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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 242

1873 - Heilbronn : Scheurlen
242 Nordamerikanijcher Freiheitskrieg. Washington. niedergehauen ober gefangen. Ein preußisches Heer, welches bald baraus Warschau belagerte, wurde durch die ringsum sich erhebenben Aufstänbe zum Rückzug genöthigt. Aber nun rückte der durch seine Bestürmung Ismails (1790) berühmte und berüchtigte Suwarow mit einem starken russischen 1.Ott. 1794.Heere in Polen ein; im Treffen von Macziejowice stürzte Kosciuszko verwunbet vom Pserbe und würde gefangen, Suwarow erstürmte Praga, die Vorstabt Warschaus, 12,000 Wehrlose würden niedergemetzelt oder in der Weichsel ertränkt, Warschau mußte sich ergeben. Der König Poniatowski legte seine Krone nieder und lebte bis 1798 in Petersburg von einem russischen Jahrgehalt. Kosciuszko wurde nach Rußland geführt, vom Kaiser Paul in Freiheit gesetzt und starb als Privatmann in der Schweiz 1817. Die drei Mächte: Rußland, Preußen und Östreich, erklärten nun, daß sie im Interesse des Friedens und der Wohlfahrt ihrer Unterthanen es für zweckmäßig Okt. 1795.halten, Polen vollends unter sich zu theilen. Dabei bekam Östreich etwa 800 Quadratmeilen mit Krakau, Preußen das links der Weichsel gelegene Land nebst der Hauptstadt Warschau, etwa 1000 Quadratmeilen; den Rest, etwa 2000 Quadratmeilen, nahm Rußland. Damit war Polen aus der Reihe der selbständigen Staaten gestrichen. Dagegen erhob sich in einem anderen Erdtheil ein neuer selbstänbiger Staat. England hatte in einem siebenjährigen Seekrieg mit Frankreich und Spanien (1758—1762) seine Herrschaft in Nordamerika, wozu der erste feste Grunb unter der Königin Elisabeth (daher Virginien) gelegt war, beträchtlich erweitert und im Frieden von Fontainebleau Kanada, Florida und einige Inseln abgetreten erhalten. Da die Erfolge dieses Krieges hauptsächlich den amerikanischen Kolonieen zu gut kamen, so hielt das verschuldete England es für billig, bi selben höher zu besteuern. Statt aber die Zustimmung der Kolonieen einzuholen oder ihnen Vertretung im Parlament zu gestatten, glaubte das englische Parlament über diese Kolonieen wie über ein erobertes Land verfügen zu dürfen. Trotz der warnenden Stimme des älteren Pitt wurde 1765.die „Stempelakte" erlassen." Der Freiheitssinn der Amerikaner erhob sich gegen solche Gewaltstreiche aufs entschiedenste. Sie führten lieber keine Prozesse, als daß sie Stempelpapier kauften. Darauf wurde die Stempelakte zurückgenommen und eine Abgabe auf Thee, Glas, Papier und Malerfarben gelegt, welche von England nach Amerika ausgeführt wurden. Nun beschloßen sämtliche Provinzen, diese Einfuhrartikel nicht mehr zu kaufen, bis der Zoll aufgehoben sei. Und als England trotz aller Vorstellungen auf seinem Besteu-rungsrecht beharrte, so stieg die Aufregung immer mehr, und in Boston drangen bewaffnete Leute auf ein im Hafen liegendes Theeschiff und warfen 1773 die ganze Ladung, 18,000 Pfund, ins Wafser. Darauf wurde der Hafen 'von Boston von allem Verkehr abgeschlossen und weitere Zwangsmaßregeln gegen den Staat Massachusetts getroffen. Nun brachen die 13 Provinzen allen Verkehr mit dem Mutterlande ab und schickten Abgeordnete nach Phüa-1774. Mphia zu einem Kongreß, welcher allgemein gütige Beschlüsse fassen sollte. Um das aufständische Amerika zum Gehorsam zurückzubringen, beschloß das englische Parlament, obgleich Pitt die Unmöglichkeit einer Eroberung nachwies, den Krieg, ließ Truppen aus Hannover kommen und schloß mit den Fürsten von Hessen-Kassel, Braunschweig und Waldeck einen Vertrag, wonach diese gegen hohe Summen ihre Landeskinder an England verkauften. Art der Spitze der amerikanischen Volkswehr stand der wackere Georg Washington, welcher viele Mühe hatte, die einem längeren Kriege abge-

2. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 313

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Mentana. Abessinien. Deutschland. Zollparlament. 313 die Septemberkonvention von 1864 für gebrochen und schickte Truppen nach Rom. Diese schlugen, als die päpstlichen Soldaten schon wichen, den Freischarengeneral Garibaldi in dem Treffen bei Mentana. Die Freischaren und die italie-3.Nov. nifchen Truppen mußten den Kirchenstaat räumen, und Napoleon fetzte sich aufs neue zur Beschützung des Papstes in Rom und in Civitavechia fest. Die Engländer, welche sich in neuerer Zeit von kriegerischen Verwicklungen fern hielten, unternahmen einen Feldzug nach Abessinien. Der dortige König Theodor hatte schon seit mehreren Jahren englische Agenten und Missionäre als Gefangene zurückbehalten und trotz aller Vorstellungen und Drohungen nicht freigegeben. Endlich schickte England, zugleich um vor dem ganzen Orient die Größe seiner Macht zu entfalten, ein Heer von 12,000 Mann unter Robert Napier nach Abessinien. Vor der Felsenfeftung Magdala wurden die Truppen Theodors zurückgeschlagen. Darauf lieferte Theodor die Gefangenen den Engländern aus. Da er sich nicht ergeben wollte, wurde die Festung erstürmt, wobei Theodor sich selbst das Leben nahm. Abessinien wurde fofort 13.April 1868. von den Engländern geräumt. In Deutschland zog die Berufung des Zollparlaments, welches am 27. April 1868 zum erstenmal in Berlin zusammenkam und die_ erste Vertretung von Nord- und Süddeutschland bildete, die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. Demselben war, nach dem auf 10 Jahre geschlossenen Zollvertrag vom 8. Juli 1867, die Gesetzgebung über das gesamte Zollwesen, über die Besteuerung des einheimischen Zuckers, Salzes und Tabaks und über die zur Sicherung der gemeinschaftlichen Zollgrenze erforderlichen Maßregeln zur Berathung und zur Beschlußfassung zugewiesen. Dieser ausschließlich wirthschaft-lichen Aufgabe entledigte sich das Zollparlament in einer vierwöchigen Thätigkeit, den politischen Fragen möglichst ausweichend. Der Zollverein, welchem neuerdings (11. August 1868) auch Mecklenburg und Lübeck beigetreten sind, umfaßte nun eine Ländergruppe von 9678 Quadratmeilen mit 38,730,000 Einwohnern, wovon (nach der Zählung von 1867) 29,953,658 Einwohner den Staaten des norddeutschen Bundes angehören. Eine weitere Folge der neuen politischen Gestaltung war das Jnslebentreten einer deutschen Marine, welche es mit der Zeit möglich machen wird, nicht nur die deutschen Küsten, sondern auch den über alle Weltgegenden sich verbreitenden deutschen Handel zu beschützen, und so dem gesamten Zollvereinsgebiet zu gut kommt. §. 197. Deutsch-französischer Krieg. Deutsches Reich. Wilhelm r. Kaiser. 1870-1871. Frankfurter Friede. Die Trophäen Preußens vom Jahre 1866 erregten Frankreichs Eifersucht im höchsten Grade. Dasselbe war seit Jahrhunderten gewohnt, sich für die erste, für die große Nation zu halten und sich so nennen zu lassen, und hatte die Anmaßung, eine Art göttliches Anrecht auf diese seine Hegemonie in Europa bei jeder Gelegenheit für sich in Anspruch zu nehmen. Die militärischen Erfolge Preußens vom Jahre 1866 stellten diese Hegemonie in Frage. Das an die Spitze des norddeutschen Bundes tretende und mit Süddeutschland allürte Preußen war stark genug, um Frankreich wenn auch nicht zu überragen, so doch ebenbürtig sich ihm zur Seite zu stellen. Dies konnte der bis zum Größenwahnsinn ausartende Hochmuth Frankreichs nicht ertragen. Regierung und Volk fühlten sich in gleichem Grade von Eifersucht geplagt und boten alles auf, um das ver-

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 241

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Erste und zweite Theilung Polens. 241 i Kaiserin Katharina, zum König gewählt wurde. Zugleich zwang jene den 1764. Reichstag, um die Zwietracht noch größer zu machen, den Dissidenten, das heißt, den Nichtkatholiken völlige Religionsfreiheit und Rechtsgleichheit mit den Katholiken zu gewähren, alle Übelstände der alten Verfassung beizubehalten und ohne Rußlands Zustimmung keinen Beschluß auszuführen. Dagegen erhob sich die Konföderation von Bar, welche den übermächtigen Einfluß Rußlands 1768. vernichten, die Rechte der Dissidenten aufheben und den Staat durch eine Verbesserung der Verfassung kräftigen wollte. Frankreich unterstützte die Kon-söderirten mit Geld und Officieren und reizte die Türken zum Krieg mit Rußland. Während' dieses Krieges herrschte ein blutiger Bürgerkrieg in Polen zwischen Konföderirten und Dissidenten, wodurch Rußland Gelegenheit zu neuen Einschreitungen bekam. Um aber Rußland die Beute nicht allein zu lassen und es im Westen nicht zu mächtig werden zu lassen, beschloßen Friedrich der Große und Josef Ii., sich gemeinschaftlich mitjftußfand an dem Raube zu betheiligen, und so entstand zwischen den drei Staaten der erste Theilungsvertrag, welchen Maria Theresia nur mit Widerstreben unterschrieb. 1772. Nach diesem Vertrage eignete sich, wie es hieß, kraft alter Rechte und Ansprüche. Östreich Ostgalizien und Lodomirien mit 1500 Quadratmeilen und 2,500,000 Einwohnern an, Preußen Westpreußen und den polnischen Netzdistrikt mit 630 Quadratmeilen und 400,000 Einwohnern, Rußland das Land bis an die Düna und den Dnieper mit 2200 Quadratmeilen und 1,500,000 Einwohnern, und der von russischen Truppen umringte Reichstag mußte seine Einwilligung hiezu geben. Die patriotische Partei in Polen setzte, unterstützt von dem auf Rußland eifersüchtigen Preußen, die Annahme einer neuen, wesentlich verbesserten Verfassung durch. Aber die russische Partei, durch mehrere Punkte in dieser 1791. neuen Verfassung in ihren Rechten beschränkt, rief Katharina um Hilfe an und schloß die Konföderation von Targowicz, um die alte Wahlver-1792. fasfung wieder herzustellen. Die Russen rückten in Polen ein, der König von Preußen versagte seine Hilfe; dennoch erhoben sich die Polen unter dem tapferen Kosciuszko, der unter Washington den nordamerikanischen Freiheitskampf gegen England mit Ruhm mitgemacht hatte, mußte aber der Übermacht unterliegen und den Kampf gegen Rußland und gegen Preußen, das mit einem Heere unter Möllendorf in Großpolen einrückte, aufgeben. Beide Staaten schloßen nun den zweiten Theilungsvertrag, wonach Preußen dos 1793. jetzige Südpreußen mit Danzig und Thorn, 1000 Quadratmeilen und mehr als eine Million Einwohner, Rußland Lithauen, Kleinpolen, den Rest von Volhynien, Podolien, Ukräne, über 4000 Quadratmeilen mit mehr als 3 Millionen Einwohnern, sich aneignete, und Polen etwa noch ein Drittheil seines früheren Gebiets behielt. Der Reichstag in Grodno wurde durch Ausstellung russischer Truppen und durch Verhaftung der standhaftesten Mitglieder zur Einwilligung genöthigt. Seitdem herrschte der russische Gesandte Jgelström in Warschau wie ein Despot. Die Zustände wurden unerträglich. Alles war zur Erhebung reif. Die ausgewanderten Patrioten kehrten zurück, unter diesen Kosciuszko, welcher an die Spitze des sich bildenden Nationalheeres gestellt wurde. Krakau wurde der Mittelpunkt der Bewegung, ihr Ziel war die Freiheit und Unabhängigkeit Polens, die Wiedereröberung der entrissenen Provinzen und die Wiedereinführung der Konstitution von 1791. Am Gründonnerstag 1794 koch der Aufstand auch in Warschau aus, die russische Besatzung wurde 17.April. Müller, Geschichte. 8. Ausl. i/>

4. Geschichtstabellen für Seminare, höhere Mädchen- und Mittelschulen - S. 97

1884 - Berlin : Gaertner
. 97 Oldenburg, Sachsen-Weimar und Luxemburg Grofsherzog-tümer; Hessen-Kassel wieder Kurfürstentum. An Stelle des nicht wiederliergestellten Reiches tritt, der Deutsche Bund: 39 Staaten- einschliefslich Holsteins (unter dem König von Dänemark) und Luxemburgs (unter dem König der Niederlande). Frankfurt a. M. Sitz des deutschen Bundestages. 1815 Napoleons Rückkehr von Elba. Die Herrschaft der hundert Tage. 16. Juni Napoleon schlägt Blücher bei Ligny. Die Engländer im Kampfe gegen Ney bei Quatrebras (Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig f). 18. Juni Schlacht bei Belle-Alliance (Waterloo): Wellington und Blücher schlagen nach ihrer Vereinigung Napoleon. Nach Murats Sturz Rückkehr der Bourbonen nach Neapel. Zweite Einnahme von Paris. Stiftung der heiligen Allianz durch Alexander I, Franz I und Friedrich Wilhelm Iii zu Paris. 20. November Der zweite Pariser Friede: Savoyen, Landau, Saarlouis und Saarbrücken von Frankreich abgetreten. 1821 5. Mai Napoleon stirbt auf St. Helena. 7. Vom Wiener Kongreß bis zur Revolution von 1848. 1816 Konstitutionelle Verfassungen in Weimar und demnächst in den süddeutschen Staaten. 1817 18. Oktober Das Wartburgfest der deutschen Burschenschaft. Die Union der lutherischen und der reformierten Kirche in Preußen. 1818 Zollreform in Preußen: die Monarchie ein einheitliches Zollgebiet; Ermäfsigung des Schutzzolles. Gründung der Universität Bonn.

5. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 43

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 32-34. 43 Die beiden Hauptstädte sind Siegmarin gen (Sitz der Regierung) und Hechingen. Die Stammburg der Hohenzollern, auf dem 820 m hohen Zollern- berge ist"neu hergestellt und befestigt. Hohenzollern steht unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Die Bewohner gehören zu den Schwaben (s. Württemberg.) §. 32. Das Jahdegebiet, von Oldenburg erworben zur Anlegung eines Kriegshasens an der Nordsee, umsasst nur 1200 Morgen und 6000 Einwohner. Wilhelmshaven. §. 33. Die Provinz (oder die Herzogtümer) Schleswig-Holstein mit Lanenburg, seit 1866 preußisch, haben zusammen über 1 Mill. Einw. und 339 l^Meilen, nämlich Schleswig 166 ^Meilen mit 414 Einw., Holstein 155 □ Meilen mit 560000 Einw. und Lauenburg mit 50000 Einw. auf 19 Meilen, und liegen nördlich von der unteren Elbe. Der Boden ist eine Fortsetzung der norddeutschen Tiefebene. An der Elbe und Nordsee ist das Land vortrefflicher Marschboden; im Innern dagegen findet sich viel Heide und Sandland, welche Strecken man als Fortsetzung des baltischen Landrückens ansehen kann. Die Küste der Ostsee ist wiederum fruchtbar und hat besonders schöne Buchenwaldungen. Die Küsten der Ostsee haben viele kleine Meerbusen (Föhrden), welche oft meilenweit sich ins Land hinein erstrecken. Auch viele große und kleine Inseln liegen an der Nordseeküste; die kleinen nicht eingedeichten heißen Halligen und werden nur zu Schafweiden benutzt, weil sie von den Meeresfluten viel zu leiden haben. Die Grenze zwischen Schleswig und Holstein bildet die Eid er, das fruchtbare, seenreiche Lauenburg liegt südlich von Holstein an der Elbe. Die Hauptprodukte der Provinz sind außer Getreide besonders Obst, Holz, Flachs, Hans, Tors und Flsche. Die Pferde- und Rindviehzucht ist aus- gezeichnet, Handel und Schiffahrt sind blühend. Die Bewohner der Marschen sind Friesen; im Norden Schleswigs wohnen auch Dänen. Für Volksbildung ist auch in diesen Ländern gut gesorgt. Hinsichtlich der Religion bekennen sich die meisten Bewohner zur evangelischen Konfession. Außer dem Eiderkanale, welcher in Holstein die Nordsee mit der Ostsee verbindet, ist nur der Stecknitzkanal zwischen Elbe und Trave im Lauenburgischen und Lübeckischen nennenswerth. Die wichtigsten Eisenbahnen sind die von Flensburg - Schleswig, Orstedt-Tönningen, Altona-Kiel, Rendsburg-Neumünster, Neumünster-Neustadt, Kiel-Ascheberg, Elmshorn-Jtzehoe. — Ein Regierungsbezirk. Altona an der Elbe (84) durch die hamburgische Vorstadt St. Pauli mit Ham- 9uiv bürg verbunden, bedeutende, aufblühende Handelsstadt, blühendes Fabrikwesen bedeutende Schifffahrt, starker Herings- und Walfischfang. Kiel, schöner Hafen an der Ostsee, Universität, (87). Rendsburg, Festung an der Eider. Ottensen, Dorf mit dem Grabe Klopstocks, des Herzogs von Braunschweigs u. a. Wandsbcck, Flecken, berühmt durch Claudius („Wandsbecker Bote"). Glückstadt. Schleswig, Hauptstadt, am Schlei, Hadersleben, an einer Bucht, und Apenrade, Alfen gegenüber, treiben Handel und Schiffbau; Flensburg, (25), Hafen, wichtige Handelsstadt; Sonderbnrg, auf Alfen, befestigt, mit Schlofs. Zu Schleswig gehören die Nordsee-Inseln: Römö, Sylt, Föhr, Nordstrand u. a. tfv Lauenburg. Lanenburg, Städtchen an der Elbe und dem Stecknitzkanal, wichtiges Zollamt. ^Ratzeburg, in schöner Gegend auf einer Insel des Ratzeburger Sees. Em The:l der Stadf gehört zu Mecklenburg-Strelitz. Möln an der Bahn nach Lübeck Itttt (Hilleniptcqctö ©rclb. . . §• 34. Die Provinz Hannover (700 □ Meilen und über 2 Mill. Einw.), ebenfalls seit 1866 preußisch, liegt fast ganz in der norddeutschen Tiefebene; nur der Harz und der Teutoburgerwald ragen im Süden und im Osten ins

6. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 91

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 11—13. 91 Als Fabrikstädte sind wichtig: Birmingham, (366) Metallfabriken aller Art, Sheffield, (266) ebenfalls Metallfabriken, Manchester, (400) Baumwollen-Industrie, Derby, Seiden- und Porzellanfabriken, Leeds, (287) Wollenfabriken. Bradford, Halifax, Tuchfabriken, Keswick, Bleistifte, Leicester, Strumpfwirkereien, Worcester am Severn, Porzellan und Handschuhe. Universitäten sind in Oxford und Cambridge. Bäder: Cheltenham und Bath. Andere merkwürdige Orte sind: Aork an der Ouse, uralte Handelsstadt. Canterbnry, Sitz des ersten Erzbischofs im Reiche. Stratford, Shakespeares Geburtsort. Dover, Ueberfahrtsort nach Frankreich. Greenwich, berühmte Sternwarte, von hier aus rechnen die Engländer den Null-Meridian. Im Fürstenthum Wales, nach welchem der englische Thronfolger „Prinz von Wales" heißt, wird viel Fischfang, Viehzucht und Bergbau betrieben. §. 11. Das Königreich Schottland (1430 ^Meilen und 372 Mill. Ew.), aus 32 Grafschaften bestehend. Edinburgh, (212) Universität und Hauptstadt; wegen seiner Lage und alter- thümlichen schönen Bauart wird Edinburgh zu den schönsten Städten Europas gezählt. Leith, Hasen bei Edinburgh. Glasgow am Elyde, (550) größte Handels- und Fabrik- stadt. Paisley, Shawlssabriken. Perth, alte Residenz der Könige von Schottland. Dnndce, (120) Leinwandhandel. Aberdcen, Hasen, Universität. Jnverneß, ein Kriegs- Hafen am kaledonifchen Kanal. §. 12. Das Königreich Irland (1530 Meilen und 5vs Mill. Einw.) hat trotz der Fruchtbarkeit arme Bewohner und besteht aus 32 Grafschaften. Dublin, (320) Hauptstadt, Universität, Handel. Belfast, (174) Fabrikstadt, Hasen. Galway an der Westküste, Verbindung mit Amerika. Waterford, Schlächterei und Heringshandel. Cork, (80) „das Schlachthaus Englands," liefert den Proviant, besonders Fleisch, für die englischen Schiffe. §. 13. Die englischen Inseln und andere Besitzungen in Europa: 1. Die reizende fruchtbare Insel Whigt im Kanal, berühmt durch ihr mildes Klima. 2. Man im irischen Meere. 3. Anglesea, mit reichen Kupferminen, ist durch eine Kettenbrücke mit dem Festlande verbunden. . 4. Die normannischen Inseln an der Küste Frankreichs. Jersey ist die größte. 5. Helgoland in der Nordsee, 20 Meilen von Hamburg, ein kleiner baumloser Fels; Seebad. 6. Die Scilly-Jnseln am südwestlichen Kap Landsend. 7. Die Hebridcn, 300 an der Zahl, 200 sind bewohnt. Viehzucht, Fisch- und Vogelfang sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner. Aufstaffadie Fingalshöhle. 8. Die Orkneys oder Orkaden, 67 an der Zahl, 29 sind bewohnt. 9. Die Shetlands-Jnseln, über 100 an der Zahl. 10. Die Festung Gibraltar auf der pyrenäischen Halbinsel. 12. Die Malta-Grnppe bestehend aus den zwischen Sicilien und Afrika gelegenen 6—7 □ Meilen umfassenden Inseln. (Malta 5 □ Meilen.) Gozzo und Comino. Diese Inseln sind meist felsig und leiden an Wasser- Mangel. Aber die Seeluft und der Fleiß der Bewohner haben der Haupt- lnsel dennoch Wein, Baumwolle und Orangen abgewonnen.

7. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 100

1879 - Berlin : Stubenrauch
100 §§. 19—21. Im westlichen und südlichen Island ist das Klima milder, als die hohe geographische Lage es erwarten lüsst. Der bis hierher reichende Golfstrom ist die Ursache dieser Erscheinung. Der Norden der Insel dagegen hat wegen des aus dem Polarmeere herströmenden Treibeises große Kälte'. Der längste Tag auf der Nordküste dauert sast 7 volle Tage. Die Insel wird von unendlich vielen Flüssen und Bächen bewässert, die Zwar nicht breit und ties, aber desto reißender sind. Mit fürchterlichem Getöse stürzen sie von dem Felsen herab und wälzen oft ungeheure Steinblöcke mit fort. Die meisten Berggewässer sind reich an Lachsen und Forellen. Die Produkte Islands sind sehr gering; an Wald und Getreide fehlt es gänzlich, nur das isländische Moos gedeihet dort, außerdem einige Beeren und in den Thälern Gras und Heide. Das Mineralreich erzeugt Lawa, Bims- stein, Schwefel u. s. w. Aus dem Thierreiche sind zu merken- blaue Füchse, Seehunde, viele Seevögel (Eidergänse) und in dem Meere viel Fische. Die B ewohner, meist skandinavischer Abkunft, leben bei diesen wenigen Produkten hauptsächlich von Viehzucht (Schafe mit 4 Hörnern und Rinder ohne Hörner), Fisch- und Vogelsang. Der Handel ist nur Seehandel Straßen, Eisenbahnen und Kanäle im Innern fehlen gänzlich. Reykjavik, die Hauptstadt des Landes, hat kaum 1500 Einm. Außerhalb Europa besitzt Dänemark: 1) in Asien die Nicobarischen Inseln; 2) in Amerika einige der kleinen Antillen und Kolonien auf Grön- land. Sämtliche Kolonien umfassen außer Grönland nicht über 100 □ Meilen mit fast 50 000 Einw. Fragen zur Wiederholung. §§ 19—21. Welche Meere begrenzen Dänemark? Wieviel Einwohner zählen die europäischen Inseln außer Island? Wie ist die Bodenbeschaffenheit der jütischen Halb- insel? Welches ist die höchste Höhe auf Jütland? Beschreibe die Westküste. Welche Beschaffenheit hat die Ostküste? Was ist von der Bewässerung zu sagen? Welches sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner? Welche Städte auf Jütland werden durch die Haupt-Eisenbahnen verbunden? Welches sind die hauptsächlichsten Inseln in der Nähe Jütlands? Welches sind die größten Städte Jütlands? Wo liegt Seeland? Welches sind die bedeutendsten Städte auf Seeland? Welche Städte sind mit Eisenbahnen ver- bunden? Wo liegt Bornholm? Was weißt du von Fünen? Was von Laaland? Was von Langeland? Was von Falster? Schreibe die Inseln ihrer Größe nach aus. Wo liegen die Färöer? Aus wieviel Inseln besteht diese Gruppe? Wieviel Ein- wohner sind auf den Inseln? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welches sind die drei größten Inseln? Wo liegt Island? Wie groß ist diese Insel? Welche Bodengestalt hat Island? Welches sind 'die bekanntesten Vulkane? Wie ist das Innere der Insel beschaffen? Welche heißen Quellen hat die Insel? Wie ist das Klima der Insel? Welches sind die Hauptprodukte? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welche ausländischen Besitzungen hat Dänemark? Unter welchen Breitegraden liegen dieselben?

8. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 62

1879 - Berlin : Stubenrauch
62 §§. 46—52. §. 46. Wo liegt Hamburg? Wie groß ist das Gebiet des Staates? Wie groß ist die Einwohnerzahl der Stadt? Wodurch ist die Stadt vor allem merkwürdig? Was sind die Vierlande? Welche Lage hat Bremen? Wieviel Einwohner zählt die Stadt? Wie heißt der eigentliche Hafen von Bremen? Wo liegt derselbe? Wo liegt Lübeck? Welche Größe hat Lübeck? Welche Eisenbahnen führen zu den drei freien Städten? Wo liegt Travemünde? Wo Bergedorf und Ritzebüttel? Welchen Einflüssen verdanken die freien Reichsstädte ihre Bedeutung? 8. 47. Wo liegt das Großherzogthum Hessen? Welche Flüsse bewässern das Land? Welche Gebirge durchziehen Hessen? Was ist über das Klima zu sagen? Wo hat das Land Ebenen? Welches sind die Hauptprodukte des Landes? Wo giebt es Weinbau? Wo ist Bergbau? Welche Städte liegen an Eisenbahnen? Welche an Flüssen? Welche Städte haben Fabriken? Wieviel Einwohner hat das Land? In welche Provinzen wird das Land getheilt? Welches sind die sechs größten Städte? Was ist von diesen Städten Merkwürdiges zu sagen? 48—51. Fragen wie in §. 47. Durch welche deutschen Länder fließen folgende Flüsse: Memel, Pregel, Weichsel Oder, Warthe mit Netze, Görlitzer Neiße, Bober, Katzbach, Glatzer Neiße, Trave, Eider Elbe, schwarze Elster, Havel und Spree, Mulde, Saale und Unstrut, Bode, Weser, Werra, Fulda, Aller, Hunte, Ems, Rhein, Kintzig, Murg, Neckar, Main, Lahn, Sieg, Wupper, Ruhr, Lippe, Aar, Nahe, Mosel, Donau, Jller, Lech, Isar, Regen? Welche Städte über 2ü,000 Einwohner liegen an diesen Flüssen? In welchen deutschen Ländern liegen folgende Gebirge: Alpen, Böhmerwald, Bayerischer Wald, Schwarzwald, Odenwald, Speffart, niederrheinisches Bergland, Rhön, Habichtswald, Teutoburger Wald, Weserkette, Harz, Thüringerwald, Frankenwald, Thü- ringer Bergland, Fichtelgebirge, Erzgebirge, Elbsandsteingebirge, Lausitzer-, Isar-, Riesen-, Glatzer-Gebirge und mährisches Gesenke? Welche deutschen Länder liegen am Meere? Welche Hafenstädte liegen an der Ostsee? Welche Häfen hat die Nordsee? Welche Länder gehören in die norddeutsche Tiefebene? Durch welche Länder zieht sich das baltische Seenplateau oder der baltische Landrücken? Welche Länder gehören zur niederrheinischen Tiefebene? Welche zur ober- rheinischen Tiefebene? Welche deutschen Länder haben fruchtbare Getreidefelder? Welche haben Weinbau? Wo wächst Hopfen? Wo schönes Obst? Wo Tabak? Welche Länder haben ansehnlichen Bergbau? Wo ist die Eisenfabrikation bedeutend? Wo die Zucker- fabrikation? Wo die Baumwollen- und Wollenfabrikation? Wo die Leinwandfabrikation? Welche Staaten haben noch slavische Einwohner? Wo herrschen die Protestanten vor? Wo gibt's die meisten Katholiken? Welche deutschen Städte haben über 50,000 Ein- wohner? Welche Ursachen haben mitgewirkt, dass die Städte Berlin, Hamburg, Breslau, München, Dresden, Köln, Königsberg, Magdeburg, Leipzig, Frankfurt a. M, Bremen, Straßburg, Hannover, Barmen — Elberfeld, Aachen, Halle a. d. S. :c. zu ihrer gegen- wärtigen Größe und Bedeutung gelangt sind? Iii. A e st e r r c t dj. §. 52. Das Kaisertum Oesterreich itmfasst mit den neuerworbenen Ländern Bosnien und Herzegowina, Üh Meilen mit 37 Mill. Ein- wohnern. Das Land zerfällt in eine Anzahl einzelner Länder, die Kronländer genannt werden, und wird begrenzt von Preußen, Russland, den Donaufürsten- thümern, der Türkei, dem adriatischen Meere, Italien, der Schweiz, Bayern und Sachsen. Nur der kleinere Theil des Landes ist deutsch, während der größere von slavischen, magyarischen und italienischen Stämmen bewohnt wird. Die Geschichte Oesterreichs ist in den letzten Jahrhunderten mit der Geschichte Deutschlands innig verwebt; denn seitdem Rudolf von Habsburg Kaiser von Deutsch- land geworden, haben seine Nachkommen mit wenigen Unterbrechungen stets auf dem Kaiserthrone gesessen. . . Den Anfang der österreichischen Länder bildete die von Karl dem Großen er- richtete avarische Mark, die längere Zeit von dem berühmten Geschlechte der Baden^ berger regiert wurde. 1282 erwarb endlich Rudolf von Habsburg die österreichischen

9. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 74

1879 - Berlin : Stubenrauch
V. Kursus. Die Länder Europas, außer Deutschland und Oesterreich. (Vergl. Iii. Kursus, §§ 6—11.) I. Die schweizerische Eidgenossenschaft. § 1. Die Schweiz, Helvetien, das höchste Land Europas, ist 750 Ihm. groß und zählt 22/a Mill. Einwohner. Das Land liegt zwischen Deutschland, Frankreich, Italien und Oesterreich, ist sast ausschließlich Gebirgsland und wird von den Alpen (s. Iv. Kursus, Z 3 ff) und dem französischen Jura bedeckt. Von den ersteren gehören hierher folgende Haupttheile der Central- Alpen: diewalliser, Serner, Tessiner und Vierwaldstädter Alpen. Der nordwestliche Theil des Landes ist theils Hochebene (f. Iv. Kursus, § 7), theils wird er von dem Iura bedeckt. Dieses Gebirge, ein Kalkgebirge, zieht vom Rhone-Durchbruch, in den Westalpen, bis zum Rheine und setzt sich unter anderen Namen (f. Iv. Kursus, §. 8 ff.) in Deutschland bis zum Fichtel- gebirge fort. Man unterscheidet zwei Theile des Jura, einen französischen und einen schweizer Iura. Der letztere besteht aus mehreren durch enge Längenketten getrennten Parallelketten, die nach Südosten steil absallen. Die sanften Abfälle nach Nordwesten nennt man dagegen den französischen Jura. Die höchsten Spitzen des Gebirges sind der Cret de la Neige, 1650 m hoch, und die Dole, 1625 m hoch, ersterer in Frankreich, letzterer aus der Grenze der Schweiz. Das ganze Schweizerland ist eine Mischung von hohen mit Schnee bedeckten Bergen, Gletschern und schroffen Felsen, von grünenden Hügeln, fetten Triften und gut angebauten Fluren. Die G e w ä f f e r der Schweiz gehören den Stromgebieten des Rheins, der Rhone, der Donau, der Etfch und des Po an, die wir bei den Ländern, welche sie bewässern, theils kennen gelernt haben, theils noch kennen lernen. Kein Land Europas hat so viel größere und kleinere Landseen wie die Schweiz. Neun dieser Seen werden von Dampfschiffen befahren und die meisten von ihnen werden von Flüssen gespeist oder entsenden Flüsse. Die größten und bekanntesten sind:

10. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 118

1879 - Berlin : Stubenrauch
118 §. 31. theilen und ihren glänzenden Bazars den Eindruck eines modernen Badeortes im größten Styl. Und wiederum genügen wenige Schritte, um sich aus demselben hinaus in eine Stadt des buntesten, wenn auch nicht blühenden, gewerblichen Treibens zu versetzen. Und über dieses bunte Gemisch ragen die Trümmer der Ruinenwelt des alten Rom in ernster Einsamkeit zum Himmel empor." Von den zahlreichen Hügeln, aus denen das heutige Rom besteht und die zur Hälfte aus Ruinen entstanden sind, hat man oft die herrlichsten Blicke über die Stadt, und von jedem Punkte einen andern und schöneren. Von den vielen schönen Baudenkmälern Roms erwähnen wir nur die prächtige Speterskircke. an welcher fast 200 Jahre (von 1450—1626) gebaut worden ist. Die Kirche hat die Form eines Kreuzes, über dessen Mitte sich eine hohe Kuppel wölbt, die eine Höhe von fast 125 m hat. Der vatikanische Palast ist wegen der dort sich befindenden Kunstschätze und Alterthümer weit berühmt, ebenso das Kapitol, die Sixtinische Kapelle, der Palast Quirinal u. s. w. In der Nähe sind die Katakomben, meilenweite unterirdische Gänge. Q Civita-Vecchia, Hasen. Tivoli, viele römische Alterthümer. ^ 10. Das frühere Königreich Neapel, im Süden vom Kirchenstaat, ist durch die Straße von Messina von Sicilien getrennt, mit welchem zusammen es früher das Königreich beider Sicilien hieß. Die Bevölkerung ist in den Abruzzen und in Calabrien am schwächsten, im fruchtbaren Campanien dagegen am dichtesten. Apulien (Puglia) bildet vom Monte Gargano nach Süden zu eine Ebene, die gute Viehweiden bietet. * Ncavel (450) kann sich hinsichtlich seiner prächtigen Lage und seines Klimas mit den schönsten Städten Europas messen. Vom Meerbusen aus baut sich die Stadt amphitheatralisch bis zu dem Rücken der sie nördlich und westlich einschließenden Berge aus, und über dies alles erhebt sich östlich im Hintergrunde der beinahe immer Rauch auswerfende Vesuv. Eine Folge dieser zwischen Bergen und dem Meere gedrängten Lage find die meist äußerst engen Gassen und sehr hohen, durchaus massiven Häuser. Letztere haben sämtlich flache Dächer, welche in der Abendkühlung einen sehr angenehmen Erholungsort darbieten, . „Vergebens sucht man in Neapel Werke der Kunst, welche sich denen, woran Rom so reich ist, vergleichen ließen. Ein bunter, überladener Schmuck und allerlei Schnör- keleien vertreten hier die Stelle der sinnigen Kunst." Die belebteste und längste Straße Neapels ist die Toledostraße. Dieselbe ist un- unterbrochen mit Equipagen, Reitern, Fußgängern, beladenen Pferden, Eseln und Maul- thieren besetzt. Nicht nur die Besucher der Kaffeehäuser, deren es, wie in ganz Italien, unzählige gibt, fitzen hier bis mitten in die Straße hinein, sondern auch alle Arten von Handwerkern: Schneider, Schuster, Schlosser, Sattler, Blechschmiede arbeiten bei Tage und bei Licht nicht in, sondern vor ihren Buden, wenn es sonst das Wetter erlaubt. Auch die Kleinhändler, Geldwechsler und überhaupt wer etwas zu verkaufen hat, sowie die Garköche, welche hauptsächlich Maccaroni bereiten, drängen sich so weit als möglich in die Straße. Dazu kommen endlich noch die Landleute, Lazzaroni und Bettler, welche theils um auszuruhen, theils um zu gaffen u. s. w. quer durch die Straße liegen. Die Mannigfaltigkeit der Trachten ist hier in hohem Grade ergötzlich ; da sieht man Fischer und Lazzaroni mit rothen Mützen und Leibbinden, Frauen mit grellen, bunten Kopstüchern, Miedern und Kleidern, Soldaten mit Hochrothen Uniformen, Welt- geistliche mit langen schwarzen Gewändern, Mönche in verschiedenen Kleidern, außerdem Schüler verschiedener Anstalten, Domestiken, Thürsteher u. s. w., welche alle Uniformen zum Theil in den schreiendsten Farben tragen, und endlich viele Fremde, als Deutsche, Engländer, Spanier, Franzosen, Russen, Amerikaner und sogar Mohren in ihrer Nationaltracht. Eine eigene Klasse der Bewohner bilden die Lazzaroni. Das ist die arbeitende Klasse, welche oft so arm ist, dass viele nicht einmal eine Wohnung haben und alle ihre Geschäfte: Braten, Kochen, Essen und Trinken auf der Straße thun und sogar unter den Vorhallen der Kirchen und auf den Ecksteinen '.der Straße schlafen. Ihre Zahl wird auf 50—60 000 angegeben, und sie werden trotz ihrer Armut als heiter, arbeitsam und zufrieden geschildert. Der Handel in Neapel ist nicht so bedeutend als man erwarten könnte, und der Hafen felbst ist nur mittelmäßig und den Versandungen ausgesetzt. In der Nähe Neapels liegt Portici am Meere und die im Jahre 79 n. Chr. ver- schütteten Städte Herculanum, Pompeji und Stabiae; von Herculanum, auf dem jetzt ein Theil von Portici liegt, ist nur wenig, aber von Pompeji V? ausgegraben. Mttuv***. $1 wwmc yjc , k hjcm. K Jxjjai hay-w •
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