutend gefördert. Jeder gesunde junge Mann ist wehrpflichtig und dient, wenn er nur die Bildung der Volksschule hat, 3 Jahre, bei höherer Bildung 1 Jahr. Bis zum 36. Jahre gehören die ausgedienten Mannschaften 4 Jahre zur Reserve und 9 Jahre zur Landwehr. Solist Preußen das Volk in Waffen geworden. Der preußische Krieger ist menschlich, weil er gebildet ist. Seit Wiederausrichtung des deutschen Reiches ist das Heerwesen in sämtlichen Bundesstaaten nach preußischem Muster eingerichtet." Die Einwohner sind ihrer Abstammung nach größtenteils Deutsche, über 21 Millionen, Demnächst gibt es noch 21/2 Mill. Slaven und außer- dem in geringerer Anzahl Ezechen und Wenden (Lausitz), Dänen (Schleswig), Lithauer (in Ostpreußen), Wallonen, Franzosen (Rheinprovinz) und 315 000 ^uden (vorzüglich im Osten). Der Religion nach bekennen sich 16 Mill. zur evangelischen, fast 8 Mill. zur katholischen und 1500 zur griechischen Kirche. Ferner gibt es noch Mennoniten, Dissidenten und Juden. Dietlein, Leitfaden, Ii. Auflage. a

3. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 43

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 32-34. 43 Die beiden Hauptstädte sind Siegmarin gen (Sitz der Regierung) und Hechingen. Die Stammburg der Hohenzollern, auf dem 820 m hohen Zollern- berge ist"neu hergestellt und befestigt. Hohenzollern steht unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Die Bewohner gehören zu den Schwaben (s. Württemberg.) §. 32. Das Jahdegebiet, von Oldenburg erworben zur Anlegung eines Kriegshasens an der Nordsee, umsasst nur 1200 Morgen und 6000 Einwohner. Wilhelmshaven. §. 33. Die Provinz (oder die Herzogtümer) Schleswig-Holstein mit Lanenburg, seit 1866 preußisch, haben zusammen über 1 Mill. Einw. und 339 l^Meilen, nämlich Schleswig 166 ^Meilen mit 414 Einw., Holstein 155 □ Meilen mit 560000 Einw. und Lauenburg mit 50000 Einw. auf 19 Meilen, und liegen nördlich von der unteren Elbe. Der Boden ist eine Fortsetzung der norddeutschen Tiefebene. An der Elbe und Nordsee ist das Land vortrefflicher Marschboden; im Innern dagegen findet sich viel Heide und Sandland, welche Strecken man als Fortsetzung des baltischen Landrückens ansehen kann. Die Küste der Ostsee ist wiederum fruchtbar und hat besonders schöne Buchenwaldungen. Die Küsten der Ostsee haben viele kleine Meerbusen (Föhrden), welche oft meilenweit sich ins Land hinein erstrecken. Auch viele große und kleine Inseln liegen an der Nordseeküste; die kleinen nicht eingedeichten heißen Halligen und werden nur zu Schafweiden benutzt, weil sie von den Meeresfluten viel zu leiden haben. Die Grenze zwischen Schleswig und Holstein bildet die Eid er, das fruchtbare, seenreiche Lauenburg liegt südlich von Holstein an der Elbe. Die Hauptprodukte der Provinz sind außer Getreide besonders Obst, Holz, Flachs, Hans, Tors und Flsche. Die Pferde- und Rindviehzucht ist aus- gezeichnet, Handel und Schiffahrt sind blühend. Die Bewohner der Marschen sind Friesen; im Norden Schleswigs wohnen auch Dänen. Für Volksbildung ist auch in diesen Ländern gut gesorgt. Hinsichtlich der Religion bekennen sich die meisten Bewohner zur evangelischen Konfession. Außer dem Eiderkanale, welcher in Holstein die Nordsee mit der Ostsee verbindet, ist nur der Stecknitzkanal zwischen Elbe und Trave im Lauenburgischen und Lübeckischen nennenswerth. Die wichtigsten Eisenbahnen sind die von Flensburg - Schleswig, Orstedt-Tönningen, Altona-Kiel, Rendsburg-Neumünster, Neumünster-Neustadt, Kiel-Ascheberg, Elmshorn-Jtzehoe. — Ein Regierungsbezirk. Altona an der Elbe (84) durch die hamburgische Vorstadt St. Pauli mit Ham- 9uiv bürg verbunden, bedeutende, aufblühende Handelsstadt, blühendes Fabrikwesen bedeutende Schifffahrt, starker Herings- und Walfischfang. Kiel, schöner Hafen an der Ostsee, Universität, (87). Rendsburg, Festung an der Eider. Ottensen, Dorf mit dem Grabe Klopstocks, des Herzogs von Braunschweigs u. a. Wandsbcck, Flecken, berühmt durch Claudius („Wandsbecker Bote"). Glückstadt. Schleswig, Hauptstadt, am Schlei, Hadersleben, an einer Bucht, und Apenrade, Alfen gegenüber, treiben Handel und Schiffbau; Flensburg, (25), Hafen, wichtige Handelsstadt; Sonderbnrg, auf Alfen, befestigt, mit Schlofs. Zu Schleswig gehören die Nordsee-Inseln: Römö, Sylt, Föhr, Nordstrand u. a. tfv Lauenburg. Lanenburg, Städtchen an der Elbe und dem Stecknitzkanal, wichtiges Zollamt. ^Ratzeburg, in schöner Gegend auf einer Insel des Ratzeburger Sees. Em The:l der Stadf gehört zu Mecklenburg-Strelitz. Möln an der Bahn nach Lübeck Itttt (Hilleniptcqctö ©rclb. . . §• 34. Die Provinz Hannover (700 □ Meilen und über 2 Mill. Einw.), ebenfalls seit 1866 preußisch, liegt fast ganz in der norddeutschen Tiefebene; nur der Harz und der Teutoburgerwald ragen im Süden und im Osten ins

4. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 91

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 11—13. 91 Als Fabrikstädte sind wichtig: Birmingham, (366) Metallfabriken aller Art, Sheffield, (266) ebenfalls Metallfabriken, Manchester, (400) Baumwollen-Industrie, Derby, Seiden- und Porzellanfabriken, Leeds, (287) Wollenfabriken. Bradford, Halifax, Tuchfabriken, Keswick, Bleistifte, Leicester, Strumpfwirkereien, Worcester am Severn, Porzellan und Handschuhe. Universitäten sind in Oxford und Cambridge. Bäder: Cheltenham und Bath. Andere merkwürdige Orte sind: Aork an der Ouse, uralte Handelsstadt. Canterbnry, Sitz des ersten Erzbischofs im Reiche. Stratford, Shakespeares Geburtsort. Dover, Ueberfahrtsort nach Frankreich. Greenwich, berühmte Sternwarte, von hier aus rechnen die Engländer den Null-Meridian. Im Fürstenthum Wales, nach welchem der englische Thronfolger „Prinz von Wales" heißt, wird viel Fischfang, Viehzucht und Bergbau betrieben. §. 11. Das Königreich Schottland (1430 ^Meilen und 372 Mill. Ew.), aus 32 Grafschaften bestehend. Edinburgh, (212) Universität und Hauptstadt; wegen seiner Lage und alter- thümlichen schönen Bauart wird Edinburgh zu den schönsten Städten Europas gezählt. Leith, Hasen bei Edinburgh. Glasgow am Elyde, (550) größte Handels- und Fabrik- stadt. Paisley, Shawlssabriken. Perth, alte Residenz der Könige von Schottland. Dnndce, (120) Leinwandhandel. Aberdcen, Hasen, Universität. Jnverneß, ein Kriegs- Hafen am kaledonifchen Kanal. §. 12. Das Königreich Irland (1530 Meilen und 5vs Mill. Einw.) hat trotz der Fruchtbarkeit arme Bewohner und besteht aus 32 Grafschaften. Dublin, (320) Hauptstadt, Universität, Handel. Belfast, (174) Fabrikstadt, Hasen. Galway an der Westküste, Verbindung mit Amerika. Waterford, Schlächterei und Heringshandel. Cork, (80) „das Schlachthaus Englands," liefert den Proviant, besonders Fleisch, für die englischen Schiffe. §. 13. Die englischen Inseln und andere Besitzungen in Europa: 1. Die reizende fruchtbare Insel Whigt im Kanal, berühmt durch ihr mildes Klima. 2. Man im irischen Meere. 3. Anglesea, mit reichen Kupferminen, ist durch eine Kettenbrücke mit dem Festlande verbunden. . 4. Die normannischen Inseln an der Küste Frankreichs. Jersey ist die größte. 5. Helgoland in der Nordsee, 20 Meilen von Hamburg, ein kleiner baumloser Fels; Seebad. 6. Die Scilly-Jnseln am südwestlichen Kap Landsend. 7. Die Hebridcn, 300 an der Zahl, 200 sind bewohnt. Viehzucht, Fisch- und Vogelfang sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner. Aufstaffadie Fingalshöhle. 8. Die Orkneys oder Orkaden, 67 an der Zahl, 29 sind bewohnt. 9. Die Shetlands-Jnseln, über 100 an der Zahl. 10. Die Festung Gibraltar auf der pyrenäischen Halbinsel. 12. Die Malta-Grnppe bestehend aus den zwischen Sicilien und Afrika gelegenen 6—7 □ Meilen umfassenden Inseln. (Malta 5 □ Meilen.) Gozzo und Comino. Diese Inseln sind meist felsig und leiden an Wasser- Mangel. Aber die Seeluft und der Fleiß der Bewohner haben der Haupt- lnsel dennoch Wein, Baumwolle und Orangen abgewonnen.

5. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 100

1879 - Berlin : Stubenrauch
100 §§. 19—21. Im westlichen und südlichen Island ist das Klima milder, als die hohe geographische Lage es erwarten lüsst. Der bis hierher reichende Golfstrom ist die Ursache dieser Erscheinung. Der Norden der Insel dagegen hat wegen des aus dem Polarmeere herströmenden Treibeises große Kälte'. Der längste Tag auf der Nordküste dauert sast 7 volle Tage. Die Insel wird von unendlich vielen Flüssen und Bächen bewässert, die Zwar nicht breit und ties, aber desto reißender sind. Mit fürchterlichem Getöse stürzen sie von dem Felsen herab und wälzen oft ungeheure Steinblöcke mit fort. Die meisten Berggewässer sind reich an Lachsen und Forellen. Die Produkte Islands sind sehr gering; an Wald und Getreide fehlt es gänzlich, nur das isländische Moos gedeihet dort, außerdem einige Beeren und in den Thälern Gras und Heide. Das Mineralreich erzeugt Lawa, Bims- stein, Schwefel u. s. w. Aus dem Thierreiche sind zu merken- blaue Füchse, Seehunde, viele Seevögel (Eidergänse) und in dem Meere viel Fische. Die B ewohner, meist skandinavischer Abkunft, leben bei diesen wenigen Produkten hauptsächlich von Viehzucht (Schafe mit 4 Hörnern und Rinder ohne Hörner), Fisch- und Vogelsang. Der Handel ist nur Seehandel Straßen, Eisenbahnen und Kanäle im Innern fehlen gänzlich. Reykjavik, die Hauptstadt des Landes, hat kaum 1500 Einm. Außerhalb Europa besitzt Dänemark: 1) in Asien die Nicobarischen Inseln; 2) in Amerika einige der kleinen Antillen und Kolonien auf Grön- land. Sämtliche Kolonien umfassen außer Grönland nicht über 100 □ Meilen mit fast 50 000 Einw. Fragen zur Wiederholung. §§ 19—21. Welche Meere begrenzen Dänemark? Wieviel Einwohner zählen die europäischen Inseln außer Island? Wie ist die Bodenbeschaffenheit der jütischen Halb- insel? Welches ist die höchste Höhe auf Jütland? Beschreibe die Westküste. Welche Beschaffenheit hat die Ostküste? Was ist von der Bewässerung zu sagen? Welches sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner? Welche Städte auf Jütland werden durch die Haupt-Eisenbahnen verbunden? Welches sind die hauptsächlichsten Inseln in der Nähe Jütlands? Welches sind die größten Städte Jütlands? Wo liegt Seeland? Welches sind die bedeutendsten Städte auf Seeland? Welche Städte sind mit Eisenbahnen ver- bunden? Wo liegt Bornholm? Was weißt du von Fünen? Was von Laaland? Was von Langeland? Was von Falster? Schreibe die Inseln ihrer Größe nach aus. Wo liegen die Färöer? Aus wieviel Inseln besteht diese Gruppe? Wieviel Ein- wohner sind auf den Inseln? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welches sind die drei größten Inseln? Wo liegt Island? Wie groß ist diese Insel? Welche Bodengestalt hat Island? Welches sind 'die bekanntesten Vulkane? Wie ist das Innere der Insel beschaffen? Welche heißen Quellen hat die Insel? Wie ist das Klima der Insel? Welches sind die Hauptprodukte? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welche ausländischen Besitzungen hat Dänemark? Unter welchen Breitegraden liegen dieselben?

6. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 118

1879 - Berlin : Stubenrauch
118 §. 31. theilen und ihren glänzenden Bazars den Eindruck eines modernen Badeortes im größten Styl. Und wiederum genügen wenige Schritte, um sich aus demselben hinaus in eine Stadt des buntesten, wenn auch nicht blühenden, gewerblichen Treibens zu versetzen. Und über dieses bunte Gemisch ragen die Trümmer der Ruinenwelt des alten Rom in ernster Einsamkeit zum Himmel empor." Von den zahlreichen Hügeln, aus denen das heutige Rom besteht und die zur Hälfte aus Ruinen entstanden sind, hat man oft die herrlichsten Blicke über die Stadt, und von jedem Punkte einen andern und schöneren. Von den vielen schönen Baudenkmälern Roms erwähnen wir nur die prächtige Speterskircke. an welcher fast 200 Jahre (von 1450—1626) gebaut worden ist. Die Kirche hat die Form eines Kreuzes, über dessen Mitte sich eine hohe Kuppel wölbt, die eine Höhe von fast 125 m hat. Der vatikanische Palast ist wegen der dort sich befindenden Kunstschätze und Alterthümer weit berühmt, ebenso das Kapitol, die Sixtinische Kapelle, der Palast Quirinal u. s. w. In der Nähe sind die Katakomben, meilenweite unterirdische Gänge. Q Civita-Vecchia, Hasen. Tivoli, viele römische Alterthümer. ^ 10. Das frühere Königreich Neapel, im Süden vom Kirchenstaat, ist durch die Straße von Messina von Sicilien getrennt, mit welchem zusammen es früher das Königreich beider Sicilien hieß. Die Bevölkerung ist in den Abruzzen und in Calabrien am schwächsten, im fruchtbaren Campanien dagegen am dichtesten. Apulien (Puglia) bildet vom Monte Gargano nach Süden zu eine Ebene, die gute Viehweiden bietet. * Ncavel (450) kann sich hinsichtlich seiner prächtigen Lage und seines Klimas mit den schönsten Städten Europas messen. Vom Meerbusen aus baut sich die Stadt amphitheatralisch bis zu dem Rücken der sie nördlich und westlich einschließenden Berge aus, und über dies alles erhebt sich östlich im Hintergrunde der beinahe immer Rauch auswerfende Vesuv. Eine Folge dieser zwischen Bergen und dem Meere gedrängten Lage find die meist äußerst engen Gassen und sehr hohen, durchaus massiven Häuser. Letztere haben sämtlich flache Dächer, welche in der Abendkühlung einen sehr angenehmen Erholungsort darbieten, . „Vergebens sucht man in Neapel Werke der Kunst, welche sich denen, woran Rom so reich ist, vergleichen ließen. Ein bunter, überladener Schmuck und allerlei Schnör- keleien vertreten hier die Stelle der sinnigen Kunst." Die belebteste und längste Straße Neapels ist die Toledostraße. Dieselbe ist un- unterbrochen mit Equipagen, Reitern, Fußgängern, beladenen Pferden, Eseln und Maul- thieren besetzt. Nicht nur die Besucher der Kaffeehäuser, deren es, wie in ganz Italien, unzählige gibt, fitzen hier bis mitten in die Straße hinein, sondern auch alle Arten von Handwerkern: Schneider, Schuster, Schlosser, Sattler, Blechschmiede arbeiten bei Tage und bei Licht nicht in, sondern vor ihren Buden, wenn es sonst das Wetter erlaubt. Auch die Kleinhändler, Geldwechsler und überhaupt wer etwas zu verkaufen hat, sowie die Garköche, welche hauptsächlich Maccaroni bereiten, drängen sich so weit als möglich in die Straße. Dazu kommen endlich noch die Landleute, Lazzaroni und Bettler, welche theils um auszuruhen, theils um zu gaffen u. s. w. quer durch die Straße liegen. Die Mannigfaltigkeit der Trachten ist hier in hohem Grade ergötzlich ; da sieht man Fischer und Lazzaroni mit rothen Mützen und Leibbinden, Frauen mit grellen, bunten Kopstüchern, Miedern und Kleidern, Soldaten mit Hochrothen Uniformen, Welt- geistliche mit langen schwarzen Gewändern, Mönche in verschiedenen Kleidern, außerdem Schüler verschiedener Anstalten, Domestiken, Thürsteher u. s. w., welche alle Uniformen zum Theil in den schreiendsten Farben tragen, und endlich viele Fremde, als Deutsche, Engländer, Spanier, Franzosen, Russen, Amerikaner und sogar Mohren in ihrer Nationaltracht. Eine eigene Klasse der Bewohner bilden die Lazzaroni. Das ist die arbeitende Klasse, welche oft so arm ist, dass viele nicht einmal eine Wohnung haben und alle ihre Geschäfte: Braten, Kochen, Essen und Trinken auf der Straße thun und sogar unter den Vorhallen der Kirchen und auf den Ecksteinen '.der Straße schlafen. Ihre Zahl wird auf 50—60 000 angegeben, und sie werden trotz ihrer Armut als heiter, arbeitsam und zufrieden geschildert. Der Handel in Neapel ist nicht so bedeutend als man erwarten könnte, und der Hafen felbst ist nur mittelmäßig und den Versandungen ausgesetzt. In der Nähe Neapels liegt Portici am Meere und die im Jahre 79 n. Chr. ver- schütteten Städte Herculanum, Pompeji und Stabiae; von Herculanum, auf dem jetzt ein Theil von Portici liegt, ist nur wenig, aber von Pompeji V? ausgegraben. Mttuv***. $1 wwmc yjc , k hjcm. K Jxjjai hay-w •

7. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 120

1879 - Berlin : Stubenrauch
120 §. 33. isoliert? Welche Richtung haben die Flüsse Italiens? Wo entspringt und mündet jeder dieser Flüsse? Welche Tiefebenen hat das Land? Wo liegen diese? Wie ist das Klima Italiens? Wo ist es ungesund? Welches sind die Produkte des Landes? Womit be- schästigen sich die Bewohner? Aus welchen Völkerstämmen ist das italienische Volk zu- sammen^esetzt? Welche Konsession ist die herrschende? Welche Charakter-Eigenthümlichkeiten haben die Italiener? Welche Haupt-Eisenbahnen durchkreuzen das Land? Wieviel selbst- ständige Staaten hat Italien? Wieviel Bewohner hat das Königreich Italien? Woraus ist das Königreich ent- standen? Wo liegt Piemont? Welche Gebirge bedecken Piemont? Welcher Gewerbszweig wird vorzüglich gepflegt? Welche Städte liegen in Piemont? Welche Städte liegen an Flüssen? Wo liegt Ligurien? Welches Gebirge zieht sich nach Ligurien? Wie ist das ligurische Klima? Welche Städte hat Ligurien? Was weißt du über jede Stadt zu sagen? Welches sind die Grenzen und die Produkte der Lombardei? Beschreibe die dir bekannten Städte der Lombardei! Was weißt du über die Lage Venetiens? Beschreibe Venedig! Welche venetianischen Städte sind Festungen? Welche Städte liegen an Flüssen und welche am Meere? Beantworte über die Provinzen von Nr. 5—12 folgende Fragen: Wo liegt jede Provinz? Welche dieser Provinzen sind mehr gebirgig und welche sind mehr eben? Welches sind die 10 größten Städte dieser Provinzen und wo liegen sie? Welche dieser Städte liegen an Flüssen und welche sind Hafenstädte? Welche Städte haben Kunstschätze aufzuweisen? Wo befinden sich Universitäten? Welche Städte zeichnen sich durch ihre Schönheit aus? Wo liegen feuerspeiende Berge? Welche Provinzen sind vorzüglich fruchtbar? Welche Städte sind mit Eisenbahnen verbunden? Wo befinden sich Marmorbrüche? Beschreibe Neapel! Was weißt du über die Bodengestalt Siciliens? Schildere die Bewohner Siciliens! Welche Inseln gehören zum Königreich Italien? Was weißt du von jeder dieser Inseln zu sagen über ihre Lage, ihre Produkte und ihre Bewohner? Welche Städte berührt man von Venedig bis Reggio? Wie reist man von Neapel nach Turin zu Lande? Welche Hafenstädte liegen an der Ostküste Italiens? Welche an der Westküste? Was weißt du über die pontinischen Sümpfe zu sagen? Unter welchen Breiten- graden liegt das Patrimonium Petri? Wie steht es im Lande mit dem Ackerbau, der Viehzucht und der Volksbildung? Beschreibe Rom! Welche Städte, außer Rom, sind dir noch bekannt? Wo liegen diese Städte? Wo liegt San Marino? Womit beschäftigen sich die Einwohner? Wie groß ist dieser Freistaat? Unter welchen Längen- und Breitengraden liegt die Stadt San Marino ? Xii. und Xiii. Spanien und Portugal. Z. 33. Die pyrenäische Halbinsel, welche die beiden Reiche Spanien und Portugal umfasst, wird vom atlantischen Ocean, dem mittelländischen Meere und dem biscayischen Busen begrenzt. Die Pyrenäen scheiden Spanien von Frankreich. Die Halbinsel bildet im großen und ganzen eine nach Westen hin sich senkende Hochebene, welche von mehreren Gebirgszügen, in der Hauptrichtung von Osten nach Westen, durchzogen wird. Das Tiefland wird von den drei Flüssen Ebro, Taio und Guadalquivir gebildet und beträgt nur 600 Dm. Das Hochland besteht aus zwei Hochebenen und vier Hauptgebirgszügen. 1) Die Pyrenäen beginnen am Kap Creus und ziehen in fast westlicher Richtung 58 Meilen lang bis an die Ebroquellen. Das Gebirge hat fast nur Querthäler und fällt gegen Norden steiler, als gegen Süden ct6,jt)0 es in die anliegenden Berglands^chaften übergeht. Im Norden ist es auch wasser- und wald- reicher und kultivierter. In der Gegend der Garonnequellen bilden die Bergzüge ein Hochgebirge mit Alpennatur, kleinen Gletschern und ewigen Schneeseldern.^ Die höchsten spitzen, der Pic de N ethou auf dem vielgipfligen Gebirgsstocke Mala- detta, der M. Perdu u. a. steigen bis über 3000 rn. lieber das Gebirge führen

8. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 7

1879 - Berlin : Stubenrauch
Im Norden: Nowaja-Semlja, Spitzbergen, die Losoden, Island und die Faroer; im Westen: Großbritannien, Irland, die Hebriden, die Orkaden und Shetlands- inseln; in der Ostsee: Seeland, Fünen, Falster, Laaland, Bornholm, Oeland, Gothland, die Alands-Jnseln, Rügen; im Süden: die Pithyusen und Balearen, Korsika, Sardinien, Sicilien, Malta, die ionischen Inseln, Kandia; im Süd- osten: die Cykladen und Euböa oder Negroponte. Fern von Europa im Westen: die Azoren. §. 8. Das Tiefland und Hochland Europas. Wenn man die in §. 6 genannten Halbinseln von Europa abschneidet, so bleibt ein großer Rumpf übrig, welcher im Norden ein großes Tiefland und im Süden ein großes Ge- birgs-Dreieck bildet.' Aber auch innerhalb dieses Gebirgs-Dreiecks befinden sich einzelne Tiefebenen und ebenso auch auf den Gliedern (Halbinseln). Die bedeutendsten dieser Tiefebenen sind folgende: 1. Nördlich vom Gebirgs-Dreiecke: die sarmatische, die norddeutsche und die französische Tiefebene. 2. Im Gebirgs-Dreiecke: die mittelrheinische, die österreichische und die beiden ungarischen Tief- ebenen (Ober- und Nieder-Ungarn). 3. Auf den Halbinseln und Inseln: die Tiefländer an den pyrenäischen, apenninischen, skandinavischen und britischen Flüssen. Die im großen Dreieck befindlichen größten Gebirge sind folgende: Die Alpen, das höchste europäische Gebirge, das deutsche Mittelgebirge (Schwarzwald, Neckargebirge, Odenwald, Spessart, Rhön, Taunus, Westerwald; Hundsrück, Eisel, hohe Veen, Ardennen; Teutoburgerwald, die Wesergebirge, Harz, Franken- und Thüringerwald, Riesen-, Lausitzer- und Erzgebirge, Böhmer- wald; der schwäbische, fränkische und schweizerische Jura), das französische Mittelgebirge (Severinen, Vogesen, Cöte d'or), das ungarische Mittel- gebirge (Karpathen, siebenbürgisches Erzgebirge). Die höchsten Gebirge aus den Halbinseln sind: Die Pyrenäen, das kastilische und das andalusische Scheidegebirge und die Sierra Nevada aus der Pyrenäen-Halbinsel; oas skandinavische Bergland und das Kiölen-Gebirge in Skandinavien. Bemerkenswerte feuerspeiende Berge (Vulkane) sind: der Vesuv in Italien, der Aetna auf Sicilien und der Hekla auf Island. §. 9. Flüsse Europas. Europa ist ein reichbewässertes Land, wenngleich die Flüsse wegen der Gliederung des Erdtheils nicht so groß sind als in anderen Erdtheilen. Die größten Ströme sind: Die Petschora und Dwina, in's nördliche Eismeer mündend. Die Newa, die Düna, der Niemen, (die Memel), der Pregel, die Weichsel, die Oder, in die Ostsee mündend. Der Göta-Elf (in Schweden), die Eider, die Elbe, die Weser, die Ems, der Rhein, die Scheide, die Themse, in die Nordsee mündend. Die Seine mündet in den Kanal. Die Loire und die Garonne fließen in den biseayischen Meerbusen. Der Min ho, der Duero, der Tajo, der Guadalquivir münden ins atlantische Meer. Der Ebro, der (die) Rhone, die (der) Tiber, der Po und die Etsch münden in das mittelländische Meer. Die Donau, der Dnjestr, der Dnjepr und Don fließen in's schwarze Meer und die Wolga in den kaspischen See. Auch an Landseen ist Europa reich, obgleich sie ebenfalls nicht sehr groß sind. Wir merken:

9. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 32

1879 - Berlin : Stubenrauch
32 :§§. 20. 21. waren in Nürnberg, Sonneberg im Meiningschen u. s. w. sind in der ganzen Welt berühmt. Auch die Fabrikation von Zucker, Tabak, Oel, Bier, Brannt- wein, Papier u. s. w. ist in Deutschland von nicht geringer Bedeutung. Der Handel und die Industrie Deutschlands werden besonders gehoben durch die zahlreichen Eisenbahnen, durch schiffbare Flüsse und Kanäle, durch allerlei Handels-, Aktien- und Versicherungs-Anstalten, und vor allem durch den von Preußen gegründeten Zollverein, der fast alle deutschen Staaten umsasst. Auch die deutsche Handelsflotte, welche nur von der englischen und amerikanischen übertroffen wird, trägt znr Förderuug des Handels unendlich viel bei. Die Bildung der Bewohner Deutschlands steht auf hoher Stufe und wird besonders gefördert durch ein vorzügliches Schulwesen. Nicht nur die Universitäten, Gymnasien, Real-, Handels-, Gewerbe- und Fachschulen stehen im Auslande in hohem Ansehen, sondern auch das Volksschulwesen befindet sich in so vorzüglichem Zustande, wie bei keinem anderen Volke. §. 20. Geschichtliches. Fast ein Jahrtausend war seit dem ersten Auftreten deutscher Völker (113 v. Chr.) in der Weltgeschichte vergangen, als sich durch die Theilung von Verdun (843) von dem großen fränkischen Reiche das deutsche Reich ab- löste, das wiederum fast ein Jahrtauseud bestehen sollte. Während von 843 bis 911 Deutschland unter den Karolingern ein Erbkönigreich blieb, wurde es in diesem Jahre ein Wahlreich. Die vornehmsten Herzöge Deutschlands, später Kurfürsten, wählten den König, unter dem noch 300 größere und kleinere Regenten zugleich regierten. Auch viele Städte, die freien Reichsstädte, erkannten die Oberhochheit des Königs an, aber alle Fürsten und freien Städte hatten Rechte genug, um den König in seiner Macht zu beschränken. Seit Otto I. wurden die meisten Könige auch in Rom als Kaiser gekrönt und seit Maximilian I. waren die deutschen Könige zugleich Kaiser. Die Macht der Kaiser sank aber von Jahrhundert zu Jahrhundert immer mehr, bis endlich im Jahre 1306 das deutsche Reich aufgelöst wurde, indem Napoleon den Rheinbund gründete und Kaiser Franz Ii. die Krone niederlegte. Im Jahre 1815 entstand zwar wieder ein neuer deutscher Bund unter den deutschen Fürsten, der aber 1866 durch den Austritt Preußens aufgelöst wurde. Nachdem kurzen aber folgenschweren Kriege 1866 trat Oesterreich aus dem deutschen Verbände und Preußen bildete den norddeutschen Bund; aber 1871 während des französischen Krieges, entstand vom neuem das einige deutsche Reich, ein Bundes- staat, mit einem Kaiser an der Spitze. Der König von Preußen jetzt Wilhelm I., wurde erblicher Kaiser. Die Reichsgesetzgebung übt der Buudesrath, bestehend aus den Vertretern der Mitglieder des Bundes, und der Reichstag, vom Volke gewählt. Der Kaiser vertritt das Reich nach außen, erklärt im Namen des Reichs Krieg, schließt Frieden und Vorträge mit andern Völkern pp. Die Staaten des Reiches umfassen einen Flächenraum von über 9800 □ M. mit fast 43 Mill. Einwohnern. /rfe: • Ii. Aie Staaten des deutschen Weichs. §. 21. Das Königreich Preußen, welches jetzt an der Spitze der deutschen Staaten steht, ist durch den Krieg oon 1866 ein zusammenhängender Staats- körper geworden, nur zwei kleine Theile, Hohenzollern und der ^ahde- busen, liegen getrennt vom Hauptlande. Preußen ist das größte deutsche Land und umsasst einen Flächenraum von 7,7 9f?^<??,über 6400 ^Meilen mitmill. Einwohnern. Die Grenzen des preußischen Staates sind im Norden die Nordsee, Dänemark, Oldenburg, Bremen, Hamburg, Lübeck, Mecklenburg - Schwerm, Mecklenburg-Strelitz und die Ostsee, im Osten Russland und Polen xm Süden Oesterreich, Königreich Sachsen, die sächsischen Herzogtümer, Reuß jüngere

10. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 92

1879 - Berlin : Stubenrauch
92 §§. 14 u. 9—15. La Valetta (60) ist die starkbefestigte Hauptstadt von Malta und blühende Handelsstadt. §. 14. Die außereuropäischen Besitzungen Englands liegen in allen vier Erdtheilen: 1. Bei und in Asien: Die Inseln Ceylon und Hong-Kong, die Stadt Aden in Arabien, die Besitzungen in Vorder- und Hinterindien.*) 2. Bei und in Afrika: Die Inseln St. Helena, Mauritius und As- cension, das Kapland, Natal, Sierra Leone, die Gambia-Küste, die Goldküste. 3. Bei und in Amerika: Canada, Neu-Braunschweig, Neu-Schottland, die Hudsonsbai-Länder, die Insel Neufundland, die Bahama- und Bermudas- Inseln, Jamaika und mehrere der kleinen Antillen, Honduras, einen Theil von Surinam und die Aalkslands-Inseln. 4. Bei und in Australien: Neu-Holland, Tasmania, Neu-Seeland und einige kleine Inselgruppen. Fragen zur Wiederholung. §§ 9—14. Zwischen welchen Längen- und Breitengraden liegen die britischen Inseln? Welche Meere umschließen Britannien? Welche kleineren Inselgruppen liegen an der Küste Britanniens? Welche Theile Großbritanniens sind Tiefebene? Wo findet sich das Hoch- land? Welches sind die hauptsächlichsten Hochländer und Gebirge? Wo liegt jedes" ein- zelne dieser Gebirge? Welches sind die Produkte der Gebirge? Welches sind die höchsten Gebirge? Wo liegen sie? Welches ist das rauheste Hochland? Welche Bodengestalt hat Irland? Welche Bodengestalt haben die kleineren Inseln? Welche Richtung hat jeder einzelne Fluss in Großbritannien? Welches sind die bedeutendsten Kanäle? Was weißt du von dem englischen Klima zu sagen? Was ist die Folge dieses Klimas? Welche Produkte aus dem Pflanzenreiche hat England aufzuweisen? Welche aus dem Mineral- reiche? Welches sind die Hauptnahrunszweige in England? In welchem Zustande ist die englische Industrie? Was weißt du von dem englischen Handel zu sagen? Welches Stammes sind die Bewohner von England? Welche Eharakter-Eigenthümlichkeiten besitzen die Engländer? Welche Konfessionen sind die herrschenden? Wie groß ist England ohne die ausländischen Besitzungen? Welche Größe hat es mit den ausländischen Besitzungen? Wie theilt man das Land ein? Welches sind die größten Handelsstädte im eigentlichen England? Welches sind die größten Fabrikstädte? Wo sind Baumwollen-, wo Wollen-, wo Metall-, wo Seiden-, wo Bleifederfabriken? Welche Städte haben Häfen? Welche Städte sind sonst noch merk- würdig? Wodurch ist Wales merkwürdig? Zwischen welchen Breitengraden liegt Schottland? Wo liegen die sechs größten Städte Schottlands? Welches ist die größte Stadt in Schottland? Welche Meere bespülen Irlands Küste? Welche Städte sind in Irland Seestädte? Welche Inseln liegen an der Küste Englands? Welche Merkwürdigkeiten haben einzelne dieser Inseln? Welche Besitzungen hat England im Mittelmeere? Wo liegt Gibraltar? Welches ist die Hauptstadt von Malta? Welche Besitzungen hat England in Asien? Wo liegen sie? Welches sind die afrikanischen Besitzungen? In welchen Zonen liegen diese? Unter welchen Breitengraden liegen die amerikanischen Besitzungen? Unter welchen Breitengraden liegen die australischen Besitzungen? Vi. Schweden und Norwegen. (Die skandinavische Halbinsel.) §. 15. Schweden und Norwegen, 13 820 Hilmeilen und über 6 Mill. Einw., bilden eine große, vom nördlichen Eismeere, dem atlantischen Ocean, der Nordsee und der Ostsee und deren Theilen umgebene, im "Norden mit *) Seit 1878 hat England auch die Insel Eypern besetzt.
   bis 10 von 21 weiter»  »»
21 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 21 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 4
4 1
5 1
6 7
7 3
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 1
14 0
15 1
16 0
17 2
18 1
19 1
20 0
21 1
22 0
23 0
24 2
25 1
26 0
27 1
28 0
29 3
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 1
36 0
37 0
38 3
39 0
40 0
41 4
42 1
43 0
44 4
45 1
46 0
47 0
48 0
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 4
4 3
5 1
6 1
7 0
8 0
9 1
10 1
11 1
12 2
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 4
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 1
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 4
34 2
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 3
41 0
42 0
43 0
44 3
45 1
46 0
47 0
48 2
49 0
50 6
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 0
59 1
60 1
61 2
62 10
63 0
64 1
65 0
66 0
67 1
68 0
69 0
70 7
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 4
77 0
78 0
79 1
80 0
81 3
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 4
93 1
94 0
95 0
96 0
97 1
98 0
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 10
1 3
2 0
3 0
4 17
5 8
6 18
7 13
8 0
9 46
10 15
11 11
12 3
13 2
14 18
15 20
16 38
17 3
18 14
19 12
20 8
21 26
22 20
23 3
24 8
25 15
26 8
27 27
28 0
29 12
30 17
31 9
32 17
33 8
34 6
35 11
36 8
37 23
38 3
39 9
40 23
41 0
42 2
43 2
44 25
45 12
46 1
47 10
48 13
49 14
50 2
51 0
52 0
53 11
54 1
55 29
56 7
57 11
58 12
59 25
60 2
61 11
62 21
63 2
64 5
65 1
66 6
67 25
68 12
69 0
70 5
71 13
72 8
73 26
74 4
75 19
76 16
77 11
78 10
79 20
80 9
81 13
82 3
83 21
84 0
85 21
86 7
87 17
88 31
89 1
90 11
91 5
92 0
93 16
94 11
95 5
96 4
97 22
98 21
99 2
100 10
101 12
102 3
103 36
104 16
105 1
106 1
107 2
108 16
109 29
110 6
111 3
112 0
113 5
114 0
115 6
116 1
117 5
118 18
119 35
120 5
121 3
122 10
123 2
124 0
125 0
126 4
127 8
128 21
129 7
130 12
131 9
132 16
133 27
134 18
135 5
136 9
137 2
138 11
139 17
140 11
141 13
142 11
143 10
144 15
145 6
146 28
147 3
148 10
149 4
150 23
151 3
152 2
153 16
154 1
155 7
156 7
157 8
158 25
159 31
160 15
161 9
162 23
163 21
164 11
165 3
166 2
167 4
168 0
169 1
170 10
171 35
172 8
173 12
174 15
175 8
176 25
177 21
178 15
179 4
180 13
181 19
182 17
183 25
184 25
185 1
186 18
187 7
188 46
189 6
190 6
191 26
192 20
193 47
194 6
195 7
196 1
197 30
198 12
199 9