Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 9

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Lykurg in Sparta. Festspiele. 9 behauptete, nicht floh, sondern bis zum Tode kämpfte. Eine der schönsten Tugenden Spartas war die Ehrfurcht vor dem Alter, welche jedem schon von Jugend auf eingeprägt wurde. Da die Ungleichheit des Besitzes und der Theilnahme an den öffentlichen Angelegenheiten hauptsächlich zu Staatsumwälzungen führt, so bestimmte Lykurg folgendes: die Landschaft Lakonien wurde in 30,000 gleiche Theile eingetheilt und diese den von den Doriern besiegten Achäern, Periöken, d. H. Umwohnern (Lacedämoniern im engeren Sinn) als Eigenthum übergeben; die Markung von Sparta wurde in 9000 gleiche Theile größeren Umfangs vertheilt, und diese erhielten die Spartiaten, das herrschende Volk der Dorier. Dabei wurde festgesetzt, daß diese Theile weder zerstückelt noch mehrere in einer Hand vereinigt werden dürfen, was übrigens leichter zu verordnen als praktisch durchzuführen war. Die Periöken hatten gar keinen Antheil an der Staatsregierung, lebten aber als freie Landbauern und mußten von ihrem Grundeigenthum den Spartiaten einen Tribut entrichten, trieben auch Künste und Handwerke. Eine Mittelklasse zwischen Periöken und eigentlichen Sklaven bildeten die Heloten, welche, Eigenthum des Staates, den einzelnen Spartiaten nur zur Benützung überlassen wurden. Sie mußten eine bestimmte Quantität Gerste, Wein und Öl abliefern, zuweilen auch als Leichtbewaffnete mit in den Krieg ziehen. Ihre Zahl stieg bis auf 200,000, und die Spartiaten hatten alle Ursache, vor diesen zu Empörungen geneigten Sklaven auf der Hut zu sein. Daher wurden oft Tausende in der Stille niedergemacht, und die spartanischen Jünglinge auf förmliche Helotenjagden (Krypteia) ausgeschickt. Die Spartiaten beschäftigten sich weder mit Gewerbe noch mit Ackerbau , sondern nur mit Gymnastik und Ausübung der staatsbürgerlichen Rechte. In ihrer Gesamtheit bildeten sie die Volksversammlung, welche die lebenslänglichen Geronten und die jährlich zu ernennenden Ephoren wählte und die Beschlüsse der Gerusia anzunehmen oder zu verwerfen hatte. Die eigentliche Regierung war in den Händen der Gerusia (Senat), welche aus 28 Mitgliedern (Geronten) bestand, wovon jedes das 60. Lebensjahr zurückgelegt haben mußte. Den Vorsitz in der Gerusia führten die beiden, gleichfalls stimmberechtigten, Könige, welche außerdem nur noch zwei wichtige Vorrechte hatten, das der Anführung im Kriege und der höchsten Priesterwürde. Die fünf Ephoren waren ursprünglich eine Gerichtsbehörde für bürgerliche Streitigkeiten und hatten die Aufsicht über den Markt und die Staatseinkünfte. Später führten sie, als die jährlich gewählten Vertreter des Volkes, fast die ganze Regierung; sie bekamen die Oberaufsicht über alle Staatsbehörden und ließen sogar die Könige vorladen und bestrafen. §. 8. Olympiaden. Orakel. Amphiktyonenbund. Eine wichtige Stelle im griechischen Leben nahmen die Festspiele ein, welche als Nationalfeste dazu dienten, in den politisch getrennten Stämmen und Staaten das Bewußtsein der Zusammengehörigkeit und Einheit zu erwecken und zu erhalten. Solche Spiele waren die pythischen, welche alle drei Jahre bei Delphi (Pytho) dem Gotte Apollo zu Ehren, die isthmischen, welche auf dem Jsthmos (Landenge) von Korinth alle 2 Jahre dem Poseidon zu Ehren, und die nemeischen, welche in Nemea in Argolis alle 2 Jahre dem Zeus zu Ehren gefeiert wurden. Alle diese wurden aber an Be-

2. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 109

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Das Christenthum. Nero. 109 dem Evangelium so wenig schaden, daß sie ihm vielmehr durch die von den Märtyrern bewiesene Glaubenskraft und Todesfreudigkeit neue Aufmerksamkeit und Theilnahme erweckten und neue Bekenner zuführten. Dies war der siegreiche Gang des Christenthums, den es bei scheinbarem Unterliegen vom Tode Jesu Christi an machte. Nachdem dieser Mord durch die Wuth der Pharisäer 33. und durch die Willfährigkeit des römischen Statthalters Pontius Pilatus vollbracht war, standen für den einen Gottessohn 12 Apostel als Stellvertreter, voll des heiligen Geistes, auf. Als durch die Steinigung des ersten Märtyrers, Stephanus, die Christengemeinde zu Jerusalem vernichtet schien, und Saulus gegen alle Christen in Jerusalem, Männer und Weiber, wüthete und auch nach Damaskus seine Verfolgungswuth tragen wollte, so entstanden durch die Zerstreuung der aus Jerusalem fliehenden Christen aus einer Gemeinde viele, und aus dem wüthenden Christenfeinde Saulus der begeisterte Heidenapostel Paulus. Und da das heidnische Religionswesen für die Bildung der damaligen Zeit durchaus nicht mehr paßte, dem Denken und Fühlen der edelsten Menschen nicht mehr entsprach, so wurde die Lehre Christi überall, in Kleinasien, Ägypten, Griechenland und Italien, mit Begierde aufgenommen, zumal da das Apostelkoncil zu Jerusalem (50) sich dahin entschieden hatte, daß die Heidenchristen an die jüdischen Gesetze nicht gebunden seien. Dadurch wurde das Christenthum aus einer bloß jüdischen Sekte, wofür man es anfangs hielt, eine Weltreligion, und ehe 800 Jahre vergiengen, war von Christenversol-gung so wenig mehr die Rede, daß das Christenthum für die Staatsreligion des römischen Reiches erklärt wurde. Auch Nero ereilte endlich die gerechte Strafe. In Gallien empörten sich die Truppen unter Julius Vindex, in Spanien unter Galba, und als dieser gegen Rom anrückte und vom Heere und Senat als Kaiser anerkannt wurde, floh der von allen verlassene Nero in ein Landhaus und tödtete sich mit den Worten: „welch ein Künstler stirbt in mir" (qualis artifex pereo). Mit Nero erlosch das Haus des Augustus oder das Julische (Klau-bische) Geschlecht. Bisher herrschte eine thatsächliche Erbfolge; nun aber kam die Sitte auf, daß nicht bloß die Gardepräfekten und Prätorianer, sondern auch die auswärtigen Heere Kaiser ein- und absetzten, wobei es bald an Gegenkaisern nicht fehlen konnte. Der Senat wurde dabei gar nicht mehr gefragt; er durfte die Wahl höchstens noch unterschreiben. Ausgezeichnet ist die Zeit des Augustus auch durch das Zusammentreffen mehrerer berühmter Dichter und Schriftsteller, welche zum Theil in Augustus, besonders aber in seinem kunstliebenden Freund Mäcsnas einen Beschützer und Gönner fanden, daher das augusteische Zeitalter der perikleischen Zeit an die Seite gestellt wird. Am berühmtesten sind; Virgilius, geboren zu Andes bei Mantua 70 v. Chr. (Georgica, landwirtschaftliches Gedicht; Änsis, Epos über die Schicksale des Trojaners Änsas; Eclogä, Hirtengedichte); Horatins, geboren zu Venusia 65 v. Chr., steht unserer modernen Anschauung am nächsten, verpflanzte die griechische Lyrik auf römischen Boden (Oden, Satiren); Ovidius, geboren 43 v. Chr. zu Sulmo (im Sabinerland), Elegiker und Epiker (Metamorphosen und Tristien); Livius, geboren 59 v. Chr. zu Patavium (Padua), schrieb eine römische Geschichte in 142 Büchern, wovon 35 aus uns gekommen sind; (auch von Griechen in griechischer Sprache wurde in jener Zeit die römische Geschichte behandelt, von Diodorus von Sicilien und Dionysius von Halikarnassus). Später als diese lebten: Tacitus, geboren wahrscheinlich 54 n. Chr., der größte römische Historiker (Germania,

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 116

1873 - Heilbronn : Scheurlen
116 Constaniin und sein Haus. §. 91. -363. Konstantin und fein Haus. Das Christenthum. Constantinopel. Juliauus. Apostata. Athanasins. Ulsilas. Mönche. Als Konstantin, der von seiner Mntter, der frommen Helena, schon frühe znr Achtung und Duldung gegen das Christenthum angeleitet war, gegen Maxentius nach Rom zog, so soll ihm ein strahlendes Kreuz am Himmel erschienen sein mit der Unterschrift: ev rovrm vua (I. H. 8. = in hoc superabis oder in hoc signo vinces, in diesem Zeichen wirst du siegen). Seitdem ließ er die Kriegsfahne (La-barnm) mit einem Kreuze bezeichnen. Die 312. Schlacht wurde Bei der Milvischen Brücke vor Rom geschlagen; Konstantin 313. siegte, Maxentius kam in dem Tiber um. Nachdem auch die anderen Kaiser überwunden waren, beherrschte Konstantin das Abendland und sein Schwager Licinius, der von Galerius zum Augustus ernannt worden war, das Mor- 313. genland. Beide erließen das berühmte Toleranzedikt von Mailand, wonach im ganzen Reiche Religionsfreiheit verkündigt wurde. Bald aber kamen die beiden Schwäger in Krieg mit einander; Licinius wurde bei Adrianopel 324. und Chalcedon geschlagen, in Nikomedia zur Übergabe gezwungen und auf Befehl Konstantins, der ihn am Leben zu erhalten versprochen hatte, in Thes- 325. salonich samt seinem Sohne erdrosselt. -337. Nun war Konstantin Alleinherrscher, erhob das Christenthum zur Staats-religion und bewirkte dadurch die vollständige Abnahme und Verdrängung des Heidenkultus im römischen Reiche. Als damals Anus, Presbyter (Kirchenältester) in Alexandria, mit Athanasius, Diakonus und nachher Bischof zu Alexandria, in Streit über das Wesen Jesu Christi gedeih, indem Anus Behauptete, der Sohn habe einen Anfang seines Daseins, sei dem Vater unter- geordnet, also nicht einerlei Wesens mit ihm, Athanasius dagegen sagte, der Sohn sei von Ewigkeit her und eines Wesens mit Gott, so berief Konstantin zur Schlichtung dieses die damalige Christenheit sehr aufregenden Streites eine 325. allgemeine Synode (concilium oecumenicum) nach Nicäa (in Bithynien), Bei welcher über 300 Bischöfe aus allen Theilen des Reiches zusammenkamen und Athanasius siegte. Arius wurde abgesetzt, seine Schriften verbrannt, feine Lehre verboten. Für die ganze katholische, d. H. allgemeine christliche Kirche wurde das Nicäische Glaubensbekenntniß abgefaßt und befohlen. Aber die arionische Lehre war unter den Deutschen (den Gothen, Vandalen und Langobarden) lange Zeit die herrschende. Die Gothen nahmen 360 das Christenthum an und ihr Bischof Ulfilas war ein Arianer. Dieser übersetzte die heilige Schrift in die gothische Sprache, wovon noch ein Theil in einer Abschrift auf der Bibliothek zu Upsala sich vorfindet. — Aus politischen und religiösen Gründen verlegte Konstantin seine Residenz von Rom nach dem zu Handel, Schiffahrt und Weltherrschaft so geschickt gelegenen Byzanz, das von nun an Constantinopel hieß, und ließ es von 325 Bis 334 zu einer herrlichen Stadt erbauen. Das Reich wurde mit völliger Trennung der Civil- und Militärgewalt in 4 Präfekturen: Orient, Jlly-ricum, Italien und Gallien eingetheilt, wovon jede wieder ihre Diöcesen und diese ihre Provinzen hatten. Die sieben höchsten Reichebeamten bildeten eine Art kaiserliches Ministerium mit vielen Unterbeamten, wie überhaupt unter Konstantin eine Menge von Beamten und Titeln auskam. Erst gegen das Ende seines Lebens ließ dieser Kaiser, der wegen politischer Zwecke das Christenthum so sehr begünstigte, dabei aber seinen Sohn Crispus und seine Frau Fausta

4. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 283

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Wiener Kongreß. Deutscher Bund. Heilige Allianz. 283 areßverhandlungen in Wien zu Ende, und die deutsche Bundesakte wurde an diesem Tage unterschrieben. Man war auf diesem Kongreß in dem 10. Juli 1815. Princip der Legitimität einig, verlangte also die Zurückführung der vertriebenen Fürstenhäuser auf ihre Throne, mußte aber freilich verschiedene andere Veränderungen, welche schon im Reichsdeputationshauptschluß und in anderen Friedensschlüssen sanktionirt worden waren, gutheißen, vor allem die Mediatisirung einzelner kleinen Fürsten u. s. w., die Säkularisirung der geistlichen Güter und die Aufhebung der Reichsstädte bis auf vier. Das Schwierigst^ war natürlich die Ländervertheilung, da gerade die größten Staaten die größten Ansprüche machten. Endlich kam man über folgende Bestimmungen überein: Östreich erhielt: Ostgalizien, Tirol, Salzburg, die illyrischen Provinzen, Dalmatien, das lombardisch-venetiamsche Königreich und die Anwartschaft auf Parma, also alles Verlorene wieder, und für Belgien und Vorderöstreich Venetien und Dalmatien. Preußen erhielt alles Verlorene und Posen, die Hälfte des Königreichs Sachsen, das Großherzogthum Kleve-Berg und die den geistlichen Kurfürsten früher gehörigen Länder am Mittel- und Unterrhein mit den blühendsten Städten. Belgien und Holland wurden zu einem Königreiche der Niederlande unter dem Hause Oranien vereinigt und diesem das zum deutschen Bund gehörige Luxemburg zugetheilt. In Italien bekam Sardinien unter Viktor Emanuel das ganze Gebiet von Savoyen und die Republik Genua; Parma, Piacenza und Guastalla bekam als Herzogthum die Kaiserin Marie Luise, deren Sohn, der Herzog von Reichstadt, 1832 in Schönbrunn starbtz Lukka bekam ein spanischer Prinz, Modena und Toskana östreichische Erzherzoge; der Kir chenstaat und Neapel erhielten wieder ihre alten Herren, ebenso Spanien und Portugal; Schweden erhielt Norwegen, Rußland Finnland und Bessarabien, die Schweiz Wallis, Genf und Neuenburg (letzteres unter Preußens Oberhoheit), wonach sie aus 22 Kantonen bestand, und Anerkennung ihrer beständigen Neutralität und republikanischen Föderativverfassung; England bekam die jonischen Inseln. Die deutschen Mächte, deren es damals 39 souveräne Staaten waren, vereinigten steh, da das Kaiserthum wegen der Souveränetät der einzelnen Fürsten und der Rivalität zwischen Preußen und Östreich nicht mehr möglich war, zu einem Staatenbund, der die Erhaltung der äußeren und inneren Sicherheit Deutschlands und die Unverletzlichkeit der einzelnen Bundesstaaten zum Zwecke hatte, und dessen Angelegenheiten durch die Versammlung der Bundestagsgesandten unter Östreichs Vorsitz zu Frankfurt am Main gemeinschaftlich berathen und geleitet wurden. Der deutsche Lund und das neue deutsche Reich. §. 108. Verfassungen in Deutschland. Karlsbader Beschlüsse. 1819. Bald nach dem zweiten Pariser Frieden erfolgte die Gründung der heiligen Allianz durch Kaiser Alexander von Rußland, Kaiser Franz von26.Sept.l818. Östreich und König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen, mit der ausgesprochenen Absicht, daß die Alliirten „von nun an nur die christliche Religion zu ihrer Richtschnur nehmen" wollten. Mit Ausnahme des Königs von England, des Papstes und des Sultans traten im folgenden Jahre alle europäischen

5. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 43

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 32-34. 43 Die beiden Hauptstädte sind Siegmarin gen (Sitz der Regierung) und Hechingen. Die Stammburg der Hohenzollern, auf dem 820 m hohen Zollern- berge ist"neu hergestellt und befestigt. Hohenzollern steht unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Die Bewohner gehören zu den Schwaben (s. Württemberg.) §. 32. Das Jahdegebiet, von Oldenburg erworben zur Anlegung eines Kriegshasens an der Nordsee, umsasst nur 1200 Morgen und 6000 Einwohner. Wilhelmshaven. §. 33. Die Provinz (oder die Herzogtümer) Schleswig-Holstein mit Lanenburg, seit 1866 preußisch, haben zusammen über 1 Mill. Einw. und 339 l^Meilen, nämlich Schleswig 166 ^Meilen mit 414 Einw., Holstein 155 □ Meilen mit 560000 Einw. und Lauenburg mit 50000 Einw. auf 19 Meilen, und liegen nördlich von der unteren Elbe. Der Boden ist eine Fortsetzung der norddeutschen Tiefebene. An der Elbe und Nordsee ist das Land vortrefflicher Marschboden; im Innern dagegen findet sich viel Heide und Sandland, welche Strecken man als Fortsetzung des baltischen Landrückens ansehen kann. Die Küste der Ostsee ist wiederum fruchtbar und hat besonders schöne Buchenwaldungen. Die Küsten der Ostsee haben viele kleine Meerbusen (Föhrden), welche oft meilenweit sich ins Land hinein erstrecken. Auch viele große und kleine Inseln liegen an der Nordseeküste; die kleinen nicht eingedeichten heißen Halligen und werden nur zu Schafweiden benutzt, weil sie von den Meeresfluten viel zu leiden haben. Die Grenze zwischen Schleswig und Holstein bildet die Eid er, das fruchtbare, seenreiche Lauenburg liegt südlich von Holstein an der Elbe. Die Hauptprodukte der Provinz sind außer Getreide besonders Obst, Holz, Flachs, Hans, Tors und Flsche. Die Pferde- und Rindviehzucht ist aus- gezeichnet, Handel und Schiffahrt sind blühend. Die Bewohner der Marschen sind Friesen; im Norden Schleswigs wohnen auch Dänen. Für Volksbildung ist auch in diesen Ländern gut gesorgt. Hinsichtlich der Religion bekennen sich die meisten Bewohner zur evangelischen Konfession. Außer dem Eiderkanale, welcher in Holstein die Nordsee mit der Ostsee verbindet, ist nur der Stecknitzkanal zwischen Elbe und Trave im Lauenburgischen und Lübeckischen nennenswerth. Die wichtigsten Eisenbahnen sind die von Flensburg - Schleswig, Orstedt-Tönningen, Altona-Kiel, Rendsburg-Neumünster, Neumünster-Neustadt, Kiel-Ascheberg, Elmshorn-Jtzehoe. — Ein Regierungsbezirk. Altona an der Elbe (84) durch die hamburgische Vorstadt St. Pauli mit Ham- 9uiv bürg verbunden, bedeutende, aufblühende Handelsstadt, blühendes Fabrikwesen bedeutende Schifffahrt, starker Herings- und Walfischfang. Kiel, schöner Hafen an der Ostsee, Universität, (87). Rendsburg, Festung an der Eider. Ottensen, Dorf mit dem Grabe Klopstocks, des Herzogs von Braunschweigs u. a. Wandsbcck, Flecken, berühmt durch Claudius („Wandsbecker Bote"). Glückstadt. Schleswig, Hauptstadt, am Schlei, Hadersleben, an einer Bucht, und Apenrade, Alfen gegenüber, treiben Handel und Schiffbau; Flensburg, (25), Hafen, wichtige Handelsstadt; Sonderbnrg, auf Alfen, befestigt, mit Schlofs. Zu Schleswig gehören die Nordsee-Inseln: Römö, Sylt, Föhr, Nordstrand u. a. tfv Lauenburg. Lanenburg, Städtchen an der Elbe und dem Stecknitzkanal, wichtiges Zollamt. ^Ratzeburg, in schöner Gegend auf einer Insel des Ratzeburger Sees. Em The:l der Stadf gehört zu Mecklenburg-Strelitz. Möln an der Bahn nach Lübeck Itttt (Hilleniptcqctö ©rclb. . . §• 34. Die Provinz Hannover (700 □ Meilen und über 2 Mill. Einw.), ebenfalls seit 1866 preußisch, liegt fast ganz in der norddeutschen Tiefebene; nur der Harz und der Teutoburgerwald ragen im Süden und im Osten ins

6. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 91

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 11—13. 91 Als Fabrikstädte sind wichtig: Birmingham, (366) Metallfabriken aller Art, Sheffield, (266) ebenfalls Metallfabriken, Manchester, (400) Baumwollen-Industrie, Derby, Seiden- und Porzellanfabriken, Leeds, (287) Wollenfabriken. Bradford, Halifax, Tuchfabriken, Keswick, Bleistifte, Leicester, Strumpfwirkereien, Worcester am Severn, Porzellan und Handschuhe. Universitäten sind in Oxford und Cambridge. Bäder: Cheltenham und Bath. Andere merkwürdige Orte sind: Aork an der Ouse, uralte Handelsstadt. Canterbnry, Sitz des ersten Erzbischofs im Reiche. Stratford, Shakespeares Geburtsort. Dover, Ueberfahrtsort nach Frankreich. Greenwich, berühmte Sternwarte, von hier aus rechnen die Engländer den Null-Meridian. Im Fürstenthum Wales, nach welchem der englische Thronfolger „Prinz von Wales" heißt, wird viel Fischfang, Viehzucht und Bergbau betrieben. §. 11. Das Königreich Schottland (1430 ^Meilen und 372 Mill. Ew.), aus 32 Grafschaften bestehend. Edinburgh, (212) Universität und Hauptstadt; wegen seiner Lage und alter- thümlichen schönen Bauart wird Edinburgh zu den schönsten Städten Europas gezählt. Leith, Hasen bei Edinburgh. Glasgow am Elyde, (550) größte Handels- und Fabrik- stadt. Paisley, Shawlssabriken. Perth, alte Residenz der Könige von Schottland. Dnndce, (120) Leinwandhandel. Aberdcen, Hasen, Universität. Jnverneß, ein Kriegs- Hafen am kaledonifchen Kanal. §. 12. Das Königreich Irland (1530 Meilen und 5vs Mill. Einw.) hat trotz der Fruchtbarkeit arme Bewohner und besteht aus 32 Grafschaften. Dublin, (320) Hauptstadt, Universität, Handel. Belfast, (174) Fabrikstadt, Hasen. Galway an der Westküste, Verbindung mit Amerika. Waterford, Schlächterei und Heringshandel. Cork, (80) „das Schlachthaus Englands," liefert den Proviant, besonders Fleisch, für die englischen Schiffe. §. 13. Die englischen Inseln und andere Besitzungen in Europa: 1. Die reizende fruchtbare Insel Whigt im Kanal, berühmt durch ihr mildes Klima. 2. Man im irischen Meere. 3. Anglesea, mit reichen Kupferminen, ist durch eine Kettenbrücke mit dem Festlande verbunden. . 4. Die normannischen Inseln an der Küste Frankreichs. Jersey ist die größte. 5. Helgoland in der Nordsee, 20 Meilen von Hamburg, ein kleiner baumloser Fels; Seebad. 6. Die Scilly-Jnseln am südwestlichen Kap Landsend. 7. Die Hebridcn, 300 an der Zahl, 200 sind bewohnt. Viehzucht, Fisch- und Vogelfang sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner. Aufstaffadie Fingalshöhle. 8. Die Orkneys oder Orkaden, 67 an der Zahl, 29 sind bewohnt. 9. Die Shetlands-Jnseln, über 100 an der Zahl. 10. Die Festung Gibraltar auf der pyrenäischen Halbinsel. 12. Die Malta-Grnppe bestehend aus den zwischen Sicilien und Afrika gelegenen 6—7 □ Meilen umfassenden Inseln. (Malta 5 □ Meilen.) Gozzo und Comino. Diese Inseln sind meist felsig und leiden an Wasser- Mangel. Aber die Seeluft und der Fleiß der Bewohner haben der Haupt- lnsel dennoch Wein, Baumwolle und Orangen abgewonnen.

7. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 100

1879 - Berlin : Stubenrauch
100 §§. 19—21. Im westlichen und südlichen Island ist das Klima milder, als die hohe geographische Lage es erwarten lüsst. Der bis hierher reichende Golfstrom ist die Ursache dieser Erscheinung. Der Norden der Insel dagegen hat wegen des aus dem Polarmeere herströmenden Treibeises große Kälte'. Der längste Tag auf der Nordküste dauert sast 7 volle Tage. Die Insel wird von unendlich vielen Flüssen und Bächen bewässert, die Zwar nicht breit und ties, aber desto reißender sind. Mit fürchterlichem Getöse stürzen sie von dem Felsen herab und wälzen oft ungeheure Steinblöcke mit fort. Die meisten Berggewässer sind reich an Lachsen und Forellen. Die Produkte Islands sind sehr gering; an Wald und Getreide fehlt es gänzlich, nur das isländische Moos gedeihet dort, außerdem einige Beeren und in den Thälern Gras und Heide. Das Mineralreich erzeugt Lawa, Bims- stein, Schwefel u. s. w. Aus dem Thierreiche sind zu merken- blaue Füchse, Seehunde, viele Seevögel (Eidergänse) und in dem Meere viel Fische. Die B ewohner, meist skandinavischer Abkunft, leben bei diesen wenigen Produkten hauptsächlich von Viehzucht (Schafe mit 4 Hörnern und Rinder ohne Hörner), Fisch- und Vogelsang. Der Handel ist nur Seehandel Straßen, Eisenbahnen und Kanäle im Innern fehlen gänzlich. Reykjavik, die Hauptstadt des Landes, hat kaum 1500 Einm. Außerhalb Europa besitzt Dänemark: 1) in Asien die Nicobarischen Inseln; 2) in Amerika einige der kleinen Antillen und Kolonien auf Grön- land. Sämtliche Kolonien umfassen außer Grönland nicht über 100 □ Meilen mit fast 50 000 Einw. Fragen zur Wiederholung. §§ 19—21. Welche Meere begrenzen Dänemark? Wieviel Einwohner zählen die europäischen Inseln außer Island? Wie ist die Bodenbeschaffenheit der jütischen Halb- insel? Welches ist die höchste Höhe auf Jütland? Beschreibe die Westküste. Welche Beschaffenheit hat die Ostküste? Was ist von der Bewässerung zu sagen? Welches sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner? Welche Städte auf Jütland werden durch die Haupt-Eisenbahnen verbunden? Welches sind die hauptsächlichsten Inseln in der Nähe Jütlands? Welches sind die größten Städte Jütlands? Wo liegt Seeland? Welches sind die bedeutendsten Städte auf Seeland? Welche Städte sind mit Eisenbahnen ver- bunden? Wo liegt Bornholm? Was weißt du von Fünen? Was von Laaland? Was von Langeland? Was von Falster? Schreibe die Inseln ihrer Größe nach aus. Wo liegen die Färöer? Aus wieviel Inseln besteht diese Gruppe? Wieviel Ein- wohner sind auf den Inseln? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welches sind die drei größten Inseln? Wo liegt Island? Wie groß ist diese Insel? Welche Bodengestalt hat Island? Welches sind 'die bekanntesten Vulkane? Wie ist das Innere der Insel beschaffen? Welche heißen Quellen hat die Insel? Wie ist das Klima der Insel? Welches sind die Hauptprodukte? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welche ausländischen Besitzungen hat Dänemark? Unter welchen Breitegraden liegen dieselben?

8. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 118

1879 - Berlin : Stubenrauch
118 §. 31. theilen und ihren glänzenden Bazars den Eindruck eines modernen Badeortes im größten Styl. Und wiederum genügen wenige Schritte, um sich aus demselben hinaus in eine Stadt des buntesten, wenn auch nicht blühenden, gewerblichen Treibens zu versetzen. Und über dieses bunte Gemisch ragen die Trümmer der Ruinenwelt des alten Rom in ernster Einsamkeit zum Himmel empor." Von den zahlreichen Hügeln, aus denen das heutige Rom besteht und die zur Hälfte aus Ruinen entstanden sind, hat man oft die herrlichsten Blicke über die Stadt, und von jedem Punkte einen andern und schöneren. Von den vielen schönen Baudenkmälern Roms erwähnen wir nur die prächtige Speterskircke. an welcher fast 200 Jahre (von 1450—1626) gebaut worden ist. Die Kirche hat die Form eines Kreuzes, über dessen Mitte sich eine hohe Kuppel wölbt, die eine Höhe von fast 125 m hat. Der vatikanische Palast ist wegen der dort sich befindenden Kunstschätze und Alterthümer weit berühmt, ebenso das Kapitol, die Sixtinische Kapelle, der Palast Quirinal u. s. w. In der Nähe sind die Katakomben, meilenweite unterirdische Gänge. Q Civita-Vecchia, Hasen. Tivoli, viele römische Alterthümer. ^ 10. Das frühere Königreich Neapel, im Süden vom Kirchenstaat, ist durch die Straße von Messina von Sicilien getrennt, mit welchem zusammen es früher das Königreich beider Sicilien hieß. Die Bevölkerung ist in den Abruzzen und in Calabrien am schwächsten, im fruchtbaren Campanien dagegen am dichtesten. Apulien (Puglia) bildet vom Monte Gargano nach Süden zu eine Ebene, die gute Viehweiden bietet. * Ncavel (450) kann sich hinsichtlich seiner prächtigen Lage und seines Klimas mit den schönsten Städten Europas messen. Vom Meerbusen aus baut sich die Stadt amphitheatralisch bis zu dem Rücken der sie nördlich und westlich einschließenden Berge aus, und über dies alles erhebt sich östlich im Hintergrunde der beinahe immer Rauch auswerfende Vesuv. Eine Folge dieser zwischen Bergen und dem Meere gedrängten Lage find die meist äußerst engen Gassen und sehr hohen, durchaus massiven Häuser. Letztere haben sämtlich flache Dächer, welche in der Abendkühlung einen sehr angenehmen Erholungsort darbieten, . „Vergebens sucht man in Neapel Werke der Kunst, welche sich denen, woran Rom so reich ist, vergleichen ließen. Ein bunter, überladener Schmuck und allerlei Schnör- keleien vertreten hier die Stelle der sinnigen Kunst." Die belebteste und längste Straße Neapels ist die Toledostraße. Dieselbe ist un- unterbrochen mit Equipagen, Reitern, Fußgängern, beladenen Pferden, Eseln und Maul- thieren besetzt. Nicht nur die Besucher der Kaffeehäuser, deren es, wie in ganz Italien, unzählige gibt, fitzen hier bis mitten in die Straße hinein, sondern auch alle Arten von Handwerkern: Schneider, Schuster, Schlosser, Sattler, Blechschmiede arbeiten bei Tage und bei Licht nicht in, sondern vor ihren Buden, wenn es sonst das Wetter erlaubt. Auch die Kleinhändler, Geldwechsler und überhaupt wer etwas zu verkaufen hat, sowie die Garköche, welche hauptsächlich Maccaroni bereiten, drängen sich so weit als möglich in die Straße. Dazu kommen endlich noch die Landleute, Lazzaroni und Bettler, welche theils um auszuruhen, theils um zu gaffen u. s. w. quer durch die Straße liegen. Die Mannigfaltigkeit der Trachten ist hier in hohem Grade ergötzlich ; da sieht man Fischer und Lazzaroni mit rothen Mützen und Leibbinden, Frauen mit grellen, bunten Kopstüchern, Miedern und Kleidern, Soldaten mit Hochrothen Uniformen, Welt- geistliche mit langen schwarzen Gewändern, Mönche in verschiedenen Kleidern, außerdem Schüler verschiedener Anstalten, Domestiken, Thürsteher u. s. w., welche alle Uniformen zum Theil in den schreiendsten Farben tragen, und endlich viele Fremde, als Deutsche, Engländer, Spanier, Franzosen, Russen, Amerikaner und sogar Mohren in ihrer Nationaltracht. Eine eigene Klasse der Bewohner bilden die Lazzaroni. Das ist die arbeitende Klasse, welche oft so arm ist, dass viele nicht einmal eine Wohnung haben und alle ihre Geschäfte: Braten, Kochen, Essen und Trinken auf der Straße thun und sogar unter den Vorhallen der Kirchen und auf den Ecksteinen '.der Straße schlafen. Ihre Zahl wird auf 50—60 000 angegeben, und sie werden trotz ihrer Armut als heiter, arbeitsam und zufrieden geschildert. Der Handel in Neapel ist nicht so bedeutend als man erwarten könnte, und der Hafen felbst ist nur mittelmäßig und den Versandungen ausgesetzt. In der Nähe Neapels liegt Portici am Meere und die im Jahre 79 n. Chr. ver- schütteten Städte Herculanum, Pompeji und Stabiae; von Herculanum, auf dem jetzt ein Theil von Portici liegt, ist nur wenig, aber von Pompeji V? ausgegraben. Mttuv***. $1 wwmc yjc , k hjcm. K Jxjjai hay-w •

9. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 120

1879 - Berlin : Stubenrauch
120 §. 33. isoliert? Welche Richtung haben die Flüsse Italiens? Wo entspringt und mündet jeder dieser Flüsse? Welche Tiefebenen hat das Land? Wo liegen diese? Wie ist das Klima Italiens? Wo ist es ungesund? Welches sind die Produkte des Landes? Womit be- schästigen sich die Bewohner? Aus welchen Völkerstämmen ist das italienische Volk zu- sammen^esetzt? Welche Konsession ist die herrschende? Welche Charakter-Eigenthümlichkeiten haben die Italiener? Welche Haupt-Eisenbahnen durchkreuzen das Land? Wieviel selbst- ständige Staaten hat Italien? Wieviel Bewohner hat das Königreich Italien? Woraus ist das Königreich ent- standen? Wo liegt Piemont? Welche Gebirge bedecken Piemont? Welcher Gewerbszweig wird vorzüglich gepflegt? Welche Städte liegen in Piemont? Welche Städte liegen an Flüssen? Wo liegt Ligurien? Welches Gebirge zieht sich nach Ligurien? Wie ist das ligurische Klima? Welche Städte hat Ligurien? Was weißt du über jede Stadt zu sagen? Welches sind die Grenzen und die Produkte der Lombardei? Beschreibe die dir bekannten Städte der Lombardei! Was weißt du über die Lage Venetiens? Beschreibe Venedig! Welche venetianischen Städte sind Festungen? Welche Städte liegen an Flüssen und welche am Meere? Beantworte über die Provinzen von Nr. 5—12 folgende Fragen: Wo liegt jede Provinz? Welche dieser Provinzen sind mehr gebirgig und welche sind mehr eben? Welches sind die 10 größten Städte dieser Provinzen und wo liegen sie? Welche dieser Städte liegen an Flüssen und welche sind Hafenstädte? Welche Städte haben Kunstschätze aufzuweisen? Wo befinden sich Universitäten? Welche Städte zeichnen sich durch ihre Schönheit aus? Wo liegen feuerspeiende Berge? Welche Provinzen sind vorzüglich fruchtbar? Welche Städte sind mit Eisenbahnen verbunden? Wo befinden sich Marmorbrüche? Beschreibe Neapel! Was weißt du über die Bodengestalt Siciliens? Schildere die Bewohner Siciliens! Welche Inseln gehören zum Königreich Italien? Was weißt du von jeder dieser Inseln zu sagen über ihre Lage, ihre Produkte und ihre Bewohner? Welche Städte berührt man von Venedig bis Reggio? Wie reist man von Neapel nach Turin zu Lande? Welche Hafenstädte liegen an der Ostküste Italiens? Welche an der Westküste? Was weißt du über die pontinischen Sümpfe zu sagen? Unter welchen Breiten- graden liegt das Patrimonium Petri? Wie steht es im Lande mit dem Ackerbau, der Viehzucht und der Volksbildung? Beschreibe Rom! Welche Städte, außer Rom, sind dir noch bekannt? Wo liegen diese Städte? Wo liegt San Marino? Womit beschäftigen sich die Einwohner? Wie groß ist dieser Freistaat? Unter welchen Längen- und Breitengraden liegt die Stadt San Marino ? Xii. und Xiii. Spanien und Portugal. Z. 33. Die pyrenäische Halbinsel, welche die beiden Reiche Spanien und Portugal umfasst, wird vom atlantischen Ocean, dem mittelländischen Meere und dem biscayischen Busen begrenzt. Die Pyrenäen scheiden Spanien von Frankreich. Die Halbinsel bildet im großen und ganzen eine nach Westen hin sich senkende Hochebene, welche von mehreren Gebirgszügen, in der Hauptrichtung von Osten nach Westen, durchzogen wird. Das Tiefland wird von den drei Flüssen Ebro, Taio und Guadalquivir gebildet und beträgt nur 600 Dm. Das Hochland besteht aus zwei Hochebenen und vier Hauptgebirgszügen. 1) Die Pyrenäen beginnen am Kap Creus und ziehen in fast westlicher Richtung 58 Meilen lang bis an die Ebroquellen. Das Gebirge hat fast nur Querthäler und fällt gegen Norden steiler, als gegen Süden ct6,jt)0 es in die anliegenden Berglands^chaften übergeht. Im Norden ist es auch wasser- und wald- reicher und kultivierter. In der Gegend der Garonnequellen bilden die Bergzüge ein Hochgebirge mit Alpennatur, kleinen Gletschern und ewigen Schneeseldern.^ Die höchsten spitzen, der Pic de N ethou auf dem vielgipfligen Gebirgsstocke Mala- detta, der M. Perdu u. a. steigen bis über 3000 rn. lieber das Gebirge führen

10. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 7

1879 - Berlin : Stubenrauch
Im Norden: Nowaja-Semlja, Spitzbergen, die Losoden, Island und die Faroer; im Westen: Großbritannien, Irland, die Hebriden, die Orkaden und Shetlands- inseln; in der Ostsee: Seeland, Fünen, Falster, Laaland, Bornholm, Oeland, Gothland, die Alands-Jnseln, Rügen; im Süden: die Pithyusen und Balearen, Korsika, Sardinien, Sicilien, Malta, die ionischen Inseln, Kandia; im Süd- osten: die Cykladen und Euböa oder Negroponte. Fern von Europa im Westen: die Azoren. §. 8. Das Tiefland und Hochland Europas. Wenn man die in §. 6 genannten Halbinseln von Europa abschneidet, so bleibt ein großer Rumpf übrig, welcher im Norden ein großes Tiefland und im Süden ein großes Ge- birgs-Dreieck bildet.' Aber auch innerhalb dieses Gebirgs-Dreiecks befinden sich einzelne Tiefebenen und ebenso auch auf den Gliedern (Halbinseln). Die bedeutendsten dieser Tiefebenen sind folgende: 1. Nördlich vom Gebirgs-Dreiecke: die sarmatische, die norddeutsche und die französische Tiefebene. 2. Im Gebirgs-Dreiecke: die mittelrheinische, die österreichische und die beiden ungarischen Tief- ebenen (Ober- und Nieder-Ungarn). 3. Auf den Halbinseln und Inseln: die Tiefländer an den pyrenäischen, apenninischen, skandinavischen und britischen Flüssen. Die im großen Dreieck befindlichen größten Gebirge sind folgende: Die Alpen, das höchste europäische Gebirge, das deutsche Mittelgebirge (Schwarzwald, Neckargebirge, Odenwald, Spessart, Rhön, Taunus, Westerwald; Hundsrück, Eisel, hohe Veen, Ardennen; Teutoburgerwald, die Wesergebirge, Harz, Franken- und Thüringerwald, Riesen-, Lausitzer- und Erzgebirge, Böhmer- wald; der schwäbische, fränkische und schweizerische Jura), das französische Mittelgebirge (Severinen, Vogesen, Cöte d'or), das ungarische Mittel- gebirge (Karpathen, siebenbürgisches Erzgebirge). Die höchsten Gebirge aus den Halbinseln sind: Die Pyrenäen, das kastilische und das andalusische Scheidegebirge und die Sierra Nevada aus der Pyrenäen-Halbinsel; oas skandinavische Bergland und das Kiölen-Gebirge in Skandinavien. Bemerkenswerte feuerspeiende Berge (Vulkane) sind: der Vesuv in Italien, der Aetna auf Sicilien und der Hekla auf Island. §. 9. Flüsse Europas. Europa ist ein reichbewässertes Land, wenngleich die Flüsse wegen der Gliederung des Erdtheils nicht so groß sind als in anderen Erdtheilen. Die größten Ströme sind: Die Petschora und Dwina, in's nördliche Eismeer mündend. Die Newa, die Düna, der Niemen, (die Memel), der Pregel, die Weichsel, die Oder, in die Ostsee mündend. Der Göta-Elf (in Schweden), die Eider, die Elbe, die Weser, die Ems, der Rhein, die Scheide, die Themse, in die Nordsee mündend. Die Seine mündet in den Kanal. Die Loire und die Garonne fließen in den biseayischen Meerbusen. Der Min ho, der Duero, der Tajo, der Guadalquivir münden ins atlantische Meer. Der Ebro, der (die) Rhone, die (der) Tiber, der Po und die Etsch münden in das mittelländische Meer. Die Donau, der Dnjestr, der Dnjepr und Don fließen in's schwarze Meer und die Wolga in den kaspischen See. Auch an Landseen ist Europa reich, obgleich sie ebenfalls nicht sehr groß sind. Wir merken:
   bis 10 von 22 weiter»  »»
22 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 22 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 4
4 0
5 1
6 7
7 3
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 1
14 1
15 1
16 0
17 2
18 1
19 1
20 2
21 1
22 0
23 0
24 2
25 1
26 1
27 1
28 0
29 1
30 0
31 0
32 1
33 0
34 1
35 1
36 0
37 1
38 3
39 0
40 0
41 4
42 1
43 0
44 4
45 2
46 0
47 0
48 0
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 1
3 4
4 2
5 1
6 1
7 0
8 0
9 0
10 1
11 1
12 2
13 0
14 0
15 0
16 0
17 2
18 0
19 0
20 0
21 4
22 0
23 0
24 0
25 1
26 2
27 1
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 4
34 2
35 1
36 0
37 0
38 0
39 0
40 2
41 1
42 0
43 1
44 1
45 0
46 0
47 0
48 2
49 0
50 6
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 0
59 0
60 1
61 0
62 10
63 1
64 1
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 6
71 1
72 0
73 0
74 1
75 1
76 4
77 0
78 0
79 1
80 0
81 3
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 1
89 0
90 1
91 0
92 5
93 1
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 10
1 3
2 0
3 0
4 17
5 8
6 18
7 13
8 0
9 46
10 15
11 11
12 3
13 2
14 18
15 20
16 38
17 3
18 14
19 12
20 8
21 26
22 20
23 3
24 8
25 15
26 8
27 27
28 0
29 12
30 17
31 9
32 17
33 8
34 6
35 11
36 8
37 23
38 3
39 9
40 23
41 0
42 2
43 2
44 25
45 12
46 1
47 10
48 13
49 14
50 2
51 0
52 0
53 11
54 1
55 29
56 7
57 11
58 12
59 25
60 2
61 11
62 21
63 2
64 5
65 1
66 6
67 25
68 12
69 0
70 5
71 13
72 8
73 26
74 4
75 19
76 16
77 11
78 10
79 20
80 9
81 13
82 3
83 21
84 0
85 21
86 7
87 17
88 31
89 1
90 11
91 5
92 0
93 16
94 11
95 5
96 4
97 22
98 21
99 2
100 10
101 12
102 3
103 36
104 16
105 1
106 1
107 2
108 16
109 29
110 6
111 3
112 0
113 5
114 0
115 6
116 1
117 5
118 18
119 35
120 5
121 3
122 10
123 2
124 0
125 0
126 4
127 8
128 21
129 7
130 12
131 9
132 16
133 27
134 18
135 5
136 9
137 2
138 11
139 17
140 11
141 13
142 11
143 10
144 15
145 6
146 28
147 3
148 10
149 4
150 23
151 3
152 2
153 16
154 1
155 7
156 7
157 8
158 25
159 31
160 15
161 9
162 23
163 21
164 11
165 3
166 2
167 4
168 0
169 1
170 10
171 35
172 8
173 12
174 15
175 8
176 25
177 21
178 15
179 4
180 13
181 19
182 17
183 25
184 25
185 1
186 18
187 7
188 46
189 6
190 6
191 26
192 20
193 47
194 6
195 7
196 1
197 30
198 12
199 9