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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 42

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
V 42 Aus dem Versailler Hofleben verdienen zwei Frauen besonders genannt zu werden, die Frau von Maintenon, die Witwe des Dickiters Scarron. und die Pfalzgrfin Elisabeth Charlotte. Die Frau von Maintenon wute durch ihre geistreiche Unterhaltung, durch ihre Schnheit und Sanft-mut den König so sehr zu fesseln, da er sich nach dem Tode seiner ersten Gemahlin mit ihr vermhlte. Sie war ernstlich bestrebt, eine Besserung des sittenlosen Lebens herbeizufhren, und ihrem Einflsse ist manche wohlttige Stiftung, so St. Ehr, ein Stift fr bedrftige adlige Frulein, zuzuschreiben. Die Pfalzgrfin Elisabeth Charlotte (Liselotte) hatte sich als politisches Opferlamm" mit dem Bruder Ludwigs Xiv., dem Herzog von Orleans, ver-heiraten mssen, um das Heimatland zu retten. Das franzsische Wesen mit seiner ppigkeit war ihr gnzlich zuwider, und inmitten der sittlichen Verkommenheit des Hofes bewahrte sich diese edle Prinzessin ihre kerndeutsche Art und Sitte, wie dieses auch aus ihren Briefen hervorgeht. Ich halte es fr ein groes Lob, wenn man sagt, da ich ein deutsches Herz habe und mein Vaterland liebe; dieses Lob werde ich, so Gott will, suchen bis an mein Ende zu behalten," und der berhmte Kanzelredner Massillon sagte in seiner Leichenrede: Hier ist ein Frstenleben, von dem man ohne Furcht den Schleier wegziehen darf. Ein edler Freimut, den die Hfe selten so kennen, machte sie dem König lieb und wert; er sand bei ihr, was die Könige sonst selten finden, die Wahrheit." Ihre Briefe schildern wahr und getreu das franzsische Hofleben und sind deshalb fr die Beurteilung der damaligen Zeit eine wertvolle Fundgrube. 6) Literatur, Kunst und Wissenschaft. Inmitten all der sich stets drngenden Festlichkeiten war Ludwig ein ttiger Fürst, dessen Sinnen und Streben jedoch nicht an letzter Stelle dahin zielte, sich mit Glanz und Ruhm zu umgeben. Kunst und Wissenschaft frderte er, um sich selber ehren und verherrlichen zu lassen. Die franzsische Literatur feierte unter seiner Regierung ihr goldenes Zeitalter: Molire schrieb seine Lustspiele, Corneille und Racine schufeivi|te ergreifenden Tragdien, und La-Fontaine suchte seine Landsleute durch seine Fabeln zu belehren; Bossuet, Massillon und Fsnelon, der Verfasser des Telemach^ waren gefeierte Kanzelredner. Die franzsische Sprache wurde die Sprache der Staatsmnner-und die Umgangssprache in den vornehmen Kreisen anderer Lnder. Philologie und Altertumskunde, Mathematik und Naturwissenschaften fanden neben den schnen Knsten eine liebevolle Pflege. Claude Lorrain geno als Land-schaftsmaler groes Ansehen. 3. Ludwigs Kriege, a) Der Devolutionskrieg oder der erste Raubkrieg (16671668.) Zur Erreichung seines zweiten Zieles, Frankreich den Vorrang der alle Staaten Europas zu verschaffen, hat Ludwig Xiv. eine Reihe von Kriegen gefhrt, in denen ihm das Glck nicht immer hold war. Der erste war gegen Spanien gerichtet und ist unter dem Namen Devolutionskrieg oder erster Raubkrieg bekannt. Das Ziel war die Erwerbung der spanischen Niederlande. Maria Theresia, die Gemahlin Ludwigs Xiv., war eine Tochter erster Ehe des Knigs Philipp Vi. von Spanien. Trotzdem sie bei ihrer Verheiratung auf alle Teile der spanischen Monarchie Verzicht geleistet hatte, i

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 5

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Schmucksachen eingetauscht; Geld war noch unbekannt. Die geistige Beschftigung war genug; doch waren die ltesten Schriftzeichen, die Runen, ziemlich allgemein bekannt; in religisen und weltlichen Liedernj) wurden die Taten der Götter und Helden verherrlicht. Auch der Tanz wurde gepflegt; der Schwerttanz der Jnglinge war berhmt. Manche edle Eigenschaften schmckten unsere heidnischen Vor-fahren, und nach rmischem Urteile vermochten gute Sitten hei ihnen mehr als anderswo gute Gesetze"; besonders werden neben der ein-fachen Lebensweise ihre sittliche Reinheit, ein selbstbe-wuter, mnnlicher Charakter, ein ausgeprgter Freiheits-sinn und kriegerische Tchtigkeit hervorgehoben. Treu standen sie zu Verwandten und Freunden und dem Anfhrer in der Schlacht. Die deutsche Treue ist sprichwrtlich geworden, und noch heute gilt bei uns ein gegebenes Wort soviel als ein Eidschwur.2) Vaterlandsverrat war das grte Verbrechen; ein Verrter des Vaterlandes verlor fr sich und die Seineu die Freiheit, er selber wurde lebendig in einen Sumpf gesteckt oder au einem Baume aufgeknpft. Gegen Fremde wurde die weitgehendste Gastfreundschaft gebt- Waren die eigenen Vorrte aufgezehrt, dann ging der Wirt mit seinem Gaste zum Nachbar, wo beide mit derselben Gastlichkeit und Liebe aufgenommen wurden. Diese edlen Eigenschaften wurden aber durch zwei hliche Laster, die Trunksucht und die Spielsucht, verdunkelt. Tag und Nacht wurde oft gezecht, und nicht selten kam es hierbei zu Zank und Streit und blutigen Raufereien. Bei den Gelagen wurde catch der die ernstesten und wichtigsten Angelegenheiten verhandelt, der Beilegung von Feind-fchaften, der Krieg und Frieden und die Wahl der Oberhupter; ein entscheidender Beschlu jedoch erst am folgenden Tage gefat. Die Rmer berichten, da die Deutschen leichter der Ausschweifung im Trnke erlgen, als der Gewalt der Waffen. Das Wrfelspiel trieben sie mit solcher Leidenschaft, da sie oft Hab und Gut, Weib und Kind und zuletzt die eigene Freiheit beim Spiele einsetzten. Die Glieder derselben Blutsverwandtschaft bildeten eine Familie oder Sippe, an deren Spitze der Hansvater als unumschrnkter Herr und Gebieter stand. Das Weib war der Mundschaft" des Mannes untergeordnet, geno aber eine hhere Achtung als bei den Rmern und fhrte den Namen Frau (frowe = Herrin). ') Vergleiche die Siegfriedssage und Uhlands Gedicht: Der blinde König". 2) Kein Sterblicher tut es an Treue den Germanen zuvor." Tacitus.

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 195

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
195 Rom gefront ist. Seine Nachfolger nahmen den Titel: Erwhlter rmischer Kaiser an. Friedrichs Wahlspruch, nachdem er auch handelte, lautete: Alle Erde ist sterreich Untertan. (A. E. J. 0. U.).1) Maximilian I. (14931519.) 1. Seine Person. Hoch und frftig von Gestalt, mit mutig blickenden laueu Augen und herabfallenden blondem Haar war Maxi-milian eine echte knigliche Erscheinung. Er war gewandt in allen ritterlichen Knsten, ein Bild der Ritterschaft, so da man ihn nicht mit Nn-recht den letzten Ritter" genannt hat. Aus einem Turniere zu Worms forderte einst ein franzsischer Ritter von riesenhafter Gre die deutschen Ritter zum Kampfe heraus; alle frchteten sich. Da trat Maximilian unerkannt aus, besiegte den prahlerischen Franzosen und rettete die deutsche Ehre. Maximilian liebte das Seltsame und Abenteuerliche; ohne Furcht trat er einst in einen Lwenksig, die Bren suchte er in ihren Hhlen aus. und bei einer Gemsjagd verstieg er sich auf die unzugngliche Martinswand bei Innsbruck. Maximilian war hochbegabt, fehr gebildet und ein Freund und Gnner von Kunst und Wissenschaft. Er verstand die meisten damals in Europa gebruchlichen Sprachen und konnte seinen Soldaten in sieben Sprachen seine Befehle erteilen. Er lie eine Sammlung von Liedern des Mittelalters anlegen, die nach dem Schlffe Ambras in Tirol die Am-braser Handschrift genannt wird. Ihm verdanken wir auch die Erhaltung des Volksepos Gudrun, und er selber ist der Verfasser einer erzhlenden Dichtung, die unter dem Namen Teuerbank" bekannt ist und eigene Erlebnisse wiedergibt. Maximilian war ferner ein Fürst von hoher staatsmnnifcher Begabung und ein trefflicher Kenner des Kriegswesens, das er wesentlich verbessert hat; doch fehlte es ihm die Beharrlichkeit, und bei feiner zu groen Freigebigkeit kam er fter in Geldverlegenheiten. Erfllt von der hohen Bedeutung des Reiches, war fein Wahlspruch: Meine Ehre ist deutsch Ehre; und deutsch Ehre ist meine Ehre." Die alte Kaiferherrlichkeit wiederherzustellen und die Macht und den Glanz feines Haufes zu mehren, hat er sich zur Aufgabe gemacht. Seine wohl-gemeinten Plne bezglich des Reiches scheiterten an dem Widerstande v; In lateinischer Sprache heit der Satz: Austriae Est Jmperare Orbi Universo. 13*

4. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 62

1915 - Paderborn : Schöningh
— 62 — Felde stehen, von Dehmel, Ganghofer, von Löns, der den Tod fürs Vaterland starb. — Da lebt Körner wieder auf und Arndt und Schenkendorf und Rückert. Wer wollte der Jugend jetzt Körners „Aufruf" vorenthalten oder „Letzter Trost", „Lützows wilde Jagd", „Gebet während der Schlacht". „Schwertlied", „Abschied vom Lebeu" und das eine oder andere nicht zum Vortrag odei für die Gesangstunde auswendig lernen lassen? Ich möchte auch erinnern an Arndts „Der Gott, der Eisen wachsen liefe", „Gebet bei der Wehrhaft-machung eines deutschen Jünglings", an seinen „Fahnenschwur", „Des Deutschen Vaterland", „Wer ist ein Mann?", „Das Lied vom Feldmarschall", an ^chenkendorfs „Freiheit", „Soldaten-Morgenlied", „Frühlingsgruß an do-b Vaterland , an Schillers „5heitetlied" und R ü cf e r t s Sonett: „Wir schlingen unsre Händ' in einen Knoten". Auch die Sieb ertexte der beliebtesten patriotischen Lieder: Nationalhymne, Die Wacht am Rhein, Deutschland über alles, O Deutschland hoch in Ehren, Ich hatt’ einen Kameraden, Morgenrot, Es geht bei gedämpfter Trommel Klang, sollen in der deutschen Stunde erklärt und alle Strophen gelernt werden. Es ist eine trostlose Sache, wenn den kleinen und großen Gängern schon nach der 1. oder 2. Strophe der Text ausgeht. Beispiele zur Satzlehre holen die Kinder von selbst aus den Kriegserlebnissen. — Unser Wortschatz erfuhr durch den Krieg eine schon längst wünschenswerte Reinigung von Fremdwörtern, an der wir uns vernünftigerweise beteiligen müssen. Anderseits ist aber auch ein großer Zuwachs an Fremdwörtern ou verzeichnen. Ich denke da hauptsächlich an die vielen militärischen Bezeichnungen. Diese werden in der Rechtschreib stunde besprochen, in der Schönschreibstunde geübt und in Diktaten verwendet. Dem Aufsatzunterricht fallen die Themen förmlich wie reife Äpfel in den ^choß. Da ist die Wahl oft schwer. Zur Abwechslung mag man auch mal bert Kinbern eine Anzahl Themen wahlweise überlassen. 3. Geschichte. Die Geschichtsstunbe, benke ich, ist hauptsächlich für die jetzigen Erlebnisse freizuhalten. Das hinbert nicht, daß man gelegentlich Vergleiche zieht; so zwischen biesem Weltkrieg und bein Kriege von 1870 ober den Befreiungskriegen. — Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst als Begriinber des stehen* den Heeres, Friedrich I. als Begründer des Königreichs Preußen, Friedrich Ii. als Begründer der Großmacht desselben, Wilhelm I. als Einiger der deutschen Staaten mögen vergleichsweise herangezogen werden. — Das schöne Kaiserwort: „Noch nie ward Deutschland überwunden, wenn es einig war", kann aus der Geschichte illustriert werden. Auch ist auf die Beteiligung des ganzen Kaiserhauses am Kriege nachdrücklich hinzuweisen. Wie in Friedens-, so ist auch in Kriegszeiten die Kaiserfamilie vorbildlich für alle deutschen Familien. 4. Erdkunde. Es unterliegt keinem Zweifel, daß hier die Kriegsschauplätze die genaueste Beachtung erfordern. Bei den meisten Kindern werden wir da auf ungeteiltes Interesse stoßen.

5. Handbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 140

1894 - Paderborn : Schöningh
— 140 - in Abteilungen von je 400 Mann, Fähnlein genannt, gebracht; auch wurde ihnen der Artikelbrief vorgelesen, den sie beschwören mußten. ^ Als der eigentliche Urheber der Einrichtung des Landsknechtswesens unter Maximilian gilt der Ritter Georg von Frundsberg, „der Landsknechte lieber Vater". Nach beendetem Feldzuge entließ der Oberst die Landsknechte : er verabschiedete sich von ihnen und dankte ihnen für ihre Thätigkeit (daher „abdanken"). Dann zogen sie ihrer Heimat zu, der eine mit zerrissenen Kleidern und leerem Beutel, ein anderer mit einer Narbe im Gesicht, ein dritter wohlgeputzt auf hübschem Gaule mit einem Sack voll Geld und reicher Beute. Sie rotteten sich zuweilen auch zu einem Haufen zusammen und durchzogen plündernd die Landschaft, bis sie durch Gewalt zerstreut wurden oder einen neuen Kriegsherrn fanden, dem sie sich verdingten. Maximilian starb im Jahre 1519, nachdem er 26 Jahre regiert hatte. Er soll während der vier letzten Lebensjahre als Mahnungszeichen an den Tod überall seinen Sarg mit sich herumgeführt haben. B. 1 Mit Ausschluß Friedrichs des Schönen. 2 In der Jugend entwickelte sich der Körper bei ihm schneller als der Geist. Erst mit dem fünften Jahre lernte er sprechen und bis zum zehnten erregte er wenig Hoffnungen. Dann aber entfalteten sich unerwartet schnell die großen Fähigkeiten, die in ihm geschlummert hatten. 3 Er erwarb sich die Fertigkeit in der lateinischen, französischen, italienischen, eng-I tischen, böhmischen, wendischen und magyarischen Sprache. 4 Er schrieb selbst über Kriegskunst, Gärtnerei, Fischerei, Jagd und Baukunst. „So oft die Staatsgeschäfte es ihm gestatteten, schrieb er oder diktierte seinen Geheimschreibern etwas in die Feder. Besondern Fleiß verwandte er auf die Weltbeschreibung und auf die Geschichte. Welchen Geist er besaß, zeigen die Schriften, die er veröffentlicht hat, indem ich sie aus feinem Munde niederschrieb, häufig in Gegenwart vieler Fürsten, seiner Kammerdiener und Sekretäre. Diese Denkmale seines Geistes sind bei mir noch vorhanden, besonders Denkwürdigkeiten über seine Thaten, dann ein Büchlein über die Beschaffenheiten der Tiere und über Erfahrungen in mancherlei Dingen, dann ein Schriftchen über die Sprichwörter und mancherlei andere Schriften." (Joseph Grünbeck, Beichtvater und Geheimer Rat Maximilians.) 5 So schmiedete er z. B. Pseile aus Eisen mit einer Leichtigkeit, als hätte er sich von Jugend auf in dieser Kunst geübt. 6 Als Maximilian seinen ersten Reichstag im Jahre 1495 in Worms hielt, kam ein Franzose dahin, Claude de Barre genannt, der gewaltig auf feine Stärke trotzte. Kaum hatte er Platz in der Herberge gefunden, als er feinen Schild au derselben unter seinem Fenster aushing. Dann ließ er durch eineu Herold, der mit ihm gekommen war, ausrufen: „Wenn ein Deutscher Lust hat, mit mir zu kämpfen, so bin ich zu jedem dieser Kämpfe bereit." Es wollte sich nicht sogleich einer finden, der Lust hatte, etwas gegen diesen Prahler zu wagen. Das verdroß den wackern Kaiser Maximilian. Er sandte seinen Herold ab und ließ seinen Schild mit dem Wappen von Österreich und Burgund neben jenem des französischen Ritters aufhängen. Der Kampf wurde abgeredet um ein ritterliches Gefängnis. Gewappnet erschienen beide auf der Babn. Keiner sprach ein Wort

6. Aus allen Erdteilen - S. 75

1887 - Münster i.W. : Schöningh
Schweinsurth: Die Musik der B»ngo. 75 die Wildnis erschallenden Höllenlärmes, während hunderte von Frauen und Kindern die mit kleinen Steinchen gefüllten Flaschenkürbisse schütteln, als gelte es Butter zu schlagen, oder mit Stöcken und dürrem Reisig aufeiuanderschlagen, was einen ganz eigentümlichen Effekt hervorbringt. Schwerer .ist es, die Gesäuge der Bongo wiederzugeben; es läßt sich von ihnen eben nur sagen, daß sie in einem plappernden Recitativ bestehen, welches bald an Hundejammer, bald an Kuhgebrüll erinnert und mit langen Schwätzereien in gewöhnlicher Stimme, aus einer Reihe schnell hintereinander ausgestoßener Worte gebildet, abwechselt. Den Beginn einer Vorstellung stimmt stets ein lebhaftes Tempo an; alle kreischen, schreien und brüllen, je nach Geschlecht, aus Leibeskräften. Allmählich nimmt der Schwall der Töne an Kraft ab, die Taktgeschwindigkeit ver- ringert sich, und wie klagend und schwermütig klingt der Gesang. Schaurige Weisen, nordischen Grabeskläugeu vergleichbar, glaubt man da zu ver- nehmen, aber schnell und unerwartet bricht sich wieder die ungezügelte Lustigkeit und der Übermut unermüdlicher Negerkehlen Bahn, und grell platzen auseinander die Kontraste, wie Sonnenschein und Regen. Nie konnte ich mich, so oft ich ihren Festen beiwohnte, des Gedankens ent- schlagen, daß die ganze Musik der Bongo nur deu Nachahmungstrieben ihren Ursprung verdankt, welchen der Arensch allen Vorbildern gegenüber zu erkennen giebt, die ihm die große und unüberwindliche Natur vor- führt. Solche Orgien machten auf mich immer den Eindruck, als hätteu sie den alleinigen Zweck, das entfesselte Treiben der Elemente zu verherr- licheu. Die Gewalt eines Tropenorgans zu schildern, muß jedes In- strumeut, das der Mensch ersinnt, schwach und ohnmächtig erscheinen. Daher die verzweifelten Keulenschläge, mit denen das Fell der Riesen- trommel in Schwingungen versetzt wird; sie sollen den „eichenspaltenden Donnerkeil" vergegenwärtigen, die rasende Sturmeseile, das Brausen und Sausen des vom Winde gepeitschten Regens; das vermag nur ein hundertstimmiger Chor der stärksten Lungen andeutend wiederzugeben. Das Gebrüll der geängstigten Waldtiere findet seinen Ausdruck in den Hörnerklängen, die kreischenden Vogelstimmen in Pfeifen und Flöten; dazu tönt taktbildend das dumpfe Gebrüll der Maujiuji (Holzposaunen) durch alles hindurch, dem lange nachrollenden Donner vergleichbar. Es rasselt und plätschert in den Zweigen, die hohen Laubwipfel bewegt der Sturm, und in dem derben Lederlaube der Gesträuche klappert es von herniederrieselndem Regen —, das stellt der Chor der Weiber und Kinder dar, welche die Kürbisflaschen mit den Steinchen schütteln, und der rasselnde Lärm anseinandergeschlagener Hölzchen.
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