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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 174

1873 - Heilbronn : Scheurlen
174 Wenzel. Städtekrieg. Schlacht bei Sempach. §. 134. 1386. Schlacht bei Sempach. Arnold von Winkelried. 1378-1400. Nach Karls Iv. Tod wurde sein ältester Sohn, Wenzel, König von Böhmen, deutscher Kaiser. Dieser rohe und grausame Fürst brachte es durch den tyrannischen Druck, den er in Böhmen gegen Adel und Geistlichkeit (Ne- 1394. pomuk) ausübte, so weit, daß ihn einige vom böhmischen Adel im Prager Schloß gefangen setzten. Unter ihm nahm die Verwirrung im deutschen Reich zu. Die kleineren Städte mußten durch Bündnisse sich stärken. So entstand der große schwäbische Städtebund, der namentlich gegen die Grafen von Württemberg gerichtet war und mit den fränkischen und rheinischen Städten in Verbindung stand. Um sowohl den Fürsten als den Städten Widerstand leisten zu können, schloßen auch die Ritter mit einander Bündnisse, wie die Schlegler, die Löwen-, die St. Georgs-Ritter. Unter diesen Verbindungen gab es beständig Kämpfe, und nach dem Kaiser fragte man nichts. Als der Erzbischof von Salzburg, welcher zum schwäbischen Städte- 1387. bund gehörte, von dem Herzog von Baiern angegriffen und gefangen genommen wurde, so nahm sich der Bund seiner an, und es entstand der große Städtekrieg, in welchem Baiern, Schwaben, Franken und die Rheingegenden verheert wurden. Mit dem Herzog von Baiern hielt es der Pfalz graf und Graf Eberhard der Greiner von Württemberg, mit den schwäbischen Städten die fränkischen und rheinischen. Die schwäbischen Städte wurden bei Döf- 1388.fingen von Eberhard, der an der Spitze des schwäbischen Adels stand und in dieser Schlacht seinen Sohn Ulrich verlor, vollständig geschlagen, ebenso die rheinischen Städte von dem Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz bei Worms und die fränkischen von den Bischöfen von Würzburg und Bamberg und dem Burggrafen von Nürnberg. Dadurch war die Macht der Städte gebrochen; sie mußten ihren Bund aufheben, und auf einem Reichs- 1389. tage zu Eg er verkündete Wenzel einen allgemeinen Landfrieden auf 6 Jahre. Anders war der Ausgang desjenigen Kampfes, welcher 2 Jahre vorher zwischen der Eidgenossenschaft und dem Hause Habsburg ausgebrochen war. Die Eidgenossen hatten mit den schwäbischen und fränkischen Städten 1385.einen Bund zu Konstanz geschlossen, der es offenbar auf die Unterdrückung des schwäbischen Adels, besonders der Grafen von Württemberg, abgesehen hatte. Aber die Waldstätte wollten keinen Krieg außerhalb ihrer Grenzen führen, ermuthigten zwar die Städte durch ihren Sieg, halfen ihnen aber nicht. Ebenso wollten aber auch sie selbst nicht die Hilfe jener aufbieten, und so glaubte Herzog Leopold von Östreich, welcher zugleich die habsburgischen Güter im Elsaß, Schwaben, Steiermark und der Schweiz besaß, mit seiner zahlreichen Schar von Rittern das Bauernvolk leicht vernichten zu können. Aber bei Sempach wurden die Ritter, wie man sagt, durch die 1386. Aufopferung Arnolds von Winkelried aus Unterwalden, von 1300 Bauern vollständig geschlagen, und 656 Grafen und Ritter getödtet; auch Leopold fiel. Als bald darauf die Östreicher in Glarus einfielen, wurden sie von 1388.500 Glarnern und wenigen andern Eidgenossen bei Näfels geschlagen. Die Appenzeller, welche von dem Abt von St. Gallen hart bedrückt wurden, 1403. schlugen dessen Heer am Speicher; und als Leopolds Sohn, Herzog Friedrich von Östreich, für den Abt ins Feld zog, schlugen sie ihn bei Wolfhalden 1405.und unter Anführung des Grafen Rudolf von Werdenberg ein anderes Heer am Stoß. Später trat Appenzell, das in diesem Kriege von Schwyz

2. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 195

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Leipziger Interim. Moriz von Sachsen. 195 * Interim , ein Glaubensbekenntniß, das hauptsächlich von dem katholischen 15. Mai 1548. 'Theologen Julius Pflug und dem protestantischen Agricola verfaßt war und den Protestanten den Kelch und die Ehe der Geistlichkeit gewährte, im übrigen aber der Hauptsache nach alles auf den alten Fuß zurückführen wollte. Mit diesem Interim waren weder Katholiken noch Protestanten zufrieden. Von den Fürsten weigerten sich nur drei, es anzunehmen (Johann Friedrich von Sachsen, Pfalzgraf Wolfgang von Zweibrücken und Markgraf Johann von Küstrin), um so entschiedener die Städte. Zwar gaben endlich die oberdeutschen Städte dem Drucke der Gewalt nach, aber gegen 400 ihrer Prediger, darunter Johann Brenz, blieben standhaft und flohen, meist nach Magdeburg, das, obwohl mit der Acht belegt, doch, wie die andern norddeutschen Städte, fest widerstand. Sogar des Kurfürsten Moriz eigenes Land, Sachsen, verwarf das Augsburger Interim, und Moriz vermochte Melanchthon zu einer Abänderung der Augsburgischen Konfession und zur Abfassung des Leipziger Interims, worin in Glaubenssachen alles Unevangelische abgelehnt, 1549. aber das katholische Ceremoniel als gleichgiltig für die Seligkeit (äsidyogov) größtenteils zugestanden wurde, und die Autorität des Papstes, Messe, letzte Ölung, Fasten, Fronleichnamsfest anerkannt wurden. Dieses Interim wurde in Sachsen, Hessen, Pommern, Kleve eingeführt. Melanchthon aber kostete es seine Popularität. Er wurde offen des Verrathes an der evangelischen Kirche beschuldigt, gieng zwar aus dem Gericht zu Naumburg, das seine Recht- 1554. gläubigkeit untersuchen sollte, gerechtfertigt hervor, fühlte sich aber doch sehr gekränkt. Er starb den 19. April 1560 und wurde in der Schloßkirche zu Wittenberg neben Luther beigesetzt. Trotz der Besiegung des schmalkaldischen Bundes und trotz der bedeutenden Stellung, welche damals das Kaiserthum in Deutschland einnahm, gelang es Karl doch nicht, die Fürsten zu bewegen, daß sie seinen Sohn Philipp zu seinem Nachfolger erwählten. Er begab sich ttachz Innsbruck, um dem Tri-bentiner Koncil nahe zu sein, und sollte eben hier, von einer Seite, von welcher er es am wenigsten erwartete, um all seine Erfolge im schmalkaldischen Kriege sich gebracht sehen. Kurfürst Moriz hatte es übernommen, an Magdeburg, damals dem einzigen Hort des Protestantismus, die Acht zu vollziehen und die Stadt zu belagern. Aber die heldenmüthige Vertheidigung der Bürger, welche alle Stürme zurückschlugen, erregte, besonders in Sachsen, eine solche Aufregung, daß die Ritterschaft ihre Augen schon auf seinen Bruder August richtete. Da änderte Moriz, dem es auf die Länge nicht gleichgiltig war, der Gegenstand des allgemeinen Abscheus zu sein und seinen in Mecheln gefangenen Schwiegervater, Philipp von Hessen, immer strenger behandelt zu sehen, plötzlich seine Gesinnung. Er wollte mit einem kräftigen Schlage die Freiheit der Kirche und des Reiches wiedergewinnen und dadurch die Befleckung seiner Ehre wieder sühnen. Daher verband er sich insgeheim mit dem Markgrafen Johann von Küstrin, söhnte sich mit seinen sächsischen Vettern aus, zog Hessen und Mecklenburg in den Bund und ließ sich durch die Vermittlung des Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Kulmbach unseliger Weise in eine Verbindung mit dem französischen König Heinrich Ii. ein, wonach dieser gegen Zahlung von 100,000 Kronen die Reichsstädte Metz, To ul. Verdün und Eambray mit dem Vorbehalt der Rechte des Reiches besetzte und sich dort bei seinem Einzug als „Verfechter der deutschen Freiheit" verkündigen ließ. Mit dem Abschluß dieses Vertrages bot Moriz der Stadt Magdeburg günstige Friedensbedingungen an. Drei Heerhaufen zogen unter 13*

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 223

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Sachsen, Brandenburg und Hannover. 223 Dieser machte die Krim vollends zu einer russischen Provinz, täuschte die Kaiserin auf ihrer taurischen Reise durch schamlosen Betrug und eroberte die Moldau und Walachei, während die verbündeten Östreichet Belgrad nahmen. Doch gab Katharina nach Pontemkins Tod im Frieden von Jassy diese Erobe- 1792. rangen wieder heraus, da England und Preußen eine drohende Haltung gegen Rußland annahmen. Ihr Nachfolger war ihr Sohn Pauli. (1796—1801). §. 163. Der Kurfürst von Sachsen König von Polen. Der Kurfürst von Bran-1697. denbura König von Preußen. Der Kurfürst von Hannover König Von i70i. England. Englische Geschichte. 1714. Nach dem Tode des berühmten Polenkönigs Johann Sobiesky bewarben 1696. sich um die polnische Krone der französische Prinz von Conti und Friedrich August der Starke, Kurfürst von Sachsen. Da der Kurfürst zur Bestechung der polnischen Edelleute mehr Geld aufwenden konnte, so erhielt er bei der Königswahl die meisten Stimmen, wurde als Kurfürst von Sachsen zugleich König von Polen und regierte 1697 — 1733. Aber er mußte diesen Glanz eines Wahlkönigreichs theuer bezahlen. Der Nachkomme des ersten protestantischen Fürsten Deutschlands mußte dieser Krone zu Lieb die katholische Konfession annehmen und verzichtete damit auf die Achtung seiner protestantischen Unterthanen und ganz Deutschlands. Er wurde, wie bereits erzählt ist, in den großen nordischen Krieg mit Karl Xii. von Schweden verwickelt und brachte dadurch über Polen und Sachsen viel Elend. Nach seinem Tode verschafften Rußland und Östreich seinem Sohne, Friedrich August Iii. von Sachsen, welcher gleichfalls zur katholischen Kirche übergetreten war, die polnische Krone und halfen ihm den polnischen Erbfolgekrieg gegen den von 1733-1738. Frankreich unterstützten Stanislaus Lescinsky, Schwiegervater des Königs Ludwigs Xv. von Frankreich, glücklich bestehen. Er regierte 1733 — 1763. Herzog Albrecht Friedrich von Preußen hatte Maria Eleonore, die älteste Schwester des Herzogs von Kleve, Jülich und Berg zur Ge-1 1609. mahlin. Ihre Tochter Anna, die einzige Erbin des Herzogthums Preußen und der Ansprüche aus die Jülichische Erbschaft, vermählte sich mit dem Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg, und dadurch kamt 1619. das Herzogthum Preußen an das Kurfürstenthum Brandenburg. Sein Enkel, 1618. der große Kurfürst Friedrich Wilhelm, brachte es durch einen siegreichen Feldzug, welchen er mit König Karl X. von Schweden gegen Polen unternahm, dahin, daß die Lehensabhängigkeit, in der bisher das Herzogthum Preußen von Polen stand, aufgehoben, in dem Welauer Vertrag Preußens Souveränem von 1657. dem Könige von Polen anerkannt und in dem Frieden von Oliva auch von 1660. den anderen kriegführenden Mächten bestätigt wurde. Sein prachtliebender Sohn, Kurfürst Friedrich Iii., erhielt gegen das Versprechen, daß er im spa-1688-1713. nischen Erbfolgekrieg und in allen Reichsangelegenheiten den Kaiser Leopold aufs kräftigste unterstützen wolle, von diesem den Königstitel, dessen allge-1701. meine Anerkennung im Ittrechter Frieden ausgesprochen wurde, und nannte sich 1713. von da an König Friedrich I. von Preußen. Im westfälischen Frieden war die durch die goldene Bulle auf sieben bestimmte Zahl der Kurfürsten durch die Restituirung der pfälzischen Kurwürde auf acht erhöht worden, und Kaiser Leopold fügte die neunte hinzu. Herzog 1692. Ernst August von Braunschweig-Lüneburg erhielt für seine dem Kaiser

4. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 225

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Alfred der Große, Wilhelm der Eroberer, die Plantagenets und die Lancaster. 225 abtreten: von den weltlichen Großen hiezu gezwungen, unterschrieb er den großen Freibrief der Nation, die Magna Charta, welche die Grundlage der englischen Verfassung und Freiheit bildet. Diese Charte wurde durch spätere Zusätze vervollständigt, enthielt aber schon damals Schutz gegen willkürliche Verhaftung und Besteurung für sämtliche Unterthanen und Feststellung derjenigen Rechte, welche die Vasallen, die Kirche und die Städte beanspruchen durften. Unter seinen Nachfolgern, besonders unter den drei Eduard, errang das Volk noch weitere Rechte. Früher bildeten die großen Barone und die Prälaten ausschließlich das Parlament, das heißt, den königlichen Rath und Gerichtshof, dessen Bewilligung auch jede außerordentliche Steuer unterliegen sollte. Als aber Heinrich Iii., Johanns Sohn, von seinen Baronen bekriegt und gefangen 1216-1272. wurde, berief sein Gegner, Graf Montfort, um im Volke eine Stütze zu haben, auch aus den Grafschaften, Städten und Flecken Abgeordnete zur Parlaments- 1265. Versammlung. Heinrichs Sohn, Eduard I., welcher das bisher unabhängige 1272-1307. Wales seinem Reiche einverleibte und zuerst dem Thronerben den Titel eines Prinzen von Wales gab, machte aus jener einmaligen Berufung der Volksabgeordneten eine dauernde Einrichtung. Unter dessen Enkel, Eduard Iii., 1327-1377. theilten sich die vier Stände des Parlaments, welche bisher in vier verschiedenen Versammlungen Berathung gepflogen hatten, so, daß die beiden höheren Stände, Barone und Prälaten in ein Oberhaus, das Haus der Seigneurs oder Peers, die beiden unteren, Ritter und Städteabgeordnete, in ein Unterhaus, Haus der Gemeinen, zusammentraten. Diese bildeten mit einander das Parlament, hatten das Recht der Steuerbewilligung und der Theilnahme an der Gesetzgebung und unterwarfen bald auch die auswärtigen Angelegenheiten und die Frage über Krieg und Frieden ihrer Berathung. Die Engländer waren damit ein freies Volk, und wenn sie es nicht immer blieben, so ist der Grund nur darin zu suchen, daß zwischen dem Geben der Gesetze und ihrer Beobachtung eine sehr große Kluft ist. Damals kam auch die seit der normannischen Eroberung verdrängte englische Sprache wieder zu Ehren; es wurde festgesetzt, daß weder im Parlament noch in den Gerichten mehr französisch verhandelt werden dürfe. Auch ist es kein schwacher Beweis für den Freiheitsgeist jener Zeit, daß der Oxforder Professor Johann Wiclif, der in Schrift und Rede gegen das Papstthum auftrat, in der Bürgerschaft und im Adel solchen Anhang und Schutz gegen alle Angriffe fand, daß er nicht auf dem Scheiterhaufen, sondern in der behaglichen Stellung eines Geistlichen von Lutterworth starb. 1384. Neben diesem inneren Fortschritt giengen ruhmvolle Eroberungen her. Irland, das schon im fünften Jahrhundert durch die Einführung des Christenthums eine neue Kultur erhielt und dieselbe im siebenten durch seine unermüdlichen Glaubensboten nach Deutschland verpflanzte, wurde schon 1171 unter Heinrich Ii. eine englische Provinz. Minder glücklich waren die Bemühungen, Schottland der englischen Oberhoheit zu unterwerfen; um so glänzender aber die Erfolge in Frankreich. Durch die Siege bei Crecy und Poitiers, welche Eduard Iii. und sein Sohn, der schwarze Prinz, erfochten, kam das ganze nordwestliche Frankreich an die englische Krone. Zwar giengen diese Eroberungen fast alle wieder verloren, und Richard Ii., Eduards Enkel, konnte 1377-1399. wegen der vielen Volksaufstände an keine Wiedereroberung denken, wurde vielmehr von seinem Vetter, einem anderen Enkel Eduards, Heinrich von Lancaster, vom Throne gestoßen und ermordet. Damit war das Haus Plantagenet gestürzt, 1399-1413, und die Linie Lancaster kam mit Heinrich Iv. auf den Thron. Dagegen trug dessen Sohn, Heinrich V., aufs neue die englischen Fahnen nach Frank- 1413-1422. Müller, Geschichte. 8. Aufl. 15

5. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 167

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Mongolen. Interregnum. Hansa. 167 Friede zu Stande, und ihre Nachkommen beherrschten noch lange die ge-1302. trennten Königreiche Neapel und Sicilien als päpstliche Lehen. Wn* tft hör Einfall der Mongolen (Tataren) zu erwähnen, ine zwi- Müngolen wagten nicht, mit veuycyer Lapferien nocy wrurrr ^ mächen, zogen sich aus Schlesien zurück, verwüsteten Ungarn auf eme schreck- liche Weise, gierigen wieder nach Asien, vernichteten das Kaüsat von Bagdad, das einst vom Indus bis zum atlantischen Ocean geherrscht hatte, und er-1258. stürmten Bagdad, wobei 200,000 Menschen umgekommen fern sollen. Um Rußland herrschten sie noch länger als 200 Jahre. Nach dem Tode Konrads Iv. war Wilhelm allein König von Deutschland ; aber er hatte nicht das geringste Ansehen, und als er die Bewohner von Westfriesland, welche sich der Oberherrschaft der Grafen von Holland schon längst widersetzten, angriff, wurde er von ihnen erschlagen. Kein deutscher 1256. Fürst wollte die Kaiserkrone annehmen. Da bot sie der Erzbischos von Köln dem Herzog Richard von Kornwallis, dem Bruder des Königs Heinrich Iii. von England, an, und der Erzbischof von Trier dem König von Kastilien, Älfons X., dem Weisen. Beide nahmen die Krone an, die Erzbischöfe ließen sich tüchtig bezahlen, und so hatte man wieder zwei Kaiser, genau genommen aber gar keinen. Denn die weltlichen Fürsten, Ritter und Städte fragten nichts nach diesen Kaisern; Alfons kam nie nach Deutschland, Richard nur dreimal, und jedesmal nur auf kurze Zeit. Diese „kaiserlose, schreckliche Zeit, wo kein Richter auf Erden war", erzeugte jenen Zustand, den man mit einem Worte das Faustrecht heißt. Die weltlichen und geistlichen Fürsten führten unter einander oder mit den Städten Krieg; der nietete Adel führte von seinen Burgen aus eine Art Räuberleben und schleppte Reisende und Handelsgüter fort. Da unter diesem anarchischen Zustande des sogenannten Interregnums (Zwischenreich) die Bürger in den Handelsstädten am meisten zu leiden hatten, so stifteten mehr als 60 meist am Rhein gelegene Städte, wie Mainz, Worms, Speier, Straßburg, Basel, zu gegenseitigem Schutz den rheinischen Stüdtebund und hielten Kriegsschiffe mit Arrjlbrustschützen und Fußvolk und Reiter für etwaige Angriffe stets bereit. An der Spitze dieses Bundes standen Mainz und Worms. Noch bedeutender als der rheinische Bund war die Hansa, welche mehr als 70 Städte zu Mitgliedern zählte (theils Seestädte, wie Bremen, Hamburg, Lübeck, Dan-1241. zig, Riga, theils im Innern Norddeutschlands, wie Köln, Braunschweig, Osnabrück, Magdeburg, Berlin, Kulm, Thorn u. s. w.) und über eine große Handels- und Kriegsflotte gebot. Der Bund erstreckte sich von der Schelde bis Liefland und war in vier große Quartiere eingetheilt, deren Hauptstädte A §. 129. Interregnum. Hansa. 1254-1273.

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 170

1873 - Heilbronn : Scheurlen
270 Albrecht I. und die Schweizer. Mainz, selbst gegen ihn auf, da er ihm nicht alle bei seiner Königswahl eingegangenen Verbindlichkeiten hielt. Jener brachte, im Bunde mit Albrecht von Östreich, Kaiser Rudolfs Sohn, der schon längst nach der Krone strebte, die Kurfürsten von Sachsen, Brandenburg und Böhmen dahin, daß 1298. sie Adolf entsetzten und Herzog Albrecht zum König wählten. Albrecht zog mit einem überlegenen Heere an den Rhein, traf seinen Gegner bei Göllheim unweit Worms, und Adolf verlor hier Schlacht und Leben. 1298-1308. König Albrecht I. brachte durch die rasche Bezwingung der rheinischen Kurfürsten (Pfalz, Mainz, Köln und Trier), welche verschiedene Güter und Rechte, besonders die Rheinzölle, sich angemaßt hatten, die kaiserliche Macht 1302. wieder zu Ansehen. Doch gelangen ihm seine anderen Plane, die auf Ländererwerbung gerichtet waren, nicht. Er wollte für feinen Sohn Rudolf das 1299. ar ela tische Königreich (Burgund) wieder errichten und die Krone von Böhmen 1306. ihm zuwenden; aber gegen das erste wehrten sich die Fürsten, und Böhmen bekam 1307.zwar Rudolf, derselbe starb aber schon im folgenden Jahre. Als Albrecht Holland nebst Seeland und Friesland als eröffnete Reichslehen einziehen wollte, mußte er gleichfalls davon abstehen und den Grafen von Hennegau damit belehnen, und als er vollends, um Adolfs Kaufvertrag auszuführen, Friedrich und Diezmann Thüringen entreißen wollte, wurde fein Heer von 1307. ihnen bei Luckau unweit Altenburg geschlagen. Am berühmtesten ist sein Streit mit den 3 Waldstätten: Schwyz, Uri 1218.und Unterwalden. Helvetim kam nämlich, nach dem Erlöschen des Hauses I097.der Herzoge von Zähringen, welchen Heinrich Iv. das Land verliehen hatte, unter das Reich und wurde von verschiedenen geistlichen und weltlichen Herren verwaltet, unter welchen im Süden der Gras von Savoyen, im Norden der Graf von Habsburg die mächtigsten waren. Die habsbur-gif chen Landgrafen im Aargau gewannen in den Waldstätten nach und nach einen großen Theil des Grund und Bodens, so daß es nur noch wenige freie Grundeigenthümer dort gab, und schickten Landvögte dahin, um die Gerichts- 1240.barteit auszuüben. Aber Kaiser Friedrich Ii. hatte die Waldstätte von der Landgraffchaft abgelöst und zu Reichsvogteien erhoben, so daß sie unter keinem Fürsten, sondern, wie die Fürsten und Reichsstädte, unmittelbar unter dem Kaiser stehen sollten, reichsunmittelbar waren. Adolf von Nassau bestätigte ihnen ihre Reichsfreiheit, was Albrecht unterließ, da er die Vogtei wieder an fein Haus zu bringen suchte. Der Sage nach ernannte er Landvögte, in Schwyz und Uri den Geßler von Brun eck, in Unterwalden den Beringer von Landenberg. Gegen dieses Verfahren und gegen die Bedrückungen der Vögte erhob sich das Freiheitsgefühl der Bergbewohner. . Werner Stauffacher, Walter Fürst und Arnold von Melchthal 1307. schloßen mit 30 anderen Männern im Namen von Schwyz, Uri und Unterwalden den Freiheitsbund auf dem Rütli; Wilhelm Tell, einer der Verschworenen, erschoß, nach seinem verhängnißvollen Apfelschuß in Altdorf und seiner stürmischen Fahrt auf dem Vierwaldstätter See, den Landvogt Geßler in der „hohlen Gaffe" bei Küßnacht, Landenberg wurde verjagt, die Burgen gebrochen 1308. und in Brunnen der Bund der Eidgenossen erneuert. Dies soll der Anfang zu der jetzt aus 22 Kantonen bestehenden Schweizerrepublik gewesen sein. Als Albrecht sich in der nördlichen Schweiz befand, um neue Streitkräfte gegen Böhmen und Thüringen aufzubieten, ereilte ihn der Tod. Von Baden aus (in der Schweiz) ritt er seiner Gemahlin entgegen und setzte bei Windisch über die Reuß. Dort fiel der Sohn seines Bruders Rudolf, Johann

7. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 173

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Karl Iv. 173 die Abneigung der wegen seiner großen Macht besorgten Fürsten zu. Als er daher einen neuen Zug nach Italien beabsichtigte, um dem König Ludwig von Ungarn die Krone von Neapel zu verschaffen, so gelang es dem Papst Klemens Vi., fünf Kurfürsten zu erkaufen, welche zu Rense Ludwig für abgesetzt erklärten und den böhmisch-luxemburgischen Prinzen Karl zum König 1346. wählten. Aber ein großer Theil Deutschlanbs, vor allem die Städte, blieben Ludwig treu, so daß Karl erst allgemeine Anerkennung fanb, als Ludwig aus einer Bürenjagb bei München starb, und der von der bairischen Partei 1347. erwählte Gras Günther von Schwarzburg zkr Zeit der großen Pest, 1349. die ganz Europa verheerte, gleichfalls starb. Juni 1349. §. 133. Luxemburger. Karl iv. in Böhmen. Goldene Bulle. 1347. Karl Iv., Sohn des Königs Johann von Böhmen und Enkel Hein-1347-1378. richs Vii., war eine berechnenbe Natur, die in allem zunächst auf den Nutzen sah und daher manches sich gefallen ließ, wogegen ein hohenstaufisches Blut sich empört Hütte. Um die Kaiserkrone zu gewinnen, zog er nach Italien, vermittelte in Oberitalien, wo in einzelnen Städten die vornehmsten Geschlechter sich zu Dynasten auswarfen, wie die Vis conti in Mailanb, einen Waffen-stillstanb, erhielt in Mailanb die lombarbische Krone, ließ sich von den Florentinern 100,000 Golbgulben geben, bamit er nicht ihre Stadt und 1355. ihr Gebiet Betrete, und empfieng in Rom die Kaiserkrone als ein Geschenk des Papstes unter der Bebingung, daß er nicht länger als einen Tag in Rom bleibe. Für sein Stammlanb Böhmen sorgte er in geistiger und materieller Beziehung, brachte es zu großer Blüte und grünbete in Prag die erste Uni- 1348. versität Deutschlanbs. Er brachte an sein Haus die Mark Branbenburg, 1373. beren Lehensträger die Herzoge von Mecklenburg waren, Ni eb er lau sitz, Schlesien und die Oberpfalz, so daß sein Reich fast alle germanisirten Slavenlänber umfaßte. Das Wichtigste, was er für Deutschland that, ist die Erlassung der golbenen Bulle, durch welche Reichsurkunbe dem bei jeber 1356. neuen Königswahl sich erneuentben Streit, wer zu wählen habe, ein Ende gemacht und nicht bloß bestimmt würde, aus welchem Lanbe die 7 Kurfürsten zu nehmen seien, sonbern auch aus welcher Linie der einzelnen Fürstenhäuser, und welches Glieb einer Familie die Stimme habe. Als Kurfürsten würden bezeichnet: die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, der König von Böhmen, der Herzog von Sachsen-Wittenberg, der Markgraf von Branbenburg und der Pfalzgraf am Rhein. Die Kurstimme sollte an dem unzertrennlichen Kurlanbe nach dem Erstgeburtsrecht haften; von einer Bestätigung der Kaiserwahl durch den Papst sah man ganz ab. Durch biefe festen Bestimmungen und durch die zugleich angeorbneten jährlichen Kurfürstenversammlungen, in welchen mit beut Kaiser über allgemeine Angelegenheiten berathschlagt würde, wuchs das Ansehen und die Macht der Kurfürsten ungemein; sie waren so auf dem besten Wege, sich zu , vollstänbigen Lanbesherren zu machen. Die anberen Fürsten ahmten ihrem Beispiele nach, und die Ritterschaft und die Städte mußten, wenn sie nicht von den Hürsten verschlungen werben wollten, durch Bünbnisse sich zu schützen suchen, lauter Verhältnisse, welche die Sm-stänbigkeit und Willkür der einzelnen Reichsglieber erhöhten und die kaiserliche Macht verminberten.

8. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 181

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Albrecht Ii. Friedrich Iii. Maximilian. 181 Kaisers Friedrich Iii., Maximilian vermählte, sah sich dieser als den Erben 1477. des burgundischen Reiches an, zog gegen Ludwig und schlug ihn bei Guine-gate. Maria starb frühe mit Hinterlassung eines Sohnes, Philipp. Maxi- 1479. milian hatte wegen der Regentschaft lange Streit mit den Niederländern, setzte 1482. endlich die Anerkennung seiner vormundschastlichen Regierung durch und blieb im Besitz sämtlicher niederländischen Provinzen. Die Freigrafschaft Burgund 1482. und Artois mußte er Ludwig überlassen und bekam sie erst später wieder. 1493. §. 140. Maximilian I. Neue Ordnung des deutschen Reiches, Kreise, Reichs-1493. kammcrgericht, ewiger Landfriede. Nach Sigismunds Tode wurde dessen Schwiegersohn, Herzog Albrecht 1438-1439. von Östreich gewählt, der von jenem auch die Krone von Böhmen und Ungarn erbte. Von ihm an blieb das habsburgische Haus ununterbrochen im Besitz der deutschen Kaiserkrone, so lange noch ein männlicher Sprößling da war (bis 1740). Da Albrecht fast ausschließlich mit Böhmen und Ungarn beschäftigt war, so war seine nur anderthalbjährige Regierung in Deutschland kaum bemerklich. Nach seinem Tode wählten die Kurfürsten seinen Neffen, 1440-1493. Herzog Friedrich von Östreich, welcher als Kaiser Friedrich Iii. 53 Jahre lang regierte, aber seiner Aufgabe durchaus nicht gewachsen war. Unter ihm kam Östreich in große Noth und Deutschland in nicht geringen Schaden: die Türken eroberten Konstantinopel und verwüsteten seine Erbländer Steier- 1453. mark, Kärnten und Krain; die Böhmen wählten nach dem Tode des jungen Ladislaus, Albrechts Ii. Sohn, Erben von Böhmen und Ungarn, den kräftigen Georg Podibrad, die Ungarn den tapfern Matthias Korvinus zum König; Korvinus eroberte sogar Wien und ganz Östreich, das erst 1484. nach Korvinus Tod wieder dem Kaiser zufiel; Karl der Kühne von Bur- 1490. gund nahm Lothringen und Elsaß weg; König Ludwig Xi. von Frank-1476. reich eignete sich die Freigrafschaft Burgund zu; der Condottiere (Söldner- 1482. führer) Franz Sforza nahm nach dem Aussterben der Viskonti das Her-1447. zogthummailand in Besitz, und der französische Kronprinz (Dauphin), welchen 1450. Friedrich selbst sich zur Hilfe gegen die Schweizer erbeten hatte, verheerte, nach seinem Siege über die heldenmüthig kämpfenden Eidgenossen bei St. Jakob an der Birs (bei Basel), Elsaß und Schwaben ein ganzes Jahr lang auf 1444. das furchtbarste. Daß unter einem solchen Kaiser, der immer nur ckndere handeln ließ, statt selbst zu handeln, im Innern Deutschlands die größte Verwirrung herrschte und unter den einzelnen Reichsgliedern blutige Fehden aus- gemacht wurden, läßt sich denken. Sein Nachfolger war sein Sohn Maximilian I., ein tapferer, ritter- 1493-15h licher Fürst, dem es aber an Klugheit und Ausdauer fehlte. Das Volk war der Unordnung und des Faustrechtes, die unter seinem Vater geherrscht hatten, überdrüssig und sehnte sich sehr nach gesetzlichen Zuständen. Diese wurden durch die auf dem Reistag zu Worms gefaßten Beschlüsse begründet, wo 1495. der ewige Landfriede gestiftet und jede bewaffnete Selbsthilfe mit der Acht bedroht wurde. Alle Streitigkeiten der Reichsglieder unter einander sollten durch das Reichskammergericht entschieden werden, das seinen Sitz zuerst in Frankfurt, später (1530) in Speier und zulegt (1693) in Wetzlar hatte. Und um die gerichtliche Geschäftsordnung leichter: handhaben zu können, wurde (1512) Deutschland in zehn Kreise eingetheilt: östreichischer, bairi-

9. Geschichtstabellen für Seminare, höhere Mädchen- und Mittelschulen - S. 58

1884 - Berlin : Gaertner
58 1492 Isabella erobert das maurische Granada. Der Genuese Christoph Columbus, im Dienste Isabellas, entdeckt Amerika (Vier Reisen). Portugal: I486 Bartholomäus Diaz entdeckt, den Bahnen des Prinzen Heinrich des Seefahrers (f 1460) folgend, das „Kap der guten Hoffnung“. 1498 \asco da Gama erreicht auf dem Seewege Ostindien (Calicut). Brasilien entdeckt. 1493—1519 Maximilian I. Die Humanisten Johannes Reuchlin aus Pforzheim und Erasmus von Rotterdam. Der Astronom Copernicus aus Thorn (f als Domherr zu Frauenburg 1543). Die Nürnberger: Der Ratsherr Willibald Pirkheimer; der Dichter (Meistersänger) Hans Sachs, der Maler Albrecht Dürer; der Bildhauer Peter Tischer. Die Augsburger: Der Ratsherr Konrad Peutinger; die Handelshäuser der Fugger und der Welser; der Maler Hans Holbein der Jüngere. 1495 Reichstag zu Worms (Erzbischof Berthold von Mainz): Der ewige Landfriede; das Reichskammergericht (nacheinander zu Frankfurt, Speier, Wetzlar); der gemeine Pfennig (bald darauf wieder ersetzt durch die Matrikularbeiträge). 1499—1535 Kurfürst Joachim I Nestor von Brandenburg, der Sohn Johann Ciceros. Universität Frankfurt. Das Kammergericht. Grimnitzer Vertrag über die Erbfolge in Pommern. Joachims Bruder Albrecht, Erzbischof von Mainz und Magdeburg.

10. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 43

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 32-34. 43 Die beiden Hauptstädte sind Siegmarin gen (Sitz der Regierung) und Hechingen. Die Stammburg der Hohenzollern, auf dem 820 m hohen Zollern- berge ist"neu hergestellt und befestigt. Hohenzollern steht unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Die Bewohner gehören zu den Schwaben (s. Württemberg.) §. 32. Das Jahdegebiet, von Oldenburg erworben zur Anlegung eines Kriegshasens an der Nordsee, umsasst nur 1200 Morgen und 6000 Einwohner. Wilhelmshaven. §. 33. Die Provinz (oder die Herzogtümer) Schleswig-Holstein mit Lanenburg, seit 1866 preußisch, haben zusammen über 1 Mill. Einw. und 339 l^Meilen, nämlich Schleswig 166 ^Meilen mit 414 Einw., Holstein 155 □ Meilen mit 560000 Einw. und Lauenburg mit 50000 Einw. auf 19 Meilen, und liegen nördlich von der unteren Elbe. Der Boden ist eine Fortsetzung der norddeutschen Tiefebene. An der Elbe und Nordsee ist das Land vortrefflicher Marschboden; im Innern dagegen findet sich viel Heide und Sandland, welche Strecken man als Fortsetzung des baltischen Landrückens ansehen kann. Die Küste der Ostsee ist wiederum fruchtbar und hat besonders schöne Buchenwaldungen. Die Küsten der Ostsee haben viele kleine Meerbusen (Föhrden), welche oft meilenweit sich ins Land hinein erstrecken. Auch viele große und kleine Inseln liegen an der Nordseeküste; die kleinen nicht eingedeichten heißen Halligen und werden nur zu Schafweiden benutzt, weil sie von den Meeresfluten viel zu leiden haben. Die Grenze zwischen Schleswig und Holstein bildet die Eid er, das fruchtbare, seenreiche Lauenburg liegt südlich von Holstein an der Elbe. Die Hauptprodukte der Provinz sind außer Getreide besonders Obst, Holz, Flachs, Hans, Tors und Flsche. Die Pferde- und Rindviehzucht ist aus- gezeichnet, Handel und Schiffahrt sind blühend. Die Bewohner der Marschen sind Friesen; im Norden Schleswigs wohnen auch Dänen. Für Volksbildung ist auch in diesen Ländern gut gesorgt. Hinsichtlich der Religion bekennen sich die meisten Bewohner zur evangelischen Konfession. Außer dem Eiderkanale, welcher in Holstein die Nordsee mit der Ostsee verbindet, ist nur der Stecknitzkanal zwischen Elbe und Trave im Lauenburgischen und Lübeckischen nennenswerth. Die wichtigsten Eisenbahnen sind die von Flensburg - Schleswig, Orstedt-Tönningen, Altona-Kiel, Rendsburg-Neumünster, Neumünster-Neustadt, Kiel-Ascheberg, Elmshorn-Jtzehoe. — Ein Regierungsbezirk. Altona an der Elbe (84) durch die hamburgische Vorstadt St. Pauli mit Ham- 9uiv bürg verbunden, bedeutende, aufblühende Handelsstadt, blühendes Fabrikwesen bedeutende Schifffahrt, starker Herings- und Walfischfang. Kiel, schöner Hafen an der Ostsee, Universität, (87). Rendsburg, Festung an der Eider. Ottensen, Dorf mit dem Grabe Klopstocks, des Herzogs von Braunschweigs u. a. Wandsbcck, Flecken, berühmt durch Claudius („Wandsbecker Bote"). Glückstadt. Schleswig, Hauptstadt, am Schlei, Hadersleben, an einer Bucht, und Apenrade, Alfen gegenüber, treiben Handel und Schiffbau; Flensburg, (25), Hafen, wichtige Handelsstadt; Sonderbnrg, auf Alfen, befestigt, mit Schlofs. Zu Schleswig gehören die Nordsee-Inseln: Römö, Sylt, Föhr, Nordstrand u. a. tfv Lauenburg. Lanenburg, Städtchen an der Elbe und dem Stecknitzkanal, wichtiges Zollamt. ^Ratzeburg, in schöner Gegend auf einer Insel des Ratzeburger Sees. Em The:l der Stadf gehört zu Mecklenburg-Strelitz. Möln an der Bahn nach Lübeck Itttt (Hilleniptcqctö ©rclb. . . §• 34. Die Provinz Hannover (700 □ Meilen und über 2 Mill. Einw.), ebenfalls seit 1866 preußisch, liegt fast ganz in der norddeutschen Tiefebene; nur der Harz und der Teutoburgerwald ragen im Süden und im Osten ins
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