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1. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 43

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 32-34. 43 Die beiden Hauptstädte sind Siegmarin gen (Sitz der Regierung) und Hechingen. Die Stammburg der Hohenzollern, auf dem 820 m hohen Zollern- berge ist"neu hergestellt und befestigt. Hohenzollern steht unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Die Bewohner gehören zu den Schwaben (s. Württemberg.) §. 32. Das Jahdegebiet, von Oldenburg erworben zur Anlegung eines Kriegshasens an der Nordsee, umsasst nur 1200 Morgen und 6000 Einwohner. Wilhelmshaven. §. 33. Die Provinz (oder die Herzogtümer) Schleswig-Holstein mit Lanenburg, seit 1866 preußisch, haben zusammen über 1 Mill. Einw. und 339 l^Meilen, nämlich Schleswig 166 ^Meilen mit 414 Einw., Holstein 155 □ Meilen mit 560000 Einw. und Lauenburg mit 50000 Einw. auf 19 Meilen, und liegen nördlich von der unteren Elbe. Der Boden ist eine Fortsetzung der norddeutschen Tiefebene. An der Elbe und Nordsee ist das Land vortrefflicher Marschboden; im Innern dagegen findet sich viel Heide und Sandland, welche Strecken man als Fortsetzung des baltischen Landrückens ansehen kann. Die Küste der Ostsee ist wiederum fruchtbar und hat besonders schöne Buchenwaldungen. Die Küsten der Ostsee haben viele kleine Meerbusen (Föhrden), welche oft meilenweit sich ins Land hinein erstrecken. Auch viele große und kleine Inseln liegen an der Nordseeküste; die kleinen nicht eingedeichten heißen Halligen und werden nur zu Schafweiden benutzt, weil sie von den Meeresfluten viel zu leiden haben. Die Grenze zwischen Schleswig und Holstein bildet die Eid er, das fruchtbare, seenreiche Lauenburg liegt südlich von Holstein an der Elbe. Die Hauptprodukte der Provinz sind außer Getreide besonders Obst, Holz, Flachs, Hans, Tors und Flsche. Die Pferde- und Rindviehzucht ist aus- gezeichnet, Handel und Schiffahrt sind blühend. Die Bewohner der Marschen sind Friesen; im Norden Schleswigs wohnen auch Dänen. Für Volksbildung ist auch in diesen Ländern gut gesorgt. Hinsichtlich der Religion bekennen sich die meisten Bewohner zur evangelischen Konfession. Außer dem Eiderkanale, welcher in Holstein die Nordsee mit der Ostsee verbindet, ist nur der Stecknitzkanal zwischen Elbe und Trave im Lauenburgischen und Lübeckischen nennenswerth. Die wichtigsten Eisenbahnen sind die von Flensburg - Schleswig, Orstedt-Tönningen, Altona-Kiel, Rendsburg-Neumünster, Neumünster-Neustadt, Kiel-Ascheberg, Elmshorn-Jtzehoe. — Ein Regierungsbezirk. Altona an der Elbe (84) durch die hamburgische Vorstadt St. Pauli mit Ham- 9uiv bürg verbunden, bedeutende, aufblühende Handelsstadt, blühendes Fabrikwesen bedeutende Schifffahrt, starker Herings- und Walfischfang. Kiel, schöner Hafen an der Ostsee, Universität, (87). Rendsburg, Festung an der Eider. Ottensen, Dorf mit dem Grabe Klopstocks, des Herzogs von Braunschweigs u. a. Wandsbcck, Flecken, berühmt durch Claudius („Wandsbecker Bote"). Glückstadt. Schleswig, Hauptstadt, am Schlei, Hadersleben, an einer Bucht, und Apenrade, Alfen gegenüber, treiben Handel und Schiffbau; Flensburg, (25), Hafen, wichtige Handelsstadt; Sonderbnrg, auf Alfen, befestigt, mit Schlofs. Zu Schleswig gehören die Nordsee-Inseln: Römö, Sylt, Föhr, Nordstrand u. a. tfv Lauenburg. Lanenburg, Städtchen an der Elbe und dem Stecknitzkanal, wichtiges Zollamt. ^Ratzeburg, in schöner Gegend auf einer Insel des Ratzeburger Sees. Em The:l der Stadf gehört zu Mecklenburg-Strelitz. Möln an der Bahn nach Lübeck Itttt (Hilleniptcqctö ©rclb. . . §• 34. Die Provinz Hannover (700 □ Meilen und über 2 Mill. Einw.), ebenfalls seit 1866 preußisch, liegt fast ganz in der norddeutschen Tiefebene; nur der Harz und der Teutoburgerwald ragen im Süden und im Osten ins

2. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 49

1879 - Berlin : Stubenrauch
A 42. 49 weder den Vorzug einer Haupt- und Residenzstadt, noch eine Lage an einem großen schiff- baren Strome oder an der Seeküste. Dagegen liegt Leipzig sehr günstig in der Mitte des Tieflandsbusens der mittleren Elbe, der sich zwischen den Absenkungen des Harzes, des Erzgebirges und Thüringerwaldes weit nach dem innern Deutschland hineinbuchtet. Durch ihn führt von jenem Strome aus ebenso der kürzeste Weg aus dem östlichen Tiefland in die jenseits des Gebirges in südwestlicher Richtung gelegenen Ebenen, nämlich in das Thal des oberen Maines und zur oberen Donau, wie in westlicher Richtung über Thüringen hin zu dem großen Verkehrsthale des unteren Mains und des unteren Rheins, in welchem Frankfurt und Mainz liegen. Wer vom Niederrhein her- kommend die Gebirge vermeiden und nordöstlich und östlich um diese herum bequemer auf ebenen Wegen einem südöstlich gelegenen Ziele sich nähern wollte, ward gleichfalls in den Busen von Leipzig geführt. Nicht minder gelangten dahin die Karavanen, welche aus dem Gebiete der oberen Elbe und oberen Oder nach Mittel- und Nordwestdeutsch- land strebten, Ein solcher natürlicher Knotenpunkt von Straßen zwischen Ost und West, Süd und Nord muffte dem Gedeihen einer städtischen Anlage überaus förderlich sein." Leipzig ist jetzt einer der Hauptknotenpunkte des deutschen Eisenbahnnetzes. Aber auch das fruchtbare Land ringsum, der thätige, klug berechnende Kaufmannsgeift feiner Han- delsherren und der Glanz der Wissenschaften, die in Leipzig eine ganz besondere Pflege finden, wirkten auf das Emporkommen und die Bedeutung Leipzigs. Die Messen find berühmt, sie werden besucht von Kaufleuten aus allen Welttheilen. Von besonderer Wichtigkeit ist die Ostermesse für die Buchhändler, deren es in Leipzig selbst 300 gibt, die in allen Ländern mit über 2000 anderen Buchhändlern in Verbindung stehen. Die Ebene von Leipzig ist oft zu Schlachtfeldern ausersehen worden (1631, 1642, 1813). Grimma, Fürstenschule. Riesa, Knotenpunkt mehrerer Eisenbahnen. Huberts- bürg, Schlofs, berühmt durch deu Frieden 1763. Iii. Zwickau an der Mulde (31), Fabriken, Getreidehandel, Steinkohlenlager. Glaucha, Fabriken. Schnecbcrg, Bergbau. Annaberg, bedeutende Spitzenklöppelei. Plauen im Voigtlande, Wcrdan, Crimmitzschan, Reichenbach, Fabriken. Chemnitz, C78-) größte Fabrikstadt Sachsens. Iv. Bautzen an der Spree, Fabriken, Eisengießereien, Korn-, Woll-, Flachs- und Leiuwaudhandel, Schlacht 1813. Zittau an der Neiße, Damastweberei und Leinwand- Handel. In der Nähe große Fabrikdörfer. §. 42. Die sächsischen Herzogthümer liegen im thüringischen Berglande und im Thüringerwalde bis zum Rhöngebirge. Die gebirgigen Gegenden haben besonders Wiesenbau und Wald. In den Ebenen ist das Land fruchtbar, be- sonders an der Pleiße. Die Hauptflüsse der Herzogthümer sind: Werra, Gera, Ilm, Pleiße, Hörsel, Elster, Saale. Die beiden Gebirge, welche diese Länder durchziehen, liesern hauptsäch- lich Eisen, Stein- und Brauukohlen. Der Acker gibt vorzügliches Getreide, Flachs, Waid, Gemüse aller Art und in den Thälern wächst schönes Obst. Die meist protestantischen Bewohner gehören vornehmlich dem thüringer Stamme an und beschästigen sich außer mit Ackerbau u. s. w. auch mit Fabrikation von Eisen-, Holz-, Wollen und Leinenwaren. Eisenbahnen: Altenburg- Leipzig, Altenburg-Hof, Thüringer-Bahn, ra-Bahn u. f. w. 1. Das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach, 66 lumeilen und gegen "860-000 Einw., besteht aus dem Hauptlande im Nordosten, aus Eisenach im Westen des Thüringerwaldes, aus dem Neustädter Kreis im Osten der Saale und aus einigen Exklaven. Weimar, schöne Residenz an der Ilm, (18) berühmt als Aufenthaltsort der /?%7 Dichter Goethe, Schiller, Wieland und Herder. Apolda, Fabriken. Ilmenau, Badeort. Jena an der Saale, Universität. Auerstädt, Schlacht 1806. Eiscnach, (16), am Fuße der Wartburg; bedeutende Wollenfabrikation. Ruhla, halb gothaisches Dorf mit Meerschaum- und Eisenfabrikation. Neustadt an der Orla, Eisenfabrikation. 2,06 2. Das Herzogthum Sachsen-Kobnrg-Gotha, 36 ^Meilen und ^82.000 Einwohner, besteht aus zwei Theilen, Koburg im Süden und Gotha im Norden des Thüringerwaldes. Beide Landestheile sind im allgemeinen fruchtbar und erzeugen Holz, Getreide, Obst, im Norden Eisen und Steinkohlen. Dietlein, Leitfaden. Ii. Auflage. .

3. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 91

1879 - Berlin : Stubenrauch
§§. 11—13. 91 Als Fabrikstädte sind wichtig: Birmingham, (366) Metallfabriken aller Art, Sheffield, (266) ebenfalls Metallfabriken, Manchester, (400) Baumwollen-Industrie, Derby, Seiden- und Porzellanfabriken, Leeds, (287) Wollenfabriken. Bradford, Halifax, Tuchfabriken, Keswick, Bleistifte, Leicester, Strumpfwirkereien, Worcester am Severn, Porzellan und Handschuhe. Universitäten sind in Oxford und Cambridge. Bäder: Cheltenham und Bath. Andere merkwürdige Orte sind: Aork an der Ouse, uralte Handelsstadt. Canterbnry, Sitz des ersten Erzbischofs im Reiche. Stratford, Shakespeares Geburtsort. Dover, Ueberfahrtsort nach Frankreich. Greenwich, berühmte Sternwarte, von hier aus rechnen die Engländer den Null-Meridian. Im Fürstenthum Wales, nach welchem der englische Thronfolger „Prinz von Wales" heißt, wird viel Fischfang, Viehzucht und Bergbau betrieben. §. 11. Das Königreich Schottland (1430 ^Meilen und 372 Mill. Ew.), aus 32 Grafschaften bestehend. Edinburgh, (212) Universität und Hauptstadt; wegen seiner Lage und alter- thümlichen schönen Bauart wird Edinburgh zu den schönsten Städten Europas gezählt. Leith, Hasen bei Edinburgh. Glasgow am Elyde, (550) größte Handels- und Fabrik- stadt. Paisley, Shawlssabriken. Perth, alte Residenz der Könige von Schottland. Dnndce, (120) Leinwandhandel. Aberdcen, Hasen, Universität. Jnverneß, ein Kriegs- Hafen am kaledonifchen Kanal. §. 12. Das Königreich Irland (1530 Meilen und 5vs Mill. Einw.) hat trotz der Fruchtbarkeit arme Bewohner und besteht aus 32 Grafschaften. Dublin, (320) Hauptstadt, Universität, Handel. Belfast, (174) Fabrikstadt, Hasen. Galway an der Westküste, Verbindung mit Amerika. Waterford, Schlächterei und Heringshandel. Cork, (80) „das Schlachthaus Englands," liefert den Proviant, besonders Fleisch, für die englischen Schiffe. §. 13. Die englischen Inseln und andere Besitzungen in Europa: 1. Die reizende fruchtbare Insel Whigt im Kanal, berühmt durch ihr mildes Klima. 2. Man im irischen Meere. 3. Anglesea, mit reichen Kupferminen, ist durch eine Kettenbrücke mit dem Festlande verbunden. . 4. Die normannischen Inseln an der Küste Frankreichs. Jersey ist die größte. 5. Helgoland in der Nordsee, 20 Meilen von Hamburg, ein kleiner baumloser Fels; Seebad. 6. Die Scilly-Jnseln am südwestlichen Kap Landsend. 7. Die Hebridcn, 300 an der Zahl, 200 sind bewohnt. Viehzucht, Fisch- und Vogelfang sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner. Aufstaffadie Fingalshöhle. 8. Die Orkneys oder Orkaden, 67 an der Zahl, 29 sind bewohnt. 9. Die Shetlands-Jnseln, über 100 an der Zahl. 10. Die Festung Gibraltar auf der pyrenäischen Halbinsel. 12. Die Malta-Grnppe bestehend aus den zwischen Sicilien und Afrika gelegenen 6—7 □ Meilen umfassenden Inseln. (Malta 5 □ Meilen.) Gozzo und Comino. Diese Inseln sind meist felsig und leiden an Wasser- Mangel. Aber die Seeluft und der Fleiß der Bewohner haben der Haupt- lnsel dennoch Wein, Baumwolle und Orangen abgewonnen.

4. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 53

1879 - Berlin : Stubenrauch
§. 49. 53 betriebsamen Schwarzwäldern zu allerlei einträglichen Beschäftigungen Veran- lassung geben. 'In den Städten ist der Handel die Hauptsache; größere Fabriken gibt es wenige. Der Handel wird durch die Rheinschifffahrt und durch Eisenbahnen gefördert. Die wichtigste dieser Bahnen ist die von Mannheim nach Konstanz, außerdem führen Zweigbahnen von Appenweiler nach Kehl, von Heidelberg nach Wittighausen, von Durlach nach Mühlacker in Württemberg, von Schopfheim nach Basel, von Offenburg nach Hausach, von Singen nach Donaueschingen. Von Mannheim und Heidelberg aus führen Bahnen nach Norddeutschland. Die schönste aller Bahnen ist die Schwarzwaldbahn. Der erste Markgraf von Baden, Hermann, stammte aus dem Hause Zähringen und lebte im 11. Jahrhundert. Nach mehrfachen Theilungen kam das Land im Jahre 1771 unter dem Markgrafen Karl Friedrich wieder in eine Hand und wurde 1806 Großherzogthum. Baden wird jetzt in 11 Kreise getheilt. Die wichtigsten Städte sind: Karlsruhe, Hauptstadt (43), am Hartwalde, eine neue, regelmäßig gebaute Stadt, Fabriken und Handel. Durlach, frühere Residenz. Pforzheim, (20), wichtige Fabriken; Bijouteriewaren. Mannheim (45), bedeutendste Handelsstadt und zweite Residenz am Neckar und Rhein; ebenfalls eine regelmäßig gebaute neuere Stadt; außer dem Handel auch Fabriken. Heidelberg, (22), im herrlichen Neckarthale, Universität; von Heidelberg geht die alte Bergstraße nach Darmstadt; Schloss, Heidelberger Fass. Offcnburg an der Kinzig. Lahr, Fabriken und Handel. Baden („Baden-Baden") ist die weitaus bekannteste Stadt im ganzen Lande und eins der berühmtesten Bäder Deutschlands, das schon zur Zeit der Römer bekannt war. Die Stadt liegt in einem geschützten Thale am Osbach zwischen bewaldeten Vorbergen des Schwarzwaldes. Auf einem derselben steht die Ruine des alten Schlosses Baden, von der man eine gar schöne Aussicht in die Rheinebene und über die Stadt genießt. Das neue Schloss liegt in der Stadt und zeichnet sich durch unterirdische Gewölbe aus, die als Zufluchtsstätten oder Kerker benutzt wurden. — Die neuen Hotels, Villen und Pracht- bauten deuten auf die glänzendste Badestadt der Gegenwart. Die heilsamen Quellen, 13 an der Zahl, sind besonders gegen Gicht, Rheumatismus und Unterleibsbeschwerden wirksam. Gegen 50 000 Fremde, darunter viele Franzosen, Russen, Engländer :c. besuchen alljährlich die Badenschen Heilquellen. Die Centren des Badelebens sind das große Konversationshaus und die neue Trinkhalle. Lage und Umgebung von Baden find überaus schön und anmuthig. Der schattigste und nächste Spaziergang ist die Lichtenthaler Allee, Sie führt an dem nahen Cisterzienserkloster Lichtenthal, das schon 1175 gestiftet wurde, vorüber. — Rastatt, Festung an der Murg. Freiburg im Breisgau (25). Schöner Dom kath. Universität. Konstanz (Kostnitz) am Bodensee, berühmt durch das Konzil 1414—1418. §. 49. Das Königreich Württemberg ist ein fast durchaus schönes Land, das die mannigfaltigsten Abwechselungen im reichen Maße bietet; Gebirge und Höhenzüge wechseln freundlich mit flachen Niederungen, theils üppigen, frucht- ^ baren, theils grotesken Thälern. Das Land, von Bayern, Baden, Hohenzollern Y¥3 und dem Bodensee begrenzt, umsasst 354 □ Meilen mit 1,000,000 Anw., zwei f- Drittel Protestanten und ein Drittel Katholiken. Wahrend das Klima im Neckargebiete angenehm und mild ist, zeichnen sich die Theile im Schwarzwald und in der schwäbischen Alp durch Rauhheit aus. Die wichtigsten Flüsse sind die Donau, der Neckar mit I a x t und Kocher. . Die Produkte des Landes sind mannigfach: Eisen, Salz, Getreide, Obst, ~t.etn und Holz. Ackerbau und Viehzucht, Eisenarbeiten, Weberei, Holzarbeiten, Uhrenfabrikation, Weinbau sind die Hauptbeschäftigungen der Einwohner. Die Württemberger, gewöhnlich Schwaben genannt, sind Nachkommen der Alemannen. An den Schwaben kleben eigenthümliche Urtheile. Wie man den

5. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 100

1879 - Berlin : Stubenrauch
100 §§. 19—21. Im westlichen und südlichen Island ist das Klima milder, als die hohe geographische Lage es erwarten lüsst. Der bis hierher reichende Golfstrom ist die Ursache dieser Erscheinung. Der Norden der Insel dagegen hat wegen des aus dem Polarmeere herströmenden Treibeises große Kälte'. Der längste Tag auf der Nordküste dauert sast 7 volle Tage. Die Insel wird von unendlich vielen Flüssen und Bächen bewässert, die Zwar nicht breit und ties, aber desto reißender sind. Mit fürchterlichem Getöse stürzen sie von dem Felsen herab und wälzen oft ungeheure Steinblöcke mit fort. Die meisten Berggewässer sind reich an Lachsen und Forellen. Die Produkte Islands sind sehr gering; an Wald und Getreide fehlt es gänzlich, nur das isländische Moos gedeihet dort, außerdem einige Beeren und in den Thälern Gras und Heide. Das Mineralreich erzeugt Lawa, Bims- stein, Schwefel u. s. w. Aus dem Thierreiche sind zu merken- blaue Füchse, Seehunde, viele Seevögel (Eidergänse) und in dem Meere viel Fische. Die B ewohner, meist skandinavischer Abkunft, leben bei diesen wenigen Produkten hauptsächlich von Viehzucht (Schafe mit 4 Hörnern und Rinder ohne Hörner), Fisch- und Vogelsang. Der Handel ist nur Seehandel Straßen, Eisenbahnen und Kanäle im Innern fehlen gänzlich. Reykjavik, die Hauptstadt des Landes, hat kaum 1500 Einm. Außerhalb Europa besitzt Dänemark: 1) in Asien die Nicobarischen Inseln; 2) in Amerika einige der kleinen Antillen und Kolonien auf Grön- land. Sämtliche Kolonien umfassen außer Grönland nicht über 100 □ Meilen mit fast 50 000 Einw. Fragen zur Wiederholung. §§ 19—21. Welche Meere begrenzen Dänemark? Wieviel Einwohner zählen die europäischen Inseln außer Island? Wie ist die Bodenbeschaffenheit der jütischen Halb- insel? Welches ist die höchste Höhe auf Jütland? Beschreibe die Westküste. Welche Beschaffenheit hat die Ostküste? Was ist von der Bewässerung zu sagen? Welches sind die Hauptbeschäftigungen der Bewohner? Welche Städte auf Jütland werden durch die Haupt-Eisenbahnen verbunden? Welches sind die hauptsächlichsten Inseln in der Nähe Jütlands? Welches sind die größten Städte Jütlands? Wo liegt Seeland? Welches sind die bedeutendsten Städte auf Seeland? Welche Städte sind mit Eisenbahnen ver- bunden? Wo liegt Bornholm? Was weißt du von Fünen? Was von Laaland? Was von Langeland? Was von Falster? Schreibe die Inseln ihrer Größe nach aus. Wo liegen die Färöer? Aus wieviel Inseln besteht diese Gruppe? Wieviel Ein- wohner sind auf den Inseln? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welches sind die drei größten Inseln? Wo liegt Island? Wie groß ist diese Insel? Welche Bodengestalt hat Island? Welches sind 'die bekanntesten Vulkane? Wie ist das Innere der Insel beschaffen? Welche heißen Quellen hat die Insel? Wie ist das Klima der Insel? Welches sind die Hauptprodukte? Womit beschäftigen sich die Bewohner? Welche ausländischen Besitzungen hat Dänemark? Unter welchen Breitegraden liegen dieselben?

6. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 118

1879 - Berlin : Stubenrauch
118 §. 31. theilen und ihren glänzenden Bazars den Eindruck eines modernen Badeortes im größten Styl. Und wiederum genügen wenige Schritte, um sich aus demselben hinaus in eine Stadt des buntesten, wenn auch nicht blühenden, gewerblichen Treibens zu versetzen. Und über dieses bunte Gemisch ragen die Trümmer der Ruinenwelt des alten Rom in ernster Einsamkeit zum Himmel empor." Von den zahlreichen Hügeln, aus denen das heutige Rom besteht und die zur Hälfte aus Ruinen entstanden sind, hat man oft die herrlichsten Blicke über die Stadt, und von jedem Punkte einen andern und schöneren. Von den vielen schönen Baudenkmälern Roms erwähnen wir nur die prächtige Speterskircke. an welcher fast 200 Jahre (von 1450—1626) gebaut worden ist. Die Kirche hat die Form eines Kreuzes, über dessen Mitte sich eine hohe Kuppel wölbt, die eine Höhe von fast 125 m hat. Der vatikanische Palast ist wegen der dort sich befindenden Kunstschätze und Alterthümer weit berühmt, ebenso das Kapitol, die Sixtinische Kapelle, der Palast Quirinal u. s. w. In der Nähe sind die Katakomben, meilenweite unterirdische Gänge. Q Civita-Vecchia, Hasen. Tivoli, viele römische Alterthümer. ^ 10. Das frühere Königreich Neapel, im Süden vom Kirchenstaat, ist durch die Straße von Messina von Sicilien getrennt, mit welchem zusammen es früher das Königreich beider Sicilien hieß. Die Bevölkerung ist in den Abruzzen und in Calabrien am schwächsten, im fruchtbaren Campanien dagegen am dichtesten. Apulien (Puglia) bildet vom Monte Gargano nach Süden zu eine Ebene, die gute Viehweiden bietet. * Ncavel (450) kann sich hinsichtlich seiner prächtigen Lage und seines Klimas mit den schönsten Städten Europas messen. Vom Meerbusen aus baut sich die Stadt amphitheatralisch bis zu dem Rücken der sie nördlich und westlich einschließenden Berge aus, und über dies alles erhebt sich östlich im Hintergrunde der beinahe immer Rauch auswerfende Vesuv. Eine Folge dieser zwischen Bergen und dem Meere gedrängten Lage find die meist äußerst engen Gassen und sehr hohen, durchaus massiven Häuser. Letztere haben sämtlich flache Dächer, welche in der Abendkühlung einen sehr angenehmen Erholungsort darbieten, . „Vergebens sucht man in Neapel Werke der Kunst, welche sich denen, woran Rom so reich ist, vergleichen ließen. Ein bunter, überladener Schmuck und allerlei Schnör- keleien vertreten hier die Stelle der sinnigen Kunst." Die belebteste und längste Straße Neapels ist die Toledostraße. Dieselbe ist un- unterbrochen mit Equipagen, Reitern, Fußgängern, beladenen Pferden, Eseln und Maul- thieren besetzt. Nicht nur die Besucher der Kaffeehäuser, deren es, wie in ganz Italien, unzählige gibt, fitzen hier bis mitten in die Straße hinein, sondern auch alle Arten von Handwerkern: Schneider, Schuster, Schlosser, Sattler, Blechschmiede arbeiten bei Tage und bei Licht nicht in, sondern vor ihren Buden, wenn es sonst das Wetter erlaubt. Auch die Kleinhändler, Geldwechsler und überhaupt wer etwas zu verkaufen hat, sowie die Garköche, welche hauptsächlich Maccaroni bereiten, drängen sich so weit als möglich in die Straße. Dazu kommen endlich noch die Landleute, Lazzaroni und Bettler, welche theils um auszuruhen, theils um zu gaffen u. s. w. quer durch die Straße liegen. Die Mannigfaltigkeit der Trachten ist hier in hohem Grade ergötzlich ; da sieht man Fischer und Lazzaroni mit rothen Mützen und Leibbinden, Frauen mit grellen, bunten Kopstüchern, Miedern und Kleidern, Soldaten mit Hochrothen Uniformen, Welt- geistliche mit langen schwarzen Gewändern, Mönche in verschiedenen Kleidern, außerdem Schüler verschiedener Anstalten, Domestiken, Thürsteher u. s. w., welche alle Uniformen zum Theil in den schreiendsten Farben tragen, und endlich viele Fremde, als Deutsche, Engländer, Spanier, Franzosen, Russen, Amerikaner und sogar Mohren in ihrer Nationaltracht. Eine eigene Klasse der Bewohner bilden die Lazzaroni. Das ist die arbeitende Klasse, welche oft so arm ist, dass viele nicht einmal eine Wohnung haben und alle ihre Geschäfte: Braten, Kochen, Essen und Trinken auf der Straße thun und sogar unter den Vorhallen der Kirchen und auf den Ecksteinen '.der Straße schlafen. Ihre Zahl wird auf 50—60 000 angegeben, und sie werden trotz ihrer Armut als heiter, arbeitsam und zufrieden geschildert. Der Handel in Neapel ist nicht so bedeutend als man erwarten könnte, und der Hafen felbst ist nur mittelmäßig und den Versandungen ausgesetzt. In der Nähe Neapels liegt Portici am Meere und die im Jahre 79 n. Chr. ver- schütteten Städte Herculanum, Pompeji und Stabiae; von Herculanum, auf dem jetzt ein Theil von Portici liegt, ist nur wenig, aber von Pompeji V? ausgegraben. Mttuv***. $1 wwmc yjc , k hjcm. K Jxjjai hay-w •

7. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 120

1879 - Berlin : Stubenrauch
120 §. 33. isoliert? Welche Richtung haben die Flüsse Italiens? Wo entspringt und mündet jeder dieser Flüsse? Welche Tiefebenen hat das Land? Wo liegen diese? Wie ist das Klima Italiens? Wo ist es ungesund? Welches sind die Produkte des Landes? Womit be- schästigen sich die Bewohner? Aus welchen Völkerstämmen ist das italienische Volk zu- sammen^esetzt? Welche Konsession ist die herrschende? Welche Charakter-Eigenthümlichkeiten haben die Italiener? Welche Haupt-Eisenbahnen durchkreuzen das Land? Wieviel selbst- ständige Staaten hat Italien? Wieviel Bewohner hat das Königreich Italien? Woraus ist das Königreich ent- standen? Wo liegt Piemont? Welche Gebirge bedecken Piemont? Welcher Gewerbszweig wird vorzüglich gepflegt? Welche Städte liegen in Piemont? Welche Städte liegen an Flüssen? Wo liegt Ligurien? Welches Gebirge zieht sich nach Ligurien? Wie ist das ligurische Klima? Welche Städte hat Ligurien? Was weißt du über jede Stadt zu sagen? Welches sind die Grenzen und die Produkte der Lombardei? Beschreibe die dir bekannten Städte der Lombardei! Was weißt du über die Lage Venetiens? Beschreibe Venedig! Welche venetianischen Städte sind Festungen? Welche Städte liegen an Flüssen und welche am Meere? Beantworte über die Provinzen von Nr. 5—12 folgende Fragen: Wo liegt jede Provinz? Welche dieser Provinzen sind mehr gebirgig und welche sind mehr eben? Welches sind die 10 größten Städte dieser Provinzen und wo liegen sie? Welche dieser Städte liegen an Flüssen und welche sind Hafenstädte? Welche Städte haben Kunstschätze aufzuweisen? Wo befinden sich Universitäten? Welche Städte zeichnen sich durch ihre Schönheit aus? Wo liegen feuerspeiende Berge? Welche Provinzen sind vorzüglich fruchtbar? Welche Städte sind mit Eisenbahnen verbunden? Wo befinden sich Marmorbrüche? Beschreibe Neapel! Was weißt du über die Bodengestalt Siciliens? Schildere die Bewohner Siciliens! Welche Inseln gehören zum Königreich Italien? Was weißt du von jeder dieser Inseln zu sagen über ihre Lage, ihre Produkte und ihre Bewohner? Welche Städte berührt man von Venedig bis Reggio? Wie reist man von Neapel nach Turin zu Lande? Welche Hafenstädte liegen an der Ostküste Italiens? Welche an der Westküste? Was weißt du über die pontinischen Sümpfe zu sagen? Unter welchen Breiten- graden liegt das Patrimonium Petri? Wie steht es im Lande mit dem Ackerbau, der Viehzucht und der Volksbildung? Beschreibe Rom! Welche Städte, außer Rom, sind dir noch bekannt? Wo liegen diese Städte? Wo liegt San Marino? Womit beschäftigen sich die Einwohner? Wie groß ist dieser Freistaat? Unter welchen Längen- und Breitengraden liegt die Stadt San Marino ? Xii. und Xiii. Spanien und Portugal. Z. 33. Die pyrenäische Halbinsel, welche die beiden Reiche Spanien und Portugal umfasst, wird vom atlantischen Ocean, dem mittelländischen Meere und dem biscayischen Busen begrenzt. Die Pyrenäen scheiden Spanien von Frankreich. Die Halbinsel bildet im großen und ganzen eine nach Westen hin sich senkende Hochebene, welche von mehreren Gebirgszügen, in der Hauptrichtung von Osten nach Westen, durchzogen wird. Das Tiefland wird von den drei Flüssen Ebro, Taio und Guadalquivir gebildet und beträgt nur 600 Dm. Das Hochland besteht aus zwei Hochebenen und vier Hauptgebirgszügen. 1) Die Pyrenäen beginnen am Kap Creus und ziehen in fast westlicher Richtung 58 Meilen lang bis an die Ebroquellen. Das Gebirge hat fast nur Querthäler und fällt gegen Norden steiler, als gegen Süden ct6,jt)0 es in die anliegenden Berglands^chaften übergeht. Im Norden ist es auch wasser- und wald- reicher und kultivierter. In der Gegend der Garonnequellen bilden die Bergzüge ein Hochgebirge mit Alpennatur, kleinen Gletschern und ewigen Schneeseldern.^ Die höchsten spitzen, der Pic de N ethou auf dem vielgipfligen Gebirgsstocke Mala- detta, der M. Perdu u. a. steigen bis über 3000 rn. lieber das Gebirge führen

8. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 7

1879 - Berlin : Stubenrauch
Im Norden: Nowaja-Semlja, Spitzbergen, die Losoden, Island und die Faroer; im Westen: Großbritannien, Irland, die Hebriden, die Orkaden und Shetlands- inseln; in der Ostsee: Seeland, Fünen, Falster, Laaland, Bornholm, Oeland, Gothland, die Alands-Jnseln, Rügen; im Süden: die Pithyusen und Balearen, Korsika, Sardinien, Sicilien, Malta, die ionischen Inseln, Kandia; im Süd- osten: die Cykladen und Euböa oder Negroponte. Fern von Europa im Westen: die Azoren. §. 8. Das Tiefland und Hochland Europas. Wenn man die in §. 6 genannten Halbinseln von Europa abschneidet, so bleibt ein großer Rumpf übrig, welcher im Norden ein großes Tiefland und im Süden ein großes Ge- birgs-Dreieck bildet.' Aber auch innerhalb dieses Gebirgs-Dreiecks befinden sich einzelne Tiefebenen und ebenso auch auf den Gliedern (Halbinseln). Die bedeutendsten dieser Tiefebenen sind folgende: 1. Nördlich vom Gebirgs-Dreiecke: die sarmatische, die norddeutsche und die französische Tiefebene. 2. Im Gebirgs-Dreiecke: die mittelrheinische, die österreichische und die beiden ungarischen Tief- ebenen (Ober- und Nieder-Ungarn). 3. Auf den Halbinseln und Inseln: die Tiefländer an den pyrenäischen, apenninischen, skandinavischen und britischen Flüssen. Die im großen Dreieck befindlichen größten Gebirge sind folgende: Die Alpen, das höchste europäische Gebirge, das deutsche Mittelgebirge (Schwarzwald, Neckargebirge, Odenwald, Spessart, Rhön, Taunus, Westerwald; Hundsrück, Eisel, hohe Veen, Ardennen; Teutoburgerwald, die Wesergebirge, Harz, Franken- und Thüringerwald, Riesen-, Lausitzer- und Erzgebirge, Böhmer- wald; der schwäbische, fränkische und schweizerische Jura), das französische Mittelgebirge (Severinen, Vogesen, Cöte d'or), das ungarische Mittel- gebirge (Karpathen, siebenbürgisches Erzgebirge). Die höchsten Gebirge aus den Halbinseln sind: Die Pyrenäen, das kastilische und das andalusische Scheidegebirge und die Sierra Nevada aus der Pyrenäen-Halbinsel; oas skandinavische Bergland und das Kiölen-Gebirge in Skandinavien. Bemerkenswerte feuerspeiende Berge (Vulkane) sind: der Vesuv in Italien, der Aetna auf Sicilien und der Hekla auf Island. §. 9. Flüsse Europas. Europa ist ein reichbewässertes Land, wenngleich die Flüsse wegen der Gliederung des Erdtheils nicht so groß sind als in anderen Erdtheilen. Die größten Ströme sind: Die Petschora und Dwina, in's nördliche Eismeer mündend. Die Newa, die Düna, der Niemen, (die Memel), der Pregel, die Weichsel, die Oder, in die Ostsee mündend. Der Göta-Elf (in Schweden), die Eider, die Elbe, die Weser, die Ems, der Rhein, die Scheide, die Themse, in die Nordsee mündend. Die Seine mündet in den Kanal. Die Loire und die Garonne fließen in den biseayischen Meerbusen. Der Min ho, der Duero, der Tajo, der Guadalquivir münden ins atlantische Meer. Der Ebro, der (die) Rhone, die (der) Tiber, der Po und die Etsch münden in das mittelländische Meer. Die Donau, der Dnjestr, der Dnjepr und Don fließen in's schwarze Meer und die Wolga in den kaspischen See. Auch an Landseen ist Europa reich, obgleich sie ebenfalls nicht sehr groß sind. Wir merken:

9. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 24

1879 - Berlin : Stubenrauch
24 §. 11. des Hobtengebirges, über 700 m und dem Rummelsberge bei Strehlen in Verbindung. Vom Warthepass bis zur Quelle der Biela zieht das Reichen- steiner Gebirge. Von dem Ende desselben zweigt sich der Südwestrand ab, der sich im Schneeberge bis gegen 1400 m erhebt. Heilquellen zulandeck, Langenau und Reinerz. Das mährische Gesenke, ein Plateau, erreicht in dem Altvater eine Höhe von 1450 m und zieht sich bis an die Oder heran, auf deren rechten User die Karpathen beginnen. §. 11. Der nördliche Theil des deutschen Berglandes umsasst mehrere Gebirge, die nördlich vom Erzgebirge bis aus die linke Seite der Werra und Weser ziehen. Es sind jum Theil nur Hügellandschaften, zum Theil auch isolierte, mit ihren Spitzen nicht über 1100 m emporragende Gebirge. Vom Erzgebirge nordwärts nach der Saale hin, lagert jsich das sächsische Bergland, ein welliges Hügelland, das fruchtbar und schöu angebaut ist. Oestlich davon befindet sich der Thnringerwald. Dieses Gebirge erstreckt sich 40 Stunden lang von der Saale bis zur Werra in nordwestlicher Richtung und scheidet Thüringen von Franken, und Norddeutschlaud von Süddeutschland. Durch einen ununterbrochenen und überall mit hohen Rainsteinen besetzten fahrbaren Pfad, der auf dem 600 m hohen Kamme entlang läuft und der Rennweg oder Rennsteig heißt, ist das Gebirge gleichsam in zwei Hälften getheilt. Dieser Pfad mag früher Rainweg d. i. Grenzweg zwischen Thüringen und Franken gewesen sein. Das Gebirge ist theils mit Nadelholz, theils mit schönen Bucheu und Eichen bewachsen. Die höchsten Höhen sind der Beerberg und der Schnee- köpf, beide gegen 1000 m hoch. Der Jnselsberg bietet wegen feiner her- vorragenden, kahlen, kuppelartigen Gestalt die herrlichste Aussicht über das Gebirge und die umliegenden Städte, Dörfer, Burgen und Schlösser bis zum fernen Harzgebirge. Die in ihrer alten Gestalt wiederhergestellte und durch die Geschichte berühmte Wartburg gewährt ebenfalls eine prächtige Aussicht. Außerdem hat das Gebirge auch noch üppige Thäler, schöne Weiden und Berg- wiesen und im Innern birgt es Eisen, Kupfer, Marmor und andere Mineralien. Die Bewohner des schönen Gebirges, die biederen, fröhlichen, ehrlichen, arbeitsamen, gastfreundlichen, höflichen, musik- und gesangliebenden Thüringer sind weit und breit bekannt. Der südöstliche Theil des Thüringerwaldes, weniger schön und auch weniger hoch, heißt der Frankenwald. Vom Nordfuße des Thüringerwaldes an bis an den Harz breitet sich ein liebliches, fruchtbares Hügelland aus, das thüringische Bcrgland, welches sich terrassenartig bis zur goldenen Aue an der Helme abslacht. Der normest- liche Theil, das Eichsseld, wo die Unstrut und Leine ihren Ursprung nehmen, ist ein einförmiges Plateau, auf welchem nur wenig fruchtbares Land zu finden ist. Das thüringische Bergland besteht aus vielen kleinen Bergzügen, die größtenteils noch besondere Namen haben, z. B. Hainleite, Kyffhäufer Gebirge, Schmücke, Finne, Hainich u. s. w. Nördlich von diesem schönen Berglande breitet sich der Har,', aus. Er erstreckt sich von der Saale bis zur Leine in einer Länge von 12 Meilen und in einer Breite von 4—5 Meilen. Südlich fällt das Gebirge in die goldene Aue hiuab, östlich geht es in das mannsselder Bergland über, nördlich setzen sich seine Vorberge bis jenseit Halberstadt und Quedlinburg fort, während der Westabhang bei Goslar in die große Norddeutsche Tiefebene sich senkt. Das ganze Gebirge theilt man in den Oberharz und Unterharz. Jener ist der höhere, aber kleinere nordwestliche Theil und dieser der größere südöstliche Theil. Während der Oberharz mit finsteren Nadelhölzern bewachsen ist, prangen im freundlichen Unterharz vorzüglich Laubwälder. Die höchsten Berge hat der Oberharz in dem von ungeheuren Felsblöcken bedeckten Brocken, über 1140 m, und der nahe dabei gelegenen Heinrichshöhe. Auf dem Unterharze ragt auf dem plateauartigen Ramber ge die Piktorshöhe

10. Methodischer Leitfaden für den geographischen Unterricht in gehobenen Schulanstalten - S. 50

1879 - Berlin : Stubenrauch
50 §§. 43. 44. Koburg an der Jtz, in freundlicher Gegend; Residenz; Brauereien. Gotha (23), Residenz, schönes Schloss; Porzellanfabrik, berühmte Feuer- und Lebens-Versicherung' Landkarten-Institut. Schnepsenthal, berühmte Salzmannn'sche Bildungs-Anstalt. Nubla gehört halb zu Weimar. 3. Das Herzogthnm Sachsen-Meiningen-Hildbnrghanscn, 45 lumeilen und 1*94000 Einw., erstreckt sich vom Thüringer Wald bis zur Rhön, der Werra entlang. Das Land ist durchaus bergig und hat schöne, fruchtbare Thäler; man theilt es in ein Ober- und ein Unterland. Im Unterlande sind die Hauptprodukte Getreide, Tabak, Obst und Salz; im Oberlande, das rauh und gebirgig ist, vornehmlich Eisen, Holz, Schiefer u. f. w. Hildbnrghauseu an der Werra, Residenz. Saalfeld, Bergbau; Schlachtfeld 1806. In und um Sonneberg Fabrikation von Spielzeug, Schiefertafeln u. f. w. Meiuingcn, Residenz mit schönem Schloss. Salzungen, Soolbad und Saline. Liebcustein, Bade- ort. Möhra, Luthers Stammort. 4. Das Herzogthum Sachsen-Altenburg, 24 ihmeilen und *4.5 0000 Ew. aus zwei Haupttheilen und mehreren kleineren Parzellen bestehend, ist ein hügeliges, vortrefflich angebautes Land. Getreidebau, Viehzucht und Berg- bau sind Hauptnahrungszweige. Ein Theil der Bewohner, besonders auf dem Lande, scheint wendischen Ursprungs zu sein und hat noch eigenthümliche Trachten und altherkömmliche Sitten. Altenburg an der Pleiße, (22), geschichtlich merkwürdiges Schloss; Prinzenraub 1455; Handschuhfabriken. Eisenberg, Fabrikort. §. 43. Die Fürstentümer Schwarzburg bestehen aus zwei getrennten Theilen: der unteren und der oberen Grafschaft. Die erstere wird durchzogen von der Hainleite und dem Kysshäuser-Gebirge und ist bewässert von der Wipper und Helbe. In der obern Grafschaft, die am Abhange des Thüringer Waldes liegt und sehr gebirgig ist, fließen die Saale, Gera und Ilm. In beiden Grafschaften wird der Boden, welcher nicht Wald oder Gebirgs- gegend ist, gut angebaut. In der oberen Grafschaft wird viel Bergbau getrieben. Die Bewohner find meist protestantisch. Die Grafen von Schwarzburg kommen schon im 12. Jahrhundert vor und haben in der Reihe ihrer Fürsten sogar einen deutschen Kaiser, Günther (1349), gehabt. 1552 entstanden die jetzigen beiden Linien Schwarzbura-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen. a) Schwarzburg-Sondershausen, 15v? □Sreile und Cw000 Einw. Soudershauseu an der Wipper, schönes Residenzschloss. Arnstadt an der Gera. Fabriken und Handel. b) Schwarzburg-Rudolstadt, 1772 □ 9jietle und 76 000 Einw. Rudolstadt an der Saale in einem reizenden Thale, Residenz. Fraukenhausen, am Südfuße des Kyffhäusers, Salzwerk und Mineralbad. Thomas Münzer (1535). §. 44. Die Fürstenthümer Reuß liegen in zwei Theilen größtentheils am Frankenwalde. Der nördliche Theil, die Herrschaft Gera, liegt an den Ufern der Elster, der südliche Theil, die Herrschaft Schleiz, an der Saale und Elster. Das Land ist trotz des gebirgigen Bodens ziemlich fruchtbar und hat viele Waldungen. Industrie, Acker- und Bergbau sind blühend. Das ganze Land wird jetzt von zwei Linien beherrscht. Die ältere Linie besitzt Reuß- Greiz, 5 ^Meilen und 47 000 Einw., der jüngeren Linie gehört Reuß - Schleiz mit Lobenstein, 15 ^Meilen und 92 000 Einw. Die Fürsten der Länder heißen alle Heinrich. Greiz an der Elster, bedeutende Wollen- und Baumwollenfabriken. Schlciz mit einem fürstlichen Schlosse. Lobcnstein, Tuchfabriken. Gera an der Elster, hat bedeutende Fabriken.
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